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Nachrichten für Naunhof und Umgegend : 17.04.1921
- Erscheinungsdatum
- 1921-04-17
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1787861864-192104170
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1787861864-19210417
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1787861864-19210417
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Nachrichten für Naunhof und Umgegend
-
Jahr
1921
-
Monat
1921-04
- Tag 1921-04-17
-
Monat
1921-04
-
Jahr
1921
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Kke ander« Fragen. SS ist sehr unterhaltltch, diese Fragebogen und ihre Beantwortung zu studieren. Sie zwingen die Frau, die einen Kleidentwurf haben will, einmal ernstlich über sich nachzudenken und über das, was die Herstellung eines neuen Gewandes eigentlich bedeutet. Die reiche Frau, die zu einer teuren Schneiderin oder wohl gar in einen Modesalon gehen und dort arbeiten lassen kann, hat es in dieser Beziehung nicht schwer. Sie findet sachgemäße Beratung, sie wird von ihrem Schneider angezogen. Das Nielsenkleid der Frau von Poremsky will und soll gerade eine Hilfe für die Frauen mit schmalem Geldbeutel sein. Die Frauen auf dem Lande, auf ein samen Gütern und Dörfern oder in kleinen Städten, die selber schneidern, oder nur mit-einer billigen Hausschnei- derin arbeiten können, die keine eigenen Ideen hat, sie be antworten ihren Fragebogen und erhalten ihren Ent wurf, auf Wunsch auch den Schnitt dazu, beides für sehr geringes Geld, und können nun in einem Modellkleid um hergehen, das einzig und allein für sie entworfen ist, denn jeder Entwurf wird nur einmal für die Bestellerin ange- sertigt und für niemand sonst. Natürlich kann man solche Modelle, wenn man das Geld hat, auch in großen Ateliers und Modehäusern anfertigen lassen. Jedenfalls dürste durch diese Nielsenkleider ein persönlicher Zug in unsere Frauenmode kommen. Sie befreien die große Masse von der Schablone, die sich leider nur allzu sehr in unserer Frauentracht eingebürgert hat. Hellschwindler. Geisterseher und Propheten. Es ist hohe Zeit, daß einmal etwas gegen einen Un fug geschehe, der zwar bei uns schon längere Zeit besteht, aber nach dem Kriege bedeutend zugeuommen hat: wir meinen die Ausbeutung des Aberglaubens und der Leicht gläubigkeit. Das Tollste auf diesem Gebiete ist wohl der Fall des Wundermannes, der sich „Christus I!? nannte und jetzt in Frankfurt in Untersuchung sitzt. Der Biedere heißt Gustav Adolf Egmont Roderich Muller-Czerny. Er betrieb in dem Taunuskurort Homburg eilt einträgliches Geschäft als Wunderheiland. Begeisterte Dankschreiben besaß er in Massen, und ein besonderes Wochenblatt gab er her aus, um den Gläubigen und solchen, die es werden sollten, seine Heilerfolge mitzuteilen. Gott habe ihm überirdische Heilkraft verliehen, er brauche nur den Arm auszustrecke», dann würden die Leute auf hundert Kilometer Entfernung kuriert. Wer aber nicht so wollte wie er, dem konnte er auch ebenso gut eine böse Krankheit an den Hals hängen! Er reiste auch im Lande umher und heilte ini Vorbeigehe» in Fulda, Heidelberg usw. Unter den Gläubigen, die ihm anhingen, befand sich angeblich auch eine ehemalige deut sche Großherzogin. Jetzt kann sich die Staatsanwaltschaft nicht retten vor Anträgen der Geschädigten. Die Erschütterungen der Kriegserlebnisse haben in der Menschheit den Hang zum Mystischen und Wunderbaren bedeutend entwickelt. Je schlimmer es auf Erden ausfieht, desto lieber richtet sich der Blick ins Jenseits. Das ist nur natürlich. Da haben nun alle die eine gute Zeit, die sich als Vermittler der Beziehungen mit der Iberwelt, mit dem übersinnlichen, mit dem Reich der Vorangeaangenen anbieten. Es wäre ein Wunder, wenn sich nicht Leute fänden, die solche Gelegenheit ausnutzten. Es wimmelt jetzt von Kulturbünden, esoterischen Gesellschaften, Psycho analytischen Vereinen und wie sich alle diese Unterneh mungen sonst betiteln. In Wirklichkeit sind das alles bloß Einrichtungen, um einzelne Unternehmer zu berei chern. Das sind Leute mit gut deutschen Rainen wie Müller und Schulze, aber sie nennen sich gar Phantastisch, so daß man sie für indische Uogis ober buddhistische Weise halten könnte. Sie veranstalten Vorträge und nehmen den Leuten, die ihren Gallimathias anbören, das Geld ab, sie lassen Broschüren drucken, sie geben Zeitschriften heraus. Sie unternehmen Vortragsreisen und werden bald auch die kleinen Städte beglücken. Denn ihre Zahl wird immer größer, so daß in den Großstädten zu viel Konkurrenz entsteht. Da hört man von Hypnose und Telepathie, vom Hellsehen, von Psychoanalyse. Qkkulte Prophezeiungen von Deutschlands Zukunft werden ver sprochen, Weiße und schwarze Magie gelehrt, aktuelle Er gebnisse wissenschaftlicher Forschung werden vorgetragen, die Gesetze des geistigen Schauens entdeckt. Die Störun gen des Unterbewususeius sind ebenso Stoss der Behand lung wie die Stellungen der Gestirne, dem einzelnen wird das Horoskop gestellt und der ganzen Menschheit eine neue Weltreligion aus Asien versprochen, denn aus Asien kommt natürlich alles Gute. Man faßt sich an den Kopf, wenn man daB Geschwafel hört, das so ein Mann mit ernster Miene feierlich von sich gibt, und wundert sich nur, daß noch so viele Leute diesen alten abgestandenen Kohl für wirklich geistige Nahrung ansehen kann. Sagt aber einer etwas dagegen, so verlangen die Herrschaften mit dem Brustton der tiefsten Entrüstung, daß man ihnen die Un möglichkeit ihrer Ansichten oder die Verwendung von Tricks bei ihren sogenannten Experimenten nachweisen solle! Nun ist es ja schließlich gleichgültig, ob einer auf diese oder jene Weise seinen Trost in dieser traurigen Zeit sucht. Nicht gleichgültig ist es aber, wenn Kranke, die der Arzt retten könnte, Schwindlern in die Hände fallen. Nicht gleichgültig ist es, wenn durch Geisteroffenbarungen und Tischrückeu Mißtrauen gesät, falsche Beschuldigungen aus gestreut und unsinnige Ratschläge erteilt werden. Nicht gleichgültig ist es, wenn Unglückliche, die an einem schwe ren Kummer leiden, allmählich dem Wahnsinn zugesührt werden. Nicht gleichgültig ist es schließlich, wenn gewissen lose Schwindler auf Kosten einer Menge armer Toren ein Herrenleben führen. Es ist ja allerdings schwer, gegen diese Leute vorzu- gehcn. Sie haben immer die Ausrede des guten Glaubens, und daß sie den nicht haben, kann man schwer beweisen. Aush stellen sich zu oft die Geschädigten schützend vor ihre Ausbeuter. Aber wenn man den Dingen auf den Grund geht, wird es schon gelingen, die Masken abzureißen; es ist ja schon manches in der letzten Zeit gelungen, was man für unmöglich hielt. M. Nah und Kern. O Wiederentdeckung eines berühmten Kometen. Das Greenwich-Observatorium teilt mit, daß am 10. April der Komet Potts-Winnecke wieder entdeckt worden ist. Der Komet wird die Erdbahn etwa am 11. Mai zehn Tage vor der Erde kreuzen. Zur Beruhigung ängstlicher Ge müter sei mitgetcilt,, daß die Gefahr eines Zusammen stoßes mit darausfolgendem Weltuntergang nicht besteht. Atan wird Mitte Mai wahrscheinlich nur einen Regen von Sternschnuppen beobachten können. Der deutsche Astronom Wiunecke hat übrigens nicht weniger als 15 Ko meten entdeckt. O Verhaftung eines Millionendiebes. Unter dem Ver dacht, in Deutschtirol einen Postraub von mehreren Mil lionen begangen zu haben, wurde in^Limburg ein Öster reicher verhaftet. Der Mann weilte seit einigen Tagen bei Limburger Verwandten und folgte ohne Widerstand dem Verhaftungsbefehl. (I Frostmetter in Lübfrankreich. Wie aus Marseille ge meldet wird, ist in Südfrankreich nach heißem Wetter plötzlich ein empfindlicher .Kälterückfall eingetreten. Nach einer lange währenden Trockeuhcitsperiode, die der Land Wirtschaft katastrophal zu werden drohte, begann es heftig zu schneien, während gleichzeitig Frost eintrat. Als ein merkwürdiges Ereignis wird hier die Anwesenheit von Wölfen gemeldet, die von der Kälte in die Dörfer getrieben werden und da bereits großen Schaden an den Herden an gerichtet haben. O Qualitätsausstellungen in Dresden. Unter dem Na men „Deutschs Jahresschau Dresden" sollen in Dresden alljährlich Ausstellungen von Erzeugnissen hoher Güte in Arbeit, Zweck und Form veranstaltet werden, da nur durch Qualitätsarbeit der Auslandsmarkt wieder gewonnen werden kann. Es ist beabsichtigt, jedes Gewerbegebiet etwa alle zehn Jahre auf der Schau wiederkehren zu lasse«. Die einzelne Schau wird drei Monate dauern, und zwar vom 15. Juni bis 15. September. In der Schau soll sich auch eine geschichtliche Abteilung befinden, die die Ent wicklung der einzelnen Gewerbe bis aus die Gegenwart dar stellt. Die erste Jahresschau soll im Sommer 1922 statninden, und zwar mit Höchstleistungen auf dem Ge biete der deutschen Keramik und des Glasgewerbes. Im Jahre 1923 will man die Qualitätserzeugnisse der deut schen Spielwarenindustrie vorführen. O Brand einer Spiritusbrennerei. Die große Spiri- tusbrenuerei des Gutsbesitzers Klotsch zu Prestin bei Cfiwitz in Mecklenburg wurde durch Feuer vollständig vernichtet. Außer sämtlichen wertvollen Maschinen sind 3000 Zentner Hafer, 800 Zentner Roggen, 200 Zentrier Kleie, 100 Zentner Mais und für 5000 Mark Wolle ver brannt. Die Täter wurden nicht ermittelt. O Selbstmord eines Mafsenlustmörders. Der des fünf fachen Lustmordes augeklagte Richard Möckel hat sich ini Untersuchungsgefängnis in Plauen i. V. mit Hilfe eines Handtuches erdrosselt. Die Verhandlung vor dem S6 Der Baron erhob sich nun anch, ein spöttischer Zug spielte um seine Lippen. „Ich habe keine Veranlassung, diese Gesinnungen zu ver heimlichen," elwiderte er, „aber ich bitte Sie, nicht zu ver gessen, daß nur der Ehreupnnkt mich dazu leitet. Vergessen Sie ferner nicht, daß ich mich erboten habe, meinem Bruder sofort die Hand zu reichen, wenn er seine Eyre von dem Schandfleck gereinigt hat, dieselbe Bedingung rvird anch mein Vater stellen, es ist somit nutzlos, daß Sre ihm schreiben." Ter alte Herr nahm schweigend mit einer förmlichen Ver beugung Abschied und ging hinaus. „Auch da« noch!" murmelte Paul, aus dessen Augen Zor- nesbUtze zuckten. „Was gehen denn diesen Mann unsere Fa milienangelegenheiten an? Sollte eS wirklich nur Mitleid sein, was ihn veranlaßt, für Kurt in die Schranken zu tre ten? — Bah, ich kann es »licht glaube,«, von Eigennutz ist kein Mensch frei, auch er wird es nicht sein! Was nun? Sei nen Brief an Papa fürchte ich »licht; solange die Schande nicht getilgt ist, darf der verlorene Sohu nicht auf Verzeihung hoffen. Aber wenn dieser Doktor mit Mintrop znsammenträfe, »venu eS ihm gelänge, diesen Mewchen zum Verrat zu ver teilen, daun — Uujmu! Was kann er ihm bieten? Mintrop ist zu verständig, um das Unsichere dem Sicheren vorznzieheu. Ter Doktor kennt ihn »licht, er wird ihn auch hier «licht suche», and tlifft er wirklich mit rhm zusammen, so wird Mmirop seine Rolle schon zu spielen wissen." Er ging in sein Kabinett zurück; die finsteren Schalten wollten von seiner Stirne nicht weichen, sein schuldbeladenes Gewissen zeigte ihm die kommenden Dinge in den schwärze sten Farben. Er erinnerte sich pötzlich, daß anch Schöller sich in dem Elisastift befand, auch dieser Mail» konnte Verrat üben, und wie nahe lag die Möglichkeit, daß der Doktor das er- snhr. Nur dann, wenn die Zeugen beseitigt waren, durfte Baron Paul mit voller Ruhe in die Zukunft blicken, um jeden Preis mußten sie unschädlich gemacht werden ! Wenn er die Summen gehabt hätte, welche die beiden von ihn» forderten, so würde er sie ihnen »«och in dieser Stunde gegeben und sie zur sofortigen Abreise veranlaßt haben. Aber woher das Geld nehmen? Der Rechtsanwalt Fciede- berg gab eS ihm nicht, sein Vater hatte sich mit einer Ent schiedenheit geweigert, die eine nochmalige Bitte nicht znl>eß, er mnßte sein Glück bei einem Wacherer versuchen, kein an deres Mittel blieb ihm übrig. Mochte er dann spater anch ausgefordert werden, über dieses letzte Darlehen Rechenschaft zu gebens was lag daran, wenn nur jenes Geheimnis ge wahrt blieb, dessen Enthüllung ihn für immer entehren nnd den verhaßten Vrnder «nieder in alle Rechte einsetzen «nutzte. Waren die Zeugen beseitigt, dann mochte der alte Doktor alle Hebel in Bewegung setzen, erreichen konnte er nichts, Kurt mußte Europa wieder verlasse«« ««ud uach diesem fehlgeschla- geuen Versych blieb er daun wohl für immer verschollen. Der Baron hatte «um seinen Entschluß gefaßt, er «vollte ihn ohne Verzug ausführeu, und er war eben in« Begriff, die Handschuh anzuziehe««, um anszugeheu, als Mintrop ange meldet wurde. Bognmii Mtutrop «uar ein scharfer Beobachter; die Frenndiichkeit, mit der Baron Panl ihr« empfing, erschien iln«' verdächtig, er vermutete sogleich, das; irgend etwas vor- gesullen sein müsse, «vas zu ernsten Besorgnissen Anlaß ge geben habe. „Wie siehts aus?" fragte er in seiner burschikosen Meise, nachdem er sich niedergelassen hatte. „Sind die Gelder an- gekommen?" „Leider immer noch nicht," antwortete Panl achselzuckend, „Papa verlangt, daß ich «rach Lindenwalde komme, meine Angelegenheiten hier ivill er selbst ordnen. Ich befinde mich da in einiger Verlegenheit, nnd ich hoffe, Sie werden Rück sicht darauf nehmen nnd sich gedulden —" „Gewiß, ich kam« warten," nnterbrach ihn Minirup, «näh rend er das Medaillon ans der Laiche holte. „Nur dar« es nicht zu lauge dauern. Ich könnte ja mit Ihnen »«ach Linden Hctäuschte Koffnungm Roman von Ewald Ang. König. Plauener Schwurgericht gegelt den Verbrecher ßoüte Wttle Juni stattfinden. . ? - s D. k O Wieder ein Balutaschmuggler verhaftet. In Wien wm de der Kaufmann Max Vogel wegen Vatutaschmuggels verhaftet. Vogel wollte eben mit einem Koffer, der einen doppelten Boden hatte, nach der Schweiz fahren. In dem Koffer befanden sich 9 Millionen österreichische Kronen. Der Verhaftete gestand ein, daß er schon 20 Millionen Kronen nach Zürich geschmuggelt habe. O Wiedereinführung der „Somnierzett"? Der Deutsche Industrie- und Handelstag in Berlin hat eine Eingabe an den Reichstag gerichtet, in der er um tue Wiedereinführung der „Sommerzeit" für das Jahr 1921 bittet. Der Reichs tag hat sich mit der Frage noch nicht beschäftigt. Wett- und Voikswirischast. Berliner Produttenbörse Nichtamtlich lind am 14. April im Berliner Produltellverkehr folgende Preise er- nuitelt für 50 Kilogramm ab Station: Speiseerbsen, Viktoria, 122 -430 M„ kleinere 110 -115 M., Futtererbsen 100—110 M., Pclusäikcn 90—96 M.. Ackerbohnen 100—108 M., Wicken 60 bis 85 M., Lupinen, neue blaue 4(1—43 M., neue gelbe 45—50 M., Serradella 46—55 M., seine Saataualitäte» obiger Artikel über Notiz bezablu NaPs (80-190 M., Leinsaat (90 -220 M., Trockenscbnitzel 53—56 M.. Stefsenschnitzel 75—77 M., vollwer tige Zuckerschnitzel, Helle 125—135 M., Rapskuchen 51—70 M.. Leinkuchen 138—143 M., Torfmelasse 40—45 M., Wiesenheu, lose, gesund und trocken 19—21 M., gut gesund und trocken 23 bis 25 M., Stroh, drahtgcpreßtes Weizen- und Roggenstroh 20 —21,50 M.. gebündelt I8—20 M., Roggeulangstroh 20—21,50 Mark, Haserstroh 17 -18 M.. Mais (Preise um 114 Uhr> lose frei Kaiwaagon Hamburg Plata bahnstchend April 126—121 Mark, Mai N8-116 M., Mired April 114-112 M., Mai 107-16;- M.. PezugssGeine je nach Provenienz weiße 32—34. rote 18.50—20 M * Reichstag und Papicrpreiscrhöhung. In der Sitzung des Nltestenmisschusscs des Reichstages hat Reichspräsident Löbe den Vorschlag gemacht, sofort beim Zusammentreten des Par laments eine interfraktionelle Konferenz von Abgeordneten aller Parteien zur Besprechung über die Frage der Papierprciser- höhimg, gemeinsam mit den Organisationen der Zeitungsver- Icger, abzuhalten. Der Vorschlag ist von allen Parteien ge billigt worden. q Folgen der amerikanischen Wirtschaftskrise. Die Krise in der Industrie der Vereinigten Staaten wird die Möglichkeit der Ausfuhr amerikanischer Kohle steigern. Man versichert, daß kn Nord Amerika unbeschränkte Mengen Kohlen für Europa zur Verfügung stehen. Ein amerikanischer Großindustrieller erklärte, das; die Gußeisenerzeugung in den Vereinigten Staa ten auf 25 Prozent herabgesetzt worden sei, und daß m Amerika gegenwärtig 75 Millionen Tonne«« Aussuhrkohle vortzaudcu seien. LI Die Versendung von Korrekturbogen Koncklur- bogeu düisen auch als Drucksache geändert, ergänzt und mit Bemerkungen über die Berichtigung, die Form und de»« Druck versehen werden. Derartige Zusätze dürfen auch auf besonderen Zetteln angebracht werden. Selbst inhalt liche Änderungen sind zulässig, wenn sie dem Verfasser während der Drucklegung wünschenswert erscheinen. Sie müssen aber dann mit dem ursprünglichen Inhalt im Zu sammenhang stehen. Nach einem neuen Bescheid des Reichspostministeriums sind aber Ergänzungen, die einen selbständiger« Inhalt haben, nicht zulässig. Derartige Er gärrzungen betrachtet die Post als Nachtrag zu der Ur schrift. Die Sendung muß dann als Geschäftspapier frei gemacht werden. Von den Vögel»» aus den Telegraphendrähten. Zu den Lieblingsplätzen vieler Vögel, besonders der Schwal ben, gehören, wie jeder weiß, die Telegraphendrähte. Nun sind aber die Telegraphendrähte, namentlich die Leitungen zwischm stark benutzten Stationen, fast ständig vom elek irischen Strom durchflossen, und daher liegt die Frage nahe, woher kommt es, daß die „elektrische Sitzgelegen heit" den Vögeln keinerlei Unbehagen verursacht. Diese Frage ist indessen verhältnismäßig einfach zu beant worten. Zunächst konlnit der Vogel überhaupt nur mit den« einen Pol der elektrischen Leitung in Berührung, während gleichzeitig die ihn nmgebende trockene Luft als Isolator dient, weshalb man die Vögel auch meist bei trockener Witterung auf den Drähten sitzen sieht. Ferner entsteht dadurch, daß der Vogel mit beiden Beinen auf de««« Draht sitzt, ihm also zu gleicher Zeit an zwei Stellen nahe kommt, ein Nebenzweig oder sog. Nebenschluß, der den durch der» Draht laufenden Strom wesentlich ab- schwächt, so daß der durch den Körper gehende Strom schließlich ziemlich schwach ist und daher von dem Vogel wahrscheinlich nicht unangenehm empfunden Werder» wird. walde re«sen und das Geld dort in Empfang nehmen, viel leicht wäre das der kürzeste Weg." ! „Ich höre ans Ihren Worten wieder die alte Drohung,* sagte der Baron unwirsch. „Wozu das? Sie bessern dadurch nichts, und wenn Sie sich wirklich entschließen sollten, Ihre Drohungen anSznführen, so werden Sie selbst keine«» Voneil davon haben. Also lassen wir das, ich bitte dringend darum, «vir vermeide» dadurch den gereizten Toi«, der uns nur gegen seitig erbittert. Was haben Sie da?" ,Mwas, «vas Sie interessiere!» wird," erwiderte Mintrop der das Medaillon geöffnet hatte und ihm daS Porträt hü«, hielt. „Kennen Sie das Bild?" „Mein Vater!" rief Paul überrascht. „Wie komme«« Sie dnzn?" „Es «var Eigentum Ihre- Bruders." „Ich weiß es; habe» Sie mit ihm geredet?" Angstvolle Besorgnis sprach ans den Züge«» des BaronS Mintrop lachte. „Nein," erwiderte er, „wenn ich ihn einmal aitfsnche, um mit ihin zu rede«», dann kehre ich nicht mehr zu Ihnen zurück Es kann geschehen, ich weiß es heute noch uicht, e»nstweile» brauchen Sie sich noch keine Sorge zi» machen." „So ist das Medaillon meinem Bruder gestohlen wor den ?" „Kau» sei», möglich mich, daß er eS ans Not verkauft hat, wir «volle» diese Frage nicht weiter erörtern. Ich habe es jetzt, was zahlen Sie dafür?" „Mas fordern Sie?" „Fünfhundert Taler, ich glaube, die Diamanten sind allein den Preis wert, außerdem ist es ein Familieuerb' stück." „Ich habe migenhlicklich uicht so viel," erwiderte Pm»l achelzuckeud, „ich gebe Ihnen mein Ehrenwort, daß ich mich «l« einer beklagenswerte«« Lage befinde." „Bah, der zukünftige Majvratsherr von Lindemvalde j braucht mir die Hand auszustrecken, so hängt au jedem Finger ei» Philister, der ihm eine» volle» Geldsack anbie- i (et," spottete Mintrop. „Sollten Sie das »och nicht versilcht habe««?" I ..Nur zu ost letzt MN siege» die Onelle» !" 249,20
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