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Allgemeiner Anzeiger Amtsblatt für die Ortsbehörde und den Gememderat zu Bretnig Lokal-Anzeiger für die Ortschaften Bretnig, HauSwalde, Großröhrsdorf, Frankenthal «nd Umgegend Inserate, die 4gespaltene Korpuszeile 10 Pfg., sowie Bestellungen auf de« All« Inserate bitten wir für die Mittwoch-Nummer bi« Dienrtag vormittag r/,11 Uhr, für die Sonnabend-Nummer bi» Freitag vormittag V»11 Uhr eintusende« ^christleitung, Druck «nö Verlag von N. Z8lhAvig, Bretnig. 16. Jahrgang Mittwoch den 14. März 1906 Nr. 21. höchsterjniedrigsterss Preis. ss Preis. H. k. 7 60 820 SO 25 14s- 20 8 8 8 2 12 2 k. 20 A. 7 7 7 7 7 13 ». ! 2 19 nie lche zu Marktpreise in Kamenz am 8. März 1906. ?. 40 60 50 60 80 Äneteljährlich ab Schalter 1 Mark, bei freier Zusendung durch Boten in« Haus 1 Marl 30 Pfennige, durch die Post 1 Mark exkl. Bestellgeld. jederzeit gern entgegen. — Bei größeren Aufträgen und Wiederholungen gewähr«» «tr Rabatt nach Nebereinkunft. 50 Kilo Korn Weizen Gerste Hafer Heidekorn Hirse Neueste Meldung. Die Branvtatastroph e in den Koh lenminen von CourriereS. Ein entsetzliche« Unglück hat sich am letzten Sonnabend in den Kohlenminen vonEourrieres (Nordfrankreich) ereignet, dem nach den bis jetzt vorliegenden Meldungen über tausend Menschenleben zum Opfer gefallen sind. Kirchennachrichten von Bretnig. Bußtag: Borm. 9 Uhr Gottesdienst. Resch-Pulsnitz. Nachmittag 5 Uhr: Abendkommunion. ?. Kleeberg-Frankenthal. Kollekte für die Innere Mission. welche viel zur Erzeugung heiterer Stimmung beitrugen. Das zahlreiche Publikum spendete deshalb den Vortragenden lauten Beifall. Ein darauffolgende» Tänzchen beendete da« schön verlaufene Vergnügen. — Freiwillige vor! Dreijährig-Freiwillige für da« 3. Seebataillon in Tsingtau (China) sucht das Kommando der 3. Stammseebataillons in Wilhelmthaven. Einstellung: Oktober 1906, Ausreise nach Tsingtau: Januar 1907, Heimreise: Frühjahr 1909. Bedingungen: Mindestens 1,65 Meter groß, kräftig, vor dem 1. Oktober 1887 geboren (jüngere Leute nur bei besonders guter körperlicher Ent wickelung). Bauhandwerker (Maurer, Zimmer leute, Dachdecker, Tischler, Glaser, Töpfer, Maler, Klempner usw.) und andere Hand werker (Schuhmacher, Schneider, Gärtner usw.) bevorzugt. In Tsingtau wird außer Löhnung und Verpflegung täglich 0,50 Mark Teuerungszulage gewährt. Meldungen mit genauer Adresse sind unter Beifügung eine« Meldeschein» zum freiwilligen Diensteintritt zu richten an: Kommando des 3. Stammsee bataillons in Wilhelmshaven. — Dreijährig- und Vierjährig-Freiwillige für die Matrosen- artillerie - Abteilung Kiautschou in Tsingtau (China) sucht das Kommando der Stammab teilung der Matrosenartillerie Kiautschou in Cuxhaven. Bedingungen: Mindestmaß 1,67 Meter, im übrigen wie oben. Anmeldungen bei dem Kommando in Cuxhaven. Großröhrsdorf. Der hiesige Rad fahrerklub beging an« Sonntag im Gasthof zum grünen Baum die Feier seine» 14 Stiftungsfestes. Konzertstücke leiteten das Fest ein, zwei recht hübsch vorgetragene Doppelquartette folgten und im Mittelpunkte de» Abends stand der 16er-Reigen, eine Glanzleistung der Ausführenden, welcher ver dient, mit einem Kunstreigen verglichen zu werden. Auch ein Einakter verschönte die Stunden. Der Ball, welcher durch eine von Vereinsmitgliedern trefflich ausgeführte Produktion auf dem Hochrade unterbrochen wurde, erfuhr bi» zum Schluffe lebhafte Be teiligung. Kamenz. Ein höchst bedauerlicher Un- glückssall versetzte Sonntag nachmittag in der 4. Stunde unsere Bewohnerschaft in große Aufregung dadurch, daß das Geschirr einer von einer Spazierfahrt zurückkehrenden Familie infolge Scheuwerdens des Pferdes auf der Bautzener Chaussee in der Nähe der Stadt an der Biegung in die Breite Straße an die Trottoirbordsteine anprallte und umstürzte, wodurch die Insassen herausgeschleudert und dadurch mehr oder minder schwer verletzt wurden, am bedeutendsten eine ältere Dame, welche schwere und lebensgefährliche Kopf wunden erhielt, während zwei andere Personen im Gesicht verletzt wurden und eine dritte glücklich davonkam. Man brachte die bedenk lich Verwundete in die Riemer Nikolaus'sche Behausung, wo Herr Dr. Vollhardt tunlichst schnell ärztliche Hilfe leistete und später die herbeigerufene Sanitätskolonne zum Roten Kreuz den Transport der Verunglückten nach ihrer Wohnung ausführte. Dem tragischen Geschick derselben wird die allseitige Teilnahme gezollt. Dresden. Ein orkanartiger Sturm brauste am Freitag durch das Elbtal und jagte dichte Wolken über das Firmament, so daß mittags die Stadt wie in einen dunklen Wolkenschieier gehüllt war. Unter Blitz und Donner sielen anfangs schwere Regentropfen, Neustädtl eine aufregende Szene ab. Uhlig beschunpfte öffentlich gröblich den Staatsan walt unv sprang nach der Urteilsverkündig ung aus der Anklagebank heraus und wollte unter schweren Schimpf- und Drohworten auf ihn eindringen. Ein Gerichtsdiener und ein Gendarm erfaßten und fesselten ihn nach hartem Kampfe und brachten ihn in» Ge fängnis. Er ist wegen Rückfalldiebstahl» zu 3 Jahren 1 Monat Gefängnis verurteilt worden. — Blitzschlag. Bei dem heftigen Schnee» sturm am Freitag schlug der Blitz in die Ziegelei in Göttwitz und zerstörte in einem Ringofen die Kanäle. — Ein Einwohner in Niederhaßlau hatte die Vorsteher der dortigen Vereine zu einer Sitzung eingeladen, um einen Boykott gegen die Wirte zu beschließen wegen Saalver weigerung für sozialdemokratische Versamm lungen. Die König!. Amtrhauptmannschaft erlangte hiervon Kenntnis und bedachte den Versammlungseinberufer mit einem Straf mandate über 25 Mark oder 5 Tagen Haft. — Bau eines Unterkunftshauses auf dem Auersberge. Das Königliche Finanzmini sterium hat dem Erzgebirgs-Hauptverein gestattet, unter den für das Unterkunftshaus auf dem Fichtelberge geltenden Bedingungen auf dem Auersberge ein Unterkunft-Hau» mit Gastzimmer und Küche usw. zu errichten. Der Auersberg bei Eibenstock ist der dritt höchste Berg Sachsens (1018 Meter hoch) und besitzt bereit» einen 18 Meter hohen Aussichtsturm. Leipzig. Einen guten Witz machte unser König, als er bei seinem Besuchs Leipzig» durch da» Fundbureau des Poli» zeiamts geführt wurde. Beim Anblick der riesigen Anzahl von stehengebliebenen und verlorenen Regenschirmen meinte er zu seiner Umgebung: „Da sieht man, daß Leipzig eine Profefforenstadt ist." Man weiß ja, stehengebliebene Regenschirme und Professoren waren von jeher zwei eng mit einander verbundene Begriffe. dann trat starke» Schneegestöber ein. Der Sturm, der mit unverminderter Heftigkeit tagsüber tobte, hat in Anlagen und an Häusern mannigfachen Schaden angerichtet. Vor dem Gasthaus zur Krone in Dresden- Strehlen stürzte ein Möbelwagen samt den Möbeln um, auf dem Neustädter Markt warf der Wind einen Effenkopf herab, Aeste und Zweige waren in Masse von den Bäumen gebrochen worden. Ferner löste der Sturm einen Stoß Bretter, die in der Schiffswerft Uebigau aufgestapelt lagen, auf. Ein» derselben fiel dem Leipziger Straße 22 wohnhaften Friedrich Hermann auf den Kopf. Er erlitt dadurch einen schweren Schädelbruch und mußte, tödlich verletzt, nach seiner Wohnung übergeführt werden. — Größte Vorsicht ist notwendig bei An nahme von Geldbeträgen in Zehnmarkstücken, da österreichische Zehnkronenstücke hier einge schmuggelt und in Umlauf gesetzt worden sind. Beide Arten dieser Goldstücke sind nur bei genauerem Hinsehen von einander zu unterscheiden, so daß leicht ein wissentliches oder auch unbeabsichtigte» Unterschieben der minderwertigen österreichischen Zehnkronen, stücke unter deutsche Reichrmünzen erfolgen kann. Die österreichischen Zehnkronenstücke besitzen bekanntlich nur einen Wert von 8 Mark 50 Pfg. Meißen, 10. März. Innerhalb 24 Stunden hat die Familie des Maurers Walther in Pinnewitz bei Ziegenhain fünf Kinder an Diphtherie verloren. Die Kinder standen im Alter von 1—11 Jahren. Die zwei letzten Kinder der Familie liegen schwer krank darnieder. — Da» Verschwinden eine» dreijährigen Mädchens hatte die Bewohnerschaft von Pausa am Donnerstag nachmittag und Frei tag vormittag in große Erregung versetzt. Am Donnerstag vormittag in der 11. Stunde wurde die kleine Olga Rudolf von ihrer Mutter in einen nahegelegenen Laden ge schickt, um etwas zu holen. Als das Kind nach längerer Zeit nicht zurückkehrte, sah sich die Mutter nach der Kleinen um, fand sie aber nirgends. Erfolglos waren auch die Nachforschungen, die von den gegen Mittag heimgekehrten Vater in Gemeinschaft mit einigen Bekannten vorgenommen wurden. Gegen Abend wurde noch die Feuerwehr alarmiert, die bis spät in die Nacht hinein die Stadt und ihre Umgebung absuchte. Leider fand man von dem Kinde leine Spur; die Besorgnis, daß diesem ein Unglück zuge- toßen oder daß es wohl gar einem Ver brechen zum Opfer gefallen sei, nahm durch den erfolglosen Verlauf dieser Nachforschungen beständig zu. Freitag vormittag hat die erste Knabenklasse mit Herrn Oberlehrer Pötz die Nachforschungen wieder ausgenommen. Diese Streife brachte die betrübende Auf klärung; man fand da« Kind tot in dem auf Ebersgrüner Flur gelegenen Schusterschen Teiche. Man nimmt an, daß die Kleine, als sie den Laden verlassen hatte, einen falschen Weg eingeschlagen hat und nach Ebersgrün zu gelangt ist. Dort dürfte sie, vielleicht schon in der Dunkelheit, an den Teich heran gekommen und dann von dem herrschenden starken Winde in diesen hineingedrängt worden sein. — Aufregende Szene im Gerichtssaal. Aus Zwickau, 9. März, wird berichtet: Im hiesigen Landgericht spielte sich bei der Ver handlung gegen den Gürtler Uhlig aus Drs-dner Schlachtviehmarkt vom 12. März 1906. Zum Auftrieb kamen: 4355 Schlachttiere und zwar 981 Rinder, 1025 Schafe, §2031 Schweine und 338 Kälber. Die Preise stellten sich für 50 Kilo in Mark wie folgt: Ochsen: Lebendgewicht 39—40, Schlachtge« wicht 74—76; Kalben und Kühe: Lebend gewicht 36—39, Schlachtgewicht 70—74; Bullen: Lebendgewicht 38—41,Schlachtgewich 70—74; Kälber: Lebendgewicht 52—55, Schlachtgewicht 82—86; Schafe: 80—82 Schlachtgewicht; Schweins: Lebendgewicht 58—60, Schlachtgewichtz67—77. Es sind nur vie Preise für die besten Viehsorten verzerchnet Heu 50 Kilo Stroh 1200 d. Butl-r 1 Erbsen 50 Kilo Kartoffeln 50 Kilo OertlickeS und Säckstsches. Bretnig. Am Sonntag hielt der Meißner Hochland Turngau in Schmölln seinen diesjährigen Gautag ab. Anwesend waren 80 Vertreter aus 33 Vereinen, 6 Vereine fehlten. Nach dem Jahresberichte de» Gauvertreter» zählt der Gau zurzeit 39 Vereine mit 3194 Mitgliedern. Die Auf »ahme des Turnvereins Großdrebnitz wurde bestätigt. Zu einer längeren Aussprache kam wegen der Abmeldung der Turnvereine Oberneukirch und Wehrsdorf, welche bekannt lich dem neugegründeten Gaue beigetreten sind. Da in dem Austritte derselben ein Verstoß wider das Grundgesetz erblickt wird, beschloß man, beim nächsten KreiSturntag dagegen Protest einzulegen. Die Gausteuer wurde auf das Jahr 1907 von 25 auf 23 Pf. pro Mitglied herabgesetzt. Weiter er hielten die Vertreter für den kommenden Krei»turntag in Glashütte Anweisung, gegen «ine Erhöhung de» Bezugspreises des Kreirblattes „Turner aus Sachsen" zu stim men. Einstimmige Annahme fand der An- i^g, im Jahre 1907 ein Gaufest in Bretnig abzuhalten. Die diesjährige Gauturnfahrt nach Bischofswerda soll am 22. Juli stattfinden. In den Gauturnrat wurden Menzel-Bischofswerda, Biener-König- siein und Richter-Schandau wieder», sowie Oberlehrer May-Sebnitz neugewählt. Zu Abgeordneten für den KreiSturntag in Glashütte wählte man Biener-Königstein, Gebler-Bretniq, Fischer-Bischofswerda und Richter-Schandau. Der deutsche Turntag sinket 1907 in Worms statt, bei welchem der Gau durch Gebler-Bretnig und Fischer- Bischofswerda vertreten sein soll. Der nächste Gautag soll in Schandau abgehalten werden. Bretnig. Die Gruppe Radeberg vom sächsischen Elbgau-Sängerbünde hält ihr diesjähriges Gruppenfest am 17. Juni in Pulsnitz ab. Bretnig. Im dichtgefüllten Saale de» Gasthof« zum deutschen Hause beging am Sonntag der hiesige Männergesangverein sein diesjähriges Fastnachts-Kränzchen. Das dazu aufgestellte Programm war ganz und Sar geeignet, die beste Fastnachlsstimmung bei den Besuchern zu erwecken. Mit gutem Er» folge wurden die Chorlieder vorgetragen, auch die humoristischen Aufführungen fielen samt und sonders sehr gut au». Die vorzüglich wiedergegebene und daher lebhaft applaudierte Operette „Des Sängers Fluch", gleichsam der Glanzpunkt des Abends, bildete den Schluß der Programms. Ein frohbelebtes Tänzchen hielt die Teilnehmer bis zur frühesten Morgenstunde zusammen. ^Bretnig. Auch im Gasthof zum Schützenhause herrschte am Sonntag frohes Sängerleben; feierte doch daselbst der Ge sangverein „Liedergruß" ebenfalls sein Fast-' t nachtskränzchen. Das Programm wies zu- ^jmeist Stücke humoristischen Charakters auf, Der Allgemeine Anzeiger erscheint wöchentlich zwei Mal: Mittwoch und Sonnabend. Inserate, die 4gespaltene Korpuszeile 10 Pfg., sowie ^ueuungen auf oe« »u« XbonnementSprei« inkl. des allwöchentlich beigegebenen „Illustrierten Nnterhaltungrblattes" gemeinen Anzeiger nehmen außer unserer Expedition auch unsere sämtlichen Zettunzsvolen em ige rn- err