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Nachrichten für Naunhof : 06.01.1917
- Erscheinungsdatum
- 1917-01-06
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id178785101X-191701067
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id178785101X-19170106
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-178785101X-19170106
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Bemerkung
- Druckfehler: Beilage enth. falsches Ausgabedatum.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Nachrichten für Naunhof
-
Jahr
1917
-
Monat
1917-01
- Tag 1917-01-06
-
Monat
1917-01
-
Jahr
1917
- Titel
- Nachrichten für Naunhof : 06.01.1917
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Du mein süßer Liebling," flüsterte Iu ging und da« Verlangte brachte. Als sie dann, unter Kronleuchter stehend, die Tropfen langsam und sorgfälti in lute ... . Zulagen für die Be stellungszeit einsparen. Auf restlose Ablieferung des abzu- liefernden Hafers muß mit allen Mitteln gedmngen werden.'' o Ein Pflug für Krieg-invalide«. Unter den Acker baugeräten für den Gebrauch von Kriegsbeschädigten wird besonders ein von der Deutschen Landwirtschaftsgesellschaft erprobter Pflug der oberbayerischen Musfabrik zu Lands berg am Lech genannt. Dieser mit zwei Scharen aus zählte, ließen ihre erhobenen Arme die klassisch geformte Ge stalt in vorteilhafter Haltung scheu. „Wie hübsch Du das zvMachen verstehst. Cousine,- faßte Horst scherzend. „Wenn ich zeichnen könnte, würde ich d,es Bild festhalten und darum« schreiben: „Eine königliche Sa mariterin." Wärterin „Unruhig? Fehlt ihm etwas ?" „O nein, etwas erkältet, nichts weiter." „Er lieht ja so rot aus." „Das macht die Lampe." „Hat er etwa Hitze ?" Julianes Hand glitt ängstlich über di« von krausen Löck chen bedeckte Stirne Da erwachte der Kleine nnd brach in lautes Weinen aus „Herzchen, ich bin's ja'" ttesuns zu erschleiche«. «mb öle schwerste Last UM sich tragen ül der Gewißheit, daß niemand davon ausgenommen Ist. Ungleiche Maturen Roman von B. Corony. r in die zweite Mage hin- beklommeu zu Mute. Bor Das Herz voll Tränen stieg ste auf. Es war ihr unbeschreiblich k der Kinderstube blieb sie stehen, öffnete dann leise die Tür und schlich an Alexis Bettchen. Der matte, rosig« Schein tt- Die Haferrattonen. Durch Bekanntmachung des KriegS- ernährungsamts ist für die Zeit vom 1. Januar bis 81. Mai 1917 bestimmt worden, wieviel Hafer an Pferde und sonstige Einhufer verfüttert werden darf. Die Pferderation bleibt die gleiche wie bisher, nämlich 4 V» Pfund de» Tag. An Zucht bullen darf bis auf weiteres 1 Pfänd durchschnittlich für den Tag verfüttert werden. Durch die Beibehaltung derbishengen Merderation, die für die Aufrechterhaltung des Wirtschafts lebens eine dringende Notwendigkeit ist, find die verfügbaren Hafermengen bis zur äußersten Grenze in Anspruch genommen. Wünsche nach Sonderzulagen können daher keine Berücksichtigung mehr finden. Die Landwirte müssen soweit als irgend möglich in den nächsten Monaten Hafer zu Zulagen für die Be ¬ ll Brtefpost mit Handelstauchboote«. Zur Beförderung mit deutschen Handelstauchbooten können bis auf weiteres gewöhnliche Briefe ohne Wareninhalt und Postkarten (ohne Antwortkatte) nach den Vereinigten Staaten von Amerika und nach neutralen Ländern im Durchgang durch die Ber einigten Staaten (Mexiko, Mittel- und Südamerika. West indien, China, Niederländisch Indien, den Philippinen usw.) aufgeliefert werden. Die Briefe und Postkatten unterliegen hinsichtlich der zugelassenen Sprachen den für gleichartige Sendungen nach dem neutralen Auslande angeordneten Beschränkungen. Das Höchstgewicht der Bnefe darf SV Gramm nicht übersteigen. Die Sendungen müssen freigemacht und auf der Vorderseite mit „Tauchboot- brief ' bezeichnet sein. Für die Briefe und Postkatten gelten die Gebührensätze des Weltpostvereins. Der Absender hat die Tauchbootsendung in einen offenen Briefumschlag zu legen und diesen mit der Anschrist .Tauchbootbrief nach Bremen" zu versehen. Dabei können mehrere Briefe oder Postkarten von demselben Absender zusammen in einem Um- schlag abgesandt werden. Auf der Rückseite des äußern und des innern Briefumschlages sowie auf der Vorderseite der Postkarte hat der Absender seinen Namen und seine Wohnung genau anzugeben. Für die Beförderung dieser Auslandssendungen hat der Absender noch eine besondere Gebühr zu entrichten. Diese Gebühr beträgt für Postkarten und Briefe bis 2V Gramm 2 Mark, bei Briefen über 20 Gramm für je 20 Gramm des Briefgewichts 2 Matt. Die besondere Gebühr ist o0m Ab sender in Freimatten auf dem äußeren Umschläge zu ver- rechnen. Die zur Beförderung durch Tauchboot bestimmten Briefe und Postkarten sind nicht durch die Briefkasten, sondern bei den Annahmestellen der Postanstallen oder bei den Land briefträgem einzuliefem. Die Bekanntgabe des Zeitpunktes, an dem die Beförderung von Briefsendungen mit dem Handels- rauchdoot jtattfinden wird, ist nicht angängig. Die Absender müssen mit emer längeren Beförderungsdauer rechnen. HMn verständigt worden, baß Zuweisungen än Lebens mitteln auS Anlaß deS Winterfremdenverkehrs auf keinen Fall an die Kommunaloerbände erfolgen werden, und diese wiederum sind angewiesen worden, dafür zu sorgen, daß die Belieferung der Fremdenbetriebe mit Lebensmitteln keinesfalls auf Kosten der einheimischen Bevölkerung erfolgt. T Postbeförderung durch die Straßenbahn. Zur Bewältigung des PostoerkehrS, namentlich der Paketpost, wird in Wien neuerdings während der Nachtstunden die Straßenbahn benutzt. Dadurch ist eine erhebliche Be schleunigung des PostoerkehrS erzielt worden. O Erfreuliche Wirkung unseres Friedensangebote- Aus Freude über Deutschlands Friedensangebot gab der Geheime Kommerzienrat Bankier Arnhold in Dresden für die von seinem verstorbenen Bruder gegründete soziale Stiftung 25 00V Mark und verpflichtete sich namenS seines HauseS, 53 Jahre lang der Stiftung jährlich den gleichen Betrag zu zahlen. Die Gabe soll auch der Kriegsfürsorge zugute kommen. o Tod eines hervorragenden Juristen. Geheimrat Prof. Dr. Richard Schröder, der Senior der juristischen Fakultät der Universität Heidelberg, einer der bedeutendsten Rechtsgelehrten Deutschlands, ist im Alter von 78 Jahren gestorben. Seine Hauptfächer waren deutsche Rechtsge- schichte, bürgerliches und Handelsrecht. Schröder war Ehrendoktor mehrerer Hochschulen und Mitglied zahlreicher wissenschaftlicher Akademien. O Rätselhaftes Verschwinden zweier Bonner Bürger. Auf geheimnisvolle Weise verschwunden sind vor einiger Zeit zwei angesehene Bonner Bürger, und den rheinischen Polizeibehörden ist es bisher nicht gelungen, die beiden rätselhaften Fälle aufzuklären. Der 68 jährige Kaufmann Hilger wurde am 21. Dezember o. I. mit einem größeren Geldbeträge nach Grevenbroich, wo ihm ein Posten Leder zum Kauf angeboten wurde, gelockt; er ist von dort nicht wiedergekommen. Noch ein anderer Kaufmann ist, gleich falls mit reichlichen Geldmitteln versehen, vor 14 Tagen nach Grevenbroich gefahren, um dort ihm angebotenen billigen Speck zu erwerben; auch er ist nicht zurückgekehrt. 0 Einträgliche Gänsemast. Die Gräfin Clementine von Francken-Sierstorff richtet an ein schlesisches Blatt eine Zuschrift, worin es heißt; „Eine magere Gans polnischen Ursprungs kann man für, 10 Mark kaufen. Verfüttert man an eine solche die zur Mast erforderlichen drei Zentner Futterkartoffeln zu 2,50 Mark und einen halben Zentner Hafer jfür 7,50 Mark, so betragen die Gesamtkosten für eine erstklassig gemästete Gans 25 Mark. Bei einem Preis von 6 Mark für das Pfund und einem Gewicht von 13 Pfund erwächst dem Mäster ein Reingewinn von 53 Mark! Der Reingewinn wird noch weit höher, wenn, wie es in Berlin jetzt geschehen ist, das Pfund Gänse leber mit 14 Mark, das Pfund Fett mit 11,Ä) Mark und das Mund geräucherte Gänsebrust mit 14 Mark bewertet werden. Die Riesengewinne bei der Gänsemast verlocken geradezu zu Unterschlagungen des für die Volksernährung so wichtigen Getreides (und wohl auch der Kartoffeln)." Kommentar überflüssig! o Pockenerkrankunge« tu Lüneburg. In Lüneburg sind die Pocken ausgebrochen; es find mehrere schwere Erkrankungen oorgekommen. Die Behörden haben die er forderlichen Anordnungen getroffen und auch für unent geltliche Impfung Sorge getragen. G Die türkischen Geschütze von Plewna. Die türkischen Geschütze, die im Jahre 1878 in Plewna erbeutet und später beim Skobelewdenkmal in Bukarest ausgestellt worden sind, find dieser Tage nach Konstantinopel über- geführt worden. Sie sollen dort vor dem Kriegsministerium ausgestellt werden zur Erinnerung an die Verteidigung von Plewna und an die Tapferkeit der osmanischen Truppen im Feldzuge in der Walachei. s Überschwemmungen in Frankreich. In ganz Frank reich herrschen große Überschwemmungen. In Lyon steigt die Rhone besorgniserregend; viele Bauten an den Ufern des Stromes stürzten ein und wurden von den Fluten weggerissen. In Bordeaux sind die Hafendämme über flutet; die dort aufgestapelten Waren sind zum Teil der Vernichtung preisgegeben. T Rasputt« ermordet. Nach Petersburger Meldungen Pariser Blätter soll der schon wiederholt totgesagte Wundermönch, der einflußreiche Ratgeber des Zaren, jetzt endgültig ermordet worden sein. Ein vornehmsten russischen Familien verwandter Pinsker Aristokrat, der in der Zaren- familie Zutritt hatte, wird als Haupturheber genannt. gestattete Pflug kann vom Führersitz, der die Gestatt eines Fahrradsattels hat, fast genau wie ein Fahrrad mit der Hand gesteuert werden; ebenso läßt sich vom Sitz aus auch der Tiefgang leicht regeln. Der Sattel ist ent sprechend der Größe des Arbeiters, verstellbar. Zur Stütze des verletzten Fußes ist eine ebenfalls verstellbare Hülse vorhanden, die je nach Bedürfnis rechts oder links vom Pfluge angeschraubt werden kann. Damit die Stoßkraft für den Kriegsverletzten so gut wie ganz beseitigt werde, ist der Sattel auf einer Federung befestigt. o Kurpfuscherei und Diphtherie. Die Diphtherie- Erkrankungen haben sich trotz aller behördlichen Matz- nahmen auch in diesem Jahre wieder gehäuft. Leidei ocr- säumen viele Eltern, bei Halserkrankungen ihrer Kinder sofort einen Arzt zu befragen; statt dessen behelfen sie sich mit Haus- oder Geheimmitteln. Viele Kinder find diesem Verfahren bereits zum Opfer gefallen, und da sie nicht sofort sachgemäß behandelt wurden, ist die Krankheit von ihnen auf viele andere Kinder übertragen worden. Dies muß verhindert werden! Nach den gemachten Erfahrungen hätten die Kranken zum großen Teil durch eine sofortige Behandlung mit Serum geheilt und ihre Geschwister und Schulkameraden durch eine Schutzimpfung vor Er krankung bewahrt werden können. Es ist dringend geraten, sofort ärztliche Hilfe zu suchen, wenn Kinder anfangen, über Halsbeschwerden zu klagen. stak rmä fern. 0 Die Neujahrsgaben der Halloren. Die Arbeiter in den Salinen zu Halle a. d. S., die sog. Halloren, haben auch in diesem Jahre die üblichen Neujahrsgaben, S Väucherte Schlackwürste usw., dem kaiserlichen Hofe über mittelt. Eine persönliche Übergabe durch eine Abordnung der Brüderschaft, wie dies in Friedenszeiten regelmäßig geschah, erfolgte diesmal nicht. 0 Schloß Tarasp. Der Großherzog von Hessen nahm das von dem verstorbenen Geheimrat Lingner in Dresden hinterlassene Schloß Tarasp im Engadin an, nachdem der König von Sachsen erklärt hatte, daß er die Erb schaft, die ursprünglich ihm zugedacht, nicht anzunehmen gedenke. 0 Hochherzige Stiftung. Geh. Kommerzienrat Friedrich Beyer in Elberfeld, Vorsitzender des Aufsichtsrates der Farbenfabriken norm. Friedr. Bayer u. Co., Leverkusen, bat anläßlich seiner 40jährigen Zugehörigkeit zur Firma zugunsten der Werksangehörigen Stiftungen im Betrage von 220 000 Mar^ gemacht. » Eisenbahnunglück in Spanien. Zwischen Port Bou und Barcelona entgleiste ein aus Paris kommender Eilzug. Zahlreiche Personen wurden verwundet. Der Sachschaden ist sehr bedeutend. s Opfer großer Überschwemmungen. Bei großen Überschwemmungen im nördlichen Queensland sind in Clermont hundert Personen ertrunken. 0 Großes Schadenfeuer in einem märkischen Dorf. Frevelhafte Spielerei eines neunjährigen Knaben bat im Dorfe Pommerzig (Kreis Crossen) schweres Unheil an gerichtet. Der Junge warf eine angeblich ungefährliche „Wunderkerze" auf das Strohdach einer Scheune, die so gleich in Flammen stand. Der Sturm trug das Feuer weiter, und es lohten in ganz kurzer Zeit 22 Gebäude, die zu neun Bauernwirtschaften gehören, im Flammen meer auf. Der Brandschaden ist außerordentlich hoch. » Gduard Strauß gestorben. In Wien starb im Alter von 81 Jahren der frühere Hofballmusikdirektor Eduard Strauß, der jüngste Bruder des Walzer- und Operetten- königs Johann Strauß. Er war nach dem Tode seiner Brüder Johann und Josef, des gemütvcllen Tanz komponisten, der alleinige Dirigent der berühmten Kapelle Strauß, die von Johann Strauß, dem Vater, begründet worden ist. Mit dieser Kapelle hat er von 1870 bis IWO, vor allem auch durch die typisch gewordene Art seines Dirigierens, das ein Taktschlagen und Tanzen zugleich war, in der ganzen Welt große Triumphe gefeiert 0 Große Stiftung. Der Senator Possehl m Lübeck stiftete eine halbe Million Mark für Kriegshinterbliebene und weitere A10000 Mark zum Bau einer Schwimmhalle. 0 Wintersport und Lebensmittelversorgung in Bayern. In den bayerischen Wintersportplätzen, insbeson dere in Garmisch-Partenkirchen liegen die Fremdenaumel- düngen in solchem Umfange vor, daß die bayerischen Be hörden der neuen Zuwanderung mit Besorgnis entgegen- leben. Die Gasthöfe, Wirtschaften, Pensionen usw. sind o Unzulässiger Kursgewinn. Seit einiger Zeit ist in mehreren neutralen Landern der Kurs des deutschen Geldes höher (für die deutsche Währung ungünstiger) ol der deutsche Einzahlungskurs für Postanweisungen nach diesen Ländern. Dies ist unter mißbräuchlicher Benutzung der Post häufig zu Geschäften zwecks Erzielung von Kurs gewinn benutzt worden. Schon vor einiger Zeit wurde deshalb bestimmt, daß jeder, der nach einem fremden Lande 500 Mark und darüber auf gewöhnliche oder telegraphische Postanweisungen einzahlen will, Inhalt und Zweck des Geschäfts, für das die Zahlung dient, anzu geben und durch Nachweife zu belegen hat. Zur weiteren Bekämpfung des Mißbrauchs ist nunmehr vorübergehend 1. für den Verkehr aus und nach Dänemark, den Nieder landen, Norwegen, Schweden und der Schweiz der Meist betrag der Nachnahme auf Briefsendungen und der Meist betrag der Postaufträge auf 100 Mark bzw. den Gegenwett von 100 Mark, 2. für den Verkehr nach Dänemark, Luxemburg, den Niederlanden, Norwegen, Schweden und der Schweiz der Meistbetrag des Inhalts der Briefe und Pakete mit Wert« x nngabe, die Banknoten, Auszahlungen, Schecks oder Wechsel enthalten, auf 500 Mark festgesetzt worden. Die Beschränkung unter 2. gilt aber nicht für Wert briefe und Wertpakete mit Banknoten ufw., die von der Reichsbank und den zur Vermittlung des Handels um ausländischen Zahlungsmitteln -ugelassenen Personen und Firmen abgesandt werden. Ferner gilt die Beschränkung nicht für Wertbriefe und Wertpakete mit Banknoten usw. von sonstigen Personen und Firmen, die überzeugend nach weisen. daß die Sendungen sich auf die Abwicklung ein wandfreier Geschäfte beziehen. Tänzelnd trug sie ihn im Zimmer umher, aber das Ge- schrei wurde immer kreischender und durchdringender. „Herrgott, waS geht denn hier vor?" tönte plötzlich dec Generalin Stimme von der Türe her „Juttaue, was fällt Dir ein, den Kleinen so zu ängstigen. Gib ihn doch ber. Du verstehst nun einmal nicht, mit Kindern umzugehen. Er kann ja Krämpfe bekommen, wenn Du ihn so erschreckst, lege Dich schlafen! Käthe weiß schon, was zu tun ist nnd ich sehe nach. An mich ist Alex viel mehr gewöhnt, als au Dich. Machen Sie Milch warm, Äärterin." Energisch nahm sie ihr den Knaben aus deu Armen, wäh rend das Mädchen hinauseilte. „Schlaf, mein Prinzcheu, schlafe! St, st! — Häschen spitzt das Ohr, sieht ans hohem GraS hervor. Schlaf, Prinzchen, schlafe!" Damit legte sie ihn wieder in sein Bettchen „So, jetzt wird er schon ruhiger. — Ja, stehst Du, das bringt Dein gepriesener Knnstgesang nicht fertig. Man kann ein gottbegnadetes Talent sein und doch schmählicsi Fiasko machen, sobald es daraus aukomnu, dak einzige Kind in den Schlaf zu singen. Alles, ivo es hin gehört, meine Liebe." 233.20 n, ! Sie ging nicht auf den Scherz ein, sondern.zog die stolz einer mit dichtem Schleier verhüllten Lampe fiel auf daS ' geschwungenen Brauen leicht zusammen. ' ! zarte Gesichtchen. ; „Bringe Deins Galanterie an geeigneter Stelle an Ich „Mein Engel, Du mein süßer Liebling." flüsterte Iu- o' j hin nicht eitel und frage niemals danach, wie ich mich aus- i linne und beugte sich tief über den schlummernden Knaben „Die Königin avanciert auf den letzten Platz, dann wird nehme." herab der linke Läufer frei gemacht, und wenn das geschehen ist, „Weil Du Deinen «igelten Wert kennst und weißt, daß „Bitte schön, gnädige Fran, wecken Sie ihn doch nicht gibt eS ein ganz fatales Schach. Fein ansgedacht, aber do man Dich immer bewundern muß." aus. Er war den ganzen Abend so unruhig. Tue Frau Ge schieben wir einen Riegel vor — So!" „Tas bilde ich nur weder ein, noch könnte es daS min- neraftn hat schon zwei Mal nach ihm gesehen," sagte die „Jo, mm muß ich meinen Feldzugsplan ändern." deste Interesse für mich haben Bitte, lieber Oheim." Ein flüchtiges Lächeln spielte nm Johannas Lippen und „Ja, ja, Mädchen, wie die hier, denen steigen billige Weih st«»,d ihrem ernsten, stolzen Gesicht gut. rauchwolken nicht zu Kopfe," lachte der General, den borge- § Horst hatte sich dem Tischchen genähert, blies diezarten rechten Löffel an die Lippen führend. „Bravo, Johanna! Ranchwölkchen 'einer Zigarre in die Luft und verfolgte als Gestillt mir. Du hast Recht, stolz zu sein." j stummer Beobachter daß spiest Raden schwieg verstimmt. Diese abweisende Kälte schien ! Frau von Raden sprach verletzt zu haben Er entfernte sich von dem Tischchen! Inlume beteiligte sich an der Miterhaltung aber gezwnn- Juliane rückte ihm eine», Stuhl au ihrer Seite zurecht. w'd zerstreut. Es handelte si^ lauter chr fremde nicht darauf und trat an den Kamin Sttn! und gleichgültige Dmge, nnd über das, wovon ihr das Herz Antlitz blieb der jungen Frau zugewendet, aber in dem ge- voll war also ubei die Ankunft der Eltern, war man mn. „überhängenden Spiegel konnte ste beobachten, wie sein! Danut hob chn die junge Frau mster den zärtlichsten einigen konventionellen Worten hmweggegangen Niemand tz^ck unverwandt Johanna hing und jede ihrer Bewe- L'ebkmungen empor „Was ,st denn? Du wirst Dich doch hatte auch nur der Form wegen gesagt: „Warum brachtest Zungen verfolgte. vor Deiner Mama nicht fürchten?" Du Deine Gäste nicht in diesem Hause unter?" Da meinte Juliane, ein kaltes Eifen bohre sich ihr laug-! Em leichter Hustenanfall des alten Herrn tont« m die tiefer und tiefer in die Brust. ! Konversation der dre, Damen hmem. ! ^ ... Nimm Deine Tropfen, Werner!" rief die Generalin hin- . gut ohne mich fertig werden konnten, der kber Gedanke drangt sich ihr, wie schon so oft, auch diesmal wie« „Ich will sie Dir bringen, Papa! Wo sind sie denn?" d" auf und beraubte der prickeln- kagte Juliane eifrig. den, sprühenden Fröhlichkeit. Sie wurde immer einsilbiger „Bleibe mir sitzen, mein Kind. Unsere Johanna weiß schon, ""d verstummte endlich gänzlich. Später kam Assessor von wo sich meine kleine Hausapotheke befindet. Derangiere Dich Tornau, um Mutter und Schwester abzuholen, nicht." Horst schloß sich ihnen an. „Ermatte mich nicht, Juliane," Sie lehnte sich wieder in den Stnhl zurück und blickte der, sagte er flüchtig Abschied nehmend. „Ich gehe dann mit Guido Komtesse nach, die zu einem Schrank im nächsten Zimmer noch in daS Kasino. Bin lange nicht mehr dagewefen und c dem werde vermutlich etwas spät zurückkommen. Lasse Dich sorgfältig ab- Deiner Ruhe nicht stören. Du scheinst ermüdet zu sein. G ' " ' ' " " Nacht!" „Gute Nacht!"
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