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Präsident Harding stützt die Alliierten. Die Pläne der Bereinigten Staaten, den FriedenS-u- stand mit Deutschland wiederherzusteüen, sind durch dir Krise durchkreuzt worden. Der neue Präsident Harding sei der Ansicht, daß die Annahme der Resolution zur Frie- den-zustand-erklärung mit Bezug auf Deutschland in dem Augenblick, in dem die Miterten gegen Deutschland mobil machen, mn die Annahme der Reparationsforderungen zu erzwingen, als Kränkung der Alliierten betrachtet werden könnte. Er habe deshalb den Senatoren nahegelegt, einst weilen mit der Friedensresolution noch zu warten, weil Deutschland sonst nach Herstellung normaler Beziehungen an die Vereinigten Staaten appellieren könnte. Französische Beutegier. Was die Geldforderungen Frankreichs betrifft, so will sich Frankreich, wie aus Paris verlautet, nach Abbruch der Verhandlungen selbst bezahlt machen. Es gäbe, wird er klärt, eine Menge Mittel, um Frankreich in den Besitz von Geld zu setzen. Es wären bereits entsprechende Maß nahmen ins Auge gefaßt, doch sei es noch nicht an der Zeit, darüber zu sprechen, weil das Projekt noch nicht vollstän dig ausgearbeitet wäre. Mit militärischen Maßnahmen allein dürfte sich die öffentliche Meinung nicht zufrieden geben, die militärischen Maßnahmen seien nicht geeignet, gleichzeitig Geld hereinzubringen. Frankreich müsse un bedingt zu seinem Teil gelangen. Wenn auch Lloyd George verpflichtet wäre, mit der englischen öffentlichen Meinung zu rechnen im Hinblick auf die Anwendung der Gewaltmaßnahmen, so wird auch Briand der öffentlichen Meinung Frankreichs Rechnung tragen müssen, die sich nicht zufrieden geben würde, wenn auch die „Sanktionen" die Einberufung von mehreren Jahresklassen erforderlich machten. Die Maßnahmen würden derart getroffen, daß es den Deutschen schwer fallen würde, den Zahlungen Mszuweichen, die sie den Mnerien zu entrichten haben. Protest im Reichstage. Der Reich-Kanzler über de» Rechtsbruch der Alliierte«. 7" *1—c?S. Berlin. 8. März. Unmittelbar nach Eröffnung der heutigen Reichstags- fitzung gab der Reichskanzler Fehrenbach eine durch den Ab bruch der Londoner Verhandlungen veranlaßte Erklärung ab. Er sagte: Die Londoner Verhandlungen sind abgebrochen und unsere Delegation befindet sich auf dem Rückwege. In eine Erörterung der Verhandlungen kann erst eingetrete« werden nach deren Rückkehr. Die „Sanktionen" find, in richtiges Deutsch übertragen, Gewalttaten ohne jeden RechtSgrund. Dem Protest des Ministers Simons gegen diesen Rechtsbruch schließe ich mich namens des deutschen Volkes an. Dieser Rechtsbruch ist um so schlimmer, als er einem Volke zugesügt wird, dem jede Möglichkeit, sich zu wehren, abgeschnitten ist. Die Über zeugung aber ist in uns gefestigt worden, daß auf diese Weise keine Regelung der europäischen Wirren geschaffen werden kann. Es wird weiter nach Lösungen gesucht, die im Bereich menschlicher Möglichkeiten liegen. Wir find gewillt gewesen, die Politik des guten Willens zu be tätigen. Wir wissen, daß wir beim Wiederaufbau die schwersten Lasten zu tragen haben. ES beginnt für das deutsche Volk, das schon so viel durchzumacheu hatte, eine neue schwere Zeit. Jetzt heißt es, ausharren in Geduld. Dazu habe ich das feste Vertrauen. In erster Linie heißt eS jetzt, unsere Mitbrüder in den bedrohten Gebieten in Liebe zu umfassen. Das Urteil über London steht heute schon fest. Wir überlassen es der Geschichte. Sie wird nicht nur über die Schuld am Kriege ihr Urteil abgeben, sondern auch über den Versailler Frieden. Diese Ausführungen des Reichskanzlers wurden wieder holt mit lebhaftem Beifall und mit Händeklatschen ausge nommen. Aba. Stresemann (D. Vp.) ersuchte darauf, dem Ausschuß für auswärtige Angelegenheiten Gelegenheit zu geben, ein gehend Stellung zu den Londoner Verhandlungen zu nehmen und bi- dahin das Haus nicht mit einer Besprechung zu be fassen. Abg. Crispien (Unabh.) protestierte gegen die Verschiebung der Besprechung. Durch geheime Verhandlungen sei schon genug Unheil angerichtet worden. Mit den Auslassungen de- Reichskanzler- sei seine Partei nicht einverstanden. Abg. Dr. Levi (Komm.) schloß sich diesem Protest an. Der Reichskanzler habe wiederum versucht, die nationalen Hetzer aufzustacheln und die Schuld am Kriege abzuwälzen. Abg. Müller-Franken (Soz.) erklärte, angesichts der Lage Ware es weder im Jnlande noch »m Auslände verstanden worden, wenn der Reichskanzler geschwiegen hätte. Wir werden natür lich Gelegenheit haben müssen, ausführlich über die Frage zu sprechen, aber von einem Begraben im Ausschuß kann keine sters Simons hat keinen Zweck, deshalb schließe ich mich dem Aniraa Stresemanns an. Abg. Crispien (Unabh.) meinte, im Auslande würde der Eindruck verstärkt werden, als lebe der deutsche Militarismus noch. Die ^lleichstagsmitglieder, die dem Ausschuß nicht an geboren, hätten kein Recht, an den Verhandlungen teilzu nehmen. Hierauf wurde der Antrag Crispien aus sofortige Er öffnung der Debatte über die Erklärungen des Reichskanzlers gegen vie äußerste Linke ab gelehnt, desgleichen der An trag, zuerst das Plenum und dann den Ausschuß mit der An gelegenheit zu befassen Der Aufstand g :en die Sowjets. Schwere ^eschützkämpfe. Kronstadt bildet anscheinend das Zentrum der auf ständischen Bewegung gegen die Sowjetregierung. Das Schließen der Fabriken und die Teuerung der Lebens mittel setzten die Arbeiter in Bewegung. Mit ihnen ver banden sich die Matrosen und einzelne Truppenteile. Montag nachmittag 4 Uhr begannen die Aufständi schen Petersburg von Kronstadt aus mit schwerem Geschütz zu bombardieren. Die in Händen der Sowjets besind- lichen Forts eröffneten das Gegenfeuer aus Kronstadt. Das Bombardement dauerte die ganze Rächt an. Trotzki soll die Leitung der Operationen gegen die Aufständischen in den Händen haben und zum Diktator ernannt worden sein. Die Arbeiter, die sich erhoben, ver langten die Wiedereröffnung der Fabriken, den Rücktritt der Sowjetregierung und die Einberufung der gesetz gebenden Versammlung. Auch in Sibirien zeigen sich feindselige Bestrebungen gegen die Sowjetherrschaft. politische Rundschau, Deutsches Reich» Für den Abbau der Lebensmtttelämler. Da die Bevölkerungsbewegung mehr zum Stillstand gekommen ist und sich nur wenige Lebensmittel in öffent licher Bewirtschaftung befinden, Hot der Deutsche Städ.e- tag beim Reichskanzler bcontraat. die Bundesratsver- »td«wns vom 24. Oktober 1918 über die Fortschreibung' der Zivilbevölkerung -um Zwecke der Lebensmittelver sorgung baldmöglichst außer Kraft zu setzen, da ihre Durchführung den Gemeinden ganz erhebliche Unkosten verursacht und die Aufwendungen in keinem Verhältnis mehr zu dem erzielten Nutzeffekt stehen. Auch das Reich dürfte an einer baldigen Aufhebung interessiert sein, da «S einen Teil der Kosten zu tragen hat. Zurückhaltung deutscher Waggons durch Polen. In einer in Berlin vom Außenhandelsverband ver anstalteten Aussprache über die Frage der deutschen Aus fuhrsperre gegen Polen machte ein Vertreter der Reichs regierung aufsehenerregende Mitteilungen über das un erhörte Verhalten der polnischen Etsenbahnbehörden auf dem Gebiete des deutsch-polnischen Güterverkehrs. Da nach haben die Polen trotz des seinerzeit vereinbarten Warenaustausches in gleicher Höhe nicht weniger als 50 000 deutsche Waggons widerrechtlich zurückgehalten und sie sich ohne jede Gegenleistung angeetgnet. Kommunistische Wahlresultate. * Im Bochumer Gewerkschaftskartell erlitten die Kom munisten bet der Wahl des Vorstandes eine vernichtende Niederlage. Es wurden nur Mehrheltssozialisten ge wählt. Der Kommunist, der nur 12 Stimmen ans sich vereinigte, wurde für unwürdig erklärt, weiterhin einen Posten in der freien Gewerkschaftsbewegung zu bekleiden, weil er öffentlich-zur Wahl bolschewistischer Betriebsräte ausgesordert habe. Unruhen in Beuthen. In einer Versammlung der oberschlesischen Volks partei kam es zu Tumulten und Tätlichkeiten. Mehrere Personen wurden leicht verletzt. Eine französische Truppen abteilung säuberte die Straßen. Später fanden neue Zu sammenstöße statt, die einen blutigen Ausgang nahmen. Mehrere Polizisten wurden schwer mißhandelt und ent waffnet, mehrere Zivilpersonen schwer verletzt. Eine Ab teilung Franzosen stellte die Ruhe her. — General Le Rond ist nach Oppeln zurückgekehrt und hat seine Tätigkeit wieder ausgenommen. Polonisierungsbestrebungen in Danzig. Der englische Oberkommissar von Danzig, General Haking, hat sich, nach Warschauer Mitteilungen aus Paris, gegen die Übertragung des Militärmandats an Polen ausgesprochen. Polen könne Danzig weder bei Angriffen von Rußland noch von Deutschland verteidigen und wolle das Mandat nur zu Polonisierungszwecken ausnutzen. Verhaftung eines deutschen Vertreters in Tiflis. Das diplomatische Korps in Georgien, darunter der deutsche Geschäftsträger Rauscher, hat Tiflis verlassen und sich der vor den Sowjettruppen zurückziehenden georgi schen Regierung angeschlossen. Der dort zurückgelassene Mrtsche Vertreter Druffel wurde verhaftet. Es werden Schritte in Moskau getan, um ibn wieder freizubekommen. Zt^jen. X Der Papst gegen die Gewaltanwendung. Im Ge heimen Konsistorium teilte der Papst die Ernennung neuer Kardinale mit, nämlich des Nuntius von Madrid und der Erzbischöfe von München, Köln, Phila delphia, Tarragona und Burgos. In einer Ansprache im Geheimen Konsistorium erinnerte der Papst daran, daß trotz der Unterzeichnung des Friedens die Wut des Krie ges nicht aufgehört habe, und daß die Kämpfe zwischen Klassen und Nationen andauerten. Der Papst beklagte die Gewalttat, von wem sie auch begangen werde, und wies darauf hin, daß er alles in seiner Macht Stehende getan habe, damit Frieden und Ruhe in die Gesellschaft zurückkehrten. Großbritannien. X Der Aufruhr in Irland gewann in den letzten Tagen gewaltig an Bedeutung. Ein Überfall von etwa 500 Sinnfeinern in der Grafschaft Cork endete mit dem Tode des Generals Coming und mehrerer Offiziere und Sol daten. In Dublin fanden verschiedene Bombenangriffe statt. Mehrere Brände brachen aus. Auch in der engeren Umgebung von Newcastle wurden verschiedene Brände gelegt, u. a. in ein Petroleumdepot. Aus In- und Ausland. Oppeln. Auf Befehl der Interalliierten Kommission in Oppeln sind die Grasen Strachwitz und Schalscha verhaftet worden. Der Grund zur Verhaftung ist nicht bekannt. Budapest. Vor einigen Tagen wurde gemeldet, daß die rumänische Grenze gesperrt worden sei. Wie sich nun heraus stellt, beruht diese Sperre auf einem Mißverständnis. Sie wurde auch bereits wieder aufgehoben. Brüssel. In Antwerpen sind die Verhandlungen zwischen Belgien und den Niederlanden über die Abtretung des rechten Scheldeufers durch die Niederlande wieder aus genommen worden. Der spanische Ministerpräsident erschaffen. Madrid, 9. Marz. Als der Ministerpräsident ! Dato gestern im Automobil das Parlament verließ, s wurde er von drei Männern, die in einem anderen Auto seinen Wagen überhült hatten, durch 2S Revolver- schüsse getötet. Die Täter find entkommen. Es soll ! sich um Syndikalisten handeln. Umstellung der Berufsiäiigkeii. Ausgleich zwischen Stadt und Land. Die Umstellung ganzer Volksteile von erwähltem oder erlernten! Beruf auf eincu andern ist heute uner läßlich für eine gesunde volkswirtschaftliche Entwicklung. Namentlich der Landwirtschaft mangelt es an geeigneten Kräften, während in den Städten sich die Arbeitslosen- Heere ständig vergrößern. Eine Massenverpflanzung ohne Auswahl und ohne vorherige Fühlungnahme von der Stadt aufs Land ist jedoch nicht möglich. Der Städter muß sich erst mit den Gepflogenheiten und den Anforde rungen des Landlebens vertraut machen, ehe er sich ent scheiden kann, überzusiedeln; der Landwirtschaft ihrer seits ist mit ungeeigneten Kräften ebenfalls nicht gedient. Um hier Annäherungsmöglichkeiten zu schaffen, sind besonders in Land- und kleinen Stadtgemeinden zu leistende größere Arbeiten geeignet, durch die erwerbs lose Arbeiter und Handwerker Beschäftigung finden. Da das Reich jeder Anlage von hervorragend volkswirtschaft licher Bedeutung erhebliche finanzielle Unterstützung bet Verwendung von Erwerbslosen gewährt (bis zum Mehr fachen der ersparten Erwerbslosenunterstützung), sollten die Gemeinden besonders den Wasserleitungs- und Kanaltsationsbau in Angriff nehmen, der große gesund heitliche Bedeutung hat, und der Gemeinde gußerdM et»« sich vorzüglich rentierende Kapitalanlage bt-j-t. ES ist nicht allgemein bekannt, daß die Mehrzahl aller Ort schaften unter 3000 Einwohnern noch keine Wasserleitung besitzt. Da Arbeitslose verschiedendfirr Berufe in größe ren Mengen bet diesen Arbeiten Beschäftigung finden, haben sie Gelegenheit, sich mit den Eigentümlichkeiten de- Lebens und der Arbeit auf dem Lande, sowie mit der Landbevölkerung selbst bekannt zu machen. Auf diese Weise wird der Überwanderung wirksam vorgearbeitet. Wenn die Gemeindebehörden ohne Zeitverlust die finan zielle Unterstützung beim Reiche beantragen, können die Vorarbeiten für den Wasserleitungsbau noch rechtzeitig im kommenden Frühjahr beginnen. Eine Erleichterung wird dadurch geboten, daß die einschlägige Industrie im Allgemetntnteresse ihre Preise so niedrig wie möglich halten will. Jeder Einsichtige muß daher diesem Zweige der produktiven Erwerbslosenfürsorge ganz besonderes Interesse widmen. W. W. Sälbllkckie uoä Lokale Mitteilungen. Naunhof, den 10. März 19L1. Merkblatt für den 10. März. Sonnenaufgang 6^!! Mondaufgang 6" V. Sonnenuntergang 5" ü Monduntergang 7°° N. 1783 Dichter Joseph v. Eichendorfs geb. — 1813 Der Orden des Eisernen Kreuzes gestiftet. lH Telegramme für Abstimmungsberechtigte. Die Ober postdirektion Breslau hat verfügt, daß alle Telegramme, die Abstimmungsberechtigten nachgeschickt werden, gegen Quittung an den Vertreter des Deutschen Schutzbundes auf den Bahnhöfen in Breslau und Neiße übergeben werden. Die Anschriften der Telegramme müssen ent halten: 1. Name des Empfängers, 2. die Nummer des Sonderzuges, 3. Breslau oder Neiße als Empfangsort, 4. Name des Absenders und Abgangsortes. Aus tech nischen Rücksichten konnten nur diese beiden Telegramm abgabestationen eingerichtet werden. Jeder Stimmberech tigte muß eine von diesen Stationen berühren. Der Ab sender muß sich bei der örtlichen Stelle der Vereinigten Verbände erkundigen, ob der Sonderzug, in dem der Adressat fährt, über Breslau oder Neiße geht. Die Ver treter des Deutschen Schutzbundes werden an den Son derzügen die eingeschlossenen Telegramme ausrufen lassen. Melden sich die Empfänger nicht, so bleiben die Tele gramme bei dem Bahnsteigletter liegen und können dort von Reisenden, die aus irgend einem Grunde ihren Sonderzug nicht benutzen konnten, abgeholt werden. Nach Beendigung des allgemeinen Hin- und Rücktransports werden die Telegramme, die nicht angebracht werden konnten, durch die Post als unbestellbar dem Absender wieder zugestellt. -j- Reisende nach Oberschlefieu werden darauf aufmerk sam gemacht, daß beim Eintritt nach Oberschlefien auf den Prüfungsstellen eine scharfe Durchsuchung des Gepäcks zur Unterbindung des Waffenschmuggels stattfindet. Es wird des halb den Reisenden dringend empfohlen, zur Vermeidung ge waltsamer Oeffnung des Gepäcks sich am Packwagen an den Paßprüfungsstellen einzufinden sowie das Gepäck auf den Ziel» stationen möglichst bald abholen zu lasten. — Navnhof. Der Internationale Bund der Kriegs- opfer Deutschlands (Ortsgruppe Naunhof) veranstaltet nächsten Sonntag, den 13. d. M. im goldenen Stern einen Unterhalt tungsabend mit Tanz. Wie bisher, hat es sich der Verein auch diesmal angelegen fein lassen, durch Aufstellung einiger guier Programm-Nummern seine Besucher angenehm zu unier- hallen. Zum Schluß kommt ,O Leimalsonne, Keimalerde", Dolksstück in 3 Aufzügen mit Gesang zur Aufführung. Der Vorverkauf der Programme hat schon jetzt lebhaft eingesetzt und dürfte die Veranstaltung durch zahlreichen Besuch angenehm unterstützt werden. -ß Interessant für uns Naunhofer! Aus einem bayrischen Blatte ist folgendes zu entnehmen: Abenderg, 28. Febr. Begünstigt vom herrlichsten Früh lingswetter und unter ungeheurer Beteiligung von Stadt und Umgebung fand gestern die Feier der Grundsteinlegung für den Neubau einer Kinderbewahranstalt in Abenberg statt. Die kirchliche Weihe des Grundsteines nahm der ktrchl. Schuldekan, Stadtpfarrer Mittenhuber von Roth vor. In seiner Ansprache wies er auf das allmähliche Erstehen des Werkes während der Schrecken der Kriegszeit hin und rühmte den Liebesstnn seiner Wohltäter, der ersten Stifterin, der früheren Schlotzherrin Frau Clara Albrecht (jetzigen Gattin des Theaterdirektors Grob- Kopf, Naunhof. Die Red.) und besonders des Sochw. Ig. Klein in Amerika, der sich in seiner Vaterstadt ein unvergäng liches Denkmal gesetzt hak. Nach Vollendung der kirchl. Weihe und nachdem eine Urkunde im Stein versenkt worden war, er- ! folgten unter finnreichen Worten die Sammerschläge des Archi- j tekten u. a. hoher Persönlichkeiten. Der Kirchen- und Kinder- j chor unter Begleitung der Abenberger Kapelle verschönten die ! Feier durch entsprechende Lieder. Möge der Simmel dem < Werke, das den Namen Klarastiftung führen soll, gnädig sein. A — MSdchenfortbildvng-schnle «ud Gchulverbände. ! Die Bezirksschulämter find durch Ministerial-Derordnung vom 25. Februar 1921 erneut darauf htngewiesen worden, die Bil dung von Schuloerbänden zur gemeinsamen Unterhaltung von Fortbildungsschule« zu veranlassen und darauf zu dringen, daß mit der Einführung der Mädchenfortbildungsschule zu Ostern dieses Jahres überall begonnen wird. - j- Da die Abstimmung in Oberschlesien gerade auf den Palmsonntag fällt, so haben sich einige Geistliche bereit erklärt, die Kinder dieser Landsleute zu anderer paffender Zeit zu konfirmieren. - j- Verschärfte Paßkontrolle im besetzten Ge biet. Im besetzten rheinischen Gebiet findet seit kurzer Zeit wieder eine schärfere Paßkontrolle statt. Es wird daher darauf hingewiesen, daß Pässe und Personalausweise nur ein Jahr Gültigkeit haben, und daß es sich vor der Abreise ins besetzte Gebiet empfiehlt, die Papiere auf ihre Gültigkeit zu prüfen. Für das besetzte Gebiet, mit Ausnahme des Saorstaat«. genügt ein Personalausweis. Wer ohne gültige Ausweise betroffen wird, läuft Gefahr, mit einer Gefängnisstrafe von mehreren Tagen belegt zu werden. - s- Die Bautätigkeit in Sachfen. Im Januar 1921 wurden in Sachsen 97 Baugenehmigungen gegen 211 im Dezember 1920 erteilt, davon in der Kretshauptmannschast Leipzig 33. Dies» 97 Neubauten sollen insgesamt 220 Woh nungen enthalten. Bei den zuständigen Stellen waren bis zum 1. Mürz d. I. Neubauten für rund 3500 Wohnungen ange meldet.