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........ als die unverschämten Wucherpreise zu zahlen, die auch Heine Mühe und Unannehmlichkeit scheuen, um bei der Entlarvung und Bloh stellung der Wucherer milzukelfen. Die Wucherer verdienen keine Rücksicht weder jetzt, noch nachdem Kriege. Sie sind die innsrn Feinde, deren Namen jederzeit mit Verachtung genannt werden müssen. Nicht genügt es, wenn ein SIrofoerfahren gegen sie anhängig gemacht und ihre Verurteilung mil noch so gelehrten Ausführungen erzielt wird. Das Verfahren dauert viel zulange. Die Strafen fallen nicht selten viel zu gelinde aus. Nicht genügt es, wenn sie durch Beschlüsse aus dem Kondel ausgeschaltet und diese Beschlüsse im Reichsanzeiger und Amtsblatt veröffentlicht werden. Es find und bleiben Beschlüsse, die von Wucherern nicht beachtet und viel zu wenig im Volke be kannt werden. Die Wucherer sind Ehrlose. Als solche sollen sie dauernd gebrandmarkt werden, sie sollen fühlen, dah sie in der schweren Not ihres Volkes unsühnbare Schuld auf sich geladen haben. Warum zögern die Gerichte so sehr mit der Aberkennung der Ehrenrechte? Warum wagt man es so wenig, sie beim vollen Namen in den Mit teilungen der Kriegswucherämter und sonstigen Kriegsetnrichtungen und nicht einmal, sondern dauernd zu nennen? Wenn es sich er möglichen liche, mühten ihre^Namen auf Schandsäulen eingegraben werden ohne Rücksicht auf ihre gesellschaftliche Stellung. Das Ende des Krieges soll nicht das Ende ihrer Schande sein. Dafür zu sorgen, ist bereits heute die Aufgabe eines jeden, dem das Wohl des deutschen Volkes am Kerzen liegt. Dazu soll auch die Liste dienen, die die Lübecker Zentralstelle zur Bekämpfung der Schwindelfirmen angelegt hat und zu der weitere Beiträge erwünscht sind. — Leipzig. Bei den von Ausflügler» oft ausgesuchten Saselbacher Teichen ist am Sonnlag, der auf hiesigem Rittergute angestellte 55 Jahre alte Teichvogt Albin Seid von Fischdieben ermordet worden. Als er mittags nicht nach Sause zurückkehrte, ging der jüngste Sohn Selds aus, um den Vater zu suchen. Nachmittags gegen ^/,4 Uhr sand er ihn mit zer trümmerter Schädeldecke auf dem Felde in der Nähe eines der Teiche. Noch am Abend ist dann Seid den ihm zugefügten schweren Verletzungen erlegen. Es ist anzunehmen, dah Seld von den Tätern ins Wasser geworfen, sich aber wieder heraus gearbeitet hat und dann besinnungslos auf dem Felde zusammen gebrochen ist. Den polizeilichen Bemühungen wird es hoffent lich bald gelingen, die Täter zu ermitteln. Seld hinterläßt eine Frau und vier Kinder, ein Sohn steht im Felde. — Leipzig. Auf dem Güterbahnhof Wahren geriet eine dort stehende Lore, die mit 24 mit Spiritus gefüllten Fässern beladen war, in Brand. Der sofort herbeigeeilten Lindenthaler sowie der Bahnhofsfeuerwehr gelang es, das weithin sichtbare Feuer nach einer Stunde angestrengter Arbeit zu unterdrücken. — Wermsdorf. (Gutsverkauf.) Das größte Gut im hiesigen Orte, das über 100 Acker umfassende Kießling'sche An wesen ist von dem Landwirt Lepzig aus Dresden käuflich er- erworben worden. — Calbitz. Einen plötzlichen Tod erlitt am Donnerstag Abend ein hiesiger Lehrling. Bei einer Balgerei mit seinem Lehr- Kameraden fiel letzterer plötzlich um und war tot. Bei der statt- Bo« den Kriegsschauplätzen. Amtlich, Großes Hauptquartier, 25. Oktober 1917. Westlicher Kriegsschauplatz. Keeresgruppe Kronprinz Rupprechl. In Flandern lag tagsüber stärkeres Feuer als sonst auf der Kampfzone zwischen der Küste und Blankaartsee. Von dort bis zur Lys belegte der Feind die einzelnen Abschnitte mit Feuerwellen, die sich vom Koulhoulster Walde bis Passchendaele gegen Abend zu hef tigstem Trommelfeuer verdichteten. Größere Angriffe erfolgten nicht. Im Artois und bei St. Quentin spielten sich Vorseldkämpfe mit für uns günstigem Erfolge ab. Keeresgruppe Deutscher Kronprinz. Am Oise-Aisne-Kanal verlief der Tag bei geringer Feuertätig- keit des Feindes. Kurz vor Dunkelheit schwoll schlagartig der Feuer kampf wieder an. An mehreren Stellen drangen französische Er- kundungstruppen vor: sie wurden überall abgewiesen. Nachts blieb dos Feuer lebhaft. Zwischen Aisne und Maas Kam es mehrfach zu Erkundungskämpfen, die örtliche Steigerungen des Feuers hervorriefen. Oestlicher Kriegsschauplatz. Nichts von Bedeutung. Mazedonische Front: In den meisten Abschnitten hat sich die Arlillenetätigkeit verstärkt. Italienische Front: Waffentreu traten gestern deutsche und österreichisch-ungarische Truppen Seite an Seite in den Kampf gegen den ehemaligen Ver bündeten. In mehr als 30 Km. Breite nach kurzer starker Feuer wirkung zum Sturm antretend, durchbrachen ostbewährte Divisionen die italienische Isonzofront in dem Becken von Flitsch-Tolmein. Die Täler starrende starke Stellung des Feindes wurde im ersten Stotz überrannt; trotz zäher Gegenwehr erklommen unsere Truppen die steilen Berghänge und stürmten die feindlichen Stützpunkte, welche die Köhen krönten. Schnee und Regen erschwerten das Vorwärts kommen in dem zerrissenen Berggelände; ihre Einwirkung wurde überall überwunden. Kartnäckiger Widerstand der Italiener mutzte mehrfach in er bitterten Nahekämpfen gebrochen werden. Die Kampfhandlung nimmt ihren Fortgang. Bis zum Abend waren mehr als 100OO Gefangene, dabei Dioisions- und Brtgade- stäbe und reichliche Beute an Geschützen und Kriegsmaterial gemeldet. Der Erste Generalquarticrmeister Ludendorff. gefundenen Sezierung konnte als Todesursache nur eine Art Nervenchock konstatiert werden. — Glauchau. Die Stadtverwaltung hat beschlossen. Kochkisten und dazugehörige Kochtöpfe Herstellen zu lassen und zu Kersiellerpreisen an die Einwohner abzugeben. — Dresden. 70000 Kilogramm Papier für Schund literatur. Ein Dresdner Blatt teilt mit, daß allein in Dresden die Verleger von Schundliteratur ein monatliches Bezugsrecht von weit über 70000 Kilogramm Papier besitzen. Sie können in diesen Zeiten ärgster Papiornok ihre Volksvergiftung sozu sagen mit amtlicher Unterstützung fortsetzen. Dresden. König Friedrich August sprach in einem Erlab den beteiligten Kreisen senen Dank für die militärische Vorbildung der Jugend aus. — Bautzen. Drei Söhne verloren hat die Kriegerswitwe Kavel in Kleinwelka innerhalb 14 Tagen. Ihr verblieb nur noch ein einziger im Alter von 5 Jahren. Aus den Verlustlisten. Auszug für Naunhof und Umgegend. SSchs. Verlustliste Nr. 455. Gefr. Willy Fehrmann, Naunhof, i. Gefgsch. (V. L. 306/356). Gefr. Paul Kermann, Liebertwolkwitz, ins. Krankheit i. Res. Laz. Arolsen gestorben. Soldat Arno Kretzschmar, Grethen, l. v. Soldat Richard Spange, Brandis, i. Gefgsch. Vzwachtm. Felix Ziegler, Cämmerei, gefallen. Utffz. Bernhard Kluge, Sommerfeld, i. Gefgsch. <V. L. 211 237). Soldat Richard Seifert, Lämmerei, i. Gefgsch. (V. L. 38 tOO). Soldat Max Ullrich, Brandis, i. Gefgsch. (V. L. 217/237). Kircheunachrichten. 21. Sonntag n. Trin., den 28. Oktober. Naunhof. Vorm. v,n Uhr: Gottesdienst mit Predigtoorltsung. Klinga. Vorm. V,10 Uhr: Kirchweihfestgottesdienst mit Büchte und Abendmahlsfeier nach der Predigt. — Kirchenmusik. Nachm. V,4 Uhr: Parochiale Familienfeier zum 400 jähr. Gedächtnis der Reformation im Gasthofe zu Klinga. Albrechtshain. Kirchweihfest. I/, 11 Uhr: Predigtgottesdienst. Erdmannshain. 8 Uhr: Predi stgotteSdienst. Nachm. 2 Uhr Unterredung mit den Jünglingen und Jungfrauen. Spielplan der Leipziger Theater. Neues Theater. Freitag 7 Uhr: „Carmen". Sonnabend 7 Uhr: „Sappho". Attes Theater. Freitag 7' , Uhr: „Die Tante auS Sparta". Sonnabend 7 Uhr: „Winterballade". Neues Operetten-Theater. Freitag 7'/, Uhr: „Unter der blühenden Linde". Donnerstag 7*/, Uhr: „Hanuschka". Vedakllon: Voder l Ganz. — Druck und Verlag: Ganz L Eule in Naunhof. Wetterbericht für Freitag, den 26. Oktober 1917. Meist trüb, etwas Wärmer, zeitweise Niederschläge. (Porzellan, Gläser, Krüge, Bilder, Bücher, Handschriften, Schmuck, Ziehung vom 13. bis 17. November 1917. 2 Glasschränke Kaufgesnch IVmr nosli zahlt für Weinflaschen 15 Pfg., Sektflaschen 10 Pfg. das Stück; Lumpen 12 Pfg. das Pfund, Papier 4 Pfg. für 1 Pfund VIvinksnrßK, Krimms, ffialrdsu8gs886 5. NL. Abgeholt wird nicht! Vie öeerckgung linset 8onntsg nactimittaL 2 vlir von ser l^ieskoksbsHe aus statt. Kleben auf Briefumschläge, Postkarten und Pakete liefern wir zu 2,— Mk. Buchdruckerei «Sa« L Kals, Naunhof. (Seroanten) kauft zu höchsten Preisen Vien8t28 nacbmitta^ 1'/§ Onr verscmed nscb längerem beiden. docb nocb unerwartet unc! plötriicb meine liebe brau, un8ere §ute butter, Lcbwi'eZermutter, Orokmutter, 5cbwe8ter unc! ZebwaAerin frikökriks kliiklberg zeb. kenker im 68 beben8jsbre. Tiefbetrübt reifen c!ie8 an älbrecbt8bsin, sm 24. Oktober 1917 VMKIdvi'N nvksü Kinrßvnn. Oie öeersigung linset 8onnabens naebm. 3 vbr statt. lVUttwocb nscbmills^ 5 Obr ver8cbied nacb kurrem, 8cbweren beiden un8er lieber, treu8or^ender Vsler -^ußu8t krnst ttoppinß im vollendeten 72 beben8jabre. Tiefbetrübt reifen die8 an blaunbok, den 24 Oktober 1917 Viv 1,'suvi'nißvn vinKvi*kUedenen. zu Ziegen u. Kauiuchenfutter M Mck Muckte MpMressen RaltpenOiln OWaMarbotintunl empfiehlt 5/se^6/'s ^ie gegen Herrn Lrnst Ssnnäorf ausgesprochene Beleidigung nehme ich reuevoll zurück. Karl Vttlems. Unterricht im Schuhe nähen ZM Goethe SWel 'I kleinste Weinstube Leipzigs ANÄtl Ivktlek I bviprig, Univvr8i1st88tn 8, Anmeldung erwünscht. I »«I--« 8-b»PP' L Ituvrr, i angk8tr. 51, Kal-len ged äu äs. LltSI'tÜMKI' - K-nHse« Noin.-Ntlm.lt- «Nr«»«» KMMene Briefmarken und ^lllkt ^Wtsiltllhkl c«, Preis des Loses 3 Mk. Waldstr. 14. 7 Zu haben bei VÜNL L Hals. . FMiiitndrnckschen N,..en MDI*. erhält man preiswert und sauber bei DM" LtvlpLlx, Sophienstr. 5. Güuz L Eule. 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