Volltext Seite (XML)
Nachrichten für Naunhof Amtlicher Anzeiger Sachs. Landeszeitunz Sllustr. Son«t«A-bettagS Sernsprech« -tr.» X fkrdie Gemeinden Aldrechtshain, Althen, Ammelshain, Belgershain, Beucha, Borsdorf, Eicha, Engelsdorf, Srdmannshai«, ^uchshain, Srotz- und Kleinsteinberg, Klinga, Köhra, Lindhardt, Pomßen, Seifertshain, Sommerfeld, Staudtnitz, Threna re. Er, Heinl wöchentlich dreimal: Dienslag, Donnerstag und Sonnabend, abends 6 Uhr. Bezugspreis vierteljährl. 1 Mk. 75 Psg., monail. 60 Psg., durch die Post bezogen inkl. der Postgebühren 2 Mb Anzeigenpreis: die fünfgespaltene Korpuszetle 15 Pfg., auswärts 20 Pfg. Amtlicher Teil 40 Psg. Reklamezeile 40 Pfg. Beilagegebühr pro Tausend IO Md. Annahme der Anzeigen bis 10 Uhr vorm Nr. 147. Amtliches. Der Staatssekretär des Kriegsernätzrungsamts hat ungeordnet, daß auch Gewürze und deren Ersatzmittel, die in Packungen oder Behältnissen an den Verbraucher abgegeben werden, mit der Angabe des Herstellers, der Kerstellungszeil. des Inhalts und des Preises versehen sein müssen. Die hierauf bezügliche Verordnung wird nachstehend ab gedruckt. 455 IIS Via Dresden, den 13. Dezember 1917. 6v83 Ministerium des Innern. Bekanntmachung Wer die Sichere KtimMnu«- mu Waren. Vom 5. Dezember 1917. Auf Grund des 8 1 der Verordnung über die äutzere Kenn zeichnung von Waren vom 18. Mai 1916 (Reichs-Gesehbl. S. 380) wird bestimmt: 8 1. Die Bestimmungen der Zß 2 bis 4, ß 5 Abs. 1 Satz 2 und 3, Abs. 2, Z 6 der Bekanntmachung über dre äußere Kennzeichnung von Waren vom 26. Mai 1916 (Reichs-Gesetzbl. S. 422) finden auf Gewürze in jeder Form und deren Ersatzmittel Anwendung. Soweit die genannten Erzeugnisse vor dem 1. Januar 1918 in Packungen oder Behältnissen in den Verkehr gebracht »erden, die den Bestimmungen der Bekanntmachung vom 26. Mai 1S1S nicht entsprechen, dürfen sie bis zum 15. Februar 1918 einschließlich feit- gehalten und verkauft werden. Diese Bekanntmachung tritt mit dem 1. Januar 1918 in Kraft. Berlin, 7. Dezember 1917. Der Staatssekretär des Kriegsernöhrungramte«. von Waldow. Belieferung der MtsmiMarten für Kranke, Säuglinge, Schwangere und Stillende mit je 150 x Weizengrieß und 2 Paketen Keks in der Zeit vom 20. bis mit 23. Dezember. Karteninhaber haben bis zum 16. Dezember bei einem von der Gemeinde angegebenen Kändler oder einer Apotheke einen Be stellabschnitt abtrennen zu lassen. Die Kändler bezw. Apotheken liefern die Abschnitte bis zum 17. Dezember ab. Die Ausgabe an die Kändler erfolgt am 19. Dezember. Grimma, 13. Dezember 1917. Der Bezirksverband der Königlichen Amtshauptmannschast: Warenoberverteilungsstelle L. A. Rost. Der Bezirksverband sucht eine weitere Vertrauensperson für die Uederwachung des Verkehrs mit Milch und Milcherzeugnisfen sowie die damit zusammenhängenden Arbeiten. Gehalt wird nach Uebereinkunft gewahrt. Personen, die über Sachkenntnis verfügen, wollen sich schriftlich bis zum 20. dieses' Monats beim Bezirks- verbände melden. Gehaltsanspruch, Alter unb Angaben darüber, woher die Sachkunde stammt, find beizusügen. Grimma, 12. Dezember 1917. 5717 l.. Der Bezirksverband der Königlichen Amtshauptmannschaft. Geh. Reg.-Rat v. Bose, Amtshauptmann. Abgabe»« gefrorenem Geflügel. Lier sind angeboten worden: Loll. Kühner 8 M. 80 Psg. zahme Enten 11 70 „ Puten 12 10 je kx Mastgänse 13 30 Magergänse 11 80 Holl. Kric-Enien 3 60 Bekassinen 65 Reiher 7 10 je Sick. Nied Hennen 1 65 Krametsvögel 1 10 Kleinere Preiserhöhungen bei einzelnen Sorten werden Vor behalten. Etwaige Bestellungen sind Montag, den 17. d. M. im Meldeamtszimmer des Rathauses hier aufzugeben. Naunhof, am 15. Dezember 1917. Der Bürgermeister. Städtische Sparkasse Naunhof. Wegen des Rechnungsabschlusses bleibt die hiesige Sparkasse für Einlagen und ««gekündigte Rück zahlungen vom 17. bis mit «1. Dezember 1S17 geschloffen. Einlagen aus neue Sparkaffenbücher können euch während dieser Zett bewirkt werden. Sonntag, den 16. Dezember 1917. Hypothekenzinsen werden an jedem Wochen tage angenommen- Spareinlage« werden mit »*/. verzinst. Tägliche Verzinsung. Naunhof, am 30. November 1917. Die Sparkaffenverwaltnng. vepemsbanlwaunkofin üarmkot Kredit-Gewährung. Diskontierung und Einziehung von Wechseln und Schecks. Scheck- und Giro-Verkehr. Aufbewahrung und Verwaltung von Wertpapieren. Femi,r«ch«r 44. veschSskM: 10—l Uhr. PiMeMwn!»: Nr. I07»3. Verantwortlichkeit. » (Am Wochenschluß.) Wieder ist «in Schritt in unserer innerpotitischen Ent- Wickelung getan. Eine umfassende grundsätzliche Erörterung über die Verfassung-Vorlagen für die Gestaltung des neuen Preußen- ist abgeschlossen. Fast eine ganze Woche hindurch wurden die Gegensätze von recht- und links herausgearbeitet, so temperamentvoll, so unerbittlich, so unversöhnlich, daß man die Hoffnung auf ein Überein kommen schier aufgeben möchte und versucht wäre, nur noch an einen Ausgang durch die Waffe des Mehrheits beschlusses zu denken. Wenn noch ein Anhaltspunkt bleibt für die schwache Erwartung, daß nicht lediglich der Knüppel der Mehrheit entweder den ungestüm an die Tore pochen den neuzeitlichen Geist verjagen oder umgekehrt diesem den Weg bahnen soll unter dem hallenden Proteste einer machtvollen und gewiß verdienten Gruppe der bisherigen Träger der preußischen Politik, daun ist es dec Hinblick auf die staatsmännische Vertretung der Vorlagen durch die Regierung. Die Wirkung der allerseits anerkannten Rede des neuen Vizepräsidenten des StaatsministeriumS Dr. Friedberg ist, wie man mehrfach erkennen kann, tief genug, um sich nicht lediglich als eine künstlerisch gefangennehmende Kundgebung des Tages politisch als bald zu verflüchtigen. Die Möglichkeit über Verständigung zu gemeinschaftlicher Arbeit würde da gegeben. AuS dem Streit der Worte gehen wir nun über zum Ringen um Entscheidungen. Jetzt sollen im Ausschuss« die Taten der Beschlüsse anheben und die Erwartung ist bereits ungeduldig und möchte mit scharfen Gläsern schon im voraus den Schleier der nächsten Zukunft durchdringen, um da- Schicks«! deS gleichen Wahlrecht- — denn darauf spitzt sich am letzten Ende alle Teilnahme zu — prophe tisch zu erkennen. Lebten wir bei unsern lieblichen Freunden an der Themse oder in Newyork, dann würden schon Wetten notiert und die Köpfe erhitzten sich nicht nur politisch. ES dünkt unS ein Verdienst, gegenüber den starken Erschütterungen unserer inneren Politik mit dafür sorgen zu helfen, daß nach den Stürmen deS Tage- die auSgeruhte Betrach tung deS andern Morgen-, sich die Kühle des Verstandes und die Wärme der Heimatliebe bewahrt. Ein doppeltes Verdienst, weil die zwingende Not dazu treibt im Hinblick auf da- Weltringen um da- Dasein der deutschen Volksgemeinschaft und um seineLebensbedingungen. Ein dreifaches Verdienst, weil e- gilt unablässig trotz alledem und alledem das Einigende zu betonen und dafür zu sorgen, daß e- nicht zeitweise untergeht in partei politischer Zerklüftung. Aber daS heiße Bemühen nach Verständigung, die beschwichtigende Arbeit des Ausgleichs politikers kann nicht dazu führen, wie Vogel Strauß den Kopf in den Sand zu strecken. Der Chronist kann heute seine Feder nicht in eitel Rosenwasser tauchen. Auf dem zerstampften Gefilde der Wahlrechtsschlacht der preußischen Landstube werden heute unb morgen noch keine blauen Blumen sprießen: Nüchtern müssen wir die Lage sehen, wie sie ist: Starre Ablehnung der Rechten, in weitgehendem Maße ablehnend« Kritik der Mittelparteien, Aufbegehren der äußeren Linken, Hader und Zank um da- Wort der Krone, in der Ferne austauchende Konfliktsmöglichkeit, Auflösung der Kammer, Agitationsvorbereitungen der Sozialdemokratie. Das heiße Eisen taucht in die Flut und ,«S wallet und siebet und brauset und zischt'. Die Entwicklung muß durch diese wilde Gärung hindurch. Mag sie am Ministertisch den politischen Hindenburg finden, der die Elemente in den Dienst deS Gemeinwohls zwingt. Im Reiche hat man sich zum Burgfrieden zurückgefunden, die Pfadfinder in Preußen mögen an die Arbeit gehen. Den Weg und di« Mittel weisen die unerschütterlichen Männer draußen, deren Heldentaten uns ermöglichen, im Lande die Zukunft-- friebenSarbeit zu leisten, aufzubauen mitten im Strudel rasender Vernichtung. Der Kampf im Innern darf nur gelten der gegenseitigen Überzeugung mit dem Endziele deS ZusammenfaffenS und nicht der Vernichtung. DaS Land wird die Taten feiner jetzigen Volksver treter mit gespanntem Interesse verfolgen. Aber unsere Führer und Rufer im Streite, unsere Politiker au- Neigung und von Beruf, di« mit ihrem ganzen Tempera ment aufgehen in den Kämpfen deS Tage-, wissen so gut wie alle Welt, daß der deutsche Bürger landauf, landab, wenn er alltäglich nach seiner Zeitung greift, mit seinem 28. Jahrgang. ungeteilten nneren Drange mit fingernder Hand vor allem andern und auch vor den tiefgründigsten und be- feuerndsten Leitartikeln jene Verlautbarungen sucht, die die Überschrift tragen: Heeresbericht von unseren Fronten! DaS ist die Sprache, an der er sich aufrichtet, die unversiegbare Quelle unserer Kratt. Es wird ein Segen auf der Arbeit unserer Politiker ruhen, wenn sie dort ihr politische- Morgengebet alltäglich suchen, ehe sie handeln in Reden und Taten. Dann werden sie mit beiden Füßen auf dem gewachsenen festen Boden der Wohlfahrt deS ganzen Volke- stehen. politische Rundschau. l Deutsches Reich. * Mit Bezug auf die Gerüchte von einer Aufhebung der landwirtschaftlichen Schutzzölle erklärte in der baye rischen Abgeordnetenkammer der Minister deS Innern o. Brettreich, daß Bayern schwerer Schaben drohe durch die beabsichtigte Aufhebung deS Zollschutzes zwischen Öster reich und Bayern, wie sie von den deutschen und öster reichisch-ungarischen Unterhändlern geplant werde. Die Landwirtjchaft, sagte der Minister, braucht den Zollschutz. ES ist richtig, daß Verhandlungen wegen einer wirtschaft lichen Annäherung und wegen der Regelung der künftigen Zollschutzoerhältnisse zwischen Deutschland und Osterreich- Ungarn seit längerer Zeit stattfinden. Die bayerische Land wirtschaft ist bei der Gestaltung der Zoll- und Handels verträge mit Osterreich-Ungarn ganz wesentlich beteiligt. Der Minister versicherte, daß die bayerische Regierung die Interessen deS Standes durchaus wahrnehmen werde. Gchrveir. X Die Neutralitätserklärung Amerika- an die Schwei- Hat auch eine Änderung der französischen NeutrantätS- erklärung zur Folge gehabt. Frankreich erklärt gleich lautend mit Amerika, daß eS die Neutralität der Schweiz so lange anerkennen werde, als diese selbst sie aufrecht erhalten würde und so lange sie von den Zentralmächten geachtet würde. Infolgedessen hat die Schweiz erklärt, daß die Schwei- ein souveräner Staat sei und selbst den Zeitpunkt sagen würde, an dem ihr Hilfe erwünscht wäre. — Die vereinigte Bundesversammlung hat zum BundeSratS- präfidenten für 1918 Bundesrat Calonder, zum Vize präsidenten Bundesrat Müller gewählt. Großbritannien. X Über den Handelsboykott gegen Deutschland hielt Minister Carson eine Rede, in der er ausführte, England wolle den Krieg nicht verlieren, indem eS auf Deutschland in seiner zukünftigen Handelspolitik Rücksichten nimmt. England wünsche keine friedliche Durchdringung von deutscher Seite mehr und werhe Deutschland nimmermehr -ugestehen, unter der Maske des friedlichen Handel- sich eine Kriegsreserve -u schaffen. Nach dem Kriege werbe Mangel an Rohmaterial herrschen und die Deutschen wüßten genau, daß ihr Handel nicht wiederhergestellt werden kann, wenn ihnen da- britische Reich unb die Allierteu nicht helfen. X Im englischen Unterhaus« wurde Donnerstag abend eine unerwartete Geheimfitzung abgehalten. Bel den Debatten über die Kredite besprach der radikale Abge ordnete King gewisse Angelegenheiten der auswärtigen Politik. Trotzdem seine Ausführungen von lebhaften Pro testen begleitet wurden, ließ er sich nicht stören. Cecil beantragte hierauf, da- Haus solle eine Geheimsitzung ab- balt-n, was dann auch geschah. Die Geheimsitzung dauerte nur kurze Zeit. DaS Haus wurde darauf vertagt. Rußland. x Der Zusammentritt der konstituierenden Versamm lung fand unter großer Begeisterung de» VolhS im Tau- rischen Palast statt. Die Häuser hatten geflaggt und waren abends festlich beleuchtet. Ernste Zwischenfälle er eigneten sich nicht. Vor dem Palast wurden von morgen- bis abends Versammlungen abgehalten. Mittags standen ungefähr 100 OM Menschen dicht gedrängt vor dem Tau rischen Palast. Abgeordnete der konstituierenden Versamm lung hielten Reden an daS Volk und baten e- dringend um Unterstützung für die konstituierende Versammlung. Sie wurden mit gewaltigem Händeklatschen begrüßt. Die Bolschewiki-Abgeordneten nahmen an der erst«« Sitzung nicht teil. Die Truppen hatten Befehl erhallen, in den Kasernen zu bleiben. Aus In- und Ausland. Berlin, 14. De,. Der Kaiser hat den Unterstaat-sekretär im Königlich preußischen Ministerium für Hande! und Ge werbe Dr. Göppert zum kaiserlichen Unterstaat-sekretär tm Reichswirtschaftsamt unter Verleihung de» Charakter« al- Wirklicher Geheimer Rat mit dem Titel Exzellenz ernannt. Berlin, 14. De». In der Sitzung de- Bundesrat- ist der Entwurf einer Bekanntmachung über Lohnpfändung an genommen worden. Berlin, 14. De». Der Legatton-rat v. Stumm bet der deutschen Gesandtschaft tm Haag ist tn- Au-wärtige Amt nach Berlin versetzt worden. Er übernimmt den Posten deS jetzigen Unterstaat-sekretär- v. Aadowitz. Berlin, 14. Dez. Der Direktor der Deutschen Bank von Gwtnner hält im Saale de- Museum« zu Warschau einen Vortrag mit Lichtbildern über di« Bagdadbahn.