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Nachrichten für Naunhof und Umgegend : 16.01.1921
- Erscheinungsdatum
- 1921-01-16
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1787861864-192101169
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1787861864-19210116
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1787861864-19210116
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Nachrichten für Naunhof und Umgegend
-
Jahr
1921
-
Monat
1921-01
- Tag 1921-01-16
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Monat
1921-01
-
Jahr
1921
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Großbritannien. Drr Kleinkrieg in Irland. Rach einer Meldung au- Lublin ist das Mitglied des irischen Parlaments, Lynch, in seiner Wohnung verhaftet worden. "Bet Thurles hielten Bewaffnete die Direktoren der Bank von Munster und Leinster an und raubten 1200 Pfund Sterling. Mr Gra» nard (Grafschaft Longford) wurde der PoliWikommiffar beim Eintritt in ein Privatgebäude ermordet und daS HauS angezündet. , Aus Ln- und Ausland. Berlin. Das französische Departement der Rheinlands- kommisston hat bei dem Vertreter des Reichsernährungs» Ministers in Koblenz die Erteilung der Einfuhrbewilligung für täglich je 500 Liter Milch für französische Zivi listen in Mainz und Wiesbaden nachgesucht. Braunschweig. Nach einem Beschluß des braunschweigischen Städtetaaes finden die Stadtverordnetenwahlen im Lande Braunschweig am Sonntag, den 6. März, statt. Allahabad. Die Polizei ist nicht imstande, den sich jetzt bis Sultan Tur, SS Meilen südlich Allahabad in Indien, er streckenden Aufruhr zu unterdrücken. Verschiedene Häuser in jener Gegend wurden in Brand gesteckt, 600 Verhaftungen wurden vorgenommen. 28333 Mk. — Pfg. Vermögensbefland der Armenkasse Vermächtnisse. L. Sonstige Bestände und Forderungen. - MS- Pfg. Summe ä. Stammoermögen 731194 Md. 05 1508209 Md. 82 Pfg. Schulden ll. 359893 309244 4077 103800 5000 15400 9109 180302 179! 11707 100000 . 71 , 79 , 46 , 16 74 12 91 Unbebaute , Sicherheitsgrundstock der Sparkasse 88000 Mk. 2500 ,, 3800 „ 1000 „ 1400 ,, 2000 „ 5000 „ 18748 MK. S3 Pfg. Spareinlagen Bebaute Grundstücke 103800 MK. - -sg^ Zusammenstellung: Brennstoffe Gewerbliches Darlehn Speckverläge (oom Bezirksoerdand zu erstatten) Veieranendeihilse / Waffeuablieferungsprämie Ruhegehälter Erwerbslosen-Unterstühung (von Reich und Stoa! zu erstatten) Butter, Schmalz Zuschüsse zum Elektrizitätsverdand, in den Jahren 1916 d. m. 1920 geleistet 731 194 MK. 05 Pfg. 8. Freies Vermögen. 108443 Mk. 69 Pfg. Spareinlagen 251450 „ 05 Bestände (Kaffenbestand, Außenstände. Elm richtongsgegenstände) 359893 Mk. 74 Pfg. Q Vermögen von Sonderrechnungen. Feuerlöschkaffe Gasonstaltskaffe Gemeindepflegekaffe Schulkaffe Beschleusung 1. SffeMt AMMtin-mtsfihiW (Nichtamtlicher Bericht vom 13. Januar 1921, abends 7 Uhr.) Kerr Bürgermeister Willer eröffnete die erste Sitzung im neuen Jahre mit einem Willkommengrutze an die Serren Stadtrats, und Stadtoerordnelen-Mitglieder, welche sämtlich anwesend waren und sprach den Wunsch aus, daß die Beratungen in diesem Jahre glück verheißend und segenspendend sür die Stadt sein mögen. Zu Punkt 1 brachte der Vorsitzende den Geschäftsbericht der städtischen Verwaltung vom Jahre 1920 zur Verlesung. Siernach bläust sich die Bermögensaufftellnug der Ttadtgemeiude Naunhof nach dem Stande von Ende Dezember 1920 wie folgt: I. Bestände: Slammvermöge n: 284365 „ 95 168903 ,, 12 259176 „ 45 8. Freies Vermögen c. Sonderrechnungen O. Vermächtnisse und Stiftungen 8. Sonstige Bestände u. Forderungen 309244 MK. 12 Psg^ l). 4077 Mk. 91 Pfg. 1. 2. 3. 4. 5. 7. 8. 9. 72328 MK. 79 Psg. Darlehnsrest auf 100000 Mk. von der Landerversicherungsanstalt im Freistaat Sachsen zu Dresden 2145S ,, 54 „ desgl.aus30000MK. von der Kommunal, bank des Freistaats Sachsen zu Leipzig 224256 „ 25 „ desgl. auf 250000 Mk. von dem Landw. Kreditoerein im Freistaat Sachsen zu Dresden sür Beschleusung 198112 „ 50 „ desgl. auf 200OM Mk. von der Spor- kaffe zu Falkenstein (170000 Mk. — Pfg. für Beschleusung, 30000 Mk. für Kriegsausgaben) 300000 „ — ,, Darlehn von der Gemeinde Neukirchen (100000 Mk. Bismarckstratze, Familien- Unterstützung, Gemeindeanteil zu den Er- werdslosenunterstützungen, Teuerungs zulagen an Beamte und Arbeiter) (100000 Mk. sür weitere Ortsstraßen- Einbau-Kosten) 200000 „ — ,, Darlehn für die Kosten des Rathaus» Umbaues einschl. Erwerbskosten und Einrichtung 100000 „ — „ bei der Stadtgemeinde Rötha aufzu nehmendes Darlehn 300000 „ — „ bei derselben aufzunehmendes Darlehn für die Kleinwohnungsdauten 90000 „ — „ bet der Sparkasse, hier nach Aufnahme der Darlehen unter 6 und 7 verbleiben des laufendes Darlehn, gedeckt durch die unter I. L. aufgeführten sonstigen Bestände 1406153 Mk. 08 Psg. Abschluß. 1508209 Mk. 82 Pfg. Summe des Vermögens 1406153 . 08 . . der Schulden 102056 Mk. 74 Psg^ Reinvermögen. Zum Schluffe faßte der Bürgermeister seine Erläuterung des Kaus- Haltsbericht» dahin zusammen, daß, wie ersichtlich, zu ernsthaften Befürchtungen zwar zur Zeit «och keine Veranlassung vorliege, daß aber andererseits die Finanzoerhältniffe kein« glänzenden seien, daß vielmehr jetzt der Punkt erreicht sei, wo man sich bet jeder größeren Ausgabe fragen müsse, wie weit sie in Einklang mit der Leistungs- sähigkeit der Gemeinde stehe. Im Tempo des letzten Sahres könne « nicht mehr weiter gehen, denn dieses Jahr allein habe ja dk Verpflichtungen um fast eine Million erhöht, die in der Kauptsache für die produktiv« Erwerbslosenfürsorge (Straßenbauten, Kteinwoh- nungsdauten usw.), Ankauf, Umbau und Einrichtung des neuen Rathaus«» und den Schlerrsenbau ausgegeben wurde. Sier find aller- ding» größere Ausgaben nicht mehr zu «warten, so daß es voraus- sichtlich Mngen dÄste, Einnahmen und Ausgabe« künftig wieder in «inklang zu dringen. Voraussetzung dabei ist allerdings, daß die Steuern in der rmchnrten Löhe ek««h«n, und hier steht man leider M Zeit noch vor einem völligen Rätsel, da immer noch nicht bekannt U welcher Anteil auf die Gemeinden fallen wird. Als nächste Punkt erfolgte die Verpflichtung und Einweisung des Kerrn Fabrikbesitzer Karl Wagner als Stadkrat («mstelle des ausgeschiedenen Kerrn vr. meck. Richter) unter der üblichen Eides formel. Der Vorsitzende begrüßte namans des Kollegiums den neuen Stadtrat und gab der Erwartung Ausdruck, daß dieser nach bestem Gewissen imstande sein werde, di« entsendens Lücke im Stadtgemeinde rat zu» Wohle der Stadt ausKUfSklen. Die Kerren Karl Wappler in Slaudtnitz und Georg Pörschmann in Naunhof ersuchten in ihrem Schreiben um pachtweise Ueberlossung der früher Srundlgschen Schlosssnoerkflatk. Dieselben beabsichtigten, darin; ein« BqmratnrwVrKstätre fN Mischinenschlofferei zu errichten, da hierzu Bedürfnis vorliege. E» entwickelte sich hierüber eine längere Aussprache, woraus zu entnehmen war, daß man zwar ge willt sei, olle derartigen Unternehmen nach Möglichkeit zu fördern, zumal wenn sie, wie in diesem Falle, hier noch gar nickt vertreten find, doch mußte mem leider W einem ablehnenden Bescklusse kommen, da die Stadt den Schuppen, in welchem gegenwärtig Kohlen lagern, sür eigene Zwecke benötigt. Zur Beschaffung eines Stadt-Ehrenpreises für die Im Februar abzuholtende Geflügel- und Kaninchen-Ausstellung wurden 40 Mark bewilligt, dock träK man sich mit dem Gedanken, künftig von der- artigen Bewilligungen aus Sparsamkeitsrücksichten obzusehen, da dies auch zu weit führe. Dem Stadtgemeinderat lag die Schlußabrechnung über die Volksküche vor, die hiermit veröffentlicht wird und wie folgt lautet: Einnahme: 600 MK. — Pfg. Beitrag vom Bezirksoerband der Amtshaupl- Mannschaft Grimma 1202 19808 67 !2 1459 170 1239 „ 15 „ Beitrag aus der Stadtkaffe „ — „ Erlös aus dem Speiseverkauf „ 55 „ für abgegebenes Futter „ 22 „ Ersatz sür auf der Bahn abhanden gekommene Lebensmittel „ 34 „ für die bet der Auflösung der Volksküche vor handenen Lebensmittel „ 80 „ für die bei der Auflösung vorhandenen Keiz- stosse „ 60 „ für die bei der Auflösung vorhandenen Geräte 24609 Mk. 66 Pfg. Summe. Ausgabe: 193 Mk. 31 Pfg. Anschaffung und Unterhaltung von Geräten und Wirtschastsgegensländen 19029 „ 45 „ Lebensmittel, als 2505 MK. 81 Pfg. vom Bezirksverband 10830 „ 93 „ von hies. Gewerbetreibenden 5692 ,. 71 „ sonstige w. o. 4480 MK. 55 Pfg. Arbeitslohn und Versicherungsbeiträge 677 „ 30 „ Keizung und Beleuchtung 229 „ 05 „ Sonstige Ausgaben 24609 Mk. 66 Pfg. Summe Wiederholung: 24609 MK. 66 Pfg. Summe der Einnahme 24609 „ 66 „ Summe der Ausgabe Gleicht sich aus. Abschluß: 1202 MK. 15 Pfg. Beitrag aus der Stadtkasse, stehe Einnahme. Dieser Betrag stellt den Zuschuß der Stadtge meinde dar. Abgegeben wurden 13835 Ltr. zu 40 Pfg. -- 5534 Mk. - Psg. 28548 . . 50 . - 14274 . - . 42383 Ltr. -- 19808 Mk. - Pfg. Aus 1 Ltr. Essen entfällt ein Zuschuß von 2,84 Pfg. Die Volks küche wurde ckm 15. November 1915 eröffnet und am 25. Oktober 1919 geschloffen. Abgegeben wurden 66499 Ltr. oom 15. November 1915 bi» 31. Dezember 1916 83674 „ tm Jahre 1917 67298 „ „ „ 1918 42383 „ vom 1. Januar bis 25. Oktober 1919 259754 Ltr. Summe. Die Zuschüsse der Stadt Naunhof betrugen 3945 Mk. 58 Pfg. oom 15. November 1915 bis 31. Dezember 1916 4765 „ 80 „ im Sahre 1917 1202 „ 15 „ oom 1. Januar bis 25. Oktober 1919 5881 66 ,, im Jahre 1918 15^95 MK. 19 Psg. Summe. Zu deren Prüfung wurden 2 Stadtgemelnderats-Mikglieder beauftragt. Keiterkeit und Entrüstung erregte die Mitteilung des Bürger- Meisters, daß die Aufsichtsbehörde die Bestimmungen über die Be steuerungen des retchssteuerfreien Einkommensteils abermals, d. h. zum drillen oder vierten Male geändert habe. Erst waren die Vor schriften immer schärfer geworden und jetzt auf einmal entdeckt man plötzlich, was einsichtige Leute längst voraus sagten, daß es so nicht gehe. Der Stadtgemetnderat mochte daraufhin von seinem Recht, die freie Einkommensgrenze etwas zu erhöhen, einmütigi^Dauch. Ueber die Köhe der einzelnen Sätze s. amll. Teil. Der Stadtgemeinderat wurde sich weiter darüber schlüssig, die amtlichen Bekanntmachungen der Stadtgemeinde Naunhof von jetzt an nur noch in den »Nachrichten für Naunhof" zu erlassen, um auch in dieser Kostensach« etwas sparsamer zu verfahren. p—Ke. Reue Reichssteuern. . H - Das Fatz der Donalden. < . --- In einer Unterredung mit einem Pressevertreter er klärte Reichsfinanzminister Dr. Wirth, daß die Mehrauf wendungen für die Beamten das Reich mit jährlich 3,8 Milliarden belasteten. Für die Länder und Gemeinden käme eine fast gleiche Belastung in Frage. So würde es schließlich darauf hinauslaufen, daß das Reich auch den Mehraufwand für Beamtenbesoldung der Länder und Ge meinden wird übernehmen müssen, in der Form, daß das Reich die neuen Steuerquellen erschließen und die Erträg nisse aus den Steuern zum Teil an die Länder bezw. Ge meinden abgeben wird. Insofern wird also die gesamte Mehrbelastung von vielleicht rund acht Milliarden Mark das Reich treffen. Weiler sagte der Minister: ES ist bekannt, daß wir schon sür den Haushalt für 1921 mit einem Defizit von rund 7 Milliarden rechnen. ES werden also im ganzen 15 Milliarden neu auszubringen sein. Das wird nur möglich sein dürch eine Steigerung der Einnahmen aus den Eisenbahnen, sowie aus dem Post- und Telegraphenverkehr, also durch eine Erhöhung sowohl der Personen- wie Gütertarife und eine Erhöhung der Brief-, Telegramm- und Telephongebühren. Um die werden wir nicht herumkommen, aber sie allein wird nicht reichen. Reue Steuern werden hauptsächlich sür die Deckung sorgen müssen. Welche Steuerquellen in Frage kommen, das ist noch Gegenstand von Erwägungen. Im finanzpolitischen Ausschuß des Reichswirtschafts rates — sagte Dr. Wirth weiter — ist die Junggesellen steuer angeregt worden. Ihr Erträgnis würde jedoch nur gering sein. Weit höhere Erträgnisse würden aus einer Erhöhung der Kohlensteuer, die bis zum 1. März gilt, aus einer Erhöhung der Umsatzsteuer, aus der Einführung einer Auckersteuer fließen. Auch kämen Staatsmonopole in Betracht. Sächsischer Landtag. Sitzung vom Donnerstag, den I3. Januar 1921. MK. Dresden, 13. Jan. Der sächsische Landtag verhandelte heut« über eine Reihe von Anträgen, die die Behebung der Woh nungsnot zum Ziele haben. Bemerkenswert darunter ist ein sozial demokratischer Antrag, der darauf hinausläuft, daß nur die Bau- aemeinschaften, die bekanntlich sozialistisch sind) unterstützt werden sollen, während ein kommunistischer Antrag verlangt, daß selbst da» Mobiliar beschlagnahmt werden soll. Die bürgerlichen Anträge laufen darauf hinaus, das private Baugewerbe mehr als bisher heranzuziehen. In ihren Ausführungen betonten die bürgerlichen Redner beson ders diesen Standpunkt und forderten u. a., daß jeder Baumeister das Recht Haden müsse, eine Baugemeinschaft zu gründen mit seinen Mietern, die mit Staatsmitteln unterstützt werden müßte. Im übrigen brachte die Aussprach« wesentlich Neu«» nichk zutage. Bemerkenswert allein ist die Mitteilung des Ministers des Innern Lipinski, daß Preußen Widerspruch gegen die Mietssteuer erhoben habe und andere Wege zur Behebung der Bautätigkeit suchen wolle. Er stellte fest, daß Ende 1920 67000 Mahnungen fehlten. Die Anträge wurden dann dem Kaushaltausschuß A überwiesen. Zum Schluß wurde noch ein deutschnationaler Antrag behandelt, der fordert, die Kasernenbauten und sonstigen Gebäude, die früher von Krtegsgesellschaften bewohnt wurden, mehr heranzuziehen und zu Wohnzwecken umzubauen, ferner die Truppenübungsplätze der Bebauung möglichst schnell zur Verfügung zu stellen, um die Ernäh- rungswtrtschast zu verbessern. Sachse« dringt in Berlin auf Trennung von Staat und Kirche. bd. Wie aus Dresden gemeldet wird, hat die sächsische Regierung dieser Tage beim Reich auf die Dringlichkeit der Vorlegung des in der Reichsverfaffung angekündigten Gesetzes über die Trennung von Staat und Kirche mit Nachdruck htngewiesen. Dem sächsischen Land- tage wird demnächst eine Vortage über das Steuerrecht der Kirche zugehen. —— Säckkilcke unä Lokale Mitteilungen. Naunhof, den 15. Januar 1921. Merkblatt für den 15. Januar. Sonnenaufgang 8" II Mondaufgang 10" V. Sonnenuntergang 4" ß Monduntergang 11" N. 17S1 Dichter Franz Grillparzer geb. — 1909 Dichter Ernst v. Wildenbruch gest. Wochenschau. Unser stillstes Kauskier, das Kaninchen, wurde uns wieder in einer Ausstellung vorgeführt. An dem guten Besuch der Veranstaltung merkte man, daß das Iiteresse sür die Zucht dieses nützlichen Tieres nicht nur im Kriege groß war. Koffenilich gelingt es den berufenen Züchtern, die Nachzucht widerstandsfähiger zu gestalten, denn mancher Anfänger hat durch kränkliche Exemplare und gewiß auch durch eigene Unkenntnis reichlich Lehrgeld bezahlen müssen. Daß solche Mißerfolge nicht der Tierhaltung Abbruch tun dürfen, ist bei der Wichtigkeit des Kaninchens als Fleischlieferant und als Pelztier selbstverständlich. War hier der Eindruck ein durchaus erfreulicher, so bietet ein anderes lokales Ereignis Gelegenheit zu allgemeiner Entrüstung. Die Nach richt, daß ein Rohling große Bestände von Beerensträuchern durch Adschnetden vernichtete, muß jeden anständig Empfindenden empören. Da es sich hierbei doch sicher nur um einen niedrigen Racheakt handeln kann, dürfte die Verdachtsrichtung doch nicht schwer fest hü stelten sein. Jedenfalls wäre erbringend erwünscht, daß der Täler oder sein Anstifter der verdienten Strafe nicht entginge. Es ist tief bedauerlich, daß solche Elemente in einem friedlichen Gemeinwesen Platz finden konnten. Was von außen gegenwärtig zu uns dringt, überrascht uns jo nicht mehr. Gutes wird immer seltener. So hören wir mit Kaarsträuben, daß man wieder einmal eine Bahnfahrt-Prets- erhöhung plant, man munkelt von nicht weniger als 100 Prozent das bedeutet für eine Fahrt dritter Klasse nach Leipzig und zurück, 13.60 Mk. Angenehme Aussicht! Dazu spukt auch wieder das Gespenst der Einschränkung des Personenverkehrs. Wie lautet das schöne Lied? .Wem Gott will rechte Gunst erweisen, den schickt er in die weite Welt'. Das wird künftig seine Schwierigkeiten haben, rs sei denn, daß man wieder zum Ränzel und Stecken greisen lernt. »O Wandern, o Wandern!' Für junge Beine eine Lust, aber für die andern? Sind deren Besitzer männlich, so müssen sie Trost im Skat, sind sie weiblich in Kaffeersatzschlachten suchen. Den Kindern ober wird man an Stelle der Märchen erzählen, daß man einst für weniger als eine Mark nach Leipzig reisen konnte, sür 5 Pfg. zwei Brötchen mitnahm und sich dann für 5 Pfg. ein warmes Würstchen dazu kaufen konnte. Sie werden darüber ebenso ungläubig die Köpfe schütteln als über die Geschichte oom Naunhofer Schlaraffenland, in dem an jedem Tage Butter, das Stück für 50 Pfg., auf dem Tisch stand und man sür 3 Pfg. einen so großen Käse in den kleinen Mund stecken konnte, daß man Mühe hatte, ihn herunter zu kauen. Wir Großen, die wir nicht zu den Beneidenswerten gehören, die sich durch Ausstand die Einnahmen der jeweiligen neuen Teuerung en!- sprechend erhöhen können, erbauen uns im Stillen über alle die erforderlichen Steuerzuschläge, die notwendig find, um den Wünschen der Beamten und anderer Angestellter gerecht werden zu können. Verdenken kann man es niemand, wenn er in dem allgemeinen Durcheinander seine Lage zu verbessern bestrebt ist. Was würde aber wohl aus unserem Wirtschaftsleben, wenn nicht einst dos Papiergeld erfunden worden wäre? Schade, daß der wackere Mann, dem wir es zu danken haben, nicht bekannt ist, man müßte ihm ein ragendes Denkmal sehen, selbstverständlich nicht aus Erz oder Stein, sondern aus Papiermasse. ?. 6. O — Naunhof. Wir verweisen hierdurch auf den in heutiger Nummer befindlichen nichtamtlichen Bericht der 1. Skadtgemeinderals- sitzung. Dieser enthält die voraetragene Vermvgensausslellung der Stadtgemeinde Naunhof nach dem Stande vom 31. Dezember 1920 sowie die Schlußabrechnung über die Volksküche, welche wir einer genauen Durchsicht empfehlen. Diese Rechnungsabschlüsse gewähren Einblick in das Finanzleben unserer Stadt, das im Vorjahre durch enorme Ausgaben besonders schwer belastet wurde. XDie Lichtspiele Naunhof bringen seit gestern als sesselndes Schauspiel »Gaukelspiel des Glücks' in 5 Akten mit Gudrun Koulberg und Carlo Nieth. Dazu das reizende Lustspiel .Unsere Schwiegertochter in vier Akten. Auf diese interessanten Filmspiele sei hierdurch besonders aufmerksam gemacht. X Naunhof. Im Anschluß an seine gut verlaufene Ausstellung veranstaltet heute Sonnabend abend 7 Uhr der Kaninchenzüchter- Verein Naunhof und Umgegend eine Abendunterhaltung zum Besten der Kriegsbeschädigten Züchter und Kriegsinvoliden, wozu Freunde und Gönner des Vereins willkommen find. Ein zusammen gesetztes Doppelquartett aus Mitgliedern hiesiger Gesangvereine wird mit ansprechenden Liedern aufwarten. Auch andere Ueberraschungen sind vorgesehen. — Naunhof. Wie hier bekannt wird, ist dieser Tage der Gasthof »gold. Stern' und das Gasthaus »Stadt Leipzig' verkauft worden. f Die Influenza, die in vielen Orten Sachsens Opfer fordert, ist, wie ein bekannter Dresdner Arzt mitteilt, auf keinen Fall als epidemisch anzusehen: sie ist lediglich eine Erkältungskrankheit, her- vorgerusen durch die großen Temperaturunterschiede im menschlichen Körper. Da die meisten ohne Rücksicht auf den Stand des Thermo- Meters im Januar Winterkleidung tragen, so kommen sie bei dieser abnorm milden Witterung in Schweiß, dessen Abkühlung zumal bei den in den letzten Tagen über ganz Sachsen dahinbrausenden Sturm Influenza-Erscheinungen im Gefolge hoben mutz. Es wird sich da her empsehlen, seine Kleidung der jeweiligen Tagestemperatur anzu- passen, soweit dies die Sloffnot von heute zuläßt. Das beste Mittel gegen dte sogen. Anfälligkeit sür Katarrh sind kalte Waschungen tm sehr warmen Zimmer. Wenn sich die Menschen erst einmal ange wöhnen würden, täglich mindestens eine Viertel- dis eine halbe Stunde ihren Körper völlig unbekleidet der Zimmertemperatur aus- zusehen, so würde die Zahl der Influenza-Erkrankungen rapid sinken. Erfahrungsgemäß werden diejenigen, die tm Sommer regelmähig Luftbäder nedmen, bei solchen üblen und dabei gar nicht ungefähr- ltchen Katarrhen nur ganz selten helmgesucht. Die S> V-trag von 1 f- Das ei nur wenig Münzen. All, wohl garnicht lunqen der A Mächen Wert weil es aus Ä ist getäuscht w und leider am! Verkehr würd' lich sehr bald dieses Geldes Auslande in ii -j- Das L Selbstmord Jahresbericht Der Verein, d' e!wa 13000 ? Verein »eine « zeitigen Tod ei rung, mehr ab unerträglich g' schließt sich die rcntner dieselbe stehenden Klass f- Die Zi lolterie findet Polizeipräsidtu bei allen Siw kenntlichen Ges Sachsen, Dresd beträgt im gün — Kleine Roßweiner wanne eingew« gestohlen word' im Kohlenwerl motore im Ges Kospttalwalde Kleinschlrm Brande soll d kommen sein. — IVurze 1500 Mk. in d Der Spitzbube — Eine b Stad toerori trelcr des Telu die nächsten Sl wird doch derer munalpolittscher Einheitsfront sä Parteien und 2 — Gerinn gutes, Llausnitz gangen, nach w Geldsumme niei troffenen Maßt Täters geführt, seinen Uebereife dte Verfolgung Polizeihund für Beißen festgeho Finsternis leide, — Bürgst, öffentlicht folgen gemeine, gleiche währt ist, wird Wählerinnen z, ausgeüdt une d' über den Gang Es ist von selten gültige Leute d Pranger zu sie sehen werden. Das Verzeichnt Einwohnermelde — Dresdei Sozialdemokrat! Mitglied des Dr ihn erhobenen S abhängige Volk gegen Gewalttäi Sicherheilsp folge ihrer verki üben kann. Ih teilen. Sie und — Das Kr letzte Abtranspv' Es ist leide bedürfnisse auf d erklingen die Ri neuem, und ein daß sehr viele gestiegen sind. < es noch viels Pc rung und trotzde dem ost noch sm nicht untersucht stellen, daß Taus mit zahlen müf haben, so daß d mindert wird, i Ungerechtigkeit f sie von ihrem Ei' dieselben Steuer, den letzten Jahn der Steuoraufleg diese Vergessenen müssen, die sich l dte neue Besol! sein, daß Person es gibt deren » Steuem mit zu werden. Es ist stützen muß, der vorhanden sind, den Menschen ab Di« Steu erli und tm Veraleiä alle Welt erst so rung und die Sl Wohlhabenden , Einkommenbeztet reich galten, sind schwiegen. Nach fachen noch deutl wetten Gewissens mit bescheidenem Vermögensabgab fach als Grund mag sich das n kommen, aber d welche aus ihrer Di« Rufe n grob, aber die L Bevölkerung ach! Monaten bevorst so viele B«amte
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