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Nachrichten für Naunhof : 04.07.1917
- Erscheinungsdatum
- 1917-07-04
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id178785101X-191707040
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id178785101X-19170704
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-178785101X-19170704
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Nachrichten für Naunhof
-
Jahr
1917
-
Monat
1917-07
- Tag 1917-07-04
-
Monat
1917-07
-
Jahr
1917
- Titel
- Nachrichten für Naunhof : 04.07.1917
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8" V. 9" N. -k M. I. Es gegeben worden, d< zur Einführung geb Obstsorten einzuführ entsprechende Derorl lediglich daran, dos Birnen und Pflaun soll, welche von dei dem Großhandelsve dazu bestellt werden r Auf diese Weis Verkauf der Ernte t der genannten Steh sollen die Interessen gewahrt werden; es Obstarten, wie es b hältnismäßige Pach! Die Landesstelle wir milbige Verteilung i Bedarf der Marmel, sichergestellt werden, Marmelade als Brc Dies ist für die Allger Menge frisches Obst kommt, denn das O mittel nur einzelnen i teilweise die Knappe Ausstrich zu ersetzen, bäumen zu angemess, zu der der Ertrag de — Mrhl- und tagsausschusses Folg teilung des Kriegsei Mehl- und Brotprei fest, daß hinsichtlich für Mehl zwischen den bestehen. Die Erheb noch größer sind, all bestehen Abweichung, fälliger find die Spai dem Verkaufspreis a über 150 Mark, viel eine über das berechki hegt, wird die beoorf munalverbänden besc stellung der Mißständ — Rationier»» in letzter Zeit zutage mit Obs! und Gemüse Vernehmen nach steht stelle für Obst und Gei in der Nähe von Skä Verkauf von Obst uni 6 bis 8 Uhr morgens nur an je eine Person haben die Gemeinden Ob nun das verkeue sonstigen mißlichen warten. -- Höchstpreise vom 26. Juni 1917 s Preistreibereien vorzu gesetzt worden. Sie b Verkauf durch den 6 Konigarlen 2,75 Mm insbesondere durch d, für je 1 Pfund, beim den Verbraucher in i Höchstpreise 2 Mark l — Bo» der Frii mancher Ueberschuß ül haltbar zu machen sei, zweckmäßigster Weise! leicht faßlicher Form t fall aufgenommene Fd und Obst!", welches r zum Einzelpreise von größeren Mengen bill der Zentralstelle für Sächsischer Heimatschu zogen werden kann. — Beschlagnahv Kriegswuchekam Schleichhändlern aus ihnen folgende Waren i 3 Zentner Hülsenfrüch 200 Büchsen Konserve 3 Zentner Geflügel, 1 und Kaffee, 2000 Stü Toiletlenseife und für der Staatsanwaltschaft -j-Die Rote-^ Mai haben im Könige erbracht. Hierbei sind von 325000 Mark ir Jahresabschlüßen sächst len von diesen dem No -s- Bekämpf Von dem Landesobfl wird uns mitgetetlt: Z baumschädlinge sollten, geben. Es wird alle L Klagen werden verstm Schädling erfolgreich u Zeit, den Fanggürtel < an die Bäume anzule; maden bereits beginnt, kurzer Pause der Nuh belegen, nm das vollkc man jetzt den Gürtel a erste Made vernichtet i Beschädigung, aufgehol — Leipzig. Die bürgen und nach Szex letlnahmen, fand am T Läckülcke uvä Kokale MMeUuvgev. Naunhof, 3. Juli 19l7. Merkblatt für den 4. Juli. Sichtbare Mondfinsternis. 1776 Unabhängigkeitserklärung Nordamerikas. — 1848 Fran- -ösischer Schriftsteller Vicomte de Chateaubriand gest. — 1868 Dichter Rudolf Presber geb. — 1888 Dichter Theodor Storm gest. — 1916 Erstürmung der Höhen von Krasnik in Südpolen durch die Österreicher. — Gescheiterter Luftangriff der Engländer auf die deutsche Bucht. — Naunhof. Der sonnenverbrannte Juni hat nun doch noch einen leidlich guten Abschied genommen. Die Hitze der letzten Tage war aber auch ganz und gar unerträglich geworden, sie trieb die Menschen fast zur Verzweiflung, mit Blitz und Donner und mit einem durchgreifenden Regen hat er sich ver abschiedet. Nachdem am Sonnabend Hitze und Dürre eine wahre Orgie gefeiert hatten — es war einer der heißesten. Tage, man spricht von über 40 Grad Reaumur — zog von Norden kommend ein schweres Gewitter herauf, und bald ergoß sich ein wohltuen, der Regen auf die ausgetrockneten Fluren. Bei der Schwere des Unwetters sind wir hier sehr gut davon gekommen, außer einigen kalten Schlägen hat das Gewitter keinen nennenswerten Schoden ang^richtet. Eingeschlagen hat es im Brommerschen Gut Breitestrabe, und in das neue Grundstück des Herrn Naun dorf Bahnhofstraße, in beiden Fällen hat der Blitz nicht zu zünden vermocht. Beträchtlichen Schaden hat das Gewitter an der Elekt. Leitung angerichtet, sodaß die Centralleitung auf Tage gestört war. — Schlimm hat es in Machern gehaust, dort ging ein Wolkenbruch nieder. Die Bahnlinie wurde unterspült, so daß der Bahnbetrieb eingestellt und nach einigen Stunden nur eingleisig wieder ausgenommen werden konnte. Das Wasser reichte bis an die Trittbretter der dort haltenden Eisenbahnzüge. Der Eisenbahnverkehr war zeitweise unterbrochen, so daß die Nachmittagszüge mit stundenlanger Verspätung - ankamen. Erst abends von 7 Uhr ab konnten die Züge wieder planmäßig verkehren. Auch in der Leisniger Gegend ist der Schoden groß. In Brösen wurde die Feldscheune des Gutsbesitzers Hunger getroffen. Eine Fuhre Heu wurde ein Raub der Flammen. Ebenso fiel in Zschockau die Scheune des Guts besitzers Keule, in der eine Menge Stroh und verschiedene land wirtschaftliche Maschinen untergebracht waren, dem Feuer zum Opfer. In Morschwitz brannte die der Witwe HWg ge hörige Windmühle nieder, wobei für etwa 900 Mark Getreide vernichtet wurde. Verschiedentlich sind auch Schloßen nieder gegangen, die besonders auf dem Minkwiher, Metnitzer und Seifersdorfer Fluren nicht unerheblichen Schaden anrichteten. — Im Interesse der künftigen Volksernährung ist es dringend erwünscht, daß Gemeinden und Private, welche im Besitze von Teichen sind, diese für die Fischzucht auch ver werten. Herr Fischereiinspektor a. D. Br. Dießner in Naunhof Kaiser-Wilhelm-Straße 22. ist auf Wunsch gern bereit, beratend Interessenten zur Seite zu stehen. — Unserer heutigen Zeitung liegt eine Bildbeilage bei, die in allen Kreisen unseres Volkes besondere Freude machen wird, das Bild des Großadmirals von Tirpitz, des Mannes, dem Alldeutschland in erster Linie die schärfste Waffe in Gestalt der U-Boote zu danken hat, die es im furchtbaren Weltkriege gebraucht und die, wie wir alle hoffen, zur Niederringung Eng lands führen wird. Wir haben nur einen Feind: England! Ihm aber sollen unsere U-Boote den Todesstoß geben. Erinnert uns das Bild des Großadmirals von Tirpitz an die U-Bool- Waffe, so erweckt es zugleich das Gefühl nie versagender Dank barkeit gegen alle die, welche diese scharfe Waffe draußen auf fernem Meere wie an Englands Küsten führen, so mahnt es uns dringlich, derer zu gedenken, die im schwersten schonungslosen Kampfe stündlich für die Daheimgebliebenen und das Vaterland ihr Leben aufs Spiel sehen. Ihnen soll die U-Boot-Spende des ganzen deutschen Volkes Dank zum Ausdruck bringen. Deshalb benutze ein jeder in Beherzigung des dem Bilde des Großadmirals von Tirpitz angefüglen Aufrufes die beiliegende portofreie Zahlkarte, um auch feinen Beitrag zur U- Book-Spende zu geben. Jede Gabe wird dankbar angenommen, jede Zahlkarte muß ausgenutzt werden. Hier gilt es, zu zeigen, wie entschloßen das gesamte sächsische Volk hinter seinen Ü Booten steht, hier herrscht kein Gesellschafts-, kein Parteigegensatz. Hier dankt nur der Deutsche dem Deutschen. Deshalb muß aber auch jeder, der unsere Zeitungsbeilage erhält, recht umgehend auf dem nächsten Postamte sein Scherflein für die U-Boot-Mann- schaften unter Verwendung der Zahlkarte absenden. A. Gegen die vom Einberufungsausschusse ergangene Auf forderung zum Eintritte in den Hilfsdienst kann nur bei dem zuständigen Feststellung SauSschusse, der sich für die Amts hauptmannschaft Grimma in Leipzig, Döllnitzerstraße 3 be findet, Einspruch erhoben werden. Er ist von dem Hilfsdienst- pflichtigen selbst und zwar schriftlich binnen 14 Tagen vom Emp fange der Aufforderung ab unter Beifügung der Aufforderung und sonstiger Belege, z. D. ärztlicher Zeugnisse einzulegen. Ein von dritter Seite erhobener Einspruch gegen Heranziehung zum Hilfsdienste ist wirkungslos. A. Nach einer neuen Verordnung der Reichsgetreidestelle erhalte« Personen, die auf mehr al» 14 Tage verreisen, ReichSreisebrotmarken auf die Dauer der Reise jedoch für nicht mehr als 3 Monate, auch wenn eine längere Dauer der Reise beabsichtigt ist. Die örtlichen Brotmarken sind selbstver ständlich abzugeben. — Der Bezirksverband schreibt uns: Wenn der Wald- besther einverstanden ist, ist das Pflücken der Waldbeeren nicht verboten. Es muß jedoch im Interesse der allgemeinen Volks ernährung verlangt werden, daß nur reife Beeren gepflückt werden und daß beim Suchen so schonend wie möglich verfahren wird. Urlaub für die Obsternte. Seitens des Königl. Ge neralkommandos ist Anweisung gegeben worden, Anträgen, Mannschaften zum Obstpflücken in Fällen dringenden Bedarfs zur Verfügung zu stellen, zu entsprechen, soweit die dienstlichen Verhältnisse es irgendwie zulassen. Anträge auf Zuweisung von Soldaten sind bei den nächstgelegenen Generalkommandos ein zureichen. k. Zweck» Berhütung von Brände« und sonstigen Unglücks- fällen, die sich bei der Verwendung feuergefährlicher oder explosiver Stoffe ereignen können, hat das stellv. Generalkommando 19. A.-Ä «ine die Meldepflicht regelnde Verordnung erlassen. Das Nähere er- gibt sich aus dem amtlichen Teile unseres Blattes. Sonnenaufgang 4" II Monduntergang Sonnenuntergang 9"!! Mondaufgang Buchanan und Henderson berichten, daß ihr« versuche, eine russische Offensive durchzusetzeu, von Erfolg begleitet gewesen feien. Russische Kommandeure hätten verschiedent lich gegen diese Einmischung protestiert und ihre Kom mandos niedergelcgt. Englische und französische Offiziere hätten dafür die Kommandos übernommen. Also die russischen Kommandeure bekunden eine wesent lich andere Auffassung über die von den Bundesgenossen angetastete Selbständigkeit ihres Landes als die provi sorische Negierung in Petersburg, die sich willenlos den Befehlen aus London unterwirft. Die Verwirrung in Rußland. „Liverpool Post" schreibt, daß die Verwirrung in Rußland ernste Folgen für die Ernte haben zu sollen scheint. Ein Berichterstatter, der kürzlich von einem sieben wöchigen Aufenthalt in Rußland zurückkehrte, äußerte, daß eine ernste Hungersnot bevorstehe. Das englische Blatt leitet daraus die Notwendigkeit einer russischen Offensive ab. Einsichtige Kreise in Rußland selbst aber mögen daraus die dringende Notwendigkeit erkennen, rechtzeitig Frieden zu schließen, damit bereits in diesem Herbst eine wenigstens Halbwegs normale Feldbestellung möglich wird. Nur durch eine gute Ernte kann Rußlands Kaufkraft soweit gehoben werden, daß es nicht in völlig sklavische finanzielle und wirtschaftliche Abhängigkeit von seinen Verbündeten gerät. poUtilwe Kunäschau. Deutliches Kelck. ch Wie auS München und Stuttgart berichtet wird, wurde der Besuch des österreichischen Kaiserpaares an beiden Orten von der Bevölkerung mit großem Jubel be grüßt. Kaiser Karl verlieh dem König von Bayern daS Grvßkreuz des Militär-Maria-Theresia-Ordens, der König von Württemberg hat dem Kaiser Karl das 'Großkreuz des Kronen-Ordens und das Großkreuz des Militär-Ver dienstordens, Ler Kaiserin den Olga-Orden und daS Charlottenkreuz verliehen. Bei den Tafeln im Münchener Hofballsaal und im Stuttgarter Refidenzschloß wurden herzliche Trinksprüche gewechselt. Um 3 Uhr am Sonntag reiste das Kaiserpaar vou Stuttgart wieder nach Wien zurück. ch Zu Besprechungen mit unseren österreichischen Bundes genossen haben sich Hindenburg und Ludendorff «ach Wien begeben, nachdem sie zu kurzem Aufenthalt beim österreichisch-ungarischen Armeeoberkommando eingetroffen waren. Sie erwiderten dort den Besuch, den der Chef des k. u. k. GeneralstabeS General Her Infanterie v. Arz nach Übernahme seiner Stellung im deutschen Großen Hauptquartier abstattete. ch Die Nordd. Allg. Ztg. teilt mit: Ein nach Nor wegen entsandter deutscher Kurier ist kürzlich bei seinem Eintreffen in Christiania von den norwegischen Behörden verhaftet worden. Sein mit amtlichen Siegeln versehenes Gepäck wurde durchsucht, und da sich darin Sprengmittel befanden, mit Beschlag belegt. Auf Grund des Verdachts, daß die Sprengmittel in Norwegen Verwendung finden sollten, ließ die norwegische Regierung ein gerichtliches Verfahren gegen den Kurier einleiten. Im Hinblick auf die völkerrechtlich gewährleistete Immunität deS diplo matischen Kuriers legte die Kaiserliche Regierung gegen die Festnahme des Kuriers Verwahrung bei der nor wegischen Regierung ein, und verlangte die alsbaldige Freilassung. Dabei wurde eine amtliche Erklärung ab gegeben, daß eine Verwendung der Sprengmittel in Nor wegen oder zum Nachteil norwegischer Interessen nicht beabsichtigt gewesen sei. Die norwegische Regierung hat den Kurier inzwischen freigelaffen. Die zuständigen deutschen Behörden haben auf eingelegte Verwahrung des norwegischen Gesandten in Berlin eine amtliche Unter suchung angeordnet. Soweit erforderlich, wird für Remedur gesorgt werden. * Gegenüber der Darstellung deS früheren haitischen Gesandten in Berlin, als ob Deutschland bereit sei, Frank reich gewiffe Zugeständnisse in Lothringen zu machen, wird von deutscher zuständiger Stelle erklärt, daß es für Deutsch land keine elsaß-lothringische Frage geben könne. Dieser mit entschiedener Deutlichkeit ein für allemal festgelegte deutsche Standpunkt wird fast zu derselben Zeit auch in einem holländischen Blatt richtig gewürdigt. Ein in Elsaß-Lothringen lebender Holländer betont in einer Zu schrift an den „Nieuwe Rotterdamsche Courant", daß 95 "/» der elsaß-lothringischen Bevölkerung deutsch denkt und spricht, und bemerkt, daß es unter den oberen Klassen einige Damen und auch Herren gibt, die französisch sprechen, beweise noch nicht, daß das Volk französisch ist. Ebensogut könnte man sagen, daß Holland französisch fei, weil einige Familien in dem Haag es für fein halten, französisch zu sprechen. 4> Die angekündigte Besprechung der Parteiführer mit dem Reichskanzler hat Montag vormittag im Reichs- kanzlerpalais stattgefunden. Sie gilt der Vorbereitung der Reichstagsverhandlungen, die mit der Sitzung deS Haupt- ausschuffes am Dienstag ihren Anfang nehmen. Die erste Vollsitzung des Reichstages ist bekanntlich für Donnerstag, den K. d. M.. anberaumt. Gegen gefährliche Quertreibereien belgischer „Über patrioten" wendet sich folgende deutsche Erklärung aus Brüssel: Täglich mehren sich die Anzeichen dafür, daß die Amtsniederlegungen, die von einem Teil der belgischen Ministerialbeamten wegen der Verwaltungstrennung er klärt wurden, durchaus nicht in allen Fällen die Folge einer freiwilligen Entscheidung find. Vielmehr scheinen gewisse ehrgeizige Persönlichkeiten, die sich selbst vorsichtig im Hintergründe halten, von sicherem Versteck aus andere ins Feuer zu schicken. ES liegt ihnen nichts daran, daß nur die Familien der Beamten und die belgische Bevölkerung den Schaden eines solchen Vorgehens tragen. Selbstverständlich wird die Durchführung der Verwaltungstrennung durch diese belgi schen Quertreibereien weder unterbrochen noch verhindert werden. Die deutsche Verwaltung hat ihre Maßnahmen getroffen, auch wird der Generalgouverneur, wo immer eS notwendig erscheint, mit strengen Mitteln gegen offen kundigen Widerstand etnschreiten. Hollanck. X Die erneute Ausdehnung der Gefahrzone in der Nordsee durch England, welche die ganze holländische Küste und den größten Teil der Westküste Jütlands sperrt, nimmt den Holländern fortan jeden ungefährdeten Zugang ins freie Meer sowohl für ihre eigenen Schiffe wie für die der belgischen Relief Commission. Ebenso ist" den holländischen Fischern durch diese rücksichtslose Maßregel Englands der Weg in das für ihren Erwerb vom deutschen Admiralstab freigegebene Stück Meer verlegt. CS ist die Frage, ob der Protest der holländischen Regierung Erfolg HGm wird. Engümd läßt anscheinend die letzte MaSke fallen und scheut vor keinem auch noch so illoyalen und inhumanen Mittel gegenüber den Neutralen mehr zurück. Dänemark. X Der allzuscharfe Druck, den England und seine Ver bündeten auszuüben trachten, hat zum Schettern der wirtschaftliche« Verhandlungen mit England geführt. Wie die »Neue Zürcher Zeitung" erfährt, erklärte der dänische Delegierte Anderson bei feiner Rückkehr von London nach Kopenhagen, daß von England die Unter- lassung jeder dänischen Viehausfuhr nach Deutschland ge fordert worden sei. Darauf kann aber Dänemark nicht eingehen. Italien. X Nach zehn Tagen sind die Geheimberatungen der italienischen Kammer zu Ende gegangen. Aus der ge wundenen Erklärung, mit der Ministerpräsident Boselli am Beginn der öffenllichen Sitzungen vor das Land trat, geht hervor, daß die Regierung sehr scharfe Angriffe zu erdulden hatte. Die Hauptpunkte waren die Zensur, Dul dung der Friedenspropaganda, mangelnde Kriegsfürsorge, Kohlenversorgung usw. Boselli appellierte nochmals an die Einigkeit aller Italiener und versprach festen Widerstand bis zum einzig möglichen Frieden, der die nationalen Rechte und Wünsche anerkennt. Eine von der Regierung genehmigte .Tagesordnung", lautend: »Nach Anhören der Regierungserklärungen geht die Kammer zur Tagesord nung über", wurde in namentlicher Abstimmung mit 361 gegen 63 Stimmen angenommen. RNen. X Ein« überraschende Meldung kommt über London aus Shanghai. Das Reutersche Bureau erfährt, datz der junge Kaiser Hsuantung seine Thronbesteigung verkündet hat. In einem weiteren Telegramm weiß Reuter zu dieser Rückkehr der Mandschudynastie auf den Thron noch zu berichten, daß General Tschäng-Schün, der Führer der Militärpartei, am 1. Juli um 3 Uhr morgen- den Prä sidenten ausgesucht habe. Er verlangte seinen Rücktritt und teilte ihm mit, daß der junge Mandschukaiser den Thron bestiegen habe. Das ist eine eigenartige Wirkung der demokratischen Propaganda Englands und Amerikas 1 Ob mit dieser Umwälzung Meldungen aus Tokio von einem bevorstehenden Eingreifen Japans in die chinesischen Wirren zusammenhängen, ist abzuwarten. vrieedenlancl. X Der offizielle Bruch des venizelistischeu Griechen lands mit den Mittelmächten ist jetzt erfolgt. In Berlin überreichte, da der bisherige griechische Gesandte sein Amt niederlegte, der Geschäftsträger Polychroniades eine Er klärung, in der es heißt: . — Eisernen würbe ausgezeichnet unck zum Leutnant 6. L. befördert: 6err IVIsx Splnülsr ' Lekrer an Ser Doiksscbuie zu Naunkof. Infolge der soeben glücklich rustandegekommenen Ver einigung der beiden bisher getrennten Parteien Griechen- lands und angesichts der Tatsache, datz mehrere griechische Regimenter an der Balkanfront an den Feindseligkeiten teil- nehmen, hält es die griechische Regierung nicht für möglich, weiter amtliche Beziehungen zur deutschen Regierung zu unterhalten. Die Nordd. Allg. Ztg. geißelt scharf dm verlogenen Inhalt dieses sonderbarm Schriftstücks. Der abtrünnige Venizelos, der sich mit Hilfe der Entente der politischen Gewalt in Griechenland bemächtigt hat, sucht es so darzu stellen, als ob nicht einige griechische Revolutionäre, sondern Angehörige des griechischen Heeres gegm uns bereits ge kämpft hätten und so eine Kriegserklärung überhaupt nicht nötig wäre. Der König, der sich dem Druck der Entente widersetzte, wird somit »um Friedensfeind gestempelt. Das wahre Griechenland ist bei Venizelos und seinen An hängern, dmen der Kampf nicht durch die Entente, sondern durch die von Deutschland und seinen Verbündeten ver letzten heiligm Bündnispflichten gegen das schnöde über- fallen« Serbien aufgedrungen ist. — In Wien wurde vom griechischen Gesandten eine gleichlautende Erklärung ab gegeben. Die Vertretung der griechischen Interessen hat die niederländische Regierung übernommen. Aus In- unck Auslancl. Karlsruhe, 2. Juli. Wie der Regterungsvertreter einer badischen Pressekonferenz mitteilte, ist für Mitte August die Erhöhung der Brotration in Aussicht genommen. Dann werde Lie Gewährung von Fleischsonderzulagen aufhören. Bukarest, 2. Juli. Der bekannte rumänische Staatsmann Titu Majorescu ist nach kurzer Krankheit im Alter von 77 Jahren gestorben. Titu Majorescu ist das Haupt der letzten konservativen Regierung gewesen, die im Januar 1914 dem für das Land verhängnisvollen Kabinett Bratianu Platz machte. St. Mori» (Engadin), 2. Juli. Hier ist König Kon stantin von Griechenland mit Familie und Gefolge im Hotel Carlton abgestiegen. Protest Xupfer. (Fünfter Berhandlungstag.) 8 Berlin, 2. Juli. Nach zweitägiger Ruhepause wurde heute Lie Beweis aufnahme im Prozeß Kupfer fortgesetzt. Seit der Vernehmung deS Ingenieurs und Holzhändlers Georg Stolz, der durchaus keinen Grund hat. auf seine geschäftliche Tätigkeit in Sachen Kupfer besonders stolz zu sein, ist eine allgemeine Entspannung eingetreten, und die hochgehenden Wogen der Verhandlung beginnen langsam zu verebben. Namen werden aufgerufen. Summen werden genannt, und die Frage ist immer nur, ob sie auf Gewinn- oder Verlustkonto zu buchen sind. Die Verluste überwiegen. Eine Sekretärin Simon hat 2000 Mark Ersparnisse verloren, ein Kaufmann Levy aus Wilmersdorf 25 000 Mark, ein Kaufmann Rosenthal aus Posen, der besonders vorsichtig zu Werke ging und sich gegen alle Überraschungen gesichert zu haben glaubte, 180 000 Mark, Kapellmeister Eduard Möricke vom Deutschen Opernhaus in Charlottenburg 4500 Mark. Letzterer, der mit der Angeklagten in einem Hause wohnte, erklärt auf eine Frage deS Verteidiger-, daß nach seiner Ansicht die Kupfer nicht übermäßig luxuriös, sondern nur gut bürgerlich gelebt habe. Eine Frau Waldow v. Wahl, die sich mit SO 000 Mark an den Geschäften der Kupfer beteiligt hat und recht hübsch verdient zu haben scheint, bestätigt im allgemeinen die Richtigkeit dieser Aussage über die Lebensfühmng Ler Angeklagten, und so ist an diesem Berbandlungstage alles eitel Harmonie. Kreuz II. KI.
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