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gelieferten deutschen Schiffsraums gebracht. Die Mittel« imigen waren irreführend. Insbesondere ist die BehavG- tung unzuftceffend, daß sich Deutschland mit der Richtan- reWung von 1 WIMO Tonnen Schiffsraum einverstanden erWrt habe. Die Verhandlungen über die Frage der Nichtanrechnung gehen Wetter. Dte Frage der Dieselmotoren Die Äolschasterkonferenz hat der deutschen Botschaft in Paris ein vom französischen Ministerpräsidenten Briand gezeichnetes Schreiben übersandt, wonach der deutschen Regierung für den zu industriellen Zwecken erfolgenden Umbau der noch nicht unigebauten U-Boot-Tieselmaschi- nen eine Fristverlängerung bis zum 30. September 1921 zugestanden wird. Die Konferenz hat andererseits festge stellt, daß 8s Maschinen im Widerspruch mit den Bestim mungen des Vertrags exportiert worden sind; sie behält sich vor, dieserhalb der deutschen Delegation eine weitere Mitteilung zugehen zu lassen. Frankreich. X Eine Rede Millerands Bei der Enthüllung eines Denkmals für gefallene Soldaten hielt Präsident Millerand eine Ansprache; in der er sagte, das republikanische Frank reich hänge Wit allen Fasern am Frieden. Man sei glück- lich, daß Deutschland sich dazu entschlossen habe, seiner Unterschrift Ehre zu erweisen, damit die Welt wieder ohne Hintergedanken an die Arbeit gehen könne. Schwel». X Bölkerbundvereinigung. Der Generalrat des Ver bandes für VölkerbundvereinigUng hielt die Eröffnungs sitzung ab. Gustav Ador wurde zum Präsidenten des Kon gresses ernannt. Ferner wurden acht Vizepräsidenten aus Vertretern verschiedener Länder gewählt. Der Rat be schloß, die Schaffung der Stelle eines ständigen General sekretärs. Das Bureau des Generalrats wurde beauftragt, eine ständige Kommission für die Weltpropaganda ein zusetzen. TsKecko-Slowekei. X Bodenreform. Der Verwaltungsausschutz des staat lichen Bodenamtes hat das Programm für die erste Pe riode der Bodenreform in Böhmen, Mähren und Schlesien genehmigt, während das Programm für die Slowakei be reits früher angenommen wurde. Nach einem Verzeichnis aller Grundbesitze, die in der ersten Periode vom Staate übernommen werden, handelt es sich um mehr als 900 Höfe, darunter Waldreviere, welche zusammen 150 Groß grundbesitzern gehören. Nordamerika. X Rüstungsbeschränkung. Der Ausschuß des Repräsen tantenhauses für auswärtige Angelegenheiten hat eine von seinem Vorsitzenden Porter nach Rücksprache mit dem Präsidenten Harding ausgezeichnete Entschließung ange nommen, in der erklärt wird, der Kongreß befinde sich in voller Übereinstimmung mit dem Präsidenten, wenn er eine internationale Konferenz über die Beschränkung der Rüstungen einberufe und für vorläufige Aufgaben zu die sem Zweck hunderttausend Dollar bewillige. Nus In- und Auö.and. Berlin. Der amerikanische Oberst House, der frühe« Vertrauensmann Wilsons, weilte zwei Tage in Berlin und ist dann nach Wien weitergereist. Rathenow. Der deutschnationale Reichstagsabgeordnete Schiele erlitt infolge eines Autounfalles schwere innere und äußere Verletzungen. Auch der Chauffeur ist schwer verwundet. Paris. In Paris ist ein antibolschewistischer natio nal-russischer Kongreß zu einer aus 5 bis 6 Tage berechneten Tagung zusammengetreten. Der Zweck des Kon- greffes ist, unter Ausschluß der Anhänger der alten russischen Reaktion eine Einheitsfront gegen den Bolschewismus herzu- stellen. Paris. Rach einer Warschauer Meldung der „Chicago Tndune* wurde der polnische Fliegerleutnant Jwanink vom Kriegsgericht zum Tode verurteilt und erschollen. Der Angeklagte behauptete, er habe MobilisicrungSpläne der Polni schen Armee an englische Nachrichtenossiziere verkauft. Brüssel. Die belgische Regierung hat der holländischen Reajerung vorgeschlagen, im Verkehr zwischen Belgien und Holland das Paßvisum abzuschafsen, Dublin. Durch Bombenwürfe gegen einen Güterwagen, in dem Soldaten befördert wurden, wurde ein Knabe ge- tStei, 8 Zivilpersonen und 2 Polizisten wurden verwundet: die Soldaten entkamen unverletzt. Wladiwostok. General Semenow ist zum Oberhaupt des neuen Staates ernannt worden, der in Wladiwostok am § 26. Mai errichtet wurde, nachdem die bolschewistische Herr,chaft z beseitigt war. Unwetterkatastrophen. In Deutschland und in Amerika. Nach einer Meldung aus Dortmund sind in einem großen Teile des Industriegebietes und der landwirtschaft lichen Gebiete des Regierungsbezirkes Arnsberg schwere von wolkenbruchartigem Regen und auhergewöhulich star ken Hagelschlägen begleitete Gewitter niedergegangeu. Der in Feldern, Gärten und Wäldern angerichtete Schaden ist beträchtlich. Auch über das Maingebiet uud die Stadt Frankfurt entlud sich ein seit Jahren nicht erlebtes Unwetter, das überall durch Überschwemmungen und Blitzschläge großen Schaden verursachte. An verschiedenen Stellen schlug der Blitz in die Straßenbahttlettung ein und richtete erheb lichen Schaden an. Ungeheure Wassermengen verwanvrl- ten, namentlich im Stadtteil Sachsenhausen, ganze Stra- ßenreihen binnen kurzer Zeit in tiefe Seen, deren Fluten sich in die Keller ergossen. Schwere Unwetter werden ferner aus verschiedenen Gebieten des badischen Frankenlandes gemeldet. Heim- gesucht wurden vor allem die Gegend um Buchen, der Taubergrund, Lauda und Distelheim. In Buchen hat es fast anderthalb Stunden gehagelt. Die Ernte ist vernichtet und das Obst von den Bäumen geschlagen. Die Hagel körner lagen stellenweise bis zwanzig Zentimeter hoch. Der Schaden ist unabsehbar. * Alle diese Unwetterkatastrophen in Deutschland, so schwer sie uns auch tressen, sind aber nur verhältnismäßig unbedeutend im Vergleich mit der furchtbaren Katastrophe, von der der amerikanische Staat Colorado und in ihn, besonders die Stadt Pueblo heimgesucht worden ist. Die ganze Stadt wurde durch Wolkenbrüche mit anschließenden Überschwemmungen unter Wasser gesetzt. Bei den Über schwemmungen sind fünfhundert Personen er trunken. Der Materialschaden beträgt ungefähr 10 Mil lionen Dollar. Das Elend unter der Bevölkerung ist groß. Dauien-e sind geflüchtet. Eine aanze Nacht hindurch hörte man das Zusammenbrechen von Häusern. Viele Brände sind durch Blitzschläge eutstanden. Rettungsversuche blie ben'ergebnislos, weil die Rettungsboote an den Häusern zerschmettert wurden. Es mangelt'an Lel^nsmitteln, da alle Vorräte vernichtet sind. Unsere Brotverso» gung. Allmählicher Uebergang zur freien Wirtschaft. Das Ziel einer völligen Beseitigung der Zwangswirtschaft ist, soweit es sich um das Brotgetreide handelt, noch in weiter Ferne. Allerdings haben wir auch die alte Zwangswirtschaft nicht mehr, die sich bemühte, möglichst alles zu ersoffen. Wir find in einem gewissen Abbau begriffen, indem ein sogenanntes Umlogeverfahren etngeführt wird. Ein bestimmter Teil der Ernte wird auf dem Wege der Zwangsbewirtschaftung erfaßt, und der Nest wird fretgegeben. So hofft die Regierung wenig stens den Wünschen des Landbaues sowohl wie der Verbraucher entgegenzukommen und dabei auch einer übermäßigen Ver teuerung des Brotes entgegenzuarboiten. Der Ernährungs- Minister Kermes nahm dieser Tage im Retchstagsausschuß für Volkswirtschaft Veranlassung, sich über die Gesichtspunkte der Regierung zu äußern. Bet Neuregelung der Getreidewirtschaft für das Wirt- schaftsjahr 1920/21 sei es das Ziel gewesen, die Brotrationen auch fernerhin zu erschwinglichen Preisen stcherzustellen. Hierzu sei dte alte Zwangswirtschaft, die von den landwirtschaftlichen Kreisen abgelehnt werde und auch mit der Natur des landwirt schaftlichen Betriebes schwer vereinbar fei, nicht die geeignete Form. Die Ersaffungszahl von Brotgetreide, Geiste und Kaser bei der Reichsgetreidestelle sei vom Jahre 1918 bis zum Jahre l920 auf ein Viertel zurückgegongen. Bei Fortsetzung der alten Zwangswirtschaft sei ein weiterer Rückgang der Er- faflungszahl sehr wahrscheinlich. Wenn sich der Rückgang im gleichen Verhältnis wie in den letzten beiden Jahren vollziehe, so dürfe für das nächste Wirtschaftsjahr nur mit einer Erfassung von 600—700000 Tonen gerechnet werden. Dieser Zahl würde ein Bedarf von 2,4 Millionen Tonnen gegenüberstehen. Der Minister wandte stch den Bedenken zu, welche der Einfüh rung einer völlig freien Wirtschaft entgegenfländen. Eine Steigerung der Einfuhr müßte eintreten, die in keinem Ver- hältnis zu unserer sonstigen Ausfuhr stehen und wirtschaftlich eine unerträgliche Belastung darstellen wyrde. Die Köhe des Brotgetreidepretses würde dem Welimarktsprets nahekommen und hierdurch das Brot bis auf das zwei- oder zweieinhalb- fache verteuert werden. Die Freigabe von Fleisch und Kar toffeln könne nicht als Vergleich herangezogen werden, da hier bessere Produktionsverhältnisse vorlägen. Bei dem wichtigsten Nahrungsmittel, dem Brot, müsse das Steuer noch fest in der Kand behalten werden. Es müsse zweierlei erreicht werden: Förderung der Produktion in Verbindung mit einer erträglichen Belastung der Derbraucherfchaft. Durch dos Ilmlageverfahren unter Freigabe des Ueberschuffes an Getreide werde ein lieber- gang zu der freien Wirtschaft geschaffen. Hierdurch ließe sich eine Hebung der Produktion erreichen, die uns auch vom Aus land« allmählich unabhängig mache, und es würde der Schleich handel mit seinen demoralisierenden Wirkungen beseitigt. Verpachtung der fiskalischen Obstnutzung. Mit dieser Frage beschäftigte sich eingehend der Kaushalt- ausschutz des Landtages in der Sitzung am Donnerstag. Ein Antrag der Kommunisten wünscht, daß die Obstnutzungen aus Staals- und Gemetndestraßen nur noch an Gemeinden ab gegeben werden. lKegen diesen Antrag wurden zunächst Be denken aus finanziellen Gründen erhoben, weil es jetzt nötig ist, jede Einnahmequelle für den Staat zu benutzen und weil auch mit der Verpachtung an Private die Interessen vieler Existenzen wahrgenommen werden können, dte sich seit Jahren berufsmäßig mit der Pflege und der Verteilung des Obstes beschäftigt haben. Allerdings wurde zugegeben, daß stch unter die Obstpächter in den letzten Jahren Elemente eingedrängt haben, die sich aus Kosten der Allgemeinheit bereichern und die wieder abgeschoben werden müssen. Der deutschnationale Bericht- erstatter, Abg. Schreiber, wendete ein, daß das Ziel des Antrags der Kommunisten, dte Verbilligung des Obstes, durch den An trag nicht erreicht werden könne. Der Regierungsvertreter führte auch zum Beweise dafür einen Fall aus Leipzig an. Die Stadt Leipzig hotte einen Grotzkommtfltonär beauftragt, für die Stadt große Odftnutzungen in Sachsen und Thüringen zu pochten. Der Kommissionär hat ober mit diesem Obst Priootfpekutolionen in großem Umfang getrieben und große Mengen Obst an drei Großhändler verschoben. Ein solcher Großhändler hat selbst zugegeben, daß ihm von diesem Kommissionär der Stadt Leipzig für 957 000 Mark Obst (Aepsel und Nüsse) abgegeben worden find. Ein anderer Teil dieses Obstes ist nach außerhalb Sachsens gegangen. Derartige Vorgänge müßten davor warnen, in Zukunst durch die Verpachtungen von Obstnutzungen an die Gemeinden eine Garantie sür die Verteilung an die Bevölkerung zu fetzen. Der Berichterstatter brachte einen Antrag ein, dos Obst tn Zukunft aus dem Wege der öffentlichen Versteigerung um das Meiflgebot zu verpachten und mitbtetende Gemeinden vor dem Höchstgebot zu bevorzugen. Er schlug weiter vor, das Obst nur an solche Bewerber zu verpachten, dte eine Gewähr sür pflegliche Behandlung der Obstnutzungen und direkte Be lieferung des Markies bieten und empfahl weiter, die Obst nutzungen nur in kleinen Losen abzugeben, um eine Monopoli sierung des Obstgeschäftes durch einige Großhändler zu verhüten. Die Kommunisten beantragten, sämtliche bisher schon abge- schlossenen Pachtverträge oufzuheben und das Obst den Ge meinden zuzuweijen. Ein Antrag der Unabhängigen stimmte den letzteren Punkten zu, verlangte ober, daß vor jeder Odst- verpachtung die Gemeinden ausgetorderi werden sollen, Preise für staatliche Obstnutzungen etnzureichen, bet deren Vergebung ste bevorzugt werden sollen. Für diesen Antrag erklärten sich sämtliche Parteien, außer den Deutschnationalen, die an der öffentlichen Versteigerung um das Mctstgebot fssthlelten. Säcklilck« unä Lokals Mteiloog«. Naunhof, den 7. Sunt l»ri. Merwlatt für de« 8. Juni. Sonnenaufgang 3" I! Mondaufgang S" V. Sonnenuntergang 8» ff Monduntergang S" N. 1794 Dichter Gottfried August Bürger gest. — 1810 Kom ponist Rodert Schumann geb. — 1816 Stiftung des Deutschen Bundes. - 1920 Rücktritt des Ministeriums Mütter. lD Oberschlesier-Hilfswerk. Für das Nettungswerk für Oberschlesien, das das Deutsche Rote Kreuz übernommen hat, bedarf es großer Mittel und Materialien. Deshalb haben sich die sür dieses Hilfswerk berufenen Organisa tionen: Das „Deutsche Note Kreuz", die „Vereinigten Ver bände heimattreuer Oberschlesier" und der „Bund der deutschen Grenzmarken-Schutzverbände" zu der Zweckver einigung „Oberschlesier-Hilfswerk" zusammengeschlossen. Diese Zweckvereinigung hat vom Kommissar für Wohl fahrtspflege die alleinige Erlaubnis zu Sammlungen für Oberschlesien erhalten. Andere öffentliche Sammlungen hierfür sind nicht gestattet. Um die Mittelbeschaffung für die Unterstützung der gesamten Grenzland-Vertriebenen nicht zu beeinträchtigen, haben die Verbände im Einverneh men mit den maßgebenden Stellen beschlossen, den vierten Teil des Reinertrages der Sammlungen der Flüchilings- fürsorge zuzufiihren. Die Geschäftsstelle des Oberschlesier- Hilfswerkes befindet sich in Berlin NW., Unter den Linden Nr. 78. Die Not in Oberschlesien ist grenzenlos. Große Mittel sind notwendig. deutschen Frauen und Män ner, sowie alle größeren Organisationen werden dringend . gebeten, schleunigst Spenden einzuzahlen aus das Konto Oberschlesier-Hilfswerk bei der Deutschen Reichsbank, Ber lin, Jägerstraße. — Naunhof. Forstwar! Robert Kaisers. Wer dte Nachricht vom Tode Robert Kaisers liest, dem wird es gewiß wehmütig ums Herz. Wer kannte ihn nicht, den lieben stets freundlichen Forstmann, der von Kindheit an ein Sohn des Waldes war. Diele werden stch wundern, wie der Verstorbene zu einem anderen Namen kommt. In unserer Stadl wurde er kurz „Kaiser Karl" genannt und mit diesem Namen fühlte er stch wohl bei all seinen Freunden und Bekannten. Der Wald war sein Alles, er war seine zweite Heimat. 1866 trat er als Knabe von 16 Jahren in den Dienst als Waldarbeiter. Durch Für sprache seiner Vorgesetzten wurde er in den 90er Jahren zum Waldwärker befördert, 1916 feierte er sein bOjähkiges Dienst jubiläum. Hierbei wurde ihm die Dienstmedaille für Treue in der Arbeit verliehen. In der langen Lebenszeit Haler 5 Ober förstern bezw. Forstmeistern treu zur Seite gestanden; sein Leben war der Arbeit gewidmet. Vor etwa 2 Jahren wurde er pen sionsberechtigt in den Ruhestand versetzt. — Er ruhe in Frieden. — Naunhof. Das für morgen Mittwoch angesetzte Konzert im Gasthof zum goldnen Stern wird manchem Gelegen heit geben, keilzunehmen. Seit unsere schöne Waldfchänke in Privatbefitz übergegangen ist, bleibt als eine Zierde mil seinen haushohen Aastantenbäumen der Stemgarten, das Besitz tum des Kerrn Zschiesche, übrig. — Naunhof. In der Nacht zum Sonntag stattete ein Dieb der Räucherkammer des Gutsbesitzers Sch. in Erdmanns hain einen Besuch ab, wobei er die sehr empfehlenswerte Ware, etwa 1 Ztr. Wurst. Fletsch u. Schinken, einfach mitgehen hieß. Der Hund des herbeigeholten Gend.-Oberwachtmetsters Wein hold aus Großbothen nahm sofort dte Spur auf und verfolgte diese in Richtung Naunhof. Der Dieb konnte sich daher seiner Beule nicht lange erfreuen, denn er wurde am selben Vormittag bereits in Borsdorf, wohin er sich von Naunhof begeben hatte, festgenommen. In dem Burschen wurde der arbeits- und woh nungslose Kuhmelker Max Opitz aus Wiesenbad im Erzgebirge ermittelt. Der größte Teil der gestohlenen Fleischwaren konnte Sch. wieder ausgehändigt werden. - j- Wie aus Dresden berichtet wtrd, steht der sächsische Landtag vor einer wichtigen Entscheidung. Nach dem Entwurf des neuen Gemeindewahlgefetzes sollten im November Neu wahlen zu den Gemeindevertretungen in ganz Sachsen statt finden. Von sozialistischer Seite wurden jedoch in der letzten Sitzung des Rechtsausschusses erhebliche Bedenken gegen die Verabschiedung der Gemeindewahlreform vorgebracht und ge wünscht, daß der Landtag erst die angekündigte Reform der Gemeindeversassung erledigt. Minister Lipinski erklärte, die Vorlage könnte dem Landtage nicht vor Oktober zugehen. Man will zunächst in den Fraktionen weiterberaten, ob die Er«, ledigung des Wahlgesetzes bis zum Kerbst verschoben und viel leicht ein Notgeseh für die Gemeinden erlösten werden soll, die seit 19l9 ihre Vertretungen nicht neu gewähtl haben. - ß Kein Geld mehr für Baukostenzuschüsse in Sachsen. Heber die in Sachsen zur Förderung des Klein wohnungsbaues für die Rechnungsjahre 1921/22 aufzubringen den Baukostenzuschußmttlel ist bereits restlos verfügt worden. Bei der Verteilung konnte infolge der ungeheuren Anforderungen nur ein sehr geringer Teil der vorliegenden oder angemeldelen Anträge berücksichtigt werden. Beleihungsanträge sür mehr als 20000 Wohnungen, darunter eine große Anzahl dringender mußten unberücksichtigt bleiben. Daraus gehl hervor, wie schon einmal bekannt gegeben worden ist, daß die Neueinrichtung von Gesuchen gm Gewährung von Baukostenbeihilfen auf lange Zeit hinaus zwecklos ist. - ß ZwecklofeGefuche. Bei dem Reichsministerium für Wiederaufbau und dem Reichskommiffar zur Ausführung von Ausbauarbeiten gehen neuerdings viele Gesuche um Be- schäsligung oder Anstellung im Bereiche des Wiederaufbaues ein. Sollte eine Vereinbarung über die Beteiligung Deutschlands am Wiederaufbau getroffen werden, so wird die Anwerbung der Arbeiter und Angestellten keinesfalls durch das Reichs- ministertum sür Wiederaufbau erfolgen. Etwaige Meldestellen werden später durch die Presse bekanntgegeben werden. Bis dahin find Gesuche an das Retchsmintstertum oder den Reichs- Kommissar zwecklos und können im einzelnen ntchl beantwortet werden. - ß FürdieReisezeit. Das Publikum beantragt die Nachsendungen und Zeitungen sehr häufig bei den Briefträgern mündlich. Das empfiehlt sich nicht, der Ortsbriefträger kann unmöglich allen Boten, die wie die Geldbriefträger, Paket besteller, Telegramm- und Eilboten und dte zahlreichen Post helfer, bet der Bestellung Mitwirken von dem Wunsche recht zeitig Kenntnis geben. Alle Aenderungen, die die Zustellung der Postsachen betreffen, müssen daher unbedingt dem Postamt