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Nachrichten für Naunhof und Umgegend : 18.03.1921
- Erscheinungsdatum
- 1921-03-18
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1787861864-192103181
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1787861864-19210318
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1787861864-19210318
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Nachrichten für Naunhof und Umgegend
-
Jahr
1921
-
Monat
1921-03
- Tag 1921-03-18
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Monat
1921-03
-
Jahr
1921
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luilssfühtgketk. Die ganze Methode fördere nur dte KM- tLrifche Aktion gegen Deutschland und den Bolschewtsmu- auf der anderen Sette. Sie führe zur Katastrophe für Europa und England. In einer in Leicester gehaltenen Rede erklärte Ramsay Macdonald, die augenblicklichen Vorschläge der Alliierten zur Eintreibung der Entschädigung seien irrsinniger als alS irgend welche Vorschläge, die jemals von irgend einer Regierung unterbreitet worden seien. Dadurch würden nur die Alliierten die deutsche Entschädigungsschuld be zahlen. „Nötigenfalls mit den Besiegten." Das „Giornale d'Jtalia" sagt, die kommende Debatte über dte auswärtige Politik sei die letzte Klippe, dte das Ministerium umschiffen müsse. Die Kammer wolle wissen, was in London hinter den Kulissen vorging. Es gilt, sich zu entscheiden: entweder gehen wir mit den Alliierten, achten ihre politischen Beweggründe und nehmen voll und ganz an ihren Aktionen teil, oder wir lösen uns von der ruhmreichen Kriegsallianz und treiben Politik auf eigene Rechnung. Jedenfalls ist eine Isolierung Italiens heutzu tage nicht möglich. Zu demselben Thema äußert die „Epoca" die Hoffnung, daß die Sozialisten für das Mi nisterium, das sich an den Lanküoncn gegen Deutschland nicht beteiligte, stimmen, oder mindestens sich der Stimme enthalten werden. * Entschließung deutscher Gewerk^ch rften. Eine in Köln tagen.de Versammlung sämtlicher Ge werkschaften aus den besetzten Gebieten hat folgende Ent schließung angenommen: .1000 Vertreter aller Arbeiter-, Angestellten- und Beam- ten-Gewcrkschaflen aus 200 Orten der besetzten rheinischen Ge biete, vereinigt auf dem rbeinischen Hcimstättcntag, der von, Heimstättcnamt der deutschen Beamteustbast E. V. unter Mit wirkung aller Spitzerrgewerfschasien vom 11.—13. März in Köln berufen ist, erklären einmütig: Schweres trägt unser Volk, das schwerste das rbeinische Deutschland. Wir rufen allen zu: Bewahret Eure Ruhe und Euren Stolz! Und füllet Euch mit dem großen Glauben, daß Freiheit und Gerechtigkeit auf die Dauer nicht durch die Macht der Gewalt, sondern nur durch die Macht des Geistes gesichert werden können. Nie mand kann uns zu Knechten machen, wenn wir nicht wollen! Keine Mauer von Menschenhand — mag sie Zollgrenze oder sonst wie heißen — kann uns trennen von unserer Volksge meinschaft, der wir, komme was kommen mag, in allen Zeiten Treue halten werden." Des weiteren fordert die Einschließung eine durchgrei- ftnde Bodenreformgesetzgebung, die in Erfüllung des Art. 155 der Reichsversassung das Vaterland wieder zum Volksland macht, auf dem jeder eine gesicherte Heimstätte gewinnen kann, und in Übereinstimmung mit den Be schlüssen der Deutschen Nationalversammlung die sofortige Einrichtung eines Reichshcimstättenamtes, das die Ver antwortung dafür trägt, daß deutscher Boden dem deutschen Polke erhalten bleibe. * Aus dem besetzten Gebiet. Der englische Nnterstaatsse'rctär für den Krieg Willians son erklärte im Unterhaus, daß keine neuen englischen Truppen an den Rhein gesandt worden seien, um die Be- satzungsarmee zu verstärken. Der Bahnhof in Rödelheim ist von 2 Offizieren und 8 Mann (Franzosen) zur Kontrolle wieder besetzt worden, nach- dem er vor ewiger Zeit von den Franzosen stillschweigend ge räumt worden war. Die französischen Arbeiterführer Jouhaur, Renaudel und Grumbach befinden sich augenblicklich in Düsseldorf. Sie er klären, daß die Arbeiter im besetzten Gebiet ihnen selbst er klärt hätten, daß sie nichts lieber wollten, als bei der Arbeit bleiben. Renaudel hat in einer Arbeiterversammlung ge sprochen, der er die Gründe für die Besetzung neuen deutschen Gebietes darlegte. Anschließend wurde eine Resolution an genommen, daß für den Fall, daß Schwierigkeiten entstehen sollten, die Schuld daran die Arbeitgeber treffe. Uber Düsseldorf werden in der letzten Zeit in auswärtigen Zeitungen Meldungen verbreitet, die jeder tatsächlichen Grund lage entbehren. Alle Nachrichten über schwere Zusammenstöße von Angehörigen der Sicherheitspolizei mit Ententeosfizieren sind erfunden. Ein edler Zeitgenosse, ein deutscher Düsseldor fer Einwohner, der einen Sipowachtmeister denunzierte, weil er belgische Offiziere nicht gegrüßt hätte, wurde von den Zu schauern dieser unwürdigen Handlung durchgeprügelt. politische Rundschau. Deutsches Keich. Die Haussuchungen im Siegerland Auf die Anfrage des Abgeordneten Mumm (Deutsch national) über die Haussuchungen bei rechtsstehenden Parteianhängern, die viermal gestellt worden war, ohne beantwortet zu werden, hat die Regierung jetzt eine längere Antwort erteilt, aus der hervorgeht, daß der Re gierungspräsident auf Prcsseangabeu hin im Kreise Siegen Haussuchungen veranstalten ließ bei Personen, die angeb lich Orgeschanhänger waren und Waffe» verborgen hatten. Alle Durchsuchungen hatten keinen Erfolg, sie sind frei willig gestattet worden. In der linksstehenden Presse war behauptet Word?», daß militärische Organisationen im Siegerlande beständen, die gegen die Arbeiterschaft ge richtet waren. Die Durchsuchungen hatte Minister Seve ring angeordnet. Sie haben ergeben, daß die gemachten Angaben falsch waren. Bayerischer Protest gegen die Entwaffnung. Im Hauptausschuß des bayerischen Landtages pro testierte der Abgeordnete Dr. Müller (Demokrat) auf das schärfste gegen das neue Entwaffnungsgesetz, welches auch die Frage des Turnwefens bedrohe, indem die Franzosen einfach alles als militärische Übung ansehen. Der Redner warnte den Reichstag und die Reichsregierung, sich zum Schergen gegen die deutsche Jugendbewegung machen zu lassen. Glatte und böswillige Erfindung Die englische Zeitung „East-Erpreß" verbreitet eine französische Meldung ans München, wonach in Bayern eine geheime Militärexpedition nach Oberschlesien vorbe reitet werde. — Diese Meldung ist eine glatte und bös willige Erfindung, die den Zweck verfolgt, den Verlauf der Äbstimmungsvorbereftimge» in Oberschlesien zu stören. Fast eine Milliarde Tumuüschädcn. Auf eine Anfrage im Hauptausschuß des Reichstage? bezüglich der Aufwendungen des Reiches für die durch innere Unruhen innerhalb des Reichsgebietes verursachten Schäden erklärte Staatssekretär Lewald vom Reichs- Ministerium des Innern, daß der Umfang der Tumult schäden anfänglich auf 600 Millionen Mark geschätzt wurde, daß aber voraussichtlich diese Summe nicht ausreichen werde, weshalb außer den im Etat 1920 bewilligten 400 Millionen Mark im diesjährigen Etat noch eine weitere Summe von SOO Millionen Mark. anaeforpert^L-rdey Müsse. Bezahlt seien bisher etwa 80 bis 100 Millionen Mark, aber das seinen nur Vorentschädigungen. Jahrestag der Abstimmung 1« Schleswig. Aus Anlaß des Jahrestages der Abstimmung in Rordschleswig hat der preußische Minister des Jknern, Severing, an Oberbürgermeister Todsen in Flensburg folgende Drahtung gerichtet: „Die Abstimmung am 14. März 1920 hat die Stärke und Kraft des Deutschtums bewiesen. Nur in Einigkeit vermögen wir unseren natio nalen Besitzstand zu festigen und unseren Wiederaufstieg zu sichern. Möge die Bevölkerung Schleswigs immerdar in Treue allen Schwierigkeiten, die sich ihrer friedlichen Entwicklung entgegenstellen, die Stirn bieten und unbeirrt an der Liebe zur deutschen Heimat, zur deutschen Sitte und Kultur und zur deutschen Sprache festhalten. Möge auch die Abstimmung in Lberschlcsien am 20. März 1921 ein gleich erhebendes Bekenntnis zum deutsche« Vater lande darstellen, wie es der unvergeßliche 14. März 1920 gewesen ist." Auflösung der Vorschulen. Die finanziellen Schwierigkeiten, die sich der Durch führung des Grundschulgesetzes besonders in Preußen ent gegenstellten, sind beseitigt. Es werden demnach der Vor schrift des Paragraphen 2 Absatz 1 des Grundschulgesetzes entsprechend in allen Ländern die untersten Klassen der öffentlichen Vorschulen (Vorschulklassen) spätestens vom Beginn des Schuljahres 1921/22 an nicht mehr geführt werden. Frankreich. X Nikitas Erbschaft. Prinz Danilo von Montenegro hat zugunsten des Prinzen Michael, eines Sohnes des verstor benen Prinzen Mirko, abgedankt. Königin Milena hat die vorläufige Regentschaft übernommen und eine Proklama tion an das montenegrinische Volk gerichtet, in der sie er klärt, sie werde stets die Rechte Montenegros verteidigen. Als Aufenthaltsort habe sie San Remo gewählt. Schwerz. X Völkerbund und Rüstungsbeschränkungen. Der Ge neralsekretär des Völkerbundes hat an die Negierungen, welche Mitglieder des Bundes sind, eine Note gerichtet, worin er bis zum 1. Mai um Mitteilung darüber bittet, in welcher Weise sie dem von der Völkerbnndsversamm- lnng in Genf am 14. Februar ausgesprochenen Wunsch Rechnung zu tragen gedenken. ES handelt sich um die Beschränkung der Ausgaben für Heeres-, Flotten- und Luftfahrzwecke während der beiden Jahre, die auf das jetzige Haushaltsjahr einer jeden der in Betracht kommen den Negierungen folgen. Großbritannien. X Hinrichtungen in Irland. Die Hinrichtung von sechs Sinnfeinern in Dublin brachte die Bevölkerung von Du blin in die größte Erregung. Die Sinnfeiner, die An hänger der republikanischen Armee waren, wurden zum Tode verurteilt, da sie augeblich an Mordtaten aus dem Hinterhalt gegen englische Truppen beteiligt waren. Sie wurden paarweise in Zwischenräumen von einer Stunde aufgehängt. Alle Geschäfte und Bureaus und selbst die Postämter waren zum Zeichen der Trauer geschlossen. An 20 000 Personen knieten vor den Mauern des Gefäng nisses, die Frauen und Mütter der Verurteilten in der ersten Linie und beteten. Die Henker wurden in Tanks zum Gefängnis gebracht und eine Reihe von Panzer autos und Tanks war in der Entfernung ausgestellt, um etwaige Unruhen im Keime zu ersticken. Vor dem Ge fängnis wurde eine ganze Reihe von Altären errichtet. Spanen. X Geständnis des Mörders Datos. Der Mörder Datos ist in seiner Wohnung verhaftet worden. Es ist ein ge wisser Menes Pedro Mateo. Die Polizei hatte seit einigen Tagen seine Spur verfolgt und seine Wohnung über wachen lassen. Als Mateo sich in seine Wohnung begeben wollte, um kompromittierende Schriftstücke zu vernichte», wurde er sofort von Polizisten verhaftet. Die Polizisten betäubten ihn durch einen Schlag aus den Kopf und nahmen ihn darauf fest. Er war im Besitz von fünf ge ladenen Revolvern und erklärte, daß er sich mit Hartnäckig keit verteidigt hätte, wenn er nicht überrascht worden wäre. Er gestand sein Verbrechen ein und erklärte, daß er allein auf das Automobil des Ministerpräsidenten geschossen habe. Er habe seine» Chefs gehorcht, die ihm anbefohlen hatten, Dato ,zn töten. Er gab zu, daß ihn zwei Kame raden bei der Ausführung der Tat begleitet hätten. Stus In. und Ausland. Berlin. Die Verabschiedung deS neuen Ortsklassen verzeichnisses stoßt aus Schwierigkeiten. Der Reichstag wünscüt deshalb diese Frage durch einen vorläufigen Entwurs provisorisch zu regeln. Prag. Gras Karolyi wurde der Aufenthalt in der Tschechoslowakei untersagt. In diesem Sinne haben die Grenzbehördcn Anordnungen erhalten. Bukarest. Die rumänische Regierung hat an der bulga rischen Grenze deu Belagerungszustand erklärt, an geblich, um den Streifzügen der Bulgaren ein Ende zu setzen. Washington. Nach einer Besprechung mit der» Präsiden ten Harding teilte Senator Lodge mit, daß die Sonder sitzung des Kongresses zum 11. April einberusen werden wird. Welt- und Volkswirtschaft. Berliner Produktenbörse. Nichtamtlich sind am 15. März im Berliner Produktenverkehr folgende Preise er mittelt für 50 Kilogramm ab Station: Spciseerbsen, Viktoria 130—145 M., kleinere Erbsen 120—125 M., Futtererbsen 105 bis 118 M., Wicken 80—100 M., Lupinen, neue blaue 50—55 M., neue gelbe 54-65 M., Serradella 52—58 M., Raps 240 M. nom., Rübsen 5—10 M. darunter, Leinsaat 240—260 M., Trocken schnitzel 49—52 M., Steffenscynitzel 78—84 M., vollwertige Zuckerschnitzel, Helle 110—125 M., Rapskuchen 54—70 M., Lein kuchen 120—128 M., Torfmelaffe 48—50 M., Wiesenheu, lose, gesund und trocken 20—22 M., gut, gesund und trocken 2A—25 M., Stroh drahtgepreßt 17,50—18 M., gebündelt 17,50—18 M., Roggenlangftroh 19—20 M., Runkelrüben 7—8 M., Mais (Preise um 1)4 Uhr) lose frei Kaiwaggo» Hamburg, Plata, bahnstehend 143 M., März 138 M., April 127-126 M., Mixed- Mais März 135 M., April 128 M. o 4- Einfuhrbeschränkungen in der Schweiz. Der schweize rische Bundesrat hat den von der Sachverständigenkommission vorgeschlagenen Einfuhrbeschränkungen zugestimmt. Der for melle Beschluß wird im Laufe dieser Woche gefaßt werden. .Der Bundesrat hat die Gebühren für die zu erteilenden Ein fuhrbewilligungen auf 2 bis 6 Prozent festgesetzt. Sückülcke lwä Lokale MtMvgm. Aauuhos, den 17. MSrz 1»1. M-rwlatt für den 17. Mürz. Sonnenaufgang 6" il Mondaufgang 10°' V. Sonnenuntergang 6°' j! Monduntergang 1" V. 1811 Dichter Karl Gutzkow geb. — 1917 Zweiter Einbruch der Russen in Ostpreußen: Plünderung Memels. — 1920 Die Regierung Kapp wird gestürzt. Li Warnung vor PaMLschern! Die amerikanische Kommission in Berlin gibt bekannt, daß sie im Besitz ein wandfreien Beweismaterials ist, aus dem hervorgeht, daß mehrere Personen sich mit der Herstellung falscher Pässe tmd Visa befassen. Deutsche, die nach den Vereinigten Staaten wollen, werden nochmals eindringlichst daran er innert, daß das Paßamt der Kommission, Berlin, Fried richstraße 174, die einzige Stelle ist, wo amtlich gültige Visa zu erlangen sind. In den letzten.Wochen ist in den Einschiffungshäfen Deutschlands und Hollands eine ganze Anzahl von Leuten angehalten worden, die sich im Besitz gefälschter Pässe oder Visa befanden. Die Kommission ist ferner telegraphisch benachrichtigt worden, daß die in amerikanischen Häfen diensttuenden Einwanderungs- l eamten alle Pässe und Visa aufs genaueste prüfen, und daß alle Ausländer, die mit gefälschten Pässen oder Visa ankommen, sofort wieder deportiert werden. Es ist vor- gekommen, daß bis zu fünfzig Personen mit gefälschten Visa an einem Tage in amerikanischen Häfen abgefaßt wnrden. Im Anschluß daran wird betont, daß Personen, die aus diesem Grunde verhaftet und deportiert werden, auf immer aus den Vereinigten Staaten ausgeschlossen sind. — Das Naunhofer Schützenfest füllt diesmal auf den 3i. Juli, den 1. und 2. August. Von der Gesellschaft wird nichts unterlassen, damit das Fest seinen alten Ruf behält. Es wird in volkstümlicher Weise arrangiert werden, und dazu sind bis jetzt schon eine Anzahl Fieranten gewonnen worden. — Naunhof. Am Sonntag, den 13. März veranstaltete der Internationale Bund der Kriegsopfer, Ortsgruppe Naunhof, einen öffentlichen Ilnterhaltungsabend. „ O Setmat sonne, Leimaterde" so klangen die Worte des Theaterstückes und mancher Besucher, welcher die Leiden der Gefangenschaft durchgekostet hatte, wird zu der Ueberzeugung gekommen sein, daß die Aufführung dem Zweck der Sache entsprach. Die Not und Pein derjenigen Kameraden, denen das Unglück des Ge fangenwerdens zuteil wurde, kam so recht zum Ausdruck. Weiter kam ein Gesangsduett an die Reihe »Zwei verlassene Italiener", welche für ihre Leistung den allgemeinen Beifall fanden. Besonders sei noch hervorzuheben der Cellovortrag, der unter stürmischem Beifall endete. Die Besucherzahl sowie die Kundgebung des Beifalls ließen deutlich erkennen, daß man die Aufführung als wohlgelungen bezeichnen kann. Aus viel seitigen Wunsch gelangt am Sonntag, den 20. MSrz, das Theaterstück im Gasthof Pomtzen nochmals zur Aufführung. I-. — Naunhof. Die im großen Saale des Gasthofs zum Stern abgehaltene Monatsversammlung des Bezirksobst bauvereins war wiederum sehr zahlreich besucht. Ausge nommen wurden 5 neue Mitglieder. Eine sehr rege und heftige Aussprache verursachte die Kartoffelangelegenheit. Die Preise der Saatkartoffeln sind bedeutend höher als wie fie bet der Be stellung angegeben wurden, weshalb Lerr Max Paul nochmals um einen Preisnachlaß nachsuchte, woraus 2 Mk. pro Zentner nachgeloffen wurde. Die Gesamlsumme beträgt 117.220 Mk. Serr Thiemann bezeichnete dte Forderung für die Soalkar- toffeln als Wucher, da die Preise um das Doppelte gestiegen sind. Auf Antrag des Lerrn Tritzschler soll nochmals tele phonisch mit Lerrn Mende in Verbindung getreten werden, um einen größeren Preisnachlaß zu erreichen. Ilm dem Vorsitzen den die Saatkartoffelausgabe zu erleichtern, werden die Mit glieder gebeten, selbst von Zeit zu Zeit Erkundigung bei der Bühn einzuholen, ob die Saatkartoffeln angekommen sind. Zur Hauptversammlung nach Dresden wurde Herr Max Paul beordert. Schluß der Versammlung 11 Uhr. L.— -f- Schlechte Sitzgelegenheiten im Freien. Wir machen unsere Leser darauf ausmerklam, bei Spaziergängen im Freien beim Ausruhen vorsichtig zu fein und lieber stehend zu verweilen, als den Erdboden oder gar Steine als Sitzgelegen heit zu benutzen. Einesteils ist die Erde noch nicht genügend erwärmt, auch nicht bei dem schönsten Frühltngswetter, ander seits ist unser an die Zimmerwärme gewöhnter Körper gegen über dem Aufenthalt im Freien noch nicht genügend abgehärl.4. Besonders Kinder find bei deren Sorglosigkeit zu beaufsichtigen. P Naturfreunden wird die Beobachtung der Venus in diesen Tagen, wo sie im größten Glanze strahlt, empfohlen. Die in letzter Zeit wahrgenommenen Himmelserscheinungen (Köse) werden mit ihr in Verbindung gebracht. -f Steueret d. Von allgemeinem Interesse ist anlätz- lich der jetzt erfolgenden Steuerveranlagung der Steuereid. Mit Genehmigung des Landesfinanzamtes kann das Fianz- amt verlangen, datz der Steuerpflichtige Tatsachen, die er be hauptet. durch Versicherung an Eides Statt erhärtet. Die Tat sachen. deren Richtigkeit versichert werden soll, sind schriftlich festzufiellen und dem Steuerpflichtigen mindestens eine Woche vor Abgabe der Versicherung mttzuteilen. Eine eidesstattliche Versicherung soll nur gefordert werden, wenn andere Mitte! zur Erforschung der Wahrheit nicht vorhanden sind. Die eides stattliche Versicherung kann jedoch nicht erzwungen werden. P Das sächsische Handwerk gegen eine Son derpartei. Eine kürzlich in Dresden abgehaltene Vertreter- Versammlung vom Landesausschuß des sächsischen Landwerks beschäftigte fich mit der Stellung zu der in Ostsachsen gegründeten sogenannten „Wirtschastspartei des Mittelstandes", die bekannt, lich durch ihre Sonderltste bei den Landtagswahlen wesentlich zur sozialistischen Mehrheit im Landtage beigetragen hak. Die Versammlung richtete an die Wirtschastspartei die Bitte, von einer eigenen politischen Partetbildung obzusehen, um eine Zer splitterung der Kräfte zu vermeiden und nicht Verwirrung in die Kreise des Handwerks zu bringen, zumal auch zurzeit dte Der- lretung des Handwerks in und durch die bestehenden politischen Parteien sehr glücklich sei. -ß Steuerabzug betreffend. Dom Aeichsfinanz. Ministerium ist bestimmt worden, daß bet Laushaltungsvor ständen auch für die zur Laushaltung zählenden minderjährigen Kinder mit eigenem Arbeitseinkommen täglich 1,50 Mk.. wöchentlich 10 Mk.. oder monatlich 10 Mk. vom Steuerabzug fteizulaffen find.
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