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Nachrichten für Naunhof : 04.03.1917
- Erscheinungsdatum
- 1917-03-04
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id178785101X-191703049
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id178785101X-19170304
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-178785101X-19170304
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Nachrichten für Naunhof
-
Jahr
1917
-
Monat
1917-03
- Tag 1917-03-04
-
Monat
1917-03
-
Jahr
1917
- Titel
- Nachrichten für Naunhof : 04.03.1917
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Atuminium. Auf die im RathauSdurchqange auShängMde Bekamft- machung des stellvertretenden General Kommandos 19. (2. K S ) AtMKekrpS Leipzig, vom 1. Mar, 1917, betreffend Beschlag nahme, BeftandSerhebung und Enteignung von fertigen, ge brauchten und ungebrauchten Gegenständen aus Atuminimn, wird hiermit besonders dingewiesen. Naunhof, am 3. März 1917. Der Bürgermeister. Vepemsbanst fiaunkofm kaankok » Kredit-Gewährung. Diskontierung und Einziehung von Wechseln und Scheck«., Einlagen aus Sparbücher: Tiigl. Perziusuug 4 V, jähr. Kündigung 4'/, °/,. Größere Einlagen nach Vereinbarung. Frn,K>r«h«r 44. »«MsUzUt . »-1 Utzr. P»ftsch«Uu«t». Lktpxis «r. >07«. Im fünften Akt. (Am Wochenfchluß.j Im fünften Att, so scheint es zum mindesten, ist der Weltkrieg angekommen — und alle Kräfte spannen sich zur Höchstleistung. Die guten wie die schlechten Kräfte. Eine Rede des preußischen Kriegsministers v. Stein im Reichstage hat -am Donnerstag dieser Woche einmal in breiter Manier den Vorhang weggezogen von den Bestialttüten brr französischen Nation an unseren Gefangenen und Verwundeten. Schon ost wurde hin» gewiesen auf diese Schwäre am Leibe Europas, die nur mit fressendem Feuer ausgebrannt werden kann. Zwei Jahre früher hätten wir anfangen sollen mit der sofortigen Vergeltung, ohne Schonzeit und Warteftist, wie sie bitter notwendiger Weise jetzt eingeführt worden ist. Das deutsche Volk muß sein Herz auskühlen angesichts der Verwüstung, Entehrung und Vernichtung, denen deutsches Blut jetzt in der Halben Welt ausgesetzt ist. -Am schlimmsten ist die Lage in Frankreich*, sagte Exzellenz o. Stein, „und leider ist es so, daß die Ver hältnisse nicht besser, sondern schlimmer werden . . Man erkennt, daß die zügellosen Nachkounnen der alten Gallier an Seine und Loire das deutsche Volk als solches ver nichten wollen, daß sie in rasender Eifersucht gegen den Sieger das freche Wort des britisch-indischen Tiger- geschichtenerzählers und Krokodildichters Rudyard Kipling mit Henkertaten in die Wirklichkeit zu überführen trachten: „Es gibt Menschen und es gibt Deutsche". Aber das Unmenschentum dieser Franzosen, die Gefangene im Granatteuer arbeiten lasten, Schutzlose niederschietzen, Ver wundete bespeien, verhungern und verrückt werden lassen, Lie deutsche Offiziere tagelang ohne Nahrungsmittel in enge Drahtzaunkäfige sperren, um sie zum Verrat der deutschen Stellungen mürbe zu machen mrd zu zwingen, das bleibt eine Klaffe ewiger Menschheitsschande für sich. Die größten Tierauäler sind die Italiener, die größten Menschenschinder waren immer die siegreichen oder durch eine Niederlage im Kriege in ihrer Eitelkeit gekränkten Franzosen. Grundsätzlich seien sie fortan überall mit kalter Verachtung von uns behandelt, und, wo sie freveln, mit blutiger Vergeltungl Selbst die Tataren- Wildheit der Russen übertreffen sie. „Schande" — ballt der Erdball wider; „Rache" — widerhallt ganz Deutschland. Jetzt erkennt eS auch das deutsche Volk, wie die nordamerikanischen Diplomaten als Schutzwalter gepeinigten deutschen Blutes ihre Pflicht vernachlässigt baben. In Rußland sucht jetzt schwedische und dänische Menschlichkeit an den unglücklichen deutschen Gefangenen und Verschleppten wieder gutzumachen, was die Ruffen gefrevelt und die Nordamerikaner zugelaffen haben. Im „fünften Akt" steht hoffentlich die Strafe Frank reichs für solche mckefchreibliche Mistetaten; im fünften Att steht die Entscheidung zum Beginn der Früh jahrsosse nsive, über die die Herren Lloyd George, Haig und Robertson soeben in Calais recht sorgenvoll beraten haben mit den Vertretern des nationalen Bpachen- tums Frankreichs, mit Briand, Nivelle und Liautey (diesem jüngsten Kriegsminister Frankreichs, der schon vor beinahe zehn Jahren bramarbasierte: Die deutschen Heere müsse man einfach vernichten und ausrotten, wie einen umzingelten Beduinen- oder Berber-Haufen). Die Engländer find am besorgtesten, weil sie die Emp findung haben, als sei es irgendwie zumkvoll von der deutschen Obersten Heeresleitung, daß sie an Somme und Ancre die stürmenden Feinde gelegentlich vorwärts kommen läßt. Uber das letzte Vordringen der Engländer im Ancre-Tal find soeben auS dem deutschen Kriegspreffe- quartier die ausführlichen Berichte eingelaufen. Es war eine in Berlin schon seit etwa acht Tagen bekannte, wohl vorbereitete Preisgabe unerwünschter Stellungen, die in zwischen vollständig vernichtet und nur von kecken Offiziers-Patrouillen und Infanterie-Zügen gehalten worden sind. Die Engländer konnten in 20 Kilo meter Breite 1 bis k Kilometer durch Lehm, Staub und Eisensplitter sich vorwärts suhlen, nachdem sie lange genug genasführt worden waren. Aber jetzt ist eS ihnen bei dem „Sieg" doch nicht recht geheuer. „Was bedeutet das?" — fragt die Front und fragt der ruhmredige Generalissimus Haig, dem jetzt nicht mehr der inzwischen „abgesägte" Papa Joffre die strategische Haupt- Verantwortlichkeit abnimmt. Im „fünften Akt" befindet sich endlich auch Präsi dent Wilson, der jetzt vor den Folgen seiner scheinheiligen Friedenspolitik, seines verkappten Krieges gegen Deutschland und den Vierbund bangt. Wirklich klar sehen können wir, gestützt allein aus die englischen Kabelgramme, natürlich nickst mehr in den Dingen, die in Washington sich ab spielen. Wir sehen nur, daß man im Senat wie im Re präsentantenhaus zaudert, Herrn Wilson unbegrenzte Vollmachten auszuschreiben; den Republikanern ist Woodrow Wilson zum Teil zu ängstlich und schwächlich, zum Teil zu starrsinnig; unter den Demokraten (d. h. also in Wilsons eigener Partei) hält man Wilsons Poli tik für zu gefährlich. Am 4. März aber be ginnt ein neuer Kongreß, sein gesetzgeberisches Dasein — und zwar im Kongreß, in dessen zweiter Kammer (dem Repräsentantenhause) Wilson seine bisherige demokra tische Mehrheit verliert. Grund genug für Wilson: schnell noch vorher umfassendste Vollmachten zu erhalten! Grund genug für die Politiker, die Herrn Wilson mißtrauen, jede un begrenzte Vollmacht bis über diesen Sonntag hinaus zu verschleppen! * Immerhin — auch für Nordamerikas Ent scheidung ist nach den voraufgegangenen Anmaßungen und Festlegungen WilsonS jetzt der fünfte Akt gekommen. Millionen-Anleihen, Geschützaufträge und umständliche Er mächtigungsgesetze für Hell» Wilson find nur Ausflucht, Bluffbettreben oder Verzögerung aus Besorgnis. Die Politische Armäükau. Deutsches Leieh. * Einen Antrag, der eine Reichssperre gegen die Errichtung von Fideikommissen während des Krieges und der Übergangszeit bezweckt, hat die fortschrittliche Bolkspartei im Reichstag eingebracht. Der erste Para graph bestimmt, daß di« Errichtung und Erweiterung von Fideikommissen auch durch Stammgüter für das Reichs gebiet während der Kriegszeit untersagt sein soll. In einem zweiten Paragraphen wird festgele^t, daß die Landes regierungen drei Jahre nach Friedensschluß mit den euro päischen Großmächten die Geltung d^ses Gesetzes für ihr Gebiet außer Kraft sHen kömren. * Für unsere V-Boot-Heldrn, die in schwerem auf reibenden Dienst auf der Wacht im weiten Meer ihr Leben einsetzen, wird das deutsche Boll zu einer L Boot-Lpe»dc aufgerusen. In einer Versammlung, die im Reichstags gebäude stattfand, rühmte Präsident Dr. Kaempf den Opfermut und d« glänzenden Erfolge unserer -Bootleute und empfahl die Gründung der Spende, um diesen Helden den Dank des deutschen BEeS abzustatten. Bon der Ver sammlung wurde das Ehrenpräsidium dem Reichskanzler Dr. v. Bethmann Hollweg und dem Generalfeldmarschall v. Hindenburg übertragen. In das Präsidium wurden Reichstagspräsident Dr. Kaempf als Vorsitzender, ferner Generalfeldmarschall v. Bülow, der Staatssekretär des Auswärtigen Amtes, Zimmermann, und Admiral Graf v. Baudlsfin berufen. * Nach einer Reutermeldung regt man sich angeblich in Amerika darüber mtt, daß die amerikanisckpm Matrosen der „Aarrowdale" von Deutschland zurückgehalten werden, unter dem Vorwand, daß in threm Aufenthaltsort eine ansteckende Krarrfihett ausgebrochen fei. Hierzu ist mitzu- teilen, baß ein englischer Matrose von der „Darrowdale" an Flecktyphus erkrankt ist. Eine Zurückhaltung der übrigen Leute, die mit ihm in Berührung waren, ist daher aus gesundheitlichen Rücksichten notwendig geworinn. Falls weitere Erkrankungen nicht vorkommen, hofft man die Quarantäne am 7. März Aufheben zu können. Der Vertrauensarzt der Berliner spanischen Botschaft hat un längst Gelegenheit erhalten, .dir Yarrowdaleleute zu be- mchen. Zwei amerikanische Arzte und zwei Tierärzte, die ebenfalls cm Bord der „Darrowdale" nach Deutschland gebracht wurden, die aber als Offiziere in einem anderen Lager untergebracht waren und somit der Quarantäne nicht unterlagen, haben Deutschland vor einigen Tagen verlassen. * Ein Antrag, der dem preußischen Abgeordnetenhaus« -ugegangen ist, zeugt von einem festen Burgfriedenswille« auch auf religiösem Gebiet. Die Staatsregierung wird ersucht, in den nächstjährigen Haushaltsplan erstmals 20000 Mark zur Förderung von Vevössentlikhungen »Md Forschungen über die Zett der Reformation und Gegen reformation einzustellrn und mtt dieser Aufgabe eine Kom mission von protestantischen und katholischen Forschern zu betrauen. Der Antrag trägt die Unterschrift von Ver tretern verschiedener Parteien, v. Traub, Dr. Dr. Bredt, Dr. o. Camp«, Winckler und auch des Sozialdemokraten Haenisch. Republikaner spiele« anscheinend die Rolle, die Lie eng- fischen TorieS Bft Edward Grey gegenüber vor Ausbruch des Krieges gespielt Haden: Sie «-munter« Hm unschlüssigen Wilson zum Handeln. Sollte man «S für BmMM Hawm? Wegen der „unbeschränkten" Reiselust der.amerikanischen Bürger"? Deutschland -erwartet die Entscheid uns und ist für jeden Fall gerüstet. Vielleicht vertagt der Zufall des unbeschädigten Eintreffens der beiden leichtfertigen „Prodr- schiffe", der „Orleans" und „Rochester" den Ausbruch des Konfliktes trotz des Untergarmes der „Laconia" bis in d.ie kommende Woche, bis i« die Zeit des neuen Kongresses im Weißen Hause zu Washington. Aber ewig denkwürdig wird m der Geschichte bleiben, daß im Lande der Sterne und Streifen das Hauptschlagwort, das Stichwort des fünften Attes in der bitterernsftn Frage nach Krieg oder Frieden die Frage gewesen ist: .Was gilt die Wette?" Spanten. x Auf die Behauptung gewisser oerbandsfreundlicher Blätter, dich sich gegenwärtig 70 000 bis 90000 deutsche Untertanen in Spanien befinden, die allein schon wegen ihrer großen Zahl eine Gefahr für das Land bedeuten, stellt die Madrider deutsche Botschaft fest, daß heut« am spanischem Boden noch nicht 10000 Deutsche leben, ein schließlich ungefähr SOO Internierte aus Kamerun. Japan. X Die gerissen«» Japs nutzen die Schiffsraum»ot ihrer Verbündeten in rücksichtslosester Weise auS. Sie treiben einen piefige« Schiffswucher. Nach der „Times" erzielten die japanischen Schiffahrtsgesellschaften durch den Wieder verkauf von Schiffen, die sie während drS Krieges im AuS- lande bestellt haben, ungeheure Gewinne. Eine japanische Firma erhielt für einen 9000-Lonnen-Dampser, den sie Mitte vorigen JahreS für 4 Millionen Mark gekauft hatte, jetzt 8 100 000 Mark. Der Petroleumdampfer „Beyv Maru^ von 5200 Tonnen, der 1908 1 057 000 Mark gekostet hatte, wurde für 5200 000 Mark weiter verkauft. Nus In- unck Zuslsnck. Berlin, 28. Febr. Der preußische Eisenbahnmintster hat das Versammlungsverbot gegen den deutschen Eisen bahnerverband aufgehoben, nachdem dieser in etner Er klärung ausdrücklich am jeden Streik verzichtet hatte. Zürich. 28. Febr. Der Schweizer Bundesrat bat be schlossen, das TabakSmooopol in der Eidgenossenschaft einzu führen. Rewymck, 28. Febr. Vei Teuerungsunruhen versuchte die Menge in da- Hotel Waldorf Astorta einzudringen, wo sie den Gouverneur deS StaateS Newyork zu finden glaubte. Zahlreiche Verhaftungen wurden vorgenommen. Rio de Janeiro, 28. Febr. Dem brasilianischen Ge sandten in Berlin wurde «Märt. daß die Dauchboot-Sperre unerschütterlich aufrechterhalten werde. Die Reichsregierung werde im Falle der Versenkung eines brasilianischen Schiffe- die Frage aus diplomatischem Wege regeln. Danzig, 2. März. Der preußische Staats kommissar tür BolkSernahrung, Dr. MichaeliS, trifft morgen hier m etner Provinzialkonferenz zur Besprechung nichtiger Ber- ovMMgSftasen «in. Wt«. 2. März. AuS bester Quelle verlautet, daß die 'lntwort der österreichischen Regierung auf die amerikanische '-Boot-Note nicht vor nächster Wach« ergehen wird. Stockholm, 2. März. Zum Marine«ttachs der schwe dischen Gesandtschaften in Berlin und Kopenhagen tst^wttän Lindström ernannt worden. Mark WOe» Gierling. Lurz -m»r«n Mchm VieMag der SeuMs Mtchskanzkr vor den Verirrtem H« LeuMen Dolde- mit bekanntem Schlußwort noch einmal dm WMm der Nation .in Rot und Tod" vor aller Welt Awckruck verliehM hatte. ausMalken dis -sm siegreichen Ende, hatte das Mitglied ves «nglilchen Kabinetts Bonar Law das Endergebnis d« drikchn englischen Kriegsanleihe bekannt gegeben. 1 <»0312900 Pfund Sterling rund zwanzig Milliarden Mark sind aus diese An leihe in Großbritannien g^eichnet worden! Bonar Läw rühmte einen neuen Sieg der englischen Finanzkraft und stellte angesichts der ge waltigen Ziffern den dadurch aufs neue bewiesenen Entschluß des Inselreiches fest, den Krieg bis zu einem erfolgreichen Ende zu führen. Es soll hier nicht untersucht werden, wieviel von der ge normten fchwkKelhast hohen Summe in Wirklichkeit nur auf dem Popirr stehen bleiben wirb und wie wenig davon später in blanker Münze und guten Banknoten in die öffentlichen Kassen Englands wandern wird. Sicher ist, daß auch das Volk der Krämer und Mehl- säcke das wegen seiner ideal- und begeisterungsarmen, bis auf den Grund materiellen Weltanschauung viel verspottete Britentum in weiten Schichte« seiner Bevölkerung eine Opferwilligkeit ausgebracht hat, von der das deutsche Volk lernen könnte, marschierte es nicht gerade in -er selbstlosen Kingabe an den Staals- und Keimatsgedanken an der Spitze Ler Nationen. England glaubte uns vielleicht mit diesem Milliardensieg seines Reichtums, den es in Jahrhunderten der ungestörten Weltherrschaft und «erträumten Selbftbescheidung seiner ihm an Begabung mindestens «benAirllgen Nachbarn systematisch gehegt und gepflegt und gehätschelt hat, den ersten großen Schlag zum viel und laut verkündeten .End- fieg- versetzen zu können. England hat uns in Wirklichkeit nur das Ziel gezeigt, das von uns erreicht werden muß, wenn wieder in diesen Wochen der große Appell an das Staatsgefühl und an die finanziell« Wehrfähigkeit des deutschen Volkes ergehen wird. Der ehemalige Effenhändler Bonar Law wird die Nation der Goeihe und Schiller, das Volk, dem Immanuel Kant den kategorischen Impe rativ der Pflicht tief in Sie Seele geschrieben hat, wirklich nicht beschämen können. Selben werden aufs neue gegen Krämer stehen! Die neue deutsche Kriegsanleihe, deren Zeichnungslisten sich bald wieder an hoch und niedrig Besteuerte, an Millionäre und kleine Sparer wenden werden, wird den deutschen Gegenstoß im heißen wirtschaftlichen Endkompf beider starker Gegner darstellen. .In der letzten Viertelstunde befindet sich heute der Krieg' — schrieb dieser Tage ein Pariser Redakteur, vielleicht mehr dem instinktiven Ersaßen der Situation gehorchend, als auf die Erscheinungen der Umwelt blickend, die noch immer aus dem brodelnden Krater des Krieges emporgeschleubert werden. Die letzte Viertelstunde des Krieges . . Die Weltgeschichte, die das Weltgericht ist, wird dem deutschen Volk nicht die Schmach nachsagen können, -aß es in dieser letzten Viertel stunde Verrat an seiner ersten und größten Pflicht, der Verteidigung des Vaterlandes durch Not und Tod, geübt habe. Volks- und Kriegswirtschaft. * Sauerkraut. Die Kriegsgesellschaft für Sauerkraut m. d. H « Berlin Ktt Bestimmungen über den Absatz und die Preise an Sauerkraut ertasten. Beim Absatz an den Kleinhandel an den behördlichen Verteilungsstellen frei Haus oder Lager 8 Empfängers kosten 50 Kilogramm ohne Verpackung 50 Mark Beim Absatz an den Verbraucher durch den inhandel einschließlich handelsüblicher Verpackung 1 Pfund Pfennige. * Mehr Anbau von Ölfrüchten. Um den OftruaUanban ft ausgedehntem Maße zu fördern, fordert der Kriegsausschuh für Ole und Fette. Berlin, die deutschen Landwirte zum An bau von Sommerölsaaten, d. h Sommerrübsen, Mohn und Leindotter aus Die Landwirte. welche sich verpflichten, diese Saaten anzubauen und mit dem Kriegsausschuß durch Vermitt- lung seiner bekannten Kommissionäre Anbauoerträge schließen, erhalten eine Flächenzulage von Mk 150 für 1 Hektor Außerdem wird den Landwirten für jeden Hektar, welchen sie mtt Sommerölsaaten bestellen. 100 Kilogramm schwefelsaures Ammoniak käuflich Überlasten. Bedingung ist dabei, daß bei Mohn mindestens 1K0 Kilogramm, vei Sommerrübsen E Kilogramm und Leindotter 800 Kilogramm aus den Hektar ^erntet werden. Mm der Erfüllung dieser Bedingung wird wer abgesehen wenn infolge besonders ungünstiger Witterungs- Verhältnisse oder sonstiger Naturereignisse die Felder oder nie Ernte geschädigt werden. Mes Nähere ergeben die Anbau verträge. welche bei den Kommissionären erhältlich find. SSckDLe uvä kokale Mitteilungen. Naunhof, 3. März l0l 7 Merkblatt für den 4. und S. März. Sonnenaufgang 6" « Monduntergang 4" (5'") V. Sonnenuntergang 5" (5") I! Mondaufgang (2") N. Vom Weltkrieg LS1S/1S 4. 3. IVIS. Französische Niederlage bei Arras. — ISIS. Niederlage der Engländer bei Kut el Amara am Tigris. — Heimkehr des deutschen Hilfskreuzers „Möwe" nach monate langer Durchkreuzung des Atlantischen Ozeans. 5. 8. ISIS. Englische Landungsversuche an den Darda nellen scheitern unter großen Verlusten. — Das deutsche Unter- seeboot „U 8" wird durch ein englisches Torpedoboot versenkt. — 101« Deutsche Marincluftschlffe belegen den englischen Marinestützpunkt Hull mit Bomben und kehren unversehrt zurück. 4. März. 1798 Philolog Karl Lachmann geb. — 1849 Erlaß der österreichischen ReichSversvffung. — 1852 Ruffischer Dichter Nikolaj Wassiljewitsch Gogol gest. 5. März. 1534 Italienischer Maler Antonio Allegri da Cor reggio gest. — 1815 Franz Anton Mesmer, Begründer der Lehre vom tierischen Magnetismus, gest. — 1227 Physiker Alleffandro Graf Volta gest. — Pierre Simon Graf Laplace, einer der größten Astronomen und Mathematiker aller ZeiDn, gest. — 1893 Französischer Historiker, Philosoph und Kritiker Hippo- lyte Tatst« gest. — 1904 Generalfeldmarschall Graf Alfred v. Waldersee gest. 0 HinLenburg-Tpende. Von der Verwaltung der Hinden burg-Spende wird uns geschrieben: In viele» Gegenden, be- sonders auf dem Lande, werden Gerüchte verbreitet, als ob in verschieber^l Fällen Hindenburg-Spenden, von den Land- witdm zu billigen Preisen «ckgegeben, zu außerordentlich viel höheren Prosen — es wirb von 7 bis 10 Mark für das Pfund gesprochen — an die Industriearbeiter weiter verkauft würden. Wenn eine solche ungeheure Verteuerung stattstnde, könne ßeinrm Lankvirt mehr zugemutet werden, freiwillig etwas für die Hindenburg-Spende zu geben. Wie mehrfach festgestellt werden konnte, sind die Gerüchte dadurch veranlaßt worden, daß in Fabriken durch di« Kantinen usw. Eßwaren zu außer ordentlich hohen Preisen, in vielen Fällen tatsächlich zu 7 bis 10 Mark für das Pfund, an die Industriearbeiter verkauft worden find. ES handelt sich acker nicht um Hindenburg- Spenden, sondern um Waren, die auf unzulässigem Wege — durch Schmuggel und Schleichhandel - erworben und zu Wucherpreisen den Industriearbeitern geboten wurden. Hindenburg-Spenden wnnten schon dec . nickt in Betracht kommen, weil für sie anMmeffene Abga greife durch dieVer- waltungsbehörden festgesetzt worden sind. Es wird scharf kon- trolliert, daß sie nicht überschritten «erden. Naturgemäß sind die festgesetzten Abgabepreise meist etwas höher als die Preise, die den Landwirten gezahlt worden sind, da die durch den Transport usw. entstehenden Unkosten hinzugerechnet und die Brette für alle Waren gleichmäßig festgesetzt werden müssen, um Mißstimmungen unter den Arbeitern zu vermeiden. Aber eS kann sich stets nur um geringe Preiserhöhungen handeln. Ebenso ungerechtfertigt ist das immer noch besonders in ländlichen »rrttm gehegte Mißtrauen, -ab die Spenden tatsächlich nicht immer in die richtigen Hände gelangten. Die Verwaltungsbehörden wachen scharf darüber, dcch keinerlei Un regelmäßigkeiten yorkommen und die Verteilung der Spenden in «Mchmäbig«, fachMMäßer und einwandfreier Weise erfolgt.
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