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Nachrichten für Naunhof : 15.10.1919
- Erscheinungsdatum
- 1919-10-15
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id178785101X-191910157
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id178785101X-19191015
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-178785101X-19191015
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Nachrichten für Naunhof
-
Jahr
1919
-
Monat
1919-10
- Tag 1919-10-15
-
Monat
1919-10
-
Jahr
1919
- Titel
- Nachrichten für Naunhof : 15.10.1919
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Zwei Blockaden. Zu den Borwürfsß die am häufigüen gegen bi« deutsche PoWk — vor wie nach der Revolution — er« hoben wurde«, gehört dir Behasptu«^, daß die Rechte ae- wSHnlich niM wisse, was die Linke tu^ daß sie voller Wchersprnche sei und deshalb i» der gangen Welt Miß trauen erzeugen müsse. D« Mann, der diese» Borwnrf« als mrbegründet nachweisen kann, soll erst noch geboren werden. Aber bas Kunststück, das die hochwohllöbUcbe Entente soeben fertig gebracht hat, stellt jedes deutsche Verschulden auf diesem Gebiete weit in den Schatten. Mit der einen Hand erneuert sie die Sperre der Lebensmiltel und Robstoffsendungen unter gleichzeitig« Abweisung aller finanziellen Verhandlungen, dte zu ein« Erleichterung unserer Lage führen könnten; und mit der anderen läßt fie uns freundlichst aufsordern, an der hermetischen Blockade gegen Sowjet-Rußland teilzunehmen, zu der sie, nach dem Scheitern aller ihrer militärischen Bemühungen gegen die Herrschaft des Bolschewismus, als letztem Auskunftsmittel, sich endlich entschlossen hat. Mit der grausamsten Rücksichtslosigkeit gegen unsere eigenen Lebensmöglichkeiten verbindet sie, etwas säuerlich lächelnd allerdings, die Aufforderung, wir möchten, gleich allen neutrales Ländern der alten und der neuen Welt, jeden mündlichen und schriftlichen Verlehr, jeden Waren austausch, jede Geld- und Geschäftsverbindung mit dem bolschewistischen Rußland verhindern. Denn die von hier drohende Gefahr einer internationalen Revolution bat eS plötzlich auch den Herren des Obersten Rates in Paris angetan — nachdem sie ihnen von feiten der deutschen Re gierung ungezählte Monate hindurch vergeblich gepredigt worden ist. Sie sehen, von schier hoffnungsloser Blind heit mit einem Male geheilt, vom Osten her eine Be drohung der nationalen Sicherheit aller Mächte Herauf ziehen und bezeichnen es als wünschenswert, daß alle Mächte, die den Frieden und die soziale Ordnung wieder herzustellen suchen, sich vereinigen, um diese Gefahr zu bekämpfen. Den Frieden und die soziale Ordnung! Wie lechzt gnade . daS deutsche Volk nach diesen beiden höchsten Gütern, und wie sehr hpt gerade die Entente ihr mög lichstes getan, um uns nicht zu ihnen gelangen zu lassen. Wir wollen gar nicht von den tausend Fesseln des JriedensvertrageS, von der unerbittlichen Härte sein« Durchführung reden: bleiben wir nur beim Kapitel des Bolschewismus, der fortgesetzt an unserer Ostgrenze brandet und mit aller Macht seinen lieben Freunden und Gesinnungsgenossen in Deutschland dir Hand zu reichen sucht, um mit ihrer Hilfe in das Herz Europas einbrechen zu können. Was wir auch tun mochten, diese Pest von unS abzuwehren, immer wurden uns von feiten der Entente Steine in den Weg geworfen, immer wurde ihre ganze Pretzmeute gegen uns losgelassen, immer wurden die innerpolitischen Gegner der deutschen Regierung er muntert und ermutigt, den Arm zu lähmen, der den Oste« schützen wollte gegen das übergiessen des Bolschewismus auf nichtrussijches Gebiet. Und in demselben Augen blick, in dem die Entente sich endlich, endlich zur Gemein samkeit der europäischen Interessen gegenüber dem wilden, in ein soziales Mäntelchen gehüllten Tartaren- tum des Ostens bekennt, beharrt sie darauf, daß die militärische Verteidigung gegen die andrängende Flut von kurländischem auf deutschen Boden zurückverlegt wird — beharrt sie darauf mit einer Strenge, die wirk lich einer besseren Sache würdig wäre. Mit einer ganzen Reihe beleidigender Unterstellungen wird b« deutschen Regierung in der zweiten, von Marichall Foch unter schriebenen Note oorgehalten, daß fie sich ihren Ver pflichtungen im Baltikum bewußt entzogen habe. Des halb wird fie auch dort der Aufsicht einer französischen Militärmission unterstellt, und erst wenn deren Leit« uns auf Grund seiner Wahrnehmungen an Ort und Stelle ein Wohloerhaltenszeugnis ausstellt, kann von ein« Zurücknahme der am 27. September verhängten neum Blockade gegen unS die Rede sein. Ein klaffender« Widerspruch, als er in diesen beiden Noten sich auftut, ist kaum vorstellbar. Wohnen auch in der Brust der Entente bereits zwei Seelen? Die Völkerbundseele, der Herr Wilson hatte Leben einhauchen wollen, die aber, bis jetzt wenigstens, nicht leben und nicht sterben kann — und die ClemencE-Seel«, deren Rachedurst gegen Deutschland überhaupt nicht zu stillen ist? Dem sei, wie ihm wolle. Die deutsche Regierung sieht sich jedenfalls durch dieses eigentümliche Doppelspiel vor eine etwas sonderbare Lage gestellt. Wirtschaftlich vermögen wir de« Bolschewismus auMNÄtSlich uM« zu stärken noch zu schwächen; insofern ist d« Aufruf der Entente an eine falsche Adresse ergangen. Wir können ihn allenfalls, waS seinen Ausdehuungsdrang nach Weste« betrifft, militärisch bändigen — und gerade daran will Marschall Foch uns jetzt mit recht unsanft« Gewalt ver hindern. Sollte die Bekehrung der Entente nicht noch den letzten Schritt -urücklegen können, der zu tun übrig bleibt, wenn der Bolschewismus wirklich aus den Angeln gehoben werden soll. Was General v. d. Goltz sagt. D« Londoner »Daily Expreß" veröffentlicht Angaben eines Korrespondenten über eine Unterredung mit Gene«! o. d. Goltz in Mitau. Danach erklärte der General, er sei von der deutschen Regierung zurückberufen worden, daß aber die Truppen dort bleiben werden, oder bester gesagt, daß sie künftig nicht mehr deutsche, sondern russische Truppen sein werden. Sie hätten mit der deutschen Re gierung nichts mehr zu tun. Nach Deutschland werden fie nicht mehr zurückkehren. In dem klemm Heer, daS Deutschland geblieben ist, ist für Offiziere kein Platz mehr. Diese Menschen find jetzt heimatlos. Früh« würben sie nach Amerika ausgewandert sein, das ist jetzt nicht möglich, darum zogen sie nach den baltischen Ländern. ES treffe nicht zu, daß ihre Tätigkeit politischer Art ist und daß sie die deutsche Monarchie wiederherftellm «voller» Keine deutsche Truppen in Riga. DaS Pariser Blatt „Liberi^" berichtet, van berufener skandinavischer Seite werde die Nachricht von der Besetzung Rigas durch deutsche Truppen als unrichtig bezeichn«. Die Deutschen, die angeblich Riga besetzt haben sollten, sind die Truppen des Obersten Awaloff-Bermondt, die sich selbst als russische Westarmee bezeichnen. Unter diesen Truppm befinden sich vielleicht* deutsche Überläufer, und, wie es scheint, ist auch die Eiserne Division unter Major Bischoff zu ihnen übergetreten. Ab« die sogenannte russische Westarmee scheint Riga überhaupt nicht genommen zu haben. Denn Clemenceau erklärte in der Paris« Kammer, die Arm« des Obersten Awaloff sei von den Letten zuvückgeschlagen worden. Die Sage im Kampfgebiet. Die lettische Negierung verließ nach Nachrichten auS HEngforS Riga und befindet sich in RodenpoilK Die lettischen Truppen erhielte« den Befehl, sich auf dLS linke U er der Düna zurückzuziehen. Man beaWchtigt, an den Dünabrncken Stellung zu nehmen. Der Befehls hab« d« Truppen in Mitau, Oberst Awaloff-Bermondt, proklamierte Ksrland alS russisches Generalgouvernement und rief sich selbst als Generälgouverneur auS. Er wird vom deutsch baltischen Adel unterstützt. Nach ein« Meldung auS Helsingfors gingen die estnische Flotte und ein großer Teil des englisch-französischen Geschwaders nach der Rigaer Bucht ab. Nach weiteren Meldungen sandte Bermondt der letti schen Regierung ein Ultimatum, in dem er eine voll ständige Neuorientierung ihrer Politik verlangt. Gegen wärtig ist Riga noch in lettischem Besitz. Die deutsche Gesandtschaft versuchte, Riga vor Beginn der Operationen zu verlassen, wurde aber lettischerseits zurückgehalten. Das lettische Preßburesu meldet: Angriffe in Richtung Keckau, Friedrichstadt und Olai unter Teilnahme von Panzerzügen und Flugzeugen. Englische und französische Kriegsschiffe liegen vor Riga gefechtsbereit. Die lytische Regierung richtete ein Hilfegesuch an die Alliierten, die Polen und Estland. Estland beschloßt Lettland zu unter stützen und entsandte einen Panzerzug, der an den Gefechten teilnahm. General Judenitsch hat Bermondt als Landes verrat« e-Wrt und eine Reihe Offiziere zum Abfall ass- gefordert. Deutsches Reim. 4- Noch eine <Lberii«ckM«gökommtffiom D« Fünferrnt fetzte eine VerbandLornnwsion ein, welche die Über wachung der noch in Deutschland befindlichen russischen Kriegsgefangenen ausüben soll, sowie eine weitere mili tärische Kommission, die in Deutschösterreich die Aus- führnng der militärischen Klausekr des FriedenSoertrages durchführen soll. Der Fünferrat beschloß auf Verlangen von Admiral Koltschak und General Denikin, daß ihnen das von den Deutschen während des Krieges erbeutete russische Kriegsgerät überwiesen werden soll. Die Kontroll kommission in Deutschland wurde mit der Durchführung und Überwachung d« erforderlichen Maßnahmen betraut. -b Eine englische SAnune gegen den Säuglings»,ord. Die englische Zeitung »Manchester Guardia«," bespricht in einem Leitartikel die Bestmunung des Friedensvertrages, daß Deutschland 140 000 Milchkühe und 10000 Ziegen an Frankreich und Belgien ausliefern soll. Das Blatt schreibt: „Es herrscht bereits ein entsetzlicher Milchmangel in Deutschland, der täglich seinen Zoll an Kinderleben fordert. Daß die Deutschen in den besetzten Gebieten von Frank reich und Belgien Vieh requiriert haben, ist Tatsache, aber an der Rückgabe dieses Viehes unter den heutigen Um ständen festzuhalten, würde eine Grausamkeit ohnegleichen sein, da es auf die Forderung hinauslaufen würde, als Bezahlung für dieses Vieh unschuldige Kinderleben auf zuopfern. Die Auslieferung des Viehes würde schätzungs weise 600000 Säuglingen das Leben kosten. ES ist genug' Vieh in Australien und in der neuen Welt oorhaude», das zur Auffüllung des französischen und"belgiichen Vieh- stavdes angekauft werden kann. Man sollte diese- Vieh so rasch wie möglich kaufen und Deutschland die Kauf summe da^ür bezahlen laste«/ » Rückkehr der Internierte« aus Polen. Die Polen haben nunmehr mit der Heimsendung der deutschen Inter nierten begonnen. Der erste Transport aus Szczyptono trifft in Kreuz ein. Die Polen begannen auch mit der Entlassung solcher gerichtlich Verurteilten und Angeklagten, deren Fälle klar liegen. Wegen schwieriger Fälle wird demnächst mit den polui che« Justizbehörden verhandelt werden. 4- Blutige Krawalle in der Pfalz. Bei Kund gebungen in Kaiserslautern infolge der Verhaftung von fünf Arbeitervertretern sind französische Offiziere und Soldaten verprügelt und ein Offizier schwer verwundet worden. Französisch« Truppen schoflen darauf auf die Menge; der 19jährige Arbeiter Philipp Felber wurde durch einen Beckenschuß getötet, sechs andere Personen, darunter gänzlich unbeteiligte Frauen, mehr oder minder schwer verletzt, davon einige durch Bajonettstiche. -b Die Goldmilliu« im Aall Manheim Der deutsch nationale Abgeordnete v. Graele hatte an die Regierung die Anfrage gestellt, ob das Reich direkt oder indirekt an der Hergabe der einen Million Mark in Gold beteiligt fei, die angeblich von privater Seite der Regierung zur Befriedigung des französischen Ansprüche im Fall Man heim zur Verfügung gestellt worden ist. Auf diese An frage hat jetzt der Reichsminister des Auswärtigen schrift lich erwidert, daß er die Anfrage mündlich in der Sitzung des Ausschusses für Auswärtige Angelegenheiten vom 7. Oktober dieses Jahres beantwortet habe, da die Erörterung der Angelegenheit vor der Öffentlichkeit zur zeit auS Gründen der äußeren Politik unerwünscht lei. -4- Zu den Enthüllungen Cohns. Der westrusstsche Zentralrat in Mitau bat sich mit den angeblichen -Ent hüllungen des Abgeordneten Cohn in der Nationalver sammlung beschäftigt. Der Zentralrat legt Wert darauf, festzustellen, daß « den dort erwähnten Vorgängen gänz lich fernsteht, und daß sich bisher kein bevollmächtigter Vertret« d^t westrusfifchen Zentralrats in Berlin be funden hat. Der Zentralrat hat wegen seiner Auslands- oessretungen mit namhaften russischen Persönlichkeiten Fühlung genommen. Die Namen der Betreffenden werden nach Abschluß der Verhandlungen veröffentlicht werden. 4- Behebung der bayerische« Regierungskrise. In der Bundeskonferenz der bayerischen sozialdemokratischen Partei wurde eine Entschließung angenommen, in welcher darauf hingewieskn wird, daß die bayerische PolkSpartei und die demokratische Partei auf ihren Bundeskonferenzen den Wunsch -um Ausdruck gebrE haben, daß die jetzige Regierung unter dem Ministerpräsidenten Hoffmann in ihrer bisherigen Zusammensetzung weiter bestehe. Damit sei die gemeinsame Verantwortung für alle bisherige« und wetteren Regierungsmaßnabmen festgelegt. Aus In- und Ausland. Berlin. Wie verlautet, haben alle preußischen Staat?. Minister beschlossen, auf die ihnen zustrhrnde Entfchv ldung s- summ« zu verzichten. Berit». General v. Eberhard ist im Baltikum einge troffen und hat seine neue Kommandostell« übernommen. Eisenach. Bei der Stichwahl zum ersten Bürger meister von Eisenach wurde Dr. Jansen-Eisenach mit 9142 Stimmen gewählt. Der Unabhängige Redakteur Fleißner, Dresden, «hielt 7621 Stimmen. Hamburg. Der Frachtdampferoerkehr mit Mexiko und Havanna ist durch den Dampfer »HanS* wieder ausge nommen worden. Budapest. Das Budapester rumänische MilitärkMumando te-tt mit, daß die rumänischen Truppen die westttMM»D»rW« des tzten Gebiete Ungarns^ geräumt und der r^zavschW Armee übergeben haben. Lonv»«. Dte Lag« im Kaukasus wird iimner ernst«. AngMttch soll von tückschä« Bvlchsvisü» stark agitiert worden lein. Auf den Chet der amerikanischen Mission im Kaumjus wurden zwei ScWfle ahgefe»«t. Es gelang dem General, verwundet zu entkomme«.. Clemenceau und -er Iriedensvertrag. Des .Tigers" Hohn! Bei der Beratung des Friedensvertrages im franzö- sischM Senat hielt auch Clemenceau eine lange Rede, in der er seinen panz«k beißenden Hohn über das darnieder- liegende Deutschland ergoß. So verflieg er sich m a. zu der Äußerung: Wett s« groß genug, um auch Frankrcich einen Platz zu lassen. Wilhelm II hätte gesagt, die Zukunft Deutschlands liege ani dem Wasser. Heute liege seine ZrMtuft unter dem Wasser. Uuglüctttcherwetse hätten dte Franzosen keine Geduld. Die durch den Vertrag geschaffene Luge würde sich in edier Weise entwickeln, dte «ich« n«r von den Deutschen, sondern auch von den Franzosen ab- hänge. Im übrigen aber, sagte Clemenceau, wolle Frankreich Deutschland gar nicht beherrschen. Die Franzosen wollten »frei* sein, um zu befreien. Danach müßten wir Frank reich beinahe noch dankbar sein, daß es uns durch den unmöglichen Friedensvertrag .befreit" hat. Von was befrei«? Deutschlands Entwaffnung. WaS die Entwaffnung Deutschlands angehe — sagt Clemenceau weiter — so müsse er zugestehen, daß zwischen fünf Millionen Soldaten und hunderttausend ein Unter schied sei. Man habe die Militärpflicht gegen die Vor schläge der militärischen Sachverständigen beieitigt. Man habe die ganze schwere Artillerie verboten und die leichte Artillerie- von neuntausend Stück auf zweihundertachtund achtzig herabgesetzt. Warum habe man Deutschlabd diese Kanonen und die Festungen im Osten gelassen? Weil Deutschland ein Interesse daran habe, sich zu verteidigen, und weil Frankreich kein Interesse daran habe, ein bolsche wistisches Deutschland zu sehen. Man dür e nicht ver gessen, daß Polen fünfhundertiünfzigtausend bewaffnete Männer habe mit einer Reserve von vierhunderttausend. Wenn man sage, England und Amerika könnten nicht raich genug zur Hille eilen, dann müsse man bedenken, daß Belgien achtbunderttauseud Soldaten unter Wassen habe. Auch die Tichecho-Slowaken und die Südflawen befänden sich in einer ziemlich starken militärischen Lage. — Clemenceau führt uns recht deutlich vor Augen, was für ein Kleinstaat wir geworden sind. Die Zukunft des deutschen Regimes. Endlich ließ sich Clemenceau noch über die Zukunft deS gegenwärtigen Regimes in Deutschland aus und meinte, es vollzögen sich in der deutlchen Armee Evolu tionen, deren Tragweite man nicht ooraussehen könne. Aber waS er wisse, sei, daß dies« Staat in der jetzigen Weise nicht fortbestehen könne. Krisen seien unvermeidlich. Wenn man ihn frage, welches die Politik Frantreichs gegenüber Deutschlands sei, so antwortete er: Zuerst muß der FriedenSoertrag ausgeführt werden. Das ist der Prüfstein. Eine Kommission von sechzig franzö ischen Offizieren befinde sich bereits in Berlin. Man werde sicher v«suchen, sie zu räuscheu. Aber bis zu welchem Grade? Wenn man seit dem Waffenstillstand Millionen von Kanonen fabriziert habe, dann werde man die er forderlichen Maßnahmen «greisen. Man habe gesagt, die Kontrolle sei von beschränkter Zeitdauer. Das sei wahr. Er befürchte beute die wirtschaftliche Domination mehr als die militärische. Auch die Frage der Verant wortlichkeit müsse gelöst werden. Das werde in Deutsch land Latlachen zeitigen, die mgn nicht kew e. Vts Weihnächte« die Kriegsgefaugenentransporte beendet. Genf, 13. Oktober. Kavas meldet zu der bevorstehenden Keim- schaffung der deutschen Kriegsgefangenen, daß täglichö 000 Mann nach Deutschland abtransportiert werben sollen. Die Abkransporie würden innerhalb 2' , Monaten beendet sein. Friedenswochenhilfe. A. Am 1. Oktober 1919 ist dos Reichsgesetz vom 26. September 1919 über Wochenhilfe und Wochenfürsorge ln Kraft gelreien, durch das die früheren Bestimmungen der Reichsverstcherungsordnung zum größten Teile odgeändert und erweitert werden. Neben der Verdes- serung -er Letllungen der bisher bestehenden Wochenhilse für ver- iich«le Wöchnerinnen ist dte llebsrleltung der Kriegswochenhilse In die Frie-enswochenhtlfe, dte obligatorische Einführung der Wochen- Hilse für verficherungsfrele Wöchnerinnen als Familienhilfe fift die Angehörigen der Versicherten und schließlich die Wochensürsorge an minderbemittelt» Wöchnerin«, denen noch den bisherigen Dor. schrtsten kein Anspruch auf Wochenhilse zusteht, eingesührt worden. Die Leistungen -er Krankenkassen an dte bei ihr versicherten Wöchnerinnen werden unter -en alten Voraussetzungen (6 Monate Versicherung im letzten Jahre vor der Niederkunst) so erhöht, daß von jetzt ab ein Beitrag von 50 M. sür die Entbtndungskosten, ferner ein Wochengeld für 10 Wochen (statt bisher 8 Wochen) in Köhe des Krank«mssdes, mindestens ob« 1,50 M. täglich; weiter eine Beihilfe von 2S M. für etwa notwendttzWerdende Kebommendienste und ärzt liche Behandlung bei Schwangerschastsdeschwerden, — daneben bleibt das etwa satzunasgemüß zu gewährende Schwangerengeld bestehen - und schließlich ein Stillgsld bis zum Ablaufe der 12. Woche nach der Niederkunst in Köhe von täglich mindestens 7S Pfg. gewährt wird. An Stelle der baren Beihilfen für Entbindung?», Schwanger, schastskosten kann dte Krankenkasse freie Behandlung durch Arzt oder Kebamme und Arznei, oder auch Kur und Verpflegung in einem Wöchnerinnenheim gewähren. Dte Kassensatzuna kann ferner den Wochengeldbezug auf l3 Wochen, den Stillgeldbezug bts auf 26 Wochen erweitern. — Die bisher bestehende und teilweise bis zur Beendigung des Krieges (die durch Bekanntmachung des Sloatenausschusses noch Ra tifizierung des Friedensverlrags festgestellt wird) forlzuaewährende Kriegswochenhilse wird in Lie sogenannte Friedenswochenhilfe dadurch übergeleitet, daß einmal die alten fortlaufenden Leistungen aus dte Sätze des neuen Gesetzes erhöht werden, (8 9) und daß ferner, so weit die Voraussetzungen sür die Leitungen der Krtegswochenbeihtlfe nicht mehr bestehen, an deren Stelle die neuen Bestimmungen des Tesches über die Familienhilse und Wochensürsorge sür Minderbe mittelte treten. (8 8) Die bisher nur den Krankenkassen freigestellte Familienhils» (8 208 Relchsversicherungsordnung ist hinsichtlich der Wochenhilse an dl« nichtversicherlen Familienangehörigen der Dersicherlen (Ehe stauen, Töchter, Eltes- unb Pflegetöchter, di« mit diesen in häuslicher Gemeinschaft leben) obligatorisch gemoO worden, so daß diese unge- föhr die gleiche Wochenhstse wie versicherte Wöchnerinnen, nämlich 50 M. Entbindungskotten, 1,80 M. Wochengeld, 0,75 M. Stillgeld und evtl. 25 M. Behebung von Schwangerfchost-cheschwerden, erhal ten. (8 205 a Rrichsverstcherungsordnung). Sind in der Lair^vtrtschaft-«fchästtzte oder Dienstboten von-er Versicherung spflichl befreit <88 418,485, Reichs mrstchenrngsordnung), so Hal der Ardettgeb« Mitgliedern, die mit t! näher bezeichneten Lei Die Krankenkasse wie Krankenpflege an ier und Sterbegeld be 205 b Reichsversicherr sicherten mit Famttten übrigen hob«, die Kr können, das Recht er! erhöhen. Dte Wochenfürsi dte nach den genannte hilf« haben, a«s> Witt Landkronkenkaffe ihr, sicherten Familtenange mittelte gelten Wöchne einkommen 2500 M., zuzüglich 250 M. für jähre vor der Entbtni Für die Uebergar die vor dem 1. Oktob Wochen- und SUllg, schriften, jedoch abzD dem 1. Oktober 1919 Sächsische , Mer Sonnenaufgang Sonnenuntergang 1817 Polnischer Nictzl.de geb — «85! O Das Gesicht die Erhöhung der i Marken, die oorau zur Ausgabe gela Überdruck aufweise Werte von 1 Mart 2 Mark 50 Pfenni stöcke sür die bish 2 Mark in Kupieri zu 1 Mark wird 25 Pfennig und 1 aber eine neue Gr grün, die zu 1 Mo von 2 Mark 50 s Marke zu 2 Mark gedruckt.' Alle drei druck in Buchdruc beiden oberen Eck neue Wert komntt auf den Himmel Dreimännergruore — Naunhof. L gesehes für das Volk! der Elternschaft in - bürgerlichen Gemeinde doch empfiehlt es sich, Wahlen etnzuholen: . — Naunhof. 4 wenn man überhaupt wohl nur noch die 2 Jugend reichlich auf I dabei die große LuW innerungm riesen du ihrem Gewerbe ausn Straße, Kaus um Ka Marktsumsatz wenig zu — Naunhof. Dei Äugel' (Leitung: Frau bot den Besuchern ein, Saale ergriff nach sch« der Redner des Ader das Wort zu einem f, trag. Der berühmte führungen alle Kkrer zugsweise den tiesen u.d formvollendeten Rede an dos Thema über d, im Kinbtick auf Krie nach äußeren Effekten und Volkssreund Bild hoffnungsvoller Ausbl und damit des Einzeln der begeisterten Zuhor, gewonnen hatte. Naä Künstlerehepaares Sa, stellers Dietrich ei erläuterte in humorvol < Ro Herbert uon l schlvsseuen Eqnip sich ein ähnliche« voll südlichem Fc tig der Zauber Myrlenhaine, di, fand er alles grm Welch' trostsi blickte. Verstimmt zo< ehnte den Kops ichloß die Augen. Weß nach Civila- mal zurüchvande Hnnmel wähnen, den« er mit tief« Geräuschlos i Equipage über d, trappel der Pserd ketnden Bewegu« Träumer an man Adrraüka, st« wi bald verkündeten aufregenden Reis« verlangte — er «v Kühler, erfris weckte ihn aus tn Draußen Herrs rrender Windln Lüsten d« große« über Schloß Pim ««blich an, Ziel. I bleierner Mttdigk nächsten Morusn allen Bedienten, schlage staud, woh
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