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Nachrichten für Naunhof und Umgegend : 12.08.1921
- Erscheinungsdatum
- 1921-08-12
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1787861864-192108129
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1787861864-19210812
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1787861864-19210812
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Nachrichten für Naunhof und Umgegend
-
Jahr
1921
-
Monat
1921-08
- Tag 1921-08-12
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Monat
1921-08
-
Jahr
1921
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sie internationalen ver-andlungen zu verannvorten. ««ist Nama-ata, einer der einflußreichsten älteren Staatsmänner Japan«, wird in der Presse al- der vermutliche Nachfolger. Hara- genannt. j Reue japanische U Boote. i Die japanische Regierung bereitet den Bau von Unterseebooten von ganz außerordentlicher Stärke vor. Es seien Schweröl-Motoren bestellt Worden, die ein einer gewissen Gruppierung eine Gesamtstärke von 15000 btS 80000 Pferdekräften für jedes Unterseeboot darstellten. - Säcklllckr Mä kokale MittsUungen. Naunhof, den 11 August 1981. Merkblatt für de« LA. August. Sonnenaufgang 4" !I Mondaufgang 8'° N. Sonnenuntergang 7^ II Monduntergang 11" N. 1762 Mediziner Christoph Wilhelm Hufeland geb. —1901 Polarforscher Adolf Erik Nordenfkiölü gest. -j- Noch immer »ein Regen. Während andere Teile Sachsens, hauptsächlich das Voigtland, ansehnliche Niederschlagsmengen zu ver zeichnen hatten, dürsten unser« Fluren nach wie vor: der Erdboden ist knochenhart. An den vergangenen Tagen war der Kimmel wohl mit Wolken überzogen, sie aber nichts anderes gebracht Haden als einen trockenen Wind, der Staubwolken durch die Straßen und über die Felder fegte und die dürstende Erde noch mehr auslrocknete. — Naunhof. Vom Finanzamt wird uns geschrieben: Mit Rücksicht auf die Schwierigkeiten, die sich für die Arbeitgeber beim Aushändigen der Steuerkarten zwecks Singabe der Steuermarken an Zahlungsstatt an die Arbeitnehmer ergeben, hat der Reichsminister der Finanzen angeordnet, daß den Arbeitgebern auf Ihren Antrag vom Finanzamt gestaltet wird, daß sie die Blätter aus den Steuer- Karten ihrer Arbeitnehmer herauslösen und den Arbeitnehmern di- einzelnen Blätter zwecks Begleichung ihrer Steuerschuld aushändigen. Die Bestimmung 8 8 Abs. 1 Saß 2 und 3, Kalbsatz 1 der Bestim mungen über die vorläufige Erhebung der Einkommensteuer durch Abzug von Arbeitslohn für dos Rechnungsjahr 1920 vom 21. Mai 1920 (Zentralblatt für das Deutsche Reich 1920, Sette 832».), wo nach zwecks Singabe der Steuermarken an Zahlungsstatt der Arbeit nehmer die Steuerkarte der Steuerhebestelle vorzulegen hat und die hinzugebenden Steuermorken mit dem entsprechenden Blatte der Steuerkarte nur von der Steuerhebestelle aus der Steuerkarte ent fernt werden dürfen, kommt nicht mehr zur Anwendung. — Naunhof. Der Dürgeroerein, einer unserer ältesten Vereine, von dem man die letzten Jahre nichts hörte, will seine Tätigkeit wieder aufnehmen. Zn einem Rundschreiben wurden die Mitglieder davon in Kenntnis gesetzt. — Die Direktion unserer Lichtspiele in Naunhof zeigt wiederum das Bemühen, unserem Publikum einen Film vorzusühren, der an Vielgestaliung und sensationellen Ereignissen an erster Stelle der modernen Filmtechnik steht. Es ist ihr gelungen den Kunslfilm aus der antiken Welt .Cabiria' zu erwerben. Die Kandlung führt uns in iene glückliche südliche Gegend am Fuße des Aetna. Wir erleben die Zeit der Kriege um Karthago, werden Zeugen eines furchtbaren Ausbruches des feuerspethenden Berges, der die Sied lungen der Menschheit in Schutt und Asche verwandelt. Die Groß artigkeit dieser Ausnahme übertrifft bei weitem alles hier Gesehene. Zn einer abenteuerlich verschlungenen Kandlung werden wir durch das tragische Schicksal eines jungen Weibes geführt, für das dem Beschauer von Bild zu Bild das tiefste Mitempfinden steigt. Es würde zu weit führen Einzelheiten des Inhalts aufzusühren. Man muß diesen Film gesehen Haden, um für alle Zeiten die Erinnerung an ein großartiges Ereignis zu erwerben. Es zögere daher niemand mit dem Besuche. Von 7 Uhr ab findet im Lokale Konzert statt. Punkt 8 Uhr beginnt Li« Abrollung des sensationellen Films. Ein reicher Besuch möge das Streben des rührigen Inhabers unserer Lichtspiele lohnen. -ß Früh zu Belt und früh wieder auf, verlängert deinen Lebenslaus l Das gilt besonders auch sür die Kinder. Zn vielen Läufern erreichen es die Kleinen durch Betteln und Quälen, daß sie nicht zu einer bestimmten frühen Stund« zu Belt gehen müssen. Alle Kinder unter 10 Jahren sollten ihr Abendbrot spätestens um 7 Uhr bekommen und ein« Stunde danach zu Bett gebracht werden. Nur in den allersettensten Fällen, zu Weihnachten oder an einem anderen festlichen Tage, darf eine Ausnahme gemacht werden. Der Schlaf vor Mitternacht ist der gesündeste. Kinder brauchen außerdem mehr Schlaf als Erwachsene, und di« Eltern sollten so einsichtsvoll sein, aus dieser gesundheitlich so notwendigen Maßregel zu bestehen, selbst wenn es ihnen oft bequemer wäre, die Kleinen erst später zu Bett zu schicken. Das schlechte Brot. Im „Burgstädter Anzeiger' ist folgen des Eingesandt zu lesen: Schreiber dieses war einige Wochen in Norddeutschlaud an verschiedenen Orten. Ueberall war dos Brot gut und wohlschmeckend, besonders auch die Brötchen. Nach Rück kehr ist das Erstaunen umso größer über unser minderwertiges Gebäck: Unwohlsein und Verdauungsstörungen sind die Merkmale der ersten Tage, bis sich der Organismus wieder ans .Brot' ge- wöhnt. Man erkennt sofort, -aß noch außerordentlich viel an 6«reckungsmitt<ln verwandt wird, obwohl der Preis der gleiche ist. Wie kommt das? Es ist wohl an der Zeit, daß die Oeffenllichkeit Im Wechselspiel des Lebens. Roman von Konrad Remling. 23 8. Kapitel. Marga Gehrmann hatte ihren» Freunde Eßlingen Unrecht getan; er »vor in der Lat mit seinem Onkel nach Schlesien gereist, hatte ihr von dort ein paar kurze Kartengriiße ge sandt und einige Wochen später in einem sehr herzlichen Briefe seine Rückkehr gemeldet. Inzwischen war Marga sehr ernstlich mit sich zu Rat« gegangen: entweder sie brachte eit wirklich so weit, daß er sie heiratete, und damit zur Frau Gräfin machte, oder aber — das BerhältuiS mit ihm mußte vollständig anfhören. Sie sah deshalb seinem ersten Besuche mit starker Span nung entgegen. Er kam und war liebenswürdiger und zärtlicher als je pwor. „Sie haben ein gewisses Recht, liebe Marga," sagte er nach den ersten BegriißungSworten, die sie absichtlich kühl erwidert hatte, „ein wenig ungehalten über mich zu sein. Ich geb« das von vornherein zu. Ich habe mich damals ziemlich kurz von Ihnen verabschieden müssen. Aber Sie sollten auch bedenken: «»ein Onkel Buchau ist da» Oberhaupt der Fami lie, ich bin ihn» vielfach zu Dank verpflichtet und mnß feine Wünsche respektieren, selbst wenn sie mir bisweilen unbe- quem sind. Außerdem —" Marga lächelte kühl uud gelassen. „Ich verstehe nickt, lieber Freund. Wozu diese Erklärun gen und Entschuldigungen? Sagen Sie doch einfach, die Sache war Ihnen langweilig oder — unbeqnem geworden. Du lieber Gottl Ick bin nicht das einzige weibliche Wesen, und Sie nicht der einzige Mann auf der Welt." Ler Graf stutzte. „Ich weiß uicht, wie ich da» verstehen fall, jedenfalls tun Sie mir unrecht, wenn Sie ann-hmen, daß —" „Aber, bester Gras," unterbrach sie ihn, „die Sache ist doch sehr einfach; für mich handelt eS sich um meinen guten R uf." Eßlingen schwieg. „Kompromittiert Haden Sie mich ja schon zur Genüge 1" seitens i ausgehött, Brennholzbedarf von wird nur 1 Wirtschaftlich--. (:) Nan gehl es auf Null-Pfennig zu. Die Reichsmark hat jetzt in Amerika, unserer Setreidelieferungsstelle, noch einen Wert von 5 Pfennigen. Die Erwartung, sie werde wieder nach oben gehen, hat sich nicht erfüllt, es geht vielmehr auf Null-Pfennig zu. Damit hat die Kaufkraft der Mark in Amerika ihr Ende erreicht. Deutsch- Amerikaner, die zu einem Besuch in di« alte Keimst kommen, be kommen beinahe noch Geld zu. Wenn sie in Amerika für den täg lichen Lebensunterhalt auch nur 6 Dollar pro Kopf und Tag rechnen, so bekommen sie dafür in Deutschland schon über SOO Mk., und die werden selbst bei den heutigen Preisen nicht gebraucht. .Liebe Marga," begam» er darin vorsichtig, „eS wäre, wie Sie wohl wissen, für mich das größte Glück, Sie zeitlebens die meine uennen zu können — vor Gott und de»» Menschen. Jawohl t Das wissen Sie. Und offen gesagt: ich habe schon * wiederholt diesen Gedanken erivogen. Auf Ehre! Erwogen — ja — »rild bin mit mir zu Rate gegaugeu," er hauchte gegen das Monokel, »rieb »nit de»»» Seidentuch daran und hielt eS gegen daS Licht, »vorauf er fortfuhr: „etwas absolut Außer gewöhnliches »väre daS ja nicht! Trotz der Verschiedenheit unserer gesellschaftlichen Stellung. Sie verstehe»» mich doch?" „Vollkommen, Herr Graf t" Marga lächelte kaum merklich. „Ja. — Und da bin ich den»» — da habe ich — Sie müssen bedenken: ich bin weder in meinen Entschließungen noch überhaupt wirtschaftlich, das heißt also pekuuiär so selbstän dig, »vie eS wohl wünschenswert »väre. Eine alte Familie, »vie die von Eßlingen, derer» ältere Linie gefürstet ist —" „Lieber Graf!" Marga wurde plötzlich sehr kühl, „was habe ich eigentlich mit Ihrer alten Familie und Seiner Durchlaucht, dein Fürsten, zu tun! Ich denke doch, wir sind unS längst einig." „Längst, Marga?" „Nun, denn also — seit heute." Eßlnlge»» schwieg. Da trat Marga plötzlich zu ihn», legte ihr- Hände auf seine Schultern und sagte: „Leben Sie wohl, Herr Graf! Und denken Sie bisweilen mal an mich, wenn Sie eine andere — Freundin gefnnden habe»», die ebenso nett und lieb zu Ihne»» und weniger anspruchsvoll ist als ich." „Fräulein Marga!" Eßlingen wurde rot und erhob sich. „Herr Graf?" „Sie verabschieden mich also? Sie — weisen mir die Tür? Uud das ohne ei»» Wort des Bedauerns, ohne — Sie haben kein Herz, Marga!" „O, doch! Uud - Herz und Hand gehörst» bei mir cug zueinander.' Der Graf zögerte noch. Erst jetzt sah er, daß sein Verhält nis zu ihr doch mehr als bloße Liebele» gewesen war. Und daS machte ihn plötzlich entschlußfähig. L5S,A) Sie sah auf zu ihm, zog die Stiru iu Falten und strich mit einer lässigen Handbewegung das Haar zurück. „Kompromittiert?" Er erschrak eil» weuig. „Aber, beste Freundin, eS »st doch, so viel ich weiß, noch nichts geschehen, was — ?" Marga lachte kurz auf. „Um Gottes »villen! Da» wäre ja auch noch schöner! Aber Sie scheinen mich nicht verstehe»» zu wollen. Nun — de»» bewußten Brief habe»» Sie ja doch wohl gelesen?" „Welchen Brief? Ach so, ja. Sie meinen damals, als ich mit Ihrem Vater zusammentraf. UebrigenS, eil» ganz schar manter Herr!" „Bleiben wir beim Thema, lieber Graf! Daß Sie meinen Vater scharmant finden, freut mich, ist »nir in» Augenblick vber furchtbar gleichgültig. Vielmehr iuteressiert mich, wa» Sie ihn» damals geantwortet habe»», als er Ihne»» den Brief zeigte." „War ich ihn» geantwortet habe?" Eßlingen wurde ver legen, „ja warten Sie »»»al. — Es war so eine kleine Uebe» rumpelttug, denke ich, und waS man da im erste»» Augenblick sagt — allzu geistreich wird es nicht gewesen sein. Jedenfalls war »»»»sere ganze Unterhaltung —" Marga erhob sich, ordnete, ein wenig nervös geworden, ihr Haar, und begann im Zimmer umherzugehen. „Nnn — kommen Sie nicht weiter?" fragte sie, als sie ihn nach Worte»» suchen sah — „schön — dann will ich eS Ihnen sagen: Sie haben — gekniffenso sagt man ja wohl. Ja, lieber Freund! Sie haben rundweg alle- abge»eugnet, was Sie auch nur iu» entfenltesten hätte verpflichte»» können." „Aber, liebe Marga!" „WaS denn? WaS »vollen Sie?" „Ich konnte ihm doch nicht gleich beider erste»» Begeg nung sagen, daß —" „Daß Sie mich liebte»» nud mich heirate»» wollte»». Nein. DaS konnte»» Sie allerdings »licht. Das habe»» Sie nicht ge- tau und »verden eS auch »licht tun. Sehen Sie, und weil ich da- jetzt weiß, da ist «S doch wirklich besser, wir gebe»» uns die Hand, mache»» eine Verbeugung und sag«»» un- Lebewohl. Etnverstanden?" Eßlingen räusperte sich, nah»,» »»ach alter Gewohnheit daS Mauok-l zur Land und begann eS zu vnken Architekten au» Schweden schlimme Folgen haben können. Sr ging am S. August in dem Augenblick an dem Grundstück Sternwatten- strotze 39 vorüber, als durch den Wind ein Blumentopf aus einem Fenster des zweiten Stockwerkes auf die Straße yinadgeweht wurde. Der Blumentopf traf ihn an die linke Stirnseite und verursachte eine glücklicherweise pur 2'/, Zentimeter lange Rißauetschwunde. — Leipzig. Ein in der Ewaldstraße, Leipzig-Volkmarsdors wohnender Maschinenarbeiter hörte am 31. v. Mts., nachmittags gegen '/,5 Uhr von seiner Wohnung aus den Knall eines Schusses. Er brgab sich sofort auf die Straße, um nach seinem 5jährigen Enkel zu sehen. Dieser kam ihm weinend entgegen. Er hatte am Kalse eine blutunterlaufene schmerzhafte Stelle, die von dem Schutz herrührte. Der Knabe hatte mit noch anderen Kindern am Brunnen vor dem Sellerhäuser Gasthofe gespielt, als er die glücklicherweise nur leichte Verletzung durch den Streifschutz erhielt. Fünf Zeugen, die den Schuß ebenfalls gehört haben, konnten leider keine Angaben zur Ermittelung des gefährlichen Schützen machen, so daß alle Er örterungen bis jetzt ohne Ersolg waren. Angaben zur Sache werden schnellstens an die Äriminalabteilung oder die nächste Polizeiwache erbeten. — Leipzig. Bei der Ziehung der Sanitätslotterie hat For tuna einem gänzlich mittellosen, außer Stellung befindlichen Leipziger Photographen gelächelt und ihm die Prämie von 75000 Mk. in den Schoß geworfen. Der glückliche junge Mann hat sogleich Verlobung gefeiert, und jetzt ist es ihm auch noch gelungen, eine Stellung zu erhalten. — Rochlitz. Im 65. Lebensjahre verstarb hier der Vlasermeister Theodor Rudolph, der tm öffentlichen Leden eine rege Tätigkeit ent wickelt hat. Don 1890 bis 1907 war er Feuerwehrhauptmann, 18 Jahre lang gehörte er dem Stadkoerordnetenkollegium an, dann war er ein sehr rühriger Stadtrat. Längere Zeit war er auch Vorsitzen der des Gewerbeoereins und für die gewerbliche Mittelstandsbewegung sehr tätig. — Waldenburg. Beim letzten Gewitter wurden im benach- barten Kerrnsüorf zwei Pferde des Gemeindeoorstandes Fiedler vom Blitz erschlagen. — In den Wäldern des Pirnaer Bezirks ist die Nonnen gefahr mit Erfolg bekämpft worden. Rund 100000 dieser Schäd linge konnten eingefangen werden und wurden durch Verbrennen vernichtet. — Dresden. Am 26. und 27. September findet die Sauptver- sammlung der sächsischen Lehrer in Dresden statt. Die letzte Saupt- Versammlung wurde vor acht Jahren in Chemnitz abgehalten. — wtldenthal. Während der hiesige Kusschmied Vogel mit dem Schleifen eines Beiles beschäftigt war, zersprang plötzlich die Schmirgelscheibe, wobei ihm von einem der umherfliegenden Stücken der Kopf zerschmettert wurde. Nach einer Stunde verschied der Un- glückliche. - Aus dem Erzgebirge. Der 50jährige Forltwart Kunger aus Elterlein stürzte aus dem Wege von der Finkenburg von seinem Rade. Er verletzte sich so schwer, daß er nach zweitägiger Besinnungslosigkeit starb. — Der Sohn eines Udrmachers in Schneeberg kletterte den Mast der Starkstromleitung hinauf, kam dabei der Leitung zu nahe und wurde durch den Strom ent setzlich verbrannt. - Eins der Kinder, die gemeinschaftlich vom Sladtrat zu Aue zur Erholung nach Dürrenberg geschickt wurden, ist bei Leipzig-Lonnewttz aus dem Zuge gefallen und wurde bewußt- los aufgefunden. i Arbeiter und Angestellte. MÄnchc». (Lohnbewegung.) Auch kn München haben infolge der Verteuerung der Lebenshaltung ver schiedene Lohnbewegungen begonnen. So find auf den wichtigsten Münchener Baustellen die Bauarbeiter in den Streik getreten. Gefordert wird die Bewilligung einer Stundenlohnerhöhung von 1,50 Mark. Auch im Mün chener Großhandel ist eine Lohnbewegung im Gange. Der Arbeitgeberverband hat einen Schiedsspruch abgelehnt, der allen Angestellten vom 1. August an eine 15 prozentige Erhöhung der Gehälter zagebilligt hatte. Mainz. (Ausdehnung des Setzerstreiks.) Der Setzerstreik nimmt im ganzen Bezirk an Ausdehnung zu. Der Ausstand hat auch auf die preußische Seite nach Biebrich und in den Rheingau übergegriffen. London. (Ein Einigungsgesetz.) Im Unter- Hause wurde ein Gesetz angenommen, worin festgestellt ist, KoittrolletnrichtonM schafft, damit mir nicht für »mdenkllchr Zeile» mit diesen Streckungsmitteln aefüttett werde». — DI« Klagen Über das schlechte Brot und Weißbrotchen sind leider nur zu berechtigt, aber die Sckuld daran will merkwürdigerweise niemand tragen. -j- Wichtig kür die Versorgung mit Brennholz ist der Umstand, daß die Brennholzzwangswirtschast seit 1. April bezw. 28. Juni d. 8. aufgehoben ift. Die Zuweisung von Brennholz an di« Semeinden der Amtshauptmannschaflen und Stadtverwaltungen hat somit kt, vielmehr steht es jedermann fortan wieder frei, seinen wlzbedarf nach Belieben einzudecken. Eine Ausnahme hier- Insofern gemacht, als Minderbemittelte und Schwer kriegsbeschädigte auf Antrag eine beschränkte Menge Brennholz zu angemessenem Preise von ihren Gemeindebehörden zugewiesen er halten. Die Staatsforstrevierverwaltungen verkaufen das bet ihm ausfallende Brennholz — nach Ausscheidung der an die Gemeinden zu obengenanntem Zwecke adzugebenden Mengen — künftighin nur noch auf dem Wege öffentlicher Versteigerung, wobei jeder Bieter mit Einwohnerschein und Ausweis als Kaushaltungsvorstand versehen sein muß. Der einzelne Bieter darf bet einer solchen Versteigerung nicht mehr als 2 Raummeter erstehen. Auch Beamte, Geistliche und Lehrer sind auf di« Versteigerungen angewiesen, wenn sie nicht vor ziehen, ihren Bedarf im freien Sandel zu decken. -j- Mit Gültigkeit vom 1. September 1921 an werden vorüber gehend di« Fahrpreise für Monatskarten, Wochenkarter 4. Klasse und Schülermonatskarten ermäßigt. Nähere Auskunft erteilt die Der- Kehrskonirolle l. -j- Die Lose der sächsischen Skaatslollerke werden wieder teurer; zugleich sollen auch die Gewinne oermehrt werden. Der neue Spielplan der im Dezember d. I. beginnenden 180. Landeslotterie wird den Lospreis, der vor dem Kriege noch 250 Mk. betrug, auf 500 Mk. für das ganze Los in allen fünf Klaffen erhöhen, so daß künftig das Zehntellos einer Klaffe 10 Mk. kosten wird. Das da durch geschaffene neue Spielkapital wird dazu benutzt, um eine Auf besserung der Gewinne zu schaffen. -j- Ueber die Kastuna des Wirtes für eingestellte Fahrräder. Ein in einer Gastwirtschaft einkehrender Radfahrer fragte den Wirt, ob er das Rad in einem leeren Zimmer, in dem schon mehrere Räder standen, ausstellen könne, woraus dieser erwiderte: .Es ist gut, lasten Sie es da nur stehen'. Als der Gast das Lokal verließ, war das Ra- verschwunden. Seine gegen den Wirt erhobene Schadenersatz anklage wurde vom Oberlandesgericht Celle obgewiesen, weil der Wirt mit ihm keinen Derwahrungsoertrag über das Rad abgeschlossen habe, denn er habe dem Beklagten nicht den Besitz der Rades über lassen, der Kläger habe dem Wirt das Rad nur zur Ueberwachung übergeben, damit es nicht ohne Aussicht bleibe. Bewachung und Ver wahrung leien aber zwei ganz verschieden« Begriffe. Der Witt habe es nicht übernommen, das Rad ständig zu bewachen, sondern nur, daß er es in seine Obhut nehme. Bei dieser Sachlage sei er dann haftbar, wenn er den Raddiebstahl aus Gleichgültigkeit oder gar ab- ichilich habe geschehen lasten. Dafür fehle es aber an jeder Unter- age. — Bet dem gerade gegenwärtig außerordentlich starken Aus lugsverkehr zu Rad ist die oberlanoesgerlchkliche Entscheidung be achtenswert und mahnt zur Vorsicht. -j- Das Ende der gewerbsmäßige» Stellenvermittlung. Nach dem Entwurf eines Reichsarbeitsnachwets-Gesetzes ist die Beseitigung der gewerbsmäßigen Stellenvermittlung nach einem angemessenen längeren Uedergangszeitraum geplant. Wenn auch neue Genehmi gungen unter den gesetzlichen Voraussetzungen zurzeit noch zulässig find, so erscheint die Neuerteilung doch mit Rücksicht aus das Reichs- arbeitsnachwets-Gesetz, mit dessen Inkrafttreten noch im Laufe dieses Rechnungsjahres gerechnet werden kann, nicht erwünscht. Die für die Erteilung der Genehmigung in Sachsen zuständigen Behörden sind daher, wie die .Sächsisch-Bohmische Korrespondenz' meldet, an gewiesen worden, vor Erteilung neuer Konzessionen durch Vermitt lung der Kreishauptmannschaften an das Wirtschaftsministerium zu berichten und dessen Stellungnahme abzuwarten. Bei Prüfung der Bedürsnissrage ist besonders streng zu verfahren. -j- EnUaffung wegen zu langsame« Arbeitens. In einer Möbelfabrik Groß-Berlins mußte, da der Absatz sich schwieriger ge staltete, an eine Einschränkung des Betriebes gedacht werden. Der Fabrikant entließ daher zwei Arbeiter, und zwar diejenigen, welche langsamer als die anderen arbeiteten, also nachweislich die Kerstellung verteuerten, und damit die Absatzmöglichkeiten erschwerten. Der von den Entlassenen angerufene Schlichtungsausschub billigte die Ent lastung, ebenso der Demobilmachungskommistar von Groß-Bettin. -j- Reichstarifverlrag im Dankgewerbe. Der Sewerkschafts- bund der Angestellten, Reichsgruppe der Bankangestellten, hat mit dem Reichsverband der deutschen Bankleitungen am 5. August einen Reichsiarifvertrag mit Wirkung vom 1. Juli 1921 für Lie kaufmän nischen und technischen Angestellten des Bankgewerdes abgeschlossen. Die vertragschließende Angestelltenorganisation hat sofort die all gemeine Verbindlichkeit des Reichstarifvertrages beim Reichsarbeits ministerium beantragt. — Leipzig. Den eingehenden Nachforschungen der Kriminal polizei ist es gelungen, jenen Wüstling festzunehmen, der am 2. Aug. ein Schulmädchen nach einem Garten an der Kaisertn-Augusta-Straße ge chleppt und dort ein schweres Sittlichkeit verbrechen an dem Kinde begangen hat. Der Täter, ein schon wegen versuchter Notzucht schwer bestrafter Mensch, ist ein in der Fockestraße bedienstet gewesener Kraftwagensührer, der die Tat trotz der klarsten Beweise jetzt noch ableugnet. Er ist der Staatsanwaltschaft übergeben worden. — Leipzig. Die alt« Unsitte, Blumentöpfe ungesichert aus den äußeren Fensterstock zu setzen, hätte sür einen hier aufhältlichen
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