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Nachrichten für Naunhof und Umgegend : 13.07.1921
- Erscheinungsdatum
- 1921-07-13
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1787861864-192107132
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1787861864-19210713
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1787861864-19210713
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
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Zeitung
Nachrichten für Naunhof und Umgegend
-
Jahr
1921
-
Monat
1921-07
- Tag 1921-07-13
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Monat
1921-07
-
Jahr
1921
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rrreusnlllen auf heutigem deutschen und österreichische« Lade«. Diesen Marti müssen wir zurückgewinnen und M erweitern trachten. Auch als Lieferant von Nahrung». »MM« «G NaMsM» kam» «utzlavd Große Bedeut»«« a^tnne^LeSSchiW hatviMutMrerMitMrger jahr«- lau« i« «»ßlasd feKgehatten. Gir wachen durch ihre «Luck- veiEfch« «-rhAAiss« und d« Esche« Sprache der neue« Verbindung gute Dienste letpeu könne». Di« Industrie aber möge mit Unternehmungsgeist und Initiative au die Sache gehen und den Boden vorbereiten. Russische Drohungen an Polen. Sine Rote Tschitscherins. Größtes Aufsehen erregt in Warschau eine in diesen Lagen eingetroffene Rote des russischen Außenministers, die an den polnischen Minister deS Äußern Sltrmunt ge richtet ist. Schon wiederholt hatte Tschitscherin Borwürfe und Proteste gegen die Begünstigung konterrevolutionärer Russen durch Polen erhoben. Die jetzige Rote erhebt die allerschwerste» Vorwürfe in einer frühere Fälle weit über, treffenden Weise uud knüpft daran Forderungen, deren Schärfe die Beziehungen der beiden Staaten ernstlich zu gefährden scheinen. Die russische Note behauptet, daß unter der Leitung des russischen Volkskomitees in Warschau, dem der bMnmte Sawitckow vorsteht, dauernd und im größten Umfang« unter aktiver Teilnahme und Unterstützung deS polnischen Generalstabes konterrevolutionäre Anschläge gegen Rußland vorbereitet worden seien. Die Rote sucht jedes im einzelnen für die ukrainischen, weißrussischen und die kosaftschen Gebiete nachzuweisen und erhebt folgende Forderungen: Sofortige Ausweisung GawinkowS und seines Mitarbeiterfiabes aus Polen, Ausweisung Petljuras und der ukrainischen, weißrussischen und kosakischen konterrevolutionären Organisationen, offizielle Auf lösung und Internierung aller gegen Sowjetrußland geschaffenen Armeen und Unterabteilungen. Zur Herstellung einer vollständigen Liste sämtlicher außer den bereits angeführten noch nachzuweisenden kon terrevolutionäre» Verschwörungen, ferner zur Über wachung und Kontrolle der verlangten Internierung for dert die Rote die Bildung einer gemischten polnisch-russi schen Kommission uttter Teilnahme sowjetukrainischer und sowjetweitzrussischer Vertreter. Zum Schluß fordert die Rose, daß unter Kontrolle und Leitung der Kommission die Bestrafung derjenigen polnischen Beamten und polni schen Staatsbürger erfolgt, die sich der Unterstützung der erwähnten konterrevolutionären Umtriebe schuldig gemacht Di« Engländer bleiben in Leipzig. Freisprechung der Generale Schack und Kruska. Die Reihe der Reichsgerichtsverhandlungen gegen die Kriegsangeschuldigten wird mit dem Prozeß gegen die Oberleutnants zur See Dittmar und Boldt fortgesetzt, nachdem die letzte Verhandlung gegen die Generale v. Schack und Kruska, die in einem Gefangenenlager bei Kassel daS Entstehen einer Typhusepidemie verschuldet haben sollten, mit einem Freispruch geendet hat. Die Franzosen haben bekanntlich den Ausgang deS letzten Prozesses nicht abgewartet, Wohl aber werden die englischen Vertreter, wie jetzt feststeht, bei den neuen Verhandlungen anwesend sein. Die englische Regierung hat ihre juristischen Sachver ständigen nicht nur nicht abberufen, sondern angeordnet, daß der GeneralstaatSanwalt Gir Ernest Pollock «ach Leipzig abreist, mn den Prozessen gegen Dittmar und Boldt beizuwohnen. ES ist fraglich, ob das englifche Kabinett überhaupt geneigt sei« wird, sich dem Vorgehen Frank reichs und Belgien- anzuschließen. Der U-Boot-Pro-eß. ES handelt sich t» diesem Prozess« um die Torpedierung des englischen Hospitalschiffes „Landovery Castles Diese» Schiff ist versenkt worden durch ein Unterseeboot, dessen Kom mandant KapitSnleutnant z. S. Patzig und dessen Offiziere die beiden unter Anklage stehenden Oberleutnants z. S. waren. KapitSnleutnant Patzig ist geflüchtet. Vorgeworfen wird den beiden Angeklagten nicht nur die Torpedierung de- Hospital- schiffeS selbst, sondern die Beschießung der Rettungsboote de» Schiffes nach der Torpedierung. Es wird behauptet, daß Ka- pitänleutnant Patzig nach erfolgter Torpedierung die Mann schaft de» Unterseeboote» unter Deck habe gehen lasse», wäh rend er mit den beiden Oberleutnant» zur See Dittmar und Boldt auf Deck geblieben und die Rettungsboote, auf denen ei» Teil der auf ihm untergebrachten Verwundeten habe entkom men wolle», beschossen habe». Die Rettungsboote seien durch daö Feuer zum Sinken gebracht worden, bi» aus ein einzige», da- entkam. Dittmar und Boldt stehen nicht auf der Anklaaeltste eine» Ententestaate», sondern da» Verfahren gegen sie ist von deut schen zuständigen Stellen eingeleitet worden. S» find bis jetzt über Zeugen geladen, darunter eine große Zahl engUscher Seeoffiziere und Mannschaften. Ein Schritt zum Weltfriedens Amerikanischer Vorschlag zur Rüstungseinschränkung. Nachdem der schöne, aber etwas unwahrscheinliche Ge danke eines allgemeinen Weltfriedens, verbunden mit einer allgemeinen Weltabrüftung, durch den Berfailler Frieden in keiner Weise verwirklicht worden ist, obwohl die Versprechungen Wilsons stark in diese Richtung gin gen, glaubt wohl kein Mensch mehr daran, daß diese Ge danken jemals wirklich grundlegend i» die Tat »«gesetzt werden könnten. Die Entente» deren Ausgabe es gewesen wäre, den ersten Schritt auf diesem Wege zu tun, hat sich daraus beschränkt, Deutschland gründlich aller Wassen zu berauben, den eigenen Militarismus aber baut sie unent wegt Wetter aus. Ja, zwischen der englischen »nd ameri kanischen Kriegsflotte hat sogar ein «euer Wettlauf um die Vorherrschaft aus den Ozeanen begonnen, wobei auch die besorgte Rücksicht aus die japanischen Schlachtschiffe eine Rolle spielt. Nur im Zusammenhang mit der Frage der Verteilung der Interessengebiete im Stille« Ozean «nd im Atlantischen Ozean, die sich immer «wh» zuspitzte und durch da» Wotten-Wettrüsten allmählich einen gefähr lichen Anstrich bekam, ist eS daher zu verstehen, daß der amerikanische Präsident Harding jetzt «ine« Vor schlag gemacht hat, eine Konferenz zu berufen, die über die Veschrä n k ung der weiteren Rü- stungen (nicht etwa Über den Abbau der bereits be stehenden) verhandeln soll. Der Präsident hat vorläufig nur private Schritt« bei Großbritannien, Frank reichs Italien und Japan unternommen, und sich darüber insouLmt, oü «S thne» auggnshm wäre, an einer Konfe renz über diesen Gegenstand teilzunebmen, die in Wa s! ington stattfinden soll. Auch von der amerikanischen Ne- WierNNg selbst wird zugegeben, daß die Frage der Ein- schkänkung der Rüstungen in enger Verbindung mit dem Problem des Süllen Ozeans steht und mit den Problemen deS äußerste» Ostens. «mH China wurde daher ringe- laden, an dieser Konferenz teilzunehmen. Dem englischen Ministerpräsidenten Lloyd George ist die amerikanische Einladung bereits feierlich überreicht worden, und es heißt, daß in London große Genugtuung über den Schritt des amerikanischen Präsidenten herrscht. Es wird behOMMt. daß diese Rote Hardings die Antwort aus eine p«rfi«liche Voffchaft Lloyd Georges an Harding sei. Die „Times* sagt, daß die britische Regierung und die englischen Kolonle« den Vorschlag freudig annehmen würden. DaS Blatt meint ferner, daß die Aufgabe der neuen Konferenz delikater und gefährlicher sei, als die irgendeiner anderen Konferenz. Richt einmal die Pariser Konferenz habe größere Fragen zu erledigen gehabt. In dem Artikel wird sogar gesagt, daß die Methode der Pariser Konferenz als Warnung dienen soll, denn wenn es zru einem Fehlschlag käme, würde dies das Vorspiel zu einer Katastrophe sein Der „Daily Telegraph"' nennt daher Hardings Schritt ein Ereignis von allererster historischer Bedeutung. Diese Auffassung k, England ist durchaus verständlich, denn der englische Staatshaushalt wird durch die Neubauten von Kiegsschiffen verhältnismäßig viel schwerer als der amerikanische belastet. Für Deutschland dürste diese Konferenz ziemlich bedeutungslos sein, denn sie ist im Grunde nur ein Ver such, gewisse Fragen zwischen England, Amerika und Ja pan aus dem wenigen kostspieligen Wege friedlicher Ver handlungen zu lösen. Einen wirklichen Schritt zum Welt frieden darin zu erblicken, müßte wohl als verfehlt er- fcheinen, solange der Versailler Vertrag, der recht bezeich nenderweise im Hinblick auf die Methode seiner Entstehung bereit? von den Engländern selbst kritisiert wird, nach Geist »nd Inhalt aufrecht erhalten bleibt. Neuer Polenaufstand? Vorbereitungen der oberfchlestschen Insurgenten. Die Befürchtung, daß die Räumung OberfchlefienS von den Insurgenten und vom deutschen Selbstschutz der unglücklichen Provinz noch nicht die ersehnte Ruhe bringen würde, besonders da ja die Räumung von polnischer Sette nur zum Schein durchgeführt wurde, scheint sich leider immer mehr zu bestätigen. Neuere Meldungen lassen im mer deutlicher erkennen, daß von polnischer Seite bereits jetzt an der Organisation eines vierten Aufstan des planmäßig gearbeitet wird. Polnisch gesinnte Ein wohner in Oberschlesien nehmen polnische Insurgenten und Haller-Soldaten, die ihre Waffen verstecken, als Knechte in Dienst. Händlerinnen bringen auS dem In dustriegebiet in Marttkörben den sogenannten Knechten Tag für Tag Munition. Man glaubt, daß der Augen blick des erneuten Losschlagens infolge der Verzögerung der Entscheidung über Oberschlesten durch den Obersten Rat wahrfcheinlich im August gekommen sein wird Von anderer Seite wird jedoch mit dem Beginn des vierten Ausstandes - bereits in de« nächsten Woche» gerechnet. Diesmal will Korfanty die vorwiegend auS Ver brechern bestehenden Jnfurgentenbanden durch Haller- Soldaten ersetzen. In Schoppinitz kam es zu lebhaften Schießereien. Die deutsche Bevölkerung ist in höchstem Grade beunruhigt, zumal sie nicht den geringsten Schutz hat. Auf zwei öffentlichen Gebäuden in Bismarckhütte ist die polnische Flagge gehißt worden. Die Aus gange des Bahnhoss in Kattowitz werden noch immer von polnischen Polizeibeamten besetzt gehalten. Die Insurgen ten, die in größeren Massen aus Kongreßpolen zum Teil nach Myslowitz, zum Teil in die Landorte zurückkehrten und wieder die Deutschgesinnten terrorisieren, sind unbe waffnet, doch haben sie in der Nähe mehrere Waffen- und Munitionslager. Unter diesen Jnsugenten befinden sich auch vieler Kongeß- polen. Sie erhalten täglich 50 Mark und freie Verpflegung. Die in den Wäldern yon Karbowa und Brynow umher- streifenden Insurgenten sind zum Teil sogar bis zum Süd- park der Stadt Kattowitz vorgedrungen. Der Mitarbeiter des deutschen Plebiszttkommissari- ateS, SÜnnesberg, ist von Besatzungssoldaten und pol nischen Apobeamten aus unbekannten Gründe» verhaf tet worden. Die polnische Bandenwirtschaft ist wieder in starkem Zunehmen begriffen. Auf Lastauto- mobilen sollen bewaffnete Banden besonders aus dem vor, den Franzosen neu besetzten Südteil in das Odertal ein, plündernund raubenin deutsche« Ortschaften und ziehen ebenso schnell auch wieder ab. Besonders schlimm treiben es die Polen im Kreise Ratibor. Zum großen Teil sind diese Bande« nichts anderes als die von den Franzosen auf dem Sande eingerichteten Gemeinde wehre«, die sämtlich natürlich aus Polen bestehen und auf dem Lande eiuztemlich selbständiges Regiment führen, die deutsche Bevölkerung unterdrücke« «nd sich besonders der Rückkehr der deutschen Flüchütnge widersetzen. In Ratibor stehen dauernd italienische Streifkomman dos mit Automobilen und Maschinengewehren bereit, um sofort auf die Meldung von Überfällen in die bedrohten Ortschasten geworfen zu werden. Englische Truppen in Myslowitz haben drei polnische Insurgenten, die auf die einziehenden Engländer aus dem Hinterhalt gefeuert hatte«, standrechtlicherschofsen. ^üeWckntßte" Insurgenten. Di» Warschauer Funkenstatton verbreitet folgenden merkwürdigen Funkspruch: In Warschau trafen die Sokols der Provinz zum Turnerfest ein. Es kamen auch etwa 1200 Sokols von den Aufständischen in Oberschlesten, die Korfanty für den Kongreß beurlaubt hat. Politische Rundschau. Deutsches Reich. Deutsch-französische Wetterverhandlung In Paris. Die deutschen und französische» Sachverständigen haben am Quai d'Orsay unter Vorsitz Loucheurs die Ver handlungen über das Reparationsproblem wieder ausge nommen. Dr. Guggenhetmer, der auS Berlin zurückge kehrt ist, soll die Zustimmung der deutschen Regierung zum französischen Vorschläge überbringen, die Zahl der Ma- Jahr« zu verteilen. Unter diesen Verhandlungen rasch M» Zkie gehe«. China. teriallieferungeu auf 10 Umstände« dürften die führen. Diese Russen wurk schisse- »ach der Sri Ein Ged« Dl« «bfti«! I» die schwere Zugehörigkeit Obei der Gedenktag an 11. Juli vorigen I wurde, einen Lichtl deutschen Stämme, timmung, die beka ür Deutschland erg rüheren Abstimmm gierung hatte et heißt: „Die Treue der 8 Preußen war ei» leu Voll und ein erheben! Fels der Zuversicht schlesien, obgleich sie « harren, der ihre ganj den Mehrheit gemäß i kehren läßt. Die Reg ihren Kräften steht, ti erjolgreich Überstande! treu erprobten Gebie kunft zu sichern." Die Stadt Alle, Flaggen- und FeW gen und Gewerkscha zuge teil. Der fi stimmungsgebiet, Fi rede u. a.: „Mit brennenden reu die von un» abge mat zu uns herüber, zu jeder Stunde unser biete wieder, laßt uw frei! Wir haben am deraufbau der Nation satz zu einer neuen T< Entschluß fassen, alles zu tun, was uns einh Bezirk-auss Die Tagesordnung Amtshauptmann unter i gehaltenen S. diesjährig UV Gegenstände. Genehmigt wurden u. zw. für Naunhof, Deuben, Erlbach, Etzold! witz, Grethen, Erotzbm Kösgen, Jeesewttz, Kad Köhra, Köllmtchen, Laud Röcknitz, Roda, Sachs« Schmorditz, Thallwitz, T Hain, Treben, Doigtsh« Metzsch und Zweensurt! Belgershain, Borsdorf, Köllmichen, Leutenhain, Schmölen, Threna. Thur Wedntg über Erhebung Zöhda über Erhöhung i düng von Zuschlägen z witz über die Oeflentli wurden genehmigt Ottsg die Vereinigung des H Vereinigung des Ritter, elnigung von Teilen des Vereinigung des Ritterg sür Votgtshain über die über die Gewährung des des Kebammenbeztrkes L gung eines Nachtrages z den Bou uno den Beti zur Satzung des Gemei Nachtrag zur Satzung de und ein Nachtrag zur tz Höhung der Lustbarkeitsf gegen der Ausschuß eine, Nachtrag zur Gemeindes der Wettzuwachssteuer. Kleinbardau um Ausna! auf Anttag des Stadtae« Weges in Trebsen, sie Lttner's-Leulik und Mäh Nerchau (Verlängerung),. precht's-Aöfsem (Envett» Roma »Nun, dem märe! Gehrmann sah, daß und dachte an die alt, den müsse, so lange et Sigismund von L wort. Er war sich nicht x sich deutliche Anspielt Haupt mit diesen Gei ten ? Hatte der Alte t mar: würde die zier mann mit einer gen Er hatte die An immer, hott» verlegen ganze» Heer von Ged, umher. Allerlei uners ihm gerade jetzt mied, wärtigen Lage mit g, mit seinem Gehalt tr Bedürfnisse befriedig »richt immer hold, un Spieltisch zuzubring» sortune" selber viel z über's Ohr hauen last greifen, der ihm — o gen würde, dazu fehl ten, all BetriebSkapü Energie. Richtig, ja und ein Halbwegs g »mmerhin noch einige Übel all»: mit seinen len Gesicht, mit den risch blickenden Auger den Schnurrbart; er gewachsen, mch viel!« aber schön geformte, s r ante, beinahe ari Amerika» Friede« mit Deutschland. Aus Washington wird gemeldei: Präsident Harding sei zwar der Wiederetnbringung eine- radikal abgeänder- ten Versailler Vertrages geneigt, doch werde kaum etwas geschehen, ehe nicht die Antwort der Alliierten auf den amerikanischen Einspruch gegen die Mandatsverteilung durch den Völkerbund eingegangen sei. Inzwischen wisse man in amtlichen Kreisen nicht, ob die Vereinigten Staa ten sich im Frieden mit Deutschland befinden oder nicht. Der Präsident sei der Ansicht, daß der Friede hergestellt wurde, als er die Resolution des Kongresses unterzeich nete, gewisse Kabinettsmttglieder seien aber im Zweifel, ob eine weitere Frist zur Herstellung eines technischen Frie denszustandes nötig sei oder nicht. Eine Gruben-Sicherheitskommission. Der Ausschuß für Handel und Gewerbe des preußi schen Landtages sprach sich bei Erörterung des Unglücks auf der Grube Mont Cenis für die Schaffung einer preu ßischen Sicherhetts-Grubenkommission aus. Die Kom mission soll bestehen aus Vertretern des Landtages, der Ar beitgeber, der Arbeitnehmer und der Bergbehörden. Sie hat sich ständig zu befassen mit allen Fragen des Gruben- Sicherhettswesens, Anregungen entgegenzunehmen und wetterzugeben. Bedrohung der deutschen Rechtspflege. Die Interalliierte Rheinlandkommission hat eine neue Verordnung erlassen, die in bedenklichster Weise in die Be fugnisse der deutschen Gerichtsbehörden eingreift und die eine gegen das Völkerrecht verstoßende Verletzung der deutschen Souveränität bedeutet. Die Verordnung be stimmt, daß deutsche Staatsangehörige, die in den Dien sten der Rheinlandkommission oder der militärischen Be hörden stehen, in gewissen Fällen von ihrer Zeugenpflicht vor einem deutschen Gericht entbunden werden können. Es ist zweifellos, daß dieses Vorgehen ein schwerer unge rechtfertigter Eingriff in das deutsche Staatsbürgerrecht wie in die deutsche Rechtspflege bedeutet. Keine bolfchewistischen Experimente. In Hamburg tagten im Gewerkschaftshause mehrere hundert Abgeordnete der Ortsausschüsse des Allgemeinen Deutschen Gewerkschaftsbundes und der Ortskartelle des Allgemeinen Freien Angestelltenbundes ger Hanse-Städte, Schleswig-Holsteins, Mecklenburgs, Braunschweigs, Han novers und Vorpommerns. Der Hauptreferent, Graß- mann-Verlin, betonte: Der Versailler Friede und der § Reparationszwang legen dem deutschen Wirtschaftsleben derartige schwere Opfer auf, daß man es im Interesse der - deutschen Arbeiterschaft und der Gesundung des Wirt- i schaftslebens mit allen möglichen Mitteln ablehnen müsse, sich auf Experimente bolschewistischer Art einzulaffen.. Die leitenden Stellen der deutschen Gewerkschaften- und Ange- , stelltenbewegung haben sich deshalb zu wetteren Arbeiten innerhalb der jetzigen Wirtschaftsordnung beretterklärt. Deutsch-Österreich. X Wien ohne Beziehung zum Attentat gegen Alexander j von Serbien. Die auf Ersuchen der jugoslawischen Be- i Hörden in Wien geführte Untersuchung hat keinerlei An- ! Haltspunkle dafür ergeben, daß das Attentat gegen den ! Prinz-Regenten Alexander in Wien vorbereitet worden z wäre. Auch für die Tätigkeit einer Moskauer Sowjet- i Male oder den Bestand einer Schule für Propaganda der ' Lat hat die Untersuchung nicht das geringste ergeben. Bulgarien. ! X Agraraufstände. In Sofia und einem Teil Bulgariens ! sind agrarische Unruhen ausgebrochen. Es handelt sich allem Anschein nach um eine von den Bolschewisten ge schürte Revolte. Sofia hat völlige Zensursperre verfügt und laßt Nachrichten überhaupt nicht hinausgehen. Rei sende, welche über Belgrad in Wien eingetroffen sind, tei len mit, daß das Geschäftsleben in Bulgarien vollkommen stockt, daß alle Geschäfte gesperrt sind, und daß die Bank die Annahme von Zahlungen verweigert und Zahlungs anweisungen nicht honoriert. Auffällig ist, daß der Leva- Kurs, der noch in der Vorwoche 7,20 stand, im Laufe der letzten Tage auf 5 gesunken ist. Frankreich. i X Für Elsass-Lothringen keine Selbständigkeit. In Colmar wurde ein von Paris aus gefördertes Denkmal für den früheren deutschen Reichstagsabgeordnrten Preiß enthüllt. Der von Paris entsandte Unterstaatssekretär Tissier erklärte dabet in einer Unterredung, daß der Ge- ! danke einer Autsmie fiir Elsaß-Lochringen daS Haupt- ! sächlichste Mittel gegen die deutsche Unterdrückung gewesen fei. Frankreich fei aber nicht, wie das Deutsche Reich, eine Föderation unabhängiger Staaten. Es kenne nicht die besondere Souveränität im Rahmen der Ratton. — Mit andern Worten, man hat den Elsässern vorgeflunkert, bei Übergang an Frankreich würden sie sich selbständig regieren dürfen, und jetzt gibt »um ihnen die kalte Schulter und läßt sie einfach im zentralisierten System Frankreichs unter- X Amerika will offene Tür. In Washington ist eine Rote veröffentlicht worden, die das Staatsdepartement an den chinesischen Gesandten gerichtet hat. Darin wird erklärt, daß der Grundsatz der offenen Tür sowohl im Interesse Chinas als im gemeinsamen Interesse aller MSö^e auf chinesischem Gebiete unerläßlich sei. Die Note ist das Ergebnis von Protesten der englische«, der däni schen und der japanischen Regierung gegen eine von der chinesischen Regierung an einen amerikanischen Konzern gewährte Telegraphenbaukonzesston. Die Proteste werden in der Note des Staatsdepartements als monopolistische Ansprüche bezeichnet. Aus In- und Ausland. Paris. Nach einer Meldung »u» Madrid haben die portu giesischen Eisenbahner den Generalstreik erklärt. Tokio. In Kobe entstand ein Streik von 20000 Werft arbeitern. Sie find durch die Stadt gezogen und haben rote Fahnen und Plakate mit sich geführt mit der Aufschrift: Nieder mit dem Kapitalismus! London. Bei Unruhen, die sich in Belfast absptelten, sind mindestens zehn Personen getötet und 100 verwundet worden. Konstantinopel. Die Regierung von Angora hat die Küste von ßsmid und die Bezirke von Adda Bazar, Derindsche und parimdsche sowie die gegenüberliegende Küste de» Bezirk» von ücdschalli amtlich als KriegSzone erklärt. Konstantinopel. Unter den von den Engländern Verhafteten find ungefähr 40 Russen, darunter drei Letter der Handel»- misstoq au» Mo»kau, gegen di« schwere Anklagen vorltegen.
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