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SSnzliL «tnstellen müssen um ttl baß Chao- Nr Macht güter, -die auf Men Stationen ausgehäuft find- Ordnung zu brtWen. Um den Kohlenverbrauch zu beschränken, preist die Regierung gegenwärtig einen andern Brennstoff, daS „Mazut", «m. VS ist eine Art unraffinierte- Petroleum, da- in hinreichenden Mengen erhältlich ist und sich zu Heizzwecken sehr eignen soll. ES ist rein, billig und nimmt weniger Raum als Kohle in Anspruch. In Ruß land und Rumänien wird eS seit Jahren für Lokomotiven und Fabriköfen verwendet. ES hat jedoch auch Rachteile. Zur Beheizung von Wohnungen läßt eS sich nicht ver wenden, weil das Vorhandensein grober Behälter' mit diesem leicht brennbaren Stoff zu feuergefährlich wäre. In den Heizkörpern der Lokomotiven und Fabriken kanrn es nur gebraucht werden, nachdem diese den erforderlichen Veränderungen unterzogen worden sind. DaS Mazut wird nämlich in den Herd «ipritzt, wo eS in fein verteiltem Zustand und mit Luft vermengt verbrennt. So lange die in Frage kommend« Vorrichtung nicht angebracht ist (und das geht heute nicht fo leicht), ist daS Mazut nicht viel mehr als nur ein «theoretischer Ersatz" für die fehlende Kohle, der die erstarrten Hände und Fübe der Variier nicht zu erwärmen vermag. Augenblicksbil-er aus England. Folgen des Krieges. Ein untrügliches Zeichen des riesigen Umschwünge-, der sich infolge des Weltkrieges in den ÜebenSumständen und Vermögensoerhältnissen der Bevölkerungsklaffen voll zogen hat und noch vollzieht, konnte man dieser Tage in den öffentlichen Versteigerungslokalen Londons finden, be sonders bei Christie, wo die Treuhänder deS jüngst ver storbenen Herzogs von Hamilton, um die bedeutenden Erbschaftssteuern zu bezahlen, wunderbare Gemälde alter englischer und niederländischer Meister unter den Hammer bringen ließen. Ein Bild von Romney, ^Beckfords Kinder", erzielte den höchsten Preis, der bisher für einen englischen Meister bezahlt worden ist, nämlich 62000 Guineen (1040 000 Mark), die ein Kunsthändler namenS Duveen für daS Bild bezahlte. Schon vor zwei Jahren wollte derselbe Händler es der Familie abkausen; aber der Be sitzer erklärte damals stolz, daß die herzogliche Familie sich niemals von dem Bilde trennen würde. Die übrigen zwölf Gemälde auS der herzoglichen Sammlung, die zum Verkauf standen (darunter mehrere Ahnenbilder), brachten zusammen nahezu 16S000 Pfund Sterling oder 3380000 Mark. WaS aber besonder- auffiel, war, daß man unter den Käufern zahlreiche durch den Krieg reich gewordene Leute sah, für die früher wohl alle Kunst ein Buch mit sieben Siegeln war. Ob sie durch den Besitz großer Reichtümet kunstverständiger geworden find, bleibe dahingestellt. * Ein ebenso auffälliges Zeichen der Zeit ist die be deutende Erhöhung der den Arbeiterführern bezahlten Gehälter und Bezüge. Unter anderm zahlt jetzt der Ge verkoerein der EiMbahner^etnem Präsidenten, dem während deS letzten EisenbahnMusstandes vielgenannten I. H. Thomas, 20000 Mark Gehalt, wovon allerdings 4(V0 Mark als Einkommensteuer in Abzug gebracht werden muffen. Dieses Einkommen von 20000 Mark ist aber bescheiden zu nennen im Vergleich mit dem Gehalt eines Kabinettsministers, daS Thomas wiederholt aus geschlagen hat, und daS 100000 Mark beträgt. Neulich unterhandelte Thomas wegen des Ankaufs eine- Wohn hauses. AlS die Eilenbahner davon Kenntnis erhielten, kauften sie daS HauS für ihren Führer an und beschenkten ihn obendrein mit einem stattlichen Kraftwagen, zu einer Zeit, wo die Kabinettsminister auf Mahnung deS Hauptes der Regierung auf die ihnen vom Starcke gelieferten Autos verzichten mußten. Wenn die Minister vom Bahn hof zum Parlament wollen, müssen sie eine Droschke" nehmen oder zu Fuß gehen. * Die unglaublich hohen Gewinne, die gewisse Ge schäfte infolge des Krieges zu verteilen in der Lage find, muß man als eines der unerfreulichsten Zeichen der Zeit bezeichnen. So hat jüngst der Abgeordnete Me Lurdy im Unterhause auSgerufen, er wolle ausfindig machen, warum eine arme Näherin 1V, PennieS für eint Spule Baum wollfaden bezahlen muß. Der neugierige Parlamentarier hätte dies ohne große Mühe auS der Jahresrechnung der auch auf dem Kontinent bekannten Firma CoatS u. Co., deren Haupt vor nicht langer Zeit inS Oberhaus Nrsetzi worden ist. erfahren können. Diese Firma zahlte vor dem Kriege 30 A Dividende. Seit ISIS kommen trotz der hohen Extragewinnsteuer 40^°^ur Verteilung, und zwar erst nachdem über 1160000 Pfund Sterling für ver schiedene Zwecke beiseite gelegt, 2299440 Pfund Sterling als JahreSgewtnn bezeichnet worden find. Kein Wunder, daß hie Pfunbaktien der Firma CoatS jetzt auf Ler Börse zehnfachen Wert haben, also mit 10 Pfund Sterling ver handelt werden; denn jeder Aktionär soll eine Extra- dividende von 100 °/o seiner Anlage erhalten! Und das alles muß die arme Näherin bezahlen . . . Dell- und Volkswirtschaft. Der Stand der Mark. Bet der nachstehenden Tabelle bedeutet Brief--angeboten >und Geld ----- gesucht. Die Valuta steht jetzt für je 100 Gulden (G), 100 Kronen (Kr.) besw. 100 Frank (Fr'j: VvrsenplStz- ir. Geld f Bries S L». Geld j Brief S. Geld 12. Brief Amsterdam G 1783V» 1735 V» 1683V» 1685V, 1668V» 1670V» Kopenhagen Kr. 884V. 866'/« 859V. 860V. 869V. 870 V« Stockholm Kr. 974V« 975V. W8V. 969V. S69V. S70V« Christianis Kr. 936V. 938V. 981V. 932'/. 989'/. 947V« Bern Sr. 834V« 885V. 80SV. 810V. 804V. 805V« Im Frieden kosten im Durchschnitt 100 holländische Gulden 170 Mark, 100 dänische, schwedische bezw. norwegische Kronen 112 Mark und 100 Frank rund 80 Mark, von kleinen Kurs schwankungen natürlich abgesehen. * Berliner Produktenbörse. Amtlich notierte Preise der Berliner Produktenbörse am 4. Dezember: Hafer iür 1000 Kilogramm loko 1850—1900 Mark ab Speicher fiel Wagen, 1^20—1840 Mark ab Bahn. Tendenz fest. Nicht- amtlich sind folgende Preis« ermittelt, alles für 60 Kilo gramm ab Station: Erbsen, Viktoriaerbsen 860—385 Mark, gelbe und grüne Erbsen 280—345 Atarh Bohnen, weiße inländische 860—410 Mark, Peluschken 175-190 Mark, Pferdebohnen 185—198 Mark, Wicken 116—140 Mark, Lupinen 52—68 Mark, Seradelle 96—112 Mark, Wiesen heu lose 34—87 Mark, Kleebeu 80—42 Mark, Stroh, draht- gepreßt 13V,—15 Maik, gebündelt 11Vr—12V» Mark, Runkel rüben ie nach Adladestatton 5V«—SV, Mark, Kohlrüben, gelbe 5V«—6V« Mark, weiße 5—5 V« Mark, Möhren, rote SV«-10 Mark. * Unser Handel mit Amerika ist in schnellem Wachsen begriffen. .Eine Statistik des amerikanischen Handelsamtes besagt darüber, daß vom Januar bis Oktober I9l9 ein schließlich die amerikanische Ausfuhr nach Deutschland 420 094 Dollar betrug, während sich die deutsche Einsuhr nach Amerika auf 491478 Dollar beläuft. Tkah und Sen». o Prämienanleihezeichnungen auch am Sonntag. Um es der werktätigen* Bevölkerung zu ermöglichen, ohne Verlust an Arbeitszeit ihre Zeichnungen auf die Deutsche Spar-Prämienanleihe 1919 auSzusühren, hat die Reichs- bank ihre sämtlichen Bankanstalten angewiesen, kommenden Sonntag, außerhalb des Gottesdienstes, Zeichnungen ent» gegenzunehmen. Ferner sind sämtliche Vermittlungsstellen darauf hingewiesen worden, von sich aus ähnliche Er leichterungen in möglichst weitem Umiange zu gewähren. O Mit der Ausgabe der Sv-Pfennigstück« aus Alu minium soll nunmehr begonnen werde». Sie ist schon angeordnet worden, so daß die wegen des Kleingeld mangels ersehnten Münzen wohl bald im Verkehr er scheine werden. ' 0 Dentfch - niederländischer Poststachtstückverkehr. Wegen der schwierigen Verkehrsverhältnifle im de^sch- niederländischen PMfrachtstückoerkehr find am 1. Dezember folgende Änderungen eingetreten: Postfrachtstücke können vorläufig nicht mit Nachnahme belastet werden. BtS auf weiteres können Postfrachtstücke auS Deutschland nach den Niederlanden nur bis zur deutschen Grenze sreigemacht werden; die auf die niederländische Beförderungsstrecke entfallenden Gebühren werden von dem Empfängers ein- gezogen. Im Falle der Unbestellbarkeit derartiger Sen dungen hat jedoch der Absender außer sämtlichen Gebühren für die Rückbeförderung auch die sonst vom Empfänger zu entrichtenden niederländischen Gebühren für die Hin- besörderung zu tragen. Fracht-Gebührenzettel find bei Po ^frachtstücken nach den Niederlanden nicht mehr zulässig. 0 Die Berliner Gastwirte wolle« zugunsten deS Schleichhandels streiken. Die scharfen Verordnungen gegen Schleichhandel und Wucher haben bei den Berliner Gastwirten böse- Blut gemacht. Auf Anregung des Hotelbesitzer-VereinS wird in der nächsten Woche ein« große Protestverfammlung aller VeMnN Le- GakMrW- Gewerbes stattfinden. Der Versammlung Wird der Ertrag mrgelegt werde». Unter Umstanden Mit dem 10. Oezember sämtliche Küchenbetrtebe in Gaststuben, Restaurants und Hotels zu schließe«. o La- Neustrelitzer Schloff rin KurhavS. DaS grobherzogliche Schloß in Neustrelitz, da- zuletzt von dem veistorbenen Großherzog Friedrich unL WM Mutter be wohnt war, wird jetzt, nachdem auch die Herzogin-Mutter für immer nach Dänemark übergesiedelt ist, an eine Berlin- Hamburger Gioßfirma verpachtet werden. DaS Schloß wird mit seinen Nebenbauten und Gartenanlagen zu einem Kurhaus eingerichtet werden. o Deutscher Dampfer gesuulen.« Der durch den ^PordoMeekanal mit Zeiner Koksladung gekommene Dampfer »Elbing- ist auf der Fahrt nach einem östlichen deutichen Hafen in der Hohwachter Bucht, nachdem daS Schiff vorher auf Grund geraten und leck geworden war, gesunken. Die Bemannung ist gerettet. s Mafsenreisen von Amerikaner» nach Europa. »Daily Telegraph- meldet auS Newyork, daß sich 7000 Amerikaner nach Europa eingeschifft hätten. Diefe 7000 Personen bilden nur den Vortrupp von etlichen 10000 Amerikanern, die im Frühjahr und Sommer das alte Europa besucheu werden. O Sportgerät in Personenwagen auf der Eisenbahn verboten. Schneeschuhe,Rodelschljttenundsonstige Winter- iportgeräte aller Art dürfen bet der Eisenbahn kdeder in die Personenwagen mitgenommen noch als Reisegepäck oder Expreßgut aufgeltefert werden. Dies« im.Januar 1918 eingeführte Beschränkung kann nicht aufgehoben werden, solange die Eisenbahn infolge der siohlenknapp- beit und des Lokomotiomangeis noch mit erheblichen Betriebs- und Verkehrsschwierigkeiten zu kämpfen hat. o Lagernotgelv für Sammler. Dem während deS Krieges herrschenden Mangel an kleiner Münze und Wechselgeld hatte die Heeresverwaltung für die zahlreichen Kriegsgefangenenlager durch Herstellung von Lagernotgeld, und zwar sowohl in Scheinen als auch in Münzen, abge holfen. Die Herstellung war den Inspektionen und Lager kommandanturen riberlassen. Inzwischen ist dieses Not geld allgemein außer Kurs gesetzt morden und zur Ein ziehung gelangt. Die zntn Teil recht erheblichen Bestände sind dem Reichsverwertlingsamt zur zweckmäßigen Ver wertung zugunsten der Reichskasse anheimgefallen. Kin be chränkter Teil die?es Lagernotgeldes toll nun von der Vernichtung ausge chloffen und der Sammlerwelt zugäng lich gemacht werden. T Studentenkundgebnng gegen hohe Straffenbahn- preise. Die gesamten tschechischen Studenten der Universität in Prag, mehr als 6000 an der Zahl, haben auf eine lehr originelle Weise gegen die beabsichtigte Erhöhung des Straßenbahrcharlls prolestiert. Sie zogen geschloffen durch die belebtesten Straßen von Prag und verhinderten so während mehrerer Stunden den gesamten Straßenbahn- oerlehr. Em übereifriger Wagenführer, der weilerfahren wollte, wurde vom Wagen heruntergeholt und durch geprügelt. Nachdem in den Mittagsstunden der besonders starte Verkehr der Straßenbahn vollkommen lahmgelegt worden war, wandte sich der Zug hem Rathause zu, wo eine Deputation den Bürgermeister zu sprechen begehrte. AlS die Studenten nicht sofort vdrgelassen wurden, machten sie eine so stürmische Katzenmusik, daß -sich der Bürgermeister beeilte, auf den Balkon des Rathauses zu kommen und zu versichern, Lab er rmt den Studemen sympathisiere. o Gefälschte Zigarettenbanderole« tauchen neuer dings mehr und mehr auf. Ta die Schwindler dabei m:t auferordentlicher Verschlagenheit vorgehen, ist die Fest nahme der Fälscher überaus schwierig. Nur mit großer List gelang «S dieser Lage einem Beamten dec Militär- potizei an der holländischen Grenze, ein solches Fälscher nest auszuheben. Die Untersuchung des Nestes förderte u. a. im Keller einige tausend Stuck fertig gedruckte Ban derolen zu Tage. Die Fälicher wurden verhaftet. 0 Keine Ware an Ausländer für deutsches Geld. Eine große Anzahl Geschäftsleute in Hannover hat be schlossen, ar^ Ausländer keine Ware zu verkaufen, wenn diese mit eingewechseltem deutschen Geld« zahlen wollen. Ausländisches Geld wird beim Einkauf nur angenommen, wenn der volle Wert des deutschen Geldes berechnet wird, also der holländische Gulden mit 1,80 Mqrk, der fran zösische Frank mit 80 Pfennigen, dec schweizerische Frank zu 80 Pfennigen, die dän sche Krone zu 1,15 Mark, der englische Schilling zu 1 Mark. Am den Atesttz. Roman von Rina Meyk«. 74 „Gräfin Elisabeth ist mir, während der leider kurzen Zeit unseres Aufenthaltes in Plauen, eine liebe Freundin gewor- den!-sagte Koro von Höhle»: und reicht« dem Grafen mit ruhigem Lächrln die Hand. »ES freut mich, endlich auch die Bekanntschaft ihres Sohnes zu machen. Wie ich gehört zu ha ben glaube, sind Sie erst Vorgang kurzer Zett von einer länge- ren Reise zurückgekehrt." „Vor ungefähr vier Wochen, Baroneffe!" erwiderte Graf Herbert, auf den die Bemerkung dieses Fräuleins von Höhlen durchaus nicht den gewünschten Eindruck machte, in sehr küh lem Ton. DaS Gespräch mit der Mutter am Abend seiner Lnkunst fiel ihm ei»». Er fand, daß dir Worte dieses schönen Mädchens in gar keinem Einklang mit dem danutts Gehör ten standen, aber gerade diese Bemerkung entschied nicht zu hret: Gunsten. „Ist eS wirklich schon so lange her?- schlug die Stimme der Baroneffe in berückenden: Wohllaut wieder ap sein Ohr. Wenn ich nicht irre, kamen Sie aus Italien. AuS dem Lande der Sonne direkt in das Reich der Liebe!" fügte sie mtt be- »eutungSoollem Lächeln hinzu. „Wer eS doch auch so gut Ha hm könnte, wie Sie Glücklicher l" „Wünschen Sie daS wirklich, mein« Gnädigste?" „Aber natürlich! Gehören etwa Sie zu jenen Undankba ren, denen das Leben nie etwa» recht machen kann? Gte find zu beneiden, Graf Herbert; denn neben allen Glücksgütern, mit den«: daS Schicksal Sie überschüttete, gab er Ihnen sine liebreizende junge Frau; wa» also verlangen Sie noch mehr?- Gin konisches Lächeln huscht« Über de- Grafen ausdrucks volles Gesicht. „Nichts, meine Gnädige!" «widerte « mtt ein« ttefen Verbeugung. „Ich erkläre mich nicht nur völlig befriedigt, sondern — sogar zu Boden gedrückt von der Güte metneS Schicksals. - - „Ihren Worten könnte man leicht zweierlei Bedeutung beilegen, lieb« Graf!" entgegnete Kora und drohte ihm lä chelnd mit den: Finger. „Ich allerdings bin nicht boshaft von mein« men!" entgegnete er gleichgültig. „Doch weshalb frage.'. Sie, Baroneffe?" „Weil dieser feit einiger Zeit vielgesuchte Arzt in sehr iM' Graf Herbert fuhr zurück. „Nicht tm mindesten, väroneff-l- «widette er kühl. „Ich wund«« mich höchstens, wie genau Vte üb« alle« ume:- richtet sind. Ein« schwül« Pause entstand: Graf Plauen, dessen Stirn sich immer mehr gefurcht hatte, blickte gespannt in das Gesicht der Sprechenden, Kora betrachtete ihn mtt halb boshaft«:» halb mitleidigem Lächeln von der Seite. „Sind Gte eifersüchtig, Graf?- fragte sie und wandte ihm, sich leicht in ihrem Gefiel oorneigettd, voll ihr schö ne- Gesicht zu, aus dem die dunklen Augen ihn forschend an blickten. ... hätte daß nicht getan? — 2 einen Korb." „WaS ich sehr begreiflich finde und worüber Gie sich wei- zu be- t« nicht wundern dürfen, lieber Graf!- warf Kora unschnl- Graf Ulrich, d« LiS jetzt den schweigsamen Zuhvr« abge geben und wie bezaubert in KoraS regelmäßiges, in seinem ruhigen Ernst entzückende- Gesicht gestarrt hatte, schrak aus seinen Gedanken auf. „Doch, Baroneffe!- «widerte er zerstreut. „Doktor Herm sen meint, daß PapaS. Organismus die Krists überstanden hat. Auf den freien Gebrauch sein« Gliedmaßen allerdings wird « für den Rest seines Lebens verzichten müssen. - „Der Aermste! — Und doch können wir alle von Glück sagen, daß uns da- Schrecklichste erspart bleibt. — Doktor Hermsen ist ein sehr geschickt« und gesucht« Arzt, wie «s scheint und jedenfalls eine hervorragende Persönlichkeit. — Ich vermut«, Gi« kennen die Berühmtheit unser-- lieben Krähwinkel», Graf Herbett?" »Während der Krankheit meine- verstorbenen Schwieger- big dazwischen. „So viel ich weiß, ist Ihre Bekanntschaft mit der Gräfin biß vor der Hochzeit «ine nur sehr flüchtige ge- wesen und TM- mag weder Grund «och Gelegenheit gehabt haben, Ihnen derartige, ihr früheres Leben betreffende Eröff- nungen zu machen. Was Doktor Hermsen anbelangt, so gehört er zu den ältesten Bekannten ^der heutigen Gräfin Plauen. Die beiden waren Juaendfrennde, wie mir ElliS selbst er- zählte und — wer weiß — wären nicht gerade Gie mtt Ihren: Antrag« dazwischen getreten, ans den Jugendfrennden hätte ein sehr passende» Paar werden können. Natürlich gab man dem Magnaten den Vorzug — wer hätte La» nicht getan? — und Doktor Hermsen erhielt einen Korb." > höchstens, wie genau Vte Uber alle» ume:- aber» Sie Ltt Geschichte von Nm Korke auch rau, od« ist sie, wmn ich mich so ausdrücke« darf, eigene Kqmpoßttonf- 248.20 genug, um einen anderen Sinn in dem Gehörten zu suchen, vater» bin ich einige Male mit dein Herrn zusammengeta n kenne außerdem Ihre Gemahlin und bin überzeugt, daß je- ' " — " ' ' - der Mann Sie um den Besitz diese» Schatzes beneiden wird." „Sehr schmeichelhaft, Baroneffe! — Gestatten Gie mir, Ihnen im Namen der Gräfin meinen Dank für dies«» Lob hen Beziehungen zu Ihrer Frau Gemahlin steht," erwider e au-zusprechen." iKora mtt einem lauernden Getteublick auf ihren Nachbar. »ES ist kein Lob, lieb« Graf, nur die'Wahrheit. St» wis-! „Beziehungen?" fragte er kühl, doch ihrem Ohr entging sen vielleicht nicht, daß ich während meines Aufenthalts j«! "otzdem nicht der Ton des Mißmutes, der Plauen da» Vergnügen hatte, ein paar unvergeßliche Wochen ^"9. „Mu schemt,S:e drückenstch mcht richtig auS.menre mtt der heutigen Herrin de« Schlöffe» zu verleben?" ; ^nädlge! 9- weiß. Laß Graf WMgenstem und ferne Tochte- Doch ich hörte davon!" * Nele Jahre in dem Hermsenschen Hause wohnten, von irgend "Nun,'dann wttden Gie begreifen, wie sehr ich st« schützen welchen anderen veziehnngen aber hörte ich niemals etwas!- lernte. Wir find Freundinnen geworden, Herr Gras und, e» j " ist mein sehnlichster Wunsch, sie bald wieder einmal zu " suchen.- „ES wird un» eine Ehr« s«in, Baroneffe!" . »Hoffentlich fühlt ElliS sich weniger geehrt und mehr er freut üb« meinen Besuch!" warf Kora mit schelmischem Lä cheln dazwischen. „Wenn mu erst alle» wieder in» rechte Geleise käme und vor allen Dingen, wenn uns« lieber Kran- t« endlich gesund und kräftig mitten unter uns weilte! Glau ben Gie mk, Graf Herbert, das furchtbar« Unglück Ihre» OnkelS liegt wie «in Alp auf unseren Gemütern. Wie'geht eS Ihrem Vater, Graf Ulrich? — Macht d« Arzt k«in« Hoffnung auf baldige Besserung?"