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Nachrichten für Naunhof : 25.02.1917
- Erscheinungsdatum
- 1917-02-25
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id178785101X-191702257
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id178785101X-19170225
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-178785101X-19170225
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Nachrichten für Naunhof
-
Jahr
1917
-
Monat
1917-02
- Tag 1917-02-25
-
Monat
1917-02
-
Jahr
1917
- Titel
- Nachrichten für Naunhof : 25.02.1917
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Mittlere Volksschnle!«Naunhof. ! Die A«meldu«g der zu Ostern 1917 schulpflichtig werdenden Kinder ist Dienstag, den 27. Februar von » bi- 12 und 2 bi- 4 Uhr im Kantorat des alten Schulgebäude- zu bewirken. Schulpflichtig werden alle zwischen Ostern 1910 und Ostern 1911 geborenen Kinder; auch können auf Wunsch der Eltern solche Kinder ausgenommen werden, die bis zum 30. Juni 1917 das 6. Lebensjahr vollenden. Vorzulegen ist bei der Anmeldung der Impfschein und für nicht in Naunhof geborene Kinder außerdem die Geburtsurkunde und der Taufschein. Die Kinder sind durch Erwachsene, die nötigenfalls über sie Auskunft erteilen können, vorzuslellen. Naunhof, den 24. Februar 1917. Schäfer, Schuldirektor. Das im Kahlschlage an der Eichaer Grenze in Abteilung 4 anstehende kieferne Schlagreifig soll Donnerstag den 1. März von oorm. 10 Ahr an gegen sofortige Bezahlung an Ort und Stelle versteigert werden. König!. Forstrevierverwaltung Naunhof, am 23. Februar 1917. Vereinsbank vaunkotin vaunkof Kredil-Gewährung. Diskonlierung und Einziehung von Wechseln und Schecks. Einlagen aus Sparbücher: TSgl. Verzinsung 4°,». jähr. Kündigung 4Vz°/°. Gröbere Einlagen nach Vereinbarung. Fernsprecher 44. TeschSsiszeU: S—1 Uhr. Postscheckkonto : Leipzig Dr 10783. Oer entlarvte Pirat. lAm Wochenschluh.) Fe. In der vorigen Woche klang es noch wie ge dämpfter Jubel, erst aus der Londoner Presse, dann auS den Pariser Zeitungen: die britische Admiralität habe jetzt ein Zaubermittel gegen die deutsche „V-Bootpest" und ein Gegenschlag werde fallen gegen die neue deutsche Sperr gebiets-Ausrufung , gegen den uneingeschränkten deutschen Unterseebootskrieg. Nun ist die Antwort heraus; der Gegenschlag fiel; die besonders in Paris aus naheliegenden äußeren Gründen in zarter Gläubigkeit erwartete „Revanche" ist da. Und was erblickten wir, als das Geheimnis gelüftet wurde? Nicht Englands Flotte, nicht kriegerischer Mut und tech nisches Genie schrieben in London die Antwort auf die deutsche „Herausforderung" — dazu langt es in England offenbar nicht mehr — sondern ein neuer Gewaltakt gegen die Neutralen war das Gegenmittel, das die Besitzer der weit hinten in den Orkneys versteckten großen Flotte, der „Zraaä kleet", das die Beherrscher See, Lie Vorkämpfer der Kleinen und Neutralen der Welt an kündigten. Seit der Festlegung des Dampfers „Westerdijk", seit der Abschleppung, Festhaltung, Beschlagnahme und Zwangs inanspruchnahme ungezählter norwegischer, holländischer und dänischer Schiffe wissen wir es ja, daßi wenn Eng land Frachtraum braucht, es kein Eigentumsrecht fremder Nationen und neutraler Reedereien mehr gibt. Jene Instanzen britischer Willkür, die man zur Täuschung der Welt in England seit den glückseligen Seeräuber zeiten „Prisengerichte" nennt, sind das zehntausend fach bewährte Mittel, jedes Gesetz auszulegen, jedes Recht umzudrehen, jeden Verdacht zum Beweise zu erheben, jeden Vorwand neu zu ersinnen — zum Zwecke der „Ver urteilung", der Einziehung und Buße; und daneben auch noch gelegentlich zur Flüssigmachung von Prisengeldern, damit nicht bloß England insgesamt, sondern auch der einzelne seefahrende und seeräubernde Engländer seinen Vorteil dabei finden, damit die britischen Haifische recht fest zubeißen, weil fie Prisengelder so lieben, wie ihre Vettern, die Haifische in den warmen Meeren, fettes Pökel fleisch, mit dem sie am besten geködert werden. Durch den Londoner Admiralitätsbefehl, daß jedes neutrale Schiff, das nach einem Deutschland benachbarten Lande fahre, gleich zu Beginn seiner Fahrt einen englischen oder oierverbändlerischen Hafen zur Untersuchung anzu steuern habe, widrigenfalls es beschlagnahmt werden soll, will man jetzt herumfahren im weiten Bogen um England, und das nun deutsche Seesperrgebiet bedrohen und verhindern. Von Spanien nach Holland z. B. darf also ein holländisches Schiff nicht in weitem Bogen, nördlich von den Shetland-Inseln, an der nor wegischen und dänischen Küste lang (oder am Rande der Bucht von Helgoland) fahren. Der „Verdacht" wäre erwiesen, daß seine Fracht für Deutschland bestimmt wäre. Schiff und Ladung würden für gute Prise erklärt werden. Ein frevler Rechtsbruch! Ein frecher Eingriff in das Lebenswohl der Schiffahrer und der Neutralen! Und welche Folgen knüpfen sich an diese Forderung bei längeren Fahrten! Ein holländisches Schiff will auf der Fahrt von Sumatra nach Rotterdam (mit einer Zwischen station) den Indischen oder den Stillen Ozean durch queren — wie leicht wird man ihm nachweisen können, daß cS nicht den zu allernächst liegenden englischen oder französischen oder italienisch-rusfisch-japanischen Hafen an gesteuert habe! Und wenn es anläuft — wird man nicht so lange Schwierigkeiten machen wegen des geheimen Endziels seiner Reis-, Erdnuß- oder Kopra-Ladimg, bis es sich bereit erklärt: eine Zwangs-Bannwaren-Reise im Dienste Englands auf sich zu nehmen? Der Piraterie steht das Tor jetzt sperrangelweit offen. „Brutal und verletzend" hat man im norwegischen Storthing soeben öffentlich Englands Auftreten gegen Norwegen in Sachen der Kohlensperre genannt. Daß es bei dem neuen Erlaß der Londoner Admiralität sich nur noch um nicht mehr verhüllten See- und Schiffs raub handelt, werden die Neutralen alsbald erfahren. Die letzte große Rede Sir Edward Carsons, des ersten Zivillords der Londoner Admiralität, muß man nämlich zur Erläuterung danebenhalten. In gewundenen Worten und geschraubten Ziffern offenbarte fie nämlich, -aß man ein strategisches Mittel nicht wisse gegen Lie deutschen V-Boote: „Das Wundermittel ist nicht da und kann auch nicht gefunden werden." Darum plauschte der arme Zioillord allerlei Berhältniszahlen und Passagierberichte aus: 8 Millionen Menschen, 1 Million Kranke, 8 Millionen Tonnen Sprengstoffe befördert (untW dem Schutz der ohn mächtigen „allgewaltigen Flotte"), 47,5 H Handelsschiffe mehr bewaffnet, 76"/« bewaffneter Handelsschiffe bei einem Zusammenstoß mit einem'deutschen d-Boot entkommen — mtt solchen Albernheiten tröstete Sir Edward die Seinem „Sucht nur die Menschen zu verwirren — Sie zu befriedigen ist schwer .. .' Daß die „große Flotte" (400 000 Mann Besatzung) st, den ersten achtzehn Februartagen „vierzigmal handgemein" geworden sei mit deutschen Il-Booten, war Carsons Trost. Also schon wenn fie ein Periskop auch nur erblicken, werden sie in Zukunft sich glücklich fühlen. Mögen sie! Die Londoner Admiralität hat ihren Bankerott erklärt. Das alte große Haus England ist nicht mehr zahlungsfähig zur See. Deshalb schreitet es zum Depotraub an den Neutralen . der entlarvte Pirat! Politische Kunäschau. Deutsch»«» Kelch. 4- In der bayerischen Kammer der Abgeordneten erklärte bei der Beratung des Gesetzentwurfes über die Projek tierung des Grotzschifßahrtsweges Main—Donau von Aschaffenburg bis Passau Verkehrsminister Seidlein, der Krieg habe gezeigt, daß das Eisenbahnwesen nicht allen Bedürfnissen gewachsen sei und der Rhein—Donau- Wasserweg aus strategischen und wirtschaftlichen Gründen eine Notwendigkeit sei. Die Erfahrungen des Krieges wiesen auf einen engeren Zusammenschluß mit Österreich und den östlichen Nachbarn hin. Die geplante Wasserstraße werde dazu dienen, dauernd die mitteleuropäische Mächte gruppe zu stärken. Das Reich sei an dem Unternehmen mit interessiert, und eine Unterstützung des Unternehmens durch das Reich könne jene Verschiebung, die sich zurzeit zu Ungunsten Bayerns ergebe, einigermaßen gutmachen. silovvaegen. X Auch in dem englandfrommen Norwegen beginnt man gegen den Druck der englischen Scetyronnei zu murren. Bei der Erörterung über die Thronrede sagte der Präsi dent des Storthings, Mowinckel, er habe gemeint und meine noch, daß die norwegische v-Boot-Verordnung nie mals hätte erlassen werden sollen, da er ihre Notwendig keit nicht einsehe. Indessen sei der Konflikt - mit Deutsch land durch freundschaftliche Verhandlung beigelegt worden. Weniger Rücksicht habe Großbritannien gezeigt, das durch die völkerrechtswidrige Sperrung der norwegischen Zufuhr elektrolytifchen Kupfers aus dem neutralen Amerika das Kies-Abkommen erzwungen habe, das den Anlaß zu dem englischen Kohlenverbot gegeben habe, eine „Strafe" für Norwegens „Verbrechen", die unbillig streng sei, nicht zum wenigsten im Hinblick auf die unschätzbaren Dienste, die die norwegische Handelsflotte England leiste. — Wer Dank von England erwartet, ist von vornherein betrogen. Zus In- unct ZuslLnck. Berlin, 23. Febr. Der Amtssitz des preußischen StaatS- kommissars für die Volksernährung ist bis auf weiteres im Königlichen Finanzministerium. Berlin C. 2, Am Festungs graben 1. Berlin, 23. Febr. Zum Stellvertreter des Vorfitzenden der nationalliberalen Pattei Bassermann, der an einer Herzmuskelentzündung erkrankt ist, wurde Prinz Schönaich- Carolath, zum -wetten Vorsitzenden Oberlandesgerichtsrat Schiffer gewählt. Berlin, 23. Febr. Die sozialdemokratische Reichstags fraktion hat beschlossen, dem neuen Kriegskredit von 18 Milliarden ihre Zustimmung zu geben. Genf, 23. Febr. Die jüngst gegründete „Neue latei nische Vereinigung" zur Unterstützung der Verbandsziele behauptet in ihrem Programm, zwischen allen lateinischen Staaten und Großbritannien bestehe Freundschaft und Brüder schaft für ewige Zetten. Ltockhol«, 23. Febr. Die Verbandskonferenz in Petersburg ist völlig auf dem toten Gleise angelangt. Kopenhagen, 28. Febr. Nach dem .Rußkoje Slowo" stehen in Moskau umfangreiche neue Verhaftungen bevor. Die Vorsitzenden des Kriegsindustriekomitees Gutschkow und Konowalow befinden sich unter beständiger Bewachung. London, 28. Febr. Die Einfuhrbeschränkung soll in einzelnen Artikeln bis zu 25 betragen. Sie betrifft Obst, Weine, Erze, Holz, Papier. Paptermaffe, Seldenwaren und Bekleidungsgegenftänüe. London, 23. Febr. Wie amtlich mktgeteilt wird, ist die bestehende Beschränkung in der Verschiffung frischer Früchte nach Holland — ausgenommen Orangen und Zitronen — aufgehoben worden. Athen, 23. Febr. Im Hafen Piräus kam es zu Arbeiter- Unruhen. Mehrere Lebensmittelläden wurden geplündert, die meisten Läden und das Zollamt find geschloffen. Madrid, 23. Febr. Offiziös wird bekanntgegeben, daß Deutschlands Angebot an Spanien, einen regelmäßigen Passagierverkehr zwischen Spanien und Falmouth zuzulassen, den, durch Deutschland den Vereinigten Staaten und Holland gemachten Angebot entspricht. unct * Die Preise für Frühkartoffeln. Wie tm vergangenen Jahre werden die frühesten Sotten, die in Mistbetten, Treib häusern und besonderen gattenmäßigen Kulturen gezogen find, von der Festsetzung eines Reichshöchstpreises und von der öffentlichen Bewirtschaftung und zwar bis zum 30. Juni aus genommen bleiben. Vom 1. Juli ab läßt sich bei der Lage der Vorräte die öffentliche Bewirtschaftung der Frühkartoffeln nicht vermeiden. Im Monat Juli wird der Höchstpreis für Frühkattoffeln nirgends unter acht Mark für den Zentner fefi- gesetztl werden. Um den großen Verschiedenheiten innev» halb der einzelnen Anbaugeoiete in der Ergiebigkeit und in der Reifezeit der Frühkartoffeln gerecht zu werben, werden aber die Landes- und Provinzialkartoffelstellen ermächtigt werden, je nach den Verhältnissen in ihrem Amtsbereiche eine Erhöhung des Julipreises bis höchstens auf den im Vorjahre vom Bundesrat allgemein vorgesehenen Preis von zehn Mark vorzunehmen und schon jetzt bekanntzugeben. Vin Rückblick. Erzählt von Friedrich Kohn, Naunhof. Mit „Serajevo" der Hauptstadt Bosniens dürfte ein Wort ae- prägt sein, welches an Bedeutung seinesgleichen in der Geschichte sucht. Vor wenigen Tagen brachten die Blätter eine kurze Notiz, daß der letzte der vier cm dem Morde des oesterreichischen Thron folgers Beteiligten, im Zuchthaus von Theresienstadt gestorben ist. Es dürfte weite Kreise interessieren, daß Theresienstadt gor kein Zuchthaus Hai. Theresienstadt ist eine — wie schon der Name andeutet — von der groben Kaiserin Maria Theresia erbaute Fettung, die schon lange keinerlei militärischen Wett besitzt. Wie jede Festung, ist auch dort ein Festungsgefänanis, welches allerdings die schwersten Verbrecher — aber nur aus dem Soldatenstande in seinen Zellen aufnimmk. Auch politische Verbrecher haben hier ihr Los zu tragen. Es sei hier eines Mannes gedacht, der gewiß schon in Ver- gessenheit geraten ist und eigentlich in ursächlichem Zusammenhänge mit dem Weltkriege steht und ebenfalls in der Festung Theresienstadt interniert war. Kadschi-Loja der Führer der Insurgenten während des Occupationsseldzuges der Oeperreicher in Bosnien—Lerzoaowina im Jahre 1878 hat nach seiner Gefangennahme in einer Zelle der Festung Theresienstadt beiläufig 8 Monate zuaedracht. Da meine mmlänsche Dienstzeit in T-erefienstadt genau m diese Zeit fiel, kann ich von -em damals weltberühmten Manne etwas erzählen: Alles beneidete «»5 Wachmannschaft, als wir das erste Mal nach der An- kunst des gefangenen Insurgentenführers Kadschi-Loja die Festungs- wache bezogen, und ich hafte das Glück — für mich jungen Soldaten damals ein erhebendes Gefühl — als erster vor dessen Zelle mit ge ladenem Gewehr und aufgspflonztem Bajonett Posten zu stehen. Trotz eines Kolzbeines — er verlor in der Schlacht bei Mostar ein Bein — war er eine markiale Erscheinung. 1.90 Meter grob m>t lang heradwallendem schwarzem Batte, den weißen Turban aus dem Kopfe, erinnerte er an eine biblische Figur. Er ertrug sein Los wie ein Selb, schien oft zu träumen und kümmerte sich um seine Umgebung fast gar nicht. Als ich das zweite Mal auf Wache war, erbat ich mir wieder meinen ersten Posten. Ich weiß heute nicht mehr warum, aber ich pflückte im Festungsgraben ein Sträuß chen Veilchen und -ls ich den Posten bezog, reichte ich sie ihm durch sei« vergittertes Fenster. Die Veränderung seiner Gesichtszüge wäre für einen Maler ein dankbares Objekt gewesen. Seit dieser Zett — ich war noch öfters dort auf Wache — überzog seine sonst ernsten Züge ein mattes Lächeln, wenn er mich erblickte und ein Kopfnicken verriet mir seine Zuneigung. Mil der Bedingung nie seine Keimai betreten zu dürfen, entließ man diesen interessanten Osmanenhelden aus der Gefangenjchaft. Er pilgerte mit dem grünen Teppich des Propheten nach Mekka, wo er bald darauf starb. Säckiilcke und kokale Mitteilungen. Naunhof, 24. Februar 19t 7. Merkblatt für den LS. und LS. Februar. Sonnenaufgang 8" (8^)« Mondaufgang 7^ (g") V. Sonnenuntergang 5^ (5^) II Monduntergang 11'° (—) N. Vom Weltkrieg INI 5/16 25. 2. ISIS. Die Deutschen erstürmen die russische Stadt Prasznysz. — ISIS. Die Brandenburger erstürmen die Panzer feste Douaumont nördlich Verdun. 26. 2. 1S15. Das französische Torpedoboot „Dague" stößt bei Antivari auf eine Mine und sinkt mit 38 Mann. — ISIS. Der Metallbestand der Reichsbank überschreitet 2'/- Milliarden Mark. — Eroberung der französischen Stellungen btt Hardaumont nordöstlich Verdun. — Naunhof. In der gestern erfolgten Stadtverordneten- sttzung beschäftigte man sich wieder mit unserer unglückseligen Beschleusung. Dabei stellte der Bürgermeister fest, daß Herr Dr. Ing. Heyd wegen Verweigerung einer Zahlung nunmehr klag bar gegen die Stadt vorgehen will. Herr Dr. Heyd dürfte bis her über 30000 MK. bezogen haben. Man fragt sich nun an gesichts dieser Tatsachen, was soll geschehen? Wird man seitens des Stadtgemeinderats endlich einseben, daß mit Herrn Dr. Heyd abgerechnet werden muß, oder will man es zu weiteren ernsten Differenzen kommen lassen? Seit dem Tage, wo ganze Strecken der neugebauten Anlage versagen, und die Stadt Leip zig zu Nate gezogen wurde, hätte die Verbindung mit Herrn Heyd abgebrochen werden müssen. — Naunhof. Zu außergewöhnlicher Stunde steht sich der Haus u. Grundbesitzer Verein genötigt, seine diesjährige Hauptversammlung einzuberufen. Die Mitglieder wollen hiervon Notiz nehmen und laut Anzeige recht zahlreich er scheinen. — Naunhof. Hier ist die Polizeistunde auf '/z11 Ahr festgesetzt worden. Eine halbe Stunde ist abgeknapst worden. — Naunhof. Dem Soldaten Carl Kaufmann im Aes.-Inf,-Regt. 107, Regimenksmufik, Sohn des Trichinen beschauers Carl Kaufmann, hier, wurde die „Friedrich- Augufl-Medaille in Bronze" verliehen. — Auf zum Gudkampf! Unserer heutigen Sonntags nummer liegt ein Blatt bei mit obiger Ueberschrift. Möge diese Worte jedermann beherzigen, der in diesem fürchterlichen Kampf um Sein oder Nichtfein Kämpfen muß: Für deutsche Freiheit, für Wohlstand und Gesittung bis zum Friede« durch den Sieg!!! H. Der Bedarf an Petroleum zu Leuchtzwecken wird sich mit der zunehmenden Tageshelligkeit immer weiter vermindern. Daher erfahren auch die Mengen, die als sog. Ausgleichspetro leum oder sonst im freien Handel zur Verfügung gestellt werden, für die nächsten Monate eine Herabsetzung. Bei sparsamem Verbrauch, der wegen der beschränkten Zufuhr von selbst ge boten ist, darf erwartet werden, daß ein besonders fühlbarer Mangel an diesem Leuchtmittel nicht eintritt. -j- Beschränkungen im Zahlungsverkehr nach dem Auslande. Zahlungsmittel, die auf ausländische Währung lauten, und Zahlungsmittel, die auf deutsche Reichswährung lauten, dürfen nach dem Auslande nicht in einerHMd demselben Wertbrief oder Wertpakete versandt werden. -j- Auf Briefsendungen an deutsche Kriegsge fangene in Rußland muß von Amts wegen vor der Aus lieferung der Post nach dem Auslande der Bestimmungsort mii rrüer Tinte in russischen Schriftzeichen wiederholt werden, um die pünktliche und sichere Ankunft der Sendungen mehr zu ge währleisten. Die Absender müssen für diesen Zweck und auch für die etwaige Aebertragung anderer Teile der Briefaufschrift die rechte Hälfte der Aufschriftseite frei lassen. Die auf die linke Hälfte zu bringende Aufschrift muß recht deutlich in großen lateinischen Buchstaben geschrieben sein. — Die neue "Sommerzeit«. Wir meldeten schon, daß durch Beschluß dos Bundesrats die „Sommerzeit" mit den um eine Stunde vorgehenden Ähren auch in diesem Jahre in ihre Rechte treten wird. Jetzt erhalten wir von amtlicher Stelle folgende nähere Mitteilungen über die diesmaligen Anordnun gen: "Die Sommerzeit beginnt am 16. April, vormittags 2 Ahr (mitteleuropäische Zeit) und endet am 17. September vormittags 3 Ahr (Sommerzeit). Zu dem erstgenannten Zeit punkte werden die öffentlichen Uhren um eine Stunde vor — zu dem letztgenannten um eine Stunde zurückgestellt. Ani Vormittage des 17. September erscheint danach die Stunde von 2 bis 3 doppelt; die erste dieser Stunden trägt die amtliche Be zeichnung 2ä., die zweite die amtliche Bezeichnung 28. Dio Früherlegung des Sommerabschnittes gegenüber dem Vorjahre ermöglicht eine noch bessere Anpassung an die tatsächlichen Lichl- verhältnisse. Tag und Stunde des Uebergangs zur Sommer zeit sind mit Rücksicht auf die Bedürfnisse des Eisenbahnbetriebs gewählt worden. Die Sommerzeit hat sich im Vorjahre be währt und besonders die erwarteten Ersparnisse an künstlicher Beleuchtung gebracht. Gewisse Nachteile, über die geklag! wurde, können zum größten Teile insbesondere durch geeignele Verlegung der Eisenbahnzüge in den Morgenstunden sowie durch zweckmäßige Aenderungen des Schulbeginns (Beibehal tung des Winterstundenplans während des Sommers), beho den werden. — Der Schöpfer de- Leipziger Neuen Rathauses. Am 21. Febr. d. I. feierte Geh. Baurat Prof. Dr. H. Licht in Leipzig seinen 7S. Geburtstag. Ein großer Teil von Leipzigs Pracht bauten find von diesem genialen Architekten und früheren
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