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Nachrichten für Naunhof : 03.06.1917
- Erscheinungsdatum
- 1917-06-03
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id178785101X-191706030
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id178785101X-19170603
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-178785101X-19170603
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Nachrichten für Naunhof
-
Jahr
1917
-
Monat
1917-06
- Tag 1917-06-03
-
Monat
1917-06
-
Jahr
1917
- Titel
- Nachrichten für Naunhof : 03.06.1917
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- n Nr. 65 R W im Be '4 N^i 36 ssshei«!" SO. Kapitel. 4'^' 4'^ K d der für die Gem Fuchshain, 1k Erscheint wöchentii Kor. Mer Getpeicle liefert, kilft uns liegen! Landwirte, die Kraft der Feinde erlahmt! An Euch tst's, den Sieg zu vollenden: Liefert Getreide ab, und zwar sofort. Wir brauchen es dringend! Wer den Groß- früchten betreibt, hat n des Innern vom 2. A forderten Preise in ei zeichnis unverwischbar Stand oder Wagen so lesen werden kann. I, Wohnort des Kändlers zeichnis gilt. An Son Tage vorher verwendet haben; das gleiche gilt Tage vorher in Kraft l Einer behördlich es bei solchen Preisver, Die Preisverzeic abzunehmen, mit den d satz l Satz 2 der Reich zubewahren und zu jede bereitzuhalten. Die Verzeichnis? l l. Juni bei den Gem die Bestellungen bis zui weiter. Die Verzeichnis kosten geliefert werden. Wer den Vorschr zu einem Jahre und » einer dieser Strafen bel Diese Derordnur Grimma, 3l. N Nach H 10 der vom 3. April 1917 kehr mit diesen Erze» Die Ausskellm Waren erforderlich: al Kohlsorten rüden, Rote Rüben (i Schwarzwurzel, Spar Rhabarber, Tomaten, b) Obst außer ct Südfrüchte. Schlußschetne si und Kleinhändler odei der Veräußerung. Die Schlükschei ausgestellt, beide sind auszuhändiaen. Die müse und Frühobst 3 und auf Verlangen d< des Bezirksverbandes auch den Marktaufsich Der Ausslellur 1. bei Abgabe an 2. für Ware, die e des eigenen Wohnorl ankaust. Dem Kand« Personen gleich, die E zeuger aufkaufen, um Wird Gemüse i Sammekskelle weiter m der Veräußerung oder Dieser hak bei der W die weiter veräußerte ' Zur Erleichterun gegeben und zwar für Obstpächter — die Erz grünem Papier, für C kür Gemüse und Obst die ihnen schon zugeste benutzen. Die Erzeuger, Schlußscheinhefte soso: Gemeinden zu bestelle Vezirksverbande bis Jedes Keft kostet 2 M Im Schatten der Seterpauksfestung Roman von Hermann Gerhardt. „Ich mochte ausruhen, liebes Herz," antwortete sie matt, „ich habe heftige Kopfschmerzen." „Willst Du nicht einen Augenblick aufmacheu? Ich will Dich auch gar nicht stören 1 Möchte Dich nur gern mal sehen l Bitte, liebe Margarete, mach auf!" Einen Moment zögerte diese; sie muhte sich zusammen nehmen, ihre Nerven und ihre Gesichtszüge erst beruhigen, denn sie fürchtete sich vor KatiaS prüfendem Blick und hätte das Zusammensein mit ihr gern noch hinausgeschoben, bis ihr eigenes inneres Gleichgewicht wieder hergestellt war. In dessen, sie seht abzuweisen, hieß st« kränken und obendrein noch mißtramsch machen! Es rief Margarete denn mit an genommener Bereitwilligkeit: „Gewiß, LiebeS!" und drehte den Schlüssel im Schloß herum. Ein« Sturzwelle von Fragen ergoß sich über sie: „Waber hast Du Dir nur die dummen Kopfschmerzen geholt? Du warst doch vorhin noch ganz munter? Und wo bist Du denn seitdem gewesen, wir haben uns ja seit Stunden nicht gese hen !" Margarete wandte stch ab und begann ihre Sachen abzu legen. „Ich bin ansgewesen, wollte etwas an die Luft, stotterte sie, „weil ich glaubte, es würde meinem Kopf gut tun, aber, eS scheint von der Kälte noch schlimmer geworden zu sein." „Dein armer Kopf!" rief Katia zärtlich besorgt, „laß mich bei Dir bleiben und Dir Umschläge machen; ich will amy mäuschenstill dabei sein!" „Danke Dir, mein Kleines! Ich möchte aber wirtlich lieber allein bleiben." Das klang so entschieden, daß Katia keinen Widerspruch wagte. Ihr scharfer Blick hatte die Erregung wohl bemerkt, welch« di« Freundin stch so viele Mühe gab, vor ihr zu verbergen. Ob diese Erregung wohl im Zusammenhang mit der be wußten, wichtigen Entscheidung stand? Höchstwahrscheinlich ja; und dann war eS auch gewiß daß beste, man ließ Mar garete allein und ungestört! 231.20 „Ja, ja," sagte sie, „ich sehe, Du bist nervös! Da will ich Dich auch ganz in Ruhe lassen." Mit einem innigen Kuß uno einem vielsagenden Blick, der Margarete beinahe um ihre mühsam erkämpfte Fassung brachte, verließ Katia sie. — Auf Warenbe 11. Juni 150 gr Tei 50 Ar Dö abgegeben. Anspt steht nicht. Gleichzeitig k Brolaufftrich-Bezm 200 § zur Ausgabe. Abgabe an Mittwoch, 6. Juni. Grimma, 2. I« NH gehaltene Abhandlung über die Kriegskunst herauszu geben. Als tüchtiger Geschäftsmann, der da weiß, was ein bekanntet Name auf einem Buchumschlag be deuten will, reiste er direkt nach Berlin, um Moltke aufzusuchen. „Herr General", sagte er, „das Publikum hat gegenwärtig ein wirkliches Verlangen nach Büchern militärischen Inhalts. Es stürzt sich auf alte Broschüren, da es leider kein strategisches Handbuch, das auch über die jüngsten Fortschritte berichtete, zur Verfügung hat. DaS ist eine Lücke, die auszufüllen wäre, und außer dem wäre es ein ausgezeichnetes buchhändlerisches Ge schäft. Ich habe sofort an Sie gedacht, da die öffentliche Meinung Sie als die zuständigste Persönlichkeit anerkennt. Erweisen Sie mir die Ehre, die Abhandlung zu schreiben; mit Ihren Bedingungen bin ich im voraus einverstanden." — „Wenn ich Sie richtig verstanden habe", erwiderte Moltke, „wünschen Sie etwas, das leicht faßlich wäre. Das wollen wir bald haben." Er schrieb rasch ein paar Zeilen auf «in Blatt Papier und begann dann zu lesen: „Die moderne Strategie, die sich in nichts von der der Vergangenheit und von der der Zukunft unterscheidet, war, ist und wird sein die ständige Anwen dung der folgenden drei Grundsätze: sich trennen, um zu leben, sich vereinigen, um zu kämpfen; mit konzentrierten Kräften gegen die zerstreuten Kräfte des Gegners operieren; auf innern Linien manövrieren . . . Das, mein Herr, ist meine Abhandlung über Strategie, und nun machen Sie damit was Sie wollen." Der Verleger erkannte sofort den Gewinn, den er aus diesen allgemeinen Ideen ziehen konnte; und beauftragte, als er nach Brüssel zurückgekehrt war, einen militärischen Schriftsteller, sie in drei Bänden zu entwickeln. Das Werk brachte ihm ein wahres Vermögen ein, und der Marschall war am Gewinn beteiligt . . . Im Phantasieren sind uns die Herren Lateiner immer ncch über! V stak unä fern. 0 Unwetter in der Mark. Von einem verheerenden Hagelschlag, wie er in gleicher Stärke seit langem nicht beobachtet worden ist, ist ein Teil des märkischen Kreises Wejtprignitz heimgesucht worden. Besonders schwer hat das Unwetter die Gegend westlich von Wittenberge heim gesucht. Hier hat der Hagelschlag viele Obstbäume voll ständig zerschlagen. Ein trauriges Bild bieten die Acker, namentlich die Roggenschläge. Weite Gemüsefelder sind zerwühlt, das junge Gemüse ist völlig vernichtet. Auch die Gebäude in den betroffenen Orten' find in Mitleidenschaft gezogen. G Überschwemmungen in Oberitalien. Regengüsse, die drei Tage andauerten, haben Bäche und Seen in Ober italien zum Anschwellen gebracht. Der Comersee und der Lago Maggiore sind an einzelnen Stellen ausgetreten. Bei Mailand ist ein Teil der angebauten Felder unter Wasser; man befürchtet große Schäden für die Ernte. Bei Turin ist der Po übergetreten und hat die umliegenden Felder überschwemmt. Bei Paderno Dugnano ist eine Brücke eingestürzt. 15 Personen sind ertrunken. Bei Monza ist der Fluß Lambro übergetreten und hat einen Teil der Stadt überschwemmt. Aus allen Teilen Piemonts und der Lombardei treffen Hiobsbotschaften über schwere Überschwemmungsschäden ein, s Zum Kapitel der amerikanische« Erfindungen. Londoner Blätter melden: Dr. Dayve Walstoff, einer der Vorsitzenden des amerikanischen medizinisch-pharmazeutischer! Verbandes, hat einen Sprengstoff erfunden; er nennt es „Terrorall" und behauptet, daß es noch zehntausendmal stärker wirke als Dynamit. . . Gleich „zehntausendmal" — das genügte ja um die ganze Wett in die Luft zu sprengen! Aber die Amerikaner pflegen den Mund ein bißchen voll zu nehmen, wenn sie „erfinden". O Gegen die Buchseusammluuge«. Einen von der Haftung der meisten deutschen Gemeinden abweichenden Standpunkt zu der Frage der öffentlichen Sammlungen haben die Stadtverordneten von Solingen eingenommen. Sie haben in ihrer letzten Sitzung beschlossen, von einer solchen öffentlichen Sammlung abzusehen und dafür aus städtischen Mitteln einen größeren Betrag für die tapferen Seehelden zur Verfügung zu stellen. Nach der Meinung der Stadtverordneten soll dadurch erreicht werden, daß jeder Bürger nach Maßgabe seiner Leistungsfähigkeit zu der Ehrengabe beiträgt und keiner übergangen wird. ES fallen bei dieser Art auch die meist nicht geringen Unkosten der öffentlichen Sammlung fort. Die Stadtverordneten meinten ferner, daß eS der Würde der Stadt mehr ent spricht, wenn sie selbst gibt, als wenn von Haus zu HauS gesammelt wird. O Explofio« in einer französischen Pulverfabrik. Im Packraum der Toulouser Pulverfabrik brach, einer Meldung aus Paris zufolge, Feuer aus, das sofort auf die Pulveroorräte Übergriff, so daß sich nicht alle Arbeiter in Sicherheit bringen konnten. Sieben Personen wurden getötet, fünf weitere schwer verletzt. o Heranziehung der Jugend zu landwirtschaftlichen Arbeiten. Nach amtlichen Mitteilungen ist in Württem berg die Heranziehung der Jugend zu landwirtschaftlichen Arbeiten in umfassender Weise organisiert worden. Als landwirtschaftliche Arbeitshilfe kommen etwa 25 000 Kinder in Betracht; von diesen haben sich rund 14 000 und zu ihrer Leitung 476 Lehrer bereits gemeldet. Dir Bahn- beförderung der Kinder erfolgt gegen ermäßigte Fahrtsätze, die gemeinsam mit den Versicherungsbeiträgen von den Arbeitgebern erstattet werden. Die Ferien an den Schulen und Lehrerbildungsanstalten werden unter besonderer Be rücksichtigung des Arbeitsbedarfs der Landwirtschaft so gelegt, daß sie sich zeitlich nach diesen richten. « Dammbrüche und Überschwemmung«« in Frank reich. Aus Grenoble wird berichtet: Die Jsöre hat die Kanm wissend, waS sie tat, oder wo st« sich befand, tappte Margarete sich die dunkle Stiege hinunter und auf die Straße hinaus. Ihr einziger Gedanke war der, daß sie ihren Bruder aufsuchen und sich mit ihm beraten müsse; und so schlug sie halb instinktmäßig die Richtung nach dem Newski- Prospekt ein. Der Dworuik am Portal grüßte sie, als sie an ihm vorüber- huschte, aber sie sah eS nicht, ebenso wenig Lttlchkoff, der von der entgegengesetzten Richtung auf sie zukam. Dieser blieb stehen und sprach ein paar Worte mit dem Portier, während sein Blick scheinbar gleichgültig der Gestalt folgt«, die da in so auffälliger Hast die Treppe hinaufstürmte. — Wie unan genehm hell es in der Eingangshalle war! Aber Gottlob, äußer dem Diener, der ihr geöffnet, war niemand zu sehen. Jetzt hatte sie die breite Treppe erstiegen und betrat den Korridor; nur noch wenige Schritte und sie war im Schutz ihrer eigenen vier Wände. Schon lag ihr« Hand auf der Tür klinke, als plötzlich ein Schatten hinter ihr austauchte: und di« Grimme desjenigen, den sie mehr als irgend einen Menschen siircktete, an ihr Ohr schlug: „Fräulein Rittberg!" Mit einem leisen Aufschrei, den sie beim besten Dillen nicht hätte unterdrücken können, wandte Margarete, ihr ver ängstigtes Gesicht nach ihm um. Er griff nach ihrer Hand und sah ihr forschend in dieAuffen: „Sv spät sind Sie noch auSgewe- jen?" sagte er, „und ganz allein? Ist das nicht unvorsichtig-" Brehms Tierleben. Allgemeine Kunde des Tierreichs. 13 Bände. Mit über 2000 Abbildungen im Text und auf mehr als 500 Tafeln in Farbendruck, Kupferätzung und Kolzschnitt, sowie 13 Karlen. Vierte, vollständig neubearbeiteke Auslage, herausgegeben von Prof. Dr. Otto zur Strassen. Band XI: Die Säugeliere. Reubearbeitet von Ludwig Keck und Max Kilzheimer. Zweiter Teil. Mit 30 Abbildungen im Text, 15 farbigen und 4 schwarzen Tafeln sowie 20 Doppeltofeln. In Kalbleder gebunden 12 Mark. Wenn gut Ding Weile haben will und, was lange währt, gut wird, so durften wir vom zweiten Säugetierbande der neuen Brehmauflage etwas Schönes erwarten. Und man muß wohl sagen: unsere Erwartung ist nicht getäuscht worden. Enthält doch dieser zweite Säugetierband in Kecks zielbewußter Bearbeitung und ge wandter Darstellung etwas, was bisher noch nicht existierte, nämlich eine populäre Monographie der bei weitem größten Säugerordnung, der Nagetiere, die wissenschaftlich auf der Köhe des Tages steht! So umfassend und eindringend und so gemeinverständlich und angenehm lesbar zugleich sind die Nager, dieses schier unübersehbar formen reiche, wimmelnde Kleinvolk unter den Säugetieren, das aber durch sein massenhaftes Auftreten vielfach eine große Wichtigkeit für den Menschen gewinnt, noch nie und nirgends behandelt worden, und das dürfte dem neuen Brehmband einen ganz besonderen Werl verleihen, ihm ein ganz besonderes Interesse sowohl in Wissenschaft- lichen als in Laienkreisen sichern, zumal für die Illustrierung ähnliches gilt. Soviel verschiedene Nagetierarten (wohl gegen Iw) hat man in authentischen Momentaufnahmen nach dem Leben sicher noch nie beisammen gesehen, und auch in den Farbentafeln sind wieder eine Reihe in ihrer Art ganz neuer Anschauungsdokumente geschaffen worden, die der ernsteren Wißbegier jedenfalls hochwill kommen sein werden. So die Pfeifhasentafel von Kartig, die zu gleich sehr glücklich die schwierige künstlerische Aufgabe löst, ein kleines Tier genau mit Einzelheiten wiederzugeben und es in der Landschaft doch klein erscheinen zu lassen; die Borkenrattentafel, die von Geisler noch dem einzigen Studienmaterial hergestellt ist, was überhaupt existiert, und die Feh-Lichhorntafel, die uns einen für Brehm neuen russischen Künstler, W. Watagin, als Meister in der Wiedergabe des SSugetierfelles kennen lehrt. Man freut sich, in den späteren Bänden von ihm vielleicht auch die anderen russischen Pelztiere illustriert zu sehen. Bei den Flossenfüßern am Schlüsse des Bandes tritt auch ein neuer Textbearbeiter auf, Max Kilzheimer, ein jüngerer Säugetierspezialisl, mit dem sich Keck in die Bearbeitung der noch ausstehenden Gruppen geteilt hat, um dem allgemeinen Ver langen der Abnehmer des Werkes nach rascherem Erscheinen gerecht zu werden. Unter den Illustrationen dieser Abteilung erfreut eine äußerst lebens- und wirkungsvolle Farbentasel vom Walroß, die Meister Kuhnert beigesteuert hat, und die ersten photographischen, d. h. unantastbar richtigen Abbildungen des See-Elefanten, die in weitere Kreise kommen. nlchl ein Wagen'tatsächlich 'abrollte, konnte kaum mit Bestimmtheit gesagt werden, daß er einem Säatgutbesteller zurollen würde. Wenn man in Betracht zieht, daß es den Kommunaloerbänden nicht einmal möglich gewesen ist, die zugesicherten Speisekartoffeln für die Bedarfsbezirkec heranzuholen, — Dresden hat in der ver gangenen Woche kein einziges Pfund verteilen können — bei deren ^Beschaffung doch der ganze behördliche.",Apparat mitwirkt und die gegenüber den xSaatkartosseln eine ganz erhebliche Bevorzugung genießen, so darf man sich wahrhaftig nicht wundern, wenn die Liefe rung von Pflanzgut so weit hinter den Erwartungen zurückbleibt. Jedenfalls müssen die landwirtschaftlichen Körperschaften es ablehnen, sich als die ^Schuldigen hinstellen zu lassen. Sie werden auch den Beweis erbringen, daß sie alles getan haben was sie unter den vor liegenden Behältnissen tun konnten. Vr. Schöne „Ja, ja, stammelte sie, „ich muß auf meiner Hut sein." Die Samarin znckte mit verächtlichem Ausdruck die Achseln. „Sie find ein Schwächling," sagte sie, ich wünschte, ich könnte Iyuen etwas von meinem stoischen Gleichmut einflößen, wenn auch «licht urn den Preis, mit dem ich ihn mir erkaufen mußte. Aber nun gehen Sie! Ziehen Sie den Schleier vorS Gesicht und macken Sie, daß Sie in Ihr Zimmer kommen. Lassen Sie sich nm Himmelswillen in Vieser Verfassung nicht vor ihm Margarete erwiderte nichts; mit einer Ohnmacht kämpfend, konnte sie kein Wort herausbringen. Wohl bemerkte Biru- leff ihre Erregung, aber er schob dieselbe auf den Schreck, den fein unvermutetes Erscheinen ihr verursacht und drückte ihr nur noch wärmer die Hand. „Sie verzeihen mir, daß ich, ohne dazu berechtigt zu sein, Ihr Tun und Lassen kontrolliere?" fuhr er mit seinem weichen einschmeichelnden Tonfall fort. „Ach, Fräulein Ritt berg ! Margarete ! Wie lange wollen Sie mir noch daS Recht oorenthalten, Ihr Führer und Beschützer zu sein? Wie lange wollen Sie mich noch in dieser quälenden Ungewißheit las sen?" In diesem Moment hörte man eine Tür gehe«« und Schritte in einiger Entfernung. Da ließ er ihre Hand los. „Seien Sie barmherzig," flüsterte er eindringlich, „nnd erlöse»« Sie mich bald!" Mit ein paar schnellen, gleitenden Schritten verschwand er in einem der nebenan liegenden Zimmer. Margarete aber raffte ihre letzten Kräfte zusammen; sie riß ihre Tür auf, verschloß und verriegelte dieselbe von innen und sank stöhnend auf einen der nächsten Stühle. ES dauerte geraume Zeit, bevor st« ihre Gedanken -u ordnen und stch klar zu machen vermochte, in was für einer Lage sie stch be fand. — Erst als daS Stubenmädchen, daS sie-u bedienen hatte, die kleine Schweizerin Celeste, an ihre Tür klopfte, erwachte Margarate aus ihrer Erstarrung. „Ich komme heute nicht zu Tisch," erklärte sie dem Mäd chen durch die Tür, „ich fühl« mich nicht ganz wohl. Sagen Sie er demgnädigen Fräulein!" „Aber Mademoiselle werden doch etwas essen wollen? Irgend eine Kleinigkeit?" Am liebsten hatte sie für alle« gedankt; aber sie besann stch, daß sie ihre Kräfte unbedingt erhalten müsse, und jetzt um keinen Preis krank werden dürfe! So bestellte sie sich einen kleinen Imbiß. Kaum hatte sich Celeste entfernt, da wurden draußen leichte, flüchtige Schritte vernehmbar, die wiederum an Mar garetes Tür Halt machten. GS klopfte energisch und KatiaS Stimme rief: „Kann ich herein kommen?" Margarete schlug daS Herz bis an den Hal« hinauf und st« fing an -u zittern. Dämme bei Boreppe durchbrochen. Die ganze Ebene ist überschwemmt und die Bahnverbindung Grenoble—Lyon bedroht. Viele Fabriken des Departements mußten in folge Strommangels den Betrieb einstellen. Pioniere wurden zur Sicherung der Ortschaften aufgeboten. v Künstlicher Regen für die Landwirtschaft. Die guten Erfahrungen, die auf den Versuchsfeldern bei Brom berg mit künstlicher Beregnung von Kartoffeläckern gemacht worden sind, veranlaßten die Kartoffelbaugesellschaft, die Einführung dieser Einrichtungen in Gegenden, die an Regenmangel leiden, zu fördern. Sie bestehen aus einer Kraftmaschine und einer Pumpe, die das Wasser unter hohem Druck durch eine Leitung eiserner Röhren auf das Feld befördern, wo es durch Beregnungswagen eine feine, dem Regen ähnliche Verteilung findet. 0 Festnahme einer Ginbrecherdande. Einer viel köpfigen Einbrecherbande, die seit langer Zeit den ganzen Regierungsbezirk Trier und die angrenzenden Gebiete un sicher gemacht hat, ist man durch die Verhaftung eines Mitgliedes der Bande auf die Spur gekommen. Der Verhaftete legte ein umfassendes Geständnis ab und nannte seine Spießgesellen. Die Zahl der von den Verbrechern verübten Einbrüche ist so groß, daß der Verhaftete nickt einmal alle die heimgesuchten Ortschaften, in denen oft drei bis vier Einbrüche in einer Nacht verübt wurden, nennen konnte. s Der Regent als Spitzbube. Einer der Regenten der Miniaturrepublik San Marino, Olinto Amati, der wegen zahlreicher Unterschlagungen — es handelte sich um mehrere Millionen — verhaftet worden war, hat sich aus dem Fenster eines Gefängnisspitals gestürzt und so den Tod Sekunden. 0 Erdbeben. Die Königstuhlfernwarte in Heidelberg verzeichnete ein heftiges Erdbeben, besten Herd etwa 8500 Kilometer entfernt sein dürfte. o Konzesfionspflichtige Mietserhöhungen. Der Kom mandant der Festung Danzig hat eine Verordnung er- lassen, wonach Erhöhungen des Mietzinses der Woh nungen aller Art sowie der Geschäftsräume für Klein kaufleute und Handwerker während des Krieges nur mit Genehmigung der Kommandantur zulässig sind. Zuwider handlungen werden mit Gefängnis bis zu einem Jahr« oder mit Geldstrafe geahndet. o Gewitterschäden in der Provinz Posen. Von einem heftigen Gewitter, bei dem großer Schaden durch Blitz schlag angerichtet wurde, ist die Provinz Posen heimgesucht worden. In dem Dorfe Alt-Bialch im Kreise Schmiege! wurde der Turm der massiven katholischen Kirche vom Blitz getroffen und eingeäschert. Auf einem im Kreise Samter gelegenen Dominium fielen einem Blitzschläge der Schweine- und der Ochsenstall zum Opfer. Sieben Ochsen kamen in den Flammen um. In Gnefen brannt« infolge Blitzschlages eine Mühle nieder. In dem Dorfe Balz weiler im Kreise Hohensalza wurden vier Milchkühe, die einer Kriegerfrau gehörten, im Stalle vom Blitz erschlagen. Zus clem Gericktskarl. 8 Der Sonntagsdienst für daS Staatswohl. Eine be deutungsvolle Entscheidung fällte das Berliner Kaufmanns gericht in einem gegen die Reichshülsenfruchtstelle gerichteten Prozeß. Bei dieser ist Sonntagsdienst in beschränktem Um fange eingeführi: die Angestellten, die ihn meist abwechselnd ausüben, bekommen dafür besonders bezahlt. Die Klägerin, der die Führung der Kartothek oblag, leistete der Aufforderung des Vorstehers, am letzten Sonntag des März einige Stunden zu arbeiten, keine Folge, obgleich sie sich vorher noch nie freiwillig zum Sonntagsdienst gemeldet hatte. In der Verhandlung gab sie an, sie hatte für ihren Vater Esten kochen müssen. Der Vor steher bekundete, die schleunige Aufarbeitung der Kartothek sei im Interesse der geregelten Verpflegung für das Heer und für die Lazarette dringend notwendig gewesen. Das Kaufmanns gericht wies die Klage ab, indem es die Entlastung der Klägerin als gerechtfertigt ansah. Eine gesetzliche Verpflich tung zur regelmäßigen Sonntagsarbett liege nach dem Ver trage allerdings nicht vor. Hier bandle es sich aber um einen Ausnahmefall, bet dem das Stüatsintereffe den Sonntags dienst dringend erforderte. Da hätte sich die Klägerin ohne weiteres fügen wüsten. Ihre beharrliche Weigerung sei in jetziger Zeit als eine schwere Pflichtverletzung anzuseben. 8 SS VOS Mark Geldstrafe wegen Malzschiebung. Di« Strafkammer in Ansbach verurteilte den Braueretbesitzer Lehner v. Gunzenhausen wegen Malzschiebungen und Kriegs wuchers zu 89000 Matt Geldstrafe. Lunte Leitung. Frankreichs Fischversorgung. Im „Eclair" liest man: Paris erhielt vor dem Kriege täglich 200 000 Kilo gramm Seefisch. Jetzt erhält es weniger als 50000 Kilo-
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