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- j- lieber die Beschäftigung ausländischer Wander arbeiter in der Landwirtschaft hat das Arbeitsminist-' rium besondere Vorschriften erlassen. Sie können von Inte ressenten bei den Ortsbehördsn eingesehen werden. - j- Bedingung für Staatsauftrüge. Nach einer Bekanntgabe des Kultusministeriums Hal das sächsische Gesamt- ministerium beschlossen, Staatsaufträge künftig nur unter der Bedingung zu vergeben, daß bet ihrer Ausführung die tarif lichen Vereinbarungen zwischen Arbeitgebern und Arbeitnehmern eingehalten werden. - j- Der neue Eisenbahntarif. Die vom l. Juni ab geltenden Fahrpreise sollen sich, wie jetzt bekannt wird, aus folgenden Einheitssätzen aufbauen: Für die erste Wagenklasse 58,5, für die zweite Wagenklasse 32,5, für die dritte Wagen- Klasse 19,5 und für die vierte Wagenklasse 13 Pfennige pro Kilometer. Das sich aus diesen Sätzen ergebende Fahrgeld wird bei Beträgen bis 5 Mk. auf 10 Pfg., bei Beträgen über 5 bis 10 MK. auf 50 Pfg. und bei Beträgen über 10 Mk. auf 1 Mk. abgerundet werden. - j- Vom Steuerausschutz des Reichstages wurde eine Neuregelung der Lohnsteuer in voriger Woche beschlos sen, welche eine Ermäßigung für die unteren Klassen bedeuten soll. - j- Das Kaiserpaar feierte in Schloß Doorn in aller Stille seinen 40jährigen Kochzeitstag. Aus diesem Anlab waren der Kronprinz und Prinz und Prinzessin Ettel Friedrich nach Doorn gekommen. Der Zustand der Kaiserin erlaubte jedoch keinerlei Festlichkeiten. - j- 50000 Mark Labarett-Gage für Kans Kein z Ewers. Kans Keinz Ewers, der Verfasser der „Alraune" und der „Vampire" ist, wie die Nachrichten des Georg Müller- Verlags in München »Helden, von einem Berliner Cabarett gegen ein Monatsgehalt von 50000 Mk. verpflichtet worden. Der Dichter hat den gesamten Betrag für die Speisung bedürf tiger Kinder zur Verfügung gestellt. — Aufhebung der Schulgemeinden in Sachsen. Wie wir aus Dresden erfahren, wird dem sächsischen Landtag demnächst ein Gesetzentwurf über die Aufhebung der Schulge meinden und ihre Vereinigung mit den politischen Gemeinden zugehen. — Mächtige Braunkohlenlager erbohrt. Wte aus Dresden gemeldet wird, sind längs der geplanten Elster— Saale-Kanal-Linie in jüngster Zett Braunkohlenlager erbohrt worden, die von Ton, Kies und Sand in etwa 6 Meter Mäch tigkeit überdeckt werden. Wird der Kanal gebaut, so können diese Lager mit Aussicht auf Wettbewerbsfähigkeit ausgebeuket werden. Der Bau des Kanals fleht bekanntlich in sicherer Aussicht. Für die sich an den künftigen Kanal anstedelnde Industrie würde sich der doppelte Vorteil der guten Wasserver- dindung und der billigen Kohlenversorgung ergeben. — Die Wurzener Bank kann befriedigt aus das Ge- schäsisj'ahr 1920 zurückbticken. Der Reingewinn einschl. des Vortrages aus dem Jahre 1919 betrug 1 198 234,25 Mark. Es soll eine Dividende von 10 Prozent und die Zahlung einer Sondervergütung von 50 Mark auf eine alte und von 25 Mark auf eine junge Aktie in Vorschlag gebracht werden. — Leipzig. Die Welthandelspalast-A.-G. hat nach ihrer jetzt erfolgten handelsgerichtlichen Eintragung abermals eine Eingabe an den Leipziger Rat und die Stadtverordneten gerichtet, in der erneut um Ueberlasfung des Geländes am Schwanentetch zur Errichtung eines Riesenmeb-Palastes ge beten wird, wenn die Deponierung der Baukosten von etwa 600 Millionen Mark bet einer Leipziger Bank nachgewiesen wird. Das Leipziger Stadtparlament wird sich also erneut mit der Sache zu beschäftigen haben. — Leipzig. Gutem Vernehmen noch ist die Leipziger Allgemeine Zeitung von dem Berliner Grohvsrlag Ullstein u. Co. ausgekauft worden. — Leipzig. Durch den Genub von Wasserschierling, den sie für Kalmuswurzel gehalten und bei einem Spaziergang in der Eilenburger Gegend gefunden hatte, ist die Tochter eines Postdirektors trotz sofort angewendeter Gegenmittel gestorben. — Geithain. Wem gehört der Treibriemen? Am Sonn abend nachmittag nahm unsere Polizei einen 32 jährigen An streicher aus Chemnitz in dem Augenblicke fest, als er einen 4,65 m langen und 4 cm breiten Treibriemen für 35 Mark an Roman von Ewald Ang. Köllig. 43 „Und glaubst Du, daß mein Verdacht begrüudet ist?" „Ja, das glaube ich, aber ich kann »lickt behaupten, daß Du die Sache klug augefangen hast. Mit Drohungen ricktet man bei solchen Leuten nichts auS, Du hättest die Polizei gleick mitbringen müssen, das würde besser gewirkt haben." „Wie konnte ich daS, da ich keine Schuldbeweise hatte?" erwiderte Friedeberg achselzuckend. „Mein Onkel will über- hanpt nicht, daß die Sache an die große Glocke gehangen wird, sie soll in aller Stille untersucht werden, Hauptsache ist, daß der Patient daS Medaillon zuriickerhält." „Hat e« so große,» Wert?" „Glaubst Du, eS mir verschaffe« zu können?" „Vielleicht!" „Hm, wenigstens kömrtest Du mir einen großen Dienst er- Meisen, »venu Du erforschen wolltest, ob die Wärterin daS Medaillon und daS Portefeuille besessen hat oder noch besitzt. In dem Portefeuille befanden sich Papiere, die wahrscheinlich Ausschluß über die Person des Bestohlenen geben, daS Me daillon soll das Porträt seines Vaters enthalten. Doktor Grollinger, mein Onkel, interessiert sich für diesen Patienten, in dem er einen verlorenen Sohn wittert. Der Patient will einen wahren Namen nicht nennen, seine Vergangenheit nicht enthüllen, und wie alle alten Leute ist auch mein Onkel fabel- hasi nemnerig. „Und wenn er nun dieses Geheimnis entdeckte, maS würde er dann tun ?" fragte Mintrop mit einem lauernden Blick auf bin Nü cktßanwuU. der keine Ahnung von den» lebhaften In- terrsse batte, daS sein Freund an dieser Angelegenheit »lahm. „Dann würde er sicherlich alle Hebel in Bewegung setze»», »im den Sohn »ui» seinen Eltern ansznsöhuen." „Nnr ans Menschenliebe?" „Ganz gewiß; an die Möglichkeit, daß er selbst irgend welchen Vorteil daraus ziehen könnte, denkt mein Onkel mch«." „Er kann sich durch solche Bermitteluug großen Aerger schaf- ü n. nm fremde Angelegenheiten soll man sich nicht kümmern, es ist immer undankbar." einen hiesigen Schuhmacher verkaufen wollte. Letzterer sah aber von dem feinen Geschäft ab. Der Dieb gab an, er habe den Treibriemen am 10. d. M. in Albersdorf bei Leipzig aus einem Gutsgehöst gestohlen. Die eingezogenen Erkundigungen baden jedoch ergeben, daß die Aussagen des festgenommenen Anstreichers nicht wahr sind. — Ein verbrecherischer Anschlag wurde auf den Personen zug 5714, der abends 10.30 Uhr Oschätz verläßt und 11.11 Uhr in Mügeln eintrifft, am Freitag bei Kreischa, in der Nähe der Bachbrücke, ausgeführt, der zum Glück noch glimpflich ablief. Es war eine Schiene über das Gleis gelegt, welche durch die Wucht der Lokomotive etwa 5 Meter ins Erdreich eingedrückt wurde und beim Zusammenprall den Lokomotiozylinder, sowie durch das Schleifen des in die Luft ragenden Endes noch den Boden von 3 weiteren Wagen beschädigte, ehe der Zug zum Kalten gebracht werden konnte. — Wermsdorf. Der Ziegenzuchtverein, dem am Schluffe des Dereinsjahres 111 Mitglieder angehören, faßte in seiner Jahreshauptversammlung den Plan, eine örtliche Ziegen schau abzuhalten. — Der Rechtsanwalt Vr. jur. Albert Barthels in Großen hain Halle in seinem Grundstück Amtsgasse 5 eine sreigewordene Wohnung weitervermietet, ohne das dem Stadtrat Großenhain rechtzeitig angezeigt zu haben. Er war deshalb durch Straf befehl mit 30 Mark Geldstrafe belegt worden. Kerr Dr. Bartels hatte gegen diesen Strafbefehl Einspruch eingelegt. Das Schöffengericht Großenhain verurteilte ihn wegen Nicht- anmeldung einer Wohnung zu 30 Mk. Geldstrafe, eoentl. drei Tagen Kaft. Die von Kerrn Dr. Barthels gegen dieses Schöffengertchtsurteil eingelegte Berufung hatte vollen Erfolg. ' Das Landgericht Dresden hob das Schöffengertchtsurteil auf, sprach den Angeklagten frei und legte der Staatskasse die Kosten beider Rechtsgänge auf. — Meißen. Ein Ludwig Richter-Fest und eine Ludwig Richter-Münze, welche aus braunem Böttger-Steinzeug her- gestellt wird, sollen die Mittel aufbringen, um die während des Krieges zerschlagenen Glocken der Frauenkirche neu herzustellen. — Dresden. Um eine Starkstromleitung von Deuben nach Niederlöbnitz zu ermöglichen, werden an den beiden Elb- ufern zwei 40 Meter hohe Eisentürme errichtet. — Im Schwei- zerviertel wurde durch Einbruch ein Benzpersonenkraflwagen von 200000 Mk. Wert gestohlen. — Durch Starkstrom ge tötet wurde in Keidenau der 19 Jahre alte Elektromonteur Spitzner aus Falkenstein. — Ostrau i. Sa. Die diesjährige Fohlenschau findet Freitag, den 8. April, vorm. 8 Uhr, statt. — Limbach. Bei den am Sonntag hier stattgefundenen Stadtoerordnelenwahlen erhielten die Sozialdemokraten 4, die Kommunisten 11 und die Bürgerlichen 12 Sitze. Die Wahl beteiligung betrug 80 L. Bisher standen 9 Bürgerlichen 18 Sozialisten (8 Sozialdemokraten, 8 Kommunisten, 2 Unab hängige) gegenüber. — Hainichen. Der hiesige Kirchenvorstand hat be- schloffen, daß aus der Kirche ausgetretene Einwohner doppelte Grabgebühren auf dem der Kirche gehörigen Friedhöfe bei Beerdigungen bezahlen müssen. Die Dissidenten verlangen nun in einer Eingabe an die Stadt einen eigenen Friedhof für ihre Anhänger oder gleiche Berechtigung bei Beerdigungen. Man dürfte gespannt sein, wie dieser Streit endet. — Frankenberg. Ueber die Läuseplage in der hiesigen Volksschule haben die Leitung der hiesigen Volksschule im Namen der Lehrerschaft und der Schularzt beim Schulausschuß Klage geführt, sodaß sich dieser in seiner letzten Sitzung eingehend mit dieser Angelegenheit beschäftigen mußte. Tatsache ist, daß die Kopflaus unter den Schülerinnen der Frankenberger Volks schule weder in der Vorkriegszeit, noch während der an Seife und Desinfektionsmitteln armen Kriegszeit dermaßen verbreitet war, wie gegenwärtig. Selbst die älteren Mädchen sind ver hältnismäßig stark mit Läusen behaftet. Die schulärztlichen Untersuchungen in den letzten Wochen haben den erschreckenden Umfang der Verbreitung des Ungeziefers sestgestellt. Der Schul ausschub konnte sich angesichts der Tatsachen nicht verschließen, folgende Maßnahmen zur Bekämpfung der Verseuchung der Schule gutzuheißen. Nach Untersuchung sämtlicher Schulkinder wird allen Eltern, deren Kinder parasitäre Erkrankung auf- „DaS ist auch meine Meinung, aber Onkel Rudolf glaubt nun einmal, allen Mensche»» helfe»» zu müssen. Kennst Du die Fran Schlau genauer?" „DaS gerade nicht, aber ich hab« in der Wand, die unser Zinn»,er trennt, ei»» Loch entdeckt, dnrch daS ich sie beobachte»» kann." „Du wirst auch hören können, was sie mit anderen sprickt?" „Natürlich." „Nun wird die Wirtin ihr »nein«» Besuch berichten, sobald die Wärterin ihren Rausch anSgeschlafen hat, vielleicht könnte diese Gelegenheit Dir Gewißheit verschaffen." „Vielleicht," antwortete Mintrop. „Vielleicht auch nicht. Die beiden Weiber sind schlau. Na, laß eS nnr gut sei»», ich werde schon die Wahrheit ermitteln. Trinken »vir ein Seidel zusammen?" „Ich danke, so früh am Tage trinke ich nicht." „Und ich könnte Tag und Nacht trinken, ohne meinen Mo» sendnrst zu lösche»»." „Du bist noch ganz der Alte l" „Ich werde auch nie anders werden." „Auch drüben nicht?" „Nein, wozu auch? Ich kuriere tapfer darauf los und heimse die Goldfüchse ein, eS wird auch dort guten Stoff ge ben, und mein Durst bleibt sicherlich mir treu, so lange ich lebe. Lustig gelebt und fröhlich gestorben! Wer so denkt, den» kam» Fra»» Sorge nichts anhaben!" Friedeberg mußte »mlvillkürlich lächeln, aber in diesen» Augenblick erinnerte er sich plötzlich der Gelegenheit, bei der er den Namen des Freundes gehört hatte. „Sapperment," sagt« er mit einem mißtrauischen Blick auf den Freund, „wo hast Du Deinen schönen Bart und Dein langes, lockiges Haar gelaffe»» ?" „Geschoren I" erwiderte Mintrop lakonisch. „Die Löwen mähne gefiel mir nicht mehr, man »nutz auch darin einmal Abwechslung haben." Hm, »vo hast Du de»»»» in all der Zeit gesteckt?" „Weshalb fragst Du?" „Ich fand Deinen Namen einmal in einem Aktenstück, ich glaube, eS war ein« unglückliche Wechselgeschichte —" weisen, eine Mitteilung zugehen, daß sie bis nach den Oster serien für Setlung zu sorgen haben. Den betreffenden Eltern wird gleichzeitig ein Merkblatt für die Behandlung zugehen. Kinder, die mit Beginn des neuen Schuljahres noch an Läusen und Krähe leiden, werden in einer zu errichtenden Reinigung-- stelle zwangsweiser Behandlung unterworfen, bet der in schwersten Fällen auch das Mittel des Saarabschneidens ange wendet wird. — Zwickau. Ueber 90 Prozent der hiesigen Volks- schullehrer haben erklärt, keinen Religionsunterricht mehr er teilen zu wollen. — Ein in schnellem Tempo kommender Luxuskraftwagen, der eine Probefahrt unternahm, überfuhr an einer Wegekreu zung bei Crimmitschau den 9 Jahre alten Sohn des Schiefer deckermeisters Spindler und verletzte ihn derart, daß der Tod auf der Stelle eintrat. *ZeichenderZeit. Im Kelstngsorser „Kusoudstads- bladet" stand jüngst folgende Anzeige: „Wegen verzweifelter Widerwärtigkeiten bittet ein 22jährtger gesunder Monn, daß ihn jemand als Sklaven oder Leibeigenen kaufen möge, da er keinen anderen Ausweg sieht, sich zu versorgen. (Namen und Adresse.)" Rah un- Fern. o Haltlose Attentatsgerüchte. Ein Berliner Blatt hatte nach dem gegen die Siegessäule in Berlin geplanten An schlag sensationelle Mitteilungen über die Aufdeckung einer großen Verschwörung, umfangreiche Dynamitfunde und Attentatspläne, die sich gegen hervorragende Persönlich keiten richten sollten, veröffentlicht. Von zuständiger Stelle werde»» jetzt alle diese Mitteilungen als haltlose Gerüchte bezeichnet. O Gold und Silberwaren-Meffe in Stuttgart. Die Stuttgarter Edelmesse für Juwelen, Gold- und Silber- Waren, die jetzt zum vierten Male stattsindet, zeigt eine überraschend starke Beschickung. Die Anwesenheit von mehr als tausend Einkäufern, besonders aus den neutralen Ländern, vor allem aus der Schweiz, Holland, Schweden, Dänemark, dem lateinischen Amerika, aber auch aus Bel gien und Italien, beweist, daß starke Nachfrage im Aus lande nach deutscher Qualitätsarbeit unverändert besteht. Die Zahl der Aussteller beträgt 240. O Einsturzkatafirophe. Eine der beiden Luftschiffhallen bei Nieder-Goersdorf (in der Nähe von Jüterbog) ist während der Abmontierungsarbeiten zusammengebrochen und hat mehrere Arbeiter unter sich begraben. Es wuvden 5 Personen getötet und 7 schwer verletzt. ' O Ein aufsehenerregender Mord wurde in Berlin ver übt. Auf offener Straße erschoß der persische Student Salomon Tetlirian einen ältere»» Herrn und verletzte die Yen Getötete»» begleitende Frau schwer. Es soll sich bei dem Niedergeschossenen um den früheren türkische»» Großwesir Talaal Pascha handeln. Der Täter ist verhaftet. O Erleichterungen für den Fremdenverkehr. In Hei delberg fand eine Besprechung der Ernährungsminister von Bayern, Württemberg, Baden, Hessen und Thüringen über die Regelung des Fremdenverkehrs statt. Man will bald wesentliche Erleichterungen für den Fremdenverkehr eintreten lassen. Versuchsweise soll von der Festsetzung einer Höchstzahl der zulässigen Übernachtungen für die einzelnen Verkehrsorte, von dein Erfordernis der Aufent haltsgenehmigung und von der Beschränkung der Aufent haltsdauer Abstand genommen werden. Auch die Vor legung eines amtsärztlichen Zeugnisses, einer Urlaubs- bescheinigung usw. soll in Wegfall kommen. O Kinder in den AbstimmungZzügen. Kinder bis zum vollendeten vierten Lebensjahre dürfen bekanntlich in den Abjtimmungszttgen mitgenommen werden. In den an einen» Tage abgefahrenen 17 Zügen befanden sich 451 Kinder. Dies ergibt eine Durchschnittszahl von 27 Kin dern in jedem Zuge. Drei kleine Erdenbürger haben auf dem Transport das Licht der Welt erblickt. Die Namen der Mütter sind auf Anordnung des Reichspräsidenten festgestellt worden. i Raubmord an einem Chinesen. In Hamburg wurde der Chinese Chenyou, Besitzer einer Wäscherei, in seinem Geschäft ermordet und beraubt aufaefunden. Vermutlich „Laß die Geschichte ruhen," unterbrach Mintrop »nit leich tem Stirnrnnzeln den Freund. „Unglückkann jederhaben. Wem» daS Schicksal sich einmal gegen einen Menschen ver schworen hat, dan»» mag er springen, wie er will, er fällt immer auf den Kopf, und kann von Glück sagen, wen»» er nur eine Benle davonträgt und der Schädel ganz bleibt. Ich will nun versuchen, ob mir drüben das Springen besser gelingt." '„Ich will es Dir wünschen. Aber wer gibt Dir di» Mittel?" „Ei»» guter Freund, auch ein früherer Stndiengenosse, der sehr reich ist und sich daS Vergnügen, ein gntes Werk zu tu»», erlaube»» kann. Also Du gehst nicht »nit hinein?" Mintrop war bei den letzten Worten vor der beflaggten Bierschenke stehen geblieben, der Rechtsanwalt schüttelte ab lehnend das Ha»»pt. „Nein, »»ein," antwvrtete er; „ich darf mich also auf Dich verlass«»» ?" „Natürlich, mein Wort ist mir heilig, ich werde eS einlv- sen. Morgen oder übermorgen komme ich zu Dir, da»»»» wolle»» wir weiter beraten." Der Rechtsanwalt sandte den» einstigen Stndienfrennde einen kurze»» Blick nach, dann wanderte ec weiter. „Armer Schelm I" murmelte er. „Aus Dir wird nimmer mehr etwas Ordentliches wsrden; »nagst Du hier bleibe»' oder auswandern, vor Dir liegt die Laufbahn emeS Vaga bunden. Ich werde die Akten noch einmal durchsetzen, irre ich nickt, »var es eine entehrende Gefängnisstrafe wegen Wechsel- fälschnng. Und das nennt er „Unglück". Er schiebt dem Schicksal die ganze Schuld ii» die Schuhe. Na, was geht ei »»»ich an!" Er blieb stehen, sei»» Blick war auf Dora gefalle»», d»r in eleganter Toilette mit offenen» Sonnenschirm ihm entge- genkam. 249,20 Sie hatte ihn gesehen, er bemerkte das wohl, er sah auch, daß ihr die Begegnung mit ihn» unangettehm war, und dag sie an ihn» ohne Gruß vorbei-ukanuuen suchte, sein Miß« trauen »vnrde dadurch geweckt, rasch vertrat er ihr de»» Weg,