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O Mehr 48 nichts von dem Brand erfahrt , Ihr wißt, sie ist nicht wohl. 2?!!!ent w Tenkt Euch irgend etwas Glaubhaftes aus, ivo ich sein könnte, schnM stiller, mewchenoerlassener Einsnnikeit, fern dieser Weither Vorurteil,' und Schranken, und vor ihm lag das Geld, das Umfang die Ersatzindustrie in der Kriegszeit angenommen bat, beweist das bisheng- Ergebnis der Tätigkeit der Er- satzmittel-Ansknmtsffelle, öle im März d. I. bei der Volks wirtschaftlichen Abtestring des Kriegsernährungsamtes er richtet wurde. Auf Grund der von ihr ergangeneil Auf forderung sind von Nabrulmsnnttest;nti'rfuch?masäm1ern, i nom Glück zur Wahrheit machen konnte. Nur die er zu er '-elfen, die dort neben dem offenen wie, nur de? Ve^erS Namen auf das Kuvert *32,?- IKMM Kriegsersahmittel! Welchen Alterchen, und laßt ihr das durch die Trine sagen, die ihr den Kaffee ans Bett bringen soll." Hasso stand noch immer wie betäubt in der Tiir von sei* nes Onkels Zimmer. Erst als der Wind das Fenster zer schmetterte, kam ihm das Bewußtsein wieder: „Umsonst! alles umsonst!" Er drückte die geballte Fanst in seins heißen Augenhöhlen. Er konnte den Anblick des Geldes nicht ertragen, das dort ivie ihm zum Hohn ans dem Schreibtische lag, gerade so viel, als er brauchte, um Friedrich Karls Leben zu retten! Er sah den Freund vor sich m seiner heiteren Schönheit, den lachenden Leichtsinn in den hübschen Zügen, und wenn der Zeiger der Uhr zwölfmal seine Bahn nm das weiße Zifferblatt vollendet hatte, dann mußte Friedrich Karl sterben, lind Anneliese ivar ihm verloren. Und vor ihm lag das Geld, das der Onkel auf Zins und Zinfesziuslegen wollte, um es ihm zu vermachen zu einer Zeit, da es keinen Wert mehr für ihn halte, da ihm davor grauen würde, weil Friedrich Karls Blut daran klebte, Anneliesens Tränen. Wie viele Tränen würde die Geliebte weinen, wenn sie hilflos den Grausamkeiten ihrer boshaften Schivesterpreis gegeben war, während die Sehnsucht an ihrem zarten Körper zehrte, in endlosem Warten auf ihn, der nicht kommen konnte. Lizzis höhnische Worte gellten ihm in den Ohren. Sie waren nur zu wahr. Nie würde er die Geliebte holen kön nen, nie — und vor ihm lag das Geld, das ihm die Tore zur Freiheit öffnete — die goldenen Tore zum Glück! Lockend wie Sirenenstimmen zogen des Vetters hochtönende Beteuerungen ihm durch den Sinn: Wäre ich reich, würde ich alles mit Dir teilen ! Und wenn er jenes Geld dort für die Dauer eines Monats ihm lieh, dann war Friedrich Karl reich: dann konnte er ihm so viel vorschießen, als er brauchte, um sich eine Existenz zu schaffen. Er sah ein Blockhaus unter sonnenhellem Himmel, in Der Erbe von Anchenau Roman von Herbert von der Osten. „Meine Marga hat nichts gemein mit jenen," fuhr der Freiherr auf. „Dieser Stiefbruder war ihres Vaters Kummer. In jedem Blutstropfen das Kind feiner halt- und charakterlosen Mutter, die ihrem Monn schließlich mit einem Galan da« vongelaufen ist. Wer weiß, ob Deine Anneliese das nicht auch einmal täte. Die Leichtfertigkeit muß ihr ja un Blute stecken. Nicht nur die Großmutter auch die Mutier hat einen schlech ten Ruf, und jetzt ist sie ja wohl im Irrenhaus." „Und für dieses Unglück und jene andere Schuld soll An neliese büßen?" HanS Dietrich beachtete des -liessen Vorwurf nicht. Er sagte nur: Ein Neis von so verdorbenem Zweige dulde ich nicht an unserem alten Stamme. Meinetwegen bringe mir ein Mädchen aus dem Volke, das ein reines Herz und gesundes Blut in den Adern hat; sie soll mir willkommen sein; aber die Tochter dieser Eltern nun und nimmermehr! Ehe ich die hier als Herrin einziehen ließe, wollte lch Schloß Bncheuau in Asche und Trümmer vor mir sehen." Die letzten Worte verklangen fast unhörbar; mit so furcht barem Donner krachte^ die Wolken aneinander. Hasso fühlte, daß er vor der Entscheidung seines Lebens stand. Mit dem Mute der Verzweiflung drängte er sich an den Onkel: „Einmal in Deinem Leben sei barmherzig," stam melte er. „Ich bin eS, indem ich Dich gegen Deinen Willen vor einer traurigen Zukunft bewahre. Es ist bitter, zu arbeiten, da mit andere die Früchte dieser Arbeit auf dis Straße werfen, und das würde Dein Los sein, selbst wenn ich mich in dem Charakter deS Mädchens täuschte. Wie die Blutegel würden sie alle an Dir hängen, dieserLater mit seiner unsim igen Spe- kulationswut, Friedrich Karl, in dessen Hand ein Vermögen zerrinnt wie eine Seifenblase." Em zärtliches Verlangen wachte in ihm auf, die gebrochene Gestalt deS Jünglings in seine Arme zu nehmen, ihn zu trö sten, wie ein Vater sein unglücklich s Kind tröstet; aber er wujM^e - nur allzugut, daß Hasso doch nie den Vater, im mer nur den Feind in ihm sehen würde. Noch nie hatte er das schmerzlicher empfunden als in dieser Stunde. Das weiche Gefühl niederzwingend, sagte er kurz: „Solche kleinen Passionen gehen vorüber wie die Kinderkrankheiten. Statt auf die Hochschule, kannst Du als Volontär zu meinem Freunde Wedell gehen. Der hat ein ganzes Nest voll aller liebster Madel. Eine von denen wird sicher bald die Anneliese in Deinem Herzen avlösen." „Ich werde niemals eine andere lieben." „Das denken alle Jungen in Deinem Alter," versuchte Hohenegge zu scherzen. „Wollen abmarten, wie viel Annen, Liesen und Greten Du in zehn Jahren geliebt haben wirst." Tann wandte er sich wieder seinen Postsachen zu. Di außen raste das Unwetter weiter mit Blitz und Don ner. In den Ställen brüllte das geängstigte Vieh. Winselnd zerrte der Hoümnd an der Kette. Und wieder Blitz und Schlag. „Das hat gegwdet." Haus Dien ich riß das Fenster auf, unbekümmert darum, daß ein ganzer Wirbel von Regel' in das Zimmer staubte. Er wies auf emen glühroten Streuen am Rande des Ho rizontes. „Das Hiiker Poumrk brennt. Schnell meine Mütze." Er stand schon auf der Schwelle. In Hassos Augen flackerte eui heißes Wünschen auf. Rasch trat er an die Seite des Onkels. „Ich begleite Dich." „Du verläßt das Hans nicht," bestimmte Hohenegge kurz befehlend, wie eS seine Art zu sprechen war. Keiner hätte aus dem rauhen Tone die zärtliche Sorge herausgehört, die ihn dazu trieb, den Neffen von der Gefahr fern zu halten, daß er den Tod nicht suchen konnte. „Schließe meinen Schreib tisch ad und nimm den Schlüssel an Dich." Damit eilte er auf de»i Hof. Die Knechte standen untätig mit verstörten Mie nen umher. Kreischende Mägde raunten durcheinander: aber das scharfe, klare Kommando des Herrn schaffte in wenigen Minuten Ruhe und Ordnung. Alle Hände flogen. Tie Pferde waren eingeschirrt; die Spritzen rollten fort, ehe die leiste noch recht zur Besinnung gekommen waren. L " ff' Preisprüsungsämtern und andern beteiligen Stellest bisher Über 10060 verschiedene Ersatzmittel, davon Vllrtb 7000 Ersatznahrungsmittel, benannt worden. Lieb Vaterland, kannst ruhig sein! - » Kin neuer Heiliger. In Rußland ist ekr neuer .Heiliger" aufgetaucht. Er nennt sich Jnnokentij, ist von Beruf Mönch, macht Beßarabien unsicher und behauptet, daß er der auferstandene Christus sei und dem Kriege bald ein Ende machen werde. Seme Hc nptverehrerinnen sind Soldatenfrauen, die in Heller Begeisterung ihr Eigentum verkaufen und das Geld dem „Heiligen" abliefern, um ihm dann als Jüngerinnen zu folgen. G IttOK Tonnen Getreide verbrannt. In Rotterdam sind, wie holländische Blätter berichten, bei dem Brand einer Großmnble 1000 Tonnen Getreide vernichtet worden - sür Holland, das ohnehin unter Getreidemangel zu leiden hat, ein empfindlicher Verlust. geschlossen. Von Berlin beträgt der Rückgang im Verkehr der Schnell- und Eilzüge etwa zwei Drittel. 0 ÜnterstaatSsekretär Dr. Conze schwer verunglückt. Der Unlnstaatssenetär nu Reichskolonialamt Dr. Peter Conze ist schwer mwnnglückt. Als er vor einem Hause der Potsdamer Straß«- in Berlin den 'Fahrdamm überschritt, wurde er von eine!? Straßenbahnwagen nmgeswßen und erlitt einen schweren Schadeibrnch. Man brachte den Be sinnungslosen noch einem Krankenhause, wo er schwer daniederlieg,t. Dr. Conze ist am 15. September 1860 zu Langenberg im Rbestüande geboren. solch erAnlagen nicht rein vrtvatwtrrschaftlich, sondern auch o^llch'MÜitkW Xa- und Ken». v Ei« Etappentheater. Das Stellvertretende General kommando deS 2. Armeekorps hat eine Volksbühne ge- fchckffen, die Mit einer Aufführung von Lessings „Minna von Barnhelm"' im Saalbau Saarbrücken eröffnet wnrde. G Ermordung eines russische« Millionärs. In Shi- tomir ereigneten sich auf dem Gute eines Millionärs, deS Fürsten Songoszko, schwere Unruhen. Der Fürst wurde von der Menge getötet und der prächtige Sitz vollständig zerstört. 0 Der Verkehrsrückgang in den Schnell- und Eil- jügen. Die Eisenbahndirekiion Berlin hat nun die Zählung der Fahrgäste nach der Einführung der Er» gänzungsgebühren zu den Schnell- und Eikzügen ab Tas erste Gefährt lenkte Hohenegge selbst. Im Davonja- dieses Marche gen rief er dem alten Claaßen zu: „Daß die gnädige Fran die Jeder brw!