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Nachrichten sürNaunhof und Umgegend Druck De lag: Gunz ä, Eule, «aunbof Kei V-ipzig, Markt 2. (Albrechtshain, Ammelshain, Beucha, Borsdorf, Eicha, Erdmannshain, Fuchshai«, Groß- und Kleinsteinberg, Klinga, Köhra, Lindhardt, Pomßen, Staudtnitz, Threna usw.) »ies«s Blall enthüll dieLmUichen Bekannlmachunge» der Amlshauplmannschafl Grimma und des Sladlrales zu Naunhof. - ; Erschelut wöchentlich A mal: Dicnsiag. Donnerstag, Sonnabend, abends 5 Uhr r für den folgenden Tag. Bezugspreis r Monatlich Mk. 3.—. '/«jährlich Mk. 9.—, L durch die Post bezogen etnfchl. der Posigevühren Mk. 9.30. Im Falle höherer » Gewalt. Krieg, Streik oder sonstiger Störungen des Betriebes, hat der Bezieher . keinen Aripruch auf Lieferung der Zeitung oder Rückzahlung des Bezugspreises. Fernruf: Amt Naunhof Nr. 2. U«-eige«preise t Die 8 gespaltene Korpuszeile 60 Pfg., auswärts 7S Pfa. Amt»; ltcher Teil Mk. l.20. Reklamezeile Mk. l.20. Beilagegedühr pro Kundert MK.L—. r Annahme der Anzeigen bis spötestens 10 Uhr vormittags des Erscheinungstages, r gröbere noch früher. — Alle Anzeigen-Vermittlungen nehmen Aufträge entgegen. — - Bestellungen werden von den Austrägern oder in der Geschäftsstelle angenommen, r Nummer 3 Freitag, den 7. Januar 1921 32. Jahrgang Amtliches. Von außen und von innen. Einstndnlifuilht delitstttn Zaatkatttn. Diejenigen Landwirte, die sich Saaikarlen ausstellen lassen, werden mit dem Tage der Ausstellung mit der Menge, über die eine naolkarte ausgestellt wird, belastet und müssen ans ihrer Ernte eine entsprechend größere Menge adliefern. Eine Wiedergutschrift der -Mengen, über die eine ausgestellte Saatkarte lautet, erfolgt nur dann, wenn die Saakkarte nicht beliefert und weiter die nlchlbelieferle Saalkarle an die Ausstellungsbehörde zurückgegeben wird. Die Rückgabe hat für den Bezirk der Amtshauptmannschaft Grimma an die Getreidegeschäftsstelle Grimma, Schützenhaus, zu erfolgen. All« Landwirte, die ihre Saaikarten nicht beliefert erhalten, werden hier durch aufgefordert, die Saaikarten sofort zurückzugeben. Grimma, den 5. Januar 1921. 6etr. 2201. Der WestsSchflsche Kommunalverband für den Dezirksverband der Amtshauptmannschaft Grimma. Gemeindegrundsteuer Die Gemeindegrundsteuer auf das Rechnungsjahr 1920 (1. April 1920 bis 31. März 1921) wird nach 80 Pfg. je Grundsteuereinheit und zwar ohne Unterschied für hiesige und auswärtige Besitzer in der Flur Naunhof liegender Grundstücke erhoben. Jedem Grundstücksbesitzer wird ein Steuerzettel noch zugestellk. Fällig ist die Steuer am I. Februar ISLI, zu zahleüist sie innerhalb 4 Wochen nach dem Tage der Fälligkeit. Naunhof, ans 4. Januar 1921. Der Gtadtgemeinderat. Ms- und FsltMuilssslhvle zu Naunhof. Der Unterricht beginnt Montag, den 1v. Januar. Die Schulleitung. Durch die abermaligen Zulagen zu den Renten in der In- validenverstcherung macht sich jetzt wieder eine sofortige Er höhung der Inoalidenverficherungsbeiträge notwendig. Zufolge einer Verfügung der Landesverficherungsanstalt Sachsen vom 31. Dez, 192O stnbdie hierzü erforderlichen Wttel , auszubringen durch eine Erhöhung der jetzigen Beiträge um 100°/g. Diese Erhöhung hat sich auf alle die Beiträge zu er- j strecken, die bis zum 2V. Dezember 1920 noch nicht erhoben ! waren. Soweit nach diesem Zeitpunkte bereits Beiträge zum ! einfachen Werte erhoben wurden, hat Nacherhebung der Er» j Höhung zu erfolgen. Die Serren Arbeitgeber werden hiermit von dieser neuen j Bestimmung in Kenntnis gesetzt. Grimma und Naunhof, am 3. Januar 1921. Allg. Ortskrankenkasse Grimma-Land. ! Landkrankenkasse Naunhof. ! Freitag, den 7. Januar 1921, vorm. 11 Uhr sollen im > „Gasthofe zu Staudtnitz" als Derstetgerungsort SV ficht. Bretter, SSV Mauersteine, L Obsthorde, L Futterkasten, Gefchirrteile und Putzzeug gegen Barzahlung meistbietend versteigert werden. Grimma, den 4. Januar 1921. yu. 864/20, Der Gerichtsvollzieher des Amtsgerichts. Freitag, den 7. Januar 1921, vorm. V,12 Uhr sollen im Gasthof zur »Stadt Leipzig" in Naunhof als Ver steigerungsort mehrere herrsch aftl. Möbelstücke gegen Barzahlung meistbietend versteigert werden. Grimma, den 4. Januar 1921. g 602. 862/20. Der Gerichtsvollzieher deS Amtsgerichts. Kleine Zeitung für eilige Leser, * i>n einer ausführlichen Note wendet sich die Reichs- regierung gegen die Ententeforderung auf Auflösung der Sicherheitspolizei. * Eine halbamtliche englische Auslastung stellt ausdrücklich fest, baß Deutschland seiner Verpflichtung in allen wesentlichen Punkten nachgekommen sei. * Dem Anträge der RechtSunabbängigen auf KLÜtte Ein berufung des Reichstages hat der ReichStagSprüstdent nicht stattgegeben. * Da an der rumänischen Grenze sechs neue Rote Divisionen festgestellt wurden, hat der König von Rumänien zwei Jahrgänge unter di« Sahnen berufen. Von einem preußischen mittelparteilichen Politiker wird uns geschrieben: Alles sehnt sich nach Ruhe, nicht nur in Deutschland. Und doch geschieht wiederum alles, um nichts und niemand zur Ruhe kommen zu lassen. Die Entente machte, als die Einladungen zur Sachoerständigenkonserenz nach Brüste! er gingen. kein Hehl daraus, daß ihr sehr viel daran liege, auch endlich mit Deutschland über die Höhe der Schaden ersatzleistung ins Reine zu kommen, unb sie schien volles Verständnis dafür zu besitzen, daß man uns endlich einiger maßen ungestört arbeiten lasten müsse, wenn man Geld und Warenlieferungen, zumal in den von den Franzosen erträumten Mengen, von uns sehen wolle. Aber gerade die Franzosen sind es, die sich in Aufreizungen gegen uns gar nicht genug tun können. Wie ein zänkisches Weib sind sie hinter uns her, um in Noten über Noten wegen jedes nicht abgelieferten Gewehres, wegen jedes noch nicht geschloffenen Polizeibureaus zu lärmen und uns Verletzungen des Friedensvertrages vorzuwerfen. Kein Wort über die ungeheuren Leistungen auf allen Gebieten, die die deutsche Verwaltung in Erfüllung der in Ver ailles und in Boulogne llnd in Spa übernommenen Verpflichtungen zustande ge bracht hat. Aber wo ein Hosenknopf vermißt wird, da setzt es ein hysterisches Geschrei, als stände nicht Marschall Foch in Mainz und Köln, sondern Hindenburg immer noch in Straßburg und Metz. Man droht mit dem Einmarsch ins Ruhrgebiet, mit der fristlosen Verlängerung der Besetzung des Rheingebietes, man denunziert uns vor der ganzen Welt als Leute, die noch immer nicht gelernt hätten. Verträge zu halten. Und das in dem gleichen Augenblick, wo von der Gegenseite Ver tragsbruch auf Vertragsbruch gehäuft wird, wo den Ober schlesiern z. B. die ihnen zustehende Einheitlichkeit des Wahlaktes bei der Abstimmung entzogen, wo ihnen eine Abstimmungsordnung aufgezwungcn wird, die einfach in allen irgendwie maßgebenden Bestimmungen nach polnischem Diktat angefertigt ist. Vielleicht ist es das schlechte Gewissen über ihre eigenen Taten, die die Franzosen fortgesetzt über deutsche Vertragsverletzungen schreien läßt; aber selbst, wenn die andern Alliierten ihnen darin nur zögernd und nur allenfalls bis zur halben Wegstrecke folgen, es wird doch immer wieder allenthalben der Eindruck erweckt, als wären die Deutschen diejenigen, die auf Schritt und Tritt es an sich fehlen ließen, daß die Welt nicht zur Ruhe kommt, und als täten die Franzoien ganz recht daran, ihnen ordentlich auf die Füße zu treten. Und darauf allein scheint es den Herren in Paris im Grunde nur anzukommen: um die un ausbleiblichen Folgen eines solchen Treibens machen sie sich offenbar nicht die geringsten Kopfschmerzen. Ermuntert werden sie in dieser ihrer Haltung durch die nicht genug zu besagende Beobachtung, daß man auch in Deutschland selber sich nicht aufhört mit Dingen zu be schäftigen, die unsere Widerstandskraft gegen ebenso unbe gründete wie unwürdige Zumutungen von außen her lähmen und schwächen mutz. Von der nationalen Geschlossenheit der Parteien, die uns so bitter nötig wäre, kann ja leider unter den gegebenen Verhältnissen keine Rede sein. Aber muß es denn z. B. wtrkl!ch sein, daß gerade jetzt ein von der Reichsregierung besonders eingesetzter Ausschuß die Frage zur Entscheidung bringen will, ob Preußen aufgeteilt werden soll? Kann, wenn diese Frage überhaupt gestellt werden muß im neuen Deutschland, damit nicht wenigstens gewartet werden, bis unsere Drangsalierungen durch die Siegeistaaten etwas nachgelassen haben? Hat man kein Gefühl dafür, wie die hier ganz offiziell angeschnittene Diskussion zugleich zahllosen Preußen ins Herz schneidet und ihnen die Gewöh nung an die neuen Zustände in der Heimat geradezu un möglich macht? Und was soll man erst dazu jagen, daß in dem Ausschuß von zwölf Personen, der sich jetzt an diese Zerstörungsarbeit heranmacht, ganze drei Preußen im eigentlichen Sinne des Wortes zu finden sind, neben Bayern. Braunschweigern, Welfen und so weiter? Will die Hand, die so arbeitet, versöhnend wirken, will sie aufbauen helfen, unsere Leistungsfähigkeit stetgery, unjer-nationales Leid verringern? Ist noch nicht genug rmdeutfchen Lande zerstört worden, durch äußere und innere Kräfte, daß auch Preußen noch aufgeteilt werden soll, das bisher unser grötztes Krastzentrum darstellte? Ist denn das Verhängnis unserer Selbstzerfleischung gar nicht aufzuhalten, auch jetzt nicht, wo die Entente uns das letzte Hemd vom Leibe reißen, wo sie Oberschlesten den Polen in die Hände spielen will? Wo sollten die' fleißigen, die ordnungliebenden Teile des Volkes noch den Mut zur Arbeit hernehmen, wenn sie sehen, daß sogar von oben herab mit so schlechtem Beispiel vorangegangen wird? Fragen, nichts als Fragen! Wenn doch endlich der Retter diesem Lande kämb, der es vor völliger Seldstauf' lösung zu bewahren vernändel Deutschlands Vertragstreue. Englisch-französische Meinungsverschiedenheit. Das Bureau Reuter veröffentlicht eine halbamtliche englische Auslassung über die Entwaffnung Deutschlands. ES beißt darin, England sei der Ansicht, daß die deutschen Behörden sich seit der Konferenz von Spa ernsthaft um die Erfüllung ihrer Verpflichtungen bemühen. Zwar sei eine gewisse Zahl von Waffen noch verborgen. Man müsse aber zugeben, baß die deutschen Behörden Schwierigkeiten gegen überständen, für die man sie nicht verantwortlich machen könne. Die Herabsetzung der regulären deutschen Truppen auf 100 000 Mann, die bis zum 1. Januar hätte vollzogen sein müssen, habe sich auch im großen und ganzen vollzogen. Das seien aber Einzelfragen, welche die große Linie der vollzogenen Tatsachen nicht berühre. Jetzt sei eine Fest stellung in dieser Hinsicht noch unmöglich, da keinerlei Nach richten hierüber vorlögen. Deshalb könne man auch nicht eine endgültige Meinung über die Frage der Sicherhetts- und Orispolizet aussprechen. Die Einrichtung der Ein« woh-ertoehren, der Orgesch und anderer Freiwilligen« Formationen, so fährt die Note fort, sind der einzige Gegen stand, über den eine leichte Meinungsverschiedenheit zwischen England und Frankreich besteht. Diese Meinungs- velschiedenheit bezieht sich auf die Zeitspanne, innerhalb deren die Verabschiedung dieser Formationen durchgesührt werden soll. Die bedeutendsten Stützpunkte der Freiwilligen« verbände sind Ostpreusten und Bayern, wo die Furcht vor dem Bolschewismus deren Anwesenheit durchaus als be rechtigt erscheinen läßt, so daß dort eine sofortige und vollständige Verabschiedung dieser Formationen nicht will kommen wäre. Nichtsdestoweniger glaubt man aber in Eng land, daß die Stärke diesrr Verbände größer sei, als es wirklich notwendig wäre. Die Note Reuters schließt mit der Bemerkung, die für die Verabschiedung der Einwohnerwehren anzusetzenden Termine mü ten den Gegenstand von Besprechungen mit den Franzosen bilden; das sei ein Grund, um die sofortige Zusammenberufung einer Konferenz der Ministerpräsidenten zu rechtfertigen. Die Besetzung des Ruhrgebietes soll nur im äußersten Notfälle erfolgen, d. h. im Falle militärischer Op rrtionen Deutschlands gegen Polen in Ostpreußen. General Rottet und die Sipo. Die Antwort der Retchsregierung. Auf die Note der Interalliierten Mtlitärkontrollkom- Mission vom 23. Dezember über die Auflösung der Sicher heitspolizei hat das Auswärtige Amt eine neue ausführliche Erwiderung überreichen lassen. Die neue deutsche Note stellt zunächst fest, daß die Kommiiston im Besitz der amt lichen Mitteilungen über die Auflösung der Sicherheitspolizei in allen deutschen Ländern sich befinde und daß in denjenigen deutschen Ländern, über die ihr bisher keine Mitteilung zu- gegangen war (Thüringen, Schaumburg-Lippe, Lippe-Det mold, Waldeck und Pyrmont) keine Sicherheitspolizei be standen habe, über die Entstehung der jetzigen Ordnungs polizei macht die deutsche Note folgende Angaben: »In der Note vom 12. August 1920, Nr. 978. hatte die Kommission die Bedingungen, an die das Protokoll von Spa die Vermehrung der Ordnungspolizei auf 160000 Mann knüpfte, näher erläutert. Um zu verhüten, daß die geplanten Maßnahmen später von der Kontroll-Kommission beanstandet werden könnten, haben mit dieser auf Anregung des Aus wärtigen Amtes im September eingehende mündliche Er örterungen stattgefunden. In diesen anfänglich von Ver tretern aller beteiligten Länder besuchten Besprechungen kam man überein, daß vorerst die für Preußen in Aussicht ge nommene Regelung erörtert und das Ergebnis der Ver handlungen sodann den anderen Ländern, unter Berücksichtigung der etwa dort bestehenden besonderen Verhältnisse als Anhalt für ihre Maßnahmen etnpfohlen werden sollte. Über die für Preußen zu erlassende Verfügung wurde zwischen den deutschen Vertretern und den Beauftragten der Kontroll- Kommission vollständige Einigung erzielt. Ihr Wortlaut ist in allen Einzelheiten gemeinsam festgestellt, auf Wunsch der Kommission sind noch in letzter Stunde verschiedene Ände rungen vorgenommen worden. Um auf jeden Fall Schwierig keiten zu vermeiden, ist vorsorglich auch noch der für Bayem aufgestellte Entwurf zur Kenntnis eines Vertreters der Kom mission gebracht und von diesem auch gebilligt worden. Die jetzige uniformierte und bewaffnete Polizei sei hier nach nichts anderes, als die in der zugelassenen Weise ver stärkte Polizei des Jahres 1913, bei deren Organisation in soweit Änderungen eingetreten seien, als sie die von den Alliierten Regierungen zugestandene Vermehrung und Be waffnung mit sich gebracht hätten. Die Sicherheitspolizei trage die grüne Uniform noch, weil anderes Tuch aus finan ziellen Gründen noch nicht angeschafft fei. Dann wendet sich die Note gegen die Annahme der Kontrollkommission, daß die nicht uniformierte Polizei wesentlich verstärkt sei. Die Beamten der Kriminal- und Verwaltungspolizei gehörten gesetzlich nicht zur Sicherheits polizei und seien daher in die Zahl der zugebilligten 160000 Mann nicht einzurechnen. Gegen diese Auffassung der deutschen Regierung sei bei den Verhandlungen auch kein Einwand erhoben worden. Deshalb gelte für sie Artikel 162 des Friedensvertrages, nach dem eine Vermehrung im Ver- » hältnis der seit 1913 etngetretenen Bevölkerungszunahme zu lässig sei. über diese Grenze hinaus sei die nicht uniformierte Polizei nicht vermehrt worden. »Die deutsche Regierung hat sich," so schließt die Note, »bei der Neuordnung deS Polizetwesens auf das loyalste an die Bestimmungen des Friedensvertrages und der Noten vom 22. Juni und 12. August 1920 gehalten. Sie muß den Vorwurf der Vertragsverletzung in der bestimmtesten Form als unberechtigt zurückweisen.* politisch« Rundschau. Deutsches Reich. DaS neue Wuchergesetz, das der Reichstag am 17. Dezember angenommen, wird in den nächsten Dagen