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Nachrichten für Naunhof : 22.07.1917
- Erscheinungsdatum
- 1917-07-22
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id178785101X-191707226
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id178785101X-19170722
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-178785101X-19170722
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Nachrichten für Naunhof
-
Jahr
1917
-
Monat
1917-07
- Tag 1917-07-22
-
Monat
1917-07
-
Jahr
1917
- Titel
- Nachrichten für Naunhof : 22.07.1917
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Nr. 86 Kohle» Achtungsvoll N. N. standen. vunte Leitung der bringen. 2. Kapitel. Lricheini wöchenttu Anzeigenpreis: L KriegSpafteten! Die Muschelwurst unseligen An denkens droht in „verbesserter Auflage" neu zu ersteben. Als „Plankton-Konserven* ist uns eine neue Delikatesse zugedacht, die man gewinnt, wenn man draußen hinter der Brandung das Meer von der Oberfläche ab einige Meter tief mit Netzen aus Müllergaze abfischt. Dabei fängt man im Handumdrehen Milliarden von fettreichen Algen und Krebstierchen, die sich — wir zitieren nach dem Bericht des „Erfinders" Dr. H. Serger — „als lebende Masse ohne weiteres zu einer pastetenartigen Speise zusammen kneten lassen, die in Konsistenz und Geschmack den be- für die Gem Fuchshain, Ersatz fi Von der am kofsel-Versorgungsu Pfund ausgefallene. Pfund Schwarz- währl. Die für S tosfelmenge gültiger die doppelte Mei Brot und Ad oder Mehlkleinbän Andere Ersatz! nicht mehr gewährt Naunhof, c zur 25. Anfang August eingefllhrt werden, l standsaufnahme in di hierdurch bestimmt, dl Juli 1917 bis zum T an Haushaltungen in t abgeben dürfen. Auße bezieht, der Gemeind, binnen 24 Stunden L erstatten. Wer Kohlenvor richtig angibt, wer sei! sonst den Bestimmung« mit Gefängnis bis zu M. bestraft. Grimma, 21. „Vielleicht hält das Gewissen ihm vor, was er an dein Sohne gesündigt hat," dachte Hans Dletrich. „Was soll aus dem ungebärdigen, leidenschaftlich eigen willigen Knaben werden?" Im ganzen Kreise erörterte man die Frage, sobald man non dem Tode und den verworrenen Geldverhältnissen des Freiherrn hörte. Man beneidete den Buchenauer nicht, der die Ordnung des Nachlasses und die Vormundschaft über den verwaisten Neffen übernommen hatte. Den Prinzipien seines Vaters zufolge mar Hasso in »mge- bändigter Freiheit ausgewachsen. Denn Freiherr Panl hatte die gute Erziehung als eine die Entwicklung zum Herrenmen schen hindernde Zwangsjacke verurteilt und gewünscht, daß sein Sohn das Gute nicht aus Furcht vor dein Prügel, son dern aus Liebe zum Guten tun sollte. Einstweilen hatte er nun leider statt der Guttaten Ungezogenheiten verübt und erweckte entschieden mehr die Vorstellung eines UnbandeS als die eines „Herrenmenschen." Da Hans Dietrich bemerkte, wie flehend sich der Knabe an ft-meu Patenonkel RosmerShansen klammerte, als dieser am Abend deS Todestages auf dem Jagdschlößchen vorsprach, hatte er ihm erlaubt, die nächste Zeit auf dessen Gute zuzu« Eilte Woche ruhte Panl Hoheneggs in der Erde. Vor seinem Schreibtische, der mit einem Wüste von Rechnungen bedeckt war, saß der Bruder deS Verstorbenen. Er war nicht so schön, wie der Freiherr Paul es gewesen; aber im Heer bann deS EheruSkerS oder im blitzenden Stahlharnisch der Nitterzeit hätte er sicher eine herrliche Figur abgegeben. Wie aus brauner Bronze gegossen war der stolze Kopf mit den» trotzigen Kinn, über das der blonde Bollbart tief auf die Brust herabfiel. Stahlharte, rücksichtslose Energie sprach auS jeden» Zuge des Gesichtes. Jetzt trug eS einen zornig empörten AnSdrnck. „Wie eilt Verrückter hat Panl «.lebt," r^ef HauS Dietrich seiner Ira»» zu, die mit dem Lasten Sie sich vom Reichsernehrungsamt einen aus weiß geben daß Sie mehr recht haben wie ein oersorgungö- bcreckugter Einwohner, daß Sie es nötig haben recht fielst Milch, Butter, Eier u. Fleisch für sich zu beanspruche!,. Wir fugen uns mit '/« l. Milch pro Tag, 8 gr. Butter pro Tag, 26 Eier pro Jahr, u. 500 gr. Fleisch in der Woche u. sind auch noch da, u. sind noch besser daran als woh die Kanonen Ihre unweßen treiben." Die schlecht verteilten Mahlzeiten. In der Pariser Akademie der Wissenschaften sprach Professor Bergonie aus Bordeaux über Mängel der Kciegsernährung: „Die Er- nährungsfrage", sagte er, „wäre unvollständig gelöst, wenn man sich darauf beschränkte, die für jedes Einzelwesen not wendige Tagesration zu sichern; es ist beinahe noch wichtiger, daß diese Ration auch auf die verschiedenen Tagesmahlzeiten verteilt wird. Durch den Essensplan, der in unserem Lande üblich ist, wird das nur selten er reicht. In dem Augenblick, wo wir besonders viel Kraft nötig haben, wird uns keine zugeführt, oder umgekehrt. Das Frühstück am Morgen ist unzureichend, das Essen zur Mittagszeit kommt zu spät nach einem allzugroßen Kraft- ausfall, und das Abendessen kommt erst recht zu spät. Weit bessere Ergebnisse würden erzielt werden durch zwei gleich kräftige Mahlzeiten, von denen die eine zwischen 7 und 8 Uhr morgens, die andere zwischen 6 und 7 Uhr abends eingenommen werden müßte. Noch besser wäre es, wenn man die beiden Mahlzeiten auf die Zeit zwischen 8 und S Uhr morgens und zwischen 5 und 6 Uhr abends verlegen könnte: das schüfe eine neue Formel für den Acht stundentag und zwar acht Stunden Arbeit und 16 Stunden h ntereinander Ruhe. Eine ununterbrochene Arbeit von acht Stunden würde einen bessern Ertrag geben und die Zeitverluste auf das Mindestmaß herabsetzen." Diese Ar» deitseinteilung entspricht nebenbei bemerkt, ungefähr dem englischen Arbeitssystem. Abwägung aller maßgebenden Faktoren fasen mußte. Er hat auS der inneren Logt? -er Lage gesprochen, hat nicht — was ' durch Schwung unb Feuer der in Pommern mittel bis gut,-e-gleichen in Oft- und West- Preußen. Zwetschen und Pflaumen schlechter: in Süd- deutschland gering und mittel bis gering, Elsaß sogar ge- ring, Westfalen gering, in Thüringen, Sachsen, Hannover, Oldenburg, Schlesien gering, in Sachsen, Thüringen, Anhalt stellenweise sogar sehr gering, gut und gut bis mittel nur in Mecklenburg und Pommern. Süßkirschen überall gut und gut bis mittel, — mittel nur in Westfalen, Provinz Sachsen, Braunschweig und Hannover, Pommern. Sauer kirschen meist gut -iS mittel, stellenweise gut, in Westfalen, Thüringen, Sachsen, Brandenburg mittel. Pfirsiche gut un gut bi- mittel nur in Süddeutschland und Rheinland, Hessen, sonst überall gering, schlecht, sehr gering, und völlige Miß ernte. Aprikosen fast ebenso wie Pfirsiche, nur noch etwa- schlechter — gut nur in der Pfalz, gut bis mittel in Hessen-Nassau. Stachelbeeren fast überall gut oder gut bis »nittel, Hessen-Nassau sogar sehr gut bis gut — mittel in Baden und Ost- und Westpreußen. Johannisbeeren etwa ebenso, nur noch etwas bester, überall gut, sogar sehr gut bis gut — mittel nur in Braunschweig und Anhalt. Him beeren überall gut und sehr gut bis gut, darunter nirgends. Erdbeeren überall gut bis mittel, in Provinz Sachsen und Braunschweig, Hannover, Mecklenburg, Ost- und West- preußen nur mittel, in Brandenburg gering. Walnüsse gut, sehr gut bis gut, gut bis mittel, mittel — dagegen gering in Provinz Sachsen, mittel bis gering in Thüringen und Westtalen. AlS Gesamtdurchschnitt ergeben sich für die einzelnen Obstarten folgende Zenfuren: Apfel mittel, Birnen mittel bis gut, Zwetschen und Pflaumen gering, Süßkirschen und Sauerkirschen mittel bis gut, Pfirsiche mittel bis gering, Aprikosen gering, Stachelbeeren, Johannisbeeren und Him beeren fast gut, Erdbeeren mittel bis gut, Walnüsse des gleichen. Wie man sieht, überwiegt die Angabe „mittel* mit ihren Abweichungen nach oben und unten. Diese Ergebnisse werden natürlicherweise vielfach mit den Einzelerfahrungen der Züchter nicht übereinstimmen. Die Ernte und die Ernte-Ausfichten sind in den verschie denen Landesteilen und Provinzen recht ungleich, so daß z. B. ein Obstpächter in der Mark Brandenburg, der von sich auS die deutsche Ernte schützen wollte, zu einer recht einseitigen Ansicht kommen müßte. Im allgemeinen scheint Süddeutschland recht gut ab zuschneiden. Gut bis mittel und gut find die meisten Zensuren, die aufgestellt werden; bei Zwetschen, Pflaumen, Aprikosen finden sich die Angaben „gering" und „mittel bis gering". Ganz besonders günstig steht die Pfalz. Aus Westdeutschland, d. h. der Rheinprovinz, Hessen-Nassau und Grobherzogtum Hessen, Westfalen, Lippe, Waldeck find die Nachrichten noch befriedigend, wenn sie auch gegenüber den süddeutschen Erfolgen vielfach zurückbleiben. Ungefähr dasselbe gilt von Hannover, Oldenburg, Schleswig-Holstein. Dagegen mehren sich aus den weiter östlich gelegenen Landschaften, Anhalt, Braunschweig, Sachsen, Thüringen, Brandenburg usw. bis Ostpreußen hin die fchlechten Meldungen: „gering", „schlecht", „sehr gering bis gering". „Mißernte". Mecklenburg und Pommern heben sich als etwas bevorzugte Gebiete aus diesen Strecken der Ent täuschung heraus. ES scheint also, daß das Gelüst der mangelnden Niederschläge sich ziemlich über den ganzen Osten unseres Vaterlandes bis etwa zur Elbe-Saale-Lime erstreckt hat, denn die Trockenheit mit ihrenFolgeerscheinungcn wird ja doch wohl die Hauptursache der ungenügenden Fruchtentwickelung gewesen sein. Eine erfreuliche Meldung, die aus Österreich kommt, »rare hier anzufügen. Im Wiener Abgeordnetenhanse er klärte der Minister Höfer, Leiter des dortigen Ernäh- nmgSamteS, der österreichische Obstbestand sei in der Ge samtheit so groß, daß man Deutschland etwas abgeben könne. Es sind bereits 5000 Waggons in Aussicht ge nommen. „Einer muß den andern helfen." Deutschland hat in der bösen Zeit von Januar bis April auch den Österreichern auf dem Gebiete der Ernährung beige- Der ßrke von IZmöenau Roman vor» Herbert von der Osten. I Ihre geradei» schwarzen Brauen hatten si p so jeu zusam- mcngezogen. daß eine tiefe Falte auf ihrer Stirn war. ! Hauß Dietrichs Augen leuchtete»» stolz, während er zu j seiner Fran anssah, die so fein und vornehin in ihren» chlichten, ! grauen Leineukleide neben ihm stand. „Nein, Du gehörst mir," ! sagte er warn». Mit einer stürmischen Bewegnng legte er den Arn» Ml» die mädchenhaft fchlanke Gestalt und drückte sie fest an sich. Ein heißeS Rot stieg in MargaS blasse Wangen. Zärt lichkeiten »varen nicht Mode auf Buchenau. Der Freiherr hatte seine jnnge Frau auch sehr schnell anS seiner Umarmung gelöst. Er beugte sich schon wieder über seine Papiere, als er hinznfügte: „Paul wollte eS mir damals gar nicht glanben, daß ich Dich mir genommen. Wenn uns dec Zllfall an jenem Abend nicht an Deines Vaters Grab zasam- mengeführt hätte, wärS wohl auch nie geworden." Ihre Stimme klang seltsam fchwermütig, als sie kragte: „Ohne diese»» ZnfaU »viirdest Du »licht um mich geworden haben?" „Schwerlich," autwortete er kurz. Hätte ich Dich mitDeinem eleganteu Vater in den ästhetischen Tees Deiner Mutter ge- troffen, so würde mir »vohl der Mut vergangen sein, dein geleinten, künstlerisch gebildeten Fräulein von Hartellstein zuznmmeu, Hausfrau auf Buchenau zu werden." Sein Blick schweifte stnuend in die Vergangenheit. Deshalb laS er die zärtliche Frage nicht, die ans dein süßen Gesichte seiner Fra»» sprach. Sie hatte den Staubwedel wieder zur Haud genommen und sich a»» den» untersten Rande des Schreibtisches zu schaffen gemacht. Eine schwere Träne fiel ans das Holz. „Ich werde die Rosmershanser bitten, mit Hasso zu verreisen, bis diese traurige Angelegenheit geordnet »lt," fuhr der Freiherr nach kurzem Schweigen fort. „Sie wollte ja ohnedies mit ihrem Jungen in ein Seebad, nnd ich denke, sie wird ihren Aufenthalt dort recht gern um emige Wochen verlängern, wenn wir die Kosten tragen. Vielleicht gelingt eS mir ans diese Weise, dem armen Kinde noch so lange den neuen Schmerz zu ersparen, bis die alte Wunde geheilt ist." „Käme Hajso auch später nicht nach Buchenau, würde die Täuschung genuß leicht zu bewerkstelligeu sein," bemerkte die Freisrau 232 2»' Brolausstrich-Bezuj 250 K» Ausgabe. Abgabe an Käni Juli. Gefäße sind Grimma, 21. Am Freitag, i licher Kohlenoorrate Mannschaft statt. Di räke in den Kaushall Zur Durchführe Vordrucke zugehen, d pflichtigen auszuhänd ist und bis zu diesem hat. hat die Verpflich und einen Vordruck Die Gemeinde» mäßig zusammengeste August 1917 einzure sorgfältig aufzubewal der demnächst einzufü Kohlen im Sii Steinkohle leinschließ Briketts, Koks und s Kohlenl Freita finde! eine Aufnahr Den Haushali drucke zugesteltt, die einsammlunq der 27. Juli abends , Auf die gleiche Bezirksverbandes t Grimma vom 16. 5 Naunhof, cu 8MM ikk V IZßllcb ttin- un Kei Orökvro Llnlsgen d 6«.<reli»kt87.L-Ii: Y—I ihm offenbar nicht wichtig — , —. . Rede mitzureißen gesucht, bat nicht überreden, sondern über zeugen wollen, und er hat vor allem danach gestrebt, durch seine Rede nach der Zusammenschweißung bestimmter Auf fassungen und Richtungen zu fühlen. Ein ernster Mann, der auch in amtlicher Rede ausdrücklich seine religiöse Grund stimmung bekannt, hat in ernsten Stunden nüchtern und fach- sich abgewogen, wie wir der Gesamtlage gegenüberzustehen haben. Auf Warenbezu Juli 100 Zr l 00 k?r Ka abgegeben. Gleichzeitig Kon kannten Creoetten- und KrebSpasteten nahekommt, dazu auch außergewöhnlich nahrchaft ist." ES wird sich emp fehlen, schleunigst eine Plankton-Kriegs-G. m. b. H. ins Leben zu rufen, damit die neue Feinkost möglichst schon bei ihrem ersten Austauchen so gründlich bewirtschaftet wird, daß dies ihrem Verschwinden gleichkommt. Der bürgerliche Kanzler. Man schreibt der Vosfischen Zeitung: Vielleicht interessiert nachstehende „zeitgemäße" Notiz auS dem Jahre 1779, die ich in dem 1789 er schienenen Werk von König „Versuch einer historischen Schilderung der Residenzstadt Berlin" soeben entdeckte: „Daß der König auch in diesem Jahre den Geheimenfinanzrat und bisherigen chur-märkischen Kammerdirektor MichaeliS als einen bürgerlichen, zum Geheimen Etatsminister beim Generaldirektorium bestellte und sich mit demselben be sonder- und anhaltend beschäftigte, machte großes Aufsehen, indem dergleichen hohe Ämter niemals als nur an Per sonen von adelicher Geburt vergeben worden waren." Englische Orden für Damen. Die englische Regie rung will zwei neue Orden, die auch Frauen verliehen werden können, einführen: der erste soll „Orden des briti schen Reiches" heißen, der zweite „Orden der Ehren- genossen" (also eine Art englischer Ehrenlegion). Der „Orden des britischen Reiches" soll fünf Klasfen umfassen. Tas Ordensabzeichen wird ein perlgrau emailliertes silbernes Kreuz mit einem scharlachroten britischen Wappen schild sein; in der Mitte des Schildchens steht die Deviie: „Für Gott und für das Reich." Die Frauen, die Reichsorden erhalten, werden ihrem Namen das französi'.be Wort „Dame", das einen alten Adelstitel wieder herstellt, vors.'tzen dürfen. irme Antwort, die Horner und Zähne hat. Ein Frankfurter, der eine württembergische Sommerfrische auf- zusuchen gedachte und als vorsichtiger Mann sich vorher erkundigte, wie es mit der Verpflegung stehe, und ob er insbesondere Milch, Butter und Eier bekommen könne, er hielt, wie die Frankf. Ztg. mitteilt, von dem treuherzigen Gastwirt folgende geharnischte Antwort: „Bezugnehmend auf Ihre anfrage kann ich Ihnen keine folge leisten betreffst fiehler Milch, Butter, Eier u. Fleisch, wir sind im Kriegszustand, u. da muß sich jedes mit seinen Ansprüchen mäßigen. Die Pension ist 6,20—7,00 Mk. ge boten kann nur das Gesetz!, erlaubte vom Kommunal verbande jedem versorgungsangehörigen zustehende. Er forderlich sind Amtliche Abmeldung vom Nahrungsmittel amt. Reichs Gastbrodmarken, Neichsfleischmarken u. Zucker. Glauben Sie, daß wir in . . . uns noch Mästen können, den woh Wald ist, kann auch nichts sonst wachsen. Staubwedel hereinkam. „Diese Rechnungen von Friseuren, I Handschuh-nnd Krawattenlieferanten! Mau sollte -rauben,! Paul wäre Fähnrich, aber nicht der Vater eines großen Inn-1 gen gewesen ! Ich »vage eS gar »licht, die einzelnen Posten zu- s sammenznzählen, und jeder Tag bringt mir einer» neuen! Stoß." Er unterbrach sich; dem» der Postbote trat ein. I Die blonde, kann» zwanzigjährige Frau warf einen Blick stnimner Angst auf die geschwollene Mappe, die ihr Man»» aufritz, kann, daß sich die Tür hinter dem Briefträger ge schlossen hatte. „Was für eine neue UngtückSbotschaft hast Du erhalten?" fragte sie beklommen, als Hans Dietrich plötzlich mit der geballte,» Faust ans den Tisch schlug und erregt aufsprang. „Schmidt kündigt seine 50000 Mark und nun kann ich Hohenegge nicht halten," antwortete der Freiherr. „Ich hatte PanlS Hypotheken-Glänbigern geschrieben, daß ich daS Gnt selbst bewirtschaften nnd für die Zinsen bürge«» wallte," fügte er erklärend hinzu. „Unter diesen Umstände»» glaubte ich be- ftinnnt, daß sie die Kapitalien stehen lasse»» würden. Die an dere»» tun etz auch alle; aber der Herr Schmidt beuutzt natür lich die Gelegenheit, uw Hohenegg« an sich zi» reißen, a»»8 kleinlicher Rachsucht, »veil er mich mit all seinen Bestechungen nnd Künste»» doch nie bei den Reichstagswahlen schlagen kann." „Mait sagt, Fräulein Schmidt hätte eine unglückliche Liebe für Panl gehabt; sie sott in Hohenegge wohnen »vollen," wandte dre Freifrau ein. „Auf ihren» Krankenbett hat sie den Auftrag gegeben, Pauls Reitpferd und alles, wa« in seinem persönliche»» Gebrauch gewesen ist, un» jeden Preis zn kanfen. Das arme Mädchen liegt ans den Tod an der Rippenfellent zündung, die sie sich bei Panis Begräbnis geholt, zu dein sie, schon stark erkältet, gefahren ist. Sie »nutz ihn sehr geliebt , haben!" HanS Dietrich zeigte keine Teilnahme für Rose Schmidts i Leiden. „Die Frauenzimmer waren immer alle vernarrt in ! ihn," mnrrte er. „In unserer ganze»» Gegend hier gibtS, glaube i ich, keine einzige, weder im Galon, noch in der Kliche, die sei»» l Bild nicht eitle Weile in ihrem Herzen getragen hätte." i „Nur mich, bitte, nimm auS!" rief Marga Hohenegge un willig. „Auf mich hat Dein Brnder nie den geringsten Zauber ! anZgettbt." ! Frankfurter Zeitung: Die ganze Welt wird hören, daß sich der deutsche Reichskanzler in ausdrücklicher hervorgehobener Übereinstimmung mit den Heerführern zu einem Frieben der Verständigung, des Ausgleichs und der Versöhnung der Völker bekannte. Der deutsche Reichstag hat das lange verfemte Wort „Verständigungssrieden" sich zu eigen gemacht; die Regierung hat erklärt, daß sie ihre Politik fortan zu diesen» Ziele hinlenken werde. Dies also und nichts anderes ist der Wille der Reichsleitung, des Parlaments und Les deutschen Volkes. Berliner Tageblatt: Es ist nicht gut möglich, die Friedensresolution verschiedenartig aufzufaffen und hinterher -u behaupten, sie habe doch vielleicht, ein ganz klein wenig, Lie Tür für eine Annexionspolitik offengelassen, einen Er- oberungsfneden nicht mit voller Entschiedenheit abgelehnt. Die Resolution ist klar, und indem Herr Michaelis seine Ziele dem „Rahmen" dieser Erklärung anpaßte, hat er sich unwiderrufbar auf den Standpunkt der Annerionsgegner gestellt. Vorwärts: Der neue Reichskanzler, Herr Michaelis, hat die Macht der Tatsachen anerkannt und das Friedensprogramm des Reichstags angenommen. Als Redner hat er enttäuscht. Herr Michaelis hielt eine richtige, den Umständen angepaßte Geheimratsrede, die weder in der Form noch im Inhalt etwas Außerordentliches bot. Vielleicht hat die Befangenheit des großen Augenblicks die Rednergabe, die man ihm sonst nach sagt, beeinträchtigt. Im ganzen hatte man den Eindruck eines Mannes, der tastend seinen Weg sucht. Er wird es nicht leicht haben. Ob der Kanzler sich bedingt oder unbedingt auf den Boden der sog. Friedensresolution deS Zentrums, der ' Sozialdemokraten und der Fortschrittlichen Volkspartei gestellt hat, die am Schluß der Sitzung mit 214 gegen 116 Stimmen bei 17 Stimmenthaltungen angenommen wurde, darüber wird man bei den politischen Ausein andersetzungen der Parteiorgane in der nächsten Zeit wohl noch viele, viele Ergüsse genießen können. Ungeteilter dürste die Befriedigung darüber sein, daß der Kanzler in der Lage war, für die von ihm rückhaltlos anerkannten Ernährungsschwierigkeiten des Augenblicks baldige Besse rung in Aussicht zu stellen. Seine Darlegungen über die innere Politik erreichten ihren Höhe ¬ punkt wohl in dem Bekenntnis, daß er es für nützlich und notwendig halte, wenn zwischen den großen Parteien und der Regierung eine engere Fühlung herbei geführt werde und daß er bereit sei, alles zu tun, was bundesstaatlicher Charakter und konstitutionelle Grundlage des Reiches erlauben, was dieses Zusammenarbeiten , wirkungsvoll machen könne. Auch halte er es für wünschens wert, daß das Vertrauensverhältnis zwischen den» Par lament und der Regierung dadurch enger werde, daß Männer in leitende Stelle»» berufen werden, die neben ihrer persönlichen Eignung für den betreffenden Posten auch das volle Ver trauen der großen Parteien in der Volksvertretung genießen. Die linke Seite des Hauses quittierte über diese Wendung natürlich mit grobem Beifall, mußte aber die Schlußfolge rung des Kanzlers hinnehmen, alles daS sei nur unter der Voraussetzung möglich, daß von der anderen Seite an erkannt wird, daß das verfassungsmäßige Recht der Reichs leitung zur Führung in der Politik nicht geschmälert »oerden darf. „Ich bin nicht willens", sagte Dr. Michaelis wörtlich, „mir die Führung aus der Hand nehmen zu lassen." dnlere äiesMrige Obsternte. (Von einem Fachmann.) Uber die Obsternte dieses JahreS, soweit die Teil ergebnisse schon oorliegen, und die Aussichten der erst später reifenden Früchte haben unsere Gärtner eine Reihe von Umfragen veranstaltet, auf Grund deren sich eine Übersicht gewinnen läßt. Danach wird sich daS Ergebnis dieses Jahres in folgender Weise stellen: Apfel gut bis mittel in ganz Süddeutschland. gut in Hessen-Nassau, mittel in der Rheinprooinz, Westfalen und Sachsen, mittel bis gering in Anhalt, Braunschweig, Hannover, Königreich Sachsen, Posen, Mecklenburg, Ost- und Westpreußen, gering in Brandenburg und Pommern. Birnen etwa ebenso, in Brandenburg mittel.
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