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Seisenouloer darf jedoch nach wie vor nur gegen Abschnitte dar Setsenkarts bezw. EmpfongsdeslättgMgen verabfalW werden. We Gemeindebehörden hoben über die bet chnen zur MiOsung gew«» geuden SeissnkMmabDckttt über Äeifrnputvec wie bisher Om» psangsdeftäligungsn au«Mrll»n. Wegfall der Höchstpreise für Erbse«, Bohnen und KohlrM. Die Reichsstelle für Gemüse und Obst hat mit Wirkung vom s. d. M. die für vorgenannte Gemüse geltend«, Höchstpreise aufgehoben. W. Dis im- Auftrag der Reichsstelle für Gemüse und WP dekanntgemochten Köchstoreise für weihe Wöhren und Zwiebeln (M- kanntmachung des Wtrtfchastsminifkeriums vom 8. September 1^i abgedruckt in Nummer 204 der Sächsischen Staotszeitung vomS. September ds. Is.) verstehen sich für den Zentner. Das ergibt Wh ohne weiteres aus Ler Reichssttttvv-Bekannlmachung vom 16. AugM Ls. Is., die dadurch lediglich an Preisen adgDöndert und berlchögi worden ist. 1- Lausende Teuerungszulagen für uneheliche Kinder M- kallener Kriegsteilnehmer«. Die laufende» Teuerungszulagen, sie den Hinterbliebenen gefallener Kriegsteilnehmer der Unterklassen Wt Juni d. I. gewährt werden, kommen auch den unchrltchen Krimp- Waisen zugute. Die ihnen gewährten Zuwendungen erhöhen sich ck»- durch für Kinder, deren Mutter lebt, auf 286,60 Mark jährlich, Wr Kinder, deren Mutter nicht mehr am Leben ist, aus 403,20 MNck jährlich. Ebenso können auch die Zuwendung«, für uneheliche Klich« von Militarpersoncn der Oberklassen vom 1. Juni d. I. ab entsprech«^ erhöht werden. — Die Kosten dar Arbeite»' und Soldalenräle für Sachs«». Wie von maßgebender Stelle gemckdet wird, haben die Kosten der Arbeiter, und SvldatAuät« in Sachs«, betragen: In den GrerEn der Festsetzung der Richtlinien der Reichsregierung 2176676,73 Md»: Kosten zur Zahlung höherer Gebührnisse, Ausgaben für Parteizwecke und andere unzulässige Ausgaben 12860073,65 Mk.; für widerr«W» llche Aneignung oder Verschleppung von Keeresgut 610534,91 ML: für unberechtigte Vorschüsse 108641^6 Mk.: zusamam» 1506982HSS Mark. -s - Neue Kurse. (Sonnbag-Nolierung.) Niederlande: Iw Gulden — 1051 Mk.: Dänemark: IM Kronen — 621 Wk.: Schweden: 100 Kronen — 68t Mk.: Norwegen: lOO Kronen 649 M».; Schweiz: 100 Franks — 506 Mk. — Die 120 Mitglieder des Bienenzüchter-Vereins zu Grimma haben dieses Jahr auf ministerielle Verordnung hin 13 Vr. König an die Einkaufs-Gesellschaft zu Leipzig abgeliefeet. Möchte die Behörde Klarheit schäften über die Frage, wem dieser König zu zivilem Preise zu Gute kommt. — Leder und Feuer. Bei dem großen Brande auf d«» Leipziger Ausstellungsgebiete sind große Mengen von Fellen mck Sauten, die laut Order der Kriegsstelle dort lagerten, mit äußerst« Mühe gerettet. Nun fragt man aber doch wirklich, ob bei der heutigen, kaum noch zu ertragenden Lederknappheil Felle und Käste zum Lagern oder zum Verarbeiten zu Leder da sind. Wenn sie nvv verbrannt wären, was hätte man dann gesagt? Jedenfalls: Das Leder muß noch teurer werden. — Leipzig. Im Sauptbahntzofe rutschte ein 9 jähriger SchUl- Knabe auf dem Geländer der von der Gepäckausgabe nach dm» Querbahnsteige sührenden Trqrps herab. Dabei stürzte er über das Geländer auf Lie SletnMetz«, und verstarb bald daraus an de» Folgen des Sturze«. — Anfang August «kemMe in Leipzig eine 11 köpsige Kaffee gesellschaft nach dem Genuß von seldstgebackenem Kuchen. An den Folgen der Vergiftung, die durch Las Backpulver erfolgt sein sove. starben zwei Persone«. Wie jetzt bekannt wird, hat die Sektion der Leichen Lie Feststellung von Paratyphus ergebe«. - Aus dem Geithainer Rich markte, der am Mittwoch alv Hollen wurde, standen 130 Pferde zum Verkauf. Die Preise schwankten zwischen 1000-12000 Mk. sür das Stück. — Die Bezirksversammlung der Amtshauptmannschaft Rochtitz beschloß die Bereitstellung eines Betrages von 20000 Mk. zur Unk»- stützung heimgckehrter bedürftiger Kriegsgefangener. — Borna. Stadtrat und Stadtverordnete wählten am DonnerMg in nichtöffentlicher Si^lag mit 21 am, 27 Kimmen Kerrn Bürg«- meifler Dr. jur. Paul Lange in Adorf im Vogtl. zum BürgermeW« unserer Stadt als Nachfolger des Kerrn Bürgermeister Löscher. — Der beim Baggerbetrteb in Thräna beschäftigte 20 jährige Albert Junghans hatte das Ikrglück in den Bagger zu Wmlen, vck» bei ihm der Kops zerquetscht wurde, so daß der Tod sosorl eint^. - Tischdeckendiebstahl in Aieritzsch In der Zeit oack 31. Aug»O bis 6. Hs. Mts. find aus dem Bahnhofsreftaurant i» Kieritzsch 4 lwcheud daumwollme Gafthaustischdeck«, gestohlen war- den. Die Decken sind teils rat gsmusßert, teils verschiedenfarbig, «d Haden einen Wert von 3000 Martz. Als Dieb« kommen zwei eck» 30 Jahre alle Männer in FraM. iffe am 5. dss. Ms. morW» 5.16 Uhr von Kieritzsch mit großen Bündeln in der Richtung nach Leipzig abgefahren sind. — In Sörlewttz bei Leisnig brannte sine Feidscheuse mit ecke« 1000 Zentner Getreide nieder. — Aönigstein Sperrung! AH Anordnung der Reich»!» wehrbesehlsslelle Sachsen ist die Festung Aönigstein für die Zeit ck» Aufenthaltes politischer Gefangener auf der Festung für den Fremde»- verkehr gesMÄ. — Aue Bei einem HKHgen Arzt meldet« sich vor einiger Zeit ein Mann zur Behandlung wegen ernes Geschwürs an der Lippe, das angeblich durch die Verbrennung mittels, einer Zigarette enlstan- den sei. Dem ArA fiel dis etgemvAge GchlE des <S»W«ckrs aus, er veranlaßte eine sofortige Mütuntersuchung, die das Dorliegen eives Mies »n Syohitts ergab. ZusSlltgmetdet« fich bei ihm zu atstcher ZÄt ein zweit« Mana mit »er gleichen, durch das Rauchen van. Zigaretten entstand«« Krankheit mit mm au densstb« Symp tomen. Die EinspritzmU- von Salvars«, ließ bst beiden Patienten die Drüsmschwrllungen sofort zurück«-«, so daß kein Zweifel mehr besteht, Laß es sich ist« um Zwei Falle von echter Syphilis handelt. Die Zigaretten stammt« in beiden Fällen aus England. — Stauchitz. Der in den fünfziger Jahr« stehende Bäcker- mM« Mach aus Plotitz, der in der Mühle Seerhausen geschäftlich zu lun hatte, kam auf ungeklärte Weise in das Getriebe. Dem sehr kräftigen Mann wurde der Brustkorb eingedrückt und ein Arm herausgerifsen, sodaß der Bedauernswerte nach kurzer Zeit seinen Geist aufgab. DsppM ftwtel Düngemittel als im Zfie-en! Zur Kohlenversorgung der Düngerindustrte. Der prmßisch« Lmrdwirticha tsminister hat in einem an d«r Reichspräsidenten gerichteten Schreiben ausgefubrt, daß allein eine Steigerung der landwirtschaftlichen Er- zeugung zu einer durchgreifenden Verbesserung der Bol's- ernährung und damit zu einer Hebung der gesamten Wirt schaftslage fühlen könne, daß die es aber auch ohne weiteres und so'ort mögleick sei, wenn die zur Erreichung des Zieles er'o derlichen Maßregeln ergriffen und ziel bewußt durchgeführt würden. Als dringendste und wirk samste Maßregel bezeichnet der Minister die vermehrte Kunstdüngerzufuhr: er hält es für möglich, die der Land- Wirtschaft im Frieden zugeführten Stickstoff- und Kali mengen zu verdoppln und cm phosvhorsäurehaltigem Dünger wenigstens soviel zu beschaffen, daß die Wirksam keit der beiden erstgenannten Manzennährstoffe gewähr leistet wird. Rach sachverftünblWem Urteil könne durch die vor geschlagene Steigerung der KUnstdüngerzufuhr mit Be stimmtheit auf eine deraMge Erhöhung der Ernteerträge gerechnet werden, daß über den Bedarf an Getreide und sonstigen Erzeugnissen des Ackerbaues für die unmittelbar menschliche Ernährung hinaus noch die zum raschen Wiederaufbau des Viehbestandes insonderheit der Schweine haltung erforderlichen Kraftfuttermengen aus der eigenen Ernte bestritten würden. Die Frage der Kunstdünger- versomung sei aber in erster Linie eine Kohlenfrage. Da eine hinreichende Versorgung der Düngerindustrie mit Kohlen angeblich trotz der gebundenen Kohlenwirtschast möglich sein soll, hat der Landwirtschastsminister beim Reichswirtschaftsministerium die Erteilung eines ent sprechenden Auftrags an den Reichskohlenkommiffar in Anregung gebracht. Die augenblickliche monatliche Förde rung von Steinkohlen beträgt rund 7 0OVO00 Tonnen (ohne Saarreoier), die Kokserzeugung rund 1400 000 Tonnen, der monatliche Gesamtbedarf der Stickstoff-, Phosphat- und Kali-Industrie berechnet sich auf 140000 Tonnen Steinkohlen und 71 000 Tonnen Koks; das sind 2 hzw. 5 °-i> der gegenwärtigen Steinkohlen- und Koks- erzeuguug. Rah und Fern. o Aufnahm« der Schiffahrt Rheinhäfen-Hamburg- Emden. Am 20. September werden die Bugsier-Reederei und BergungS-A.-G. in Hamburg, die Westfälische Trans- port-A.-G. in Dortmund und Emden ihre regelmäßigen Schiffsverbindungen zwischen Hochburg und Emden, den Plätzen k«S Dori münd-EmS-Kanals — Rhein-Herne- KanalS und den Rhein Häfen wieder aufnehmen. Die erste Abfahrt ab Hamburg findet am 24. September statt. O Ne« Telegraphenlinie« Italien - Deutschland. Jialien hat drei neue direkte Telegraphenoerbindungen mit Deutschland dem Betrieb übergeben. Sie werden bereits stack in Anspruch genommen. Mailand ist mit Bertin, Frankfurt und München direkt verbunden. Depeschen in deutscher Sprache werben anstandslos an genommen. O Einschränkung des Autoverkehrs. Die steigende Not an Benzin und der verwandten Betriebsstoffe wird radikale Maßnahmen der Regierung veranlassen. Unter anderm schweben Erwägungen darüber, den gesamten Siutoverkehr im ganzen Reiche in der Zeit zwischen 12 Uhr und 6 Uhr morgens sowie während des ganzen Sonn tags zu verbieten. Für Arzte usw. sollen Ausnahmen be stehen bleiben. O Deutsche dürfen nach Brasilien reifen. Die Direk tion des Königlich Holländischen Lloyd in Amsterdam hat bekanntgegeben, daß die Sperre für Reisende deutscher Nationalität in Brasilien aufgÄoben worden ist. Für die Einreise nach Brasilien ist jedoch das Paßolsum eines bra ilianiscl en Konsulats erforderlich. L euiscken Reisenden I - wird dieses Visum nach Angabe de- Lloyd durch da- brafiliimGche Konsulat in Amsterdam erteilt. o MmerungK-trugen im Waldenburger Sbovier. Die in' mehreren schirficken Städten, so in Oppeln, Breslau, Schweidnitz, ausgebrochenen Unruhen haben auch aut das Waldenburger Rwier übergegriffen. Es ist in Waldenburg zu Zustmmenrotlungen und Plünderungen gekommen, wobei sofortige Herabsetzung der hohen Verkaufspreise insbesondere für Schuh- und KonfektionS- waren gefordert wurde. Verschiedene Geschäfte wurden gestürmt, die Fensterscheibm etngeschlagen und die Vorräte geplündert. Fortsetzung aus dem amtlichen Teil. Aepfel-Berkauf. Auf die Marke 3 der Gemeindelebensmittelkarte werden tn den Geschäften von Ida Friedrich, Gartenstrabe 11, Karl Adler, Gartenstraße 20, Hermann Wendt, Grimmaer Straße 22 vom 17. d. M. ab Aepfel zum Preise von 50 Psg. das Pfund verkauft. Abgegeben werden aus die Karten 1 Pfund, 8 2 Mind, 6 3 Pfund. Etwaige Restbestände werden vom 20 d. M. ab marken frei verkauft. Naunhof, am 16. September 1919» Der Btirgermeister. Der Arbeiterrat. I. V.: Beyer. Thiemann. — Redaktion: Robert Lvnz. — Druck und Verla«: Dünz L Eule in Vaunhos — Kirchetmaphrichten. Ev. Mvglingsverein. Dienstag, den 16. September nachm. 8 Uhr: Versammlung und Posaunenstunde im Konfirmandenjaale. Ev. Iungfraueuverein. Mittwoch, den 17. September, nachm. 8 Uhr: Versammlung im Konfirmandensaale. Spiehckm Ker Leipziger Theater. Neues Theater. Mittwoch 7 Uhr: „Martha". Donnerstag 7 Uhr: „Glöckchen deSEremiten". Attes Theater. Mittwoch 6'/, Uhr: „Maria Stuart". Donnerstag 7'/, Uhr: „Ein Volks feind". Neues Operetten-Theater. Mittwoch 7' , Uhr: „Drei alte Schachteln". Donnerstag 7'/, Uhr: „Eine Walzernacht". Ktttkli-it Lichtspielhäuser Leipzigs. Zkrkori« Windmühlcnstr. H 31. „Die Tor des Mehemed" Drama in 4 Atzen. „EvaSmd" Lustspieletzch Roßplatz 6. Henny Porten in dem Drama in 5 Akten „Die lebende Tote". „Die weiße MauS" Lustspiel in 3 Akten. Robplatz 12 -13. „Die Tat deS Andern" Hochstapler- Drama ans den großen Wäldern in 5 Atzen. „Verflixte Mädchen". Ein Lustspiel zum Totlachen in 3 Akten. Aeckr'sAens HkeüeAMMK' k äch/a/z/mmer a O MMä tte/r M Kar/mÄM KMz/traöe w O- Ars km Zkfitz. Roman von Nina Meyke. 3V Gestern mar Bab? auf dem Friedhof zur Ruhe gebettet ounden. Die Nacht verging, ein neuer Lag brach an, unk »»jeder kam die Nacht. Bor einer Stunde waren die Aergte genügen, sie hatten nicht» gesagt, hatten ihm nur schweigend ne Haud ^drückt. E-gab teme HoffimuF^nehr, da« Ende 'an». — Planen nmr allein. Ans dem Ronde des Bette» fitzend, die gefalteten Hände auf die Ktüe gestützt, starrte« regungs los in daS weiße, immer lebloser werdende Antlitz. Gestern noch hatte er mit gerrmgemn Händen nt» ein verzweifelter gebetet, hatte um ein Wmide^gefleht. Heute waren seine Lippen oerstumnU. Er wußte, erging -n Ende. Ehe diese Nacht mit dunklem Fliigelschlag vortiberrauschte, hatte «in Menscheither, zu ichlage« aufgehört. ES war, als mehe ellr kühler HapGbckM AaL stWckZim- m«: «tckr lckm daSr lMv flackernde Lebainkflickinutzen, noch m,nral e« leisick NSchckch «ckrckiM» Sckckttn — und alle» war oocktber. Plmren stöhute nicht etmnal auf, er starrte nur reattngS- öS in dar stille, blass^Eeftcht, ««k dem KtatattrHaud der Loder jede Spur von Kcknpf und GHmertz gewischt hatte, .un mit dem AnSSrnck tiefer Ruh« dir weiße, wie au» Mar- nior gemeißelte Stirn ^verschönen. Leifr, wie üdee dak Haupt einer Schlafenden, dkrman >u iveckrn ftircht«, gti« seine Dank L>«r chr WliM«» Ge sicht. „Schlafe wohl!" flüstert, er tmUsL^ dau« stand «r auf, wankte an da» Fenster und schlug de« schwur» Vorhaitg zurück. Im Osten gram, der LüG «M thuhnk mtUen ackk du ihn umgebend m rock»»ftille. sttrffWmrrhafter Wispern n«d Ramu» «tM^ uud ahn, dich « eck «Ott. bvWMNk ckaß Lek»», dem cke« Lsck «Wm «snu» schwur* GSe» aVgevun- gen, ihn, d« Lebenden, mik«»»t-»MDge» MM lpinucN. 10 Kapitel. Im grünen Salon der gräflichen Familie brannte der Kronleuchter und füllte den nicht großen, aber sehr behag lichen Raum mit strahlendem Licht. Bisher hatte man stch an gewöhnlichen Menden der beHen altertümliche«, schönen Bronzelampen bedient, seit dem jedoch Baron Höhlen und seine Tochter di« Gastfreund- schifft deS Grafen NicvlaS Plauen genossen, schien sie dem Hausherrn weder hinreichend, noch seinem Rang« entspre chend. Er wünschte dem früheren RegimetUSkameraden zu imponieren, wünschte auch Bavoneste Kara, der«r eigenartige Schönheit seinen Überfeinerten Geschmack entzückte, zu fesseln, und daneben gewährt» ihm p«fföulich dl« glanzvvlle Gut- fattung seines in letztuer Zeit sehr sparsam -u^schmtckuen Haushalte- eine langeutbehrte Genugtlmng, ohne zu erwä gen, daß der Rest semv« DumSgM» auf »ich« Neis» «ch fchit«ller als bisher zusmumenschinolz Draußen blies ein unfreundlicher Wind wirbelnde Schnee flocken flegen die festverschlossenen Fenster, desto behaglicher wirkte die Atmosphäre de- gut durchwärmten, hellerleuchte- ckn Zimmers. Man hatte vorzüglich -n Mittag gespeist, in bester Laune ick» Tpeisesaal verlassen »»nd ousammelte fich nun im grü- newGalou, um bei einer Last» Kaffee noch «ine Weile gemüt lich beisammen zu sein. Die kleine FckvMv w«, bi» auf MriH »Älzählig, doch fiel seine Abwesenheit weiter nicht au^ da er eS liebte, manch mal später einzutteten. Nur Komtess« Isa, die in ihrem dunklen Hautklud« neben der eleganten Kdra fast »«schein- bar au-sah, ho^zmveilen d«n von thru Stickerei und warf «inen erwartuuaSooüe» Blick nach der gege«iiberlie» genden Lür. — -er sckn Gast proumuttrken Arm iirAkm langsam tmrch da« Zimmer, VarwwffvHtzhten lehnteMachläffig^ «haucklstUtzh nippte an ihver Lass»und schien daneben allerlei kritische Beobachtungen anzustellen. Besonder- scharf trat die spöttisch« Lnsi«, die sich zuweilen um die Lippen deS jungen MäidchelrV grub, hervor, wenn ihr« Augen die bewegliche Gestalt de- Dctter- streiftm, der dZ- iMps-pttu «rsch-intm- HM Grasen allerdings I wenig oorteühaft auSnahm und durch fein affektlerles sen unangenehur auffiel. Herrgott, weun sie auch nur die leiseste Aehulichkeit uiit ihm haben sollte, e-wäre ihr Tod! Sie erhob sich lässig von ihrem Sitz und trat an dem Spiegel, um mit seiner Hilst! ih« eigenes Gesicht mit den des sich gerade «äherude« BarauS zu vergleich««. Gin triumphierende- Lächeln huschte während dieser flüchtigen Prüfung über ihre Lippe«. Sie glich der schö««n Mutter, beherrschte wie jene die Herzen dec Männe» und erregte de« Neid der Frauen. Ob auch den dieses blassen stillen, selten lächMrden Geschöpfes, da- stch Isa von Planen nannte» und trotz seil»S vornehmen Titels, trotz seiner hohen, gesellschaftlich«» Stellung wie ei»» simple- Bürgermädcheu «migüber allerlei Handarbeiten gebückt saß? — Isa von Plauen glich nnder oem Bater noch den» Bruder, »mr die Augm», di« sich gerade in diesem Moment von de» Sckbeit hob«» ,mü «n»«cku»^-o^ll jM LÄ» schweifte»», erin nerten an letzteren. Ob e- sich wohl lohnte, jenem verschlossenen Wesen näher zutreten ? Baronesse Kora hatte anscheinend vor dem Spiegel ihr Haar geordnet, iin Grund« aber ihre Umgebung scharf beob- achtet. Jetzt wandte st« sich langsam uin und nahm ganz zu fällig neben Isa Platz. „Wie kann man sich mrvso rücksichtslos die Auger» verder ben I" sagte sie in einschmeichelndem Tone und betrachtete halb bewundernd, halb mißbilligend den fertigen Test der buntm Stiett««. „Reizend, lpuudervoü! HM» nicht gedacht, daß Si« Sachen sv.«»chzBcck«ch cmWfertig«»» verstände»»! Di« Blume« leckm föinn'kkch m Ihrem Wustrr! Trotzdem aber wiederhole ich: Solche Skckeiteu sind gesundheitsschädlich, und »v«nu ich Graf Plauer» wäre, so verböte ich Ihne« er«- fach ähnliche Beschäftigung." Ueber Komtefle Isa- ernste Lippe»» huscht« flüchtiges Lä cheln, mrd «m« G«km»d« la»»g blickte sie ruhig in da-schöne Gesicht» ihve« Gesellschafterin. „Papa ist zum Glück weniger despotisch!" erwiderte sie, die Augen wieder auf ihre Arbeit heftend. „Grist uns o»; jetzt noch niemal- in de« Weg getreten, sondern hat un« im- MW W-ck svatM MW» gebaM»»." 248,20