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Allgemeiner Anzeiger : 21.03.1906
- Erscheinungsdatum
- 1906-03-21
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadtbibliothek Bautzen
- Digitalisat
- Stadtbibliothek Bautzen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- urn:nbn:de:bsz:14-db-id181900449X-190603213
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- oai:de:slub-dresden:db:id-181900449X-19060321
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- Zeitungen
- LDP: Bestände der Stadtbibliothek Bautzen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
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Zeitung
Allgemeiner Anzeiger
-
Jahr
1906
-
Monat
1906-03
- Tag 1906-03-21
-
Monat
1906-03
-
Jahr
1906
- Titel
- Allgemeiner Anzeiger : 21.03.1906
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politische Kunclschau. Le»tschla«r. * Der Kaiser, sowie mehrere Bundes« sürsten werden der Einweihung des Ham- burger Bismarck - Denkmals, die im Juni d. statt findet, beiwohnen. "Minister v. Budde hofft in etwa acht Tagen seine Geschäfte wieder aufnehmen zu können. "Der BundeSrat stimmte dem Aus schußantrag betr. den Veredelungsverkehr mit Gerbstoffen und der Vorlage betr. die Errichtung ein-r Untersuchungsstelle für daS in daS Zollinland eingehende Fleisch bei dem Hauptzollamte Profilen zu. "Bei den diesjährigen Kaiser- manövern in Schlesien wird wahrscheinlich dem Prinzen Leopold von Bayern das Ober kommando über eine der beiden gegeneinander übenden Armeen übertragen werden. * Die Steuerkommission deS Reichstages begann die zweite Lesung deS BrausteuergesetzeS, und dabei gab der Schatz, seiretär v. Stengel eine bemerkenswerte Erklä rung ab. Er ersuchte die Kommission, die höheren Steuersätze der in der crfien Lesung geänderten Regierungsvorlage wiederh rzustellen. Dann werde sich eine etwaige Zurück ziehung der Tabaksteuervorlage leichter in Aussicht stellen lassen. Allerdings betonte er ausdrücklich, daß nur ie Tabaksteuer- Vorlage, nicht etwa auch die Z garetteusteuer- Vorlage geopfert werden könne. Finanzminister v. Rheinbaben empiahl Rückkehr zur Regierungs vorlage. Die höh»re Heranziehung des Bieres sei ein Gebot der Gerechtigkeit. "Die Budget.Kommission deS Reichstages setzte die Beratung des MilitäretatS fort. Für daS Rechnungsjahr 1906 ist die Errichtung einer Reitschule in Paderborn in einer verfügbaren Kaserne in Aussicht genommen. Durch die Instand setzung dieses Gebäudes entstehen an einmaligen Kosten 70000 Mk. An sonstigen einmaligen Ausgaben werden rund 5900 Mk. und an laufenden Kosten 32 632 Mk. gefordert. "Die Steuerkom mission despreuß. Abgeordnetenhauses hat die Besteue rung der Gesellschaften m. b. H. nach einem gegen die Regierungsvorlage etwas niedrigeren Tarif angenommen. "Morenga, iwr letzte ernsthafte Gegner unsrer Truppe in Süowestafrika wurde in mehreren Gefechten geschlagen. Es wird nunmehr gegen ihn ein allgemeines Kesseltreiben veranstaltet. Auch auS Ostafrika lauten die Nachrichten fortgesetzt günstig. Dort ergaben sich 1200 Aufständische, nachdem ihr Anführer erschossen worden war. iöfterreich-U«gar». * Am Donnerstag wurde der Gedenktag der Verfassung vom Jahre 1848 in Nngam mit großer Feierlichkeit begangen. Zahlreiche Vereine legten Kränze an dem Denk mal deS Freiheitsdichters Petöst nieder, wo auch Reden gehalten wurden. Die Ordnung wurde nirgends gestört. * Franz Kossuth, der Führer der ungari schen Opposition, ist ernstlich erkrankt. Er erlitt mehrere OhnmachisanMe. Frankreich. "In der Deputiertenkammer er klärte im Laufe der Beratung über daS Marinebudget Marineminister Thomson in Beantwortung mehrerer Anfragen, daß die Regierung eifrig bemüht sein werde, die Kriegs- tüchtigkeit und Feuergeschwindigkeit der Flotte immer zu erhöhen. Der Minister schloß: „Wir verlangen von dem Lande, daß eS schwere Opfer bringt, aber diese Opfer find unerläßlich, um unsre nationalen Verteidigungskräfte zu stärken. Wir wollen den Frieden, und daS beste Mittel, ihn zu sichern, liegt auch heute noch und wird immer in der Vorbereitung auf den Krieg liegen." England. "Die Frage einer Herabminderung der Ausgabe für Heer und Marine wird von der liberalen Regierung Englands ewsthast erwogen. Zurzeit fehlt eS ihr an allen Ecken und Enden an Mitteln, um den ungestümen Drang nach sozialpolitischen Reformen zu be friedigen; auch die Einführung von Diäten muß zunächst um deS Kostenpunktes wegen verschoben werden. Die Regierung gab im Unterhause die Versicherung ab, eS sollen alle nur möglichen Einschränkungen gemacht werden, um der sozialpolitischen Fürsorge ungeschwächte Kräfte zuweuden zu können. Italien. "In de: Deputiertenkammer be sprach anläßlich einer Anfrage der UnterstaatS« fekretär des Äußern, di Scalea. die Vorgänge, die Ursachen und die Ergebnisse der im ver gangenen Herbst zur Sicherung der Finanz kontrolle in Mazedonien in den türkischen Gewässern veranstalteten internationalen Flottenkundgebur.g und erklärte, der Zwischen fall habe keine Störung der nuten Beziehungen Italiens mit der Pforte zur Folge gehabt. "Bei den Wahlen für die Kammerbureaus erhielten die Kandidaten der Oppo sition 68 Stimmen mehr als diejenigen der Regierung. Trotzdem glaubt das Kabinett bei der namentlichen Abstimmung eine Mehrheit zu erhallen. Dänemark. * Im Folkething führte im Laufe der Finanzdebatte Minister Lassen aus, außer dem geplanten Zollgesetze würde die Ein bringung einer Reihe von Steuergesetzentwürfen notwendig werden, u. a. einer Steuer auf die Zuckerproduktion und einer Erbschaftssteuer. Es würde ein einheitlicher Zolltarif vorgelegt werden, der den Zoll für verschiedene Rohmate rialien und allgemeine Verbrauchsartikel her- absetze. Die Abgaben auf Branntwein und Bier würden nicht erhöht. Der Minister er klärte, er hoffe mit dieser Reform eine Ent lastung der ärmeren Bevölkerungöklasse herbei- zusühren. Spauie«. "Die Verhandlungen in Algeci ras haben abermals eine Vertagung erfahren. Man fieht ein, daß die strittigen Punkte in keinem Falle so weit geklärt und vorbereitet seien, um in einer Vollsitzung aller interessierten Mächte alS Unterlage zu dienen. Der nächsten Sitzung, die auf den DienStag festgesetzt ist, fieht man allerseits mit größter Spannung entgegen, weil bis dahin die fran zösischen Delegierten ihre neuen Instruktionen empfangen haben werden. Soviel ist allerdings jetzt schon sicher, daß Frankreich nach wie vor auf ein Nachgeben Deutschlands in bezug auf die Generalpolizeinspektion in Casa blanca hofft, während die übrigen Mächte Deutschland zustimmen, das ein weiteres Entgegenkomn en für unmöglich erklärt. Es dürste sich allo am Dienstag lediglich darum handeln, ob Frankreich sich zur Annahme eines vermittelnden Antrages einer neutralen Macht herbeizulassen gedenkt oder nicht. — Es ist mit Sicherheit anzunehmen, daß der leidige Marokkohandel demnächst auS der Well geschafft sein wird — allerdings nicht in einer alle Teile befriedigenden Weise. Russland. "Die Wirren in Rußland zeitigen 'or»gesetzt allerlei unerfreuliche Folgeerscheinungen, ste die lebhafteste Stellungnahme einzelner Be- völkerungsklassen herausfordern. So beschloß der Petersburger Schriftsteller - Verband einen energischen Protest gegen die durch das Kriegs gericht erfolgte Verurteilung von drei Redak teuren der Lokalpresse in Tschifa zum Tode durch den Strang. Der Protest wird in den meisten Refidenzblättern veröffentlicht werden. "Der Ministerrat beschloß, die Be hörden auf die Notwendigkeit strenger Maß nahmen gegen die Aufforderungen zu Ge- valttätigkeiten gegen die Juden, welche die niedere Bevölkerung erregen, aufmerksam zu machen. Der Ministerrat beschloß ferner, rlle Urheber solcher Aufforderungen zu ver- olgen, und ermächtigte den Minister des Innern, eine Untersuchung der Vorgänge in Homel anzuordnen und diejenigen Personen A Vie letzte Kate. Sj Roman von Karl Schmeling. s. Der Referendar v. Huldringen war um die NeujahrSzeit von dem Obergericht der Landes hauptstadt an daS in der Bezirkshauptstadt Löhne befindliche Untergericht versetzt worden. Ob dies eine Auszeichnung oder eine Zurücksetzung, eine Strafe sein sollte, oder ob diese Versetzung auf Leranlaffung seines VaterS staügefunden hatte, darüber war sich der junge Herr nicht klar, kümmerte sich auch nicht weiter darum. Er war recht gern einige Zeit auS der Hauptstadt fort, nur gefiel eS ihm nicht, daß er seine edle Zeit in einem kleinen, stillen spießbürgerlichen Neste, wie eS Löhne war, hin- bringen sollte. ArtmS Vorleben läßt stch mit kurzen Worten wiedergeben. Er wm ÄS Erstgeborener der Liebling seiner Mutter und von dieser vollständig ver zogen worden. BiS zu seinem siebzehnten Jichre wuchs er unter den Fittichen der nach- sichtigen Mama heran und fand dann durch Vermittelung deS vielvermöaenden VaterS als Avantageur Ausnahme in der Leibgarde des Landesherr«. Der junge Herr durchlief, alS der Sohn eines Generals, sehr schnell die niederen Grabe deS erwählten Standes und wmde auch bold Osfizier. Hiermit schwoll dem jungen Hahn der Kamm. Er nahm stch zu den Vorrechten, welche ihm alS Offizier und Leibgardisten zu standen, auch noch andre heraus. So lange er dies nur Untergebenen und Zivilpersonen gegenüber tat, machte die Sache kein besonderes Aufsehen. Doch Artur v. Huldringen begann sich auch an Vorgesetzten zu reiben, und das sollte ihm schlecht bekommen. Nach einem Streite mit einem der persönlichen Adjutanten des Herrschers wmde dieser von der Opposition deS jungen Herrn verständigt. In bezug auf militärische Unterordnung kannte der etwas eigenwillige Fürst keinen Spaß. Wäre Artur nicht der Sohn deS ver dienten Generals v. Huldringeu gewesen, hätte man ihm einen recht unangenehmen Prozeß gemacht. So aber wurde ihm nahe gelegt, bald seinen Abschied zu nehmen. Artur bezog die Universität und wm wenige Jahre später Referendar am OberlavdeSgericht in der Haupt stadt, von wo er nun nach Lühne versetzt worden war. Artm fand iu der Kollegenschast zu Lühne nicht, waS ihn befriedigen konnte. Die älteren Richter waren verbauert, wie er eS nannte. Die jüngeren Herren hatten stch in ihre Ar beiten verbissen und dachten hauptsächlich nur an ihr Vorwärtskommen. Flotte Lebemänner gab eS unter ihnen nicht. Artur suchte sich daher bald den Offizieren der Garnison an zuschließen. In Lühne standen indessen nur zwei Schwa dronen. Mit Ausschluß der Stabsoffiziere zählte daS Osfizierkorps nur zwölf Angehörige, von denen überdies zwei abkommandiert worden waren. strafrechtlich zu verfolgen, denen Untätigkeit bei der Unterdrückung der Unruhen zur Last fällt. Balkanstaate«. "Die neue serbische Regierung stellte sich der Skupschtina vor. In der Sitzung erschien auch die gesamte Opposition, womtt offenbar ihr Widerstand beendet erscheint. Der Ministerpräsident entwickelte daS Regierungs programm, wobei er hervorhob, daß die jetzige Regierung dem Programm der vorigen treu bleibe. W—S------. ------ Zus Liern Keickstage. Der Reichstag beschäftigte sich am Donnerstag bei dem dritten Nachtragsetat für die Schutzgebiete meistenteils mit allgemeinen Betrachtungen über Kolonialpolitik, Auswahl und Ausbildung der Be amten und dergl. Seitens der Regierung wurden die Angriffe deS Abg. Erzberger zurückgcwissen, dessen Auftreten auch der Führer seiner Partei, Abg. Spahn, in scharfer Weife preisgab. Abg. Arendtsfreikons.) trat für Rehabilitierung deS Dr. Karl PeterS ein, die ober Abg. Spahn als unmöglich be zeichnete. Erbprinz zu Hohenlohe-Langenburg gab zu, daß man bisher bei der Aussendung von Be amten manche Mißgriffe begangen hätte und erklärte, daß er sich bemühen werde, für einen guten Kolonial- b°amstand zu sorgen. Den sozialdemokratischen Standpunkt der Kolonialpolitik verfocht der Abg. Ledebour, während Abg. Erzberger die gegen ihn gerichteten Angriffe zurückzuweisen suchte, was wiederum den Geh. LegationSrat Rose zu einer Ent gegnung veranlaßte. Am 16. d. wird der fünfte Nachtragsetat zum Reichshaushalt von 1905 in dritter Lesung ohne Beratung angenommen. Hierauf wird die Debatte über den dritten Nachtragsetat für die Schutzgebiete (Deutsch-Oßasrika) fortgesetzt. Abg. Schrader (frs. Bgg.): Das Recht der Beamtenernennung und der Beamtcnpensionierung ist kein persönliches Recht des Monarchen, sondern ein politisches und untersteht daher der Kontrolle durch den Reichstag. Wir find durchaus für ein selbständiges Kolonialamt. Die Äußerungen deS Abg. Ledebour über die Brutalisierung und Bestiali» fierung der Europäer in den Kolonien find über trieben. Ausschreitungen sind doch immer nur ver einzelt vorgekommen. Die Mohammedaner bilden ein nützliches Element in Ostafrika. Alle Wünsche deS Kolonialamts wird der Reichstag nicht erfüllen können; im allgemeinen aber werden Reichstag und Regierung in Einigkeit am Wohl der Kolonien arbeiten können. Die großen Fehler der Vergangen heit werden hoffentlich in der Zukunft vermieden werden. Abg. Schwarze-Lippstadt (Zentr): Gegen über den vom Vorredner und andern Rednern ge machten Äußerungen müssen wir doch daran erinnern, baß der MobammedaniSmus ein Feind des Christen tums ist. Wir find der Meinung, daß die Kolonial- Politik energisch durchgesührt werden muß. Da geht eS allerdings, wie die Erfahrung aller Länder lehrt, nicht immer ohne Krieg und Aufstand ab. Des wegen muß Sorge getragen werden, daß die Neger keine Gewehre haben. Zur wirtschaftlichen Er schließung der Schutzgebiete ist der Bau von Eisen bahnen unbedingt notwendig. Stellvertretender Kolonialdirektor Prinz Hohenlohe verbreitet sich über den Waffen schmuggel und die Schwierigkeiten seiner Bekämpfung. Daß so viele Waffen in den Händen der Ein geborenen SüdwesiafrikaS geblieben sind, be deutet unzweifelhaft eine Gefahr für die Zukunft. Wir stellen als Kolonialbeamte mög lichst viele Landwirte und Arzte an; aber die Klagen gegen den AffefsorismuS sind doch über trieben ; wir haben viele Assessoren in den Kolonien gehabt, die vollauf ihre Schuldigkeit getan haben. An der Hand der Forschungen deS Geheimrats Koch wird eS uns hoffentlich gelingen, der Malaria all mählich Herr zu werden. Wir streben danach, immer wehr verheiratete Beamte in die Kolonie zu senden. Der Frage der Verkehrswege wenden wir die größte Aufmerksamkeit zu. Abg. Kopsch <frs. Vp.) polemisiert gegen die Ausführungen des Abg. Arendt vom Donnerstag. ES wird immer so viel vom Patriotismus ge sprochen; aber gewisse hochstehende patriotische Herren — Abg. Arendt kennt sie ganz gut — haben sich eine abgelaufene Konzession mit 360 000 Mark abkaufen lassen. Zu dem Erbprinzen Hohen lohe haben wir volles Vertrauen; im Gegensatz zum Abg. Arendt aber rufen wir ihm zu: Erbprinz werde vorsichtig I Eine Kolonialpolitik L la Puttkamer lehnen wir grundsätzlich ab. Abg. Arendt lfreikons.): Der Kolonialdirektor muß ebenso vorfichiig wie energisch sein. Ich habe Dr. Peters keineswegs fallen lassen. Zwei amtliche Untersuchungen über die von PeterS vorgenommeuen Einige der Herren hatten eine Familie und befleißigten stch daher einer soliden Häuslichkeit. Von den unverheirateten Offizieren trieb der eine dies, der andre das zu seinem Ver gnügen,. um den ausgedehnten, kostspieligen Kafinodesuch zu vermeiden. Kam man zu sammen, so begnügte man sich mit mäßigen Genüssen und ergötzte sich an Unterhaltungen, die nur geringe Ausgaben verursachten. Arturs frühere Heldentaten waren zum Teil in Vergessenheit geraten, zum Teil hatten die Dragoneroffiziere solche auch nie in ihrem ganzen Umfange kennen gelernt. Sie wiesen daher den Sohn ihres komman dierenden Generals nicht von sich, sondern ge statteten ihm den Verkehr mit ihnen. Man nannte ihn scherzweise „die Erinnerung aus dem Heldenleben" und zog ihn auch wohl noch in andrer Weise auf. Zur Freundschaft mit einem der Herren konnte es Artur überhaupt nie recht bringen. Höchst frostig benahm stch Weilmann gegen den Eindringling. Er hatte überhaupt nur selten das Kasino des Offizierskorps besucht. Seit stch der junge Huldringen in demselben heimisch gemacht, kam er noch seltener als sonst. Aber merkwürdig — Wetlmann war es gerade, dessen nähere Bekanntschaft Artur einige Zeit hindurch mtt großem Eifer zu machen suchte. Das ernste, ruhige Wesen desselben schien ihn besonders anzuziehen. Die, wie wir wissen, in der Hauptsache unbegründeten Ge- rüchre über jenen mochten noch ihr übriges dabei tun. Die Zurückweisung, die Arturs Annäherungsversuche durch Weilmann erfuhren. .2 Enis-; schi b«! tvm Urs, die ein« Nie gan Mu Ver drei ma> Ma in schu Str wer und Der Kia Tot den stch wur gern die M. stör ein 12 sch» Rol in ' M een Ott Hal war schich darf ander Bah, E Wort, Die z der jr ist Verl das die Sie! IKj, neh« der Mc such, mit Soll Vurs derh Wort i Uch Mor und Nop, übep «Nef Int in ei zur I Die simil Annäherung abgeschreckt hatte. - Einige Tage nach demselben befand st? Artur in Gesellschaft von mehreren Offizieren ss dem Kasino. Man hatte ausnahmsweise sM getrunken und der jnnge Herr war infolge daE etwas aufgeregt. Die im Gange bestnE heitere Unterhaltung wurde durch den Eint^ eines neu anlangenden Offiziers unterbrach^ „Jetzt ist es so weit!" rief derselbe in ^ache herrschende Stimmengewirr hinein. „Der grew leicht Wurf ist ihm gelungen! Ich meine den AwH sprech raven Wetlmann. Die Sache ist zwar no« ein Geheimnis, aber eins, wovon die SpettE. "4 E auf den Dächern pfeifen. Der Kamerad , »2 die Perle von Lühne — die Goldperle dar schreie mgn wohl sagen, erobert. Er hat sich »>' Sie d Fräulein Reuser verlobt." i Diese Mitteilung rief ein bedeutendes M* Hinrichtungen find zu seinen Gunsten auSges-I«» erst ein dritter besonders zusammengernsen« s« richtStzof hat PeterS verurteilt. Mit Reckt d PeterS' Verteidiger Dr. Scharlach erklärt, daß die Verhältnisse am Kilimandscharo nicht nack^ Lindenstraße beurteilen könne. Ähnlich hatte st ' v. Witzmann ausgesprochen, der noch dazu ein sönlicher Feind von Herrn PeterS war. Abg. Hagemann (nat.-lib.) rühmt die schaftltche Zukunft unsrer Kolonien. Abg. Ledebour ssoz.f: Abg. Arendt betrag eS alS eine seiner Lebensaufgaben, den Dr. Pe^ in der öffentlichen Meinung wiederherzustellen. ' wird ihm aber nicht gelingen. Herr PeterS ist Dienstentlassung verurteilt worden wegen bj t unsaubersten Geschichten, die überhaupt eine« amten nachgewiesen werden können. Wir W in der Budgetkommisston die entscheidende StiE sür die von der Regierung vorgeschlagenen ÄM' tanschulen in Afrika abgegeben. In der ZE komm ssion deS Abgeordnetenhauses können wir für Simultanschulen eintreten, weil die M? Partei Preußens in dem Dreiklaffenhause und scA auch in der Kommission nicht vertreten ist. A» Überlegenheit der mohammedanischen NegerwN gegenüber der christlichen steht außer Frage. Verlangen, verheiratete Beamten in die Kolo"!!> zu senden, ist an sich gerechtfertigt, aber im HiE auf die gefährlichen Wirkungen des Trcp:nW? gerade sür weiße Frauen undurchführbar. demoralisterend die Kolonialpolzei auf die schenken Klassen Deutschlands wirkt, dafür hat"" gestern der Geheimrat Rose einen bezeichne^ Beleg geliefert. Er bat mit vergnügter Miene A Einführung der Prügelstrafe auf den MorschallE durch die Deutschen erzählt und gepriesen. A, wünschte, daß die geprügelten Schwarzen »u Wassen griffen und die Beamten niederlW^ Wenn ein normaler Geheimrat derartige AnE ungen vorträgt, so kann ich nur sagen, A schlimmere Verurteilung der ganzen deutschen^ lonialpolitik ist noch niemals ausgesprochen Abg. Bachem sZentr.) bestreitet, daß afrikanische Klima sür Frauen ungünstiger sei, für Männer, und verlangt, daß die StationSgebav mit Wellblech statt mit GraS und Stroh werden. DaS ist nötiger, als LuxuSbauten in eS Salam aufzusübren. . Geheimrat Seitz erklärt, daß 25600 Wil, feuerfeste Dächer der Stationsgebäude in den M teagSetat eingestellt seien. , Nach weiteren Bemerkungen der Abgg. Grob- und Bachem lZentr.f, deS Prinzen Hobenlo» und des Geheimrats Seitz über dielen Gegensi^ schließt die Debatte. Der Nachtragsetat mit ", Abstrichen der Kommission und einer R-solmA aus bessere Ausstattung der nach den Kolons gehenden Vassaqierdampfer mit genügend auf» bildeten Schiffsärzten und Medikamenten zur kämpfung der Trovenkrankheiten wird angenowE — Der vierte Nachtragsetat sür SüdwestE. in der Höhe von 30 600 000 Mk. wird debatte'" angenommen. Hierauf vertagt sich das HauS. Von und fern. Auswanderung. Die Zahl der durchs Norddeutschen Lloyd über Bremen befördert' Auswanderer im Jabre 1905 beträgt 154^. Köpfe gegenüber 108 751 im Jahre 1904 D Gesamtzahl aller durch den Norddeutschen im vergangenen Jahre beförderten PasfE, einschließlich der Kajütpassagiere und der Italien ausgehenden Linie beträgt 449^ Den größten Prozentsatz der Auswantew stellten die Länder Rußland, Ungarn, Ji^ und Galizien, die deutsche Auswanderung Deutschland auf den Dampfern des NU deutschen Lloyd ist von 7530 im Jahre A aus 6191 zurückgegangen. Zurzeit ist die M Wanderung über Bremen trotz der noch nie A reichten hohen Schiffahrtsraten so stark. U man kaum in der Lage ist, alle eintreM^ Auswanderer zu befördern. Grosse Beruutreuuugeu iu einem LA, Verein. Die Unterschlagungen eines SA vereinskasfiererS Heinzerling in Butzbach (OH Hessen) reichen auf etwa acht Jahre -2 und find mit außergewöhnlicher Raffiniert^ auS geführt, wodurch eS auch möglich wA bei den Revisionen den Vorstand zu täuM, Wie der Defraudant angibt, beträgt die summe der Unterschlagungen 150 000 Mk.! steht bestimmtes noch nicht fest. Sicher E aber sein, daß außer den veruntreuten geldern Heinzerling auch noch ihm von PuA lcuten anvertraute Kapitalien unterschlagens waren selbstverständlich nur geeignet, den wöhnten jungen Herrn zu erbittern. Ob Artur v. Huldringen vielleicht dass« dachte, für die ihm vermeintlich durch Ms mann zugefügte Kränkung Vergeltung zu üb*" Es ist möglich. Doch nachtragend und süchtig durfte er wohl nicht genannt werA Dazu war er zu sehr Mensch deS Augenil^ Er vergaß ebenso leicht Beleidigungen A Wohltaten. Er hatte sicher zuzeiten sA bösen Anwandlungen und Einsäve, doch mrwH diese sofort zur Ausführung kommen, wenn T nicht für immer etnschlafen sollten. Es seA dem jungen Herrn ja eben an der Kraft A festen Willen bei allen seinen Handlungen. übrigen zeigte sein Besuch bei Weilmann, A dieser ihn noch lange nicht genügend von je^ dech Sanz, bord droht heiter bestln Vehr dicht Ez Huh ,^s- eit u sonne so sch sehen schon Woll, bezü daß Sach merki laut jedok darai -ierkc die § diese jedoä ein r flnker
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