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Nachrichten für Naunhof : 18.02.1917
- Erscheinungsdatum
- 1917-02-18
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id178785101X-191702186
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id178785101X-19170218
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-178785101X-19170218
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Nachrichten für Naunhof
-
Jahr
1917
-
Monat
1917-02
- Tag 1917-02-18
-
Monat
1917-02
-
Jahr
1917
- Titel
- Nachrichten für Naunhof : 18.02.1917
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lackte — Korte ^otkcken. lAm Wochen schlutz.) ^/-. Wie hatte doch unser Hindenburg gesagt tn dem Gespräch mit Herrn o. Wiegand? Er hatte gesagt: .Bei den Engländern hat sich, so wie früher, bisher noch kein Feldherr gezeigt/ Vielleicht hat sich der englische Oberkommandierende, Sir Douglas Haig, dadurch gereizt gefühlt, sein Feld- herrntum leuchten zu lassen vor Europa. Und da er es mit Taten einstweilen nicht konnte, ist er hinausgesteuert auf das von lausend Engländern in amtlicher Stellung befahrene Meer der großen Worte, der klingenden Versprechungen. Eine Offensive hat er in oer- gangener Woche angekündigt, eine Durchbrechung und Zer- schmetterung der deutschen Front, einen Vorstoß nach Deutschland hinein, einen siegreichen Frieden bis zum Juli 1917 <es fehlte nur noch Tag, Stunde und Minute), daß nicht nur der selige Marschall French (wo weilt der Gewaltige jetzt?) demgegenüber wie ein grasgrüner schottischer Fähnrich erschien, sondern auch Lloyd George ein Stünwer wurde und Winston Churchill ein blutiger Dilettant. Wie stark, wie ausgebildet, wie sturmlustig das englische Heer unter Sir Douglas sei, welche Fülle von Munition und ungeahnten Vernichtungswaffen um das englische Feldherrnzelt herum lauerten, davon bekam die Welt schaudernd zu hören. Ja, die ganze Welt! Denn den Engländern selbst ging dieses Selbstlob, diese Ausrufung von Siegen, die man noch nie hat kommen sehen, doch so sehr über das Hutband, über die gleißenden Deckel der mode-gerechten Zylinder .mit acht Reflexen", unter denen sich die Mit» glieder des Unterhauses auf ihren Ledersitzen zu räkeln pflegen, daß es Anfragen gehagelt haben soll im Hause der Geheimen nach diesem seltsamen Zeugnis britischer Feldherrnschaft. Daß Exzellenz Haig gegenüber dem Vertreter der Haoas-Agentur, daß er also gleichsam gegen über der französischen Nation gesprochen hat, der er viel leicht Mut machen wollte zu weiteren Todesstürmen für die .gemeinsame Sache" (Englands), das mag ihm in seiner Heimat vielleicht als mildernder Umstand ausgelegt werden. Wer dennoch blieb das Entsetzen über den so „ruhmreich redenden" General groß. Und herrlich war auch, wie namens der Regierung sich Herr Bonar Law aus der Klemme zog. Er erklärte schlecht und recht: Es seien „bereits Schritte getan", um das zu erfüllen, was General Haig versprochen, ausgerufen, oorausverkündigt habe. Einstweilen hat die Armee des deutschen Kron prinzen die Worte Haigs gleichsam von deutscher Seite aus „wahr gemacht". Allerdings nicht an der englischen Front — dort kommandiert der Bayernkronprinz Rupp recht; aber gegenüber den Franzosen, in der Champagne, wo bereits drei französische Offensiven gescheitert sind, ob wohl sie ähnlich prunkvoll angesagt worden waren, wie General Haigs Endsieg im Monat Juli 1917. Dort, wo die einst gewaltig umstrittenen Höhen 191 und 196 liegen, find diesmal vier feindliche Linien hintereinander, in Kilometer Breite und fast einem Kilometer Tiefe mit stürmender Hand genommen worden. Südlich von Rip ont war es. Schon hat der Kaiser dafür gedankt. Und in der Tat erinnert dieser Sturm im Bereich der Höhe 78b an die erwähnten heldenhaften Leistungen früherer Cham pagne-Schlachten. Die französische Front sollte dichter und stärker geworden sein, seit die Engländer auch südlich von der Somme dem vielgequälten Verbündeten weitere Front stücke abgenommen haben. Und nun doch so em Verlust! Und die Verluste auf dem westlichen Maas-Ufer, dort, wo Höhe 304 und der „Tote Mann" im Granatenorkan lang sam Form und Farbe verlieren, sind auch noch nicht wieder eingebracht! Seit den Erfolgen bis zum Werk von Hardaumont auf dem Ostufer hat man keine Freuden mehr erlebt. Dies alles bedeutet doch, daß die englischen Patrouillen kämpfe, Streifen, Vorstöße und größeren Stürme im Somme-Tal und beiderseits der Ancre doch offenbar trotz ihrer wachsenden Energie nicht vermögen, die deutschen Kräfte irgendwie zu binden. Auch unsere Wackeren unternahmen rastlos Streifen und Vorstöße. Und wenn dieser lebhaft in Eis und Schnee aufflackernde Frontkrieg anfangs nach unseren amtlichen Darstellungen in der Hauptsache ein „gegenseitiges Befühlen" auf neue Linien, Ausbauten, Frontstärte und Truppenverteilung war — er bedrückt uns auch nicht, seitdem er auf englischer Seite mehr gewordenist: nämlich erste Stoßversuche bei Grandcourt und Bouchavesnes, und dort, wo ein altes französisches Vorwerk in der deutschen Frontlinie heute „Bölckeshof" heißt. Es ist die Stelle, wo unser Siegfried der Lüfte durch einen unglücklichen Zufall abstürzte und wo die eng lischen Flieger später ihm zu Ehren jenen Lorbeerkranz aus hohen Lüften abwarfen, der heute auf der deutschen Luftkriegs-Ausstellung am Zoologischen Garten in Berlin zu sehen ist. Leichte Worte — harte Tatsachen . . . Muß man eine solche Verurteilung nicht auch über die Ausführungen setzen, die der bisherige Botschafter Gerard, scheidend aus der gastlichen Schweiz, in Bern einem Vertreter der „Gazette de Lausanne" übermittelt haben soll? Daß unser ruhmreich begonnener uneingeschränkter Unterseebootkrieg in Berlin und im Kaiserlichen Haupt quartier nur ein Erfolg einzelner Politiker und der allgemeinen „Volksstimmung" sei, das erklärt sich bei Herrn Gerard wohl nur aus der vcrk ulichen Über raschung , die ihm damit bereitet worden ist. Er vergißt, daß vor jener Entscheidung Hinden burg gesagt hatte: „Unsere Fronten stehen fest und find überall aufgefüllt mit genügenden Re serven" — so daß wir alle Möglichkeiten der Ausrufung unseres ^-Boot-Krieges auf uns nehmen könnten. Inter essant dagegen ist, daß Herr Gerard berichtet: Präsident Wilson habe vom Kriegsbeginn an immer „besondere Aus fassungen" vom Krieg, Recht und Schuld gehabt. Das Überraschendste aber war, daß er einen sozusagen kurzen und schmerzlosen Krieg zwischen Nordamerika und Deutschland erwartete und annahm, daß man bald wieder Frieden schließen werde, falls man sich nicht im Kriege zu sehr wehe tun solle! Leichte Worte — harte Tatsachen ... Wir Deutschen jedenfalls denken ernster von Politik, Krtegsmch Völkerfreundschaft und — Menschenglück. Politische Kunäkkau. Veutsckev Ke1ck. 4- Der Bundesrat genehmigte die Gesetzentwürfe über Feststellung des Reichsetats für 1917, über die Einberufung von Hilfsrichtern zum Reichsmilitärgericht, Bekannt machungen über Wohlfahrtspflege während des Krieges, über den Verkebr mit Knocken, die Vorlage über Kriegs- MMO-ftsämter, über Umzugskosten für Beamte und über d«l dritten Nachtrag zum Reichshaushalt für 1916. 4- Die Kommtsfio« zur Prüfung der Verträge über Kriegslieferungen setzte ihre Beratungen unter dem Vorsitz des Stellvertreters des Reichskanzlers, StaatsministerS Dr. Helfferich, bzw. des Unterstaatssekretärs Dr. Richter fort. Es fand eine eingehende Erörterung über die Be schaffung von Sandsäcken, insbesondere über die gezahlten Preise, die Vergebung der Arbeiten und die gezahlten Arbeitslöhne statt. Sodann gaben Vertreter des Kriegs- ministeriums Auskunft über die von verschiedenen Seiten gestellten Anfragen über Anschaffungen im Bereiche der Telegraphen-, Eisenbahn- und Kraftfahrtruppen, die sich u. a. auf die Beschaffung von Fernsprech- und Telegraphen- apparaten, Drahtleitungen aller Art, Isolatoren, Gummi und auf die zur Beschaffung von Benzin und Benzol ge troffenen Maßnahmen bezogen. An diese Erörterungen schloß sich noch ein Vortrag eines Vertreters des Kriegs ministeriums über die Grundsätze bei der Beschaffung der Mundverpflegung für das Heer im Frieden, während der Mobilmachung und im weiteren Verlauf des Krieges. Klus In- unck Kuslinck. Berlin, 16. Febr. Für die am 22. Februar stattfindende Reichstagssißung nach den Ferien ist die Tagesordnung nunmehr festgesetzt: Es stehen nur Petitionen und „kleine Sachen" zur Verhandlung. Etat und Kriegskreditvorlage werden dem Reichstag in dieser ersten Sitzung noch nicht vor gelegt werden. Bertin, 16. Febr. Die Verlegung der Stunden für die sog. Sommerzeit soll in diesem Jahr nach einem Bundes catsbeschluß am 16. Avril beginnen und am 17. September endigen. Bertin, 16. Febr. Die Annahme von Postpaketen nach der Türkei muß wegen Betriebsschwierigkeiten im Ausland bis auf weiteres eingestellt werden. München, 16. Febr. Der Bayerische Bauernbund hat ein Reichsgesetz vorgeschlagen, wonach jeder vom Gericht durch Urteil als ungerechtfertigt erwiesene Geschäftsgewinn über 1000 Mark dem Reich zufallen soll. München, 16. Febr. Geh. Landesökonomicrat Dr. Heim, der Generaldirektor der Zentrale für christüMe Bauernvereine in Regensburg, ist vom Reichskanzler zum Beirat des Neichskommissariats für die Übergangswirtschaft ernannt worden. Freiburg, 16. Febr. Der durch den Ehrensttett mit Prof. Koßmann bekannt gewordene Prof. Veit Valentin soll auf seine Lehrtätigkeit an der hiesigen Universität ver zichtet haben, nachdem das badische Kultusministerium ibn ausdrücklich dazu aufgesordert hatte. Stockholm, 16. Febr. „Nya Dagligt Allehanda" erfahrt daß Legationsrat Essen als Nachfolger des Grafen Taube zum schwedischen Gesandten in Berlin ernannt werden wird. Stockholm, 16. Febr. Die Regierung hat beschlossen, Hafer und Gerste sowie die daraus hergestellten Erzeugnisse zu beschlagnahmen und die Verwendung von Kartoffeln zur Verfütterung zu verbieten. Petersburg, 16. Febr. Nach Archangelsk ist eine Kom mission abgegangen, die die ständigen Ervlosionskatastrophen und Transportbestechungen untersuchen soll. Ebenso werden die häufigen „Unglücksfälle" in Wladiwostok durch eine Kom mission untersucht. Volks- uncl Kriegs virts^aft. * Verteilung von Marmelade. Bekanntlich ist seit vorigem Herbst die gesamte Erzeugung und der gesamte Vertrieb von Brotaufstrich (Marmelade) in öffentliche Bewirtschaftung über nommen worden. Nunmehr steht, wie aus guter Quelle ver lautet, eine Verteilung der angesammelten Vorräte von Mar melade in gröberem Umfang nahe bevor. Die Vorarbeiten für diese Verteilung, die wieder in die Hand der Kommunal verbände gelegt werden soll, find dem Abschluß nabe. 4t- Verwendung von Kampfer. Durch eine Verordnung oes Bundesrats vom 15. Februar 1917 ist die Verwendung natür lichen Kampfers (Japanischen Kampfers) nur zur Herstellung von Arzneien für den inneren Gebrauch für Menschen ein schließlich Einspritzungen gestattet. Diese Arzneien dürfen in den Apotheken nur auf jedesmal erneute schriftliche Anweisung eines Arztes oder Zahnarztes abgegeben werden. Unter Auf hebung der entgegenstehenden Bestimmungen ist dagegen ge stattet, daß für andere arzneiliche Zwecke künstlicher (synthe tischer) Kampfer verwendet wird, wenn er bestimmten An forderungen entspricht. SöckMche uvö kokale Mitleilimgev. Naunhof, 17. Februar 1917. Merkblatt für de» 18. und LV. Februar. Sonnenaufgang 7" (7") !t Mondaufgang 5" (5^) V. Sonnenuntergang 5" (5")» Monduntergang 12" (2") N. Vom Weltkrieg LSI 5/16. 18. 2. LVLS. Beginn des am 4. Februar verkündeten verschärften deutschen Handelskrieges gegen England. — Deutsche Siege über die Ruffen bei Plock und Racionz. — 1VL6. Heftige Kämpfe bei Ypern. 19. 2. LVLS. Ein englisch-französischer Flottenangriff auf die Dardanellen wird abgewiesen. — IVIS« Die auf öster reichischer Sette kämpfenden Albaner besetzen Berat. — Eng lische Stellungen am Yser-Kanal gestürmt. o Aussicht auf Wiederbeginn eines geregelten Bahn verkehrs. Infolge der nötig gewordenen Einschränkungen des Eisenbahnverkehrs ist es in letzter Zeit den Eisenbahn verwaltungen bekanntlich nicht immer und überall möglich gewesen, sofort mit neuen Fahrplänen, die alle die um» gestalteten Zugvsrbindungen berücksichtigen, hervorzutreten. Ls war und ist sozusagen noch alles in der Schwebe, und vas Publikum mußte die bei so durchgreifenden Änderungen nicht zu vermeidenden Verkehrsstörungen jeder Art geduldig mit in den Kauf nehmen. Es besteht nun aber, wie wir erfahren, die Hoffnung, daß vom 20. Februar ab alles wieder geregelt sein wird: neue Fahrpläne werden über die neue Ordnung der Dinge genaueste Auskunft geben, und das reisende und die Bahn für alle anderen Zwecke (Brief- und Paketsendungen usw.) benutzende Publikum wird wieder mit Sicherheit feststellen können, wann die Züge summen und gehen. — Naunhof. Noch einmal setzte dieser hartnäckige Winter seine Reserven ein. In der Nacht vom Donnerstag zum Freitag sank das Thermometer aus 12 «st. Am Tage ist die Temperatur gelinde, namentlich in den Mittagsstunden, wo die Sonne ihre ganze Kraft entfaltet. Zusehends schwindet der Schnee von den Dächern. Wege und Stege nehmen ihren ge wohnten Anblick an, und es wird nicht lange dauern, ist Feld und Wald vom Schnee befreit. Unter der weißen Decke macht sich schon das junge Grün bemerkbar, mit Riesenschritten gehen mir dem Frühling entgegen. — Naunhof. Einer unserer hiesigen Aerzte, Kerr vr. meck Sperling, welcher bisher in Zeithain stationiert war, ist von dort abkommandiert und hat sich marschbereit zu holten. Mil einem der nächsten Truppentransporte rückt er ins Feld. — Naunhof. Der Gesamtoorstand des Laus- und Grundbesitzer-Vereins beschloß in seiner Sitzung, die diesjährige Generalversammlung am Sonntag, den 25. Februar Nachmittag 5 Uhr abzuhalten. In derselben will man sich auch mit der bevorstehenden Stadtverodnetemvahl beschäftigen. — Naunhof. Da der äußerst fühlbare Kohlenmangel auch jetzt nach Eintritt gelinderer Witterung nicht nachläßt, ist heute die hiesige Schule bis auf weiteres geschlossen worden. Die schon im Sommer und Kerbst o. I. vorsichtiger Weise eingebrachten Vorräte an Leizstoffen würden das Durch halten noch auf einige Zeit ermöglichen. Es erscheint aber rat sam, auch diese Vorräte zur Versorgung der Einwohnerschaft zu verwenden. — Naunhof. Der Ausspruch des großen Feldmarschall Radetzky, daß jeder gemeine Soldat den Marschallslab im Tor nister trage, ist in dem jetzigen Weltkrieg wiedererwacht. Das frühere Mündel des Herrn Lokalrichter Gerhard Fleck, Kerr Fritz K o s m a hl, der den Rang eines Offiziersstellverlrelers bekleidet, hat als Flugmeister dasvierle feindliche Flugzeug abgeschossen und wurde vom Kaiser mit dem Kreuz der Inhaber des Lausordens von Lohenzollern ausgezeichnet. Diese hohe Auszeichnung wird sonst nicht an Unteroffiziere verliehen - es war jedoch in diesem Falle der persönliche Wunsch des Kaisers und wurde Lerrn Kosmahl vom General der Luststreitkräsle telegraphisch übermittelt. — Naunhof. Vielen Menschen ist leider der Begriff der Rückgabe eines Fundes fremd. Die Wohlanskändigkeit gebiete!, daß man das anscheinend wertloseste sich nicht aneignet. Be sonders sind die in Verlust geratenen Lebensmittelkarten in letzter Zeit niemals zurückgegeben worden. Daß man einen Fund von Wert sofort der Polizei übergeben muß, wenn man sich nicht unter Umständen einer schweren Strafe aussetzen will, dürfte doch hoffentlich überall bekannt sein. Es ist daher unsere Pflicht, unserer Lesergemeinde mitzukeilen, daß eine Anzeige in unserem Blatte vom Dienstag den Erfslg'hatte, einen verlorenen Gegenstand wieder zu erhalten. Der Lilfsweichenwärter Alfred Fehmel aus Naunhof war der ehrliche Finder, der den Fund in unserer Schriftleitung abgab. Es ist uns eine große Genug tuung diesen seltenen Fall hier öffentlich vermerken zu können und wünschen, daß sich dies öfters — als bisher ereignen möge. Der Bezirksverband schreibt uns: Es ist im Bezirke aufgefallen, daß in der Stadt Leipzig die Fleischrationcn vor übergehend erhöht worden sind, während im hiesigen Bezirke dies nicht geschehen ist. Nun hofft der Bezirksverband zwar demnächst, vielleicht schon von der nächsten Woche an, eine Wochenkopfmenge von 175 g (für Kinder unter 6 Jahren von 100 g) geben zu können; bis zu der in Leipzig festgesetzten Löhe kann jedoch nicht hinaufgegangen werden. Leipzig hat, wie die übrigen Großstädte, vom Landeslebensmitlelamte zur Be hebung der durch den Frost bedingten Versorgungsschwierig keiten, vor allem mit Kartoffeln, eine einmalige Sonderzu weisung an Gefrierfleisch erhalten, die den übrigen Bezirken nicht auch zur Verfügung gestellt worden ist. — Nutzbarmachung erfrorener Kartoffeln. Es herricht in vielen, insbesondere Verbraucherkreisen die Auffassung, daß erfrorene Kartoffeln für menschliche Ernährung ungeeignet seiend in vielen Laushaltungen werden erfrorene Kartoffeln einfach weggeworfen. Die Auffassung, daß erfrorene Kartoffeln nicht mehr genießbar gemacht werden können, ist irrig. Die erfror enen Kartoffeln sind bis zum Verbrauch kalt zu lagern, damit sie unter keinen Umständen auftauen. Sie werden vor dem Verbrauch 12 bis 20 Stunden (je nach dem Grad der Gefrier härte) hindurch in kaltes Wasser gelegt, das zweckmäßigerweise erneuert werden kann. Sie dürfen dann nicht geschält werden sondern werden in der Schale gekocht. Durch diese Behand lung verlieren die Kartoffeln ihren süßen Geschmack und sind nicht erfrorenen Kartoffeln durchaus gleichwertig. ftl. v. Mit großem Interesse steht man im Lande der am 2. und 3. März stattfindenden Landessammlung für den Hei matdank entgegen. Ist es doch das erste Mal, daß der Keimat- dank mit einer solchen, auf das ganze Land ausgedehnten Sammlung an die Oeffentltchkeit tritt. Die Notwendigkeit ist eine dringende, denn die Ansprüche wachsen leider von Tag zu Tag, daher der Sammlung ein reiches Ergebnis not tut. Dies ist auch der Grund, weshalb der für die Sammlung gebildete Autzschuß diese in größerem Maßstabs plant. Außer der ge wöhnlichen Büchseusammlung sollen nämlich auch Abzeichen und Postkarten verkauft werden. Die Abzeichen, geschmack voll in Metall ausgeführt, stellen ein Kreuz zwischen Lorbeer zweigen dar und kragen die Inschrift Leimatdank : sie sollen zum Preise von 50 Pfg. für das Stück verkauft werden. Einen besonderen Reiz werden die Postkarte« ausüben. Sie tragen einen faksimilierten Gruß in den kräftigen Zügen von der Land unseres Königs an seine im Felde weilenden Soldaten. Sie find als Feldpostkarken gedruckt, und zwar unter Berücksichtig ung der neuen, vom 15. Februar ab geltenden Vorschriften für die Adressierung in das Feld, und sollen zum Preise von 20 Pfg. für das Stück verkauft werden. Mahnruf. Landwirte, denkt an Eure Maschinen! Kt. Reparaturen an Maschinen, auch solche für die Ernte, mit größter Eile veranlassen? Erntemaschinen jetzt bereits kaufen? Fabriken und Werkstätten, die Reparaturen über nehmen, Ersatzteile haben, Maschinen abgeben, sind durch die Amtshauptmannschasten und Gemeindevorstände zu erfahren. öl. j. Wie bereits mitgeteili, werden die Hindenburg- Spenden der sächsischen Landwirte zum Teil einem Landesloger zu- geführt, dort zu Dauerware verarbeitet und dann so gleichmäßig und gerecht wie möglich an alle Munitionsfabriken nach und nach verteilt werden. Dieses Landeslager ist bei der Firma Petzold L Schliep- Hacke-Dresden eingerichtet worden. Die Oberaufsicht über das Landes- lager hat Se. Exzellenz Herr Generalleutnant von Suckow über nommen, während die laufenden Geschäfte von Frl. von Senfft-DII- sach geführt werden. Die einliefernden Stellen erhalten über jede Sendung ein« besondere Quittung, welche einerseits von Herrn General leutnant von Suckow bez. Frl. von Senfft-Pilsach und andererseits der Firma Petzold S Schliephacke unterzeichnet sein müssen. Die Verteilung des Specks erfolgt aus besondere Anweisung der Landes- fettstelle, welcher für diesen Zweck ein besonderer Ausschuß zur Seite steht, in welchem die Schwerindustrie und die Gewerkschaftsführer vertreten find, und welchem auch als Vertreter der Landwirtfchasl Geheimer Oekonomierat Steiger oder tn dessen Vertretung Oekouo- mierak Winkler in Rippien angehören. Hierdurch ist volle Gewähr dafür geboten, daß der gespendete Speck usw. auch wirklich voll seiner Bestimmung zugeführt wird.
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