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Nachrichten für Naunhof : 17.09.1919
- Erscheinungsdatum
- 1919-09-17
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id178785101X-191909170
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id178785101X-19190917
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-178785101X-19190917
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Nachrichten für Naunhof
-
Jahr
1919
-
Monat
1919-09
- Tag 1919-09-17
-
Monat
1919-09
-
Jahr
1919
- Titel
- Nachrichten für Naunhof : 17.09.1919
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klerikale Presse an der Spitze, die ungenügende ProduMo« der Einführung des Achtstundentages zuschreibt. Ler Kongreß beantragt die sofortige Rückgängigmachung dieses Beschlußes durch die Regierung und verlangt, daß man zuerst die elsaß-lothringischen Abgeordneten über diese Maßnahme befragt. Aalten. X G^en den Katferprozeh. Die italienische Parla mentskommission für den Friedensnertrag ist gegen einen Kaisewrozeß aus Gnmden öffentlicher und privater Ge rechtigkeit. Die Kommission stebt auf dem Standpunkt, daß man den Kaiser wobl verhindern müffe, weitere- Unheil zu stiften, daß die Prinzipien deS Rechts aber nicht vergewaltigt werden dürsten. Der Berichterstatter der Kommission Luzatti vertritt die Anficht, daß Deutschland so schnell als möglich dem Völkerbund beitreten müffe. Montenegro. X Der Aufstand wächst. Das montenegrinische Mi- nisterium des Äußeren teilt mit. daß sich dir Aufstands bewegung in Montenegro täglich ausbreite. Im ganzen Lande sei es zu Kämpfen gekommen. DaS serbische Ober, kommando habe setzt von Bosnien über Cattaro 15 0^0 Mann Verstärkung nach Montenegro entsandt. Die Monte negriner wollen sich unter keinen Umständen der serbischen Herrschast fügen. Amerika. X Wilsons Einflnfi finkt. Von gutunterrichteter Seite Seite wird versichert, daß die Debatte über den Friedens vertrag eine neue überraschende Wendung angenommen habe. Die Demokraten verlören an Boden nnd es lei durch aus möglich, daß der Vertrag nur mit tiefeinschneidenden Veränderungen und Einschränkungen angenommen werde, die ihn faktisch unwirksam machten. An der Spitze der Bewegung gegen Wilson stehe Mister Bullitt. Persien. X Wachsender Widerstand gegen England. Nach Meldungen aus Teheran hat sich die Opposition gegen daS persisch englische Abkommen derart verstärkt, daß man Unruhen befürchtet. Etwa zwanzig politische Persönlich keiten von Rang seien verhaftet worden, darunter ehemalir e Minister, die in dem Verdacht stünden, die Agitation ge nährt zu haben; sie wurden nach Kaschan deportiert. Der Ministerpräsident habe übriaens strenge Maßnahmen gegen die Opposition angedroht. Aus In- und Ausland. Hannover. Generalfeldmarschall v. Hindenburg bat das vom Kyffhäuser-Bunde der Deutschen Landes-Krieger« verbände ibm angctragene Ebrenvräsidium angenommen und für diese Ehrung in einem Schreiben gedankt. Parts. Der französische Sozilistenkongreß hat die Ausschließung der elf Deputierten, die in der Kammer für die Kriegskredite gestimmt hatten, abgelehnt. Er begnügt sich mit einem einfachen Tadel. Magdeburg. Der Arbeiter Gustav Würdig tötete bei einer Auseinandersetzung mit seiner geschiedenen Frau seine Schwägerin und verletzte die Frau schwer. Wens. Aus London wird aus zuverlässiger Quelle ge meldet, daß Wilson der britischen Regierung mitteiien ließ, daß die Vereinigten Staaten entschlossen sind, nicht im ent ferntesten ein Mandat weder über die asiatische noch über die europäische Türkei anzunehmen. Noske gegen Scheidemann, ß Die »Angstmeierei" des ehemaligen Ministerpräsidenten. Aus der Schweiz beimgekehrt, hat Scheideman in Kassel unter großem Zulauf eine Rede gehalten, in der er sehr summarisch mit allen seinen Gegnern abgerechnet hat. Er hat darin die Gefahren charakterisiert, die nach seiner Meinung in einer neuen monarchischen Regierung und andererseits in der von der U. S. P. angestrebten Räte- diitatur liegen würden. Außerhalb der Regierung stehend und persönlich nicht mehr mit ihrem Schicksal verbunden, bat Herr Scheidemann bei dieser Gelegenheit sich die Taktik der Unabhängigen zu eigen gemacht, Herrn Noske als den Hort und Vorkämpfer der Reaktion zu bezeichnen. Der Reichswehrminister, der auf solche Herausforderungen nicht zu schweigen gewohnt ist, hat in Dresden, wo er sich augenblicklich aufhält, gleich das Wort dazu genommen. Er wandte sich mit Entschiedenheit gegen Scheidemanns Äußerungen, der während seines dreimonatigen Aufent halts in der Schweiz den Zusammenhang mit den Dingen in Deutschland verloren habe. Eine Gegenrevolution be stehe in Deutschland nicht und mit Angstmeierei laste sich das zusammengebrochene Reich nicht wieder emporheben. Zum Schluß kam Noske auch auf die Angelegenheit des Obersten Reinhard zu sprechen. Der Gewährsmann des Vorwärts gegen Reinhard sei ein übelbeleumundeter Mensch, auf dessen Zeugnis hin er nicht daran denke, Reinhard, dem die Regierung zu Dank verpflichtet sei, über die Klinge springen zu lassen. Was wir zahlen sollen! Loucheur über unsere Leistungsfähigkeit. Bei der Wetterberatung deS FrtedenSvertrageS in der französischen Kammer schnitt der Minister Loucheur die Fragen an: Wird Deutschland zahlen, kann Deutschland zahlen, will Deutschland zahlen? DaS seien die drei Fragen, die ge stellt werden müßten. Einige von Frankreichs Alliierten Hütten erklärt, Deutschland könne alles bezahlen und müffe alles bezahlen. Aber als man sich um den Verhandlungstisch ver sammelt habe, hätte man bald erkannt, daß es auch eine Grenze der Leistungsfähigkeit für Deutschland gebe. Man spreche von Milliarden, aber man müffe auch bedenken, daß der Wert der Waren sich seit 1914 verdreifacht habe. Wenn man von Deutschland 18 Milliarden Goldmark allen Wertes während 20 Jahren verlangen wolle, so lei daS unmöglich, aber wenn man sie nach dem neuen Wert berechne, so sei daS durchaus möglich. Wenn daS gegenwärtige Deutschland, das in bezug auf seine Industrie etwas in- Schwanken geraten sei, sich wieder erholt haben würde, dann werde es wieder schöpferisch, arbeitssam und organisationskrästig sein. ES werde sich nach einer Schwankung von etwa fünf biS sechs Jahren wieder herausgearbeitet haben. Die Kohleulieferungen Deutschlands besprach der Minister dahin, daß er sagte, man müffe be denken, daß Deutschland außer den 20 Millionen Tonneu Wiedergutmachung auch noch die 7 Millionen Tonnen liefern müffe, die man vor dem Kriege jährlich aus Deutschland be zogen habe. Aber schwierig sei die Frage deS KodlenttanS» Portes. Man werde versuchen, Kohlen auf dem Wasserweg über Rotterdam, Antwerpen und Straßburg abzubesördern. Unter diesen Umständen glaube man im Monat 1600Ü00 Tonnen transportieren zu können. Nach seiner Ansicht werde Deutschland in Kürze 44 Millionen Tonnen jährlich ausführen können. In fünf oder sechs Jahren aber könne diese Ziffer verdoppelt werden, das bedeute einen Wert von jährlich fünf Milliarden. Hier verfüge als» Deutschland über ein gutes Zahlungsmittel. Der deutsche nutz -er franz-ffsche Steuerzahler. Der Ministrr verbreitete sich alsdann über da- System der Bons. BiS zum 1. Mai 1SS1 müffe Deutschland 26 Mil liarden Frank bezahlen. Die MebergutmachrmsSkommWon werde darüber wachen, daß die« restlos geschehe. Die Bon» feien kein Zahlungsmittel. Sie stellten nur ein Schuld« anerkenntniS und eine Echuldgarantie dar. Die Zahlungen, das seien die Summen, die Deutschland abführen werde. Wenn man von Deutschland alle Wiedergutmachungen er langt habe, dann werde, wenn man den MarkkurS mit 86 Centimes berechne, der deutsche Steuerzahler jährlich 875 Mark Steuern zahlen, der französische jedoch nur 550. Deutschland der Arbeitssklave Frankreichs. Zum Schluß seiner Ausführungen meint Loucheur: DaS seien die wirtschaftlichen Klauseln deS Vertrage-, eS frag» sich nun, welche Politik man Deutschland' gegenüber vertreten müffe, damit der Friedensvertrag von Versailles ausgeführt werden könne. Es sei vor allen Dingen notwendig, daß Deutschland arbeite, und dann müffe mit Sorgfalt geprE werden, welche Bedürfnisse Deutschland in bezug auf Roh materialien habe. Diese Prüfung müffe würdig, aber nicht engherzig oorgenommen werden. Man imlffe die französischen Reckte verteidigen. ab"r auch bedenken, daß man Deutschland die Mittel in die Hand geben müffe, die seinigen zu bs- wahren. Der Streit um die Kaiserbilder. Eine neue Äußerung Haenischs. Wie aus dem preußischen Kultusministerium geschrieben wird, find vielfach Zweifel darüber entstanden, welche Bilder, Büsten usw. von dem bekannten Erlaß des Kultus ministers über die Entfernung von Wahrzeichen der alten Staatshoheit aus den Schulen getroffen werden sollen. In völliger Verkennung der Absichten des Kultusministers und im Widerspruch zu den Ausführungen, die der Minister selbst und seine Vertreter schon in der Sommer tagung der Landesoersammlung wiederholt gemacht haben, sind vielfach auch Bilder Friedrichs des Großen, des Freiherrn v. Stein, Bismarcks, MoltkeS, Hindenburgs, Weddigen- usw. aus den Schulen entfernt worden. Das bat an zahlreichen Orten zu bedauerlichen Zwischenfällen geführt. Um solche künftig zu vermeiden, hat der Kultus minister auf eine Anfrage des Provinzialschulkollegiums in Magdeburg hin allen Provinzialschulkollegien und Regierungen gegenüber seine Auffassung in einem neuen Erlaß nochmals formuliert. Der entscheidende PaffuS dieses Erlasses lautet folgendermaßen: „Zu entfernen sind nur Bildnisse deS letzten deutschen Kaisers und des Kronprinzen, nicht auch solche von Per sönlichkeiten, deren Wert und Bedeutung unabhängig von ihrer Beziehung zu der jeweiligen StaatSautorität geschicht lich feststeht." ,Es ist zu hoffen", so schreibt das Kultusministerium weiter, „daß mit dieser Regelung sich nunmehr auch die in Erregung geratenen Schüler gewisser höherer Lehr anstalten und deren Lehranstalten und deren Eltern ab finden werden. Jedenfalls ist festzustellen, daß keinerlei Demonstratwnen den Kultusminister dazu bestimmen werden, von seiner aus politischen Gründen unumgänglich notwendig gewordenen Anordnung, wie sie in dem oben zitierten Erlaß noch einmal fixiert worden ist, abzugehen. So wenig der Kultusminister daran denkt, Gewissens zwang irgend welcher Art auszuckben und so weitherzig er die Ausführung seiner Anordnung gehandhabt zu sehey wünscht, so wenig kann und wird er dulden, daß ick neuen Preußen die Schulen zu reaktionären mouarchisti- schen Treibereien mißbraucht werden." Strafanträge im Geiselmordprozeß. München, 15. September. Heute hielt der Staatsanwalt sei Plaidoyer und bean tragte nach eingehender Begründung folgende Strafen: Die Todesstrafe gegen die Angeklagte« Fritz Seidl, Johan« Widl, Schicklhofer, Josef Seidl, Keffelman«, Lermer, Puerzel, Fehmer, Hannes »nd Riethmater, IS Jahre Zuchthaus -egen den Angeklagten Gsell, Iv Jahre Zuchtbaus gegen die Angeklagten Kick, BoelN, Huber und Schmittels und Freispruch fiir den Angeklagte« Petermaier. Das Urteil wird aller Wahrscheinlichkeit nach Mitt woch verkündigt werden. Welt« und Volkswirtschaft. He Grofie Aufträge aus Südamerika. In den letzten Wochen zeigt sich eine große Nachfrage nach deutschen Jndustrieprodukten in iübamerikanischen Jmporteurkreiien. Vor allem sind einer Reihe führender Werke der deutscheu Schwerindustrie große Aufträge aus Südamerika zuge gangen. Die Lieferfristen sind den unsicheren Produktions verhältnissen angepaßt, auch sind die Preise durchweg als gute zu bezeichnen. Besonderes Interesse findet die Mr- schlesische Industrie. tzc Einstellung der Lebensmittelzufuhren ans der Schweiz. Wie ein Vertreter des schweizerischen Volks- Wirtschafts-Departements preußischen Vertretern gegenüber erklärte, haben die schweizerischen Behörden einen äußersten Druck auf Deutschland ausgeübt, damit dieses die Lieferung der zugesagten Kohlenmengen ausführt. Der Bundesrat hat die Lebensmittelsendungen nach Deutschland eingestellt und ist in einer energischen Note in Berlin vorstellig ge worden, um' eine bessere Ausführung des Abkommens vom 1. Juli 1919 zu erreichen. England wird in den nächsten Wochen noch 25 000 bis 30 000 Tonnen Kohlen liefern. Im Winter werden jedoch die Lieferungen aus England eingestellt werben. He Amerikas Interessen in Oberschlefien. Wie zuver lässig verlautet, ist es Ämerika gelungen, die Alliierten zu bewegen, ihr Interesse in Oberschlesien lediglich auf die genaue Durchführung des Friedensvertrages zu beschränken. Amerika dagegen hat sich die Vorhand in wirtschaftlicher Hinsicht in Oberschlesien gesichert, und noch immer dauern die Versuche der Amerikaner an, oberschlesische Industrien zu erwerben oder teilweise an sich zu bringen. Wie man au gut unterrichteter Stelle versichert, sollen die Ameri kaner bereits eine große Anzahl von oberschlefischen Jndustrievapieren in Händen haben. Die Unternehmungen, die in Oberschlesien auS der Erde schießen, sollen fast sämtlich von amerikanischen Geldleuten finanziert sein. He Deutsches Gold für Loudon und Kanada. AuS London wird gemeldet, daß 450 000 Pfund Gold aus Deutschland für die englische Bank über Amsterdam ein getroffen find. Ein Teil des Goldes würde sofort nach Kanada weiter gesandt zur Bezahlung der Nahrungsmittel, die Kanada nach Deutschland geliefert hat. Eine andere deutsche Goldsendung ist gleichfalls in London einge troffen, und auch südafrikanische- Gold im Werte von 1^ Millionen Pfund wurde dieser Lage in Plymouth gelandet. Sächsisch« nnd Lokale — — — Naunhof, den 13. Septmnbrr MV. Merkblatt Mr km L7 Gqttcmber. Sonnenaufgang 5" II Mondausgang Sonnenuntergang S" II WondunterMMg V 1892 Rechtslehrer Rudolf v. Jhering gest. — ISIS Wilna von den Deutschen erobert. o Schweinemast durch öffentliche Organisationen. Die Schwierigkeiten der Fleischoersorgung während der letzien Kriegsfahre hingen im we endlichen damit zusammen, daß das Schwein, das früher V» des Fleischkonsums deckte, für die allgemeine Flei'choersorgung wegen Mangels an Futtei mitteln io gut wie völlig ausfiel. Auch jetzt kann, ehe die Brotversorgung gesichert ist, an eine Freigabe heimischer Schiveinemastfuttermittel, insbesondere der Mrste- vorerst nickt gedacht werden. Dagegen soll mit ausländischen Futtermitteln, die in beschränktem Maße ein- geführt werden konnten, wieder ein Anfang mit dsr Schweinemast für die öffentliche Hand gemacht werden. Die Landeszentralbehörden, denen die Futtermittel zu- gewiesen werden, find oom Reicksernährungsministerium ermächtigt worden, Viehoerwertungsgenossenschasten oder ähnliche Organisationen mit der Verteilung der aus ländischen Futtermittel und dem Abschluß einer der Menge der Futtermittel entsprechenden Zahl von Mastverträgen zu beauftragen und mit Kommunalve: bänden und ein zelnen Gemeinden Abnahmeverträge zu einem Preise ab zuschließen, der den durch die Verwendung der ausländi schen Futtermittel bedingten höheren Gestehungskosten entspricht. Die Vertragsabschlüsse der Viehoerwertungs- genossenschaften mit den Schweinebaltern und den Kom munalverbänden usw. unterliegen der Aufsicht und Geneh migung der Landeszentralbehörden sowie des Reichs ernährungsministeriums. Nach überschläglicher Berechnung stellt sich das im Inland mit den an sich sehr teuren aus ländischen Futtermitteln zu erzeugende Schweinefleisch er heblich billiger Irls das ans dem Ausland bezogene Fleisch, wozu noch als weiterer Gewinn die Förderung der Produktion im Inland kommt. — Naunhof. Wir wollen nicht unterlassen, nochmals auf den morgen Mittwoch abend 8 Uhr im Saale des Ratskellers stattsinden- den Elternabend hinzuweisen. Ist dieser doch für alle Eltern, deren Kinder in unsere Schule gehen, von ganz besonderer Wichtigkeit. Kerr Oberlehrer Meusel wird in seinem Vortrage Winke und Wünsche der Lehrerschaft an die Eltern der Schulkinder bekanntgeben. Kieran schließt sich freie Aussprache und Wahl des Elternrates. Zu diesem Elternabend hat das Naunhofer Doppelquartett gesangliche Darbietungen in Aussicht gestellt und wird somit den Abend verschö nern helfen. Möge unsere Einwohnerschaft durch zahlreichen Besuch der Einladung der Lehrerschaft Folge geben und ihr Interesse an dem Gedeihen und der Fortentwicklung des Schulwesens bekunden. — Naunhof. Im Spielplan unseres Lichtspielhauses üben schon seit. längerer Zeit die Dramen der Ally Kolberg-Serie ihre besondere Anziehungskraft aus. Wenn die anmutige Gestalt dieser Darstellerin im Kinotheater auftritt, kann man mit Bestimmtheit damit rechnen, daß das Filmwerk sehenswert und von Bedeutung ist. Morgen Mittwoch wird dos vorletzte Drama mit dieser Filmschauspielerin in der Kauptrolle gebracht »Triumph des Lebens' nach dem gleichnamigen Roman von Lola Stein. Versäume niemand, sich diese Bilder, die stets in tadelloser Weise auf der weißen Wand gezeigt werden, anzusehen und sich einmal - von der vortrefflichen Aufmachung unseres Lichtspielhauses, das uns den Großstadtbesuch'ersetzt, zu überzeugen. Viel Freude und Keiterkett wird auch das darauf folgende tolle Lustsoiel »Mädels ruck, ruck, ruck' erwecken, während interessante Ausnahmen von Kämpfen an der Palästinafront den Abschluß bilden. Zu empfehlen ist, die Vor stellungen schon von 7 Uhr an zu besuchen, da der Andrang um diese Zeit noch nicht so groß ist und jeder sich einen ihm angenehmen Platz wählen kann. — Naunhof. Am Sonnabend stellte sich dem Naunhofer kunst beflissenen Publikum eine junge Einwohnerin in einem eigenen Klavierabend vor, Lie zu den besten Koffnungen berechtigt. Fräulein Ellen Külbach aus Riga hat trotz der überstandenen Lsidenszttt ihr« wunderbare Technik behalten und machte ihrem Lehrer volle Ehre. Die L moll-Sonate von Grieg zeigte schon das Können der junge« Künstlerin und rasch war die Verbindung mit den Körern hergestellt. Werke von Chopin, Liszt, u. a. folgten und das immerhin zahlreiche Publikum (bei solcher Temperatur:) nahm die Darbietungen dankbar an und zollte.lebhaften Beifall. Leider stand das der Künstlerin zur Verfügung stehende Instrument nicht auf der Köhe und es blteb bedauerlich, daß der Ausübenden kein besseres Instru ment zur Verfügung stand. Vielleicht entschließt sich Kerr Lademann, der Besitzer des Rothenburger Erkers, nach überstandener Leidenszeit zur Anschaffung eines moderneren Flügels. Frl. Külbach beabsichtigt, ihre Studien in Leipzig zu beenden. 8. — Naunhof. Durch einen prächtigen Sommertag begünstigt, fand am Sonntag das Turn- und Sportfest der Freien Turnerschaft Naunhof statt, welche damit zugleich die Feier ihres 6. Stiftungsfestes verband. Gegen '^2 Uhr bewegte sich der stattliche Festzug durch einige Straßen der Stadt, die teilweise mit Ehrenpforten usw. geschmückt waren. Es gewährte einen schönen Anblick» wie die schmucke Schar, etwa 350 Festzugstetlnehmer einschl. der erschienenen auswärtigen Brudervereine, unter den Klängen zweier Musikkapellen anmarschiert kam. Auf der Festwiese des Restaurants zur Keimat begann das Turnen mit der Vorführung von gut gewählten Freiübungen. Sodann kamen Uebunaen am Dock, Pferd, Barren und Reck zur Vorführung. Ansehnliche Leistungen wurden, der jetzigen Entwicklung entsprechend, erzielt und damit der Beweis erbracht, -atz die langen Äriegsjahre dem turnerischen Geist auch hier keinen Abbruch getan hatten. Eine große Besucher zahl aus allen Kreisen unserer Einwohnerschaft folgte mit Interesse den Vorführungen. An das Geräteturnen schloß sich allgemeines Turnen uno Spiele. Es war zu ersehen, daß auch die Turneret in der Freien Turnerschaft eine gute PflegstStte hat und sei den Leitern und Aussührenden volle Anerkennung hierdurch ausgesprochen. Am Abend vereinte ein Ball im festlich geschmückten Sternsaale, woselbst auch eine Ehrentafel mit den Namen der gefallenen Mitglieder der Fr. T. Aufstellung gesunden hatte, die Festteilnehmer noch einige Stunden im gemütlichen Beisammensein. Tin hier noch nicht gesehener Humor. Reigen unterbrach den in bester Stimmung verlaufenen Turnerball. p. — Naunhof. Zum 1. Oktober werden die Gebühren für die Fernsprechanschlüsse unter Wegfall der bisherigen Reichsabgabe um 100 v. K. erhöht. Die Teilnehmer haben das Recht, ihre Anschlüsse bis 15. September zum 1. Oktober zu kündigen. ä. Verleitung von Weizenmehl. In dieser Woche sollte, wie uns vom Bezirksverbande mttgetetu wird, wieder ein Pfund ameri kanisches Weizenmehl vertestt werden. Die nötigen Maßnahmen für diese Verteilung waren getroffen in der Voraussicht, Laß, wie zuge- sichert, 2 Waggons Weizenmehl, die zur Verteilung von einem Pfunde noch fehlten, Anfang der Woche eintreffen würden. Diese Mehlsendunaen sind jedoch tn letzter Stunde zurückgezogen worden, da die amerikanische Kommission den Dampfer, aus Lem diele Mehl sendungen entnommen werden sollten, noch Polen umdirigiert hat. Inzwischen sind dem Bezirksverbande wieder Lieferungen von Aus- lanosmehl zugesagl worden, die, wenn die Verhältnisse bei -er Eisen bahn günstig sind, Ende dieser oder Anfang nächster Woche eintreffen können. Sobald die zuaesagten Lieferungen hier eingehen, wird das Mehl dann sofort verteilt werden. — Ammelshain. Der Kirchen- und Schulvorstand zu Ammels hain Hot tn seiner Sitzung vom 13. September einsttmmig Ksrrn Lehrer Kaserkorn in Ntska, Bezirk Großenhain zum Kirch schullehrer von Ammelshain gewählt. Möge Lie getroffene Wahl zum Besten für Schule, Kirche und Gemeinde sein. Kerr Kassrkorn wird sein neues Aml frühestens am 15. Dezember antreten. A.— Nach neuerlicher Verfügung des Retchswirtschaftsmintste- riums unt«lieg!m Künftig sowohl K. A. Seife als auch die durch
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