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Ordnung kritisch gesfenstb-tstehest, Datu tritt WManL, daß die Verhandlungen de» G«On Hertling mit dm Parteiführern dent» doch auch unter ganz anderen G^icktswmkrln gesehen werden können M unter dem de» schematischen Ver- gleich» mit Ministerwechsekt in Fremdstaaten. Sin Recht der Krone dürfte kaum als verletzt ober ge fährdet «achset werden können, wenn man in Betracht zieht, daß da- Verfahren seitens der Krone aus freien Stücken Billigung gefunden hat. Das Gegenteil scheint natürlich ausgeschlossen und somit liegt eine Freiwillig- teil der Krone vor, die jede wcitergehende Sorge be seitigt. Eine Reihe fernerer Zusammenhänge fehlt gleichfalls, der Kanzler würde, wenn das jetzige Vertrauen der Mehrheit hinfällig werben sollte, ausschließlich und allein durch Entscheidung der Krone entlassen werden können und anderes mehr. Die Auseinandersetzungen darüber mögen sich aus toben. Das Volk erwartet auS innerstem Drange der Empfindung aber auch mit großer Entschiedenheit von dec neuen Klärung der Dinge die Wiederherstellung der Geschlossenheit in vollem Umfange des Erreichtbaren. Die Mitwirkung keiner einzigen der bewährten Männer im öffentlichen Leben, stehen sie nach ihrer politischen Lehrmeinung, wo sie wollen, ist zu entbehren. Ls gibt nur eine Zielrichtung für die Arbeit aller Köpfe, das ist der gemeinsame Feind! Bringt Graf Hertling in der neuen Ära seines Führertums- diese Kräfte geschlossen hinter sich, bann wird er nicht nur den Guten seiner Zeit genug getan, sondern sich um die gesamte Zukunft des Reiches hochragendes Verdienst erworben haben. Der Kanzlerwechsel. Der KanzlermMel ist vollzogen. Freitag nachmittag wurde der nachstehende kaiserliche Erlaß durch das amt liche Depeschenbureau veröffentlicht: S. M. der Kaiser und König hat den Reichs kanzler Dr. Michaelis auf feinen Antrag von den Ämtern als Reichskanzler, als Präsident des könig lich preußischen Staatsministeriums und als^ preußi scher Minister der auswärtigen Angelegenheiten unter Verleihung der Kette zum Großkreuz de» Roten Adlerordens entbunden und zu seine« Nachfolger in diesen Ämtern den königlich bayerischen Staats minister Dr. Grafen von Hertling eruannt. Einige Stunden zuvor wurde eine Drahtmeldung deS amtlichen bayerischen Nachrichtenbureaus verbreitet, die besagte, daß Graf Hertling in einem Telegrammwechsel mit dem König von Bayern die Annahme seiner Berufung zum Reichskanzler erklärt urtd daß König Ludwig den Rücktritt des Grafen vom Amte de» bayerischen Staats- Ministeriums genehmigt habe. G Wir haben also jetzt endlich den siebenten Reichs kanzler. Die kurze Episode MichaeliS ist abgeschlossen, und unter zunächst noch verhaltenem Brausen und Stürmen - zieht die Aera Hertling am politischen Himmel 'M. Deutschlands herauf und X mit ihr das parlamen- » » ' M torische System, dem die k, Reichstagsmehrheit mit f überraschendem Erfolge l die Wege geebnet hat. l, H Graf Hertling zählt, das dat er oft und laut genug beteuert, nickt zu /VXZ, dessen Freunden. Aber w'e er es in Bayern X verstanden hat, als aus- gesprochenerVertrauens- / mann der dortigen Land- X—tagsmehrheit.dieStaals- geschäfte in völliger Übereinstimmung mit den Wünschen und M- Graf Hertltng. fickten auch der Krone zu führen und deren Rechte und Ansehen unverkürzt aus der liberalen Ver gangenheit in die vom Zentrum beherrschte Gegen wart hinüberzuführen, so wird er nun auch an der Spitze der Neichsleitung die überlieferte monarchisch konstitutionelle Staatsform mit den Ansprüchen dec parlamentarisch bedingten Regierungsmeise auszusöhneu versuchen. Auch im politischen Leben pflegen die Dinge sich nicht, oder doch nur selten, in Ex tremen zu bewegen, am wenigsten bei uns in Deutschland. Der Himmel wird nicht zur Erde stürzen, wenn fortan wie bisher drei oder vier Parlamentarier, sechs oder sieben in den höchsten Reichs- und Staatsärutern sitzen. Und daß der neue Mann am Staatsruder sich vorher mit den maß gebenden Reichstagspartkien über die Richtlinien feiner Geschäftsführung verständigt hat, kann in Anbetracht der ganzen Zeitumstände auch nur als ein praktischer Weg zur Verhütung weiterer Krisen und Konflikte bezeichnet werden. Als kluger und erfahrener Staatsmann wollte Graf Hert ling sich nicht auf Formfragen versteifen, ihm steht die Sache höher als das Festhalten an überlieferten Vor stellungen, und er bat zu sich selbst das Vertrauen, daß er auch unter den veränderten Verhältnissen l en Interessen des Vaterländer unbedingt zu ihrem Rechte verhelfen wird. Ein langes, mit Erfolgen reichgesegnetes Leben zeugt in diesem Falle für die Berechtigung eines Selbst vertrauens, von dessen Bewährung für die Zukunft unseres Volkes viel, sehr viel abhängen wird. Begrüße» wir den neuen Reichskanzler mit dem auf richtigen Wunsch, daß seine Kraft und Gesundheit den schweren Anforderungen der ehrenvollen Aufgade, die er trotz seiner 74 Jahre unverzagten Mute- übernommen hat, noch lange Jahre hindurch gewachsen -leibe« möge. Kaiser Wilhelm «nd König Ludwig. Der Entscheidung deS Kaisers war oorauSgegangen ein Telegrammwechsel zwischen dem Kaiser und dem König Ludwig von Bayern. Der Kaiser machte König Ludwig von Bayern die Mitteilung, daß die Berufung des Grälen Hertling zum ReichSkanzleramte beabsichtigt sei und bat den König, seine Zustimmung im Hinblick auf die für das Reich gegebenen Notwendigkeit«! zu geben. König Ludwig erteilte diese Zustimmung unter ehrenden Worten für den Grafen und sprach die Hoffnung aus, daß es dem neuen Reichskanzler beschieden sein möge, die großen Aufgaben der Zeit einer glücklichen Lösung zuzuMren, die dem Reiche und damit auch den Einzelstaaten eine kraftvolle Entwicklung und eine gesicherte Zukunft gewährleisten. Graf Hertlings Le-ensgang. Georg Graf Hertling wurde geboren am 81. August 1848 tn Darmstadt, studiert in München, Münster und Berlin, nahm 1867 in Bonn al» Pttvatdozent Aufenthalt und wurde 1880 Zum außerordentlichen Professor ernannt. 1882 «HM er einen Ruf als ordentlicher Professor der Philosophie an die Universität München. 1876 wurde er in den deutschen Reichstag gewählt und stieg bald in der Fraktion zu einem der ersten Work» sichrer und Leiter der Zentrumspattei auf. Besonders in sozialen Fragen war sein Einfluß maßgebend. 1876 wurde er »um Präsidenten der von ihm begründeten Görresgesellschaft ge- wählt, 1894 erhielt er die Würde einet päpstlichen Kämmerer». Als philosophischer Schriftsteller entwickelte er eine reiche und fruchtbare Tätigkeit. Die Zentrumsfrnktion batte ihn zum Vorsitzenden gewählt, auch war er in den bayerischen Reichs rat berufen. Sein Retchstagsmandat, in dem er nacheinander die Wahlkreise Koblenz-St. Goar, Illertissen und Münster- Coesfeld vertreten hatte, legte er infolge der Ernennung zum königlich bayerischen StaatSminister, Minister de» Königlichen Hauivs und des Äußern am 13. Februar 1S12 nieder. Zugleich übernahm er als Nachfolger Podewils die Ministerpräsidentschast. Sein Nachfolger im Vorsitz deS Zentrums wurde Peter Spahn. König Ludwig von Bayern verlieh, nachdem am 6. November 1913 in Bayern der über- gang von der Regentschaft vollzogen war und König Ludwig die Krone übernommen batte, dem Freiherr» v. Hertling den Grafentttel. Oer Kaiser an Or. Michaelis. (Amtlich.) Berlin, 2. Noveniber. Seine Majestät der Kaiser und König hat an den bis herigen Reichskanzler Dr. Michaelis folgendes Hand schreiben gerichtet: Neues PalaiS, 1. November 1VI7. Met« lieber Dr. Michaelis! Ich habe Mich dem Ge wicht der Gründe Ihre- Nücktrittögesucheö nicht entziehen Uwnen und Ihre Bitte um Enthebung von den Ämtern al- Reich-kanzler, Präsident de- Etaat-mintsterium- «nd Minister der Auswärtigen Augelegenhetten durch Erlaß vom heutigen Tage entsprochen. Mit aufopferungsvoller Bereitwilligkeit find Gie tu schwerer Zeit Meinem Rufe gefolgt uud haben in den höchste« Amlern des Reiche- und Staate- dem vaterlande ersprießliche Dienste geleistet. Ich kann e» Mir nicht versagen, Ihnen für Ihre bisherige Treue und unermüdliche Arbeit Meinen Dank «nd Meine Anerkennung auSznsprechen. AlS Zeichen Meiner Dank- barkett «nd Wertschätzung verleihe Ich Ihnen die Kette zum Großkrenz deS Noten Bdlerordcn». Die Dekorativ« folgt anbei. Indem Ich der Hoffnung Au-druck gebe, daß Sie Ihre bewährte Kraft auch in Zukunft gern in den Dienst deS Vaterlande- stellen werden, verbleibe Ich Ihr wohl- geneigter Kaiser «nd König gez. Wilhelm L SL Amtlicher Dank an Dr. Michaeli». Die Nordd. Allg. Zeitung schreibt amtlich: Mitten in den schwersten Prüfungstagen des deutschen Volke- war Dr. Michaelis alS Kanzler des Reiches berufen. Das tiefe und ernste Pflichtgefühl, bas den Kern feines Wesens aus macht, hat ihm die Bürde des Amtes übernehmen heißen. Er hat sie getragen mit der ganzen, ihm eigenen Würde, mit heiliger Vaterlandsliebe und der Selbstlosigkeit, die nur ein Ziel kennt: das Glück und die Größe des Reiches. — Eine ehrenvolle Laufbahn lag hinter ihm, seine Leistungen auf dem Gebiete des Ernährungswesens bilden ein Ruhmesblatt in der Geschichte dieses Krieges: sie reihen sich würdig den Taten unserer Feldherren an. — Seine Kanzlerschaft war erfüllt von schweren Kämpfen. Wenn fpäter unbeirrt durch die Leidenschaften des Tages — die Geschichte dieser Zeiten geschrieben werden wird, dann wird aber auch der Kanzler Michaelis eine gerechtere Beurteilung erfahren. Man wirb dann ermessen, daß er es gewesen, der die Klärung grundlegender Zukunftsfragen in die Hand genommen und gefördert hat. — Er hat auch als Kanzler seinem Kaiser und dem Reicke gedient, alS ein aufrechter und treuer deutscher Mann * Attertei zum Kanzterwechset. /». Berlin, 2. November. Die vollzogene Ernennung des neuen Kanzlers ist nur als erster Schritt zu den wetteren Umgestaltungen in den obersten Reichs- und Staatsämtern anzusehen. Wahr scheinlich wird die nächste Zeit die weiteren amtlichen Kundgebungen bringen. Reichskanzler Graf Hertling wird dem Vernehmen nach nur bis nächsten Dienstag in Berlin bleiben, um die ersten amtlichen Beziehungen anzuknüpfrn und barm nach München zurückfahren, um dort die mit seinem Ausscheiden aus den bayerischen Ämtern verbundenen Angelegenheiten zu erledigen. Für die Be rufung seiner Mitarbeiter soll dem Kanzler völlig freie Hand zustehen, doch ist zu erwarten, daß die bisher in erster Linie genannten Persönlichkeiten im wesentlichen als kommende Männer anzusehen sind. Ob Herr v. Payer, der fortschrittliche Politiker, als Nachfolger des aus der Vizekanzlerschaft scheidenden Dr. Helfferich in Farge kommt, soll wieder etwas zweifelhaft geworden sein, da mit ihm der dritte Süddeutsche neben dem Grafen Hertling und dem Staats- fekretär des Äußeren v. Kühlmann an die Spitze der Staatsgeschäfte treten würde. Dieses Bedenken soll von einigen Seiten laut geworden sein. Für das Vizekanzler- amt nennt man deshalb auch den der Fortschrittspartei angehörenden Geheimrat Dove, der zunächst als dem- nächstiger preußischer Handelsminister erwähnt wurde. Sicher soll die Wahl des nationalliberalen Abgeordneten im preußischen Landtag Geheimrat Dr. Friedberg zum stellvertretenden preußischen Ministerpräsidenten sein. Der jetzige Chef der Reichskanzlei Herr o. Grävenis, dürfte einem noch nicht näher bestimmten Ersatzmann Platz machen mährend der bisherige Vizepräsident des preußischen Staats Ministeriums, Herr o. Breitenbach sein Amt als Eisen bahnminister behalten wird. Ebenso wird Staatsminister v. Waldow an der Spitze des Ernährungsamtes ver bleiben. Mit der sozialdemokratischen Partei wurde ebenfalls über die Entsendung eines Vertrauensmannes in die Regierung verhandelt, die Partei hat sich dazu aber nicht entschließen können. Sie wird nicht in Oppositionk- stellung zur Negierung Hertling treten, sondern hat sick für die Politik des Abwartens entschieden. Von konser vativen Politikern dürste auch kein Mitglied ar: der Re gierung teilnehmen. Mitte November soll der Reichstag »inberufen werden. — Graf Hertling suchte heute morgen den Generalfeldmarschall o. Hindenburg auf, der soeben in Berlin eingetroffen ist; auch bei seinem Vor gänger Dr. MichaeliS stattete der neue Kanzler einen Besuch ab. Gras Hertling- Nachfolge in der bayerischen Minister- Präsidentschaft soll der Staatsrat v. Dandl antreten. Man sagt ihm große geschSstliche und politische Erfahrungen nach. politisch« Rundschau, vrutßches Reich. 4- An ßMkwiger Stelle wird eine Vtrnvegelnng der ErgÄnzimgSgÄMr für V und Etlzüge erwogen. Die seit dem 18. Oktober auf den deutschen Eisenbahnen geltende ErgänzungSkarte hat durch die Abstufung von IO zu 10 Mark zu vielen Härten geführt. Diese Karten, die bei kleinen Preisunterschieden der Fahrkarten unter Umständen um 10 Mark teuere Ergänzungskarten er fordern, sollen infolge einer Anregung der sächsischen Re gierung gemildert werden. Wie verlautet, soll diese Frage in einer dec nächsten Sitzungen im preußischen Ministerium der öffentlichen Arbeiten erörtert werden. 4- Die parlamentarische Neuregeluug in Preußen wird sicherem Vernehmen nach außer der Reform des Wahlrechts und der Neugestaltung des Herrenhauses auch einen Gesetzentwurf bringen, der eine Neuregelung der ^tats- recktlichen Bestimmungen der preußischen Verfassung vor sieht. Diesem Gesetzentwurf haben durchweg neuere Be stimmungen des Neichsrechts und des Verfasfungsrecuts der Bundesstaaten zum Vorbild gedient. Es handelt sick also um Bestimmungen, die bereits im Reick, oder in den Bundesstaaten geltendes Recht sind. 4 Die Ergänzung deS Gesetze- über Vie private»» «ersicherungsunternehmungen, Has jetzt tm Reichs anzeiger veröffentlicht wird, bestimmt, daß „Unter nehmungen, die der Förderung des GrundkredttS durch Übernahme des Hypothekenschutzes dienen", von der be hördlichen Aufsicht befreit sind. Das neue Gesetz will Schwierigkeiten, die der Errichtung und Bestätigung so genannter Hypothekenschutzbanken bei ihrer Unterstellung unter die Versicherungscmfsicht drohten, beseitigen und für ihre ungehemmte Entwicklung als erfolgoerheißende Ver anstaltungen der Selbsthilfe die Bahn frei mache. Schweden. X Die schwedische Ausfuhr von Eisenerz »ach Deutsch land soll demnächst durch ein Abkommen der Regierungen in London und Stockholm geregelt werden. In Stockholm heißt es, England werde oermuttick in Zukunft die Hälfte des früher nach Deutschland ausgeführten Eisenerzes an kaufen. England hat sich zu diesem Schritt entschlossen in der Hoffnung, damit der deutschen Industrie Abbruch zu tun, da diese ^sondere Maschinen braucht, um das schwe dische Erz zu verarbeiten, und für andere Sorten Erz andere Maschinen brauchen wird. -- Es verlautet ferner, daß zwischen England und Schweden ein Abkommen getroffen ist bezüglich der Verwendung des schwedischen Schiffsraumes teilweise für die Alliierten, teilweise für Schweden. - Türket. X In Konstantinopel wurde das Parlament t« feier licher Weise eröffnet. Der Sultan war in FeldmarschallS- uniform erschienen. Großwesir Talaat Pascha verlas die Thronrede. Die Stelle betreffend die Siege über die Eng länder bei Gasa, ferner die Stelle, an der der Sultan die Hoffnung ausspricht, daß die tapferen osmanischen Armeen den Feind in Mesopotamien und an der Kaukasusfront über die Grenze zurückjagen werden, sowie die Stellen be treffend den Besuch des Deutschen Kaiser- und bezüglich Persiens wurden von den Mitgliedern deS Parlaments mit lebhaftem Beifall begleitet. Großbritannien. X Die Pariser Alliiertenkonferenz wird nach einer Erklärung Bonar Laws im Unterhause die Aufgabe haben, über die allgemeine Kriegslage zu beraten und Maßregeln für die weitere Zusammenarbeit der Alliierten zu treffen. Auf den Einwand, daß Kerenski gesagt habe, die russischen Delegierten würden sich bemühen, eine Einigung über die Kriegsziele zu ««sichen, erwiderte Bonar Law, daß dafür noch eine zweite Konferenz veranstaltet werden würde. Rußland. X Der Abbruch der russisch-finnischen Verhandlungen über die neue finnische Regierungsform kam in Helsingfors nicht überraschend. Der finnische Ausschuß für die Staats grundgesetze hat die Ausarbeitung des Gesetzentwurfes über die nette politische Ordnung beendet. Dieser bestimmt u. a., daß vom Augenblick der Veröffentlichung dieses Ge setzes, mit der eS zugleich in Kraft tritt, der Senat als bald Maßnahmen zur Wahl des Präsidenten der finnischen Republik treffen wird. Wahrscheinlich wird der Proku rator de» Senats Präsident der Republik Finnland werden. China. X Der Bürgerkrieg in China macht schnelle Fortschritte. Englische Blätter berichten, daß die Streitkräfte der Un abhängigen in der Provinz Hunan mit Hilfe großer Ver stärkung aus Kwangtung und Kwangsi Henschan erobett haben. Verschiedene Prooinzialgouoerneure und der eng lische Gesandte in Peking rieten vergeblich dem Premier minister Luanchijuy, sich mit den Aufständigen zu ver gleichen. Es wurden statt dessen noch mehr Truppen aus dem Norden nach Hunan gesandt. „Morning Post" meint, daß eine Trennung von Nord- und Südchina unausbleib lich sei. Aus In- und Ausland. Warschau, 2. Noo. Da» hiesige ' ^ustizdevattement hat allen Gerichtsbehörden mitgetetlt. daß sie sick im amtlichen Verkehr der polnischen Sprache bedienen dürfen. Kopenhagen, 2. Nov. Staatssekretär Lansing veröffentlicht neue Lurburg-Telegramme. in denen der deutsche Ge sandte von der südamertkanischen Bevölkerung als von Indianern mit einem leichten Firniß spricht und U-Boote nach Süd amerika verlangt. Haag, 2. Nov. „Manchester Guardian" meldet drei neue Eisenbahnerstreiks, die unabhängig von den Gesell schaften an verschiedenen Stellen in Reparaturwerkstätten auS- gebrochen sind. Amsterdam, 2. Noo. Die Blätter melden aus England, in Dublin seien »ebn Mitglieder der Stnnfetn-Partei ver haftet worden, die an gesetzlich verbotenen militärischen Übungen teilgenommen und 1000 Mann militärisch aus gebildet hätten. Madrid, 2. Nov. Nachdem auch Maura die Kabinetts bildung abgelehnt hat, erteilte der König erneut Garcta Prieto den Auftrag. Petersburg, 2. Nov. Ein Erlaß der vorläufigen Re gierung stellt Petersburg, Kronstadt und ganz Finnland unter oen Befehl de» Oberkommandierenden der Nordfront. Siege» — wolle» wir! Spare» — müssen wir! Spart an dem, wa» ihr sonst vergeudet habt, aa Papier!