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Allgemeiner Anzeiger : 02.05.1906
- Erscheinungsdatum
- 1906-05-02
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadtbibliothek Bautzen
- Digitalisat
- Stadtbibliothek Bautzen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id181900449X-190605024
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id181900449X-19060502
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- oai:de:slub-dresden:db:id-181900449X-19060502
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Bestände der Stadtbibliothek Bautzen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
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Zeitung
Allgemeiner Anzeiger
-
Jahr
1906
-
Monat
1906-05
- Tag 1906-05-02
-
Monat
1906-05
-
Jahr
1906
- Titel
- Allgemeiner Anzeiger : 02.05.1906
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Reich zi wir; 01 21Z General v. Prittwitz und Gaffron, der neue Kommandeur des 16. Armeekorps. MG ffrcwe e »Sie kc^er I » Aeusl Der; H. der Vie letLie Roman von Karl Schmeling. -Fortsetzung.) überliefere demselben sosor. den beiliegendes Brief, Herr Reuser wird es dir Dank missest- Durch mein Schreiben wird es ikm gelingen, die Unschuld des Leutnants v. Werlmann nach" zuweisen und dessen Befreiung zu bewirken- Von mir wirst du auch im Laufe des Tage» noch weitere Nachricht bekommen. Lebe wohl! Dein Bruder Heinrich Seeger." Beide Brüder sahen sich einander erstaunt und fragend an. „Aber sage mir nur —' nahm der Förster endlich wieder das Wort — „Später!" unterbrach ihn Wilhelm Seeger, sich aus seinem Sinnen, dem er stch eine» Augenblick hiugegeben hatte, emporraffend- „Mir kommt jetzt doch fast vor, als habe Heinrich irgend eine Dummheit begangen. Vor allen Dingen muß der Brief an seine Adresse gelangen. Gehe in mein Zimmer, hoffentlich werde ich nicht lange bleiben." Der Sergeant eilte auf das stattliche Wohn« Haus des Fabrikanten zu. Der Förster wußte hier bereits Bescheid und folgte dem erhaltenen Winke. Reuser hatte so ziemlich die ganze Nacht am Bette seiner Tochter gewacht. Luise lag wäh rend derselben bereits in Fwberphantaflen. Erst gegen morgen war sie ruhiger geworden, der Vater hatte infolgedessen sein Lager ausgesucht, jedoch angeordnet, ihn zu wecken, sobald es nötig wäre oder sobald jemand ihn zu sprechen wünsche. Wilhelm Seeger hatte daher kaum sein Verlangen ausgesprochen, als er auch schon Ungefähr um die Zett, zu welcher der General von Huldringen bei dem Obersten Donner anlangte, erreichte ein Forstmann in voller Jagerrüftung von Norden her die Stadt Löhne. Das Gesicht desselben verriet Auf regung und Besorgnis. Ohne Aufenthalt l urch eilte der Mann die Straßen und schlug auf der andern Seite der Stadt den Weg nach Neusers Fabrikanlangen ein. Fast auf derselben Stelle, wo Heinrich Seeger gestern seinen Bruder Wilhelm getroffen hatte, stieß der Forstmann ebenfalls auf den Sergeanten, der ihm sofort entgegenkam. „Grüß Gott, Bruder!" rief der Forstmann. „Heinrich war gestern bei dir S" „Gewiß," erwiderte der Sergeant, „und jetzt ist er bei dir." „Gewesen, Wilhelm — ja," antwortete der Förster, „und ich bin, die Wahrheit zu sagen, in großer Besorgnis um ihn." „Nun, wie denn?" meinte der Bruder ver wundert. „Hast du ihn nicht ausgenommen, wie es sich gehört?" Der Oberst halte mehrmals versucht, ihn zu unterbrechen, doch stets vergeblich. „Sie tun mir also den Gefallen," fuhr der Oberst fort. „Eile brauche ich Ihnen nicht anzuempfehlen, Sie find ja kein Mann des Zauderns." Als der Oberst den Gast hinausbegleitet hatte, ließ er seine kräftige Stimme erschallen, um seinen erst so ohne Umstände hinausbesöt- derten Schildknappen wieder herbeizuschaffen. Te Md. Kchen < »UN vo Pit der p finde -dürfti UND sttaubt 'hier i Md 42 setzst dauern; Zu Ochset UuPa MU«! Klhei ^Ifta Mtersu W< °°rauf °°s Ci , T-, "ach H Höhe t da lr .„Ak MlIN «treit „Io gut er es nur wünschen tonnte," er klärte der Förster. „Aber hast du nichts Auf- fallendes an Heinrich bemerkt, Bruder — ?" „Freilich," antwortete der Sergeant, „er ist krank; das war ja leicht erkennbar." „Ganz recht, Wilhelm," meinte der Förster, „doch meiner Ansicht nach nicht körperlich, sondern auch geistig." „Ach," erwiderte Wilhelm Seeger, „dafür habe ich wenigstens eine halbe Erklärung. Es hat sich etwas zugetragen, wodurch er sehr erregt wurde. Aber er wollte an mich schreiben —" „Den Brief habe ich," sagte der Förster. „Ms Heinrich bei uns angelangt war, schrieb er einen langen Brief an seinen Herrn. Mein Eleve mußte denselben sofort zur Stadt bringen um ihn eingeschrieben zur Post zu geben. Dann schrieb Heinrich einen Brief für dich und band mir auf die Seele, dir denselben zu über- liefern. Ms ich mich vor dem Abgang noch nach Heinrich umsehen wollte, war er nicht da. Das für ihn ausgemachte Bett stand unbe rührt; er muß noch gestern abend, wenn auch spät, davongegangen sein. Hier ist der Brief!" „Sonderbar!" murmelte der Sergeant, indem er den Brief in Empfang nahm. „Nun, vielleicht finden wir hier Ausschluß!" Wilhelm Seeger erbrach dann den ihm über gebenen Brief. Derselbe enthielt ein an den Kommerzienrat Reuser gerichtetes Schreiben und ein beschriebenes Blatt. Die Zeilen auf dem letzteren lauteten: „Lieber Wilhelm! Ich habe gleich an Herrn Reuser geschrieben. Jtalie«. * In Mailand ist eins zweite Abteilung von 40 deutschen Soldaten der Luft schiffer-Abteilung und der Eisenbahn regimenter eingrtroffen. Sie wurden von einer Abordnung von Offizieren der Mailänder Gar nison und der Regimentsmufik des Mailänder Kavallerieregiments am Bahnhof empfangen. R«hla«d. *DeralterussifcheReichsrat wird, wie bei einer der letzten Konferenzen in Zarstoje Selo bestimmt wurde, am 28. d. zum letztenmal in der bisherigen Gestalt tagen. * Alexander Gutschkow, der kürzlich ans Berufung in den Reichsrat durch den Zaren verzichtete, um durch Wahl Mitglied des Ober hauses zu werden, erhielt bei den Reichs- ratswahlen in MoSkan nur 13 Stim men, während Schipow mit 47 Stimmen ge wählt wurde. Dieser erklärte, er gehe in den Neichsrat einzig zu dem Zweck, eine vollständige Umwandlung dieser konservativen Institution herbeizuführen, besonders um ihre ausschlag gebende Bedeutung für die Gesetzgebung zu vernichten. *Bei der Wahl der Wahlmänner zur Reichsduma siegte in Warschau die Liste der polnisch-nationaldemokratischen Partei. Valkavstaat««. »Die serbische Ministerkrisis ist noch immer in der Schwebe. König Peter hat zwar in Pasitsch ein Parlamentsober haupt gefunden, aber eS gelingt diesem augen scheinlich nicht, die notwendigen Mitarbeiter um fich zu sammeln. Die öffentliche Meinung in Serbien und besonders alle anständigen Politiker wenden fich mehr und mehr mit Abscheu von den KönigSmörderu, deren Bestreben, um jeden Preis eine Rolle am Hofe des wenig beneidens werten Peter zu spielen, deutlich zutage tritt. Amerika. * Der Kongreß bewilligte 300 000 Dollar für sofortige Arbeiten an den Marine- Anlagen in San Francisco. Auf Empfeh lung deS Präsidenten Roosevelt wurden weitere Truppen, im ganzen 2000 Mann, dorthin be-! Grenzstreitigkeit znsammenhänge, eine Wiederverstärkung der Besatzung sür wünschens wert halte. Es sei jedoch unmöglich anzugeben, auf welche Zeitdauer diese Verstärkung der Be satzung notwendig sein werde, da dies natürlich von den Umständen abhänge. * In der letzten Sitzung deS Unterhauses wurden von Anhängerinnen des Frauen- Wahlrechts so lebhafte Kundgebungen ver anstaltet, daß die Tribünen geräumt werden mußten. Der Antrag auf Einführung des Frauenwahlrechts wurde nach diesem Zwischen fall mit überwiegender Mehrheit abgelehnt. * Der internationale Berg arbeiter-Kongreß findet in diesem Jahre am 5. Juni in London statt. da- S? - sh ih« Li Vett ur Nit «len, Teluiü Ser Pä/er Weste u , A:? Hrat, "den. <h brre eiden Umme! sehr „Exzellenz haben gänzlich über mich zu be fehlen," murmelte derOberst. „Was soll ich tun?" „Ich werde mich zu dem Gerichtsrat Straube begeben," fuhr der General fort, „gehen Sie inzwischen zu jenem — jenem unwürdigen Menschen und bringen Sie denselben mit Güte oder mit Gewalt, wie es fich eben tun läßt, zu dem Direktor, dort wird es fich entscheiden, welche Bestimmungen über ihn getroffen werden können." „Und deswegen," brach fich der Unmut des alten Kannonendonner endlich Bahn, „und des- wegen muß ein Ehrenmann in eine so schreck liche Lage kommen — ?" „Ein Ehrenmann?" suhr der General auf. „Ich bin der zweite, dessen Ehre dabei verloren geht. Auch der Heinrich Seeger, welcher seine Treue gegen mich durch den Tod besiegelt hat, war ein Ehrenmann. Und die Mutter — fie hat gefehlt, doch ihr Fehler heißt Mutterliebe. Sie ist schwer erkrankt, weil ich gestern abend in der Hitze und Aufregung mich hinreiben ließ, ihr die Mitteilung davon zu machen. Auch die Braut Weiimanns soll erkrankt sein, und wie wird Weilmanns Geschick erst auf Eltern und Bruder wirken, die nichts als ihre Ehre ihr Eigen nennen! O, hätte ich doch auf Sie ge hört, alter braver Freund! Doch wir müsseu eilen, gut zu machen, was noch gut zu machen ist. Mag fpäter kommen, was da will, ich bin auf alles gefaßt!" die Präsenz fcstgestellt werden? Abg. Schrader (fts. Vgg.): In dem Augen- blick, in den man durch Gewährung von DM" die Beschlußfähigkeit herbeiführen will, setzt man d-r Beschlußfähigkeit sziffer herab. Unwürdig find dik beabsichtigten Kontrollmaßnahmen, gegen die wir M« entschieden wehren müssen. ' Nbq.Liebermannv. Sonn enb er gWw-' Die Ausstellungen an der Vorlage hätten richtig erst nach der Kommissionsberatung im einzelnen ist' macht werden sollen. Der scharfe Ton der soM' demokratischen Kritik ist mir unverständlich. Forderung der freien Eifenbahnfahrt im ganM Deutschen Reiche muß durchgesctzt werden. Abg. Kulerskt (Pole): Die Vorlage ist l"' uns unannehmbar, da der Reichstag durch sie unstr die Fuchtel de» preußischen Absolutismus geM» Wird. ES ist einmal das Wort gefallen: WaS, de" Kerls noch Diäten? Trotzdem hat man die Ker'» doch manches Mal notwendig gebraucht. , Abg. Zimmermann (Antis.): Keine Rost ohne Dornen. Aber bei dieser Vorlage sind die Dornen doch etwas reichlich ausgefallen, die in der Kommission beschnitten werden müssen. Damit schließt die erste Beratung. Die Vorlage wird einer besonderen Kommission von 21 M' gliedern überwiesen. Am Freitag fand keine Sitzung statt. Hemieder Aeiebstag. Am 26. d. Acht auf der Tagesordnung die erste Beraluna des Gesetzentwurfs betr. die Änderung der Artikel 28 und 32 der Reichsverfassung (Herabsetzung der Beschlußfähigkeit des Reichstages und Ge währung von Diäten an die ReichstagS- abgeordneten.) Abg. Singer (soz.): Die jetzige Vorlage bringt nur scheinbar die Gewährung dec vom Reichstage seit langen Jahren geäußerten Wünsche. Sie wird wahrscheinlich im ganzen Lande dis peinlichste Mer- raschuna Hervorrufen. Die Herabsetzung der Be- schlußsähigkeiiSzisser kann nur den Zweck verfolgen, die Opposition wehrlos zu machen. Nimmt der Reichstag diese Vorlage an, so stellt er sich damit außerhalb der Reihe der Volksv/rtcetungen von Kulturstaaten. Die Vorlage steht außerdem in direktem Widerspruch mit dem 8 27 der Verfassung, der dem Reichstag das ausdrückliche Recht der Regelung seiner Geschäftsordnung vorbehält. Der Reichstag darf da» EcsweburtSrecht der selbständigen Regelung seiner Geschäftsordnung nicht für das Linsengericht der Diätengewährung verkaufen. Die Versagung der freien Eisenbahnfahrt für ganz Deutschland ist unglaublich kleinlich, schikanös und schulmeisterlich. Die Art, wie jetzt die Entschädigung gewährt wird, stempelt die Diäten zu einer Art Prämie sür Wohlverhalten gegenüber der Regie rung. Ich beantrage Überweisung an eine 21gliedrige Kommission. Abg. Frhr. v. Richthofen- Damsdorf (kons.)t Auch Wir können der Vorlage nicht unsre volle Zustimmung geb-n. Wir sind sür Herabsetzung der BeschlußfähigkeitSziffer. Ein Teil meiner Freunde hält an dem Widerspruch gegen Diäten fest; wenn aber einmal eine Entschädigung gewährt wird, so halten wir eine Pauschalsumme für da« Würdigste. Auf keinen Fall werden wir unsre Einwilligung dazu geben, daß von Reichs wegen den Inhabern von Doppslmandalen ihre Landtagsdiäten abge sprochen werden. Staatssekretär Graf Posadowsky: Es habm stch schwere Übelstände bei der Diätenlosigkeit herauSgeßellt. ES ist vorgekommen, daß die aller- s wichtigsten Gesetz« bei einer ganz verschwindenden. Minderheit beschlossen worden sind. Dis Folgen, dief-S Absentismus haben stch in schweren Mängeln unsrer Gesetze geäußert. Ganz besonders schädlich hat sich auch der rapide Wechsel in der Besetzung der Kommissionen erwiesen. Ein weiterer schwerer Nachteil ist die offensichtliche Benachteiligung Süv- vo " Lei 'M' A a >s u> Uizei 'Men Allsj SÄ Mm di' di! NN Mali ^kden. r > MS 8< ^Nll der ^ieiVk Gesetzes mitzuarbeiien. Freikarten für das ga Reich zum Zwecke der Orientierung wünschen a wir; den Abgeordneten sollte durch Freilassen Sonnabende und Montage von Sitzungen genügende Gelegenheit zu Informationsreisen gegeben wcrdcn- Eine Kontrolle ist selbstverständlich. Wie soll 1°"" deutschlandS. Nach meiner Ansicht ist der ReichM in seiner Totalität eine der wichtigsten Institution» für die deutsche Einheit und Einigkeit. Aus alle« diesen Gründen haben stch die Verbündeten Rn gierungen trotz aller schweren Bedenken zu der Ein> bringung dieser EntschädiguugSvorlage entschlossen Aber die verbündeten Regierungen sind auch von del festen Überzeugung ausgegangen, daß da« EM eine Gestalt bekommen muß, die auf alle Zeilen d" Beschlußfähigkeit deS Reichstages sicherstellt. V dieser Grundlage ihrer Auffassung werden sich du verbündeten Regierungen unter keinen Umständen abbringen lassen. ES kann keine GeringiMunS des Deutschen Reichstages darin liegen, daß du Regierung für die stete Beschlußfähigkeit deS Haust« zu sorgen sucht. In den übrigen Staaten sind d» Maßnahmen hierfür zum Teil viel rigoroser. Abg. Spahn fZentr.s: Wenn wir stets o» beschlußfähiges Hau» hätten, bedürften wir diM Gesetzes nicht. Der Kommission muß e» vorbchaM bleiben, einen Weg der Ausgleichung zu schafstn st» den Fall, daß ein Mitglied wohl im Haufe »»' wesend ist, aber bei einer namentlichen Abstimmung nicht im Saale erscheinen kann. Ebenso wird der Unterschied zwischen den 20 Mk. AnwesenheitSgeldern und den wegen Fehlen» abzuziehenben 30 Mk. m der Kommission beseitigt werden müssen. Eine Ben faflungkänderung der Einzelstaaten, glaube ich, in nicht notwendig. Abg. Hieber (nat.-lib.): Ich vermisse in der Begründung Material über die in anderen Staate» bestehenden Verhältnisse. In den süddeutschen Pari»' menten, wo Auwesenheitsgelder gewährt werde», wird die Präsenz von einem Bureaubeamten st»' gestellt. Mit dem Pauschquantum sind wir ei»' verstanden. Die einzelnen Vorschläge unterliege» indessen Bedenken. Die Art der Feststellung der Präsenz hätte auch in die Hand de» Präsidente» gelegt öder noch besser der freiwilligen Selbstdekk' ration der einzelnen Abgeordneien vertrauen Sv»» anheimgegeben werden sollen. In Krankheitsfälle» sollten keine Abzüge gemacht werden. Unsre FcakM erachtet e» für geboten, den bis 1884 bestandene» verfassungsmäßigen Zustand, die unbeschränkte fre» EisenLahnfahrt im ganzen Reich, mindesten? währe»" der Session des Reichstages wtederherzustellen. Abg. Träger (frs. Vp.): Ich bewundere den Mut der verbündeten Regierungen, de" Reichstage eine solche Vorlage zu machen. V" Vorlage legt die Hand an die Würde de« Reichstages und der einzelnen Abgeordnete»- Entschädigung und AnwesenhettSgelder sind Mt i» Homogenität zu bringen. Wie soll die Präsenz st»' gestellt werden? Durch automatische Sitze? Wt nun, wenn sich der Abgeordnete zweimal setzt? Oder sollen Blitzlichtaufnahmen gemacht werden? Df»» sonst kann eS trotz Eintragung in die Präsenz""" doch passieren, daß ein Abgeordneter zufällig einer namentlichen Abstimmung nicht beiwohnen kann cm« irgendwelchen Gründen. Abg. Arendt streik.): Ein Pausckquai ^ festzusetzen, war sür die Regierung unmöglich, von jeher in unsern Beschlüssen ausdrücklich " Einführung von AnwesenhcitSgeldcrn verlangt werd ( ist. Meine Freunde stehen der Vorlage im grc'^ und ganzen wohlwollend gegenüber und sind beu», in der Kommission für das Zustandekommen - Politische kunälchau. De«tfchlatt. "Der Kaiser wird englischen Blätter« Meldungen zufolge mit dem König Eduard nicht im Mittelmeer Zusammentreffen. Wenn in diesem Sommer überhaupt eine Zusammen kunft der beiden Monarchen stattfindet, so wird die Nordlandreise des Kaisers die Gelegenheit dazu bieten, über die Art der Zusammenkunft, wie über ihren Zeitpunkt verlautet nichts Zu verläsfiges. * Generalleutnant v. Prittwitz und Gafflon, der bisherige Kommandeur der 8. Division in Halle, ist unter Beförderung zum General der Infanterie zum kommandierenden General des 16. Armeekorps (Metz) an Stells deS verstorbenen Generals Stötzer ernanut worden. * Der preußische Justizminister macht in einem Erlaß den Gerichten ein be sonderes Maß von Ruhe und Besonnenheit im Verkehr mit dem Publikum zur Pflicht. *Der Hildesheimer Domkapitular Vikar Dr. Adolf Bertram wurde zum Bischof von Hildesheim gewählt. *Jn der Steuerkommission deS Reichstages wurden die Beschlußfassungen betr. die Reform der Branntwein besteuerung, sowie die Beseitigung deS ermäßigten Reichsposttarifs sür den OrtS- und Nachbarverkehr in zweiter Lesung angenammen; die Beschlußfassung beir. die Einführung einer Wehr st euer wurde dagegen mit groß« Mehrheit abgelehnt. * An den beiden diesjährigen parlamen - tarischenBesichtigungSfahrten nach Ostafrika und nach Ostafien nehmen, soweit bisher bekannt, 23 Reichstagsabgeordnete teil. * Die Kosten der Mainkanali sieruv g von Offenbach bis Aschaffenburg sollen fich nach Berechnungen der Techniker sür Preußen auf 3 880 000 Mk., sür Bayern auf 9.5 Millionen Mark stellen. Für Bayern treten hierzu noch als Kosten für den Umschlaasha'en Aschaffenburg mit Eisenbahnanschluß 14,5 Mill. Mark. * Der Bedarf anfreiwilligenMann- schäften für Südwestafrika ist an dauernd stark. Bezugnehmend auf die bis herigen Bekanntmachungen betr. Meldung von Freiwilligen aus dem Beurlaubtenstande für vie Schutztruppe in Südwestafrika, machen die Be- zirkSkommandos neuerdings bekannt, daß zahl reiche Anmeldungen immer noch erwünscht find. Gebraucht werden Mannschaften aller Waffen gattungen. * In Deutsch-Südwestafrika hatte unsre Schutztruppe neue Gefechte mit Hotten- tottenbanden zu bestehen, die ihre alten Schlupfwinkel in den großen Karrasbergen wieder aufgesucht haben. Auf deutscher Seite fiel dabei der Oberleutnant Leo v. Bähr; sechs Reiter, darunter Leutnant Schlüter, wurden schwer, vier andre leicht verwundet. töfterrsich-Ungar«. *3m österreichischen Abgeord- netenhause fragte der Deutsche Erler an, was die Regierung zu tun gedenke, um Genug tuung für die Mißhandlung und Beschimpfung des Professors Edgar Meyer, Dr. Rohmeders und andrer deutscher Reisenden durch Italiener im Bahnhofe Pergine in Südtirol zu erhalten. Frankreich. *Die Pariser Garnison soll mit RkckfiLt auf die Möglichkeit von Unruhen am 1. Mat bedeutend verstärkt werden. ««glatt. * Im Unterhause erwiderte der Staats sekretär des Auswärtigen, Sir Edward Grey, auf eine Anstage bezüglich der geplanten Ver stärkung der englischen Besatzung in Ägypten, daß die Stärke der englischen Truppen in Ägypten im Jahre 1904 vermindert worden sei, daß aber der Vertreter Englands in Kairo, Lord Trömer, jetzt mit Rücksicht auf die in Ägypten Henschende Unruhe, die in gewisser Weife mit Sem Berhalteu der Pforte m der ordert, so daß die Truppenstärke dort 5000 Mann beträgt. Afrika. * Der marokkanische Dampfer „Turki" nahm an der Küste eine Bark in Be- schlag, die Handelsartikel transportierte. „Turti" fuhr dann mit dem weggenommensn Schiff auf die hohe See. Wie verlautet, hatte der marok kanische Dampfer die von ihm beschlagnahmte Bark vorher beschossen, dabei hatte eine Gra nate ein Haus an der Küste getroffen und in Brand gesetzt, und ferner eine Frau sowie ein kleines Mädchen getötet. An Bord der Prise waren dann Marokkaner gegangen. Die neue marokkanische Polizei findet bei ihrem Dienst antritt besonders an der Küste Marokkos überaus schwierige Aufgaben zu lösen; denn wie die Chinesen ab und zu ein wenig „seeräubern", so scheinen auch die Marokkaner immer wieder dem alten Erbfehler zu verfallen. Java«. * Japan ist eifrig bemüht, seinen Einfluß in Ostasten mehr und mehr zu stärken. So wird jetzt bekannt, daß die japanische Regierung beabsichtigt, den Marquis Ito an die Spitze der Halbinsel Kwantung und des Japan ge hörigen Teiles der mandschurischen Eisenbahn sowie der Verwaltungvon Korea zu stellen. Zur Teilnahme an der bevorstehenden Truppenschau ist der Bruder des Kronprinzen von Siam, Prinz Tschaifir, der Oberkommandierende der siamesischen Armee, in Tokio eingetroffen. Eine japanische Firma ist zurzeit bemüht, den Austrag zum Bau eines Kreuzers für Siam zu erhalten. Siamesische Marineoffiziere dienen gegenwärtig zu ihrer Ausbildung in der japanischen Flotte. EL ist nicht zu verwundern, wenn angesichts der immer engeren Beziehungen zwischen China, Japan und Siam fich England und Frankreich ins Mittel legten; denn, wenn irgendwo, so muß in Ostasten doch das berühmte „Gleich gewicht" erhalten werden.
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