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Frankreich oder durch Deutschland bestimmt werde. Ob- wohl augenblicklich Frankreich obenan sei, habe Ungarn trotzdem reinen andern Freund als Deutschland. Man möge gegenwärtig keine ausgesprochen deutsche Richtung Einschlägen, müsse jedoch bedenken, daß die Landkarte Mitteleuropas werde geändert werden, wenn das deutsche Volk die Fesseln sprengen werde, welche Haß und Ver blendung ihnen auserlegten. Oie erste bezahlte Milliarde. Wirkung auf den Geldmarkt. Am 5. Mai War Deutschland die Zahlungsausstellung Überreicht worden, in der innerhalb 25 Tagen die Zahlung von einer Milliarde Goldmark teils in Gold, teils in frem den Devisen, teils in deutschen Schatzanweisungen mit drei monatiger Laufzeit vorgeschrieben war. Die Zahlungen find prompt erfolgt, indem Deutschland in Paris, London und Rewyork Schatzwechsel hinterlegte. Die Zahlu igen erfolgten nicht in bar, sondern durch Banküberweisungen. Zugleich kündigte Regierungsrat Dr. Meyer von der Kriegslastenkommtssion in Paris an, daß Deutschland be reit sei, einen Wechsel auf 10 Millionen Dollar in wenigen Tagen etnzulösen. Die Berliner Banken seien an der Ar beit, um diese Summe aufzubringen, die dann bald nach Paris gesandt werden soll. Die Reparationskommission nahm Kenntnis von der pünktlichen Erfüllung dieser Verpflichtungen durch die deutsche Regierung und teilte ihr ihre Befriedigung dar über mit, daß sie jetzt schon Vorkehrungen für die Ein lösung der ausgegebenen Schatzwechsel getroffen hat. Merkwürdig sind die Folgen, welche dieses deutsche liberweisungsgeschäft auf den großen Börsen gehabt hat. Es fanden starke Veränderungen in den Notierungen statt. Die Pfund- und Dollarnoten zogen an, ebenso die skandi navischen Währungen, die holländische Valuta fiel dagegen, ebenso fiel die italienische Lira um einen Punkt. Peseta zogen ein wenig an. Man kann aber Deutschland nicht dafür verantwortlich machen, was nach der Zahlung einge treten ist. „Chicago Tribune* teilt mit, daß die Repora- tionskommifsion sich eifrig mit der Frage dieser Kursver luste beschäftige. Die deutschen Darlehen seien nach den Durchschnittskursen vom 23. Mai berechnet. Man nehme an. daß der Verlust von den Alliierten getragen werden müsse. AuS dem Landtag. Der Untersuchungsausschuß, der vom sächsischen Landtag zur Untersuchung der von dem früheren sächsischen Wirtschostsminister Schwarz getätigten Lebensmllteleinkäufe im Auslande eingesetzt worden ist, hat sich am Donnerstag konsti- tuiert. Zu Vorsitzenden wurden die Abgeordneten Pudor (Soz.) und Minkwitz (D. V.) berufen und zu Berichterstattern die Abgeordneten Ziller (Dnat.) und Weckel (Usp.) bestellt. DerRechtsausfchußdes Landtages beschäftigte sich mit dem Semeindewahlrechtsentwurf des Ministers Lipinski. Die allgemeine Aussprache endete mit dem vorläufigen Beschluß die Entscheidung auszusetzen bis die Fraktionen der Regie rungsparteien nochmals zu dem Gesetz Stellung genommen haben. Sowohl die Sozialdemokraten wie die Unabhängigen hatten plötzliche Bedenken, das Gesetz zu verabschieden und wünschen die Beschlußfassung bis nach der Verabschiedung des erst im Kerbst zu erwartenden Gemeindeversassungsgesetzes aus- zusetzen. - Die KyffhLuser-Feier am 19. Juni 192l. Am 19. Juni 1921 veranstaltet der Kyffhäuser-Bund der deutschen Landeskriegerverbände am Kyffhäuser-Denkmal eine imposante Feier zur Erinnerung an die 25jährige Wiederkehr des Tages der Einweihung. Das Kyffhäuser-Denkmal wurde von den deutschen Kriegervereinen erbaut, zur Erinnerung an die Gründung des Reiches und an seinen Begründer, Kaiser Wilhelm I. Das deutsche Kaisertum, Jahrhunderte lang von den Deutschen ersehnt, ist inzwischen nach nur 50jährigem Be stehen geschwunden, es ist der Revolution zum Opfer gefallen. Geblieben ist aber das deutsche Vaterland, geblieben die Not wendigkeit der Erhaltung der Einheit der Nation. Das Denkmal soll im deutschen Volke den Gedanken an diese Not wendigkeit wach erhalten, aber auch die Erinnerung und die Dankbarkeit an den ersten deutschen Kaiser, der mit seinem großen Staatsmann, Fürsten Bismarck, ein einiges deutsches Volk geschaffen hat. Zu der Feier Hai der Ehrenpräsident des Kyffhäuser-Bundes, Generalfeldmarschall v. Hindenburg, sein Erscheinen zugesagt. Die Kretskriegerverbände Frankenhausen, Nordhausen und Sangerhausen wetteifern miteinander, um die Feier in würdigster Weise zu begehen. Tausende ehemaliger Kriegsteilnehmer und Kameraden werden an der Feier teil nehmen. U. a. erscheint auch eine besondere Festpostkarte der Stadt Frankenhausen/Kyffh., die allen Kameraden und der deutschen Jugend gewidmet ist, und die die Erinnerung an diesen Tag wachhalten soll. Die Karte ist mit dem Siegel des Stadt rats Frankenhausen/Kyffh. versehen. Die der Stadt Franken hausen/Kyffh. zuflteßende Abgabe aus dem Verkauf der Karte dient zur Ausschmückung und Instandhaltung des Denkmals und seiner herrlichen Umgebung. Se. Exz. Veneralfeldmarschall v. Hindenburg hat für diese Karte eine eigenhändige Widmung gesandt: »Die Treue ist das Mark der Ehre!" v. Hin denburg. Säckiuaie uns dokale Mitteilungen. Naunhof, den 4. Juni 1SL1. Meril>Iatt siir den Juni. Sonnenaufgang 8" ß Mondaufgang 2" V. Sonnenuntergang 8" Monduntergang 6°° N. 1841 Rechtslehrer Karl Binding geb. - 1875 Dichter Eduard Mörike gest. — 1920 Unterzeichnung des Ariedens vertrages zwischen Ungarn und der Entente. LI Zur GleüererNürung verpflichtet. Vor kurzem wurde die in amtlicher Form gehaltene Nachricht verbreitet, daß Steuerpflichtige mit einem Einkommen unter 10 000 Mark auch dann keine Steuererklärung abzugeben brauchen, wenn sie vom Finanzamt zur Abgabe einer Einkommen- ftenererklärung anfqefordert worden sind. Diese Nachricht ist unzutreffend. Zn der Verordnung des Reichsministers M Finanzen dom 1. Februar 1S21 über die Abgabe der Wwererklarungen zur Veranlagung der Einkommensteuer ist ausdrücklich bestimmt, daß Steuerpflichtige, die nicht schon auf Grund der allgemeinen öffentlichen Aufforderung eine Steuererklärung abzugeben haben, d. h. Steuerpflich tige mit einem Einkommen unter 10 000 Mark, verpflichtet sind, eine Steuererklärung abzugeben, wenn ihnen eitle be sondere Aufforderung hierzu vom Finanzamt zugegangen ist. Werden also Steuerpflichtige mit eitlem Einkommen unter 10 000 Mark vom Finanzamt besonders aufgefor dert, dann sind auch sie zur Abgabe einer Steuererklärung verpflichtet und setzen sich bei Nichtabgabe der Einkommen- steuererklärung der Festsetzung eines Zuschlages zur Steuer und gegebenenfalls auch der VerhänguNg einer Ordnungs strafe aus. 2. Konzert. Dienstag, den 7. Juni, abend- 7 Uhr, StadtPark 1. Graf Zeppelin. Marsch Teike 2. Ouvertüre z. Op. „Martha* Flatow 3. Große Fantasie a. d. Op. „Die Afrikanerin" . Meyerbeer 4, Bubenstreiche. Polka für 2 Trompeten . . . Bettche 5. Paraphrase über das Lied „Fahr wohl, du Lenzesmorgen" Franz 6. Donauperlen. Walzer Vollstedt. — Naunhof. Lichtspielhaus. Zwei Schlager gehen heute und morgen noch über die weiße Wand und bringen viel Sehenswertes. Der erste Schlager „Der Kampf in den Lüsten" zeigt atemraubende Derfolgungsszenen. Ein geheim nisvoller Mord und ein Attentat auf ein Kind geben den Anlaß zu dem dritten sensationellen Erlebnis des Meisterdeteklivs Harry Hill. Mnn Hill hoch oben in der Lust von der Trag fläche des Aeroplans an das Schleppseil des Freiballons springt, an diesem emporkleltert, sich in den Ballonkorb schwingt und sich darin ein Kampf um Leben und Tod entspinnk, werden die Zuschauer mit höchstem Staunen seinen bewundernswerten Leistungen folgen. Doch auch traute Familtenbilder und andere stehen im Rahmen des Ganzen. — Der zweite Schlager „Der Weltmeister" ist ein Filmspiel, an welchem jeder Gefallen finden muß. Es zeigt zwei Liebende, einen jungen Hauslehrer, der sich aber auch sportlich betätigt und sich in eine junge schöne Komteß verliebt, die er nach großen Schwierigkeiten und vielen Hindernissen doch noch von ihrem eigenen Vater als schönsten Ehrenpreis erhält. Da der berühmte Filmschauspieler Bruno Kastner die Hauptrolle darstellt, ist ein erstklassiges Sp iel zu erwarten. Unserem Lichtspielhaus, das alles aufwedent, um dem Publikum nur Gutes zu bieten,D ein reger Besuch stets zu wünschen. — Naunhof. Der Gesellenoerein „Wanderlust" hat heute Abend 7 Uhr im Ratskeller ein ganz besonderes Fest. Lustig mags aus jeden Fall zugehen, das ergibt die rätselhafte Anzeige in voriger Nummer von den „Kartoffeln und Hering". Da außer Couplets und Theater für angenehme Unterhaltung gesorgt ist, sollte kein Mitglied des Vereins nebst seinen Ange- hörigen versäumen, dortselbst einigen Stunden froher Lust zu huldigen. — Naunhof. Am Donnerstag wurde auf Veranlassung der Kriminal-Polizei Leipzig der hier wohnende Arbeiter R. feflgenommen und der Staatsanwaltschaft in Leipzig zugeführt. R. ist des Diebstahls dringend verdächtig und hat außerdem wissentlich gestohlene Fahrräder an hiesige Bewohner verkauft. Die Fahrräder können alle wieder beigezogen werden. — Naunhof. Bei der hiesigen städtischen Sparkasse wurden im Monat Mai 1921 335 Einzahlungen im Betrage von 374 012 Mk. 90 Psg. geleistet, dagegen erfolgten 335 Rückzahlungen im Betrage von 235144 Mk. 23 Pfg. Der Kas fenumsatz betrug 773825 Mk. 94 Pfg. - Geschäftszeit: Montag bis Freitag von vormittags 8 bis nachmittags 1 Uhr und von 2 bis 4 Uhrnachmtttags. Sonnabend von vormittags 8 bis nachmittags 1 Uhr. Tägliche Verzinsung der Einlagen mit 3i/r" o- Bei der von der hiesigen Sparkasse mit verwalteten Gemetndeverbandsgirokafle beziffert sich im Monat Mai 1921 der Eingang an Geld auf „ „ „ Zuweisungen . „ Ausgang „ Geld „ „ „ Ueberwetsung. „ u. der Gesamtumsatz in 927 Posten 681 798 MK. 50 Psg. 546 795 MK. 49 Psg. 539194 MK. 78 Psg. 545 654 Mk. 08 Pfg. auf 2 313 442 Mk. 85 Pfg. -s-Eierpreise. In neuerer Zeit ist wieder eine wesent liche Steigerung der Eierprelse wahrzunehmen, trotzdem die Produktion noch in voller Blüte steht und auch Eier in aus reichenden Mengen vorhanden sind. Die Hühnerbestände haben sich seit der Freigabe die Eier-Bewirtschastung säst verdoppelt. Der Grund für die Steigerung der Preise kann nur darin ge sucht werden, daß gewissenlose Händler der Großstädte unter Angebot hoher Preise die Eier auskaufen und dann in den Großstädten die höchsten Preise fordern, die im Falle des Be darfs gezahlt werden müssen, weil die Einwohner der Großstädte auf den Handel angewiesen sind. Diesem Treiben der Händler muß Einhalt geboten werden und es ist Pflicht jedes Erzeugers und Verbrauchers, den Preisprüfungsstellen sofort Anzeige zu erstatten, wenn sie von dem Treiben solcher Schädlinge der Er- nährungswtrtschast Kenntnis erlangen. In Dorsriedenszeiten hat ein Ei 6—8 Pfennig gekostet, wenn nun heute unter Be rücksichtigung der jetzigen Verhältnisse 10—12 mal mehr bezahlt wird, so muß ein Preis von 1 Mk. für ein Ei bei dem Erzeuger als vollkommen ausreichend bezeichnet werden. Diese Preise haben auch viele Lühnerhalter als genügend bezeichnet, um die Produktionskosten zu decken und nebenbei noch einen aus reichenden Gewinn zu haben. Dem Preiswucher muß energisch zu Leibe gegangen werden, wenn wir einigermaßen normale Zustände wieder haben wollen. -s-DieButteristfrei! Die Zwangswirtschaft lockert sich immer mehr, zum Wohle der Allgemeinheit. Dom 1. Juni ist nun auch die Zwangswirtschaft für Butter ausgehoben. Zu nächst wird der Schleichhandel beseitigt. Die Kaufleute werden alles daran setzen, daß genügend gute Butter elngesührt wird. Schon liest man viele Angebote in den Zeitungen, in den Leip ziger Blättern werden für Mtederverkäuser tausende von Zent nern angeboten. Es ist nur zu hoffen, daß wie beim Schmalz eine wesentliche Preisermäßigung etntritk, es kann dieses ge schehen, wenn große Angebote erfolgen und viel Butter zur Verfügung steht. Auch aus den Preis von Margarine würde dieses von Einfluß sein. s Preissturz in Schweinefleisch? Der Direktor des Mannheimer Schlachthofes, Dr. Fries, hielt kürzlich eins Rede, in welcher er die Ueberlegeuheit der freien Wirtschaft über die Zwangswirtschaft betonte. Sie habe sich im Diehhandel und im Fletschgewerbe glatt erwiesen. Im Reiche rechne man jetzt aus den Kopf der Bevölkerung etwa 26 Kilogramm Fletsch im Jahresdurchschnitt, in Friedenszetten war es allerdings das Doppelte. Diese Zeiten werden jedoch sobald nicht wieder- kommen, immerhin sei eine erfreuliche Besserung unserer Fteisch- oersorgung zu konstatieren. Der Preissturz, der bei Rindvieh Anfang Februar eingetreten sei, werde auch bei den Schweinen spätestens vom Juli ab einlreten. -s- Die Dtenstbezüge der Gemeindebeamten. Wie aus Dresden gemeldet wird, ist dem Landtag die ange- kündigte Vorlage über die Dienstbezüge der Gemeindebeamten zygegangen. Danach haben die Gemeindebeamten und Ge- meindelehrer Anspruch aus angemessene Dienstbezüge. Als an gemessen sind ihre Bezüge anzusehen, wenn sie denen gleichzu- bewerlender Staatsbeamter entsprechen. Wer als Beamter oder Lehrer anzusehen ist, ist durch Ortsgesetz zu regeln. Andererseits dürfen die Bezüge der Gemeindebeamten usw. nicht günstiger geregelt werden als die gleichzubewertender Staats beamter, doch sind hiervon Ausnahmen zulässig. Für Streitig keiten über die Gemeindebeamten-Besoldung wird ein Schieds- > gericht mit dem Sitz in Dresden errichtet. In dem Gesetz wird die Tätigkeit dieses Schiedsgerichtes im Einzelnen geregelt. ! Für die Gemetndeamten bedeutet diese Vorlage einen großen Fortschritt und die Erfüllung alter Wünsche. -j- Auflösung der Tierärztlichen Hochschule Sachsens? Innerhalb der sächsischen Regierung schweben Verhandlungen über die Aushebung der Tierärzlichen Hochschule, die sich zur Zett noch in Dresden befindet, aber in den nächsten Jahren nach Leipzig verlegt werden sollte. Die Regierung glaubt aus finanziellen Gründen die Hochschule nicht weiter bestehen lassen zu können, da sie nur von 120 bis 150 Studie renden besucht wird und da Sachsen nur etwa 10 Tierärzte j jährlich brauche. Don beteiligter Seite wird jedoch darauf hingewtesen, daß der Bedarf drei- bis viermal so hoch im Jahre sei. Da in Leipzig große Neubauten geplant sind, würden viele Millionen an einmaligen und dauernden Ausgaben erspart werdsn können. — Ein Staat, der seine Wissenschaft vernach lässigt, geht zu Grunde.. -j- Wandervögel. Es ist so mancherlei über sie gesprochen und geschrieben, was nicht immer vom gleichen Geiste eingegeben war. Aber die echten und rechten Wandervögel brauchen sich nicht über Kritiken beschwert zu fühlen, worüber nicht die An schauungen auseinander gingen. Schließlich behält das alte Wort immer recht: „An ihren Früchten sollt ihr sie erkennen!" Die Wandervögel haben vielen Tausenden junger Leute Lust und Liebe zur Heimat und zur Natur wiedergegeben, und das ist ein Werk, das Dank und Anerkennung verdient. Wer in früher Morgenstunde eine Schar solcher munterer Gesellen an seinem Fenster unter Heller Marschwetse vorüberziehen hört, der kann ihnen getrost Glück auf den Weg wünschen. Sie verdienen es. Deutsches Lied und Art sind treu bewahrt! -j- Im Flugzeug zu Barbarossa. Für die Kyff häuserfeier, die aus Anlaß des 25jährigen Bestehens des Kyff häuser-Denkmals am 19. Juni d. I. stattfindet, ist ein Flugzeug« verkehr zwischen Berlin (Johannisthal Abflug 8 Uhr morgens), Leipzig (Mockau. Abflug 9,45 Uhr vormittags) nach dem Kyff häuser (Rathsfeld. Ankunft 10,30 Uhr vormittags) eingerichtet. Die Strecke Berlin—Leipzig kostet, einschl. Versicherung, für die Person etwa 450 Mk., die Strecke Leipzig—Rathsfeld für die Person etwa 275 Mk. Voraussichtlich werden auch von Braunschweig Flugzeuge zum Kyffhäuser fliegen. Am Tage der Feier finden ferner Rundflüge über Kyfshäusergebirge und Harz statt (Preis etwa 225 Mk.). Bestellungen nehmen unter der Bezeichnung „Kyffhäuserflug" entgegen: 1. Rumpler-Luft- verkehr, Augsburg, 2. Rumpler-Lustverkehr, Berlin-Iohannis- Ihal, 3. Norddeutscher Lloyd, Leipzig, Georgirtng 1, 4. (insbe sondere für beabsichtigte Rundflüge) Ing. Kromer, Franken hausen a. Kyffhäuser. K^K. 1- Eingemeindung von Rittergütern im Bezirk Grimma. In der letzten Bezirksausschußsttzung wurden die Verträge über die Vereinigung der Rittergüter Allenhain, Börln, Kötteritzsch. Seelingstädt und Zschorna mit den Gemein den gleichen Namens genehmigt, ebenso der Vertrag über die Vereinigung des Rittergutes Röcknih mit den Gemeinden Röck- nih und Treben und der in Collmener Flur gelegenen Teile des Rittergutes Thallwitz mit der Gemeinde Collmen bei Wurzen. -j- Schwerer Unglückssall. Bei dem Gewitter am 27. Mai riß der Sturm an der Körlitz-Wurzner Straße einige Masten der Aeberlandzentrale um und schleuderte die Drähte zur Erde. Die von der Feldarbeit heimkehrende Frau des Steinarbeiters Otto Bargmann wurde von den Drähten ge streift und blieb befinnungslos zwischen ihnen hängen. Mit schweren Brandwunden am linken Oberarm, an der rechten Kopsseite und im Gesicht konnte sie nach eiliger Zeit losgelöst werden. — Die Leipziger Stadtverordnetenversammlung be willigte 800000 MK. für freie Lernmittel für bedürftige Volks- schüler und -schülerinnen. — Der Fuhrwerks- und Gutsbesitzer Georg Brandt in Probstheida hatte im vergangenen Jahre 80 Zentner Gerste aus der Ernte des Vorjahres ntchf abgeltefert, sondern beiseite geschafft und widerrechtlich im eigenen Nutzen verwendet. Da Brandt bereits sechsmal wegen Vergehens gegen die Bestim mungen der Gesetze und Verordnungen zur Sicherstellung der Volksernährung hat bestraft werden müssen, erkannte das Gericht gegen ihn auf zwei Monate Gefängnis und 25000 Mark Geldstrafe. — In Taucha ging der Milchmann das erstemal nach dem Kriege wieder hausieren. Milch hatte er zwar noch nicht, aber Molkerei-Butter für 12 Mk., Bauernbutter für 11 Mk. das Stückchen und Quark für 4 Mk. das Pfund. Es kommt ja alles wieder, nur zu „zeitgemäßen Preisen!" — Wurzen. Ertrunken ist am Dienstag Abend in der neunten Stunde der 14jährige Schneiderlehrltng Arno Erd- mann, als er an unerlaubter Stelle, etwa 800 Meter unterhalb der Schiebmauer badete. — Rochlitz. Die letzte Bezirksversammiung der Amts- hauptmannschast beschloß zur Deckung des erheblichen Fehl-