Volltext Seite (XML)
eines Tages wir- -er Widerstand gebrochen sein. Deutschland ist für eine jahrelange Kriegführung vorbereitet. Die ungebrochene Kriegsbegeisterung und Moral sowie die glänzende Verpflegung der deutschen Truppen lassen keinen Zweifel, daß Deutschland Sieger bleibt. Auch Osten werden das bessere Kommando und sie größeren Fähigkeiten entscheiden. Englands Soffnung, Deutschland auszuhungern, ist eitel. Deutschland ist bis zur kommenden Ernte gut verproviantiert und steht finanziell besser da, als die anderen kriegführenden Staaten. Ueber die Türkei erklärte Freiherr von der Goltz, daß er mit großer Befriedigung auf die gegenwärtige Armee der Türkei blicke, welche während der letzten Jahre große Fortschritte gemacht habe. Er fei überzeugt, daß sich die Türkei glänzend rechtfertigen werde. Oer Krieg. Sowohl im Westen wie im Osten entwickelt sich die Lage weiter günstig für die deutschen Waffen. Von einer wesentlichen französischen Angriffsbewegung, wie sie nach Pariser Meldungen im Werden sein sollte, ist nichts zu merken, überall find deutsche Fortschritte zu verzeichnen. Und im Osten geht es, nachdem die Russen sowohl in Nordpolen wie in Galizien schwere Niederlagen erlitten haben, planmäßig und rüstig voran. AvMkcke untt franLöNkcke GeneprlltrbsMgen, Gr. Hauptquartier, 14. 1L vorm. Schwächere französische Angriffe gegen Teile unserer Stellungen zwischen der Maas und den Vogesen wurde» leicht abgewiesen. — Im übrigen vom westlichen Kriegs schauplatz sowie «uS Ostpreußen und aus Südpolen nichts Wesentliches zu Melden. — In Nordpolen nehmen unser« Operationen ihren Fortgang. Zu de« russischen und französischen amtlichen Nach richten ist folgendes zu bemerken: AuS Petersburg wurde am LI. Dezember amtlich gemeldet: „Südöstlich Krakau setzten wir unsere Offensive fort, eroberten mehrere deutsche Geschütze und Maschinengewehre «nd etwa S0«X» Gefangene." Tatsächlich ist nicht ein Man», nicht ein Geschütz oder Maschinengewehr unserer „südöstlich Krakau" kämpfenden Truppen in russische Hände gefallen. Die amtliche Pariser Mitteilung vom 1L. Dezember behauptet: „Nordöstlich Bailly wurde eine deutsche Batterie völlig vernichtet. In DenxnoudS westlich Bigneulles - leS - Hattonchatel wurden zwei deutsche Batterie« zerstört, eine großkalibrige und eine für Flug zeuge bestimmte. In derselben Gegend wurde von Franzosen ein Blockhaus gesprengt und wurden mehrere Gräben zerstört." Alle diese Meldungen si»d erfunden. Oberste Heeresleitung. Amtlich durch daS W.T.B. Wien, 14. Dezember mittags. Amtlich wird verlaulbart: Die Verfolgung der Buffen in Westgalizien wurde fortgesetzt und gewann abermals unter kleineren und größeren Gefechten allent halben nordwärts Baum. Bun ist auch Dukla wieder in unserem Besitz. Unsere über die Karpathen vorgerückten Kolonnen machten gestern und vorgestern 9000 Gefangene und erbeuteten zehn Maschinengewehre. Die Lage an unserer Front von Bajbrol bis östlich Krakau und in Südpolen ist unverändert. Nördlich Lowicz drangen unsere Verbündeten im Angriff weiter gegen die Bzura vor. (W. T. B.) Der Stellvertreter des Chefs des Seneralfiabs. von Koefer, Generalmajor. * Vie Siege übep ttie Aussen. (Von unserem ^.-Mitarbeiter.) Berlin, 14. Dezember. Unsere Heeresleitung wendet sich gegen die russischen «nd französischen Lügenmeldungen. Die armen Russen haben eS auch bitter nötig, ihre schweren Niederlagen in Nord polen und Galizien zu bemänteln. Schon wieder machten die deutschen Heere in Nordpolen ganz bedeutende Fortschritte. Wenn unser Generalstab melden konnte, daß 11000 weitere russische Gefangene in unsere Hände fielen, so darf man bei der wiederholt betonten Blutigkeit und Hartnäckig keit der jetzigen Stellungskämpfe wohl mit Fug und Recht auf einen russischen Gesamtverlust an Toten, Verwundeten und Gefangenen von 50 000 Mann schließen. Die hohe Anzahl der von uns erbeuteten Maschinengewehre — drei- undvierzig — deutet darauf hin, daß die Russen sich flucht artig zurückziehen mußten. Die Maschinengewehre, an denen die Russen schon ungeheure Einbuße erlitten haben, werden allmählich für die russischen Truppen sehr kostbar. Wenn sie sie dem Feinde in solcher großen Anzahl über lasten müssen, so bedeutet das, daß sie Hals über Kopf die Stellungen räumen mußten und von einem geordneten Rückzug kaum mehr die Rede ist. Bon neutraler fachmännischer Seite wird denn auch die Lage in Polen für die Rusten sehr ungünstig beurteilt. Man sieht ein Durchreißen ihrer Front zwischen Lodz und Petrikau voraus. Die russische Nordarmee kämpft bereits nur um Flankensicherung und Rückzug. Wird die Front eingestoßen, so werden die südlich bei Noworadomsk fechtenden russischen Heeresteile der Gefahr einer Um fassung ausgesetzt und diese würde wieder im Raume von Czenstochau und Krakau schwere Nachteile für die Russen herbeiführen. Während Warschau auch schon von Norden her über Przasnysz und Ciachanow bedroht sei, würden die Österreicher durch die Vorgänge in Nordpolen eine wesentliche Erleichterung in Galizien erfahren. Diese Voraussage hat sich schnell erfüllt. Der öster reichische Generalstab konnte melden, daß der südliche Flügel der Rusten am 12. Dezember bei Limanowa ge schlagen wurde und energisch verfolgt werde, während zugleich die ungarischen Karpathen von den Rusten ge säubert und auf den übrigen Teilen der Front alle russischen Angriffe abgewiesen worden seien. Limanowa liegt südöstlich von Krakau, nordwestlich des Dunajeeflustes. Der russische linke, südliche Flügel hatte versucht, sich nach Westen oorzuschieben. Sein Angriff ist zerschellt und aus den Österreichern sind nunmehr die Angreifer geworden, die vom Nordabhang der Karpathen bei Zmigrod bis Limanowa in einer 75 Kilometer breiten Front Vorgehen und diesen Teil von Westgalizien allmählich vom russischen Einbruch säubern. Daß bei allen Operationen der Ver bündeten von Nordpolen herunter bis nach Galizien nach einem gemeinsamen Plan und nicht nur Schulter an Schulter, sondern in voller Einheitlichkeit vorgegangen wird, ist selbstverständlich. Ring schließt sich fest an Ring zur großen Kette, di« sich immer enger um die Rüste« schlingt. * Angeblicke feirittlicke AngriffsplLne im Metten In Paris tröstet man die ZeitungSleser außer mit erfundenen Generalstabsmeldungen von allerlei Siegen immer noch mit dem geheimnisvollen Gemunkel von einer gewaltigen Angriffsbewegung der verbündeten Engländer und Franzosen gegen Lte Deutschen. Aus Kopenhagen wird über diese Gerüchte gemeldet: Die Verbündeten bereiten eine große Offenfio- bewegung vor, die gegen daS deutsche Zentrum gerichtet ist. Die Deutschen verstärken im Hinblick auf einen eventuellen Rückzug die Befestigungen -wischen Brügge und Gent und auf der Antwerpener Linie. Lterrefort ist vollständig neu aufgebaut und mit deutschen Kanonen versehen, ebenso die Forts an der «nteren Schelde westlich Antwerpens. Diese Mätzchen — anders kann man solche törichten Erfindungen nicht bezeichnen — sollen den immer mehr in Paris um sich greifenden Pessimismus zerstreuen. Man ist in Wirklichkeit in der französischen Hauptstadt sehr mißgestimmt. Nach den empfindlichen Schlappen bei Avremont und Fleury zieht die Joffre-Note vor, zu schwelgen. Auch m 0en Vogesen hat Me Lage 0er Franzosen sich verschlechtert. Die Kämpfe im Sundgau. Über die unlängst im Sundgau stattgefundenen Kämpfe veröffentlicht die Oberelsässische Landeszeitung mit ausdrück licher Genehmigung der Zensur einen Bericht, dem wir u. a. entnehmen: Nachdem im Operationsgebiet zwischen Mülhausen und Belfort längere Zeit Ruhe geherrscht hatte, wurde seit Sonntag, dem 29. November, wieder Artillerie ver nehmbar. Am darauffolgenden Dienstag und Mittwoch war der Kanonendonner besonders vernehmbar, während er am Donnerstag nachlieb, um Freitag wieder zu be ginnen. Es handelte sich um heftige Kanonaden der Franzosen, die eine ungeheure Menge Munition ver schossen, ohne den deutschen Truppen nennenswerten Schaden zuzufügen. Heftig beschossen wurde u. a. die Jdiotenanstalt St. Andreas bei Sennheim. In manchen Orten gab es Brände. Insbesondere wurde Ammersweiler stark mitgenommen. Verschiedentlich kam eS auch zu Gefechten, so auf den Straßen nach Largitzen und Heinersdorf. Dabei wurde eine ganze französische Radfahrerabteilung durch deutsches Maschinengewehr feuer vernichtet. Einen besonders heftigen Sturm unter nahmen die Franzosen auf das Dorf Ammersweiler, der indessen mit blutigen Verlusten fiir die Angreifer abgeschlagen wurde. Die beiden Parteien behielten ihre vorherigen Stellungen. Es wurden zahlreiche Gefangene gemacht, durchweg ältere Mannschaften, denen man den Aufenthalt in den durchweichten Schützengräben ansah. Über diese Kämpfe, bei denen es den Franzosen recht übel ergangen ist, berichteten die französischen und englischen Blätter allerlei Wunderdinge. Man tat allen Ernstes so, als hätte man hier die deutschen Stellungen durchbrochen und könne inS Herz des Feindes oorstoßen. Freiburg wieder von Flieger« angegriffe«. Die Franzosen lasten nicht davon ab, der offenen deutschen Stadt Freiburg im Breisgau mit Flieger angriffen zuzusetzen. Vom 14. Dezember wird von dort gemeldet: Gestern nachmittag nach '/,2 Uhr erschienen wieder zwei feindliche Flieger über der Stadt und warfen im Süden, Norden und in der Mitte mehrere Bombe« ab. Eine fiel auf ein Hün» neben dem als Lazarett dienenden, mit der Rote-Kreuz-Fahne versehene» BinzentiuShauS und verwundete ein junge- Mädchen schwerer. Zwei Bomben verletzten im Colombipark «ud auf dem RotteckS- platz mehrere Personen erheblich. Die Verletzungen sind indes in keinem Falle lebens gefährlich. Der Sachschaden ist teilweise ziemlich be deutend. Die Flieger entkamen nach Westen. Nordalbartie« gegen Serbien. Konstantinopel, 14. Dezember. Aus Skutari kommt die beglaubigte Nachricht, daß nordalbanische Stämme entschlossen seien, in Serbien ein zufallen. Die Tatsache, daß die kriegerischen Stämme Nordalbaniens sich im jetzigen Kriege in Bewegung setzen, kann für die Gestaltung der Verhältnisse in Serbien leicht ausschlaggebend werden. Ein Widerstand Montenegros gegen Nordalbanien ist bei dem in den Schwarzen Bergen herrschenden großen Elend nicht zu befürchten, so daß die Nordalbaner ihre ganz« Kraft gegen Serbien verwenden können. kleine kriegspolt. Wien, 14. Der. Bon den russischen BelagerungS- truppen Przempsls wurden einige Bataillone gefesselt abtransportiert!, die rum Angriff auf die Festung nicht zu bringen waren. Konstantinopel, 14. Dez. Die Errichtung eines türki schen Telegraphenamts in Köpriköi beweist, daß ent gegen russischen Meldungen die ganze Gegend um Köpriköi sich im Besitz deS türkischen Heeres befindet. Takt», 14. Dez. In japanischen Häfen wurden bei Beginn deS Krieges 41 deutsche Handelsschiffe be schlagnahmt. Sie befinden sich jetzt alle in Nagasaki. Kouslanlinopel, 13.12. Vom türkischen Hauptquartier wird gemeldet, daß ein türkischer Kreuzer .Sultan Iawus Selim- am w. d. M. Batum in Brand geschossen Hot (»Sultan Zawus Selim, ist bekanntlich identisch mit dem früheren deutschen Panzerkreuzer .Soeben'). Sofia, 13. 12. Ein militärischer Mitarbeiter teilt mit, daß Buhland auf dem östlichen Kriegsschauplatz 817000 Mann an Toten und Verwundeten verloren hat. Die in Deutschland und Oesterreich befindlichen Kriegsgefangenen, mehrere hunderttausend Mann, sind hierbei nicht mitgerechnet. Außerdem verlor Rußland die SSlfte der gesamten Artillerie. Paris, 13.12. Die sronzösische Armeeverwaltung hat mit großen Pserdemangel zu Kämpfen. Es ist nicht mehr möglich, die Kavallerierekruken schnell auszubilden. Deshalb ist die Bildung zahl reicher Radfahrerkompanien angeordnet worden, denen säst alle sonst zum Kavalleriedtenst geeigneten Rekruten des Jahrgangs 1915 über wiesen werden. Oer volle Beweis. Englands Spiel mit Belgien- Neutralität. Für die englisch-belgische Komplizität haben sich neue schwerwiegende Schuldbeweise gefunden. Vor einiger Zeit wurde in Brüssel der englische Legationssekretär Grant- Watson festgenommen, der im englischen GesanLtschafts- gebäude verblieben war, nachdem die Gesandtschaft ihren Sitz nach Antwerpen und später nach Havre verlegt hatte. Der Genannte wurde nun kürzlich bei dem Versuch ertappt, Schriftstücke, die er bei feiner Festnahme unbemerkt aus der Gesandtschaft mitgeführt hatte, verschwinden zu lasten. Die Prüfung der Schriftstücke ergab, baß eS sich um Aktenstücke mit Daten intimster Art über die belgische Mobilmachung und Lie Verteidigung Antwerpens aus den Jahren 1913 und 1914 handelte. ES befinden fich darunter Ztrkularerlaste an die höheren belgischen Kommandostellen mit der faksimilierten Unterschrift deS belgischen KriegSministerS und des belgischen Generalstabschefs, ferner eine Aufzeichnung über eine Sitzung der »Kommission für die Ver- pflegungsbasis Antwerpen- vom 27. Mai 1913. Die Tatsache, daß sich diese Schriftstücke in der eng lischen Gesandtschaft befanden, zeigt hinreichend, daß die belgische Regierung in militärischer Hinsicht keine Geheimniste vor der englischen Regierung hatte, baß viel mehr beide Regierungen dauernd im engsten militärischen Einvernehmen standen. Eine handschriftliche Notiz gibt an, daß der BahnhofSchef von Feignies am 27. Juli Order erhielt, für Truppentransporte Wagen bereit zustellen und die französischen Offiziere sich am 27. nachmittags bei ihren Truppenteilen einzufinden batten. Hierzu ist zu bemerken, daß Feignies eine an der Eisen bahn Maubeuge—Mons etwa 3 Kilometer von der belgischen Grenze in Frankreich gelegene Eisenbahnstation ist. Daraus ist zu entnehmen, daß Frankreich bereits am 27. Juli seine ersten MobilmachungSmaßnahmen getroffen bat, und daß die englische Gesandtschaft von dieser Tat sache belgischerseitS sofort Kenntnis erhielt. Aus den Verlustlisten. Auszug für Naunhof und Umgegend. Sächs. Verlustlisten Nr. 74 und 75. Utffz. d. Ldw. Arno Kühne, Naunhof, verw. Ers.-Res. Otto Metzner II, Naunhof, verm. Vizefeldwebel Kurt Buchheim, Naunhof, schw. verw. Meldereiter Ernst Burgold, Liebertwolkwitz, bh. vw.i. krank. Gefr. d. Res. Sans Kresse, Grimma, schw. verw. Meldereiter Oskar Enger, Wolfshain, bish. verm. ist verw. Utffz. Emil Wetzig, Grimma, l. verw. Res. Karl Töpfer, Borsdorf, l. verw. Wehrmann Friedrich Paul Zörner, Albrechtshain, verm. Diedrich Albin Fuchs, Staudtnitz, tot. Walter Stietzel, Machern, bish. verm. ist tot. Geir. d. Ldw. A. K. Dittmar, Grimma, bish. ow. i.Laz. gesi. Utffz. O. S. Müller, Grethen, verm. Joh. Schroeder, Grimma, verm. r. K. Sander, Grimma, verm. r. Erich Müller, Grimma, verm. ugo Pause, Brandis, schw. verw. Utffz. W. A. M. Kohlmann, Beiersdorf, l. verw. Ers -Res. Paul Martin, Kleinsteinberg, l. verw. Ers.-Res. Arno Graser, Seifertshain, tot. Utffz. Alwin Herfurth, Threna, tol. SSckMche uvtt kokale MMeUuogeo, Naunhof, 15. Dezember 1914. Merkblatt für de» LV. Dezember. Sonnenaufgang 8°^ !! Mondaufgang 7^ B. Sonnenuntergang S" !! Monduntergang 2-^ 2t. 1742 Gebhard Leberecht ». Blücher, Fürst von Wahlstatt, geb. — 1770 Ludwig van Beethoven geb. — 183» Chirurg Ernst v. Bergmann geb. — 18öS Sprachforscher Wilhelm Grimm gest. — 1871 Romanschriftsteller Wilhelm Häring (Willibald Alexis) gest. — 1878 Dichter Karl Gutzkow gest. — 1897 Dichter Alphonse Daudet gest. — 1901 Literarhistoriker Heinrich Düntzer gest. — 1909 Schriftstellerin Lina Morgenstern gest. — 1910 Afrikaforscher Major Hans Dominik gest. — Wie wir erfahren, hat die Verwaltung vom »Roten Kreuz" das Kurhaus Lindhardt als Pflegestätte ver wundeter Krieger in Aussicht genommen. ft Gefährliche Weihnachtsgeschenke. Von amtlicher Seite wird folgende Warnung erlassen: Wahrscheinlich werden viele Eitern in diesem Jahr beabsichtigen, den Knaben kriegerische AuSrüstungSgcgenstände als Weihnachtsgeschenke zu bescheren. Natürlich wird es der sehnlichste Wunsch der Knaben sein, in erster Linie ein Gewehr zu erhallen und zwar möglichst ein solches, aus dem sich ein Geschoß, sei eS mittels Federkraft oder mittels Luftdruckes, herausschießen läßt. Solche Gewehre gehören aber nicht in die Hände von Kindern, denn diese richten oft genüg viel Unheil damit an. Die Gerichte ver fahren in solchen Fällen sehr streng und verurteilen die Ellern unter Umständen auf Grund des § 832 der BGB. zu Schadenersatz, der in hohen lebenslänglichen Renten für die verletzte Person bestehen und damit die Eltern des Schützen sehr schwer treffen kann. Es muß deshalb davor gewarnt werden, Kindern Gewehre und Pistolen in die Hand zu geben, aus denen ein Geschoß herauSgetriebeu werden kann. -- Da» stellvertretende Generalkommando des 19. (2. sächs.) Armeekorps hat auf verschiedene Eingaben hin erklärt, daß er in seinem Korpsbereiche vorläufig, gleichviel, um welche Tage es sich handelt, Gesuchen um Freigabe von LaNzmufikr» seine Zustimmung versagt. — Der Besuch der im Bezirke des XIX. Armee korps errichteten und noch zu errrichtenden Gefangenenlager wird, wie wir von zuverlässiger Seite erfahren, nur den dienlichen Vorgesetzten der Gefangenenlager gestattet. Wün schen andere Personen in besonderen Fällen aus irgend welchen Gründen ein Gefangenenlager zu besichtigen, so haben sie zuvor auf schriftlichem Wege die Erlaubnis des komman dierenden Generals einzuhoien. ft Ueber einen nachahmenswerten Vorgang wird aus Ilmenau berichtet: Kommt da eine Frau in ein Geschäft, um an den Ladenbesitzer ihre fällige WohnungSmiete zu bezahlen und legt 15 Mk. auf den Lisch. »I-, Agt der kleine Ge schäftsmann, »wo werd' ich Ihnen denn jetzt, wo Ihr Mann im Felde steht und Sie nichts verdienen, die ganze Miete abnehmen,- und schiebt die Hälfte des Geldes zurück. ft DerDank des .Gefallenen". In einem kleinen Orte bei Nordhausen lief dieser Tage die Nachricht ein, daß eine bekannte Persönlichkeit des Ortes, ein Reserve-Hauptmann, im Felde gefallen sei. Die Zeitung brachte einen herzlichen Nach ruf, der allen Leuten überaus wohlgefiel und sogar das unein geschränkte Lob des »Gefallenen- fand. Aus einem Lazarett erhielt nämlich die Redaktion folgende anerkennende Zuschrift: »Tiefbewegt habe ich soeben den mir gewidmeten Nachruf ge lesen. Nun weiß ich doch wenigsten», wa» ich im Lebe» wert gewesen bin. Hauptmann .. ., z. Zt. verwundet. -ft Von Soldaten eines Thüringer Regiment» erhielt ein Apotheker die Mitteilung, daß besonders im Osten die Soldaten ebensosehr wie mit dem Feind mit dessen Begleiterscheinung, dem blutdürstigen Ungeziefer, zu kämpfen haben. Es dürfte fich da her empfehlen, den im Osten kämpfenden Truppen bei Sendungen Ungeziefer Vertilgung-mittel, die ja in jeder Apotheke und Drogenhondlung zu haben find, in die Pakete oder Brief- sendungen zu legen. ft Nach neuerding- erlassenen Bestimmungen über den Kantinenbetrieb in den Gefangenenlagern fall