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Nachrichten für Naunhof : 23.09.1917
- Erscheinungsdatum
- 1917-09-23
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id178785101X-191709232
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id178785101X-19170923
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-178785101X-19170923
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Nachrichten für Naunhof
-
Jahr
1917
-
Monat
1917-09
- Tag 1917-09-23
-
Monat
1917-09
-
Jahr
1917
- Titel
- Nachrichten für Naunhof : 23.09.1917
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N für die Gen Fuchshain, Ericheinl wöchent Anzeigenpreis: Nr. 113. Aus Warenbi vom 27. September IVO x abgegeben. Anspru blaue Karle wird d den Warenverteilun Der Bezirks! Feinstes W bezogen. Die Kani ieilungsslellen richte! Grimma, 22. Die bisherig« Erzeuger an Gemei von 6—8 Uhr fcü steriums des Inner seder Tageszeit — der Gemeinden — Grimma, 24. Stkannlmüch« Die im Gru! Kans Mar Paul e am 12. Not — an der Gerichts steigert werden: Das Grundf 32000 - Mk. gesä wächshous und der Lage zur Bebauun, Die Einsicht übrigen das Grund Schätzungen, ist j dem Grundstücke sii 19. Juni 1917 v Grundbuchs nicht er vor der Aufsorderuv der Gläubiger wider Rechte bei der Fes und bei der Verteil» Gläubigers und di Wer ein der vor der Erteilung d Einstellung des Der der Versteigerungse» Grimma, k der Dcrsteigerungs Das Pam sä Wohnhaus, Schu Königliches AmtSl In der gestri folgendes beraten 1. Von dem nahm man Kennt! 2. Von eine, tion wegen der Be nahm man Kennt 3. Von der' genommen. 4. Das Gesw im Heeresdienst e genehmigt. 5. Dem Gest hung seines bisher geben, als ein Te 6. Von der( Kenntnis. 7. 2 Gesuche sichtigt, ein weiter 8. Das Ges Sonnlagsgewerbe man auf sich beru M nvkmsr NEU, ihrer abgebrochenen Worte nachzngrübeln. Jugmch, was die Tdntevon ihm fekvff gesprochen gegen cr Gr dachte mir an da«, hatte. Bergkiy. wenn ich nicht darüber dankbar zufem vermag, die Pforte, Vie ih>» zur Freiheit führte, chikre hinabzudriickdn, vor der er schon als aber- war ohne sagte er gepreßt; «Venn vielleicht ifteS wahx„ idaß^ der Onkel! in die Sphiste hinabzudriimrn, vor der er schon als Kino z mich »virMch rst- gjkwminen hock Ebrem eigenen- Mndr würde' rückfcheute? 232 : Der Erbe von Buchenau Roman von Herbert von der Osten. Mit diesen Worten, di« wie ein Aufschrei klaugeu, stürnne er hinaus. In seinem eigenen Zimmer stürmte er auf uud au. Er wollte die Gründe seiner Tante nicht anerkennen. Seine Wochen eigentlich nur von der Hoffnung geleibt hatte. Die gebrochen fiel e» in sich zusammen. AuS Margas klugen Augen sprach ein w«m«S MitenW« finden. „Siehst Du denn alles Glück nur auf jenem anderen , sein so lange geknebelter Wille bäumten sich bo- gegttr auf und rüttelten au den Ketten der Michl u Dankbarkeit. Tr wollte-frei sein, frei um jeden M-is. Wo gerufen sind und sich unverzüglich in dem für sie Mündigen türkischen Konsulat melden müssen. oEi« Gohleuersatz-AuOstelluna. Am 23. und 24. Sep« temder findet in Chemnitz eine Sohlenersatz-AuSstellung statt, auf welcher Ersatzsohlen«, Sohlenschoner und Sohlen-, bewehrungen aller Art auS Holz, Eisen und Papier zur Schau und zum Verkauf gestellt werden. Eine Sonder- abteilung wird orthopädischer Schuhwerk für Kriegroer letzte zeigen. Die besten Arbeiten werden mit Geldpreisen belohnt werden. o Neu» Zentner «old. Von der Goldankaufsstelle in Leipzig ist die fünfzigste Goldsendung an die Gold- schmiebeanstalt in Halsbrücke bei Freiberg abgegangen, um dort verarbeitet und dann als reines. Gold an die Reichs« bank nach Berlin übergeführt zu werden. ES sind damit rund S Zentner Gold abgeliefert worden. O Luthers Werke in finnischer Sprache. Bei dem in allen Kirchen Finnlands am 1. Oktober stattfindenden Reformattonsgottesdienst findet eine Sammlung für die Herausgabe der Schriften Luthers in finnischer Sprache statt. Der finnische Senat erteilte hierzu seine Ge nehmigung. O Nene Briefmarken in Rußland. Die vorläufig in Gebrauch kommenden Briefmarken der neuen Regierung in Rußland bestehen — wie der Berner »Bund* mitteilt — in den früheren kaiserlichen Briefmarken mit einem über druck, auf dem eine phrygische Mütze mit gekreuzten Schwertern und den Worten: «Freiheit, Gleichheit, Brüder lichkeit" zu sehen ist. ES werden auch dieselben Brief marken auf starkes Kartonpapier gedruckt und als Geld- «satz für kleine Beträge während deL Krieges verwertet. 0 Nefselfammlung durch Schüler. In Rathenow findet eine Nesselsammlung durch die älteren Schüler der höheren Lehranstalten statt. Zum erstenmal wurde in dem Walde bei Elslake von den Schülern der Obertertia bis Vrima gesammelt. Die Sammlung hatte ein sehr gutes Ergebnis, zwei große Fuhren Pflanzen konnten eingebracht werden. o Gefährliche „Seife". Bei einer Frau in Reichen bach in Schlesien stellten sich nach dem Gebrauch einer „Kriegsseife" starke Verbrennungen des Gesichtes ein. Die Polizei beschlagnahmte die Selfe. Die chemische Unter suchung ergab, daß das Gemisch starke Säuren enthielt. — Der rücksichtslose Kampf um den höchsten Verdienst bringt also immer wieder gesundheitsschädliche .Ersatz"-Erzeug nisse in den Handel. > S Wirbelsturm in Italien Ein heftiger Wirbelsturm verwüstete, nach einer Meldung deS „Seciflo" auS Padua, die Gemeinde Billa del Conte. Einig« Häuser find ein gestürzt, die Bewohner unter den Trümmern begrabend. Die Trauben- und Mai-ernte ist verloren. Der Schaben ist sehr beträchtlich. D Wiedervermählnug »er geschiebruen Priuzrsfi» Wilhelm von Schweden. Die russische Großfürstin Maria Pawlowna, die geschieden« Frau de- Prinzen Wilhelm von Schweden, hat sich, wie aus Stockholm gemeldet wird, mit dem Fürsten Patsatin verheiratet. G Reiche- Vermächtnis. Der kürzlich in Stockholm verstorbene Kaufmann Isaak Hirsch hat testamentarisch 720 000 Kron« an dortig« Wo-Ltättskeit-anstalten und vier Millionen Kronen zu» Bau billiger Wohnung« ver macht. 0 Schiff-jMgon-Einstellmtg 1« der kaiserlich« Ma rine. Wie nicht allgemein bekannt sein dürfte, findet vom Oktober bis November d. IS. wieder die Einstellung einer größeren Anzahl Schiffsjungen statt. Die Bezirkskommandos nehmen bis auf weiteres Anmeldungen entgegen. Alles Wiffenswerte über die verschiedenen Laufbahnen, Beförde rungen, Besoldungen und Gehälter usw. ist in dem Heft .Vom Schiffsjungen zum Deckoffizirr", welche- nur vom Kommando der Schiffsjungendioision in FlenSburg-Mürwik zum Preise von 25 Pfg. zu beziehen ist, enthalten. Die Übersendung deS Betrages von 25 Pfg. muß alS Postan weisung erfolgen. Briefmarken oder KriegSnotgeldfcheine können nicht angenommen werden. o Noch weniger Bier. Die Erzeugung von Bier dürste in der nächsten Zeit noch weiter eingeschränkt werden. Entsprechende Bundesratsbeschlüsse sollen beoor- stehen. Besonders schwer dürsten durch solche Ein schränkung die mittleren und kleineren Gastwirtschaften be troffen werden. « Ermordung eines ArzteS. Der Wiener Arzt Dr. Joseph Strasser wurde, während er alS Chefarzt des Ge fangenenlagers Salzerbad in Niederösterreich seine Sprech- stmche abhielt, von einem russischen Gefangenen überfallen utzd niedergestochen. Dr. Straffer starb zwei Lage darauf. 0 Ein Polizeisergeant ermordet. In Schkeuditz bei Leipzig ist im Hofe des Rathauses der Polizeisergeant Hermann Arndt in einer Blutlache liegend tot aufgefunden worden. Arndt ist im Kampfe mit Einbrechern, die Lebensmittel stehlen wollten, ermordet worden. Der Tat verdächtig find zwei Männer, die gesehen wurden, als sie in daS nahe Gehölz flüchteten. 0 Deutsche Kinder auf Bornholm. 300 Kinder auS Deutschland sollen demnächst auf Bornholm eintreffen und dort in den sechs größten Hotels auf einen Monat ver pflegt werden. Die Kosten werden auS einer Geldsamm lung, die der dänische Arzt Dr. Thorson unter der Be zeichnung „Kriegskinderhilfe" veranstaltet hat, gedeckt. s Grofifener in London. In einer Fabrik in Ost- London brach Feuer aus, daS eine Explosion unter den aufgestapelten Chemikalien verursachte. Die ganze Fabrik, die sich über ein Gebiet von Acre ausbreitete, wurde zerstört. Benachbarte Fabriken und Hunderte von Häusern wurden beschädigt. Menschen sind nicht verunglückt. G Revolverattcutat auf Kardinal Giustini. Auf den Kardinal Giustini in Rom wurde ein Attentat verübt. Als der Kardinal im Automobil durch die Straßen fuhr, wurde ein Schuß gegen ihn abgefeuert, der die Decke deS Wagens durchbohrte. Der Kardinal selbst blieb unverletzt. o Ter bestohlene Goldhamster. In Barrowo bei Hohensalza wurden dem Fleischermeister Domilewitz von Einbrechern 13 000 Mark, darunter 1800 Mark in Gold, gestohlen. 0 Schwindeleien mit Borax. Seit einigen Monaten find von Berlin und Magdeburg aus von einem bisher noch nicht ermittelten Betrüger zahlreiche Schwindel geschäfte mit Borax gemacht worden. Der Schwindler er beutete unter dem Namen Heinecke in Leipzig 4200 Mark durch den Verkauf von Borax, der ein Gemisch von Koch salz, Glaubersalz und Soda war. Mitte Juli betrog er dann einen Berliner Geschäftsmann um 33 555 Mark, und vor kurzem brachte ihm ein Geschäft in Bremen 24 500 Mark ein. G Angeblicher Selbstmord eines bekannten Schiff, bauingenienrs. AuS Baltimore berichtet man holländischen Blättern, daß Gotthold Pruste, einer der Ingenieure, die das HandelS-U-Boot „Deutschland" entworfen haben, sich aus unbekannten Gründen erhängt habe. Pruste, der auf der Germaniawerst in Kiel beschäftigt war, weilte seit der ersten Fahrt der „Deutschland" in Baltimore. A Die Beisetzung der Königin von Bulgarien fand, wie aus Sofia berichtet wird, unter ungeheurer Beteili gung der Bevölkerung statt. DaS Balk drängte sich zu Tausenden vor der evangelischen Kirche, in Ker die Leich« aufgedahrt war. Die Bestattung erfolgte in einer im Hof« der Kirche des GebirgSdorfes Bojano bei Sofia herge richteten Gruft. In dieser Kirche sind vor Jahrhundert« der Bulgarenzar Kalojah und die Zarin D«liSlawa bei gesetzt worden. o Einberufung von Türke« zum Heoresdi«st. Daß türkische Generalkonsulat zu Berlin gibt bekannt, daß laut Verfügung des türkisch« Kriegsministeriums alle otto- manischen Untertanen, welche im Jahre 1873 gebar« sind, gleichgültig, ob sie die MilitärbefreiungStaxe bezahlt haben oöw nicht, vom 1. September 1917 an unter die Fabnen Sunte 2Hnmg. Sein letzt«- Gold. Dec Piükoller Grenz-Zeitung ging ein« aus 6 Zloa^rgmarkstücken bestehende Hinden burg Geburtstagsspende zu mit dem angefügten Bers«: »Wie könnt' ich diesen Goldesrest Wohl bester noch verwenden Als ibn zu seinem Wiegenfest Dem Heros »afrrs Balks zu spenden!" Die Spend« wird im Sinne des ungenannten Ein senders Berwhnduug finden. Kintz« an tzi« Front. He« Legrand, ein bekannter französischer Schulmann, hat an den Vorsitzenden des Pariser GemeinderabeS ein Schreib« gerichtet, in dem er die Frage aufwirft, ob es nicht an der Zeit wäre, die französische Jugend mit dem echten, rechten Haß gegen den noch immer im Lande befindlichen Erbfeind zu durch dringen. Der edle Erzieher denkt sich das folgendermaßen: Die Schüler der höheren Schule» werden auf Staatskosten in die kürzkch von den Deutschen geräumten Gebiete ge schickt, mn „von den Missetaten, die die Deutsch« begangen hab«, durch eigene Anschauung den richtigen Begriff zu bekomm«". Herr Legrand „unterschätzt nicht die Schwierig, leiten, die die Ausführung seines Plane-behindern könnten": demgegenüber stehe aber ein „ungeheurer moralischer Vor teil", und dieser müsse ausschlaggebend sein. Dieser herr liche Plan paßt genau zu der Auswahl der Lesestücke in den während des Krieges erschienenen Lesebüchern für Pariser Gemeindeschulen; eine ganze Kapitelfolge in diesen Büchern trägt die Überschrift: „I^surs Olmss" (Ihre Ver brechen), und dieser Titel schon spricht Bände. Sehr einfach. Im „Reichenhaller Grenzboten" liest man: Kriegsamtsvorsteher (Jurist) zu den Leitern der Bezirksstellen(Nichtjuristen): „Wenn Sie das nicht wissen, dann müssen Sie eben die Bekanntmachung zur Aus führung der Bekanntmachung betreffend den Vollzug der Sinführungs-Verordnung zum Gesetz über die Ausführung der Bestimmungen wegen des Gesetzes über vorbereitende Maßnahmen zur Lebensmittelkarten-Ausgabe, Nachlesen. Dann hab« Sie'S gleich!" — Doch Scherz bei Seite! Es sei d«r verantwortlichen Stelle, die die Bekanntmachungen verfaßt, doch recht dringend empfohlen, jede Bekannt machung — auch die scheinbar einfachste — einigen Leuten, die die deutsche Sprache und ihren Satzbau beherrschen, vorzulegen, ehe sie in den Zeitungen erscheint. Gine Wette auf Lord Kitcheners Leben. Man weiß, daß in England bis in die letzte Zeit hinein das Gerücht verbreitet war, daß Lord Kitchener sich noch unter den Lebenden befinde. Diese Meinung, der keine be stimmte Tatsache zugrunde liegt, wurde vor kurzem durch die Erklärungen der Miß Parker, der einzigen Schwester des verschwundenen Marschalls, bekräftigt: die Dame be hauptete, daß, nach ihrer festen Überzeugung, ihr Bruder nicht tot sei. Jetzt erzählt das „Liverpool Echo", das letzthin jemand bei einer großen Versicherungs gesellschaft angefragt habe, welche Prämie für eine auf der Tatsache, daß Lord Kitchener am 31. August diesesJahres noch lebte, beruhende Police zu zahlen wäre. Der Mann behält sich vor, für diese Tatsache innerhalb dreier Monate nach -er Unterzeichnung des Friedensvertrages dm Beweis zu erbringen. Die Schätzer der Versicherungsgesellschaft ließ« ihn wist«, daß sie bereit wären, eine solche Police bis zur Höhe vou NV00V Mark bei 5 Prämie an zunehmen. DaS Geschäft wurde daraufhin abgeschlossen, und es wird in London lebhaft besprochen, da es zeigt, daß die Finanzkreise die Wahrscheinlichkeit des Todes des ehemaligen englischen KriegSmiuisterS auf 400 gegen 1 schätzen. 0 Ei» Münchener Postillon zu» Offizier befördert. Der Offizierstellvertreter Michael Kraus, der bis Kriegs ausbruch Postillon im Psststalle München war, ist zum Leutnant der Reserve befördert worden. o Kochkiste und Brennstoffersparnis. Die grobe Be deutung, die der Kochkiste im Kriege zukommt, haben mehrere Städte veranlaßt, Beratungsstellen einzurichten, in derm» Kochkisten praktisch vorgeführt und Anweisungen zur Herstellung gegebm werd«. So wurden, um die Kochkisten in den weitesten Kreisen der Bevölkerung be kannt zu machen, in Wiesbaden Rudel- und Stärkekisten aus den städtischen Lebensmittelverkkufsstellen zu Kochkisten verarbeitet und zum Verkauf gebracht. Holzwolle, Schar niere und Verschlüsse wurden billig und zum Teil sogar unentgeltlich abgegeben, um es minderbemittelt« Kreisen leicht zu machen, sich vorhandene Kisten selbst als Koch kisten auSzustatten. Im Jahre 1915 war es durch Zu schüsse der Stadt Wiesbaden und dadurch, daß bemittelte Kreise etwas höhere Preise zahlen mußt«, möglich, etwa 700 derartige mit Kiff« versehene Kochkisten zu dem geringen Preise von 2,50 Mark an Minderbemittelte ab zugeben. Ferner wurden Musterckisten in leeren Schau fenstern au-geftellt, um zur Benutzung anzuregen. Ähnliche Bestrebungen haben in anderen Städten Erfolg gehabt und verdienen jedenfalls Beachtung oder Nachahmung durch alle Gemeindebehörden. Mu» clern GeincktssLLl. § ««strafte «riegSsündtt. Das Landgericht Tilsit ver urteilte die Kaufleute Franz Kistler und Isidor Sommerfeld wesen Höchstpreisüberschreitung zu vier bzw. drei Wochen Ge- fänsniS und 32100 Mark Geldstrafe. § Gin Jahr Gefängnis fSr eine» BUrgernreister. Vor der Kottbuser Strafkammer hatte sich der frühere Bürgermeister van Ächerose. Rudolf Meyer, M verantworten. Der An- geklsgtt bat fett IMS fortgesetzt als Beamter pflichtwidrige Geschenke angenommen. Die Straflamm er erkannte gegen ihn ans ein Jahr SMnMiL; ein Monat wurde alß verbüß' Wege?" fragte sie traurig. „Glaube mir, Hasso, erführt lauge durch die Enge und das Dunkel, und nicht j^em geistige»: Streiter ist eS vergönnt, die Höh« M erreich«». Ungezählte Hunderte bleiben am Wege siegen und müsse» ihr« ktchi ehrgeizigen Träum« glanzlos erlöschen sehen. Mein B sagte oft, kein Beruf sei so reich an Bitternissen und Enttäu schungen, wie der des Gelehrte»». Gar vielen zerstört der rastlos arbeitende Geist früh den Körper und raubt ihnen di« FWg- versuchen wolltest, Deine Arbeit hier gern zu tun! Ditz Land-» Wirtschaft hat muh ihre idealen Seiten." „Möglich, daß ich sie in Hohenegge kennen gelernt hätte; hier kann ich'S nicht." murmelte Hasso. „HanS steht in Dir seinen Sohn," meinte Marga. „Aber ich bin der Sohn eines Manner, tzen er verachtete." „DaS hat er Dich wahrlich nicht entgelten lassen»" unter brach die junge Frau zornig den Neffen. „WaS auch zwischen ihm und Deinem Vater gestanden hat. Dich liebt« er stets AuS aller Härte, Vie er Dir akS Kind zeigte, sprach di« Liebe. Du magst Last nicht anerkütmt Hasen, ich aller tat «U. Ich mei^waS Du ihm bist: Du gittft ihm »nehr als —" Sie verstummte erschrocken über das NestäNdniS', zu dem die Erregung sie fast hingerissen hätte. Hasfo dachte nicht da- ran, Über den Ginn ihrer abgebrochenen Wvrte nacyzugrübelu. Tin kaltes Lächeln huschte über sein gelbe» Gesicht, wäh. rend er hinzusügte: „Meinem Freund drüben mrf Binhenan wird die Wahl, die ich zu treffen gedenke, wohl wie «in Stich in sein feudales Ritterherz sein." Mit einem boshaften Lachen füllte er daS Glas deS Ban kiers, um das seine mit ein paar tiefen, hastigen Zügen zu leeren. Er schien sich immer mehr in den von Alexander angeregten Gedanken hinenrzuleben. AlS er dem Freund das Rauchtischchen zurechtschob, fing er noch eimnal davon an: „Während ich als junger Kommi» in der RitterschastS-Dar- lebnSkasie arbeitete, war es daS Ziel meiner Wünsch«, so ein rassiges Edelfräulein zu besitzen, wie ste da manchnml in Ge schäften zu nnS kamen." „JedeSmal, w««n so ein blaublütiges Prinzeßchen mit den leeren Taschen über uns, die wir in der festen Brotftelle saßen, hinweg zu sehen geruhte, als ob wir inferiore Wesen wären, kitzelte mich daS Verlangen, mir so ein« zu taufen und ihr die mittelalterlichen Raupen auszutreiben, aber gründ lich!" Alexander lachte: „Ja, daS Prestige der Adelsbriefe ist vorüber; heute hat daS Kapital die Herrschaft." „Und um kapitalkräftig zu werden, heiratete ich auch statt des armen Edelfräuleins dre Tochter meines reichen Chefs," antwortete Schmidt; „na, jetzt kann ich mir ja di« Erfüllung meines Jugendtraumes auch noch leisten." 8. Kapitel. Am nächsten Tage Halts der Freiherr Hans i«, einer tun lich entfernten Ortschaft eine Wahlrede zu Hatton Marga und Hasso saßen Mein b«m Mittagessen. „Du glaubst gewiß, daß ich Denn Angelegenheit ver gessen habe," sagte die jung« Frau, fobatt» der Diener das Zimmer verlasse» hatte. „Ich wollte Dir aber nnr die Hoff nung nicht nehmen, solange eben noch etwas zu hoffen war." Hassos Herz setzte zu schlage» ank In vieler endlosen Wartezeit wat ihm zwar längst die Ahnung anfgestiegen, daß die Mission seiner Timte gescheitert sei. Nuri ihm die Ge wißheit darüber wurde, erkannte er erst, daß, er dieggryen! er ja wohl auch nicht das Recht zuerkennen, einen Willen und einen selbständigen Gedanken- zu habe»». Ein vierzig jähriger Sohn wird für ihr» immer noch der dumme Junge sein, der den Mund hakten nnd hingehen muß, wohin er ge- schoben- ivird. Mei,» Knabenstolz ist an diesem knechtischen Ge horsam verblutet; als Mann kann ich nicht mehr gehorchen. ALS Mann muß ich frei sein, nnd deshalb will ich hier ich nicht mehr gehorchen. >d deshalb will ich hier nicht bleiben, ganz abgesehen davon, daß ich nicht leben mag, ohne men»« Bücher." „Und wenn Du gehst, so vernichtest Du die Früchte seines LebenS, eines Lebens voll übermenschlich schwerer Arbeit; hast Du daS auch bedacht? " fragte di« Freifrau „Der Onkel kann sich einen anderen, dankbareren Pflege, sohn annehmen," eiferte Hasso. „Kürt RoSmershausen träte gewiß mit Wonne an meine GtiÄe für den Preis von Buche nau, und Du hast doch auch noch eine» Neffen." „Aber Du bist der einzig« Hoheneggs, mrd ich glaube, es ginm Deniern Onkel ans Leben, wenn Buchenau kemem Hohenegge mehr gehörte," antwortete Marga heftig. Sie war an Hassos Seite getreten. Wie beschwörend legte sie die Hand auf seine Schulter. „Hat er sich gar kein Recht auf Deine Dankbarkeit dadurch erworben, daß er Dich als hilf loses, verlassenes Kind in sein Haus nahm, daß Du so un barmherzig sein Glück zerstören willst, nm das Deine zu suchend Wöim eS Dir jetzt möglich ist, Dir eine geachtete Stellung zn verschaffen, ihm, ihm allein verdankst Du es " „Du weißt nicht, was ich unter diese»« Bewußtsein schon, gelitten habe; sonst wiirdest Dn mir die empfangenen Wohltaten nicht vorwerfen," rief Hasso verzweifelt „Ich kann nicht hier bleiben. Ich ertrage eS einfach nicht, bis an »»ein LeÜenSenVe daS Gnadenbrot an einen» fremden Tische zu effeu". keit, des Lebens Freude»» zu genieße»», während ein« nützliche praktische Tätigkeit den Körper gesund und di« Seele irisch «hält. DaS Frohgefühl, mit dem man am Abend eine s«lch« Arbeit ans der Hand legt, entschädigt für alles. Ich habe eS an mir selbst erfahren; denn Du mußt wiffm, daß mein« Nei gungen mich früher sehr ans Deine Bah» lockten. Ich wollte auch studieren. Ms Kind uud alS junges Mädchen hab« ich immer nnr gelernt oder schöne Künste gttrtebes, nnd jetzt macht mich meine Wirtschaft so glücklich! Wenn Du eS nnr
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