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Allgemeiner Anzeiger. Amtsblatt für die Ortsbehörde und den Gemeinderat M Bretnig. Lokai-Anzeiger für die Ortschatte» vretnig, Hauswalde, Großröhrsdorf, Frankenthal »nd Umgegend. Der Altgemeine Anzeiger erscheint wöchentlich zwei Mal: Mittwoch und Sonnabend »bonnementsprei» inkl. de» allwöchentlich beigegebenen „Illustrierten Unterballungsblatte»' vio»teljghrlich ab Schaller 1 Mark, bei freier Zusendung durch Boten in» Hans 1 Mar« 20 Pfennige, durch di. Post 1 Mark exkl. Bestellgeld. Ankerit«, die 4gespaltene Korpuszeile 10 Pfg., sowie Bestellungen auf de» All« gemeinen Anzeiger nehmen außer unserer Expedition auch unser« sämtlichen Zeitungsdoten jederzeit gern entgegen. — Bei größeren Aufträgen und Wiederholungen gewähr«! wir Rabatt nach Nebereinkunft. Inserate bitten wir für die Mittwoch-Nummer bis Dienstag vormittag l/,n Uhr, für die Sonnabend-Nummer bi» Freitag vormittag l/,11 Uhr einznsend«. -christleUung, NruK ,n»k> Verlag von A. Z8ä)uvig, Drelnig. Nr. 2. Sonnabend den 6- Januar 1906. 16. Jahrgauz. Bekanntmachung, die Nnmeiaung rar MrulirrunMlammroik betrettrnä. Alle in Bretnig aushältlichen militäipflichtigen Peisonen, welche entweder a) im Jahre 1886 geboren, oder b) bereit» in früheren Jahren zur Stammrolle angemeldet, oder zurückgestellt wor den sind, e) Rekruten, die bis zum 1. Februar 1906 noch keinen Gestellungsbefehl erhalten haben und einen Urlaub-paß besitzen, werden hiermit aufgeforverl, zur Eintragung in die Stammrolle sich beim Unterzeichneten in der Zeit vom ve^augenen, wiederum lange, nämlich vom 8. Januar bis Ende Februar, also reichlich 7 Wochen. Die hohen Feste fallen auch 1906 ziemlich spät. Das Jahr 1906 beglnnt und schließt mit einem Montag und rst daher so- LerMcke» «no Sächsisches. Bretnig. Vom Februar 1906 ab wird bei sämtlichen Postanstalten — avgesehen vom Weltmacht» , Oster» und Pfingstverkehr und von den durch Eilboten zu bestellenden Paketen — an den Sonntagen und an denjenigen Feiertagen, an welchen der Schalterdienst de- schränkt ist, eins Paketbestellung nicht mehr - stattfinden. Den Paketempfängern, die ihre Pakete regelmäßig abhole», ist die Abholung an den Sonntagen pp. während der Schalter- dienststunden in der bisherigen Weise unbe nommen. Auch solchen Empfängern, die sich die Pakete sonst bestellen Usseu, wird — ohue daß Abholungseiklärungrn bei den Postan stalten niederzulegen sind — die Abholung an den Sonntagen pp. gestattet vorbehaltlich de» Widerrus» für den Fall, daß aut zu umfangreicher Abholung wesentliche Unzu- träglichkeitrn entstehen sollten. Fällt ein Feiertag auf einen Sonnabend oder einen Montag, so wird je nach der Bedeutung de» Feiertags die Paketbestellung entweder an dem Feiertage oder an dem nachfolgenden bezw. vorausgehenden Sonntags ruhen. E» ist daher infolge dieser Neueinrichtung nölig, künftig Postsendungen, die zu einem Sonn oder Feiertag in die Hänve de« Empfängers gelangen sollen, so zeitig aufzriliefern, haß sie am Bestimmungsort noch am Tage vor dem Sonn« oder Feiertage eintr-ffen und be stellt werden können Bretnig. In hksigrr Sparkasse wur den im Monat Dezember 1905 in 71 Posten 8132 Mark 1 Pfg. eingezahlt und in 43 Posten 5145 Mark 55 Pfg. znrückgezahlt, 7 neue Bücher ausgestellt una ö Bücher kassiert. In der Kindersparkasse wurden im Jahre 1905 648 Mark 5 Pfg. eingelegt, dagegen 739 Mark 9 Pf, zurückverlanät Brernig. Die Minlnrax-Appacate-Bau- Gesellschaft m. b. H. in Dcetden A. beab sichtigt, mit ihrem bereits sehr verbreiteten Handfeuerlöschapparat „Minimax" am 12 Januar d. I. hierselvst ein, öffentliche Feuer löschprobe zu veranstalten. — Al» Sachverständige, welche ein nach dem Reichsgesetz vom 23- Juni 1880 wegen einer Seuche getötete» Tier abzuschätzen haben, fungieren in diesem Jahre für Bret nig die Herren Gutsbesitzer Bernhard Petzold, Kat.-Nr. 390, Gutsbesitzer Ferdinand Gäbler und Ortsrichter Kunath; für Großröhr»- dorf die Herren Privatur Moritz Eisold, Gutsaurzügler Emil Körner. GutSbes. Fried rich Robert Kunath, Gutsbesitzer Gustav Zie genbalg und Doppelgutsbesitzer Gustav Philipp; fürHauSwalde die Herren Gutsbesitzer und Gemeindeältester Fichte, Gutsbesitzer Her- mann Rammer und GutSbesitzerFriedrichSchimk. — Das Jahr 1906 ist ein Gemeinjahr. Aschermittwoch fällt auf den 28. Februar, Ostern infolgedessen auf den 15. April, Pfing sten auf den 3. Juni. Die Saison der Ma»kenbälle dauert im neuen Jahre, wie im wohl am Anfang al, auch am Ende feiertags reicher al» sonst. — Dem unlängst kunogegebenen Wunsche de« sächsischen Justizministeriums, wonach fortan auch Arbeiter zu dem Ehrenamts der Geschworenen uns Schöffen herangezogen wer den sollen, ist seitens des Landgerichts z» Leipzig jetzt Folge gegeben worben. Die Liste der Geschworenen für 1906, die jetzt veröffentlicht worden ist, weift diesmal auch die Namen zweier Arbeiter, nämlich eines Markthelfer- und eine» Stellmacher» auf. — Ein Rabattsparverein, wie er in vielen anderen Städten bereits existiert, hat sich auch in Annaberg gebildet und ist mit Beginn des neuen Jahre» in» Leben getreten Haurwaldc. Bei der hiesigen Spar kasse wuroen im Monat Dezember v. I. in 69 Posten 4766 Mark 95 Pfg. eingezahlt und 12 neue Bücher aulgestellt. Dagegen erfolgten 10 Rückzahlungen mit 1208 Mark. Großröhrsdorf. Am Mittwoch abend in der 9. Stunde entstand in der sogenannten „Mühle", welche der Firma C. G. Großmann gehört, ein unbedeutender Brand, der indes bald wieder erdrückt werden konnte. — Wie da» „K. T." mitteilt, beruht die Nachricht, daß in Obsrsteina zwei Konfirman den wegen Sittlichkeit-vergehen vom Schul- und Konfirmanden UnlerrichtSbesuch auSge- schlossen worden seien, ar'f Unwahrheit. Radeberg. Das hiesige Stadtomord- neten-Kollegium hatte gegen den Lagerhalter Braune hier, welcher inzwischen zum Stadt- vercrdneten (sozialvem.) gewählt worden war, wegen öffentlicher Beleidigung StläsäNlräg gestellt. Die Beleidigung wurde darin ge funden, daß der Genannte in einer öffentlichen Volksversammlung gelegentlich der Vorberei tung der letzien Stabtverordneten-Wahlen den Stadtverordneten den Vorwurf machte, daß sie das ganze Jahr zu schlafen schienen. Da« Schöffengericht verurteilte den Angeklagten wegen öffentlicher Beleidigung zu 100 Mark Geldstrafe, an deren Stelle im Uminbrtng- lichkeit«falle 10 Tage Gefängnis zu treten haben. Außerdem wurde dem Stadtverordneten-Kolle- gium die Publikationsbefugni» im Nmt-blatt zugesprochen. Da« Gericht erblickte in der genannten Aeußerung wohl eine Beleidigung, denn sie solle bedeuten, daß die Stadtverord neten nicht in genügender Weise ihre Pflicht erfüllen, für da» Wohl der Stadt zu sorgen. Der Ausdruck sei geringschätzig und von miß achtender Bedeutung. Kamenz, 4. Januar. Herr Regierungs assessor Zobel bei der Königlichen Amt»haupt- Mannschaft hier wird unterm 1. März b. I. zur Amtshauptmannschaft Auerbach versetzt. An seine Stelle wird Herr Bezirksassessor Dr 15. Januar bis 1. Februar 1906 persönlich onzumelden, oder durch ihre Eltern, Vormünder, Lehr» oder Brotherren anmelden zu lassen, wobei die nicht in Bretnig geborenen Militärpflichtigen ihre Geburtsscheine, Zu rückgestellte ihre Losung», oder Gestellungsscheine adzugeben haben. Dafern ein Militärpflichtiger nach erfolgter Anmeldung zur Stammrolle seinen dau ernden Aufenthalt oder Wohnsitz wechselt und nach einem anderen Musterung«- oder Aus« hedungsbesirke verzieht, so hat er dies wegen Berichtigung der Stammrolle rechtzeitig zu melden, sowie bei der Stammrollenbehörde de» neuen Wohnsitze», Wer diese vorgeschriebenen Meldungen unterläßt, wird mit Geldstrafe bi» zu 30 Mk. oder mit Hast bis zu 3 Tagen bestraft. Bretnig, am 4- Januar 1906. Petzold, Gemeindevorstand. Richter b^i der Königlichen Amt-Hauptmann- schäft Dresden-Neustadt unter gleichzeitiger Ernennung zum Regierunqsasseffor zur hie sigen Amtshauptmannschaft versetzt. — Die Tertianer einer höheren Lehran stalt in Dresden sollten kürzlich in einem deutschen Hausaufsatz Männer behandeln, ois sich nur aus eigner Kraft emporgrbrachl hätten. Da brachte einer auch — Wolfram von Eschenbach, der in Dresden eine Blech favnl gegründet und zu großer Blüte ge bracht habe. Dresden, 1. Januar. Die Neujahrs, nacht verlief hier ohne Demonstrationen. Es machten sich gegen 20 polizeiliche Sistierungen von berufsmäßigen Ruhestörern nötig. Dresden, 3. Januar. Im Jahre 1910 ist für Dresden eine allgemeine inter nationale Hygreneausstellung geplant. Die vorbereitende Sitzung findet am Freitag, 19. d. M., mittag» 12 Uhr unter dem Vorsitz de» Oberbürgermeister» Beutler statt. An der Sitzung nehmen zahlreiche deutsche Hygie- niker, ferner Vertreter der Reichsregierung, der Bundesstaaten, de« Reichsgesundheits» amtes, der medizinischen Fakultäten der deut schen Universitäten, der hygienischen Vereine und andere teil. Dresden. In Alt Kaditz brach am Freitag abend gegen 8 Uhr ein Brand aus, durch den drei Güter, zu denen 5 Scheunen gehören, zum größten Teil eingeäschert wur den. Gegen 10 Uhr gelang es der Feuer wehr, die Gefahr eine» Weitergreffens de« Feuers abzuwenden. Dippoldiswalde. Auf dem hie sigen Bahnhofe ist am Freitag ein Kaufmann au» Freiberg dadurch verunglückt, daß er bei dem Versuche, jnoch auf den abend» 10 Uhr 25 Minuten von hier nach HainSberg abführen den Personenzug aufzusprin-z-n, zum Fall kam und dabei nicht ünerheblich verletzt worden ist. — Infolge Glatteise» kam in Zittau der Bäckermeister Bannert mit semem Fahrrade, auf welchem er von einer Tour zurückkehrte, zu Falle und schlug so heftig mit dem Kopfe aus, daß er eine Gehirnerschütterung erlitt, die seinen sofortigen Tod zur Folge hatte. — Da» Einfamilienhaus, der Hauptge winn der Görlitzer Ausstellungilotterie, ist in Flammen aufgeganzen! Diese Kunde kommt aus Wittenberg, wohin der Gewinn durch dritte Hand an den Landrat Baron v. Boden hausen verkauft worden war. Ein traurigeres Geschick konnte dem Häuschen, der stille Wunsch so vieler Tausender, das aber dem Gewinner, der da» 10 000 Mark-Hau» schließlich für 3000 Mark losschlug, vielen Aerger gemacht hat, nicht passieren. Um die Weihnachtszeit brach in dem in einem Wäldchen aufgestellten Häuschen, wie man vermutet durch boshafte Hand, Feuer au», wodurch dasselbe mit seinem gesamten Inhalte vollständig vernichtet wurde Ob es versichert war, weiß man nicht Da» beste Geschäft mit dem Hause haue übrigen» der Zwischenhändler gemacht, der da»selbe mir einem Prosit von ein paar tausend Mark an den Baron verkauft hatte. Reichenbach i. V. Von dem nachm. 4 Uhr 9 Minuten von Lengenfeld i. V. auf hiesigem oberen Bahnhofe eintceffenden Güter zuge wurde am Freitag zwischen Mylau und dem hiesigen unteren Bahnhofe die 63 Jahre alte Frau verw. Harnisch überfahren und sofort getötet. — SittlichkeitSverbrech r — Brand stifter — Selbstmörder! Durch Erhängen entleibte sich am Neujahrstage abends in oer 11. Stunoe in Leipzig-Neufchönefeld ein au» Dresden gebürtiger, 36 Jahre alter unser» heirateter Handlungtgehilfe namens Grote. Vorher begoß der Selbstmörder sein Bett mit Petroleum und brannte dasselbe an. Die Wirtsleute de« Mannes waren wahrend dieser Zeit abwesend. Sie erstatteten gerade An zeige gegen ihn wegen begangener Sittlichkeits verbrechen. Di« Furcht vor der zu erwarten den Strafe hat den Mann offenbar zum Selbstmörder veranlaßt. Da» Feuer konnte in kurzer Zeit unterdrückt werden. Grote war aber bereit» tot. Leipzig. Da« Verbot der sozialdemo kratischen Demonstration«versammlungen, da« bekanntlich lwtt der hiesigen Polizeibkhöcoe versügt worden ist, /vird demnächst auch die Klet«haupt,nannschaft Leipzig beschäftigen. Die sozialdemokratische Parteileitung hat ge gen da« polizeiliche Verbot ver Versammlungen Berufung an die Kreishauptmannschast er hoben. Eine Entscheidung in der Berufung»- angelegenheit ist noch nicht getroffen worden. Kirchennachrichlen von Bretnig. Sonnabend den 6. Januar Epiphania-fest: 9 Uhr Gottesdienst. Kollekte für die Htidenmissicu. 1. Sonntag nach Epiphanias: 9 Uhr Gottes dienst^ Kirchennachrichten von Großröhrsdorf. Geburten: Marlya Elsa Helene, T. des Krankenhauswärters Friedrich Emil Mei nert 125r. Eheschließungen: Musiker Johann Wolfgang Ender» 239 mit Helene Hedwig Hommel 239b. — Schuhmachergehilfe Fried rich Max Hoffmann in Ohorn mit Elsa Martha Gebler 285c. — Fabrikarbeiter Ar thur Richard Schubert 322 b mit Anna Minna Kühne 322b. — Expedient Paul Gustav Theodor Schulz 302g mit Alma Iba Freuden berg 304. Todesfälle: Jnvalidenrentner Carl August Völkel, Witwer, 5b, 67 I. 4 M. 19 T. alt. — Anna Selma Hornuff geb. Berg mann, Ehefrau de« herrschaftlichen Kutscher» Ernst Max Hornuff 98, 36 I. 4 M. 15 T. alt. — Pensionär Friedrich Wilhelm Schöne 24, 66 I. 4 M. 29 T. alt. — Schneider Emil Loui» Fischer I3dc, 47 I. 10 M. 23 T. alt.