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Nachrichten für Naunhof und Umgegend : 09.03.1921
- Erscheinungsdatum
- 1921-03-09
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1787861864-192103099
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1787861864-19210309
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1787861864-19210309
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Nachrichten für Naunhof und Umgegend
-
Jahr
1921
-
Monat
1921-03
- Tag 1921-03-09
-
Monat
1921-03
-
Jahr
1921
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tzrMWmen LUM SchtMcher Verssmmluiwöfretheti vsv» Nach^ diepM Nbronmun werden Sersamminngenr vo» beiden Seite» tagsvorhrr bekaMtt gmeb^ damit DtSrvngw d-rch das gleichzettige SMtfNden von Der» fam«ßungM der anderen Wirtes verhAdsch werde» köck- nen^ DäLLÄammrn zeigt, daß das Streben nach.FOedsn von betdenrParteien als eine Notwendigkeit anerkannt wird Und so wird *L ohne Zweifel gute Früchte tragen. Vertretung der Länder im Retchsrat. Der Reichsrat verhandelte über eine Änderung der Reichsverfaffung. Artikel 61, Absatz 1 soll dariach wie folgt gefaßt werden: „Im Reichsrat hat jedes Land mindestens eine Stimme. Nef den größeren Ländern entfällt auf 700 000 Einwohner eine Stimme. Kein Land darf durch mehr als zwei Fünftel aller Stimmen vertreten sein." In der Begründung wird darauf hingewiesen, daß die vorge schlagene Neuerung besonders mit Rücksicht auf Preußen getroffen Werdern soll. Preußen zählt jetzt mit feinen !3 Provinzen nur 11 Stimmen im Neichsrat, so daß nicht alle Provinzen ihre Vertretung finden. Der Reichsrat nahm den Gesetzentwurf unverändert an. Frankreich. X Internationale Gewerkschaftler in der Kampfzone. Eitv LVordMtng der gewerkschaftlichen Internationale hat sich^utar Führung LeL französischen Gewerkschaftsführers Marcel Laurent nach der ehemaligen Kampfzone begeben, um infolge des -Beschlusses des Londoner Gewerkschafts kongresses Feststellungen für einen Bericht zu machen. Es soll alsdann ein Aufruf an die arbeitende Klasse der gesamten Welt erlassen werden. Ruhland. X Die inneren Kämpfe dauern an, ohne daß bisher irgend etwas Bestimmtes über die Entwicklung festzustellen ist. Die Moskauer Regierung Wendel sich mit Aufrufen gegen die Sozialrevolutionäre und Menschewiki, in denen sie diese Agenten der Londoner und Pariser Börsenmakler nennt. Sin Regierungsaufruf spricht vom großen Mangel an Lebensmitteln in den Städten und fordert, daß die Städte sich durch Anlage städtischer Gärten durch eigene Kraft helfen. Sinowjew soll sich in Haft befinden. Ägypten X Die englisch-ägyptischen Beziehungen. Mit Zustim mung d«S englischen Kommandierenden, des Marschalls Allenby^ wird sich eine vom Sultan ernannte ägyptische Abordnung nach London begeben, um die Ersetzung des Protektorats durch eine andere Form der Beziehungen zu fordern, die einerseits die persönlichen Interessen Großbri tanniens sichern und den auswärtigen Mächten die ge bührende« Sicherheiten gewährleisten muß, andererseits aber den berechtigten ägyptischen Bestrebungen entsprechen kann. Vie neuen Personentarif«. Erhöhung vom 1. Juni ab. Den Dienststellen der Eisenbahn sind jetzt die Aus- führungsbesttmmungen für die neuen Personen tart f e im Eisenbahnfernverkehr zugestellt worden. Da nach ist der 1. Juni endgültig als Einführungstermin der neuen Fahrpreise bestimmt worden. Die neuen Fahrpreise betragen in der 1. Klasse 58,5, in der 2. Klaffe 32^, in der 3. Klasse 19,5, in der 4. Klasse 13 Pf. für einen Kilometer, während der Preis für die Beförderung von Hunden auf 10 Pf. für den Kilometer festgesetzt wird. ES werden außerdem im Personenver kehr Mindestfahrpreise eingeführt, die für die 1. Wagen- Nasse auf 3 Mt., für die 2. Klasse auf 1,70 Mk., für die S. WagenNaffe auf 1 Mk., für die 4. Klasse auf 0,70 Mk. und für Hünde auf 1 Mk. festgesetzt worden sind. Die Schnellzugszufchläge werden unter Beibehaltung der bis herigen Drei-Zonenstaffelung wie folgt geändert: für die 1. Zone (bis zu Entfernungen von 75 Kilometern) in der 1. und 2. Klasse 8 Mk., in der 3. Klasse 4 Mk., für die 2. Zone (Entfernungen von 76 bis 150 Kilometern) 16 Mk. 1. und 2. Klasse und 8 Mk. für die 3. Klasse und für die 3. Zone (Entfernungen über 150 Kilometern) 24 Mk. 1. und 2. Klasse und 12 Mk. in der 3. Klasse. Die Preise für die Bahnsteigkarten (0,50 Mk.), sowie für Nachlöse karten (20 bezw. 2 Mk.) werden nicht erhöht. Die übrigen Sätze für Monats- und Wochenkarten, Arbeiterrückfahr karten, sowie die Sätze für Gepäck und Expreßgut sollen ebenfalls erhöht werden. Die Fahrpreise im Berliner Stadt-, Ring- und Vor ortverkehr werden ebenfalls vom 1. Juni ab erhöht wer den. Hierfür sollen noch besondere Anordnungen ergehen. In der kommenden Reisesaison soll ferner die Platz reservierung in D-Zügen wieder eingeführt werden. Plätze werden in der Zeit von drei Tagen vor Abreise bis zum Nachmittag des Tages vor der Abfahrt reserviert. Die Preise der Platzkarten sollen in 1. Klaffe 6 Mk., 2. Klasse 4 Mk. und in 3. Klasse 2 Mk. betragen. Was steht auf dem Spiele? Industrie und Gewerbe in Oberfchlesten. Die außerordentliche Entwicklung des Gewerbefleißes in Oberfchlesten, über dessen Staatszugehörigkeit am 20. März die Würfel fallen sollen, läßt sich an Hand unse rer Darstellung abschätzen. An erster Stelle stehen Bergbau und Hüttenwesen, bet denen Wohl der größte Teil der arbeitende« BÄ>ölker»ng die Hände regt. Daran reiht sich die verarbeitende Metallindustrie und in beachtlicher Weise die verschiede»eu errett des LexltlgewerbeS. Eins große ArdÄMube, durch deutsche Entschwssenhett «sd Kraft auf« gebaut, ist Oberfchlesten. Es darf de« Reiche nicht ge* nommen werden. Giedlungsstagen in Oberschlesieu. Energische Förderung geplant. Der preußische Ministerpräsident und Landwirt schaftsminister Braun äußerte sich einem Publizisten gegenüber über Siedlungsmöglichkeiten in Preußen und insbesondere in Oberschlesien. Der Minister sagte u. a.: Die preußische Regierung ist unablässig bestrebt ge wesen, das Siedlungswerk mit allem Nachdruck zu fördern. Gewiß, der bisherige Erfolg ist nicht befriedigend. Er be friedigt auch die Negierung nicht, noch viel weniger die Hunderttausende Siedlungslustiger, die naturgemäß leicht geneigt sind, die Schwierigkeiten zu unterschätzen, die der schnellen Erledigung ihrer Wünsche im Wege stehen. Immer hin liegt kein Anlaß vor, zu verschweigen, was unter den schwierigen Verhältnissen der Nachkriegszeit bereits ge leistet worden ist. Vom 1. Januar 1919 bis 30. Septem ber 1920 sind in Preußen insgesamt 4885 Neusiedlungen auf über 20 000 Hektar geschaffen und 19 000 Hektar an 16 439 Anlieger zu Eigentum sowie 30 600 Hektar an 34 508 Anlieger in Pacht gegeben worden. Inzwischen ist die Siedlungstätigkeit in stetig sich steigerndem Maße fort gesetzt worden. Die Siedlung auf Staatsdomänen würde in erheblich höherem Umfange gefördert sein, wenn nicht einerseits die bestehenden Pachtverträge und anderseits der Friedensvertrag hindernd im Wege gestanden hätten. Die Bestimmungen des Friedenstlertrages verbieten es, staat lichen Grundbesitz im Abstimmungsgebiet zu ver äußern und die Interalliierte Kommission hat scharf auf dieses Verbot geachtet. Hierunter hat ganz besonders die Provinz Oberschlesien leiden müssen, in der es bis zur Ab stimmung nur möglich gewesen ist, pachtweise kleine Par zellen an Anlieger zu vergeben. Hier wird daher, sobald das oberschlesische Land wieder den deutschen Behörden übergeben sein wird, mit doppelter Energie vorgegangen werden müssen, um diesem Lande, das von allen am meisten durch die Riesenzahl seiner Bevölkerung, durch die außerordentliche Ausdehnung des Großgrundbesitzes zur Siedlung bestimmt ist und der Siedlung bedarf, die Wohl taten des Siedlungsgesetzes zuzuführen. Bei jeder Do mäne, die demnächst und in den nächsten Jahren pachtfrei wird, und das sind nicht wenige, wird geprüft werden, ob sie sich zur Parzellierung eignet, bei jeder Domäne wird sogleich geprüft werden, wieviel ferner abgegeben werden kann, um bei der notwendigen Anliegersiedlung die nötige Fläche zu liefern. Gerade hier, wo ausgedehnter staat licher Grundbesitz einst aus politischen Zwecken erworben worden ist, soll er dem neuen wirtschaftspolitischen Zwecke der Schaffung selbständiger Siedlerstellen und der Befriedi gung des Landbedarfs bereits ansässiger kleiner Leute für die oberschlesische Bevölkerung, ohne Rücksicht auf die Nationalität und nationale Stellung der Bewerber, wieder zugeführt werden. Die staatliche Verwaltung ist, wie gesagt, durch den Friedensvertrag bisher behindert gewesen, aus Domänen besitz Land im gewünschten Umfange zum Eigentum abzu geben. Der oberschlesische Großgrundbesitz hat aus sich heraus bereits nicht unerhebliche Flächen zur Verfügung gestellt und hat sich erneut bereit erklärt, weiter Land zur systematischen Ausdehnung der Besiedlung des oberschle sischen Landes herzugeben. Der Landlieferungsverband wird diese Landabgabe sicherzustellen haben. Die staat lichen Landeskulturbehörden werden ihre ganze Kraft ein setzen, das Siedlungswerr auch in Oberschlesien voranzu treiben." Die Leipziger Frühjahrsmesse. Gewaltiger Andrang, befriedigendes Geschäft. Leipzig, 7. März. Die Frühjahrsmesse wurde gestern im Sitzungssaals des Mebamtes durch eine Begrüßung der erschienenen Minister und Vertreter auswärtiger Regierungen sowie der Presse eröffnet. Oberbürgermeister Dr. Rothe wies in seiner Begrüßungsrede darauf hin, daß die Messe in ständiger Aufwärtsentwicklung sei. Wie die Aussichten der Messe seien, lasse sich schwer sagen. Wenn aber auch das Geschäft infolge der ungünstigen Konjunktur nicht so groß wie vor einem Jahre werden würde, so seien des halb die Messen doch nicht überflüssig. Die Schwierigkei ten des Reisens hätten vielmehr ihre Bedeutung gehoben. Eine zweite Begrüßungsansprache hielt der Direktor des Meßamtes, Dr. Köhler, der den internationalen Cha rakter der Messe hervorhob. Dieser internationale Charakter offenbart sich in der Anwesenheit zahlreicher Einkäufer und Aussteller aus aller Herren Ländern. Der Zustrom der Meßbesucher ist so groß, daß man mit einer Riesenmesse rechnen muß. Be- sonvers groß ist die Zahl der Einkäufer aus der benach barten Tschechoslowakei, aus Schweden, Dänemark, Hol land, Belgien, Bulgarien, Rumänien, Österreich, der Schweiz usw. Aber auch England, Amerika, Italien, Est land, Livland, Finnland sind stark vertreten, und in dem bunten Bilde fehlen auch Frankreich, Spanien und Grie chenland nicht. Schon am ersten Meßtage waren etwa 90 000 Einkäufer zu verzeichnen. Auf den Straßen herrscht ein gewaltiger Verkehr. Was das Geschäft betrifft, so gestaltete es sich bisher besser, als man im Hinblick auf die ungeklärte politische Lage erwartet hatte. Bei den Textilfirmen gingen die Aufträge in ziemlichem Umfang ein. Auch die Luxus warenfabriken melden größere Abschlüsse nach dem Aus- lande. Im allgemeinen ist die Stimmung trotz der Wol ken am politischen Himmel durchaus nicht pessimistisch. OrffeMe NttstMlmg -cs Ortsmem. Die vom Ortsverein der U. S. P. am vergangenen Sonnabend abgehaltene öffentliche Versammlung war zwar gul besucht, hätte ober in Anbetracht der gegenwärtigen gespannten politischen Lage überfüllt sein müssen. Der Referent, Landtagsabgeordneter Genosse Max Mucker aus Wurzen, erläuterte in co. zweistündigen klaren Aus- sührungen die gegenwärtige politische Lage, insbesondere di« Stellung nahme -er U. S. P. und führte u. a. folgendes aus: Die gegen- wättige politische Lage ist sehr ernst, ähnlich wie vor dem Kriege 1914. Das politische Thermometer ist nicht nur im Steigen begriffen, sondern hat seinen Söhepunkt erreicht. Man müsse aber leider immer wieder feststellen, daß die großen Massen der werktätigen Bevölkerung den politischen Fragen gegenüber teilnahmslos und gleichgültig gegen- überstehen. Wenn diese Gleichgültigkeit anhält, dann habe dieselbe den größten Schaden davon zu tragen. Vie bürgerlichen Parteien nehmen den Kampf mutig wieder aus. Di« bürgerltchen Abgeordneten im Land- und Reichstage tun immer so, als oo auf der Welt nichts passiert sei und doch sei es der Krieg, der uns diese schicksalsschwere Zeit gebracht und uns in das tiefe Elend geführt habe. Heute schiebe man aber systematisch der Revolution und den sozialistischen Parteien die Schuld zu. Die Revolution in Deutschland aber sei kein« sozialistische Umwälzung gewesen, sondern weiter nichts als der eiserne Wille de« Volkes, den lan-anhaltenden, ausstchtslos«» Meg zu branden, Wetter arbeite man systematisch dartvf hin, -tr wenigen Stelleninhober der Arbeiterklasse unter dem Kinwets zu ver unglimpfen, dieses feien kein« Fachleute und verständen nicht» davon. Wie es aber mit den- Fachleuten der bürgerliche» Klasse bestellt sei, darüber liehen sich Bände schreiben. St« besonder» berühmter Fach- mann fei SMrich, der schon unter-er Wilhelminischen Regierung eia« führend« Stellung inne halte und ak Ftnanzminisür dte Mittel für den Krieg von den Begüterten hätte berettstellen können. Aber diese großen Fachleute verstanden es ausgezeichnet, die Interessen ihrer Gesellschaftsklasse zu wahren. Diese erhabenen Patrioten haben schon zur rechten Zeit ihr Gold und Silber in Sicherheit gebracht. Anders bei den großen Massen der werktätigen Bevölkerung; hier habe man verstanden, unter Anwendung großzügiger Reklame, wie .Wer keine Kriegsanleihe zeichnet, verlängert den Krieg' oder .Wer keine Kriegs anleihe zeichnet, übt Verrat am Vaterland«' usw. und mit anderen skrupellosen Mitteln den letzten Notgroschen herauszuholen und zu verpulvern. Was kümmerte auch den bürgerlichen Parteien die Finanzfrage. Diese unter der Devise .Deutschland, Deutschland über alles' eingestellten Kreise waren allgemein der Ansicht, Deutschland könne nicht unterliegen und die besiegten Staaten müßten alles bezahlen Nicht nur die Arbeiterschaft, sondern die gesamte werktätige Bevölkerung, auch die Kreise des Mittelstandes, die Sandwerker, Beamten, Klein, und Mitielrentner usw. hätten heute besonders schwer unter den Folgen zu leiden und würden unter dem kapitalistischen System immer tiefer sinken. Wo aber bleibt die Erkenntnis ihrer Lage? Wir haben diesen Klaffen niemals Versprechungen gemacht, wenn dieselben aber nicht zur Einsicht kommen, dann könne ihnen auch nicht geholfen werden. Wir müssen die gegenwärtige Lage geschichtlich auffassen, wir müssen uns etnslellen auf die Zeitverhäitnisse. Nicht nur bei uns liegen die Verhältnisse so, sondern auf der ganzen Welt zeigen sich diese Erscheinungen des Zerfalls der kapitalistischen Gesellschafts ordnung. Große Kreise der werktätigen Bevölkerung, namentlich auch die Frauen stehen unsern Bestrebungen immer noch feindlich gegenüber, deshalb muß es unsere Aufgabe sein, diese aufzuklären und für uns zu gewinnen suchen. Die ungeheuren Zahlungsforderungen der Entente-Staaten be deuten den Wahnsinn in Reinkultur. Wir von der 1l. S. P. erheben dagegen den schärfsten Protest, genau wie unsere Vertreter schon gegen den Frieden von Brest-Litowsk es getan hatten. Menschlich und politisch muß unsere Aufgabe sein, alle Versuche anzubahnen, um auf eine Derhandlungsgrundlage zu gelangen. Die Rede Lord Georges lasse den genialen Rückzugsplan Hindenburgs erkennen, wie dort mutwillig und vorsätzlich zerstört und vernichtet worden ist. In Frankreich liegen die Entwtcklungsverhältnisse der sozialistischen Arbeiterschaft, infolge der unmittelbaren Zerstörungen im Lande, noch zurück. Besonders aber haben wir uns an England zu halten, dort werde» die proletarischen Massen sich schneller entwickeln, dort ist der Schlüssel, von wo aus der Faktor angesetzt werden muß, zur Befreiung vom kapitalistischen System, zur Befreiung vom imperialisti schen Sklaoenjoch. (Lebhafter Beifall). Zur freien Aussprache meldete sich trotz wiederholter Aufforderung niemand zum Wort. In dem der Vorsitzende noch daraus hinwies, daß nächsten Sonnabend und Sonntag auf Ansuchen, das hiesige Standesamt geöffnet ist, ersuchte er die auswärtig Beschäftigten diese Zeit zum Kirchenaustrttk zu benutzen, worauf die Versammlung ge schloffen wurde. —ät. Säckkilcke uvä Lokale Mitteilungen. Naunhof» den 8. März 1921. Merkblatt für de« 9 März. Sonnenaufgang 6" !I Mondaufgang 6" V. Sonnenuntergang ö" !! Monduntergang 6" N. 1888 Wilhelm I., deutscher Kaiser, geft. — 1916 Deutsch land erklärt Portugal den Krieg. — 1918 Dramatiker Frank Wedekind gest. lH Letzter Ausruf an die stimmberechtigten Ober schlesier. Dte vereinigten Verbände heimattreuer Ober schlesier und der Deutsche Schutzbund erlassen folgenden Aufruf: „Stimmberechtigte Oberschlesier l Ihr habt für die bevorstehende Abstimmung in großer Pflichttreue be reits viele Opfer gebracht. Es gilt, noch ein letztes Opfer zu bringen: die Einordnung in den großen Massentrans port für die Hin- und Rückreise! Nur mustergültige Ord nung kann die große Massenbewegung gewährleisten. Per sönliche Wünsche, mögen sie auch noch so berechtigt sein, müssen bei der Entscheidung um das Schicksal Oberschlesiens und damit bei der Entscheidung um das Schicksal Deutsch lands in den Hintergrund treten. Es ist nicht möglich, eine Massenbewegung in einigen wenigen Tagen nach Ober schlesien durchzuführen. Eine solche Bewegung dauert 12 bis 14 Tage und muß für jeden Tag gleichmäßig verteilte Zahlen aufweisen. Haltet darum unbedingt fest an den für euch angesetzten Fahrlagen und bringt das Opfer der unvermeidlichen Abwesenheit von Haus und Beruf zur Rettung Oberschlesiens! x Naunhof. Der morgige Llchtbilder-Vortrag im „Stern", welcher auf mehrfachen Wunsch wiederholt wird, und über Gefchlechtsoerirrungen, Lomosexualismus und Ge- schlechtskrankhetten Ausschluß gibt, ist ungemein wertvoll für jedermann, beiderlei Geschlechts. Der Vortragende zeigt an sorgsam ausgewLhlten Beispielen die Folgen dieser furchtbaren Seuche. Er zeigt aber auch den Weg zur Vermeidung unüber sehbaren Unheils und deshalb von großem Wert für die Förde rung und Erhaltung der Volksgesundheit. Möchten alle die jenigen den Dortrag besuchen, die wirklich Sinn und Verständ nis hierfür haben und die lehrreiche Aufklärung nicht ins Lächer liche ziehen. Beginn des Vortrags punkt 8 Uhr. x Naunhof. Der Turnverein Naunhof (D. T.) hatte am Sonnabend seine Mitglieder und deren Angehörige zu seinem 1. diesjährigen Vergnügen nach dem in Festesschmuck prangenden Ratskeller geladen. Inmitten des Ballabends legte der Verein erneut eine Probe seines fortschrittlichen, neuzeitlichen Turnens im Sinne Altvater Jahns ab. Unter Musikbegleitung des Naunhofer Stadlorchesters folgte Geräteturnen am Barren, Pferd und Kochreck, sowie Freiübungen. Es war wahrhaft ermunternd anzusehen, welche Leistungen an Gewandt heit, Kraft und Geschmeidigkeit die Turnbrüder vollbrachten. Die Augen der Zuschauer glänzten in sichtlicher Freude bei jeder neuen Leistung und ergöhken sich somit an den frisch-fröhlichen turnerischen Darbietungen, welche an Exaktheit nichts zu wünschen übrig ließen. Man sah es den wackeren Turnern an, daß sie mit Lust und Ktngebung für die deutsche Turnsache arbeiteten. Als Lob und Dank wurde ihnen von der großen Besucherzahl stürmischer Beifall zu teil. Dem Turnwart und den Vorturnern, welche viel Arbeit, Mühe und Opfer im Interesse der Leibes- pstege geleistet, sowie den Führern allen, dte das Ruder des Vereins geschickt zu steuern verstehen, gebührt ebenfalls Aner kennung und Dank. — Der 1. Vorsitzende, Lerr Fritz Bähr gab in der Begrüßungsrede seiner Freude über den so zahlreichen Besuch dankend Ausdruck und wünschte, daß man mit dem eben Gebotenen vorlieb nehmen möge, im Laufe des Jahres dürfe man noch mehr erwarten. Auf die am t. April zu gründend« Kinder-Abteilung hinweisend, richtete er an dte Eltern die Bitte, dafür zu sorgen, daß ihre Buben und Mädels recht zahl reich sich diaser anschtießen möchten, da sie hierin gut aufgehoben seien und pries den Wert und Nutzen des Kinderturnens in an-
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