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WM.. - - '7"'"^ -—— " —— " -7^ W? 7,-77B7-7 , ' »7 77777 7^7.c7"^cT^"7 -77?-7^7>/^'^ '"^7''^^ 7 7;^-/^7>/^'7X - 7^'/^/7^^7s" "7-^M^'^ ' ^7. 7 " Nachrichten für Naunhof Amtlicher Anzeiger Sachs. Landeszettung Illustr. Sonntagsbeilage Fernsprecher Nr. 2 für die Gemeinden Albrechtshain, Althen, Ammelshain, Belgershain, Beucha, Borsdorf, Eicha, Engelsdorf, Erdmannshain, Fuchshain, Groß- und Kleinsteinberg, Klinga, Köhra, Lindhardt, Pomßen, Seifertshain, Sommerfeld, Staudtnitz, Threna re. Erscheint wöchentlich 3 mal: Dienstag, Donnerstag und Sonnabend, abends 6 Uhr. Bezugspreis vierteljährlich ! Marti 30 Pfennige ausschließlich des Pvstbestellgeldes. Anzeigenpreis: die flinfgespaltene Korpuszeilc 12 Pfg. An erster Stelle und für außerhalb der Amtshauptm. Grimma 15 Pfg. Reklamezeile 30 Pfg. Bei Wiederholung Ermäßigung. Beilagegebühren nach Übereinkunft. Anzeigen-Annahme bis vorm. 10Uhr. , — — - - - - Druck und Verlag: Gunz L Eule ln Hanichos, — - Nr. 45. Mittwoch, 18. April 1917. 28. Jahrgang. Aufruf! Der siegreiche Ausgang des Kampfes um unsere Selbständigkeit und um die Freiheit von fremder Willkür hängt davon ab, daß wir bis zur neuen Ernte mit den vorhandenen Nahrungsmitteln auskommen. Die Ungunst des Wetters zwingt uns, mit einer späteren Ernte zu rechnen. Wir müssen deshalb unsere Knappen Vorräte aufs sorgfältigste einkeilen. Wir haben auch in diesem Jahre die Gewißheit, daß wir durchhalten können. Die nächsten Monate fordern aber, daß wir alle Kräfte aufs äußerste anspannen und die Entbehrungen willig tragen, die unvermeidlich sind. Mit höchster Kingabe und vollem Verständnis für die drohende Gefahr hat das gesamte Volk drei Jahre lang den Feinden standgehalten, in dem Bewußtsein, daß unabsehbares Elend und dauernde Not uns alle erdrücken würden, wenn wir uns dem Willen der Feinde beugten. Diese beispiellosen Opfer können nicht vergeblich gebracht sein; dem Ziele nah, darf die Kraft nicht erlahmen. Einmütig steht, trotz feindlicher Ketzeret und Verleumdung, das Volk mit seiner Negierung zusammen, um unseren Friedenswillen durchzusetzen. Das gegenseitige Vertrauen ist die Grundlage für die Sicherheit und Freiheit der deutschen Zukunft. Dies gilt es in schwerer Zeit zu bewahren und kein mißgünstiger Schwätzer soll es uns rauben. Es ist dafür gesorgt, daß auch in den kommenden Monaten keine Hungersnot entsteht. Insbesondere wird an allen Orten, an denen die Kartoffelversorgung durch Transport schwierigkeiten zeitweilig stocken sollte, Ersatz durch Brot und Mehl gegeben werden. Die Fleischversorgnng ist gesichert. Es ist ein knappes Auskommen, aber genug für den festen Willen zum Durchhalten. In Stadt und Land müssen alle sich Entbehrungen auferlegen. Durch die höchste opferwillige Leistung der Land bevölkerung muß die Leistungsfähigkeit der Industrie erhalten werden. Indem das Land für die Stadt, die Stadt für das Land arbeitet, decken wir unseren Truppen den Rücken, an deren Keldenmut der Kaß unserer Feinde zerbricht. Im Vertrauen, daß jeder einzelne bei seiner Arbeit ausharrt, hat das deutsche Volk die Gewähr, daß nach schweren Tagen ein gesicherter Frieden wiederkehrt. Die MiniSttim res Koitus und öffentlichen Unterrichts, -es Innern, der Finan;en, der Wij, -es Krieges. Auf Warenbezugsmarke L Nr. 10 werden vom 19. bis 23. April ISO x Teigwaren für 15 oder ÄL Pfg. sowie 250 x Sauerkraut für 10 Pfg abgegeben. Anspruch aus eine bestimmte Sorte besteht nicht. Für Sauerkraut sind Gefäße mitzubringen. Abgabe an Ländler bei den Warenverteilungsstellen: 18. April. Grimma, 14. April 1917. 1952 t.. Der Bezirksoerband der Königlichen Amtshauptmannschaft. Amtshauptmann v. Bose. Neue Reichsreisebrotmarken. Die bisher geltenden Reichsreisebrotmarken werden durch solche mit einem Wertpapierunterdrucke, der sich durch einen im grauen Felde stehenden weißen Reichsadler kennzeichnet, ersetzt. Die bisherigen Reichsreisebrotmarken ohne diesen Unterdrück haben noch bis zum 15. Mat 1917 Geltung. Rach dem is. Mai W17 dürfen nur noch Reichsreisebrotmarten mit Wertpapiernnterdruck zum Bezüge von Gebäck oder Meh« verwendet werden. Um einen Mißbrauch von Reichsreisebrotmarken, auf die be reits Gebäck oder Mehl bezogen wordeni st, unmöglich zu machen, haben'die Bäcker, Ländler, Gast- und Schankwirte usw. bei den neuen Reichs- reisedrotmarken den rechten etwa 1 cm breiten Streifen sofort bei Verabfolgung des Gebäcks oder Mehls abzutrennen. In Gast- und Schankwirtschaften hat die Abtrennung nicht durch die Bedienung, sondern durch die Person zu erfolgen, die das Gebäck an die Be dienung ausgibt. Der abgetrennte kleine Teil braucht nicht aufbe wahrt zu werden. Auf Reichsreisebrotmarten, bei denen der abznreißende Streifen fehlt, darf Gebäck oder Mehl nicht abgegeben werden. Im übrigen bleiben die schon jetzt geltenden Bestimmungen (Bekanntmachung des Bezirksoerbandes vom 10. Oktober 1916) auch für die neuen Reichsreisebrotmarken bestehen. Insbesondere darf die volle ausgedruckte Menge Gebäck oder anstelle von je SO x Gebäck 30 x Mehl entnommen werden. Zuwiderhandlungen gegen die Bestimmungen dieser Verord nung werden mit Gefängnis bis zu 6 Monaten oder mit Geldstrafe bis zu 1500 Mk. bestraft. Grimma, 14. April 1917. 1.. 1858. Der Bezirksverband der Königlichen Ämtshauptmannschaft. Amtshauptmann 0. Bose. Ausgabe der Warenbezugskarten Die Karten v, die zum Bezüge der vom Bezirksverband gelieferten Lebensmittel be rechtigen, werden Mittwoch, den 18. April 1017, Von 10 Uhr vormittags vis 1 Uhr nachmittags im Rathaussaale für die Einwohner der hiesigen Stadt ausge händigt. Die Kaushaltungsvorstände werden auf- gesordert, entweder selbst oder durch zuverlässige Personen, die Auskunft über die zur Kaus haltung gehörigen Personen geben können, die Karten an der genannten Stelle zu ent nehmen. Vorzulegen sind dabei die jetzt gel tenden Warenbezugskarten Naunhof, am 17. April. Der Bürgermeister. Kartoffel Versorgung. Von Mittwoch, den 18. d. M. ab werden bis auf weiteres aus eine Kartoffelkarte durchgängig 5 Pfund, für Schwerarbeiter aber 10 Pfund Kartoffeln wöchentlich abgegeben. Naunhof, am 17. April 1917. Der Bürgermeister. HskvttffüztkMß. DMMMMorßmitt (Planitzwald) Wastbof „zum schwarzen Mann" in Bennewitz bei Wurzen, Dienstag, d. 24. April vorm. /z1O Uhr 665 kief. Stamme 12/36 cm, 300 fi. Klötze 7/29 cm, 1907 ki. Klötze 7/31 cm, 80 eich. Klötze 8/15 cm, 45 eich Klötze 16/50 cm, 17 rotb. Klötze 16/39 cm, 34 rm h., 27 rm w. Brennholz. Kahlschl. Abt. 65, 64, 73. Kgl. Aorstrevierverwaltnng Naunhof. Kgl. Forstreniamt Grimma. W« Kl VMUdM HzM in HM IZglicb kin- unä ttückrablungen: Verrin8unZ 4" «. Kei V,jsbrUcbe5 ttünäi'Anri^frist 4' ,"/,. LröLere ktnIsAvn del 13nx. Nünälguns Kokers Änssstre. OescNSNsrett: y—1 vkr. Po8l8ckecckkynw: celprlx ^5. 10783. Sleicke Krücler. Als Lloyd George kürzlich seine neuen amerikanischen Bundesgenossen mit einer langatmigen Frühstücksrede begrüßte, sprach er auch von den Fehlern, die sie, die Engländer, während der ersten Kriegsjahre gemacht hätten. Die Amerikaner sollten daran lernen und sofort in der richtigen Weise anfangen, sich am Kampfe für — wie heißt es doch? — für Freiheit und Menschlichkeit zu beteiligen. An diese Belehrung knüpfte er die Schmeichelei, sie seien ja auch ungleich rascher und gelenkiger als die langsamen Briten, deren methodische Zähigkeit wieder gut machen müsse, was zunächst oft durch den lässigen Gleichmut des Volkscharakters versäumt werde. In Washington scheint man denn auch es sehr eilig zu haben mit dem Nachweis, daß dieser Lobspruch des Großen Mannes in London wohlverdient sei. Mit geradezu verblüffender Schnelligkeit läßt man die schön klingenden Redensarten der Wilsonnoten beiseite liegen und geht zu ! Taten über, die ganz und gar nach dem Musterbeispiel > der englisch-französischen Kriegführung zurechtgeschniften sind. So ist im amerikanischen Senat der Gedanke auk- getaucht, jede Ausfuhr nach neutralen Ländern, die mit Deutschland Handel treiben, zu verbieten: insbesondere soll das mit Getreibetransporten geschehen, die für Deutschlands Grenznachbarn bestimmt find. Man sieht, das englische System der Bevormundung der Neutralen in ihrer wirtschaftlichen Bewegungsfreiheit hat Schule gemacht, nur daß natürlich die Amerikaner auf's ganze gehen wollen, wo die Engländer in ihrer bekannten zaghaften Rücksichtnahme auf die Interessen der kleinen und schwachen Nattonen sich mit halben Maßnahmen be gnügt haben. Ein Newyorker Blatt will sogar noch weiter gehen und in den an Deutschland grenzenden Ländern Amerikaner mit der Überwachung des Warenverkehrs beauftragen; wem das nicht passe, dem müsse eben die Zufuhr aus Amerika einfach abgeschnitten werden. Das sieht beinahe so aus, als wollten die Herrschaften jetzt Rache dafür nehmen, daß die europäischen Neutralen für Wilsons ersten Kriegsruf gegen Deutschland nicht zu haben waren; jetzt sollen sie dafür die starke Hand deS Mannes zu spüren bekommen, der fick so lanae als Vorkämpfer aller am Kriege nicht beteiligten Völker aufgespiett hat. Wenn er das nur tun wollte; dann würden wieder etliche Phrasenschleier zerreißen, mit denen der Präsident der Union sein ganzes Vorgehen gegen Deutsch land so überaus schwungvoll auSzuputzen verstand. Überhaupt: die Pariser Wirtschaftskonferenz scheint es den Amerikanern angetan zu haben. Für sie hick der Krieg noch gar nicht einmal recht begonnen, und schon ist ihr ganzes Sinnen und Trachten auf den berühmten Krieg nach dem Kriege gerichtet, ber darin bestehen soll, daß man sich an Deutschland und seinen Verbündeten bereichert, nach allen diesen schreckens- und opferoollen Zette« des Kampfes um die Beherrschung der Welt. Die prak tischen Amerikaner möchten natürlich, wenn erst das Fell des Bären zur Verteilung gelangt, die ersten sein und nickt, wie jetzt bei der Erlegung des edlen Wildes, die letzten. Deshalb beeilen sie sich ihre Ansprüche als gleichberechtigte Teilnehmer am fröhlichen Jagdschmaus unverzüglich anzumelden, ungeachtet der Tat sache, daß sie einstweilen nur durch lärmende Beschlüsse an der Kriegführung teilgenommen haben. Es wird nicht lange dauern, dann werden sie sich ebenso eifervoll zu dem System der Schwarzen Listen bekennen, wie sie eS vorher schandenhalber bekämpften, dann werden sie den deutschen Handel und die deutsche Arbeit ebenso rücksichtslos in allen Weltteilen auszurotten suchen, wie sie sich vorher ihrer zu eigenem Vorteile bedienten. Mehr und mehr wird eben die Tatsache erkennbar werden, daß in Wahrheit auch in Amerika der alles verschlingende Großkapitalismus die treibende Kraft gewesen ist, in deren Dienst Herr Wilson seine wundervollen Noten nach Berlin gerichtet hat. Die „wohlwollende Neutralität" für die Entente ist den New yorker Bankherren und den Industriekapitänen des Landes vorzüglich bekommen. Ihre Tresore sind mit Goldschätzen aus Europa vollgestopft bis zum Rande und auf diese Weise Jntereffenverbindungen mit unseren Gegnern entstanden, die ganz von selbst auf eine gemeinschaftliche Fortsetzung deS Raubzuges gegen die Mittelmächte hindrängten. Denn alles soll dem Großkapital untertänig sein in der Welt, und je einheitlicher seine Spitze auf- gerichtet ist, desto glatter und desto — gründlicher läßt das Geschäft sich betreiben, auf das allein es den Gebietern der Börsengewalten ankommt. So mußten die gleichen Brüder diesseits und jenseits des großen Wassers sich früher oder später finden, und nun es soweit ist, wird man endlich dazu übergehen können, mit offenen Karten zu spielen. Lüge und Heuchelei, Abscheu und Entrüstung, alle diese Mittelchen einer volkstümlichen Staatskunst haben ihre Dienste getan — „nun bitte Kaffe, meine Herren!" Bleibt nur die Frage, ob die Amerikaner nicht doch zu schnell ihr Spiel aufgedeckt haben. Sie möchten ernten, ohne eigentlich gesät zu haben, und dafür find die europäischen Völker vielleicht doch noch nicht vorgeschritten genug. Hier hat man es noch nicht ganz gelernt, sich über die niederschmetternde Tatsache, daß es deutschen U-Booten gelungen ist, in einem Monat neunmalhunderttausend Schiffstonnen zur Strecke zu bringen, mit leichtfertigen Redensarten hinwegzusetzen, denn man verspürt es nur zu sehr am eigenen Leibe, Laß man damit mit Riesenschritten dem Verderben näher gebracht wird. Aber gegen dieses Kriegsunheil haben auch die Amerikaner bisher kein Kraut zu finden gemußt. So lange aber hier ihre Erfindungs gabe versagt, können wir sie ruhig ihren Vorschubgastereien auf unsere Kosten überlassen. brallliens MsMeä. Das Frage- und Antwortsptel um die Haltung Brasiliens gegen Deutschland hat nun ein Ende gefunden. Die brasilianische Republik findet es für angebracht, dem Beispiel der Vereinigten Staaten von Amerika zu folgen, wobei zunächst nicht untersucht werden kann, wie stark der von Newyork und Washington in Szene gesetzte Druck auf die brasilianische Rmtermw mitgewtrkt hat.