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gegen sonst gepflegten Usus wie zufällig in das MuLieMimmer kamen. In der Tat traf das zu, was Prinz Frazztto schon etliche Tage zuvor ihm in Aussicht gestellt hatte. Evbprmz Hugobert, eine stattliche, anscheinend 'kerngesunde Erscheinung, führte bei der nun folgenden Unterhaltung hauptsächlich das Wort; dieselbe drehte sich um das Theater und seine Reform. Franz enwickelte seine Ansichten in freimütiger Art und fand in den hohen Herrschaften ein dankbares Publikum. In der Tat rückte der Erbprinz schließlich Mit der Frage heraus, ob v. Eder nicht gewillt sei, mit seinem Rat den derzeitigen Direk ¬ tor des Hoftheaters zu unterstützen. In vorsichtiger, gewandter und überzeugender Weise wußte Franz die ganze Sachlage zu schildern und das Untunliche dieses Vorschlages bei der nicht bloß mutmaßlichen, sondern sicher zu erwartenden feindseligen Haltung des Intendanten gegen den Schreiber der Reform artikel darzulegen. Der Herzog und Ler Prinz, die ja ihre Pappenheimer auch kannten, mußten dem Manne innerlich recht .geben, wenn sie auch in ihren Entgegnungen das lebhafteste Bedauern über die vorliegenden Verhältnisse aussprachen. (Fortsetzung folgt.) Ich bin ins Feld gegangen. — Der Winter hält gefangen In engem, eisgem Band Mein Her; und alles Land. Krühlingshoffen. ( Doch sah ich an den Bäumen Schon manches Anospenträumen, 5o mancher süße Trieb Der kaum gefesselt blieb. Geduld, ihr Unospentriebe, Geduld, du heiße Liebe, Geduld: bald kommt der Mai — Dann werdet ihr alle frei. Grureimtiilziges. Um erfrorene Pflanzen zn retten, ist es am ratsamsten, sie an einem dunklen Ort zu halten, bis sie auftanen und dieses Auf- tanen nur sehr langsam vor sich gehen zu lassen. Eine trockene, windstille Atmosphäre ist hierbei notwendig, denn eine erfrorene Pflanze, welche in Zugluft gesetzt wird, in Sonnenschein, in nn- passende Wärme, geht alsbald nach dem Auftauen in eine breiige Masse über. Tant man sie jedoch an einem dunklen Ort in stiller, trockener Luft auf, so wnd sie sich in allen Fällen erholen, wenn sie der Frost nicht gar zu heftig mitgenommen hat. Weitzes Pelzwerk zu wasche». Man kocht gute weiße Haus seife in Wasser und gießt die Brühe durch ein Tuch. In der lauwarmen (ja nicht heißen) Brühe wäscht man weißes Pelzwerk ohne Reiben, bloß durch sanftes Drücken und Eintauchen, wieder holt dies einige Male mit frischer Seifenbrühe und zuletzt mit reinem Fluß- oder Regeuwasser. Man trocknet cs an der Luft, bestreut das Pelzwcrk mit Puder (Stärkemehl) und kämmt das selbe so aus. Zuletzt klopft mau es mit einem weichen Riemen ans. Als Reinigungsmittel für schwarze oder fleckige Zähne läßt man sich in dec Apotheke Ossa sepius mit einer 4prvz. Wasserstoff- supcroxyd-Lösung zu einer steifen Masse mischen: man reibt mit dieser Pasta die Zähne ab und spült den Mund nachher mit Wasser aus. In wenigen Minuten sollen die Zähne sauber sein, ohue daß der Zahnschmelz angegriffen wird. Nachtisch. 1. Rösselsprung. das brr dr rrn Schau lullt fällt Feld Ker welch schläft was und deckt lief des Im im deu cm »an a weicht len wall die und er der S- ee o ei» Wald Nachts deckt küh S- ten still er Wald fchwe regt Grau wegt als Trap Aeaum^ sauf Kleid nun sich nicht in les ten er» fen re» les bei Klop be Naum gri Zeit Ze von ans NtM ster mehr be Ne der wach fen i» s-r durchs das f-u Zom Ke in sei grau dic den schleicht; Saum Laub S-ri der wel die wer »an uu Ä! 2. Rätsel. Die Erste ist meist ein verneinender Geists Die Zweite dem Vogel die Freiheit entreißt. Ein Land ist das Ganze, Du findest es gleich, Es gehört ja zu einem befreundeten Reich. Lösung der Jlnsgabc» in voriger Nummer. l. Das andere Pärchen befindet sich links; das Haus bildet seinen Körper, der Gartenzaun ihren Nocksaum. 2. Der Liebe ist kein Wind zu kalt. Lustiges. Mursi wicker Murst. Professor (seinen Zuhörern eine Patientin verführend): „Meine Herren, hier haben Sic ein prächtiges Beispiel für Skro- phulose. Sehen Sie, diese dicke Nase, diese triefenden Augen, dies aufgedunsene Gesicht Patientin (entrüstet): „Na, wissen Sic, Herr Professor, der Schönste sind Sie gerade auch nicht I" Schmierr. Direktor (während der Pause): „Verehrtes Publikum, Wallenstein wird sich jetzt erlauben, die Zigarrenstummel zwischen den Bänken aufzuklauben, da heute sein Bcnefizabcnd ist. Dopprljimiiges Kompliment. „Gnädiges Fräulein, bin wahrhaftig entzückt, daß Sie mich vom Subskriptionsball her wiederzuerkennen die außerordentliche Liebenswürdigkeit haben!" , „Herr Baron, das ist doch sehr begreiflich! Sic haben eben eines von den Gesichtern, welche wir Frauen vergebens zu ver gessen suchen!" Gegeben. Alte Jungfer: „Sie verbrennen da wohl Licbesbriefe, Minna?" Dienstmädchen: „Glücklich ist, wer so was kann, nicht wahr, Fräulein?" Merstolj. Pfarrer: „Nun, Jochen, Euer Sohn hat also das Abi- tnrientenexamen nicht bestanden nnd muß es noch einmal machen? Hm, hm, das ist Euch wohl gar nicht recht?" Jochen: „Je, Herr Pa'ster, dnt is mich ganz recht, dat be weist mich blot, dat de Jung hellschen tüchtig is: wat hei mnkt, mnkt hei gründlich!" Truck und Perlag: Neue Berliner Verlags-Anstalt, Ang. Krebs, Charlonenbm« bei Berlin, Berlinerst», so. BcramworUich für die Redaktion der ZcitnugSbeilagc» der Reuen Berliner Brrlago-Aiiftali, Ang. »red« C. Schulz, viMioueubnrg, Äuerickestr. S7.