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Nachrichten für Naunhof und Umgegend : 22.05.1921
- Erscheinungsdatum
- 1921-05-22
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1787861864-192105227
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1787861864-19210522
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1787861864-19210522
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Nachrichten für Naunhof und Umgegend
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Jahr
1921
-
Monat
1921-05
- Tag 1921-05-22
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Monat
1921-05
-
Jahr
1921
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unv das Mobiliar der Einwohner teils zerstört, teils schwer be schädigt. Oie ersten ISO Goldmillionen. Sicher st ellung des Zzn s e n d i e n st e s. Die Kriegscutschädigungskommission der Entente in Paris ist inzwischen in den Besitz der deutschen Rote über c ie Zahlung der ersten 150 Millionen Goldmark gekom- lcn. Diese Summe wird sich wie folgt zusammeusetzen: >0 675 000 Dollar, 3,5 Millionen Pfund Sterling, 22 Mil lionen franz. Frank, 4 Millionen schweiz. Frank, .5 Millio nen belg. Frank, 2 Millionen holl. Gulden, 6,5 Millionen >än. Kronen, 3 Millionen schwed. Kronen, 3,5 Millionen norw. Kronen, 8,5 Millionen Pesetas. Ties ergibt zum Newyorker Kurse vom 13. 5. umgerechnet eine Gesamt summe von 140 Millionen Goldmark. Die restlichen 10 Millionen ist die deutsche Regierung bereit, dorthin zu bezahlen, wohin es die Reparationskommission bestimmt. Die obengenannte Summe kann sofort in Schecks über- wicsen werden. Die Reparationskommission hat sich so fort mit der Bank von Frankreich und der Bank von Eng land ins Einvernehmen gesetzt, um diese Summe in Dollars zu konvertieren In einer weiteren Sitzung der Kommission, der auch Herr von Oertzen beiwohnen wird, soll darüber entschieden werden, in welcher Weise die wei teren 850 Millionen von Deutschland zu zahlen sein wer den. Diese ganze Milliarde wird dazu dienen, um den Zinsendienst und die Amortisation für die erste Serie der deutschen Schuldverschreibungen, die bis zum ersten Juli zu übergeben sind, sicherzustellen. politische Rundschau. Deutsches Heich England für Aufhebung der Sanktionen. Nach einer Meldung des Pariser „Journal" versichert man, daß der englische Vertreter in der Rheinlandkom- mission eilig nach London berufen wurde. Diese Reise bange zusammen mit einer Note, die die englische Regie rung nach Paris gerichtet habe über die Aufhebung der Sanktionen, die vor einigen Wochen in London beschlossen worden seien, also über die Räumung der Städte Düssel dorf, Duisburg und Ruhrort und die Aufhebung der Zoll grenze am Rhein. Der Parlamentskonflikt in Braunschweig. Die Fraktion des Landeswahlverbandes im braun schweigischen Landtag hat außer dem kürzlichen Jnterven- tionscrsuchen an die Reichsregierung zur Lösung des hier entstandenen Verfassungskonflikts noch eine Eingabe an den Tiaatsgerichtshof gerichtet, durch die er ersucht wird, fest- zustcllen: 1. daß durch das Landesgesetz vom 15. Novem ber 1918 im K 5 eine einjährige Wahlperiode festgesetzt ist, 2. daß infolgedessen das Verlangen oer Rechtsparteien des Landtags (Landeswahlverband und Demokraten), jetzt Neuwahlen auszuschreiben, berechtigt ist und 3. daß der am 16. Mai 1920 gewählte Landtag mit dem Ablauf des 15. Mai d. Js. sein Ende erreicht hat, eventuell eine sonst der Sach- und Rechtsjage entsprechende Entscheidung zu treffen. Sprengkommando der bayerischen Bolschewisten. Das Sprengkommando der Münchener Kommunisten, das bei den letzten Unruhen in Mitteldeutschland beanf- iragt war, durch Sprengung der Eisenbahnbrücken in Augsburg und Regensburg den Truppentransport von München nach Mitteldeutschland zu unterbinden, wurde verhaftet und vor den Richter gestellt. Es sind ein Schlosser, ein Hilfsarbeiter, ein Mechaniker und ein Hausknecht. Hochverratsanklage gegen Muller Brandenburg Tie gegen den Befehlshaber der Thüringer Landes polizei Müller-Brandenburg geführte Untersuchung hat eine solche Menge belastendes Material zutage gefördert, daß der Rcichsanwali in Leipzig nunmehr Anklage wegen Hochverrats erhoben hat Zur Kabinettsbildung in Preußen Wie Ministerpräsident Stegerwald erklären läßt, wird er zur Neubildung der preußischen Regierung nicht eher Schritte unternehmen, als bis die Reichsregierung voll ständig gebildet ist. Es wird damit gerechnet, daß die Neubildung der preußischen Regierung nicht vor Ende Mai erfolgen wird. Düsseldorf unter französischer Diktatur In den letzten zwei Wochen sind im ganzen neun Per- saucn aus Düsseldorf ausgewiesen worden. An Geld strafen mußten vom 29. April bis 10. Mai insgesamt 29 460 Mark von verurteilten Männern und Frauen an die Kommission der sranzösischen Militärbehörden einge zahlt werden. Ein Düsseldorfer Bürger wurde zu 10 000 Mark Geldstrafe verurteilt wegen ungebührlichen Betra gens einem französischen Offizier gegenüber, eine Frau zu 5000 Mark, „weil sie sich erlaubte, Beleidigungen gegen die Besatzung zu schreiben", wch es in der Bekanntmachung des Generals heißt. Wegen Fehlens des Personalaus weises wurden Strafen von 50 bis 300 Mark verhängt. Bayerns Entwaffnung. über die Frage der Selbstschutzorganisationen finden gegenwärtig unter Führung des Reichskanzlers Verhand lungen zwischen dem Reichsministerium des Innern und der bayerischen Staatsregierung statt. Die Reichsregie rung glaubt, daß diese Angelegenheit zu einem guten Ende geführt werden kann, und sie glaubt dies um so mehr, als auch in Bayern das Verständnis für die Pflichten des Reiches und der Länder nach der Annahme des Ultima tums im Wachsen begriffen ist. Gewalttat in Mainz In Mainz wurde der Vorstand des deutschen Ent- festigungsamtes Mainz, Major Retzlaff, von der franzö sischen Militärbehörde verhaftet und in das Gefängnis gebracht. Retzlaff befand sich mit seinem Sekretär auf eitlem Besichtigungsgang zu den Entfestigungsarbeiten an der Gau Algesheim-Brücke und wurde hier von zwei fran zösischen Offizieren in unwürdiger Weise zur Rede gestellt. Major Retzlaff wies darauf hin, daß er lediglich aus dienst lichen Gründen diesen Rundgang machen müsse und verbal sich den Ton, den die französischen Offiziere anschlugen Am Abend wurde er in seiner Wohnung verhaftet. Franzosen und Ruhr Kommunisten. Der bekannte englische Oberst Repington schildert in einem Artikel die Ungeduld der Franzosen, durch die Be setzung des Ruhrgebietes die Kontrolle über die Kohlen und Erze des Ruhrgebietes ausüben zu können. Wie er schreibt, hoffen die Franzosen bald einen Vorwand zu siu ven, anscheinend die Entwaffmmgsfrage, um das Ruhrge biet zn besetzen. Dabei teilt Repington mit, daß die Fran zosen keine Unruhen im Ruhrgebiet befürchten, da sie sich bereits mit dem bolschewistischen Teile der Arbeiterschaft des von ihnen besetzten Gebietes von Düsseldorf, Duis burg und namentlich. Ruhrort in Verbindung gesetzt hätten und über die Stimmung der Arbeiterschaft des Ruhrgc- bietes Wohl unterrichtet seien. Frankreich. X Wer trägt die Kosten der Ruhrexpeditiou? Abgeord neter Le Provost de Launay hat folgende Anfrage an die Regierung gerichtet: Wie hoch belaufen sich die Mobilisie- rungskosten für die Jahresklasse l919, vor allem die täg liehen Unterhaltungskosten, und welche Maßnahmen hat die französische Regierung im Einverständnis mit den Alliierten getroffen, damit die Kosten Deutschland in Rech nung gestellt werden? Italien. X Das vorläufige Wahlergebnis Wie ans Rom ge drahtet wird, sind folgende Ziffern der Wahlresultate noch nicht endgültig, können aber nur sehr geringe Verände rungen erfahren: 121 Sozialisten, 15 Kommunisten, 8 Re volutionäre, 109 Volksparteiler, 4 Deutsche, 5 Slawen, 48 Wiederaufbaupartei, 21 Faszisten, 104 liberale Demo kraten und Nationalisten. Aus In- und Ausland. Görlitz. Oberst a. D. Reimer, der frühere Landtags- abgeordnete des Wahlkreises Görlitz-Lauban, ist im 80. Lebens jahre am Herzschlag gestorben. London. 16 Personen sind wegen der Unruhen der Sinnseiner in London verhaftet worden. Eine gewaltige Kundgebung christlichen Glaubens war das 20. Posaunenfest, welches die Posaunenchdre des Enang. Iungmännerbund«? in Sachsen veranllaltsten. Die in diesem Jung- männerbund zusammengeschlossenen 330 kirchlichen Iüngltngsvereine, die zurzeit ca. 15000 Mitglieder umsossen, erstreben, wie weiten Kreisen noch immer unbekannt ist. nicht nur die Keranbilduna von Gestnnunas- und Tatchristen durch Beschäftigung mit der Heiligen Schrift, sondern bilden auch Geist und Körper ihrer Mitglieder durch Pflege aller Getstesgebiete und gesunde Leibesübung. Die Musik vflegen sie in den sogen. Posaunenchören, von denen der sächsische Iungmännerbund zurzeit 60 Chöre mit 500 Mitgliedern hat. Es ist nun in weiten Kreisen unseres Volkes eine verbreitete Meinung, als sei solche Posaunenmusik keine vollwertige Malik, da sie hart und ungefüge für ein musikalisches Ohr klinge. Auch meint man oft, mit Posaunen könne man nur Choräle und ernste Stücke spielen. Da her sind diejenigen immer aufs höchste erstaunt, die zum ersten Male solch einem Posaunenfest betwohnen dürfen. Wer nämlich einmal die ebsrne Schönh-it dieser Musik vernommen hat, wenn die Posaunen chöre mit wahrhaft erhabener Tonkralt unsere herrlichen evangelischen Choräle anstimmen, und aus den vielen Kundert Instrumenten es sich wie ein silberner Strom edelsten Bvllklanges ergießt, der sagt stets: .Welch eine gewaltige Musik ist das, das habe ich ja nock gar nicht gewußt". So war es auch diesmal auf dem Posaunenlest in Aue. Wohl noch niemals haben solche Menschenmengen auf Markt platz und Fsstplatz dichtgedrängt gestanden und dieser Posaunenmusik gelauscht. Und alle waren ergriffen von dem großen öffentlichen Zeugnis, das mit dieser Posaunenmusik von der Macht und Wahr heit unseres christlichen Glaubens abgelegt wurde; denn auf den gleichen Straßen und Plätzen, auf denen sich sonst das alltägliche Leben abspielt, wurde jetzt Gottes Wort verkündigt und viele Stun den lang herrliche Choräle und Volkslieder geblasen. Niemand hat es gewagt, das Zeugnis von einem lebendige r und richtenden Gott 'm Himmel, den die Choräle verkündigten, zu bestreiten. Und vielen drängte sich die Erkenntnis machtvoll auf: „Der alte Gott der Christen lebt noch. Er sieht uns alle. Er wird uns helfen. Ihm sei Ebre in Ewigkeit". So erklang? aus der Morgen mustk, die hoch über der Stadt Aue stattfand, wie aus dem Festgottesdienst, der unter gewaltiger Beteiligung der Bevölkerung auf der Wüter- wiese um 9 Uhr morgens abqehalten wurde. Am Frühnachmittag strömten im langen Zuge viele Tausend' nach dem hochgelegenen Friedhof, wo eine Keldenqedächtniskeier staMand. Auch die Festversammlung, welche eigentlich in der Nikolaikirche statt- finden sollte, mußte, wenn nicht Tausende vor der Kirchtüre hätten stehen sollen, auf den Marktplatz verlegt werden. Aus allen An sprachen klang heraus die einmütige Erkennt üs- Für unser armes Volk gibt es nur dann eine Bettung, wenn es wieder ein Volk Gottes wird, das nach Gottes Geboten, lebt und wandelt. Wie ein ehernes Amen auf dieses Bekenntnis erklang dann in wundervoller Schönheit dos große Halleluja von Händel, von 360 Posaunen mit a-waltiger Kraft vorqetraaen. . . . Auch der Iünglingsverein Naunhof war bei dem Feste durch 2 Bläser vertreten. Gin« GLngerfahvt «ach dem Kyffhäuser. „Drauß ist alles so prächtig und es ist mir so wohl", so klang es und sang es in den Aerzen der frohen SSngerschar, die am Pfingstsonnabendmorgen im maiengelchmückten Lastauto ihre Fahrt Ins herrliche Thüringerland begann. Blauer Kimmel, aoldene Sonne, auf allen Fluren leuchtendes Grün: o du wunderbare Welkt Freund liche Dörfer fliegen vorbei, sie bleiben dahinten: durch Leipzig geht die sausende Fahrt und dann über weite offene Ebene: die Schlacht felder von Lützen. Er» t in dunkeln Bäumen steht der Denkstein Gustav Adolfs... In Weißenfels wird die Saale erreicht. Schwarz liegt die fruchtbare Scholle zwischen grünen Saaten und ausgedehnten Zuckerrübenseldern, Weinreben auf den sonnigen Hängen der Berge, die sich in sanften blauen Wellen weit in der Ferne verlieren. Immer wechselnde Bilder voll landschaftlicher Schönheit bietet von Naumburg an das Unstruttal, das in scharfen Windungen durch die Berge gezogen ist. Ueber Nebra und Wiehe gebt es nach Artern, und von da Ist's nur eine kleine Strecke bis zum Ziele des ersten Belsetages, bis Steintalleben. Eingebettet in das Kyffhäusergebirge liegt es in beschaulicher Buhe. Aber wie wird es aufgestöbert aus seinem Frieden, wie läuft alles geschäftig durcheinander, wie rühren sich alle Hände, als die Sänger ankommen! Gastliche Türen öffnen sich weit, mit offenen Armen werden die Längsterwarteten empfangen. Und dann strecken sich müde Glieder unter gedeckten Tischen und hungrige Mägen und durstige Kehlen laben sich an Thüringens reichem Segen. Aus dem Dorfe aber strömt's herbei, was Halbwegs gesunde Beine hat und mischt sich unter die lustigen Vögel, die da ein herrliches deutsches Lied nach dem anderen erklingen lassen. Es füllt sich die Schenke bis auf den letzten'Platz, auf dem Flur steht Kopf an Kopf und reckt die Hälse und draußen aus der Dorfstraße eine schwarz« Menge. Alles lauscht den ernsten und den heiteren Weisen, di« auf weichen Flügeln der Maiennacht weit in die Berge schweben: alles lacht über den ursidelen Sangesbruder und seine zündenden „Reden an das souveräne Volk", alles fällt jubelnd ein in das brausende Hoch aus diesen oder jenen wackeren Kumpan. Bis tief In die Nacht hinein geht das fröhliche Zechen. Dann findet jeder in gastfreund, lichem Kaufe ein Bett für sein müdes Kaupt, auf daß er neue Kräfte sammle für den kommenden Tag. — In früher Morgenstunde gebt die Fahrt nach herzlichem Abschied von den freundlichen Dorf bewohnern weiter nach der Barbbrossahöhle. Hier steht Las staunende Auge erhabene Wunder der schaffenden und zerstörenden Natur, weite geschwungene Säle mit eigenartigen Deckenbildungen, kristallklare »een, Köhlen und Schächte. Tin Bergaufstieg unter der Erde! Vom „Olymp" herab tönt es unsern Sängern vom Munde: Du Herr, der alles wohlgemacht! Sin düsterer Schauer weht in diesem unterirdischen Schlosse, wo die Volkssoge den viel« hundert Jahre schlafenden Koffer Barbarossa glaubte. Sein steinern Bild begegnet uns wieder oben aus dem Kyffhäuser, am Sockel des großartigen Denkmals deutscher Reichseinheit. In schier unbegrenzte Weiten schweift der trunkene Blick über das herrliche deutsche Land, Über Thüringens Berge und Wälder, die im Winds wogend rauschen. Und Iungdeutschland zieht hinauf, hinab mit Saitenspiel und flat- ternden Bändern. Grüß dich Sott, du brauner Bursch, du blondes MSdeli .... Hier wird dem Sänger das Auge hell und die Brust weit, eia frohe» Marschlied würzt das Wandern. Dannuvieder Auto- fahrt bis Sondershausen. Damit findet auch der zweite Tag sein End«. Der nächst« bringt die Heimfahrt. Noch einmal geht es quer durch Thüringen: über die Kainleite, über Greußen, Kölleda, Dutt- slädt, Kösen nach Naumburg. Von hier an denselben Weg zurück zur Heimat. Unterwegs nur frohe Menschen, denen die Maienfreude aus den Augen lacht, selige Kerzen ob der herrlichen Pfingsten. Den Sängern aber bleibt es eine köstliche Erinnerung: dre Fahrt nach dem Kyffhäuser. Wgll. Säckstlcke uoä Lokale Mitteilungen. Naunhof, den Ll. Mai l9Ll. Merkblatt für de» St. Mat. Sonnenaufgang 8" s! Mondaufgang 7^° N. Sonnenuntergang 7" Monduntergang 3" V. 1171 Maler Albrecht Dürer geb. — 1920 Auslösung ter deutschen Nationalversammlung. O Kostenerstattung für Schweizer Kuren Kricgsbeschn digter. Es häufen sich die Fälle, daß Kriegsbeschädigte beim Reichsarbeitsministerium die Kostenerstattung für Kuren beantragen, die sie selbständig und ohne Wermitt- lung der zuständigen Behörden im Auslande, namenIlich in der Schweiz, durchgeführt haben. Bei der ungünstigen Bewertung der Mark handelt es sich dabei nm Beträge, die häufig über 100 000 Mark hinausgehen. Das Reichs arbeitsministerium ist nicht in der Lage, diese Kosten zu übernehmen. Kriegsbeschädigten, die glauben, eine Kur im Auslande notwendig zu haben, wird deshalb drin gend geraten, diese nur durch Vermittlung der zuständigen Behörden zn bewerkstelligen. Hierbei können znrzeit nach Lage der Dinge nur Höbenkuren für Lungenkranke in Davos in Frage kommen. ! HI Sperre für Pakete und Wertsendungen nach den Orten Oberschlesiens. Halbamtlich wird mitgeteilt: We- s gen der durch die politischen Unruhen in Oberschlesien ein- getretenen schweren Störungen des Eisenbahnverkehrs mußte die Annahme von Paketen und Wertsendungen I nach dem oberschlesischen Abstimmungsgebiet durch die I Postanstalten bis auf weiteres eingestellt werden. Die i nnterwegs befindlichen Sendungen dieser Art werden zu rückgeleilet und den Absendern wieder zugestellt. Bon der Aufhebung der Sperre, die möglichst bald herbeigeführt ! wird, wird die Öffentlichkeit rechtzeitig Kenntnis erhalten ! — Naunhof. Lichtspielhaus. Wir verweisen auch an Lieser Stelle auf das vom Freitag bis mit Sonntaq in 5 Akten vor sich gehende Filmwerk „Das ganze Sein ist flammend Leid-. Dieses Schicksal wird einem jungen Manne, Jürgen Coupers, einem bisher stillen fleißigen Bankbeamten zuteil, seit .Dos Weib" eine junge icköne Sängerin, zu der er in Liebe entbrennt, seinen Weg kreuzt. Nach wenigen Tagen großen Glückes, das er, fhm entsagend, dann seinem jüngeren Bruder, einem flotten Studenten und zugleich Künstler, aönnt. beginnt für ihn das Leid. Spannende und ttefergreifende Vorgänge spielen sich nun ab. Gebrochen an Leib und Seele und weltverlaflen, geht Jürgen aus den Schicksalsschlägen hervor, nur der Glaube an „Sie" hält ibn noch aufrecht, bis er eines Tages die Wahrheit ihres Wesens erfährt und er, da ihm hiermit alles ge nommen. den Weg ins Dunkle geht. Mit der Lieb« starb das Leid. Wir empfehlen, sich das schöne Stück anzuseben. Ein Bei- Programm gibt Abwechslung. Daß die Vorführung der Bilder tadel los vor sich geht und sich der Aufenthalt im Kinotbeater auch sonst angenehm gestaltet, dafür sorgt der jetzige Besitzer, Kerr Stephan, nach Möglichkeit. -f- Unser Marktplatz scheint der Tummelplatz wüster Gesellen zu werden. Wiederholt wurden die Anwohner des Nachts durch Schreien und Johlen junger Burschen und Mädchen belästigt, ohne daß dem Treiben Einhatl geboten wurde. Vergangene Nacht glaubte man sich mitten unter etns Schar wilder Korden versetzt, bis nachts ll Uhr war es unmöglich, Ruhe zu finden. Vielleicht tragen diese Zeilen dazu bei, daß man die Ruhestörer zur Ordnung weist. — Steuerabzug vom Arbeitslohn. Dom Landesfinanznmt Dresden wird dem Telunion-Sachssnotenst mitgeteilt: Da für den Arbeitgeber die Feststellung, ob die Ehefrau oder die minderjährigen Kinder des Arbeitnehmers ein eigenes Arbeitseinkommen beziehen oder nick', mit Schwierigkeiten verbunden ist, brauch! der Arbeitgeber diese Fntstsllung nicht zu treffen. Es sind also vom Arbeitslohn der Ehefrau und der minderjährigen, zur Kaushaltung eines steuerpflich tigen Kaushalisvorstandes zählenden Kinder, die in Paragraph 45» Absatz l des Einkommensteuergesetzes vom 24 März l92t bezeichnen den Beträge vom Abzug« freizulassen und außerdem kann der Ehe- mann für die erwerbstätige Ehefrau Beträge von 4 Mk bez. 24 Mk. oder lOO Mk. und für die minderjährigen, eigenes Arbeitseinkommen beziehenden Kinder die Beträge des Paragraphen 45a Absatz 2 des Einkommensteuergesetzes frei beanspruchen. -j- Der Käufer eines Geschäftes hastet für die Steuerschulden seines Vorgängers! Ls wird häufig übersehen, daß der Erwerber eines Geschäfts für alle aus dem Betriebs sich ergebenden Steuer- schulden seines Vorgängers hastet. Dies gilt nicht nur für die Ge werbesteuer, sondern vor allem für die Umsatzsteuer: kommt hier die Luxussleuer in Frage, handelt es sich oft um Zehntausende. -j- Ueber die Wohnungsnot in Sachsen sollen statistische Eche- bungsn angestellt werden. Bis jetzt konnte man feftstellen, daß fast alle Städte und die große Mehrzahl der Amtshauptmannsckaften eine absolute Abnahme der Bevölkerung aufweisen und nur 9 Städte und 7 Amtshauplmannschaften eine Zunahme zu verzeichnen hoben. Die Wohnungsnot ist erklärlich, weil die Zahl der Haushaltungen fast durchweg gestiegen ist. -f- Das sächsische Wirtschaflsministertum weist daraus hin, daß Schweinemastverträqe abgeschlossen werden möchten. Gegen dis Verpflichtung, Schweine im Gewicht non 2 Zentnern zum Preise von
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