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Nachrichten für Naunhof und Umgegend : 22.06.1921
- Erscheinungsdatum
- 1921-06-22
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1787861864-192106228
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1787861864-19210622
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1787861864-19210622
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Nachrichten für Naunhof und Umgegend
-
Jahr
1921
-
Monat
1921-06
- Tag 1921-06-22
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Monat
1921-06
-
Jahr
1921
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te n Oberschlesiens zuzesprschen werdest, wShrend Psien durch Erfüllung sein« „Ansprüche" aus Wilna entschL- diGt werden soll. Diese Nachricht bewegt sich in derselben Richtung wie die bereits Mitgeleitten Meldungen aus Paris. Bestäti gung bleibt abzuwarten. vr. Wirch SßrrHsth« Aufgaben. n. Essen, 20. Juni. Reichskanzler Dr. Wirth besichtigte die Elektro- Ausstellung und äußerte seine größte Bewunderung für die Leistungen der deutschen Wirtschaftskraft, die in dieser Ausstellung zum Ausdruck kommen. In einer Versammlung des Deutschen Gewerkschafts- bttndes hielt dann Dr. Wirth vor einer tausendköpfigen Versammlung eine Rede über das Londoner Ultimatum und die Möglichkeiten zur Erfüllung der Schuldverpflich tungen. Der Kanzler führte u. a. aus: Tie Abgabe der Waffe« und die Auflösung der Wehren müsseil wir zunächst vornehmen. Wir haben das Ja ge sprochen der deutschen Einheit wegen und der deutschen Freiheit wegen. Wir in Süvdeutschland denken nicht daran, uns von unseren norddeutschen Brüdern zu trennen. Wer es ernst mit der Entwicklung Europas, mit dem Ge danken der Demokratie, mit dem Gedanken der Freiheit meint, der muß die Abstimmung in Oberschle- st < n achten» sonst bereitet er wieder eine neue Katastrophe in Europa vor. Es war eine Verletzung des Friedens vertrages, daß die alliierten Mächte nicht imstande waren, Freiheit und Ordnung aufrechtzuerbalten. Ich komme zu dem schwierigsten Kapitel der Erfüllung des Ultima tums. Wir sollen 1. zwei Milliarden in Annuitäten be zahlen, 2. 26 Prozent von der Ausfuhr abliefern und 3. die Besatzungskosteu tragen. Wer in Europa Frieden und Aufbau für alle Lande will, der müßte dem Gedanken schnell nähertreten, die unproduktiven Ausgaben des Mili tarismus auf ein Mindestmaß Herabzuseyen. Dieser Ruf geht hinaus an alle Länder. Ich bin in der glücklichen Zage, Ihnen mitteilen zu können, daß die Einnahmen des Reiches mehr als 45 Milliarden betragen haben. Es ist keine Demagogie, wenn ich erkläre, daß bei dem gewalti gen Aufbringen der Reichseinkommensteuer die Lohn- und Gehaltsempfänger für die Leistungen des Reiches an erster stehen. Wenn wir so weiter arbeiten, dann bin ich Überzeugt, daß der innere Haushalt unseres Vaterlandes nn nächsten Jahre mit ei,rem gewissen Überschuß abschlie- j ßen wird. Au dem Fehlbeträge von 20 Milliarden bei der Post und Eisenbahn bemerkte der Kanzler, daß er schon in diesem Jahre mit einer bedeutenden Reduzierung des Defizits rechne unter der Voraussetzung, daß die inneren politischen Unruhen in Deutschland aufhören. Betreffs der neuen Steuervorlage wies der Kanzler auf die Körperschaftsfieuer, die Erfassung der Vorzugsaktien und auf die Rotweudigkeit hin, Branntwein und Labak mindestens in dem Matze der Friedensgoldbelastung zu belasten. Die zwei Millarden Jahreszahlungen werden wir aufbringen. Das schwerste sei die Aufbringung der Wpro-entigen AuSfuhrabgabe. Allein man sehe in Eng land bereits, daß die Kontrolle dieser Abgabe so riesige OrganifationSkosten verursachet! würde, daß von der Ab gabe für produktive Zwecke der geringste Teil zur Ver fügung stehen würde. DaS Reichsnotopfer war gedacht ak» ein Opfer der Goldwerte Da liegt der Gedanke nahe, wenn der kleine Rentner usm bescheidenen Vermögen beisteuern mutz, daß dann auch die Besitzer der Goldwerte in Deutschland nicht un berührt hervorgehen können. Große Vorlagen sind in Vorbereitung. Ich bin überzeugt, wenn der deutsche Ar- veiler und der Beamte siebt, daß alle Kreise unseres Voltes, auch die, die mit den großen Diamanten in den Bade orten spazieren geben, erfaßt werden, dann werden auch ne zu dem uuumgänglich notwendigen Opfer bereit sein. Es darf keine Reparatiousgewinnler geben, wie es Kriegs- nnd Revolutionsgewinuler gab. Sotten auch Reparalt- onsgewinnler noch Europa unglücklich machen? Der Kanzler teilte dann mit, daß die jetzige Kohlensteuer wie der verlängert, wahrscheinlich erhöht werden müßte. Der Kanzler kündigte an, daß er die großen Steuervorlagen Schlag auf Schlag jetzt unterbreiten würde und bezeich nete als die Voraussetzung wieder zu Wohlfahrt zu lammen: Unser Volk zu ernähren, es zu kleiden und es zu behausen. Der Wiederaufbau sei das Werk der ganzen gesitteten Welt. Dr. Wirth schloß: Wir. vertrauen auf unser Recht, wir wollen auf den Gräbern unserer Gefallenen im Gebet niedersinken, aber dann wieder aufstehcn und vorwärts «d aufwärts gehen einer Zeit der Freiheit des demo- li arischen Deutschlands entgegen. Oeschästsor-nungssragen im Reichstag. (Lo« einem parlamentarischen Mitarbeiter.) Die Weigerung des kommunistischen Abgeordneten Remmele, der wiederholt au ihn gerichteten, geschäfts- ordnungsmäßig durchaus begründeten Aufforderung des Präsidenten, den Saal zu verlassen, zu entsprechen, hatte die Unterbrechung der letzten Reichstagssitzung notwendig gemacht. Im Ältesten-Ausschutz, der sofort zusammentrat, s mn über den Fall zu beraten, ist es aber, obgleich lange beraten.wurde, zu einer Verständigung nicht gekommen. Die Kommunisten bequemten sich nur dazu, daß der Abge ordnete Remmele während des noch ausstehenden Teiles der Rede des Abgeordneten Schwarzer von der Baye rischen Bolkspartei sich außerhalb des Saales aufhalten, dann aber in den Saal znrückkehren würde, weil er für sein« Partei sprechen solle und sich deshalb die Ausführun gen des Vertreters der Deutschnationalen, der nach dem Abgeordneten Schwarzer reden sollte, anhöreu müsse. Da aber eine Rückkehr des Abgeordneten Remmele in den Saal während der Sitzung vermieden werden sollte, mußte Präsident Loebe, der sich des Peinlichen feiner Lage voll bewußt war, als der Abgeordnete Schwarzer in der wiedrrcwfgenommenen Sitzung seine Rede beendet hatte, den Vorschlag machen, die Sitzung abzubrechen. Die Rechte widersprach diesem Verfahren, und wer Weitz, zu welchen Auftritten es noch gekommen wäre, wenn nicht die Be- schluhrmfähtgkeit des Hauses, auf die von den Kommu nisten hingewiesen wurde, eine Entscheidung über den Widerspruch unmöglich gemacht hätte. Bei der Erörterung dieses neuen Falles Remmele ist im Ältesten Ausschuß auch die Frage gestreift worden, ob man aus deck Verhalten Remmeles Folgerungen für eine Ändertmg d«r Geschäftsordnung ziehen solle. Ob es dazu kommt, O bei der Zusammensetzung des jetzigen Reichs- Waes sebr zweifelhaft. stamm,-niste« und Unabhäno^e find sicher dagegen, und was die Mcbrbeitssozialisten be trifft, so wird ihnen, auch wenn sie die Notwendigkeit einer empfindlichen derartigen Änderung einsehen, ihre eigene parlamentarische Vergangenheit im Wege sein. Schon vor mehr als einen! Vierteljahrhundert hat der da malige Präsident des Reichstages, der konservative Herr von Levetzow, nach einer Verstärkung und Erweite rung seiner Vollmachten verlangt. Die Forderung wurde wiederum laut, als der Abgeordnete Liebknecht les war Liebknecht der Vater) bei einem von den Reichstags- Mitgliedern ausgebrachten Hoch auf den Kaiser siyenblieb. Dann kamen die Zeiten der „Obstruktion", der planmäßst gen Verhinderung der Erledigung der Geschäfte, die sich zuerst gegen die sogenannte lex Heinze und dann gegen den Zolltarif kehrte. Bei der lex Heinze bemühten sich Sozialdemokraten, Fortschrittler und Nationalliberalc, die Annahme der Vorlage mit allen geschästsordnungs- mäßigen Mitteln zu vereiteln, nnd beim Zolltarif be dienten sich Sozialdemokraten und Fortschrittler desselben Verfahrens. Bei der lex Heinze gelang die Obstruktion; beim Zolltarif aber wurde durch entsprechende Ändern« gen der Geschäftsordnung die Obstruktion lahmaeleg! Die namentlichen Abstimmungen, die bis dahin durch Namensaufruf geschehen waren, vollzogen sich fortan durch Abgeben von Zetteln. Außerdem wurde besonders die Bestimmung getroffen, daß mehrere Teile einer Vorlaoe für die Beratung und Abstimmung zusammengefaßt wer den konnten. Diese Änderungen der Geschäftsordnung richteten sich gegen einen Mißbrauch der Geschäftsordnung zu dem Zweck, die Annahme eines den Widerstrebenden verhaßten Gesetzentwurfs zu verhindern. Sie richteten sich aber nicht gegen das Verhalten einzelner Abgeordneter, durch das ein parlamentarisckies Verhandeln überhaupt unmöglich gemacht würde. Anlaß, nach einer solchen Änderung der Geschäftsordnung zu rufen, bot das Verhalten des Abge ordneten Singer, der, vom Präsidenten Grafen Ballestrent wiederholt zur Ordnung gerufen und dann aus dem Saal gewiesen, auf seinem Platz blieb. Wegen dieser Auflehnung gegen das Geheiß des Präsi denten mußte der sozialdemokratische Führer den Vorsitz in der Geschäftsordnungskommission des Reichstages, den er geraume Zeit innegehabt hatte, niederlegen. Weitere Folgen hatte die Auflehnung nicht. Dagegen schritt die Mehrheit des Preußischen Abgeordneten- hausesvor zehn Jahren wegen des Auftretens der sechs Sozialdemokraten, die Mitglieder des Hauses waren, zu einer bemerkenswerten Verschärfung der Geschäftsordnung. Sie fügte ihr eine Bestimmung ein idie Linke bezeichnete sie als „Hausknechtsparagraph"), die es ermöglichte, einen Abgeordneten, der von dem Präsidenten aus dem Saal gewiesen, sich nicht fügte, durch Polizcigcwalt aus dem Saal entfernen zu lassen. Auf Grund dieser Bestimmung wurden am 9. Mai 1912 die Abgeordneten Borchardt und Leinert (der jetzige Vorsitzende der Preußischen Landesversammlnng) durch Politzeibeamte hinausgebracht. Von sozialdemokratischer und auch von fortschrittlicher Seite ist damals gegen dieses Verfahren der schärfste Widerspruch erhoben worden. Der „Hausknechtspara- graud* gatt bei diesen Parteien als verfassungswidrig, weil durch ihn gegen die Unverletzlichkeit der Abgeordneten gröblich verstoßen werde, und die Sozialdemokraten er hoben deshalb Klage beim Reichsgericht. Die Klage wurde jedoch abgewiesen: die Mehrheit ist Herr über die Ge schäftsordnung. Es ist kaum anzunebmen, daß die Par tei, die damals so bandelte, jetzt sür die Zittässmksft der gewaltsamen Entfernung eines Abgeordneten eimreten sollte. St. 2S Jahr« Kyffhäuserdentmal. K. Eine Rede Hindenburgs. r. Kyffhäuser, 20. Juni. Der Kyffhäuserbund der deutschen Kriegerverbäude veranstaltete gestern anläßlich des 25jährigen Bestehens des .Kyffhäuserdenkmals unter gewaltiger Beteiligung eine Gedenkfeier. Als erster Redner sprach Generaloberst von H e e r i n g e n. Dann hielt, von stürmischem Jubel begrüßt, der Ehrenpräsident des Kyffhäuserbundes, Generalfeldmar schall von Hindenburg, eine Ansprache, in der er erklärte, er habe das Ehrenpräsidium in dem festen Glau ben übernommen, daß die deutschen Kriegervereine auch ! unter den anders gearteten politischen Verhältnissen die i Träger hingebender Vaterlandsliebe seien. Das Kyff- bäuserdenkmal mahne uns daran, daß wir nicht verzwei- > feln dürfen, sondern in ernster Pflichterfüllung an der - Wiederaufrichtung des Vaterlandes Mitarbeiten müssen. An den früheren Kaiser wurde ein Telegramm gesandt. Das Kyffhäuserdenkmal wurde am 18. Juni 18v6 in Gegenwart Wilhelms II. und zahlreicher deutscher Bundes- fürsten enthüllt. Es wurde nach den Plänen des 1917 ver storbenen Baurats Bruno Schmitz aus Charlottenburg «der auf dem Kyffhäuser seine letzte Ruhestätte gefunden , bat, erbaut. Im offenen Hof des Denkmals sitzt Friedrich Barbarossa ans seinen: Thron, das Haupt mit der Kaiser- ! kryne geschmückt, in der Rechten das Reicksschwert haltend, j Ans der Hocknerrasse erbebt sich das Reiterstandbild Kaiser i Wilhelms l. Prozeß Hölz. (Sechster Verhandln ngstag.) 8 Berlin, 29. Jnnl i Als erster Zeuge wurde am sechsten Tage des Hölzpro- zefses der Oberbürgermeister Dr. Riete aus Eisleben vernommen. Er schilderte das Entstehen und den Verlaus des Ausruhrs in und um Eisleben, wo sich eine Rote Armee ge- s sammelt hatte, die etwa I« bis 20 Maschinengewehre in Stel lung brachte. Eines Tages erschienen auf dem Rathaus zwei Männer, die im Auftrage des Höchstkommandierenden Hölz ein Ultimatum überbrachten, in dem es hieß, daß die Stadt in Brand gesteckt werden würde, wenn nicht innerhalb einer hal ben Stunde die Polizei abzöge. Es begannen dann auch wirk lich Brandstiftungen und Plünderungen, und in das Rathaus wurde eine Handgranate geworfen, durch die die Polizeiwache ' zerstört wurde. Zeuge Major Folie, der in Eisleben das Kommando über die Sicherheitspolizei führte, berichtete über ' den überfall aus den Otloschacht, wo eine Polizeiabteilnng von den Hölzlenten beschossen wurde und vier Tote und mehrere ! Verwundete hatte. Die Rote Armee schätzte der Zeuge ans mehrere Tausend Mann. Als seine Vernehmung beendigt war, ries ihm Hölz höhnisch nach: „Ich wünsche Ihnen nach den Proletariermorden in Mitteldeutschland gute Erholung in Braunlage!" (Der Major verbringt dort seine Urlanbszeit.) Der Überfall auf deu Ottoschacht bildete auch de« Hauptinhalt der Vernehmung des Wachtmeisters Franke, der bei dem damaligen Gefecht mit noch zwei anderen Polizeibeamten ge fangen genommen und schwer mißhandelt und beschimpft wurde. Es wurde den Gefangenen wiederholt mit Erschießen gedroht, aber die Erekntlon wurde von dem Pförtner deS Otto- schachtes, der sehr energisch auftrat und zahlreiche Arbeiter anf seiner Seite batte, verhindert. Bei dem Vormai,ch nach Eis ¬ leben sagte Höft zu dem Zeugen: „Jetzt sprenge« wir be« ganzen Laden in die Lust!" Der Räuberhauptmann bade wie ein Wahnsinniger gewütet und z. B. auf einen Echuler, der harmlos zuschaute, blindlings lotgeschlagen, so daß der Schüler zu Boden sank und WLggevracht werden mußte. „Der Mann ist ein Kronzeuge!" erklärte Hölz nach dieser Aussage. Zwischen dem Zeugen Bsörtner Schöppner, jenem Manne, der am Otto schacht für die Gefar genen ein- trat, und dem Angeklagten entspann sich eine Art Zwie gespräch, bei dem sich die beiden mit ,du" anredeten. Der Pförtner erklärte, daß er Hölz niederge knallt haben würde, wenn er die Gefangenen hätte erschießen lassen. Sein Re volver in der Tasche sei schon schußfertig gewesen. Hölz wird von neuem aggressiv. Als dann noch einmal der Major Folie vernommen wnrde, fragte Hölz: „Wieviel Schweinskoteletten mit Brat kartoffeln ißt denn dieser Zeuge täglich, um solch ein Speck genick zu bekommen?" Der Vorsitzende verbat sich „zum letz tenmal" solche Redensarten, aber Höft zeigte schon kurz darauf, daß ihm Mahnungen, Warnungen und Drohungen des Ge richtshofes durchaus gleichgültig sind. Er richtete, als noch eine Anzahl Zengen über die Ermordung des Gutsbesitzers Heß gehört wurde, an den Staatsanwalt eine Frage in sehr herausforderndem Tone und rief, als der Staatsanwalt das als Unverschämtheit bezeichnete, die Frage aber trotzdem be antwortete: „Sie sind ein unverschämter Lügner wie die andern. Die Hauptsache ist ja auch für Sie, daß der Laden klappt." Der Vorsitzende stellte für den Fall, daß dies so Wei- tergehe, „andere Maßregeln" in Aussicht. Die Geschosse der Hölzleute. Im Anschluß an die Vernehmungen über den an Heß be gangenen Mord wurde der Waffensachverständige Büchsen macher Bock vernommen. Er gab an, daß zwei der in dem Körper des Heß aufgefundenen Geschosse zweifellos von Militär- gewehrcn herrührten. Dagegen waren andere Geschosse soge nannte Dum-Dum-Geschosse. Aus dem Gutachten der Sach verständigen ging ferner hervor, daß Heß drei Revolverschüsse erhalten hat. Die von den Ärzten an zahlreichen Stellen gefun denen kleinen Metallstückchen rührten von den Dum-Dum-Gc- schossen her. Die Verhandlung wurde dann auf den 2-2. JMi vertagt. An diesem Tage sollen die Plädoyers beginnen. Arbeiter und Angestellte. Frankfurt a. M. (Tagung des Deutschen Bankbeamtenvereins.) In einer stark besuchte« öffentlichen Versammlung, an der auch Vertreter der Staats- und Reichsbehörden teilnahmen, wurde ausge führt, man müsse unter allen Umständen an dem Reichs- tarifvertrag für das deutsche Bankgewerbe festhatten und man bedauere es, daß von der Verbindlichkeitserklärung des Reichstarifvertrages die Angestellten bei den Hnpo- thekeubanken ausgeschlossen wurde«. Decker-Frankfurt a. M. forderte eine beschleunigte Verbesserung und Er weiterung des Betriebsrätegesetzes. Auch die Beschaffung der Bezirkswirtfchaftsräte müsse bald erfolgen und mit ihr Hand in Hand die Umwandlung der Handels-, Hand werks- und Landwirtschaftskammern in paritätisch besetzte Kammern. Nachdem Fürstenberg-Berlin, der geschäfts- sührende Vorsitzende des Deutschen Bankbeamtenvereins, die Forderungen der beiden Redner unterstützt hatte, wurden sie in einstimmig angenamlneneu Resolutionen fest* gelegt. Eine soziale Tat des Herr« Lipinski. z. Das Ministerium des Innern hat vor kurzem eine Verordnung erlassen, nach der die sogenannten staatlichen Freibetlen in Weg fall kommen sollen. Es handelt sich um 12 Freiheiten iu Dresden, 5 in Freiburg und 2 in Großenhain, jeweils in den bet. essenden Krankenhäusern. Die Einrichtung der staatlichen Freibellen beruh! auf einer über hundert Jahre alten Verordnung, die die her still- schweigend weiter angewandt wurde. Wenn ein sozialistisches Mini sterium aus Sparsamkeitsgründen jetzt diesen alten Brauch ausgibl, so mutz das umso mehr verwundern, als aus der andern Selle - vor ollem, wenn es sich um sozialistische Experimente handelt -- der Siaat durchaus nicht sparsam mit den Staatsmitteln umgeht. Wir brauchen nur an die geplante Verstaatlichung des Lebammenwesens zu erinnern, die dem Staat zirka 25 Millionen Mark kosten wird. Man sieht also: Auf der einen Selle wird mit der allen, wenn auch mchl weittragenden, sozialen Einrichtung, die nur einige laufend Mark beansprucht, gebrochen, während auf der anderen Selle für sozial,- jtischc Versuche die Millionen nur so h'nnuefllegcn. Vom Bezirksfänflerfest in Naunhof. Der Andrang zum Bözirkssängersest des Leipziger Gau Süd-Ost am vergangenen Sonntag war trotz der ungünstige« Witterung ganz gewaltig. Scharenwelfe kamen die Sänger, und wundervoll klangen die Marschlieder die Leipzigerslraße entlang nach dem Festlokal. Der große Sternsaal hat wohl lange nicht eine so riesige Menge Menschen in sich versammeN gesehen, und wenn man die vollbesetzten Nebenräume mit hinzu iechnet, kann man von weil über 1000 Teilnehmern spreche«. Der Gesangverein „Frohsinn", Mitglied des Arbeiter jünger- Kundes aus Naunhof war es, dem die Veranstaltung zu danke« war. Kerr Malermeister Wendl als Mitglied des Vereins begrüßte infolgedessen auch die fremden Sänger und entbot ihnen ein herzliches Willkommen. Rasch ging es ans Werk und sv st Heu wir die wackeren Sänger das Podium zu einem Masseri-- chorgesang besteigen. — Man mutz ihn gehört haben, den mächtigen Männergesang, der sich hier zu einem grobe« ganze, schwingt, und wenn wir nicht irren, hat man in diese« Mumen seit dem Sängertag des Leipziger Männerchor keine so gswalsiü packenden Lieder gehört. - Es ist nicht unsere Ausgabe, Kr-tik zu üben an den einzelnen Vereine«, die bisweilen in Stärke kus weit über hundert Sänger in den Wettstreit treten. Eins sieb! fest, wir hören Lieder von streng erzogenen fest orgauifieUen Sängern, die ihre Freude noch des Tages Last und Mühen an: Gesang suchen und finden. An Lieder, wie „Ich warft Dein", „Frühltngsglaube", Walter von der Vogel- melde" und „Morgenrus" können sich nur gut geschulte Süuger wagen. Wenn sich trotzdem einzelne Vereine, so u. o. der Sängorchor „Thvuderg-Slölteritz", zu ewige« Zugabe« ge zwungen sahen, so haben wir es hier mit einem seit Jahrzehnten bestehenden hervor! Leistungen schon viel Überraschung bot F Lieder. Die junge faßt, mit ihren vorz geistern, dabei foü am Klavier, Kerr dazu betttug. Ei Extrazugabe. Km Bundesvorsitzsnde t ab und streifte dabei war es durch die M deshalb forderte d' Wichael, auf, den Gehör zu bringen, eine recht große Fi „Frohsinn", Naunhi — „Männerchor Lie Leipzig — „Männ „Männerchor Holzh perg-Stötterih". SSckMcke r M Sonnenautyang Eonnenunternaw 1767 Will« Im Unwerssiä! Köln — Mittwoch, den 2 l. Reiterlust. Mar 2. Ouvertüre z. Op. 3. Große Fantasie < Eremiten" . . l. Unter afrikanisch' S. Paraphrase über Heimat". . . 6. Efludimssina. T — Naunhof, in mehrere Gartenhä wobei den Dieben ve von mehrere« 1000' haben eine größere 'Angaben über die ! Sachen machen Kar rnitteilen. 1- Der Bild Dr. M. Kähler, Prr Handelsschule zu Ao herausgegeben: „Wi (Stuttgart, Violett), sich folgender Passus sie werden Ihnen zu schätzenswerte Bettri geschäftlichen Teil Hal Gedanken der Leser, zu erfassen, sehen Sie s wie es aus de« Anze diese Sitte dss krttisä ost mißachtete Lokolp sichen Meinung; sie i vrelle Schicht dss Vol und geistiger Hinsicht Zeit verstehen will, ai h Die Nächte u dadurch aus, daß we; dem Horizont verbrin Haupt nicht eintritt, Himmel, nur eine stw ist, die aber dem Aux Am M Ron 0 Der Kohleuhä, mnn konnte wirk Ichmllckte gewissere karierten Anzug, e ttch bunten Krawa dann stülpte er, ai von zarter grauer etwas erbliudetku Niufterung zu halt alsdann mit eink Hüttl!', die ihm S gereicht, ihm die 1 die beiden leisten ' Kernen Krücke und m den Händen hie! Frau Eruestiu ihrerseits Leu Gatt statt sah er ja iu d, catz seiner acklluud keinen Preis merk Gmdiueupredigt ft Wale gehalten hc Deshalb unterdrü fallen, daS sie an s auf den etwas wac und schau stark ve! sier: „Wann wirst uünftig zu werden, Sie sah ihn vo und begleitete ihre 'Ulen Schütteln d' blnn hör' abn
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