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anwesende Person« und ein Serichlsbsrichterflatt« verW wuchs«. Segen dar Landgertchtsgebäude tn L «tpzig wurde ein ä-nll-es Wenwt verübt. Gewaltherrschaft im Mansfeldifche«. Lus Eisleben wird berichte, daß tn der Dacht mit Zwischenpausen Gewehrfeuer und auch Landgranaten-Deto- Nationen in den Strass ertönten. Die Streikenden sprengten drei Weichen der Bergwerksbahn der Mansfelder Kupferschiefer bauenden Gewerkschaft in der Nacht in die Luft. Die Arbeite« willigen werden auf den Schächten durch die Streikenden mit Waffengewalt vom Arbeiten abgehalten. Beraubung öffentlicher Kaffen. In Mansfeld erschien plötzlich vor dem Landratsaml ein Kraft wagen, dem 35 Bewaffnete entstiegen, die vor dem Gebäude ein Maschinengewehr aufstellten und dann aus der im Sause befindlichen Kreissparkaffe und der Kreiskommunalkaffe 199000 Mark raubten. Auch die daneben liegende Spar- und Kredit- dank wurde heimgesucht und beraubt. Ein Beamter der Spar kaffe wurde durch einen Beinschuß verwundet. Putsche in Hamburg. Zn den frühesten Morgenstunden versammelten sich in Lamdmg mehrere hundert Arbeitslose auf dem Seiligengeist- selb in der Abficht, nach den Wersten zu ziehen und die Betriebs zu besetzen. Der größte Teil wurde jedoch von der Pdlizei zurückgedrängt, und es gelang nur verhältnismäßig wenigen, über die Elbe nach den Arbeitsstätten der Werften zu kommen. Die aufhetzende Tätigkeit der Kommunisten wird in Kam- bürg mit aller Macht betrieben und soll ihre Entladung tn um fangreichen Demostrationen finden, wozu auch die Erwerbs losen oufgefordert find. Kommunistenumtriebe. In Berlin und Mitteldeutschland. Das Vorgehen der Behörden gegen den maßlosen kommunistischen Terror in Mitteldeutschland und das Einrücken starker Polizeikräfte in die bedrohten Jnduftrie- gegenden hat die Kommunisten ganz wild gemacht. Die Berliner kommunistische „Rote Fahne" fordert ihre Anhänger zu Protestaktionen gegen den „Terrorfeld, zug Hörsings", gegen die „Kommunistenjagd in Berlin" und gegen die „Provokationen der Gegenrevolution" auf. In Versammlungen soll die Berliner Arbeiterschaft den „Willen zum Kampf" und die „Bereitschaft" zeige», dem „bedrängten Proletariat Mitteldeutschlands zu helfen". Den Streik tn Mitteldeutschland selbst bezeichnet die „Rote Fahne" als die „einzig richtige Antwort auf den Einfall der Banden des neuen Bluthundes HSrfing". Sie fordert Wetter zum Kampfe gegen einen angeblichen „groß ange legten niederträchtigen Terrorfeldzug gegen das gesamte Proletariat Deutschlands" auf und warnt die Arbeiter- schäft, nicht länger zu zaudern und nicht zu warten, „bis die Banden der Gegenrevolution mordend über sie her- einbrechen". Der von den Kommunisten proklamierte Generalstreik im Jndustrierevier ist noch nicht vollständig. Zwar haben die Mansfelder Arbeiter in den radikalsten Revieren den Streik begosinen, doch ist in den Zentralen Halle, Geisel tal und Leuna vorläufig keine Stimmung für den Streik vorhanden. Die Einstellung der Versorgung mit elek trischem Strom, die in Aussicht genommen war, hat sich bisher noch nicht bestätigt. ' * Erklärung -er preußischen Regierung. Die preußische Staatsregierung erklärt zu der Ange legenheit: „Wie wenig ernst es den Kommunisten ist, neben der Wahrnehmung der staatsbürgerlichen Rechte — beispielsweise in den Kommunalvertretungen — ihre staatsbürgerlichen Pflichten zu erfüllen, beweisen die Vor gänge in den Stadtverordnetenversammlungen von Löbejuen und Sangershausen. In beiden Stadtvertretungen besitzen die Kommunisten die Mehrheit, sie haben aber die notwendigen Steuerumlagen zur Auf stellung des Hausbaltsvlanes abaelehnt. Löbejuen hat situ Steuerlast vou 175000 Mart r« decken. Sangers hausen von S15 000 MaÄ. Mit Löbejuen Schweben noch Verhandlungen, die Verhandlungen mit Sangershausen sind gescheitert. Die preußische Staatsregieruna hat des halb in ihrer Sitzung vom 21. März die Auflösung der Stadtverordnetenversammlung tn Sangershausen beschlossen, um dem Bezirks ausschuß die gesetzmäßige Handhabe zu geben, seinerseits die Steuerumlage bestimmen zu können. Alle Maßnahmen der Staatsregierung und ihrer Or gane im mitteldeutschen Industriegebiet haben nur die Wiederherstellung geordneter Zustände in der Verwaltung und im Wirtschaftsleben zum Ziel. Wenn diese Maß nahmen mit der Drohung eines Generalstreiks, der auch hier und da teilweise bereits eingesetzt hat, beantwortet werden, so ist die Staatsregierung der Auftastung, daß der Generalstreik in verhältnismäßig kurzer Zeit zu- sammenbrechen wird. Es besteht begründete Hoffnung, daß sich hier aufs neue zeigen wird, wie groß der Unter schied zwischen dem Lärmen der Kommunisten und ihrer wirklichen Macht ist. Die bodenständige Arbeiterbevölke« rung der Jndustriebezirkc sehnt sich nach endlicher Wieder herstellung von Ordnung und Rube." Französische Phantasien. Die ewigen irrsinnigen Zahlen. Im französischen Senat gab der Berichterstatter zur Entschädigungsfrage eine Darstellung über die Rolle der Reparattonskommisston, und macht eine Reihe von Zahlen angaben, die sich besonders auf die Frankreich und seinen Alliierten zugefügten Schäden, sowie auf die bereits von Deutschland erfolgten Leistungen beziehen. Die provisori schen Abschätzungen der Frankreich zugefügten Schäden seien auf 218 S41 596 120 Franken festgesetzt und zerfielen tn folgende Teile: Die Wiederherstellung der an Gütern angerichteten Schäden belaufe sich tn Franken auf: Indu strie: 38 882 521 67S, Gebäuden 36 9S2 500 000, Hausrat 25119 500 000, nicht bebauter Grund und Boden 28 671546 225, staatliches Eigentum 1958 217 193, öffeut- liche Arbeiten 2 583 299 425, andere Schäden 2 859 885 000, Verluste zur See 5 009 818 722, Algerien und Kolonien 10 710 000, tm Auslande 2 094 025 000, Zinsen (5 Prozent) vom 11. November 1918 bis 1. Mai 1921 4 125 000 000, Schädigung von Personen: Militärpensionen 50045890000, Geldbewilligungen für Familien 12 936 956 824, Pensionen für Opfer der Zivilbevölkerung 514 465 000, Mißhand- lungen 1889 230 000, Beistand für Kriegsgefangene 976 906 000, unzureichende Gehälter 223 123 513, ungerecht fertigte Eintreibungen 1267 615 939, insgesamt 218 541 596 120. Frankreich will Oberschlesien teilen. Erlaß des Reichspräsidenten. Reichskanzler Fehrenbach begrüßt« Montag abend auf dem Schlesischen Bahnhof in Berlin einen Zug von der Abstimmung heimkehreckder Oberschlesier und sagte u. a.: „Geliebte Brüder und Schwestern aus Ober schlesien l Nach sorgenvollen Tagen ist die Freude nun tn unser Herz eingekehrt. Oberschlesien hat den glänzenden Beweis deutscher Vaterlandsliebe und Treue gezeigt. Das ganze Vaterland hat auf Oberschlesten geschaut, und eS ist in feiner Hoffnung nicht zuschanden geworden durch die Treue der Oberschlesier. Ihr habt schwere Sorgen mit dieser Reiss auf euch genommen. Weder werdende Mütter, noch sterbende Greise haben sich gescheut, die Strapazen dieser langen Reise auf sich zu nehmen. Der Dank des Vaterlandes ist euch für alle Zetten sicher. Jetzt gilt es, neue Pfeiler aufzubauen, und aufs innigste soll Ober schlesien untrennbar und ungeteilt für alle Zeiten ver bunden bleiben mit unserem Vaterlande. Das deutsche Oberschlesien: Glückauf!" Amtlich wird ein Aufruf des Reichspräsidenten ver öffentlicht, der folgenden Wortlaut hat: An das deutsche Volk! Die deutsche Sache kn Oberschlesten hat einen entscheidenden Sieg errulmen. Er ist dem einmütigen Einstehen des gesamten deutschen Volkes zu danken. Die ein» gesessene Bevölkerung hat ungeachtet aller gegnerischen Ver suche, sie dem deutschen Gedanken zu entfremden, in ihrer über wiegenden Mehrheit treu zum Vaterlande gehalten. Die stimmberechtigten Oberschleficr aus dem Reich und dem Aus land haben, erfüllt von der Liebe zur Heimat, Entbehrungen und Mühe nicht gescheut. Sie sind allen Einscküchtcrmms- . «11 ich«, «n- bliche Arbeit und mustergültige« Zusammenwirken da« Werk vollende« helfen Khnen «M ohne Annahme ist eibende Dank des deutschen Volkes gewiß. Der Reichspräsident: Der Reichskanzler: Ebert. Fehrenbach. «.«'M» - - habe» alle Schichte« iwr B Grenzspende dw »WM betgest DstMWÜUNG Die Spannung und dle Befriedigung, mit der tn Österreich und Deutfch-Böhmen das Abstimmungsergeb nis aufgenommen wurde, konnte im Deutschen Reiche selber kaum größer sein als in diesen außerhalb seiner Grenzen liegenden Bezirken des Deutschtums. Roch mehr als die wirtschaftlichen Erwägungen, auf Grund deren man das Verbleiben Oberschlesiens bei Deutschland wünschen mußte, wird die moralische Bedeutung der Tatsache betont, daß nach Ostpreußen und Kärnten nun auch die Ober- schlester ein Bekenntnis -um Deutschtum abgelegt haben. Minister Simons an die Heimkehrer. Der Reichsminister des Auswärtigen, Dr. StmonS, begrüßte Dienstag auf dem Schlesischen Bahnhofe in Ber lin ebenfalls einen Zug heimkehrender Oberschlesier und betonte dabet, die Schlacht sei gewonnen, Oberschlesten habe sich sür Deutschland erklärt. Er suhr fort: Und wie groß der Sieg ist, daS können wir so recht er kennen, wenn wir hören, wie unsere Gegner diese Abstimmung aufsassen, wie erschreckt und bestürzt sie darüber sind, daß die oberschlesische Bevölkerung sich in so großer Mehrheit für das deutsche Vaterland ausgesprochen hat. Denn ihnen handelte eS sich nur darum, einen Grund vorschützen zu können, uw Oberschlesien vom Reiche zu reißen. Aber die Bevölkerung Oebrschlesiens und Ihr mit dieser Bevölkerung habt dprw Eure Abstimmung kundgegeben: nein, Oberschlesten soll vow Reiche nicht abgerissen werden, Oberschlesien soll und muß beim Reiche bleiben... Mit besonderem Dank und mit besonders herzlichen Empfindungen gedenken wir derjenigen Oberschlester, die in ihrer Heimat zurückbleiben uns vielleicht nach weiterhin manchen Gefahren und Anfechtungen auSgchetzt sein werden. Mögen sie mit unS Kopf und Herz hoch tragen in dem fetten Glauben, daS dasjenige, was am 20. März verkündet worden ist, für alle Zukunft durch keine Macht und kein Unrecht von Deutschland gerissen werd enkann. Bestürzung der französischen Presse. Die französische Presse stellt sich entsetzt über den gün stige» Ausfall der Abstimmung für Deutschland und bringt allerlei Pläne an den Tag, wie man den ausgesprochenen Willen der Mehrheit zunichte machen könne. Der Frie densvertrag verleihe den Alliierten das Recht, Oberschlesien zu teilen und Polen die Kohlenbezirke zuzusprechen. Frank reich werde sich darüber freuen, daß Deutschland ein gro ßer Teil seines Reichtums entrissen werde, den es tn den Gruben von Oberschlesien hatte, und wodurch es auch die Mittel hatte, in Zukunft neuerdings den Weltfrieden zu stören. Wesentlich anderer Meinung ist man in England. Die Blätter heben den großen deutschen Sieg in Oberschlesten hervor. „Star" bezeichnet das Ergebnis der Abstimmung als einen sehr ernsten Schlag sür Polen. Der unmögliche französische Traum von der Niederhaltung Deutschlands sei jetzt ausgetkäumt. Das Ergebnis der Abstimmung sei ein Schlag für die Politik Frankreichs, Polen zu einer Bo- drohung Deutschlands zu machen. Das Endergebnis der Abstimmung. Nach dem Bericht der Interalliierten Kommission in Oppeln beträgt die Zahl der in Oberschlesien abgegebenen Stimmen 716 406 deutsche gegen 471 406 polnische Stim men. In Kattowttz (Stadt) stimmten 75 584 Personen für Deutschland, 69 943 sür Pole«. Der KreiS Groß-Strehlitz hat nach diesem Bericht eine geringe polnische, der «reis Beuchen eine deutsche Mehrheit. Nach den vorläufigen Feststellungen des Deutschen Plebiszitkommisfariats können folgende Prozentziffern zu gunsten Deutschlands für die Abstimmung in Oberschlesien bekannt gegeben Werden: * Myslowitz 37,83 A Kattowitz 57,10 N Beuthen 50,22 N Königshutte 74,74 Tarnowitz 39,— 95 Gleiwitz 64,59 N Hindenburg 51,80 SS Rybnik 36,54 95 Rosenberg 68,— R Kosel 75,60 95 Oberglogau 87,85 H Nikolai 26,40 A Lublinitz 53,26 95 Pletz 29,20 95 Hetäuschte Koffnungen. Roman vvn Ewald Ang König. 4^7 „Und dennoch war «S nur ein Zufall," erwiderte Ferdi nand. „Ich wollte Paul besuchen und ihn veranlassen, «in Glaß Bi« mit mir zu trinken; davon, daß ich Dich bei ihm finde« könne, hatte ich keine Ahnung. Wie konntest Du nur so unklug sein?" „Keine Strafpredigt, wenn ich bitten darf! Wenn ich mich a»»S unsere« ärmlichen Verhältnissen fortsehne, so kann mir da« wahrlich niemand Übel nehmen, Du am wenigsten, der diese Verhältnisse so genau kennt. Aber diese Sehnsucht war es nicht, wa« mich bewog, die Werbung PanlS anzu nehmen, nein, «S war meine Lieb« allein, di« mich so fest mit ihm verbind«», daß «S auch Dir nicht g«ling«n wird, mich von ihm lvSznreißen." Damit brach st« daS Gespräch ab, schweigend erreichten sie da« väterliche Hau«, wo Ferdinand sich kurz verab schiedet«. DaS ZM seiner Wanderung war dieselbe Vierschänke, die Mintrop infolge der Bockslaage entdeckt hatte. Al« Fer dinand in die Straße einbog, sah «r vordem Wirt-Hause «irre ziemlich groß« Menschenmenge, brüllendes Gelachter schallt« ihm entgegen. Gin seltsamer Anblick bot sich ihm, al« er nähertrat. Umringt von halbtrunkenen Burschen, ihren Spöttereien preiLgegeben, stand ein alter, beleibter Herr und «in junge« Mädchen; da« Gesicht de« Herrn war dunkelrot vor Zorn, die Blicke de« Mädchen« schweiften httfesnchend üver die Menge hinüber. Um die Burschen hatte sich ein zweiter Kreis von Nen- gierigen gebildet, meist Tagelöhner, die von der Arbeit ta rnen, Fronen und Kinder au« den niederen Ständen; auch einige aut gekleidete Herren befanden sich unter ihnen, aber keine Hand rührte sich, nm den Bedrängten beizustehen. Die meisten ergötzten sich an dem rohen Schauspiel, den übrigen schien der Mut zu fehlen, die tobenden Burschen an- tugreifen» Mit einem raschen Blick hatte Zftrdinaud da« all«« über- ?ehE, ebenso rasch war sein Entschluß gefaßt. Seine Entrüstung ließ ihn an die Gefahr nicht denken, her er die Stirne bot; mit erhobenem Stock drängte er sich in den KreiS hinein, den Burschen zurufend, daß sie augenblick lich sich entfernen sollten. Im ersten Moment verstummte der Lärm, dann aber brach er nur noch toller au». Einige stürzten sich ans Ferdinand, der al« geübter Fech ter ihre Hiebe leicht parierte und dabei seinen Stock wuchtig auf ihre Köpfe niedersausen ließ, indessen würde trotz seines Mutes und seiner Gewandtheit die Ueberzahl ihn erdrückt haben, wenn jetzt nicht die meisten der Umstehenden, von seinem Beispiel ermutigt, ihm zu Hilfe gekommen wären. Gleich darauf tauchten auch die Helme einiger Polizei- beamte» in dem Menschenknäuel aus, der sich nun rasch lich tete. Der Vorfall war bald berichtet, die Anführer der rohen Bande wurden verhaftet, die Ramen ihrer Spießgesellen aus geschrieben. Buch dir Namen der Zeugen mußten notiert werden; der alte Herr stand mit dem Hut in der Hand vor dem Beamten und trocknete seine nasse Stirn. „Fabrikdirektor Friedrich Heimann," sagt« «r mit einem tiefen Atemzuge, während daS Mädchen ihrem Beschützer einen dankbaren Blick zuwarf. „Und die junge Dame?" fragte der Beamt«. „Meine Tochter Ernestine." „Und Sie, mein Herr?" wandle der Beamt« ftch zu Ferdi nand. „Ingenieur Ferdinand Grollinger!" „Ein Mann, der Kopf undHerz auf dem rechten Meck hat," fügte der Direktor hinzu, indem er Ferdinand die Hand bot. „Ich danke Ihne«, mein Herr, Sie haben im« au« einer sehr unangenehmen und gefahrvoll«» Lag« befreit." „Nehmen Sie auch me«i«n Dank," sagte Ernestine, „mei ne« herzlichsten Dank. Sie sind doch nicht verletzt?" „Nein, nein, mein Fräulein," lacht« Ferdinand, „dir ganz« Geschichte war nicht der Rede wert. Wenn man solchem Ge- siudel entschlossen gegenübertritt, hat man wenig oder gar ntchlS von ihm zu fürchten; wir wären auch ohne Poli zei mtt ihm fertig geworden. Ich bereift die Feigheit derZu- schrmer nicht, wäre nur ein «ntfchloff«ner Mann unter ihnen gewesen, so hätte er die übrigen mit sich fortgeriffen." „Wie Sie «S später taten!" wars Ernestine ein, und wie der traf ihn «in lettchtender Blick au« ihren braunen Augen „Sie wollen doch nicht in die Brauerei hineingehen?" fragte der Direktor, ol«Ferdiuand sich nun auschickte, Abschied zu nehme». „Man hat mir gesagt, da« Bier sei dort vorzüglich." „DaS sagte man mir auch, uud mir ergeht« wie Ihnen, Hopfen und Malz Üben eine Anziehungskraft auf mich an« der ich nur schwer wiederstehen kann." „Bitte, gehen Sie nicht in das HanS," sagte Ernestine, „wir wollten hingehen, aber wir schraken zurück, als wir nur einen Blick in da» überfüllt« Gchänkzimmer warfen. Und ge rade in demselben Augenblick kamen di« rohen Burschen her an«, st« sahen unser Entsetzen, und da« war«, wa» st« verau« laßt«, un» zu verhöhnen." „Gehen Sie mit «n»," nahm der Direktor wieder daS Wort, „ivir wollen «ine Flasche Wein zusammen trinken, ich fühle nach dieser Aufregung da» Bedürfnis nach einem erfrv schenden Trunk." Ferdinand la» in den Augen Ernestinen» die Bitte, di« Einladung anzunehmen, er sagt« zu, »md heiter mit einander plaudernd verließ nun die kleine Gesellschaft den Schauplatz de» kaum beendete»» Kampfe». 9. Kapitel. Wmn Doktor Grollinger einmal ein«: Entschluß gefaßt hatte, so ließ er sich durch keine Gchwierigkeit zurückschrecke», ihn anSzufiihren. Wa» er für gut und recht erkannte, daran konnte fremde? Urteil nicht» mehr ändern, und interessierte er sich für ein- Person, so blieb diese- Interesse auch in ihm rege, so lauge die betreffende Person sich seiner Teilnahme würdig zeigte. DaS wußten die Seinigen, und deshalb fanden sie nicht viel dagegen eiuzuweuden, daß der alte Herr den rätselhaften Fremden ihnen in« HanS bringen wollte. Cr hat ihnen diese» Entschluß in seiner ruhigen, entschie- denen Meise mitgeteilt und da« Zimmer bezeichnet, das bei Patient bewohnen sollte, damit ivar sür ihn eigentlich die Sache abgemacht, aber die befremdete» Blicke seiner Gattin bewogen ihn doch, überfeine Beweggründe Aufschluß zu ge- den. 249,2'