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01-Frühausgabe Nachrichten für Naunhof : 24.12.1919
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1919-12-24
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id178785101X-19191224019
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id178785101X-1919122401
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-178785101X-1919122401
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Nachrichten für Naunhof
-
Jahr
1919
-
Monat
1919-12
- Tag 1919-12-24
-
Monat
1919-12
-
Jahr
1919
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Ls besteht Anlaß darauf hlnzuweisen, daß Personen, welche die Krankenpflege berufs- oder gewerbsmäßig ausüben wollen, vor Be ginn ihrer Tätigkeit dies dem Beztrksarzte unter Angabe ihrer Per- sonalten anzuzeigen haben. Auch von Aenderunaen des Wohnortes od« bei jedem vorübergehenden, länger als 14 Lage dauernden Aufenthalt zu Pfiegezweckea in einem anderen als dem Wohnort« ist dem Beztrksarzte Kenntnis zu geben. Die «nzeigepflicht trifft bet den im Dienste von Anstalten oder fest organiflerten Bereinigungen, z. B. eingeschriebenen Krankenpflege- vereinen, die Vorstände der Anstalten und Vereinigungen. Dichtdefolgung dieser Vorschriften ist mit Geld oder Kaftstrafe bedroht. Grimma, 23. Dezember 1919. 2780 f. Die Amtshauptmannschaft. Maßregel« gege« Wohnungsnot. Nachdem die Maßregeln zur Bekämpfung des Wohnungs mangels wesentlich verschärft wurden, wird erneut darauf hin gewiesen, daß jeder Verfügungsberechtigte hier zu melden hat, sobald eine Wohnung oder gewerbliche Räume unbenutzt find. Als unbenutzt gelten Wohnungen und Räume, wenn fie völlig leer stehen oder nur zur Aufbewahrung von Sachen dienen. Diese Anzetgepsttcht erstreckt sich auch auf alle künftig etwa frei- werdenden Wohnungen und Räume der gedachten Art. Weiter können Wohnungssuchende Auskunft über etwa fretwerdende Wohnungen erhalten, ebenso können Wohnungs- bedürfttge sich hier melden. Zur Erledigung der vorerwähnten Geschäfte ist hier ein Wohnungsnachwets eingerichtet worden, der sich mit in den Geschäftsräumen des Arbeitsnachweises im städtischen Grundstück Lange Straße 1,2. Obergeschoß befindet. Etwaige rückständige Meldungen über unbenutzte oder gewünschte Wohnungen find sofort zu bewirken. Naunhof, am 23. Dezember 1S19. Der Bürgermeister. Der Arbeiterrat. Willer. Thiemann. Geschäftsstunden am 24., 27. und 31. Dezember LSL9. Die städtischen Geschäftsräume und die des Standes amts sind Mittwoch, den 24. Dezember Sonuabenb, de« 27. Dezember Mittwoch, de« SL. Dezember nur von früh 8 Uhr durchgehend bis 1 Uhr nachmittags geöffnet. Naunh of, am 20. Dezember ISIS. Der Bürgermeister. Der Arbeiterrat. Willer. Thiemann, e —. . — - Petroleum Verkauf. Aus die Marken und I der Leuchtmittelkarten kann tn den hiesigen einschlägigen Geschäften je V. Liier Petroleum ent nommen werden. Preis: 2 Mk. 75 Psg. das Liter. Naunhof, am 24. Dezember 1919. Der Bürgermeister. Willer. Der Arbeiterrat. Thiemann. 4- Der Wunsch «ach Steuwahlen i« Hesse«. Di« Deutsche VoUspartei will auf dem Wege einer Volks abstimmung Neuwahlen zur hessischen Volkskammer ver anlassen. Nach ihrer Ansicht besitzt die Volkskammer in ihrer jetzigen Zusammensetzung nicht mehr das Vertrauen der Wähler. Verfassungsrechtlich sind die Neuwahlen für April 1921 vorgesehen. Nach den Wünschen der Deutschen VolkSparloi sollen sie bereits im April, spätestens Herbst nächsten JahreS stattfinden. Das bayerische Zentrum gegen den Einheitsstaat. Der LandeSausschub der bayerischen Volkspartei (Zentrum) hat sich im Anschluß an die bereits bekannte Erklärung der LandlagSirattion gleichfalls aufs allerschänste gegen den Einheitsstaat ausgesprochen. Bayern dürfe seine ganze Eigengeietzgebung und die Rechte seiner staatlichen Selbständigkeit nicht auS der Hand geben. Die bayerische Volkspartei werde deshalb jeden wetteren Zentralisierung-- versuchen den allerentschiedensten Widerstand entgegen setzen; diese seien tür die Reich-reudigkeit, nicht nur in bayerischen Gebieten, lehr ge ährlrch. Die Einberufung der Landesoeriammlung der bayerischen Volkspartei wird für die erste Hälite des Januar verlangt. Aus In- und Ausland. Berit«. Die deutsche Regierung hat von der hollän« blichen Regierung die Auslieferung des wegen der Er mordung von ^oia Luxemburg verurteilten Leutnants Bogel veilangt. Die Entscheidung des holländischen Gerichtshofes stebt noch aus. Danzig. Die Nachricht, daß die Bolen in Danzig die Wahlen angefochten haben, bestätigt sich nicht. Alle Parteien haben die Wahlen bestätigt. Hamburg. Für das Jahr 1920 ist vom Senat der Senator Dr. Stahmer zum Ersten Bürgermeister neu gewählt und der sozialdemokratische Senator Stolte zum Zweiten Bürgermeister wieüergewählt worden. London. DaS Unterhaus hat einen Abänderungsantrag -um Fremdengesetz angenommen, demzufolge früher feind liche Ausländer nur dann ausgewiesen werden dürfen, wenn eine begründete Anklage gegen sie vorliegt. London. .Daily Telegraph' meldet aus Paris, daß mehr als 360 deutsche Kriegsgefangene nach Varis üdergekübrt wurden, wo sie wegen Vervrechen im Kriege abgeurtellt werden sollen. Sächsisch« mW total« Mitteilung««. Namrhof, den 24. Dezember 1919. Merkblatt für den LS., SS. «nd L7. Dezember. Sonnenausg. 8'- 8" 8" s Mondausg. 9" 9" 10^ Sonnenunttrg. 3" 3" 3" s Mondunterg. 7" 8" 9* 26. Dezember. 800 Krönung Karl- deS Großen zu» römischen Kaiser. — 1742 Charlotte v. Stein, Goethes Freundin, geb. — 1745 Ende des zweiten schlesischen Krieges durch den Frieden von Dresden. 26. Dezember. 1769 Dichter Ernst Moritz Arndt geb. — 180^ Friede zu Preßburg zwischen Napoleon I. und Franz II. von Österreich. — 1896 Physiologe Emil du BoiS-Reymond gest. 27. Dezember. 157> Astronom Johannes Kepler geb. — 1822 Französischer Chemiker Louis Pasteur geb. — 1890 Altertumsforscher Heinrich Sckliemann gest. Her Zusammenbruch im Deutsche« ZeitvugS« gewerbe scheint sich nicht vermeiden zu lasten, wenn nicht noch im letzten Augenblick die Regierung dem wüste« Wucher der Papier- fabrikante« Einhalt gebietet. Früher zahlte der Zeitungsoer leger für das Kilo Zsitungspapier 21—23 Pfennige, jetzt war es gestiegen auf 1 Mk. 20 Pfg. und vom 1. Januar ab soll es auf 2 Mk. 10 Psg. erhöht werden. Dazu kommen neuerdings Lohnerhöhungen bis 25°/», Erhöhung der Preise für Rohma terialien um fast 25 —30o/v, und was das allerschltmmste noch ist — die Juseraleusteuer — eine der ungerechtesten Steuern, die zu denken ist, da für Inserate jetzt schon die Umsatzsteuer gezahlt werden muß. — Einen Beweis, daß viele Zeitungen, die eine früher, die andere später, von der Bildfläche verschwinden werden, gibt eine genaue Ausstellung eines Provinz-Zeitungs- Verlegers, dem bei einer Auflage von 7000 durch die neuen Lasten eine Mehrausgabe von 76000 Mk. jährlich entsteht. Die ge plante Erhöhung (50 Psg. pro Monat und 10 Psg. Aufschlag für Inserate pro Zeile) bringen ihm 'im Jahre knapp 36000 Mark mehr ein, sodaß ein Defizit von rund 40000 Mk. ver bleibt. Für den Zeitungsoerleger gibt es keinen Ausblick sür die Zukunft, finster und schwarz liegt fie vor ihm. Was für Deutschland der Ruin seiner Presse bedeuten wird, werden die jetzt herrschenden Kräfte leider erst dann erkennen, wenn es zu spät ist. — Naunhof. Kirchenmusik am 2. Weihnachtsfeierlage, ge- sungen vom freiwilligen Kirchenchor: .Uns ist ein Ämd geboren", Motette von Georg Scheel. — Naunhof. Am 22. d. M. fand im Rothenburger Erker die Ehrt st feier mit Bescherung der Kleinkinderoewahranstalt .Elisabethstift" statt. Wiederum zeigten hierbei die Kleinen zunächst, was fie unter der bewährten Leiterin der Anstalt, .Frau Tante Frey tag" gelernt und sich angeeignet hatten. Ein in naturgetreuer Kirten- tracht avstretender Sänger (Kerr Röthig aus Leipzig) wußte Alt und Jung durch seine herzinnigen gemütvollen Lieder und Weisen die rechte Wethnachtssttmmung hervorzuzaubern. Nachdem dann Kerr Pfarrer Kerbrig die Kleinen noch besonders zu rechter Dankbar- keit und Folgsamkeit ermahnt, gedachte der Vorsitzende, Kerr Dir. Schäker, noch all der gadefreuoiaen, nie ermüdenden Spender und Wohltäter, die es überhaupt ermöglichen, daß die Anstalt fortbestehen und alljährlich solche Feier mit Bescherung stattfinden kann. Insbe- sondere hotte sich für die Beschaffung der diesjährigen Geschenke Frl. Schoppe sehr verdient gemacht. Zum Schluffe wurden die Kleinen mit einer Taffe Schokolade und Stöllchen bedacht. —t. — Naunhof. Wir wurden um Ausnahme folgenden Berichtes gebeten. Echte Weihnachtssttmmung; in fie wurde wohl jeder ver- setzt, der der Weihnachtsfeier der Kleinen aus dem Kindergarten des Frl. Frieda Keßler am Sonnabend beiwohnte. Auch auf ge- drückte Kerzen mußte diese Feier einwirken und Freude bringen. Mit großen fragenden Augen kamen die Kleinen an,: Was würde wohl heute werden? Später leuchteten diese Augen im Glanz des Baumes und während ihrer kleinen reizenden Aufführungen, die in Liedchen, Berschen und kleinen Zusammenspielen bestanden. Es war eine Freude, die Bewegungen, vor allem die der kleinsten Knirpse, die Mündchen, die originellen ungezwungenen Stellungen und zu weilen drolligen Gebärden zu beobachten, da war nichts gedrechselte;, unnatürliches darin. Mit wahrem Eifer und Sicherheit, ohne Lampen- fieber trugen sie ihre kindlichen Weihnachksgedtchtchen vor. Auch auf musikalischem Gebiete hatte man sich betätigt, das bewies der kleine stämmige Weihnachtsmann, der so tapser sein Liedchen nach Klavierbegleitung sang und das kleine Mädchen mit dem reizenden Stimmchen, das sich sogar selbst begleitete. Alles, Groß und Klein, wurde von der WeihnachtspoesteHn Bann gezogen, goldene Kinder- tage wurden den Zuschauern vorgezaudert. Eine Mahnung zugleich, laßt unseren Kindern diesen Weihnachtstraum, sie find unendlich glücklich darin. Frl. Frieda Keßler sei für ihre Mühe, die sie mit der stattlichen Schar ihrer kleinen Zöglinge gehabt, herzlicher Dank und Anerkennung. Sie hat gezeigt, daß sie im Sinne ihrer ver- storbenen Vorgängerin weiter wirkt und mit ebensolcher Freude, wie einst diese, ihren Beruf ausübt. Der Dank und die Liebe der Kleinen wird ihr sicher sein. — Naunhof. BortragsabendNeuhaus. Das Musik institut Neuhaus genießt schon seit Jahren in Leipzig und Naunhof einen guten Ruf, der vor allem in der künstlerisch und pädagogisch hervorragenden Persönlichkeit seines Leiters begründet ist. Der Vortragsabend, der letzten Sonnabend in den oberen Räumen von .Stadt Leipzig" vor gewähltem Publikum stottfand, zeigte wiederum, wie künstlerisch und zieldewußt in diesem Institut gearbeitet wird. Es waren durchaus nicht die leichtesten orchestralen und kammer- musikalischen Aufgaben, die da in Werken von Kaydn, Mozart, Beethoven u. a. überraschend gut bewältigt wurden. Insbesondere fiel mir das Klavierspiel der kleinen Kilde Niemann auf, das dem der .älteren" Kolleginnen und Kollegen Frl. Gertrud Schi rach, Else Klewitz, Grete Schäfer, Kilde Kuhley und dem jungen Unser WaMalklldtt flr 1920 ist soeben erschienen. Er enthält die neuen Post- u. Telegraphen gebühren und gibt die Zeiten an, wenn alle Gemüsearten gesät werden müssen. — Zu beziehen durch unsere Austräger und in der Exy-ds. Bl. Preis 30 Pfg. Erich Reifegerstenur wenig nachstand. Mit gleichem künstlerischen Geschick walteten Frl Marte Straßburger und die jugendlichen Krv. Erich Wilde, Benno Koch und Fritz Schönwetter ihres Amtes am Setgenpult. Frl. Bertha Schäfer am Karmonium und Kr. Musikdirektor Böttcher-Leipzig (Bratsche) ergänzten gewandt das ganze Ensemble, dem sich Frl. Melanie Schorler als geschmack- volle Cellistin einfügte. Musikdirektor Neuhaus, der das kleine Diletkantenorcheper meisterhaft leitet«, bot mit einigen Geiaensolis naturgemäß die hervorragendste Leistung des Abends, die allaemein den Wunsch laut werden ließ, dem Künstler wieder mal in Leipziger Konzertsälen zu begegnen. Die ganze Art und Weise aber, wie dieser vielseitige Pädagoge und Kunsterzieher wirkt, ist ganz dazu angetan, unsere Heranwachsende Jugend, insbesondere die männliche, von den eigenartigen .modernen Vergnügungen" fernzuhalten und fie edleren, schöneren Zielen zuzuführen. An den musikalischen Vortragsabend, besten sämtliche Leistungen durch starken Beifall ausgezeichnet wurden, schloß sich ein geselliges Beisammensein, das Zuhörer und Mttwirkende noch lange in angeregtester Stimmung beisammenhielt. > — Naunhof. Am Sonntag den 4. Advent fand die Einbe- scherung durch denFrauenvereinNaunhof, einer größeren Zahl bedürftiger Personen, im Konfirmandensaale statt. Die Feier wurde durch ein« zu Kerzen gehende Ansprache des Kerrn Pfarrer Serbrig und durch Vortrag einer Anzahl von Gedichten und Liedern durch den ev. Jungfrauenoerein unter Leitung des Kerrn Ora. Seipel verschönt. Auch die Bläser vom ev. Iünglingsverein hatten sich in den Dienst der guten Sache gestellt und fei an dieser Stelle allen Mttwirkenden an der so schönen Feier der herzlichste Dank dargebracht. — Naunhof. Die Polizeistunde während der Feiertage. Wie amtlich bekanntgegeben wird, fällt der frühzeitige Gasthausschluß während der Feiertage weg. In der Zett vom 25. bis 28. am 3t. Dezember 1919 und am I. Januar 1920 ist die Polizeistunde auf '/,12 Uhr festgesetzt worden. — Di« Firma K. Reinhardt's Wasch- und PlSNanflalt in Leisnig, von der sich eine Annahmestelle in Naunhof, Waldstrabe 48 befindet, ersucht uns mitzvteilen, daß seit gestern Dienstag der gesamte umfangreiche Betrieb wieder ausgenommen ist, so daß eine Stockung in der Lieferung nicht mehr statlfindet. — Naunhof. Der Etnheitsverband der Kriegsbeschädigten und Deutschlands, Ortsgruppe Naunhof, ersucht hierdurch nochmals die verehrltche Einwohnerschaft von Naunhof, sich recht zahlreich an der Listen-Sammlung zu beteiligen. Koffentlich ist der Sammlung die Tür nicht verschlossen. Gebe em jeder sein Scherfleln zu diesem edlen Werke. — Naunhof. Zugsverkehr am 25., 26. und 28. Dezem- der 1919, 1., 4. und 6. Januar 1920. — Am 25. Dezember (1. Weih- nachtsfeiertag), 1. und 4. Januar bleibt der Personenverkehr einge- stellt, wie bisher an Sonntagen. Am 26. Dezember verkehren fol- gende Züge: Zwisch. Leipzig Kbf. u. Grimma ob. Bf. ab Naunhof 12.5t Nachm. - Leipzig Kbf. - Dresden Kbs. - 12.59 - Grimma ob. Bf. - Leipzig Kbs. - 1.42 - Dresden Kbf. - Leipzig Kbf. - 3.45 - Leipzig Kbf. - Grimma ob. Bf. - 5.11 - - Leipzig Kbf. - Dresden Kbf. - 5.45 - Leipzig Kbf. - Großbothen - 7.11 - Grimma ob. Bf. - Leipzig Kbf. - 7.2S - Dresden Kbs. -^Leipzig Kbs. - 8.48 - Leipzig Kbf. - Grimma ob. Bf. - 900 - Großbothen - Leipzig Kbf. - - 10.36 Am 28. Dezember und 6. Januar wird der Verkehr wie an Werktagen durchgeführt. Der Ausfall von entbehrlichen Zügen wird besonders durch Scholteranschlag bekannt gegeben. — Naunhof. Am 22. ds. Mts. hielt der Ueberwachungs- Ausschuß aus der Amtshauptmannschaft Grimma eine Sitzung im Sitzungssaals der Amtshauptmannschaft ab. Kerr Mylau von der Kreishauptmannschaft Leipzig eröffnete die Sitzung, gab die Anwe senden bekannt. In seinen Ausführungen gab er die Richtlinien für den Ueberwachungs-Ausschuß bekannt. Er erläuterte weiter, wie sich der Ueberwachungs-Ausschuß zu den ministeriellen Bestimmungen bei Ausübung seiner Tätigkeit zu verholten hat. Weiter gab er bekannt, daß seit Einsetzung des Ausschusses dem Schleichhandel etwas Einhalt getan worden wäre. Er ermahnte di« Mitglieder, in diesem Sinne weiter zu arbeiten und nicht zu erlahmen, sondern der Sache ihre ganzen Kräfte zu widmen. Von Naunhof gehört der Arbeiterrat Thiemann dem Ueberwachungs-Ausschuß als Mitglied an. — Naunhof. Das Lichtspielhaus bringt in den Weih nachtstagen ein besonders hervorragendes Ftlmwerk zur Aufführung: .Die Sünderin". Dieses Filmwerk ist kürzlich in einem der größten Theater Berlins 14 Wochen lang ununterbrochen bei nicht zu bewältigendem Andrang gegeben worden. Es zeigt die Laufbahn eines jungen unschuldigen Mädchen, das — völlig unerfahren — in die Großstadt kommt. Mik dem Leben und Treiben derselben gänzlich unbekannt, muß sie das Schwerste des Lebens ertragen. Gefängnis ist nicht dos Schlimmste; sie wird u. a. in eine orientalische Laster- Köhle gebracht. Erst nach langer Zeit gelingt es ihr zu flüchten. Mit wenigen Mitteln kehrt fie nach der Keimat zurück, ihr Kind zu suchen. Statt Freude erlebt sie wieder Kummer. Beim Wiedersehen begegnet ihr dasselbe mit den Worten: .Mutti tot!" Da ihr auch die Keimat keine glückliche Zeit bietet, beschließt sie, freiwillig von der Wett zu scheiden. — Zeder Besucher, der fich diese interessante Vorführung onsehen wird, wird aus seine Rechnung kommen und abwechslungsreiche Stunden erleben. A — Zur Bekämpfung der Geschlechtskrankheiten Hot das National-Kyaiene-Museum gemeinsam mit der Deutschen Gesellschaft zur Bekämpfung der Geschlechtskrankheiten eine Wanderausstellung geschaffen, die bereits in einer Reihe von Städten unter lebhaftestem Zuspruch allen Bevölkerungsschichten gezeigt wurde. Wie man uns mitteilt, wird diese lehrreiche Ausstellung binnen kurzem auch nach Grimma kommen und wird vom 4. Januar 1920 ab in der Schulturnhalle der Bürgerschule am Nieolaiplotz der allgemeinen Besichtigung zugänglich sein. — Der 22. Dezember war Winters Anfang. Die Sonne soll morgens 7 Uhr 11 Min. aufgehen, nachmittags 3 Uhr 45 Min. unterr gehen. Vom 23. Dezember ab fängt die Sonne an, später unterzu gehen, zunächst um eine Minute, und vom 2. Januar ab geht sie um eine Minute früher auf. — Eine zeitgemäße Warnung, die in jeder Sladt beachtet werden sollte, veröffentlicht der Bürgerbund Sera. Sie lautet: Auch in Gera find Aufkäufer des Auslandes am Werke, unter Ausnützung der Valuta an Waren einzukaufen, was erreichbar ist. Geschäftsleute, seid gewarnt! Jede Verschleuderung unserer Knappen, nur schwer vermehrbaren Warenvorräte schädigt unser Dolksvermögen! Wenn überhaupt, sollten Verkäufe an das Ausland nur unter Anpassung an die Valutaverhältniffe stattfinden. Im Ausland gilt die Mark jetzt etwa 10 Pfennig. — Leipzig. Tanzklubmitglieder als Treibriemendiebe. Vor einiger Zeit waren aus einer Leipziger Fabrik mehrere sehr wertvolle Ledertrelbriemen verschwunden, ohne daß es damals gelungen wäre, die Diebe zu ermitteln. Jetzt ist «s der Kriminalpolizei geglückt, ihrer habhaft zu werden. In den Tätern wurden zwei junge Leute der bestohlenen Firma ermittelt, denen man die Tat niemals zugetraut hätte. Einer von ihnen gehörte, wie auch schon die Schänder des Schillerdenkmals, einem Tanzklub an. Beide kamen mit ihrem wöchentlichen Taschengelde nicht aus, machten kleinere Schulden und verfielen schließlich, um ihren .gesellschaftlichen Pflichten" genügen zu können, auf den Gedanken, in ihrer Fabrik die Treibriemen zu stehlen und diese zu verkaufen. Einer der Burschen ist sogar moralisch so weit gesunken, daß er sich unter das Diebesgestndel am Fleischerplotze mischte und sein Leder dort seilbot. Und das alles nur, um im Tanzklub .nobel mitmachen" zu können. — Leipzig. Diebischer Student. Die zahlreichen Dieb- stähle an Torderobegeaenständen der Studierenden m der Universität haben jetzt eine überraschende Aufklärung gefunden. Auf der Straße wurde ein Mann von einem Polizeibeamten angehalten, weil der Beamte bemerkt hatte, daß jener zwei Paletots angezogen hatte und außerdem mehrere Ueberzteher über dem Arm trug. Bei näherer Untersuchung wurden nicht weniger als ein halbes Kundert Ueber- zieher, zahlreiche Süke und Kandschuhe gesunden. — Leipzig. Dem Leipziger Mehamte ging eine Mitteilung des Retchswirtschaftsministeriums zu, wonach es zur Ausnahme in den Kaushaltplan für das Rechnungsjahr 1920 den Betrag von 2 Millionen Mark als Beitrag des Reiches für die Mustermeffe in Leipzig anmelden werde. — An der Keiltgea Brücke wurde aus einem Sandhaufen die Leiche eines gutgekleideten, den besseren Ständen angehvrenden Mannes im Alter von etwa 2S Jahren ge- funden. Es ist Raubmord anzunehmen. — Leipzig. Die nächst« Generalversammlung des Deutschen Buchdruckerverbandes findet am 31. Mai 1920 tm Dolkshaus zu Leipzig statt. Für die Verhandlungen find zehn Tage in Aussicht genommen. Dor der Generalversammlung werden die Kongresse der verschiedenen Buchdtuckersparten abgehalten. — Lovitz. Bäckermeister Freudenberg tn Copitz Hot das Potent für eine Erfindung im Malergewerb«, und zwar Deckanftrtch aus Oelfarbenanstrich, vom Paientamt Berlin erhalten. Die Erfindung ist in 16 Ländern angemeldet.
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