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Nachrichten für Naunhof und Umgegend : 17.06.1921
- Erscheinungsdatum
- 1921-06-17
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1787861864-192106175
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1787861864-19210617
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1787861864-19210617
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Nachrichten für Naunhof und Umgegend
-
Jahr
1921
-
Monat
1921-06
- Tag 1921-06-17
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Monat
1921-06
-
Jahr
1921
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- 1- 4 Peinliche Fragen im Unterhaus. Kennworthy fragte im Londoner Unterhause, ob die von Lloyd George SMntlich verkündete Politik bezüglich Oberschlesten- unverändert fortbestehe. Chamberlain er widerte: Ja. Kennworthy fragte weiter, ob die Regie rung Mitteilen k-nne, welche- die augenblickliche Lage in Oderschlesien sei, und ob der Bsrschlag gemacht worden sei, daß eine gewGe Zone in Oberschlesten durch eine Reihe von Jahren von amlerten Truppen besetzt werden sollte, erwiderte Chamberlain, die Lage in Oberschlesien habe sich im allge meinen nicht geändert. Man hoffe jetzt, wo Verstärkungen ein- aetrofscn seien, daß die der Kommission zur Verfügung stehenden Streitkräfte genügen, um diese in die Lage zu der- setzen, zu einem baldigen Zeitpunkte die Ordnung wieder- herzustellen. Die Antwort auf die zweite Frage laute ver neinend. Daraus fragte Wedawoov: Ist es nicht eine Tat sache, daß die gesamte militärische Leitung der Truppen in Oberschlesten sich in den Händen der Franzosen befindet, und wie können wir irgendeine Besse rung erwarten, solange die französischen Sympathien mit den polnischen Insurgenten (hier griff der Sprecher ein). Die „Alliierten". „Temps" teilt mit, obwohl noch kein Zeitpunkt offiziell inS Auge gefaßt sei, erscheine es nicht unmöglich, daß der Oberste Rat vor Ende Juni zusammentreten werde, wenn die Wiederherstellung der Ruhe in Oberschlcsien binnen zehn Tagen vollzogen sei, und wenn die Ereig nisse im Orient (gemeint ist Kleinasien!) die Ententeregie rungen bis dahin in den Stand setzen, sich über eine ge meinsame Politik zu einigen. Der italienische General de Martini hat infolge des britischen Ersuchens von der Regierung in Rom Auftrag erhalten, in Oberschlesien Gewalt anzuwenden, wenn dies nötig sein sollte. Die französische Negie rung hat das englische Ersuchen ebenfalls „wohlwollend" in Erwägung gezogen. Wohl infolge dieses Auftrages ist nun den Insurgen ten ein neues Ultimatum gestellt worden. Falls noch ein mal Ratibor von ihnen, sei es mit Artillerie, sei es durch Maschinengewehr- oder Jnfanterieseuer beschossen werden sollte, werde die italienische Artillerie ihre Stellungen „un widerruflich" mit Feuer belegen. Wieder ein Abgeordneter verschleppt. Der sozialdemokratische Reichstagsabgeordnete BiaS wurde in seiner Wohnung im Beuthener Vorort Roßberg von polnischen Banditen sestgenommen und mit noch zwei anderen deutschen Einwohnern fortgeschleppt. Diese „Verhaftung" soll als Repressalie wegen Belästigung polnischer Bürger in BeMhen erfolgt sein. Die Meldung polnischer Blatter, daß Bias wieder entlassen worden sei, ist falsch. politische Rundschau. Veutsches Heich. Abgabe von Eisenbahnwagen an die Entente. Bis zum 31. Mai 1921 einschließlich wurden insge samt gemäß Artikel 238 des Friedensvertrages an rollen dem Etsenbahnmaterial zurückgegeben: an Belgien 5670 StaatSbahnwagen und 86 Privatwagen, an Frankreich 2546 StaatSbahnwagen und 226 Privatwagen, zusammen 8528 Wagen. DaS Statut des GarantickomiteeS. Die Reparationskommission hat am 27. Mai ein vor läufiges Statut des Garantiekomitees beschlossen, dessen Text jetzt amtlich übermittelt wird. Das Statut setzt in Übereinstimmung mit den Bedingungen deS Ultimatums die Zusammensetzung und die Ausgaben des Garanttekomi- tees fest. An den Sitzungen des Komitees können immer nur die Vertreter von höchstens fünf in der Reparations kommission vertretenden Mächten teilnehmen; die Delegier ten Englands, Frankreichs, Italiens und der Vereinigten Staaten sind ständige Teilnehmer. Es bleibt also nur ein Platz frei, der in besonderen Fällen von den Vertretern Japans oder des serbisch-kroatisch-slowenischen Staates, sonst von dem Vertreter Belgiens besetzt wird. Mitglieder sind vorläufig die folgenden Persönlichkeiten: Sir Hugh Levick, Großbritannien: Maulöre, Frankreich; d'Amelio, Italien; Bemelmans, Belgien; Sekiba, Japan; Diouritch, srrbisch-lroatisch-flowenijcher Staat. überflüssige SnaÄvhlen für — Österreich Aus dem Kohlenüberfkuß der Saarbergwerke, die be kanntlich zum Ersatz der im Kriege zerstörten nordfranzö sischen Gruben an Frankreich übergeben wurden, werden, nunmehr den österreichischen Eisenbahnen im Juni, Juli und August je 30 000 Tonnen abgegeben. GareiS' Beerdigung und Streikschlutz. Unter überaus starker Beteiligung der Münchener Arbeiterschaft fand Montag die Beisetzung des ermordeten Abgeordneten Gareis auf dem Ostfriedhof in München statt. Sie ist ohne besondere Zwischenfälle verlaufen. Am Grabe sprachen mehrere sozialistische Führer. Der Streik wurde am selben Abend abgesagt. Die Blätter sind wieder erschienen. Nach dem Tode des Abgeordneten Gareis wird nach dem Ergebnis der Abstimmung bei den letzten Landtagswahlen Ernst Toller Abgeordneter des baye rischen Landtages. Toller befindet sich in Festungshaft in Niederschönenfeld; der bayerische Landtag müßte seine Haftentlassung verlangen, damit Toller seinen Platz im Landtag einnehmen könnte Die Auslieferung Kaiser Wilhelms abermals verlangt. Im französischen Senat hat Senator Duplantier eine Interpellation eingebracht über die Maßnahmen, die die Regierung zu treffen gedenkt, um die Erfüllung der Ver tragsbestimmung betreffend die Aburteilung des früheren Deutschen Kaisers und der andern, die die Kriegsgesetze zmn Nachteil der Untertanen der alliierten Länder über treten haben, herbeizuführen. Der „Figaro" glaubt nicht, daß die holländische Regierung den Kaiser ausliefern wird. Entdeckung eines geheimen Munitionslagers. Beamte des Staatskommissars fanden zwischen Gera und Ronneburg ein Lager von Infanterie- und Maschinen- gewehrmunition. Zwischen 30 000 und 40 000 Patronen wurden beschlagnahmt und der Reichstreuhandgesellschafi in Erfurt zugeführt. Mehrere Personen, darunter zwei Wachtmeister der Abteilung Gera der Thüringer Landes- pMzei, wurden verhaftet. Sie sollen, nach der Magde burger Zeitung, den Kommunisten nahestehen. Nordamerika X Der Friedensschluß mit Deutschland Das Reprä sentantenhaus hat mit 305 gegen 61 Stimmen die Ent schließung Porter angenommen, die den Kriegszustand mit Deutschland und Österreich beendet, ohne, wie die Ent- -Schließung Knox, die Kriegserklärung zu widerrufen. Die Angelegenheit gebt nun an den Verhandlnugsausschuß der beiden Häuser. Aus In» nnd Ans ansi. Berlin. Der Präsident der ReichsrückliesernngSkemmis ston, Kommerzienrat Dr. jur G u g g e n h e i m c r, ist mit der austragSweisen Wahrnehmung der Geschäfte des Reichskom missars zur Ausführung von Anfbanarbeiten in den zerstör ten Gebieten im Ehrenamt betraut worden Warschau. 'Der außerordentliche Gesandte und bevoll mächtigte Minister Patze re ws5i wurde von seinem Posten als erster Delegierter beim Völkerbünde sowie von dem Posten als Vertreter der polnischen Regierung beim Völkerbunde ent hoben. Bern. Der Bundesrat bat den Bnndesbeschlnß vom 31. Mai 19t8 betreffs des Verbots der Ausfuhr von schweize rischen Banknoten und Kassenscheinen der Dar- lehnskassen der Eidgenossenschaft mit sofortiger Wirkung auf gehoben. Rathenau über Wiesbaden. Weiterverhandlungen in Paris. Der deutsche Wiederausbauministcr ist nach Berlin zu- rückgekehrt, nachdem er mit dem französischen Minister Lou- cheur noch einige weitere Besprechungen vor der beider seitigen Abreise gehabt hatte. Staatssekretär Dr. Bergmann hat Rathenau auf seiner Reise nach Berlin begleitet. Bergmann wird sich dort drei bis vier Tage aufhalten und dann nach Paris zurück- kehren, um die in Wiesbaden mit Loucheur begonnenen Besprechungen fortzuseken. Man hofft, daß in zwei bis drei Wochen es den beiden. Ministern gelingen wird, sich über gewisse praktische Punkte von großer Bedeutung zu einigen. Das bisherige Einvernehmen soll sich erstrecken aus die materiellen Lieferungen und die Verwendung der Ar beitskräfte zum Wiederaufbau des Kriegsgebietes, sowie auf die Durchführung der deutschen Ausfuhrtaxe. ZI MAvM Kaistt's LeMnis am 9. 6 2l. Korch! was flüstern die Wipfel so bang? Korch! was rauschen die Tannen? Keule gilt es den letzten Gang Ihm den lieb wir gewonnen. Klagend flötet die Drossel ihr Lied Um den Forstmann den braven, Und es schluchzt die Dommel im Ried, Daß er für immer entschlafen. Trübe schleichet der Waldbach daher, Kündet's den knorrigen Eichen: .Unser Kaiser-Karl ist nicht mehr!' — Trauernd die Birken sich neigen. Schweigend hebt sich der Bussard vom Korst, Daß er den Freund noch erspähe, Bringt ihm die letzten Grüße vom Forst Kreisend in lichtblauer Köhe. Lauschend im Feld steht der rot« Bock, Als sie zu Grabe ihn sangen: Einer der besten vom grünen Rock Ist. nun zur Ruhe gegangen. Der seinen Wald mit Liebe gepflegt — Liebe sei ihm beschieden! — Und in Treue sein Wild hat gehegt, Schlafe und ruhe in Frieden I Von seinem Leipziger Weidgenossen Sch. Beiderseitiger Wille zur Verhandlung. In einer kurzen Unterredung mit Rathenau sagte dieser dem Vertreter des „Matin", er köpne sich auf Inter views nicht einlassen. Aber er diktierte dem Zeitungs mann folgende Erklärung: „Meine Haltung bezüglich des Wiedergntmachungsproblems ist durch meine Reichstags rede bekannt. Ich habe ihr nichts hinzuzufügen. Die Besprechung mit Herrn Loucheur hat sowohl auf der einen wie auf der andern Seite gezeigt, daß der Wille, über diese sehr ernsten und sehr schwierigen Fragen zu verhan deln, vorhanden ist, und zwar, wie sich die Engländer ausdrücken, nach dem Gesichtspunkt des „mrrttm- ak kmi", d. h. nach der Art von zwei Technikern, die die Gewohn heit haben, große internationale Aufgaben zu behandeln." Entente-Treibereien gegen das Reichsgericht Englische und belgische Vorstöße. Das Schelten gegen die Urteile des Leipziger Reichs gerichts wurde in den Alliiertenländern sofort und selbst verständlich schon nach dem ersten Prozeß laut. Jetzt aber wird dieses Schelten zur offenen Drohgebärde und die Regierungsvertreter haben oder wollen nicht den Mut haben, der Hetze entgegeuzutreten. So fragte im englischen Unterhause ein Ab geordneter, wieviel Deutsche angeklagt seien, Lazarett schiffe versenkt zu haben. Ferner, ob man in Anbetracht der Freisprechung des Angeschuldigten, der die Dover Castle versenkt habe, Weil diese Tat auf höheren Befehl ausgeführt worden sei, die Liste der „Kriegsverbrecher" abändern werde, um diejenigen Personen anzuklagen, die derartige Befehle herausgegeben hätten. Der General- staatsanwalt antwortete, daß einige Anklagen wegen Ver senkung von Lazarettschiffen vorlägen. Die Entschei dungen des Leipziger Gerichtshofes zögen nicht den Ver lust der Rechte der Alliierten nach sich, die ihnen der Friedensvertrag gäbe. Sobald die Prozesse vor dem Leipziger Gericht beendet seien, würden die Alliierten beschließen müssen, was zu tun sei. Und in Belgien nahm ein Ministerrat von den Entscheidungen Kenntnis, die das Reichsgericht in Leipzig gefällt hat und äußerte sich dazu. Nach den Bestimmungen des Abkommens der Alliierten könnten die Entschei dungen dieses Gerichts nur als Proben angesehen werden, durch die die deutschen Behörden ihren loyalen Willen be kunden sollen, die Verbrechen nachdrücklich zu bestrafen. Sobald die belgische Regierung die Berichte ihrer Dele gierten in Leipzig empfangen haben wird, wird sie prüfen, ob die Probe, so wie sie sich aus den ersten Entschei dungen ergibt, als befriedcgend angesehen werden kann. Also in beiden Fällen das. gleiche Bestreben. Man stellt ein Verlangen an Deutschland. Dieses Verlangen wird erfüllt. Nachher lammen die Alliierten, stellen sich unbefriedigt nnd wieder einmal wird mit dem Stahl brutaler Gewaltanwendung herumgefuchtett. In Eng land prägt man dafür den Ausdruck „Ehrliches Spiel". Deutscher Reichstag. es. Berlin. 14. Juni. Die heutige Sitzung wurde vom Präsidenten Loebe damit eröffnet, daß er, gestützt auf Pressenachrichten, mitteitte, ein zweites Mitglied des Reichstages, der Abg. Bias-Beuchen (Soz.) sei von den Polen verschleppt worden. Der Reichs kanzler, fügte der Präsident hinzu, hat mich verständigt, daß amtliches Material in dieser Angelegenheit noch nicht vor liegt, Graf Praschma aber sofort mit der Einleitung vcn Schritten bei der Interalliierten Kommission beauftragt wor den ist. Der Präsident schloß mit der Hoffnung, daß diese Schritte von Erfolg begleitet sein möchten. — Bevor man zur Tagesordnung kam, beantragte der Abgeordnete Eri spien (U. Soz.), eine Interpellation seiner Partei über die Er mordung des bayerischen Abgeordneten Gareis und die Aufhebung und Entwaffnung der Orgesck- organisationen auf die Tagesordnung zu setzen. Abg. Geyer (Komm.) schloß sich diesem Anträge an. Ein Widerspruch da gegen erhob sich nicht, und der Minister des Innern Dr Gradnauer erklärte die Bereitwilligkeit der Regierung, die Interpellation so rasch wie möglich zu beantworten. Aber e > schwebten noch Verhandlungen mit den Regierungen der Einzelstaaten, vor deren Abschluß eine Beantwortung nick! möglich sei. Die Beantwortung werde aber noch im Laufe die ser Woche geschehen. Nun kam man zu den kleinen Anfragen. Aus eine Anfrage der kommunistischen Abgeordneten wegen angeblicher unmenschlicher Grausamkeiten der Sipo an in Mitteldeutschland gefangenen Arbeitern und wegen Erschie ßung eines Bürgermeisters wird von der Regierung erwidert, daß die Rcichsregicrung nach Eingang der erforderlichen Unterlagen antworten werde. Aus eine Anfrage des Abg. Deglcrk (Deutschn.) wegen der Überführung deutscher Krieger leichen aus französischer Erde erwiderte ein Regierungsver treter, daß die Anffindung der Gräber bei der großen Zahl Gräber sehr schwierig sei und daß die Überführung sich am mindestens 20 000 Mark stelle. Die Regierung glaubt daher, sich in dieser Frage Zurückhaltung auferlegen zu müssen. Des halb könne sie sich vor einer allgemeinen Konferenz mit den Ententeländern, die morgen in Brüssel beginnen soll, über ihre Stellungnahme noch nicht äußern. Endlich ist die Anfrage des Abg. Freiherrn v. LerSncr (Deutschn.) wegen der deutschen Gefangenen in Avignon zu erwähnen. Es wurde von feiten der Neuerung darauf ge antwortet, daß sich noch 115 Gefangene in Avignon befinden Auf Intervention der Reichsrögierung sind bisher 16 davon entlassen worden. Zu weiterem Entgegenkommen hat sich d e französische Regierung noch nicht bestimmen lassen. Die Reichs regierung hofft, daß die Protestversammlung in Berlin dazu beitragen wird, die französische Regierung zum Einlenken zu bewegen. Regelung des Verkehrs mit Getreide. Der in zweiter Beratung vorgenommene Gesetzentwuri sieht eine Umlage von 3 Millionen Tonnen Getreide für den Bedarf der versorgungsberechtigten Bevölkerung vor. Reichsernährungsministcr Hermes leitete die Verhand lungen mit einer längeren Rede ein, in der er die Notwendig keit der Sicherstellung der versorgungsbcrechtigten Bevölkerung zu erschwinglichen Preisen betonte. Gegen die Zwangswirt schaft haben sich Landwirtschaft, Industrie und Gewerbe aus gesprochen sowie einzelne Verbraucherkreise. Dazu kommt, daß die Erfassung der erforderliche» Getreidemengen bei der Reichsgetrcibestelle auf den vierten Teil der im Jahre 1918 erfaßten Meugc zurückgehl. Schuld daran ist die Abneigung der Landwirtschaft gegen die weitgehende Fesselung. Wir brauchen in diesem Jahre 3)4 Millionen Tonnen Jnlandgc- treide, das ist auf dem bisherigen Wege nicht möglich. Hölz vor Gericht. 8 Berlin, 14. Juni. Nach der Vernehmung der medizinischen Sachverständi gen gab der angeklagte Bandenführer Mar Hölz noch einmal eine zusammenhängende Schilderung der Vorgänge in Mittel deutschland. An sich, sagte er, seien Kommunisten gegen alle Vernichtungen und Verheerungen, da sie ja alles, was vor handen sei, als ihr Eigentum betrachteten. Aber es könne Vorkommen, daß man genötigt werde, gegen diese Grundsätze zu handeln. Als eine solche Durchbrechung des Prinzips seien auch die kommunistischen Brandstiftungen, die sich in erster Linie gegen vornehme Villen richteten, auszufassen. Sic seien erfolgt, damit dem Bürgertum ein heilsamer Schreck ein- gejagt würde. Nach diesen Darlegungen, in deren Verlauf sich Hölz ein mal als „Gefühlskommumsten" bezeichnete, begann die Beweisaufnahme, die schon in ihren Anfängen erkennen ließ, daß eine Anzahl Zeugen, offenbar aus Furcht vor kommunistischen Racheakten, nur zaghaft und ungern aussagte. Der Steiger Hen nickt aus Kloster Mansfeld erzählte, wie Hölz am 20. März in, Zirkelschacht erschienen sei und unter fürchterlichen Drohungen die Arbeiter aufgefordert habe, innerhalb einer Viertelstunde die Arbeit niederzulegen. Der Herr Bataillonsschreiber. Es erschien dann in der Person des Kaufmannes Alfred Leß aus Berlin ein Zeuge, dessen Abenteuer mit Hölz -in bißchen komisch anmuten. Leß war zufällig in Mansfeld, als dort der kommunistische Aufruhr ausbrach, und ging nach dem „Goldenen Ring", um sich den „roten General", der dort sein Hauptquartier aufgeschlagen hatte, einmal gründlich anzuschen Das sollte ihm zum Verhängnis werden, denn er wurde im nächsten Augenblick sozusagen „requiriert" und Wider seinen Willen zum „Bataillonsschreiber" der „roten Armee" gemacht. Natürlich ist er nun aus Hölz nicht besonders gut zu sprechen, rind seine Aussagen belasten den Generalissimus von Mans feld ziemlich schwer. Hölz nimmt ihm das aber gar nicht sehr übel, sondern entgegnet nur mit einer gewissen verächtlichen Geste daß er diesen Zeugen durch acht bis zehn andere Zeugen eines glatten Meineides überführen könnte. Er verschmähe das aber, da ihm der Mann, dem der Hunger aus den Augen sehe, leid tue. Kriegsberichte. Im übrigen befolgt Hölz die etwas bequeme Taktik, die Zeugen, die gegen ihn aussagen, als gekauft oder beeinfluss zu bezeichnen, wogegen sich die meisten ganz energisch wehren. Die Darstellungen des Kleinkrieges, der unter dem Oberkom mando des vogtländischen Kommunistcnhäuptlings geführt wurde, weichen in den Einzelheiten nicht wesentlich vonein ander ab. Ein Hüttenarbeiter Morgenstern schildert, wie nach einer Hetzrede des Bandensührers die Mansfelder Werke stGHlegt und Häuser in Brand gesteckt wurden. Der aus dem Untersuchungsgefängnis vorgesührte Zeuge Bergmann Bönicke, der nicht vereidigt wird, weil er dringend verdäch tig ist, an den strafbaren Handlungen teilgcuommeu m haben, bezeichnet Hölz als den Mann, der ihn ins Unglück gestürzt habe, und schildert dann, wie der «Höchste" — so wurde Hölz von seinen Leuten genannt — Dynamit stahl und Sprengun gen vornahm. Ein anderer Zeuge berichtet über den Überfall auf die Sparkasse Helbra und behauptet, daß Hölz diesen Plünderungszug milgemacht habe, was der Angeklagte ent schieden in Abrede stellt. Es entspinnt sich nun eine Erörterung darüber, ob gewisse Zeugen, darunter Sipoleute aus Eisleben, vernommen wer den sollen. Der Staatsanwalt will auf diese Zeugen verzich ten und als wahr unterstellen, daß Hölz unnötiges Blutvergießen vermeiden wollte. Als der Gerichtshof in die sem Sinne beschließt, gerät Hölz in große Erregung: gerat» auf der Vernehmung der Sivoleute bestehe er, da er durch die unchzuweisen gedem iert habe, nm ihn anwalt wünscht nu kommenden Sipobec nicht auf der Sichet Die Acugenvern Aussagen, die ein c keit im Mansfeldisä von Hölz in Eisleb Geisel zurückbehaltei lassen, da er noch , „Schuldig oder nicht wir jetzt vernichten, müßt ihr bluten!" lünter ihm her zw Hildebrandt au in Eisleben aufhieli bis vier Schüsse ab, stcr eines Hotels zei in den Oberarm. E mit mehreren ander, dort Feuer anlcgte v Andere Zeugen« Sprengung des Gut erpressen und steckte, werden konnte, das Sprengung, die dar 1 000 000 Mark entst- Helbra verlangte Hö ermäßigte er die Foi lieh mit 46 000 Mark aber, daß er das Schmidt habe den 1 innerlich widerstrebe ivenn er auf seine Z wurde der gefürchtet Vater!« der Demokr. auf d, In Gottes freier 4 Männer und Frauen ai einige Stunden sich gro dem Wahrzeichen des ! Heimat, auf das, was u Und dieser Glaube an Ausdruck. Besonders e die Jugend teilnahm, d aufzubauen. Kerr Rechtsanwalt besonders aber die Kei Dr. Reinhold und die A Zunächst sprach Ker Lage: wir müssen die Adwartens treiben. Au nur mit einem Donnersch weil uns bei der Ablehn Kardenberg Haden vor als Schlesien abgegeben, lassen, so hätten sie das llche wäre mit Oberschle kann nicht ewig dauern hinfällig werden. Cs k die Deutschland Wirtschaft Geduld Haden und an zuwendend sagte Dr. Ko, die uns die innere Ruh« verlorengegangen, wenn der Regierung geblieben wir Demokraten nicht z, kategorischen Imperativ linden, überall müssen wü und dankbar sein durch durch die Stärkung des Kultur fördern und nichl andere große Aufgabe kundlun, daß wir nicht politisch müssen wir vor Alle diese großen x breite Basis. Und wem betrachtet, so wird man s demokratischer Grundlai Franken die Einheitsfror Demokraten auch der W die Konjunktur auszunus hont durch den Monarch! non ihrem alten Gedank Gedanke nichts Neues g in hl in den Vordergrun! Hetäu Roma „Mag wohl sei», anscylageud, „aber ei eines jeden mutz sich „Unsinn!" brnm ipräch, und mit schi Wohnzimmer, wo er „Na, was hai'S ,.Draußen ist Heller 'M nm Wolken, wo Friederike, wo ist da „In ihrem Zuun sie mii dein Laschem Kind heule in Ruhi stabe ihr vorhin, wie Abreise vo,gestellt, mir aber ist es nun Ihr ganzes Leben m »an liebt mußte ick, von der Größe diese, „Uud diese böse tz ! rummle der Tvklor mütigkcit! Aber lvn Sohu zurück, «ach t uud soll sich »licht zrr wird Erna auch ei, um Unglück bringen Tie Mutter schm dm ans fuhr ein W Hausglocke gezogen. Das Tienstmäd die in" Abwesenheit zu reden wünsche, ihr zugleich iu der a erschien; ihr Blick ri 2 le Totlorin hatte i Wartung spiegelte .Ich brauche ni
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