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Nachrichten für Naunhof : 13.05.1917
- Erscheinungsdatum
- 1917-05-13
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id178785101X-191705130
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id178785101X-19170513
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-178785101X-19170513
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Nachrichten für Naunhof
-
Jahr
1917
-
Monat
1917-05
- Tag 1917-05-13
-
Monat
1917-05
-
Jahr
1917
- Titel
- Nachrichten für Naunhof : 13.05.1917
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M Nr. 57 Meulki der der der Im Schatten Roman von Hernmnn Gerhardt. SV Unsinn!- rief er, „Gretel, nun! N für die Gem Fuchshain, der Z Gasthi Zahls! Ratsk Naun „Das hat er auch l Werner war aufge ß Die WählerW sowie in den Zahlste! gehörigen Mitglied? meidung des Aussch tage unter Beifügur neten Vorstande einz Als Vertreter der Kasse versichert sind unständig Besc Verstcherungspflichtii und deren eigene Re Wählbar sin mungen, nur volljäh 1. wer infolge keit zur V oder weger den Verlust verfolgt wir öffnet ist. 2. wer infolge über sein V Die Stimmber Wahlhandlung geprl jedem Wahlberechtigt fügen Ausweis mitzr Die Ttimmze Die Wahlvor dem Wahltage bei I werden. Jeder Wa! benennen, als Aussch sind. Die einzelnen? aufzuführen, welche d und nach Familien- r ort zu bezeichnen, au schästigt sind, anzugt jedem Bewerber eine Annahme der Wahl Es wird daro aus pflanzlichen uni bolen ist. Zuwiderhandl, oder mit Gefängnis Grimma, El Die Königliche 2 Erscheint wöchcntli Kor Infolge Aussl Ausschuß nötig. Zi dauer 12 Ausschuß! treter der Bersi gereichten Wahlvor Die Wahl fink Sountag nach« Du willst mich wohluzen ?" „DtlrchauS nicht. ES ist mir bitter ernst,- beteuerte sie und versuchte zu lächeln. Werner ließ einen leisen Pfiff hören. „Bei allen Göt- Auf Warenb 22. Mai 150 x « abgegeben. Gleichzeitig I schneiden) der Bro IV0 « Sü zur Ausgabe. Abgabe an Mittwoch, 16. Ma Leere Marnie werden. Grimma, 12 stall. Wohlstellen sin gewiesen hätie! An Jahren jung, war sie doch durch du? Leben gereift, sie kannte Armut und Entbehrung und befauo sich in einer abhängigen Lage. Eine ehemalige Erzieherin fiel ihr ein, die sie in ihrem Altjungsernstübcheu öfter besuckt hatte, in einem billigen Viertel Berlins lebend, war sie kränk lich und wurde aus einer wohltätigen Stiftung unterstützt. Bor Margarete« geistigem Antlitz stieg das verhärmte, ein gefallene Antlitz ihrer alten Freundin mit den, wehmütig re signierten Ausdruck auf. Welche Beruhigung, vor solchem Schicksal bewahrt zu sein! AkS sie im oberen Stockwerk angelangt, sich der Tür des Bruders zuwandle, kam ihr auch der Gedanke an ihn. Werner war ja ebenfalls zu berücksichtigen. Der gute Wer ner ! Immer knapp mit Geldmitteln versehen, konnte er sich oft die unentbehrlichsten Bücher und Instrumente nicht ver schaffen. Auch das ivürde dann anders werden und eine glänzende Zukunft sich ihm eröffnen! Wenn nur — Jetzt trat sie in« Zimmer. Erblickte lebhaft auf und dis Frage drängte sich ihm auf die Lippen: „Was in aller Welt wollte denn der Präfekt von Dir? Ich platze fast vor Neu gier!" „Ach, Werner, da« wirst Du nie erraten!" „Na, dann heraus mit der Sprache! Du tust ja'so wich tig, al« hätte er Dich mindestens gefragt, ob Du Frau Prä- fektin werden wolltest!" lachte er. öder lang ein Unglück geben. Herr Miljukow macht schon die unglaublichsten geistigen Verrenkungen, um den Arbeitern zu beweisen, daß die Annexionen, für die er das Volk weiter kämpfen und leiden lassen will, in Wahrheit gar keine Annexionen sind. Aber Herr Tscheidze schemt trotzdem darauf bestehen zu wollen, wie Justizminister Kerenski erklärte, daß die Regierung sich feierlich von allen Gebietserweiterungsplänen lossage und nur die - Verteidigung der erworbenen Frei heit bis zum äußersten als ihr Programm verkünde. Wenn das durchgesetzt wird, dann find auch Mißverständnisse mit den Bundesgenoffen unausbleib lich, die dadurch gewiß nicht vermindert würden, daß England, wie mit wachsender Bestimmtheit behauptet wird, sich im nördlichen Rußland gewisse Gebiete abtreten bezw. verpfänden lassen will, um den^Wechselfällen der Revolu tion gegenüber nicht ganz mit leeren Händen dazustehen. Das wäre also das gerade Gegenteil von Annexionen und Gebietserweiterungen! Ob der Ausschuß für Mißverständnisse vielleicht auch nach London entsandt werden wird, um dort einigermaßen aufklärend zu wirken? Schaden könnte es schwerlich; fragt sich nur, ob ihm dazu Zeit übrig bleiben wird. Er wird sich ohnedies sehr beeilen müssen, wenn er alle seine Auf gaben in der Heimat erfüllen soll, ehe die Revolution sich wieder um einen Grad nach vorwärts gedreht hat. Heut zutage reiten die Loten schneller als je zuvor ... o Gtxe neue Stiftung des Senator- Poffehl. Senator DosteSl W Lübeck hat» seinen großen StiMingen der letzten dr« Jahre eine wettere hinMgefügt. Aus Anlaß de» 70iahrigen Jubiläum» der Firma L. Poffehl u. Co. er- richtete er eine Pensionskaffe für seine Angestellten und Arbeiter, der er 500000 Mark als Grundstock überwieS. , « Verhängnisvoller Hauseinsturz. In dem liguri schen Jndustrieort Fegino ist ein im Bau befindliches Ge bäude eingestürzt. Bisher find 10 Tote und 20 Ver wundete geborgen. Weitere Opfer liegen unter den Schutt- massen begraben. G Berteuertes Reisen. Nach holländischen Blätter- Meldungen wird gegenwärtig für die überfahrt von Eng- land nach Holland mit Dampfern der Zeeland-Gesellschaft der außerordentlich hohe Preis von 250 holländischen Gulden gefordert. Die Zeitungen meinen jedoch, daß an- gesichtS der jetzt bestehenden Schwierigkeiten und Gefahren der Preis nicht zu hoch sei. Ja, die U-Boote! S Keine fleischlosen Tage in Frankreich. Eine neue Verfügung der französischen Regierung hebt die Verord nung über die zwei fleischlosen Tage, die am 25. April beginnen sollten, wieder auf, verbietet aber den Gastwirte« und Hotelinhabern, bei den Abendmahlzeiten irgendwelches Fleisch oder andere Schlächterware zu liefern. Infolge dessen sollen die Schlächterläden um 1 Uhr mittags schließen. 0 Eisenbahnbeamte und Eisenbahnarbciter als Er finder. Für das abgelapfene Rechnungsjahr haben aus dem im Haushaltsplan der preußischen Staatsbahnver- wattung zur Belohnung nützlicher Erfindungen vorgesehe nen Mitteln 70 Beamten und Arbeitern der Verwaltung Belohnungen im Gesamtbeträge von 22 000 Mark bewilligt werden können. Sie erhielten diese Summe für Erfin dungen und Verbesserungen, die zur Erhöhung der Be triebssicherheit und Wirtschaftlichkeit beitragen. o Schweres Brandunglück in Berlin. In einer Berliner Fabrik für Beleuchtungsgegenstände entstand ein Großfeuer, das bedeutenden Schaden anrichtete, und dem leider auch vier Menschen zum jOpfer fielen, während sieben andere schwer verletzt wurden. s Die Explosion. In einer Munitionsfabrik in Schottland explodierten sechszöllige Granaten. Zwölf Personen, darunter elf Frauen, wurden schwer verletzt: drei der verletzten Frauen sind inzwischen gestorben. Materialschaden soll nicht angerichtet worden sein. 0 Taschenlampen für Taubstumme. Eine kürzlich er fundene elektrische Taschenlampe will Taubstummen die Verständigung durch die Fingersprache auch in der Dunkel heit ermöglichen. An der inneren Handfläche wird mit Hilfe eines Bandes eine Batterie, von der aus elastische Leitungen zu den Fingern führen, sestgehalten. An den Fingern sind mit Hilfe von Ringen kleine Glühbirnen befestigt; wenn diese Glühlampen leuchten, kann die Finger sprache auch im Dunkeln verständlich werden. s Vernichtung einer berühmten Kunstsammlung. Während der russischen Revolutionswirren soll auch die Kunstsammlung des Moskauer Großindustriellen Morosow, eine der berühmtesten der Welt, vernichtet worden sein. Deutsche Kunstwerke würden dabei nicht in Betracht kommen, da die Morosowsche Sammlung sich im wesent lichen aus Werken französischer Künstler zusammensetzte. S „Neues Leben". In Rußland soll demnächst unter dem Titel „Neues Leben" eine neue Tageszeitung erscheinen. Bemerkenswert ist die Liste der Mitarbeiter; es werden genannt; Maxim Gorki, Romain Rolland. Bernard Shaw und auS Deutschland Kautski und Dr. Mebrino. s Ein moderner Abraham a Santa Clara. In Ein siedeln in der Schweiz starb dieser Tage Dr. Franz Sales von Tiefenthal, einer der eigenartigsten Kanzelredner un serer Zeit. Seine merkwürdige Beredsamkeit hatte ihn weit und breit berühmt gemacht. Eines Tages hielt er eine Predigt über das Fluchen, das damals zu einer üblen Ge wohnheit seiner Klosterschüler geworden war. Diese Predigt begann zum Entsetzen aller folgendermaßen: „Himmel- herrgottsakrament, verdammt noch mal . . . ja, staunt mich nur an, so höre ich euch oft rufen, und das ist Sünde." Ein andermal predigte er über die Theologen: „Ein Theolog", sagte er, „der nicht lachen kann, ist ein halber Ketzer. Wer die Wahrheit hat, muß fröhlich fein. Schließlich müssen wir ja doch sagen, daß unser Leben nichts weiter ist als ein guter Witz, über den man ewig lachen muß.* „Ich muß etwas tun," setzte er sein Selbstgespräch fort, „ich werde ihr Blumen schicken. Gin Schmuckstück— noch nicht. Ich kenne Dich, mein Liebling!" In leidenschaftlicher Erregung verließ der bis zur Unver nunft Verliebte das Haus. 0 La- Vermöge« der Nattoualstiftung. Im ver- gangenen Jahre wurden von der NationalstifttMg für die Hinterbliebenen der im Kriege Gefallenen bei einem Ver mögensstand von 15 Millionen Mark weit über 3 Millionen Mark zur Verteilung gebracht. Für das laufende Jahr find bereits 6 Millionen Mark, bereitgestellt worden; sollte fick ergeben, daß weitere Mittel erforderlich find, so werden auch diese bewilligt werden. o Beim Schmuggel« erschossen. In der Nähe des niederrheinischen Städtchens Gvch kam es zu einem Zu sammenstoß zwischen Zollbeamten und etwa 40 Schmugglern, die Lebensmittel über die holländische Grenze Hinüber schwärzen wollten. Die Beamten machten von ihren Schußwaffen Gebrauch, wobei drei — nach einer anderen Mitteilung sogar fünf — Schmuggler erschaffen wurden. s Starkes Fernbebe«. Der Erdbebenanzeiger des Hydrographischen Amtes in Pola verzeichnete am Abend des 9. Mai den Beginn eines sehr starken Fernbebens, das um 7 Uhr 50 Min. Abends seinen Höhepunkt er reichte. Die Katastrophe hat sich schätzungsweise is einer Entfernung von 4400 Kilometern (von Pola) zugk- tragen. o Das Rattenfängerhaus als Kaffeeklappe. Die Stadt Hameln hat das von ihr kürzlich angekaufte be rühmte Rattenfängerhaus an einen Kaffeewirt verpachtet. Zwei Zimmer des Hauses werden „modernisiert" und zu einem KaffeeauSschank ausgebaut werden. Um dieses Haus der Nachwelt zu erhalten, haben der Staat und die Pro vinz Hannover der Stadt Hameln seinerzeit einen Zuschuß von 20000 Mark gewährt. O Russische Panzerschiffe umgetauft. Laut Peters burger Telegraphenagentur wurden die Panzerschiffe „Imperator Alexander III.*, „Imperator Nicolai 1.", „Pawel I." und „Jmperatriza Jekaterina" in „Wvkja", „Demokrazia", „Republik»" und „Swobodjaja Rossija" umgetauft. . s Ei« polnische- Bauerngymnafium. In Liskow (Generalgouvernement Warschau) wurde auf Anregung der Geistlichkeit für Schüler aus dem Bauernstände ein Gym nasium mit Internat gegründet. Die Schüler werden außerhalb der Schulzeit mit Feldarbeiten beschäftigt. Ihre Lebenshaltung (Unterbringung, Kost) ist derart, daß sie aus ihrem Lebenskreise nickt herausgeriffen werden, sondern Bauern bleiben und den Bauernstand achten lernen. 0 Ein« zeitgemäss« Preisaufgabe stellt die staats- und rechtswifsenfchaftliche Fakultät in Breslau. Die Or ganisation der Brotoerteilung soll mit den dafür ge schaffenen Einrichtungen in Berlin und in mindestens einer anderen Stadt verglichen und auf ihre Zweckmäßigkeit ge prüft werden. s Tenor und U-Boot-Krieg. Vor dem Mailänder Gericht kam eine Klage der Großen Oper von Buenos Aires gegen einen kontraktbrüchigen italienischen Tenor zur Verhandlung. Der Sänger, der wegen der U-Boot- Gefahr die Reise über den Ozean nicht antreten wollte, soll 150000 Lire Strafe zahlen. Der Vertreter des Theaters meinte, der Tenor hätte auf den von Deutschland garantierten Seestraßen fahren können, während die Ver teidigung behauptete, daß heute keine einzige Seestraße mehr sicher sei. Das Urteil soll erst Ende des Monats gefällt werden. o Der Dank der Patenstadt. Der Landrat der Stadt Stallupönen, der Patenstadt Kassels, überwieS der Kasseler Stadtverwaltung auS Dankbarkeit für verschiedene Paten geschenke — 7V Zentner Speck zur Verteilung an Schwer arbeiter. s M«e Organisation der deutschen Kolonisten Ruß lands. Die in der Organisation begriffenen Verbände der -südlichen Deutschen" Rußlands wollen, wie Petersburger Blätter melden, in deutscher Sprache Aufrufe an die Kolo nisten über die Felderbestellungen verbreiten. Zur Auf stellung eines innerpolttischen Programms wird ein Kolo nistenkongreß einberufen. Die Führer der Kolonisten macken Propaganda für eine demokratische Republik. » Dieustmädchenstreit in Petersburg. Die Peters burger Dienstmädchen hielten dieser Tage eine große Ver sammlung ab, um die soziale Lage des weiblichen Dienst- Personals in Rußland zu besprechen. Annähernd 12000 Dienstmädchen beschlossen in den Ausstand zu treten, da fick die meisten „Herrschaften" geweigert hätten, die ge- forderte Lohnerhöhung von 6 bis 8 Rubeln auf 24 bis 25 Rubel zu bewilligen und den Dienstmädchen die ge wünschte freie Zeit zur weiteren Fortbildung zu ge währen. Als sie jetzt aufblickte, waren ihre Züge bleich, aber ruhig. „Sie haben mir eine große Ehre erwiesen, Exzellenz," sagte sie mit schlichter Würde; „indem Sie mich, ein ein faches, armes Mädchen, zur Frau begehren. Ich kann und darf aber Ihren Antrag nicht ohne weiteres annehmen, eS wäre ein Unrecht gegen Sie und gegen mich selbst! Darum muß ich Sie bitten, so lange Geduld zu haben, bis ich mir die Sache reiflich überlegt habe und zur Klarheit gekommen bin." „Mehr kann ich auch fürt erste nicht erwarten," entgeg nete lebhaft der Präfekt; „und Sie geben mir einstwetten Hoffnung?" „Nein, nein, das wage ich nicht!" protestiertest«. Biruleff legte die Hand aufs Herz. „Und doch will ich an der Hoffnung festhalten," beteuert« er, „ohne sie würde mir die Wartezeit unerträglich." Margarete erhob sich. „Bitte, ein Wort noch," sagte er, „wie lange wollen Sie mich auf die Folter spannen?" Sie dachte einen Augenblick nach. „Ich weiß nicht," ver setzte sie zögernd, „vielleicht ist es am besten, ich schreibe Ih nen!" Ihr eiuziger Wunsch war, die Entscheidung ins Un gewisse hinanSzufchieben. „ES sei, wie sie wünschen," entgegnete er resigniert. Dann aber spielteer seinen letzten Trumpf auS: „Ich hätte mir Katia zum Sachwalter nehmen sollen; sie würde mein An liegen nur weit größerer Beredtsamkeit unterstützt haben, als ich selbst mir's getraute. Wie glücklich wäre sie, zu Ihnen in so nahe verwandtschaftliche Beziehung zu tretens" Mit gesenktem Kopf verließ Margarete dar Zimmer. „Ka tia! Di« würde mich wohl schmerzlich vermissen, wem» ich sie verlassen müßte!" dachte sie bei sich. „Nur inden, ich der» An trag ihres VaterS annehme, kann ich noch in ihrer Nähe le ben !" Schwer lastete daS Gefühl der Verantwortlichkeit auf ihrer Seele. Die Empfindungen, mit denen Margarete langsam die Treppe Hinanstieg, waren sehr verschieden yon denen, die sie vor der Unterredung mit Biruleff gehabt. Ein Kampf war in ihrer Seele auSgebrocheu, der sie um Ruhe und Frieden bringen sollte. Hätte sie im Herzen die Gefühl« desjenigen er widert; der ihr so großes anbot, wie glücklich wär« sie jetzt gewesen! Aber ihr Herz blieb stumm und kalt, sie empfand ein physisches Widerstreben beim Gedanken an die Berüh rungseiner Lippen! Und sie erinnerte sich, daß eS ihr pein lich gewesen, als er sie bei ihren» Vornamen genannt hatte. Dennoch war sie kein« unpraktische Idealistin, als daß , . sie ein« derartig glänzende Partie ohne Ueberlegnng zurück-' tigste Partie — und sie sagt, sie ist unglücklich l unä fern. O Ermittlung unbekannt Verstorbener. Es wird wiederholt darauf hingewiesen, daß zur Unterstützung der Ermittlung unbekannt Verstorbener vom Zentral-Nachweise- büro des Kriegsministeriums Photographien solcher Ver storbener in den von Zeit zu Zeit herausgegebenen Verlust listen oeröffentlickt werden. Diese Listen können ständig bei allen Orts-Polizeibehörden, militärischen Kommando- behörden, Garnison- und Bezirkskommandos, Ersatztruppen teilen und Lazaretten eingesehen werden. 0 Verbot des Einschmelzens von Reichsmünzen. Durch Bundesratsoerordnung soll demnächst das Ein schmelzen oder die sonstige Verarbeitung von Reichs- rnünzen behufs gewerblicher Verwertung verboten werden. Für Silber ist die Festsetzung von Höckstpreisen geplant. O Die Preistreibereien bei den öffentlichen Brenn holzversteigerungen halten nach wie vor an. Selbst für minderwertiges Holz werden von den stets in großer Zahl erscheinenden Kauflustigen unerhörte Preise gezahlt. So wurde kürzlich bei den Versteigerungen aus den Forst beständen der Stadt Fürstenwalde das Doppelte des Schätzungswertes erzielt. v Blutvergiftung einer Prinzessin. Prinzessin Gabriele Rohan, die älteste Tochter des Fürsten Aloin Rohan, ist in Prag an den Folgen einer Blutvergiftung gestorben. Die Prinzessin leistete seit Kriegsbeginn im Sanatorium des Prager Salesianerinnenklosters Pflegerinnendienste. O Eier zn IO Pfg. das Stück. In Landsberg an der Warthe sollen fortan die Schüler der höheren Lehranstalten aus den städtischen Vorräten je zwei Eier wöchentlich zu 10 Pfg. das Stück erhalten. Bedingung ist, daß die Eier sofort in den Pausen verzehrt werden. Die Schüler der Volksschulen erhallen diese Eierrationen kostenfrei. 0 Die Kriegspreise der Hebammen. Nachdem schon das Leben und das Sterben verteuert morde»» ist, soll jetzt auch das Geboremverden teurer werden. Die Hebammen des Landespolizeibezirks Berlin sind übereingekommen, ihre Gebührenordnung durch Erhöhung der bisherigen Sätze abzuändern. Für den Beistand bei einer Geburt sind für die Dauer bis zu zwölf Stunden 10 bis 30 Mark und für jede folgende Stunde 50 Pfennig bis 2 Mark zu entrichten. 0 Reisebrotmarke« für Sommergäste. Zur Behebung von Zweifeln wird darauf aufmerksam gemacht, daß auf Anordnung des Preußischen Landesgetreideamts Reisenden, wozu auch Sommergäste gehöre«, von der Wohnsttz- gemeinde unter Abnahme der entsprechenden Brotkarten Reisebrotmarken zu verabfolgen find. Es hat niemand Anspruch auf Zuweisung einer Brotkarte, der nicht seinen dauernden Wohnsitz in der Gemeinde Hat. o Flüchtlingsverfolgung im Wasserflugzeug. Bier russische Gefangene aus der Bublitzer Gegend flüchteten von Köslin mit einem Boot in der Richtung auf die schwedische Küste. Die Wafferflugzeugstation ließ sie durch ein Wasserflugzeug verfolgen und im Flugzeug zurück- bringen. Der Präfekt hatte sie bis zur Tür geleitet; dort zog er ihre Hand an seine Lippen und drückte eine», ehrfurchtsvollen Kuß auf dieselbe. Kaum aber hatte sich die Tür hinter Margaret« geschloffen, da trat ein gänzlich veränderter Ausdruck in feine Zug«. Seine Augen flammten, in wilder Freude breitete er di« Arme auS. „Gir ist wein — mein!" triumphierte er, „Katia, der Bru der, beide stehen auf meiner Seite! Er wird nicht fo töricht sein, ihr von «iner solchen Parti« abzuraten!" Er lachte leise vor sich hin. „Biruleff, ich erkenne Dich nicht wieder? Du stehst im B^riff, häu-lich und solide zu werden. „Und Dn wirst diese Rolle, denke ich, ganz gut spielen. Und wer sollte wohl imstande sein, mein Herz ^ir, Du Unvergleichlich«, ab wendig zu machen? Biel eher furcht« ich, Du wirst mich zum Wille,»losen Sklaven machen. Du ahnst ja noch nicht, wie ich lieben kann!" Er begann im Zimmer auf und ab zu ge hen. „Wie jung ich mich fühle! Sie aber ist verständig über ihre Jahr«. O Margarete — Margarete — warum so spröde ? Oder willst Du Dich mir oorenthalten, damit Dein Besitz mir noch begehrenswerter erscheint? Als ob das möglich wäre! Jetzt, zu dieser Stunde könnte Dein süßes Köpfchen an meiner Brust liegen!" Er warf sich in einen Sessel, fuhr aber bald wieder in die Höhe. tern!" stieß er hervor. Und erblickte die Schwester fragend an. „Er ist ungefähr der »nächtigste Mann in ganz Peters burg, nach dem Zaren," fuhr er nach kurzer Pause fort. „Du hast ja «in unerhörtes Glück, Margarete!" „Ich habe mich aber noch nicht entschlossen. Ich— ich habe mir Bedenkzeit auSgebelen," stotterte sie. ^Ach, Werner, was soll ich nur 1«»»! Ich bin ja ganz unglücklich I" „Unglücklich?" wiederholte er. „Ihr Frauen seid doch un begreifliche Geschöpfe. Da bietet sich ihr die denkbar großar- - " .... .. - ....... 231,20
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