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Nachrichten für Naunhof : 08.07.1917
- Erscheinungsdatum
- 1917-07-08
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id178785101X-191707085
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id178785101X-19170708
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-178785101X-19170708
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Nachrichten für Naunhof
-
Jahr
1917
-
Monat
1917-07
- Tag 1917-07-08
-
Monat
1917-07
-
Jahr
1917
- Titel
- Nachrichten für Naunhof : 08.07.1917
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auf Lie Abrechnung am betten vttrteben wervm wamL Also hat Frankreich diesen Krieg die ganzen Jahre hindurch vorbereitet und zum Ziel gehabt. Mit besonderer Eindringlichkeit sucht das englische Gerede das Ohr der Russen in letzter Zeit. Die Nordd. Allg. Zeitung meint dazu: Hier enthüllen sich Besorgnisse, die dartun. daß man in London den Widerhall der Lügen über Elsaß« Lothringen doch nicht für ganz gesichert ansieht. Der kürzlich in der „Berner Tagwacht" veröffentlichte Geheimvertrag hat ja in der Tat dem russischen Volke recht deutlich gezeigt, zu welchen Zielen Rußland den Krieg Ur seine westlichen Ver bündeten fortsetzen soll. In diesem Eroberungsprogramm steht Elsaß-Lothringen an erster Stelle, und das spricht deut licher als die mühseligen Versuche, ein französisches „Recht" auf dieses Land zu konstruieren. Wenn es noch eines Beweises dafür bedurft hätte, daß es ein solches Recht in Wirklichkeit nicht gibt, dann hätte ihn das englische Spiel erbracht. Man soll in Petersburg nicht merken, daß es kein französisches „Recht" aus Elsaß-Lothringen gibt, daß es sich vielmehr um ein Spiel brutalen Eigennutzes handelt, bei dem sich der englische Eigennutz des französischen bedient, um Forderungen aufrechtzuerhalten, die nur durch den Appell an die Macht einer Lösung zugeführt werden können. Das also soll man in Petersburg nicht merken, und deshalb will die englische Mache die Machtfrage mit den Schetngründen des Rechts verbrämen. In der elsaß-lothringischen Frage aber ist das nach der Klarstellung der Rechte Deutschlands und des Willens der Elsässer eine Absicht, Ur die Irreführung bereits ein zu ge linder Ausdruck geworden ist. Oer Musckik unä äie Revolution. Der französische Schriftsteller de Lezeau veröffentlicht im „Figaro" einen fesselnden Be richt über die Wirkung, welche die Revolution in den Köpfen der russischen, hauptsächlich dein Bauernstände entstammenden Soldaten heroor- gerufen bat. Wir entnehmen dem Bericht folgende Einzelheiten. Der Wind der Revolution weht von Rußland her. Er erreicht die Schützengräben und gelangt selbst bis zu den fernsten Horchposten. Er ist überall und vergißt weder die eingegrabene Batterie noch den kleinen vorge schobenen Posten noch die einsame Schildwache zu besuchen. Ihm dünkt kein Soldat so „gemein", kein Muschik so niedrig, daß er ihn nicht der Benachrichtigung für wert hielte. Zuerst begriff man nicht recht. Kosaken galoppierten mit rasender Schnelligkeit nach allen Richtungen zu Len Unter kunftsorten und den Feldlagern und riefen, ohne ihren wilden Ritt zu unterbrechen, jedem, der ihnen begegnete, die große Neuigkeit zu: „Die Freiheit ist da!" Die Soldaten ließen ihr graues Brot und ihren Salzfisch liegen, ließen in ihrer Schüssel die Grütze kalt werden, um denen, welche es noch nicht wußten, entgegenzueilen und in unbändigem Jubel zu wiederholen: „Die Freiheit ist da!" Tausende und aber Tausende Soldatm aus allen Welt gegenden stürzten aufeinander zu, umarmten fick und rauschten den Bruderkuß: kleine Sibirier mit untersetztem Nacken, Beßarabier mit breiten Schultern, vornehm tuende Georgier, Ukrainer mit blauen Porzellanaugen, Moskowiter l mit langen blonden Bärten. Die einm liefen und spielten i wie Kinder, die andern warfen sich auf die Knie und j schlugen mit der offenbar plötzlich erleuchteten Stirn gegen ! den Boden. Die Donkosaken prunkten mit ihrer großen Haarlocke, die aus ihrer Pelzmütze hervorguckt, und die nur sie allein tragen dürfen. Die Musiker der Kavallerieregimenter ritten umher und ließen überall ihre Trommeln und ihre Zimbeln erklingen. Hier und da schoß einer vor Freude sein Gewehr oder seine Pistole ab. Aber Las alles spielte sich ohne Drohungen und ohne Gewalttätigkeiten c' : ein alter Schafhirt nur wurde' ein bißchen belästigt, weil er erklärte, daß ihm das alles schnuppe sei, ! und daß er die Freiheit schon immer gekannt habe, - Worauf ihm die Soldaten erwiderten, daß er ein Lügner j sei und daß er die Freiheit nicht gekannt haben könne, weil sie soeben erst geboren worden sei . . . Wie mochten ! aber wohl Lie neuen Zeiten gekommen sein? Wer batte ' das Wunder vollbracht? Das wußte man nicht, aber alle warm überzeugt, daß es nur „ein Prophet" gewesen fein könne. „Wie heißt dieser Prophet?" fragte ein alter Muschik, und ein anderer antwortete: „Es ist sicher der heilige Georg, denn der hat ein Schwert!" Am nächsten Morgen wachten die russischen Soldaten l als freie Männer auf. Die Wahrheit zu sagen: sie wußten nicht genau, worin sich ihre Lage geändert hatte, denn es war eigentlich alles noch ganz so wie am Tage vorher. Trotzdem schwellte ihnm eine tiefe Freude daS Herz. Die Bataillone stimmten bei der Ablösung und auf dem Marsche ihre eigenartigen Lieder an. Nach und nach Im Schatten der Ueterpauksfestung. Roman von Hermann Gerhardt. SO „Ist eS denn ein Verbrechen, seine freie Meinung zu äu ßern?" platzte Mischa mit zitternder Stimme heraus. „Es ist em Verbrechen, Aufruhr und Empörung zu pre digen, wie es dreier Deutsche zweifellos getan hat. Es ist sehr zn beklagen, daß er seine Zunge nicht bester im Zaume gehalten hat." Mit diesen Worten nahm der Zar ein Papier m>m Tische auf, wie um auzudeuten, daß die Audie,rz zu Lude sei. Der arme Mischa gab seine Sache schon fast verloren. Heiße Tränen traten ihm in die Auge», nud ohue daß er fichs versah, eutrauy sich eiu schwerer Seufzer seiner Brust. Der Zar. der es gehört, hob rasch deu Kopf; nud beim An blick dieses schmerzverzogenen Gesichtes trat ein Ausdruck großen Unbehagens in daS seine. Er begann von neuem: ^.Geh, nimm Dir's nicht so zu Herzen! Ich will mich nach Deinem Freunde erkundigen!" Mischas Tränen aber flossen nnr noch reichlicher. „O, Majestät," brachte er mühsam heraus. „Wie heißt denn Dein Ritter ohne Furcht und Tadel?" „Werner Rittberg, Majestät," stotterte Mischa. Der Zar schien mit sich zu kämpfen. Er nahm einen Gänse kiel in die Hand, spielte ein Weilchen damit und murmelte vor sich hin: „Was kommt eS schließlich darauf an, wenn er das Land verläßt!" Und indem er wie ein Schuljunge errötete, der auf einem Streich ertappt wird, tauchte er die Feder hastig ein und fing au zu schreiben — mit raschen, energischen Zügen; dann drückte er seinen Siegelring auf das Schriftstück. „Da," sagte er und überreichte eS Mischa, „nimm das, Dn Quälgeist! Schicks dem Kommandanten; und nun mach, daß Du fortkommst." Ju überströmendem Daukgefühl neigte sich Mischa über die Hand des Zaren nud drückte einen so heißen Kuß darauf, daß der Monarch lachte. kegann diese „Kollektivfreude" sich zu individualisieren: man schrie und sang nicht mehr, sondern begann zu sprechen und zu plaudern. Den Hauptgesprächstoff bildete natürlich der Zar, denn eS wollte niemand in den Kopf hinein, daß man ohne den Zaren auskommen könne. „Der Zar wird nicht mehr sein wie vorher?" fragte ein Muschik, und einer seiner Kameraden antwortete: „Nein, er wird jetzt frei sein, da man doch die Revolution gemacht hat." — „Und was sind denn wir?" — „Wir sind auch frei." — „Wie der Zar?" — „Ja, wir sind alle so etwas wie Zaren." — „Wie kann denn das sein?" — „Nun, weil doch jetzt die Freiheit da ist." — „Was ist denn das, Freiheit?" — „Genau weiß man es nicht. Aber es ist grob - . . sehr groß." — „Ist eS größer als Rußland?" — „Neben der Freiheit ist Rußland ganz klein." — „Liegt Schnee drauf?" — „Nein, es liegt kein Schnee drauf. Die Freiheit ist ganz Frühling." — „Und ist die Freiheit auch Wodka?" — „Ja, sie ist auch Wodka. Die Freiheit ist eben alles." — „Warum hat man denn aber seit gestern noch keinen Wodka?" — „Weil die Freiheit es verbietet." Endlich gelangten ein paar un bestimmte Nachrichten zu den Stäben, und man wußte sie über all ebenso schnell wie die vom Tage vorher. Der Zar hatte zugunstenseines Bruders, des Großfürsten Michael, abgedankt. Ein neues Wort geht von Gruppe zu Gruppe. Man findet es auf allen Lippen. Es ist nicht mehr das Wort Frei- heit, das vom vielen Gebrauch schon etwas abgenutzt ist. Das Wort „Konstitution" hat es abgelöst. Man wird eine Konstitution bekommen. „Was ist denn das, Konsti tution?" fragt ein aller, grauhaariger Kriegsmann aus dem Kaukasus. Ein jüngerer Kamerad antwortet ihm: „Das scheint die Frau des Großfürsten Michael zn sein." Das Wort Konstitution beginnt schließlich zu miß fallen: es ist lang, es ist dunkel, und es klingt schlecht. Man wartet auf etwas Neues, und das neue Wort kommt: „Die Republik!" Man wird vielleicht eine Repu blik bekommen. Und ein Offizier belauscht folgende Unter haltung zwischen seinen beiden Burschen: „Weißt du, es soll nun die Republik kommen." — „Ja. Man sagt es ... Aber der Zar?" — „Na, was ist denn mit dem Zaren?" — „Er wird dann gehen, der Zar." — „Nein, er kann bleiben." — „Ja, was wird dann aber die Republik sagen?" — „Sie wird den Zaren hei raten." — „Und was wird die Kaiserin machen?" — „>L>ie wird beten." — „Jmmersort?" — „Ja, immerfort, sie wird ja im Kloster wohnen." Das Wort Republik gefällt entschieden mehr als das Wort Konstitution. Aber man gewöhnt sich nicht so leicht daran. Hundertmal kann mans hören; „Ja, die Republik mit einem guten Zaren, das ist, was wir brauchen." stak unä fern. 0 Borficht vor landenden Flugzeugen. In letzter Zeit haben sich mehrfach Unglücksfälle dadurch ereignet, daß Personen sich unvorsichtig Flugzeugen genähert haben, die im Begriffe waren, zu landen oder aufzusteigen. Ferner wird von Grundbesitzern über Flurschäden geklagt, die von der Bevölkerung, namentlich der Jugend, durch rücksichts losen Zulauf zum Landungsplatz verursacht find. Da Landungen im Gelände außerhalb von Flugplätzen unver meidlich find und häufig gar nicht oder nur kurze Zeit vor her oorauszusehen find, können Absperrungsmaßregeln meistens nicht oder doch nur unvollkommen durchgeführt werden. Ettern, Lehrer und Behörden werden gebeten, Kinder und Erwachsene auf diese Unzuträglichkeiten auf merksam zu machen. 0 Die Heuernte im Spreewald, die sonst erst nach dem 24. Juni einzusetzen pflegte, ist in diesem Jahre bereits vollständig geborgen. So viele Heuschober hatte der Spreewald noch niemals aufzuweisen wie in diesem Jahre. Dabei sind sie höher und breiter aufgetürmt als sonst. Man berechnete vor dem Kriege den Wiesenertrag deS Spreewaldes in guten Jahren auf 15 Millionen Marr. In diesem Jahre dürfte der doppelte Satz wohl nicht zu hoch angeschlagen sein. 0 Eine heiste Quelle auf dem Bahnhof in Krumm hubel. Wie aus Breslau gemeldet wird, brach im Bahn hofsgebäude von Krummhübel im Riesengebirge an sechs verschiedenen Stellen auS der Erde kommendes, kochend beißeS Wasser mit salzigem Geschmack durch. Man mut maßt den Ausbruch einer Schwefelquelle. Oder sollte nur ein Wasserrohr geplatzt sein? 0 Für den V-Uhr-Ladenschluß. In einer Zusammen kunft von Vorstandsmitgliedern der verschiedenen kauf männischen Vereine und Verkebrsgesellschaften in Berlin ! In diesem A»ge»bl:ck besaß Alexander H. in seinem ganzen Reich keinen treuere» Untertanen als Michael Birnleff. Mit dem bezaubernden Lächeln der RommwfsS sah der Zar Leni Knaben nach, wie er, alle- Hofzeremomell über Bord werfend, »ach der Tür sprang. 28. Kapitel. „Ich Habs!" schrie Mischa und stürzt« in dar Zimmer seiner Schwester, das kaiserlich« Handschreiben im Triumph über seinen: Kopf schwenkend. Katia saß, in ihrem dumpfen Schmerz ganz versunken, neben sich ihren kleinen Bruder, der seinen Kopf in ihre» Schoß gebettet hatte. DaS Ki»d war zu ihr geflüchtet a»8 all dem unheimlichen, Küstern Tun und Treiben, das in: Gefolge des Todes einzutreten pflegt. Jetzt sprang sie auf, schob d«n bestürzten Manja 'beiseite »ud stürmte den: Gintretenden entgegen, um ihin daS kost bare Dokument zu entreißen. „O, Mischa, Gott sei Dank — Gott sei Dank!" rief sie mit versagender Stimme. Sofort aber schob sie eS ihm wieder zu: „Du wirst doch keine:: Augenblick verlieren? Du gehst doch gleich zu ihm?" mahnte sie und drängte ihn zur Tiir. „Selbstverständlich," versetzte er; „ich wäre auch direkt zu ihn: gegangen, wenn ich Dich nicht ,rst hätte beruhigen wollen!" Nachdem Mischa die Tiir deS Zimmers hinter sich ge schlossen, eilte er mit rasche» Schritte» den Korridor entlang, sei» Tempo »ur mäßigend, als er au den: Raun: vorüber» kam, anS welchem der Duft deS Weihrauchs und da« dumpfe Gemurmel der Sterbegebete drang. Indem er die Halle durch schritt, begegnete ihm Litschkoff, der thu auhielt: „Mein lieber Mischa, Du gehst doch nicht etwa aus? Hast Du so Dringen des vor, daß Du es nicht aufschieben kannst?" „Ja, eS ist etwas sehr Dringendes, ich habe keinen Augen- blick Zeit," versetzte Mischa und eilt« weiter. Der Portier öff nete ihm die Haustür und Litschkoff folgte ihn: bis zur Schwelle. Als er dem Davollfahrenden uachblickte, hörte er noch, wie jener den: Kutscher zunes: „Nach der Festung!" Tin sonderbares Lächeln spielte nm die Lippen de« Sekre tärs. würben viele Stimmen für bie Einführung des 6-Uhr« Ladenschlusses aller Geschäfte, mit Ausnahme Ler Ler Lebensmittelbranche, laut: die angeordnete Beschränkung deS ElektrizitätsoerbraucheS werde dazu zwingen. Die Frage soll in Erwägung gezogen werden. v Ausweisungen aus Warschau. Sämtliche ehemalige Studierende deS Polytechnikums in Warschau, die dort nicht beheimatet sind, haben laut Bekanntgabe des kaiser lichen Gouvernements die Stadt zu verlassen. 0 Gegen das Rauchen Jugendlicher. Gegen das Rauchen Jugendlicher hat der Regierungspräsident in Schleswig bemerkenswerte Maßnahmen angeordnet. D-e Schüler werden in regelmäßiger Wiederkehr belehrt. Es soll dies vierteljährlich mindestens einmalgeschehen. Dabei ist die Jugend auch auf die gesundheitlichen Schädigungen unmäßigen Tabakgenusses, namentlich der Zigaretten, hin- zuweisen. Im Rechenunterricht sind gelegentlich Aufgabe,: über die Kosten des gewohnheitsmäßigen Rauchens zu be- handeln. Verstöße gegen die in den Schulsatzungen ent haltenen Rauchverbote find mit angemessenen Schulstrafen zu belegen. 0 Hausbesitzer und Sparkassen Der Vorstand der Kreissparkasse Labiau beschloß, allen Hausbesitzern, die während des Krieges ohne triftigen Grund die Miete steigern oder eine bereits vorgenommene unangemessene Steigerung nicht rückgängig machen, die Hypotheken zu kündigen. o Bücher ins Feld. Die Deutsche Dichter-Gedächttiis- Stiftuug konnte seit Ausbruch des Krieges insgesam» 480733 Bücher unentgeltlich ins Feld senden, von denen 115643 an Lazarette gingen. Truppenteile erhielten 307862 Bücher, während unsere Kriegsgefangenen in Frankreich und England mit 62948 Büchern bedacht werden konnten. Lunte Leitung. Englische Konzentrattonslager auf de» Bermuda- Inseln. Es dürfte wenig bekannt sein, verdient aber nachdrücklich hervorgehoben zu werden, daß die Engländer noch 10 Jahre nach Beendigung des Burenkrieges Buren in Konzentrationslagern eingesperrt gehalten haben. Auf den Bermuda-Inseln, jener subtropischen Inselgruppe im Atlantischen Ozean, drei Tagereisen südöstlich von Newyork, befand sich ein solches Lager noch im Jahre 1912. Das Klima dieser Inselgruppe war wenigstens kein mörde risches, wie das der anderen berüchtigten Lager; die Buren wohnten aber auch hier in Baracken hinter hohen Stacheldrahtzäunen, und es wurde ihnen noch 10 Jahre nach dem Friedensschluß jede Verbindung mit ihrer Familie und die Rückkehr in ihre Heimat verweigert. Der deutsche Kapitän und die Offiziere des Schiffes, des Hapag- Dampfers „Moltke", sind Zeugen dieser Tatsache. In Bermuda wurde erklärt, das seien solche Buren, die den Eid, nie wieder gegen England zu kämpfen, verweigerten, und die daher, nach Annexion der Burenstaaten, als Re bellen behandelt werden dürften. Man sagte, daß ähn liche Lager noch damals (1912) auch auf St. Helena sowie verschiedenen Inseln des Indischen Ozeans, wie auch in Westindien bestünden. über den neuen Ausbruch des Ätna berichtet man der Turmer „Stampa" unter dem 26. Juni aus Catania: Gestern abend gegen 11 Uhr begann der Krater des Atna- gipfels plötzlich Feuer zu speien und kleine Steinchen aus- -mverfcn. Man sah in der Gegend des Bergschlundes eine von Minute zu Minute intensiver werdende Röte. Von Zeit zu Zeit wurde die Luft durch ein starkes Donnern erschüttert, während der Helle Schein sich immer weiter ausdehnte, bis er sich zu einer Feuerwolke verdichtete. Tas großartige Schauspiel erregte Furcht und Bewunde rung zugleich. In der Stadt, auf deren Straßen um diese Zeit noch reger Verkehr herrschte, machte der Ausbruch einen gewaltigen Eindruck. Die Nachricht, daß der Ätna wieder arbeite, hatte sich mit Blitzesschnelle verbreitet, und aus allen Häusern strömte das Volk auf die Straßen, um das prächtige nächtliche Bild zu bewundern. Der Leiter des Observatoriums erklärte, daß der Ausbruch aus der» neuen Schlunde, der sich erst im Jahre 1911 gebildet hat und allmählich zum Hauptkrater wird, komme. Gegen Mitternacht war der Ausbruch sichtlich im Abnehmen be- griffen. Die Steinchen wurden etwa 300 Meter hoch ge worfen und fielen zum Teil in den Schlund zurück; andere rollten deu Bergabhang hinunter. „So, w - »ach der Festung!" »mrinelte er vor sich hm j „Also Di: willst de» rettenden Engel spiele», mein Junge! , Tu Du daS. Unter den obwaltenden Umstände» ist dies nmy di« beste Lösung." Mit ganz anderen Gefühlen al« am Abend vorher be« ! trat Mischa diesmal die Festung. Ale er daS kaiserliche Handschreiben den: Koiiniunidauten übergeben und diese»: berichtet hatte, a»f welche Weise er dar" selbe erlangt hatte, bekam er ein lobendes: „Bravo, men, Sohn!" zu hören. Wenige Minute»: darauf traten sie beide ii: Rittbergs Zolle ein. Sie fanden ihn auf- und abwanderud, mit dem Aus sehen einsS ganz normalen, vernünftigen Meuscheu; er hatte, so gut eS gehen wollte, Toilette gemacht und erschien ruhig und gefaßt, obschon recht bleich und abgefalleu. Mischa flog auf ihn zu nud packte ihn am Arin. „Kommen Sie, Herr Rittberg!" rief er, „Sie können gleich rnttkommeu Sie sind frei!" „Nicht so rasch, mein junger Freund," wandte der Kom- ! Mandant ein; „erst muß ich die kaiserliche Gntlassungsurkundc vorleseu." 1 Er setzte sich den Klemmer auf die Nase und laS: „Hier durch bestimmen ivir, daß Werner Rittberg auf freie» Fuß gesetzt werde, mit dein Befehl, da« russische Reich binnen oierundzwauzig Stunden nach seiner Befreiung zu verlassen. Alexander ll. Darauf richtete der Kommandant eilten ernsten Blick aus den Gefangenen „Empfangen Sie meinen Glückwunsch, Monsieur," sagte er herzlich. „ES wird mir eine besondere Freude sein, Sie bis an das Tor zu geleiten." Doch Rittberg rührte sich nicht. „Erst muß ich wisse», wo meine Schwester sich befindet, eh« ich vo» hi«r fortgehe," erklärte er bestimmt. „Ich bin darüber nicht mtternchtei, Monsieur," versetzte der Kommandant; aber ich kann Ihnen die Versicherung geben, daß Ihr Fräulein Schwester sich nicht in diesen Maner» aufhält." „Wo ist der Offizier, der u»S verhaftete?" fragte Ritt- borg. „Ich möchte ihn, weil» irgend angängig, sofort spre chen." 281,2- w für die Gemei Fuchshain, E e:.,.., Müchentllch i Anzeigenpreis: die Nr78(X t ! Auf Warenbezug 16. Juli 150 § abgegeben. Gleichzeitig Kon» Brotaufstrich - Bezugsmc 100 8 Ausl zur Ausgabe. Abgabe an Känd! I I. Juli. Gefäße sind Außerdem steht k zum freien Verkauf - Kändler haben ihre Be! an die Bezirksverteilun! Grimma, 7. In der Nahen liir Kranke, Säug Kranke können ärztliches Zeugnis durch Heiken Nahrungsmiikelzu nach den Vorräten den bei dem bisher geübten Bei BewtMgunq oder dgl.) werden zukür Säuglinge, d ! den ihnen schon zeither c Zuckerkarte sowie im R (Kaferflocken. Grieß us verbandes. Schwangere erb Karte auf Antraa vom auf örzlliches Zeugnis Brotzuloge von wölbend und außerdem im Rah kKaferstocken, Grieß usi Einzelfalle bestimmt. Stillende erhalt, dasselbe wie Schwange Kebamme bewilliak. Die bis jetzt regel Stillende fällt weg. Soweit zu 1—4 ' besondere Nährmitlelka keinen Anspruch. Sie t lieferung erfolgt je nach kicher Bekanntmachung t Monate einmal. Von den 6 Absch nach näherer Anweisung Dauer der Bezugsberec Gültigkeit der Karte. Karten ohne Genu zngsberechtigten sind u werden. Jeder Karlenabschi nach Erlaß der Bekannt bei dem von der Gemek kheke des Bezirksverbani der Ware ersolgt dann s reichung der Besiellmark, Bestellungen damit versel in der Bekanntmachung Die Kändler (Ap, schnittes die zugehörige mit ihrem Firmenstempel Mohr als ein Ke bckieserl werden. Fällt die Bezugsb Vorstand unaufgefordert; stelle verpflichtet. Benutz rcchtigung wird bestraft. Jede Gemeindebeh gegebenen Nährmittelkarl den Namen des Kartenin Zuwiderhandlunge oder mit Geldstrafe bis z Diese Bekanntmaü Bis dahin werden miltelkarten zugefertigt > zirksverbande bezogen v Bekanntmachung des Bez sie noch in Wirksamkeit Grimma, 8. Iub
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