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Nachrichten für Naunhof : 11.11.1917
- Erscheinungsdatum
- 1917-11-11
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id178785101X-191711118
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id178785101X-19171111
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-178785101X-19171111
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Nachrichten für Naunhof
-
Jahr
1917
-
Monat
1917-11
- Tag 1917-11-11
-
Monat
1917-11
-
Jahr
1917
- Titel
- Nachrichten für Naunhof : 11.11.1917
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vertreten, Vaterlandes Mit äem „Eisernen Kreuz" II. Klasse keil wäre. — k. laßt uns. da alle Warnungen in den Bachrichten für Barmhof sowohl, auch freundliches Ersuchen nutzlos gewesen find, Sie Höst, zu bitten eine polizeiliche Maßregel zu ergreifen, um diesem krähwinklerigen Zustande ein Ende zu bereiten. Wir haben alles mögliche trotz der ernsten Zeit getan, um einigermaßen Ordnung in diesem hübschen Stückchen Erde in Naunhof zu schaffen. Leider müssen wir es aussprechen, daß Dielen in unserem Städtchen das nötige Verständnis fehlt. Irgend ein verkommener Junge hat uns sogar im Sommer mit einem Kräfteaufwand, der zu einer besseren Tat hohen Wert gefunden Hötte, den Zier brunnen teilweise zerstört. Wir müssen doch annehmen, daß es der Behörde in Naunhof äußerst angenehm sein muß, wenn ein Verschönerungsverein auch wirklich dafür sorgt, um zu tun was der Titel ausspricht — die Stadt zu verschönern — und wir bitten inständigst mit allen Mitteln vorzugehen und Ordnung schaffen zu lassen. Wir müssen ausrichtig gestehen, daß die wenigen zurückgebliebenen Mitglieder tatsächlich durch diese Vorkomm nisse die Lust verloren haben, ihr selbstloses Arbeiten einer Sache zu widmen, welche mit so schnödem Undank seitens der Bevöl kerung belohnt wird. Indem wir nochmals um geeignete Un terstützung bitten, zeichnet hochachtungsvoll der Derschönerungs- verein. — Auf ein an Hindenburg gerichtetes Telegramm vom Verein der „Deutschen Zeitungsoerleger", gemeinsam mit der Vereinigung großstädtischer Zeitungen und dem Reichsverband der deutschenPresse, ist eine sehr interessante Antwort eingegangen, sie lautet: Ihnen und dem mitunterzeichneten Verein großstädtischer Zeitungsoerleger sowie dem Reichsverdand der deutschen Presse danke ich für die Drahtung vom t. November. Den mir darin zum Aus druck gebrachten Dank nehme ich an, in erster Linie auch für meinen — Unter der Firma Wollhaarkämmerei und Spinnerei - Aktiengesellschaft in Hainichen wurde dieserTage ein neues Texkilunkernehmen mit einem Aktien kapital von 1 600 000 M. in das Leben gerufen. Die Gründung dieses Unternehmens verdankt die Gesellschaft jedenfalls Herrn Heinrich Gerber aus Naunhof, welcher vor gar nicht langer Zeit non hier nach Hainichen überfiedelte. In der ins Handelsregister eingetragenen neuen Firma heißt es u. a.: Der Vorstand besteht aus einem oder mehreren Mitgliedern. Zur rechtsverbindlichen Zeichnung für die Gesellschaft ist die Unter schrift zweier zeichnungsberechtigter Vertreter erforderlich und ausreichend. Ist nur ein Vorstandsmitglied vorhanden, so ist dieses berechtigt, die Gesellschaft allein zu vertreten und die Firma allein zu zeichnen. Zum Vorstand ist bestellt der Fabri* kant Heinrich Gerber in Naunhof bei Leipzig. — Naunhof. Ein alter lieber Mitbürger Herr Zigarren orbeiter und Hausbesitzer Ernst Benz konnte dieser Tage sein fünfzigjähriges Bürgerjubiläum feiern. Aus Anlaß dieses Tages überreichte Herr Bürgermeister Willer in Breitung des Herrn Stadkrat Dr. Richter dem Jubilar ein unter Glas und Rahmen schön ausgestattetes Diplom. Mir wünschen dem alten Herrn einen sonnigen sorgenlosen Lebensabend. — Naunhof. Der seit etwa 6 Wochen vermißte Haus- befiher Wilhelm Heßler konnte am Donnerstag als Leiche aus dem Master am Kies- und Sandwerk Großsteinberg geborgen werden. Ob der alte Mann freiwillig den Tod gesucht, oder ob ein Unglücksfall vorkiegt wird wohl schwer festzustellen sein. — Durch den Krieg ist ein großer Mangel an Spinn stoffen recht fühlbar geworden, und man hat schon zu den ver schiedensten Ersatzmitteln greisen müssen. An Rohseide haben wir vor dem Kriege alljährlich für 170 Millionen M. aus dem Auslände bezogen. Die Einfuhr von Seide aus den Lauptbe- zugsländerN, Frankreich und Italien, hat gegenwärtig ganz aufgehörk und wird nicht gleich wieder hochkommen. Wir müssen daher unsern Bedarf an Seide im Inlands dadurch zu decken suchen, daß wir selbst Seide erzeugen. Versuche damit sind schon längst genug gemacht worden und haben Erfolg gehabt. Seit Jahren besteht in Deutschland der gemeinnützige Verband für Sei-enba« (Geschäftsstelle Charlottenburg, Carmerstrahe 16), der es sich zur Aufgabe stellt, de» Seidenbau in Deutschland wieder zu belebe« «ud zu fürder«, mit der besondere« Ab sicht, das Vaterland vom Seideuimport möglichst ««abhängig zu machen und eine nenr Hausindustrie zu schassten, die Krieg-invalide», Hinterblie^xen von Kriegern u«d geeig- «ete« Personen »er ««bemittelten Klaffe« ei«r« leichte« Nebenverdienst bittet." Gerade das Klima unserer Gegend ist besonders mild und für den Seidenbau geeignet. Herr Schul direktor Schäfer betreibt seit einem Jahrzehnt Seidenraupen zucht und Kann Eeidenraupeneier abgeben. Dis natürliche Nah rung der Seidenraupen find Maulbeerblätter. Der Brzirks- verband Grimma hak Mautbeerbäumchen bestellt, die demnächst an Interessenten abgegeben werden. (Anzeige im heutigen Blakt.) p. Ramchof. Wir erhalten folgende Zuschrift: In Ihren Nachrichten erläßt die Kyl. Amkshauptmannfthast eine Bekannt machung betr. die Förderung des heimischen Obstbaues. Gewiß wird jeder Gärtner gern bereit sein, gute Ratschläge zu erteilen. Die beste Belehrung über Anpflanzung, Sortenwahl, und dergl. findet man im Obst- und Gartenbauverein. Der hiesige Verein zählt zur Zeit 115 Mitglieder. Es ist sehr ratsam, daß Jeder Obst- und Garl-nbaukreibende sich dem Vereine anschließe. Die Steuer beträgt pro Jahr 1,50M., wird aber rekchlich durch Sämereien wieder ausgeglichen. — Der BerMnetRngsverein in Naunhof hat folgende Anzeige erstattet: An die Polizeibehörde z. H. des Herrn Bür germeister Miller, Naunhof. Die ganz unerhörte Rücksicht»- Zuteilung unzurechnen. Die AbMbe von Vollmilch ist grundsätzlich nur gegen Karte ober anderem behördlichen Ausweis zulässig. Die kommunale Regelung des Milch verkehrs bat sich auf die Erfassung Ler Milch zu erstrecken und dies Ziel durch straffe Organisation Einrichtung von Milchsammelstellen, Anstellung von Revisoren und der gleichen — zu erreichen. Wo es erforderlich erscheint, können die Kommunaloerbände mit Zustimmung der Landeszentralbehörden auch gewisse Beschränkungen LeS Verkehrs mit Ziegen- und Schafmilch anorbnen. Zur Be kämpfung d«S Schleichhandels ist der bloße Versuch der Zuwiderhandlung gegen gesetzliche Bestimmungen unter Strafe gestellt. Jn-uftrie i« Naunhof. In aller Stille ohne Aufsehen hat genau Heuke den 11. No vember vor einem Jahre Herr Adolf Arnhold in der Vader- gasse in Naunhof eine Fellzurichterei und -Färberei eröffnet. Dor einigen Tagen folgten wir einer Einladung des Fabrikbesitzers, um das junge Unternehmen zu besichtigen und wollen eine Sckilder'.,ng dieser Musteranstalt geben: In der Hauptsache ist die Färberei erwähnenswert. Herr Arnhold ist Fellfärber von Beruf und hat durch langjährige Versuche bei diesem Unter- nehmen seine ureigensten Systeme verwertet. Eine Spezialität ersten Ranges find die Seal Elekkric Kanin, welche von dem echten Seal nur von Kennern zu unterscheiden find. Herr Arnhold hat für diesen Zweck eine Maschine zum Scheren und vier Elekk- ricmaschinen, die aus stnnreicheArt das Haar dem äußerst wert vollen echten Seal ähnlich machen. Feh (Russische Eichhörnchen) werden auf Zobel imitiert, wobei der bei Zobel besonders wert volle Rückenstreifen auffällt. Auch werden Fehfelle verwendet, um Chinchilla zu imitieren. Hasenfelle werden auf Blau gefärbt. Unser gewöhnlicher Landfuchs verwandelt sich in einen wertvollen Alaska. Kaninchen Oberhaar wird auf Patagonisch und Skunks gefärbt usw. usw. Der Haarabfall wird von einem Exhaustor in einen abgeschlossenen Roum befördert und findet dieses Ab fallhaar in verschiedenen Hutfabriken Verwendung. Diese Art ist vom gesundheitlichen wie geldlichen Standpunkt äußerst vor teilhaft. Eine 12 ?8. Dampfmaschine besorgt den Betrieb der verschiedenen Maschinen und heizt sämtliche Arbeits-, Konkor und TrockenrSume. Das Personal belärH sich auf35Personen — 10 männliche, 25 weiblich«. Zwei Wtzrkführer leiten den Be- lrieb. Erwähnenswert ist die auf sämtlichen Maschinen ange brachte Schutzvorrichtung, die jeden Unfall unmöglich macht. Wir wünschen dem blühenden Unternehmen ferneres Ge deihen und machen kein Hehl daraus, daß Naunhof ähnliche Industrie ganz gut vertragen kann und der Stadt zum Dor- MlMWU murrt« ausgezetcknet: Sugsn aus Köhra im Kannooer'scken Ptonier-Reg«. Mt <tem „Eisernen 6a!bmonö" murrte ausgezeichnet: Kuttt isHsklKorn aus Köiira Funker Kel rter Ra6ia-Giob-Sta1ion in Bagrtort. ESKne kZ«rrn Mektkorn in ASUrn. Mitarbeiter Ludendorff und für unsere siegreichen Truppen. Das Gelöbnis der deutschen Presse, im Geiste des Keeres dem Vaierlande zu dienen und den unbeirrbaren festen deutschen Siegeswillen zu entspricht ihrer Pflicht in dieser für die Zukunst des !§ entscheidenden Zeit, lieber Tagesfragen hinweg müssen wir Len Blick in die Zukunft richten, an ihr unsere Pflicht erkennen. Die Kraft Deutschlands mutz zur vollen Entwicklung gelangen und einheitlich zusammengefatzt bleiben bis zum endgültigen Siege. Er ist uns sicher, nichts aber darf uns zurückwersen oder in der Ent faltung unserer Kraft hindern. Wirkt die Presfe so, dann Hilst sie unserem tapferen Volk und siegreichen Keere, nur dann wird sie auch den Kampf gegen die feindliche Presse gewinnen. Geaen Verblen dung, Luge und Verleumdung siegt unsere Kraft, Einigkeit und Wahrheit. — Die Erhöhung dec Kartoffelration von 7 auf 10 Pfund pro Woche Hal der sächsische Eisenbahner-Verband beim Landeslebensmittelamk beantragl. Nach den Schätzungen der landwirlschasklichen Sachverständigen beträgt die diesjährige Kartoffelernte mindestens 42 Millionen Tonnen. Wenn die Hälfte dieser Menge zum Verfüttern, für Brennereizwecke und für Schwund abgerechnet werden, bleiben immer noch 20 Mill. Tonnen -- 400 Mill. Zentner für die menschliche Ernährung übrig. ^Bei einer Gesamtbevölkerung von 70 Millionen Ein wohner — das Heer einbegriffen — würde somit aus den Kopf der Bevölkerung das Jahr 570 Pfund kommen, was gleich bedeutend ist mit elf Pfund pro Kopf und Woche. Die Forde rung, mindestens 10 Pfund Kartoffeln pro Woche zu ver teilen, liegt somit nicht nur im Interesse einer genügenden Er nährung der Bevölkerung, sondern ist auch durchführbar. -j- Garn ausverkauft. Zu den vielen Kriegs sorgen unserer Hausfrauen, so schreibt die »Doss. Ztg.", ist noch eine neue getreten. Es gibt kein Garn meA. Gerade jetzt, da das kalke Winterwetter einsetzt, suchen dieHausfrauen diewarmen Kleider, Kindersachen, Mäntel heraus, und überall ist etwas zu stopfen oder zu flicken. Die letzten paar FSikn Garn sind schnell verbraucht, und dann beginnt die Not. Auch die Tuchhandlungen und Konfektionsgeschäfte leiden unter dem Garnmangel. Der Erwerb von Kleiderstoffen wird von der gleichzeitigen Abgabe von Garn abhängig gemocht. Der Großhandelspreis für die Rolle Garn beträgt 1,10 bis 1,25 M. (in Friedenszeilen höch stens 40 Psg. im Kleinhandel). Die Großhändler behaupten, daß die Knappheit auf große Auskäufe zurückzuführen ist, die in Oberschlefien vorgenommen worden find. Die Folgen davon find Preistreibereien: im Schleichhandel werden bereits fünf bis acht M. für die Rolle Garn bezahlt. Es ist bedauerlich, daß die Behörden nicht längst eingegriffen haben. — Die Pflicht der Besitzenden.' Es ist heute Pflicht eines jeden Volksgenossen hinter Ler Front, das Vaterland in feinem wirk- sckaftlichen Verteidigungskrieg zu unterstützen. Insbesondere find es dre wohlhabende Bevölkerung und die Leute, die heute in der Kriegs wirtschaft hohe Löhne verdienen, die beweisen müssen, datz sie imstande sind, wenn es die Notwendigkeit erheischt, aus olles, was nicht unbe dingt zur Lebenshaltung erforderlich ist, zu verzichten. Der Besitzende, der auch innerhalb der Bqchrünkunoen durch den Bezugsschein und die Bestandsliste unbedenklich beim Ankauf nicht unbedingt benötigter Wüsche und Kleider feiner Laune folgen wollte, schädigt One minder bemittelten Volksgenossen, weil er sich mit Ueberflüssigem «indeckt, während andere Not an dringendem Bedarf leiden. Verantwortlich- keitsgefühl gegen die Allgemeinheit und sittliche Widerstandskraft müssen uns lehren, uns zwecklose Wünsche zu versagen. Es ist jedermanns Pflicht, der noch über hinreichende Vorräte verfügt, sich jedesmal, wenn er einen Bezugsschein für einen neuen Bekleidungs- gegenfiand beantragen will, die Frage vorzulegen, ob der Einkauf auch wirklich unbedingt von Nöten ist. Die Bezuasscheinstellen find durch die neuen zwingenden Richtlinien der Reichsbeklsidungsslelle angewiesen, nur dos Notwendigste zu bewilligen: es ist dringend er forderlich, Latz im ganzen Reiche nach gleich scharfen Grundsätzen bei LeriBezugsscheinverteilung verjähren wird, und datz die Bezugsschein- stellen, die bisher vielleicht manchmal ziemlich weitherzig verjähren find, in Zukunft ohne Rücksichtnahme die verschärften Bestimmungen der Reichsbeklekdungsstelle zur allgemeinen Durchführung bringen. -s- Die Winkerausgabe vom Kursbuch für Sachsen, das übrige Mitteldeuischlaud, Böhmen, Schlesien sowie für die hauptsächlichsten Anschlußbahnen in Nord- und Süddeutschland ist erschienen und kann von allen Buchhand lungen wie auch bei allen sächsischen Fahrkartenschaltern zum Preise von 80 Psg. bezogen werden Die große Beliebtheit verdankt das Kursbuch nicht nur dem reichen Fahrpkminhatte, sondern auch den wertvollen veberfichken über die ditekten Zugsperbindungen (auch solche nach und von den Krieg-schau* Plätzen), über die durchlaufenden Wagen, Bahnstttgbenutzrmg bei den in Leipzig Haupkbahnhof aussahrenden Zügen, Post kurse u. a. m. Kriegszuschläge im Eisenbahngüterverkehr. Während des jetzigen Krieges find fast in allen außerdeutschen Ländern, kriegführenden wie neutralen, die Eisenbahntarife all gemein erheblich erhöht, zum Teil sogar verdoppelt worden. Die deutschen Skaatsbahnen haben bisher von einer allgemeinen Erhöhung der Tarife abgesehen. Die persönlichen und sachlichen Ausgaben find aber im Laufe des Krieges derartig gestiegen, datz ein auch nur annähernd angemessenes Erträgnis des Eisen bahnbetriebes bei den jetzigen Tarifsätzen nicht mehr erzielt werden kann. Die deutschen Staatseisenbahnen sehen sich da her gezwungen, alsbald einen Kriegszuschlag zu den Frachtsätzen des Güterverkehrs einzuführen, um wenigstens teilweise die durch den Krieg hervorgerufenen Mehrausgabe zu decken. — Die Deutsche Vaterland Sportei! Mit eherner Stimme klingt ihr Rus durch deutsches Land und dringt zu allen denen, die auch heute noch unentschieden der gewaltigsten Lebensfrage ihres Volkes gegenüberstehen. So soll das Werbeblatt der Deukschen Vaterlandspartei gedeutet werden: eine Mahnung an den Ernst der Stunde, eine Warnung vor kommender Not — aber auch ein Erinnern an all das Große, das uns Glocken stimmen verkündeten vor Zeiten und in jüngster Vergangenheit, das Große, das uns ein Recht gibt auf Leben, Freiheit und Macht j Eine Glocke, die Sturm läutet und Sieg verkünden wird. Darauf weisen die Worte des Großadmirals von Tirpitz: „Deutschland wach aus, deine Schickfolsstunde ist gekommen!" — und im Gebälk des Glockenstuhls die Namen der Grössten, die uns bis hierher geführt! Möge sich niemand diesem Ruf verschließen! Auch an alle deutsche Framen ergeht er. -j- Kirche und Theater. Auf der amtlichen Kon^renz der Geistlichen von Leipzig-Stadt, die vor kurzem unter Leitung von Oberkirchenrat v. Cordes tagte, wurde auch das Thema „Kirche und Theater" behandelt. Pastor Dr. Schröder von der Thomaskirche (ftüher in Beicha) erinnerte nach der „Deutschen Bühne" in einem kurzen einleitenden Vortrage an die alten kulturgeschichtlichen Beziehungen, stellte fest, daß Kirche und Theater, jedes in seiner Art, dazu berufen seien, einer wirklichen geistigen und seelischen Erhebung zu dienen, und betonte die Notwendigkeit eines freundlichen, volkserzieherischen Zusammen- gehens von Kirche und Theater. Im Anschluß hierzu sprach Oberspittleiter Ad. Winds über die inneren Werte der Theater- Kunst und wies seinerseits darauf hin, daß gerade auch die kirch lichen Kreis- in Sachsen einer guten Geschmacksbildung so manches tun könnten. Der Redner begrüßte es aufs wärmste, daß die Kirche an ihrem Teile bemüht sei, eine wahrhaft künst lerische Theakerkultur zu fördern und hob immer wieder hervor, wie ja dem Theater selbst in erster Linie an einer hohen und edlen Kunst gelegen sei. In der Aussprache beleuchtete Ober kirchenrat v. Cordes die Pflicht der Volkskirche, die fich als solche auch um dos Theater zu kümmern habe und gab der Hoffnung Ausdruck, iuch die gebotenen Anregungen auch einen guten praktischen Erfolg haben möchten. — Leipzig. Die erste große Bekleidungsausstellung „Dnrchhallen" wird am Sonntag vormittag '/,11 Uhr vor einem kleinen Kreise geladener Gäste mit einer schlichten Feier eröffnet und um Vz 12 dem Publikum zugänglich gemachtwerden. Sie bleibl dann ununterbrochen bis 6 Uhr geöffnet. Der Um fang, in dem die Ausstellung ursprünglich gedacht war, ist im Lause der letzten Wochen immer größer geworden und erforderte die Angliederung einer großen Anzahl Räume des Haickels- Hofes. Die Kleiderstelle der Stadt Wpzig hat in den Abteilungen „Kleider," „Schlche" und den „Arbeitenden Gruppen" ihre Tätigkeit zur Schau gestellt, die Kriegs und Rohfioffabteilung bringt den Werdegang von Strümpfm, Hemden und dgl. von unsortierten Lumpen an bis zum fertigen Gewebe zur Dar stellung und die ReichsbskleidungssteSe Kleidungsstücke und Schuhe, welche in ihren Betrieben aus alten Stücken neu auf- gearbeitet worden find. — Grsanssqufführunq im Bvlkerschlachldenkmal. Die am nächsten Sonntag, den 11. November nachm. 4Uhr im Völkerschlacht- denkmal fiatkstndende Gesangsaufführung wird vom Leipziger Mänuer- chor unter Leitung seines Ehrenchvrmeifters des Herrn Kgl. Musikdirektor Gustav Wohlgemuth ausgeführt. Kerr Konzertsänger Dr. Ulrich Bruck Hai seine Mitwirkung gütigst zugesagt. Einlaß karten zu 75 Psg. find im Vorverkauf in der Kofmustkaltenhand- lung von E A. Klemm. Neumarkt 28, und am Vötkerschlachkdenkmal zu haben. Am Tage der Aufführung am Dölkerschlackfideukmal er hältliche Karten kosten t — Mark. — Leipzig. In gemeinschaftlicher Sitzung des Rates und der Stadtverordneten wurde der Stadtverordnetenvorsteher Oberjustizrat Dr. Rothe mit 64 gegen 1 Stimmen, die aus den Bürgermeister Rothe fielen, bei einer Stimmenthaltung zum Oberbürgermeister der Stadt Leipzig gewählt. Dr. Rothe ist 1865 in Leipzig geboren, Hst Rechts- und Staatswifsenschasten studiert: war 1892—96 Stadkrat in Meißen und wurde von dort als Mitdirekkor in die Leipziger Hypothekenbank berufen, die er seit 1901 leitet. — Leipzig. Im Juni-1916 hotte der Kaufmann Karl August Iohannes Otto in Leipzig-Schleußig 10 000 Kilogramm Gerstenmehl für 21200 Mk. gekauft, das er noch Ms Tagen mit 1970 Mk. Gewinn an den Kartoffelhändler Franz Arno Gentzch in Leipzig wieder verkaufte. Gentzsch hat das Mehl dann durch Vermittelung des Agenten Georg Steinbach, der ein Prozent Vermittlungsgebühr erhalten hak, mit 1330 Mk. Gewinn umgehend an eine Keksfabrik abgegeben. Das Land- gerichk Leipzig verurteilte Otto zu 1000 Mk. GettHlrafe, Gentzsch und Steinbach wurden sreigesprochen. * Der Berbaud der Deutschen Buchdrucker hotte im 2. Vierteljahre 1917 an Einschreibgeld, Beiträgen usw. in den Gauen, Zinsen eine Einnahme von M. 575394.61. FürUn^r- slützungen, Verwaltung usw. mußten in der Berichtszeit M. 463379,27 oufgewendet werden. Das Vermögen Heg von M. 11878291.10 auf M. 11990306.44 am 1. Oktober 1917. — Böhlen-Rötha. Dem Gutsbesitzer Brauße in Spahns- darf wurden trotz militärischen Flurschuhes gegen 100 Ztr. Krouthäupter gestohlen. Bei einen Diebstahl von 3 Ztr. der selben Früchte konnte der Besitzer einen Mann aus Zwenkau festnehmen. — Awgeln. Wegen Verfütterns von Hafer an Hühner wurde dir Wrtschafterin Eckert in Zschannewttz mit 30 Mark Geldstrafe «mit!. 3 Tagen Gefängnts bestraft.
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