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Nachrichten für Naunhof : 05.09.1919
- Erscheinungsdatum
- 1919-09-05
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id178785101X-191909050
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id178785101X-19190905
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-178785101X-19190905
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Nachrichten für Naunhof
-
Jahr
1919
-
Monat
1919-09
- Tag 1919-09-05
-
Monat
1919-09
-
Jahr
1919
- Titel
- Nachrichten für Naunhof : 05.09.1919
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wd S3 Automobile». Gegen die hohe Zahl der Ms»» Msston hat die Regierung Einspruch erhoben. Der Brün« dent d« KontroLkommi fion für MUitärwesen Ist General Rolles für Luftlchifsichrt General Mastermarm, für Marti e Admiral Charlton. «ezeWo« der br«ms<A»eMch«» Uoabhäugig«. Dir Unabhängigen in Braunschweig find au- der dortigen Lcmdesverlammkmg ausgetreten mit der Begründung, baß die Landesoersammlung dadurch gegen den parlamen tarischen Anstand verstoßen hätte, daß sie den Führer der Unabhängigen nicht habe zu Worte kommen lassen. Oeutsch-Oßerreich. X Eine monarchlfüfche B«rf«hwänmg? Nach e ner amtlichen Meldung sind bei monarchi ch gesinnten Offi zieren. die im Innern der Stadt wiederhol Zusammen- lünfte abhielten, und bei dem Direktor der Hunger a- Filmfabrik in Budapest, Moritz Wellner, der sich in Wien aufhielt und mit dies« Offizier« verkehrte, Ha s- such mgen vorgenommen wo ben, wobei Schriftstücke bei Wellner gefunden wuden, aus denen hervorgeht, daß er mit dem ehemaligen ungari chen Ernährung-Minister Brin-en Windisch-Grätz "nd dessen Anhang in der Schweiz und mit dem Ober ten Emil Vidal« in Verbindung flehte In einem Brief VidaleS an Windi ch Grätz vom 8.8. 1916 wird u. a. von der Anwerbung von Legionären gesprochen und die Aussichten einer monarchischen Propaganda in Ungarn und Deutsch-Osterreich werden erörtert. Wellner wurde dem Landesgericht eingeliesert. Gegen Bidale. der gegenwärtig in Ungarn weilt, wird Strafanzeige erstattet. Mexiko. X Carranza «nd die Monroedoktri«. In seiner Bot schaft an den Kongreß er larte Carranza, daß Mexiko in den die Olgruben betreffenden Fragen die Monroedoktrin nickt anerkennen werde. Die Regierung sei bereit, eine versöhnende Politik zu sühren, wünsche aber, die Souve ränität Mexikos nicht zu opfern. Die Regierung sei in jeder Hinsicht solvent und habe die Absicht, alsbald die Abzahlung der ausländischen Schulden aufzunehmen. Aus In- und Ausland. Berlin. Der Vorsitzende de- Internationalen Bundes der Kriegsbeschädigten, der Kommunist Liebt, wurde in militärische Schutzhaft genommen. Koblenz. Der französische Kommandant hat in Birken feld widerrechtlich die gesetzmäßige Lande-vertretung auf gelöst und eme revolutionäre franzosenfreundliche Regierung eingesetzt. Hing. Aus Doorn verlautet, daß die Sachen des Kaisers in einem Zuge mm 80 Wagen in der nächsten Wache nach dem Haut«, das sich der Kaiser dmt gekauft hat, gebracht werden sollen. Organisation Ser Gesangenen-Heimtehr. Täglich 3000 Manu aus England. Wie amtlich mitgeteilt wird, sind hjL jetzt an drei Tagen je 1000 Kriegsgefangene auS englischer Hand zurück- befördert worden. In Zukunft werden aber täglich 8000 Mann in Köln eintreffen. Die Angehörigen von Kriegsgefangenen in englischer Hand werd« von den Be hörden auS diesem Grunde gebeten, Brief- und Paket- sendungen dorthin einzustellen. Die Gruppe „Rhein". Im Zusammenhang mit den Meldungen über hie Heimkehr der Kriegsge angenen war in letzter Zeit ver schiedentlich die Rede von dem Stabe der Gruppe „Rhein", der in Bad Lomburg seinen Sitz hat und bis dahin wenig bekannt gewor den war, und der zu einer wichtigen Rolle bei der Heimkehr der Kriegsgefangenen berufen ist. Cs wird daher interessieren, einige Einzelheiten über die Organisation und Tätigkeit in dieser Amtsftelle zu er fahren. Um eine geordnete Rückführung der deutschen Kriegsgefangenen zu ermöglichen, hat das KriegSministerium in Berlin seit Juni etwa eine das ganze Reich umfassende Organisation durchgeführt. AlS Zentralstelle ist im Kriegs- Ministerium eine Abteilung türzurückgekehrteKriegsgefangene eingerichtet, die unter Leitung deS Obersten v. Fransecky steht. Diese Zentralstelle hat das gesamte Reichsgebiet in sieben Gruppen eingeteilt, die ihren Sitz in Breslau, Bartenstein, Stettin, Wilhelmshaven, Konstanz und Bad Homburg haben. Der bedeutendste Anteil fällt der Gruppe „Rhein" in Bad Homburg zu. Sie hat den Zweck, die Heimfühmng aller auf französischem und belgi chem Boden in französischer, belgischer, englischer und aMerikaniicher Hand befindlichen Kriegsgefangenen, ungefähr 600000 Mann, in die Wege zu leiten. Chef der Gruppe „Schein" ist Maior Papst von Ohain. Seiner Gruppe find die an der Rheinlinie von Duisburg bis Offenburg entlang liegenden Übergangsstatronen Haspe-Heuling, Köln-Deutz, Limburg, Darmstadt, Mannheim, Offenburg unterstellt, in denen die Kriegsgefangenen von besonderen Abnahme kommissionen empfangen und in die folgenden Durch gangslager weilergeleitet werden: Meschede, Gießen, Limburg, Wetzlar, Göttingen, Hammelburg, EglofSheim, Hobenawern, Mannheim, TauberbilchoiShetm und Rastatt. Dce einmalige Belegungsstärke dieser Durchgangslager schwankt zwilchen 1000 und 3000 Mann. Die Lager sind schon seit längerer Zeit lür den Empfang der Ge angenen hergericktet. Der Aufenthalt dort ist für etwa drei Lags berechnet. polnisches Unwesen. , Die Grenzkämpfe in Oberschlesien. Nach einer amtlichen Mitteilung findet M der Niederwerfung des PokenaaistandeS in Oberschtesien dauernd eine Beunruh gung unserer Grenzwachen statt. Infanterie-, Maschinengewehr- und Minennxrfrrfeuer schlägt uns tagtäglich von jenM- der Grenze entgegen. Heimtückische Überfälle bewaffneter Banden, die au- polnischem Gebiet oorstoßen und beim Gegenstoß unserer Truppen sich ebenso schnell dorthin in Sicherheit bringen, find an der Tagesordnung. Der polnische Grenzschutz tut nichts, um diese Übergriffe, die sich vor seinen Augen ab- spielen, zu verhindern. Im Gegenteil, die Banden werden von der polnischen Armee organisiert, mit Waffen und Munition versehen, und vtm polnischen Offizieren für ihre Aufgabe geübt. Das Generalkommando de- 6. Armeekorps hat die in Oberschlesien weilende Ententekommission auf Liese- Ver halten der Polen aufmerksam gemacht und gebeten, an Ort und Stelle die polnischen Übergriffe festzustellen, um eine Abh lle herbeizuführen Die Erbitterung unseres Grenzschutzes über die heimtückischen Überfälle ist im Wachsen. Sr hat sich bisher damit begnügt, einbrechenden Banden nur auf den eigenen Gebieten zu bekämpfen. Auf die Dauer km» aber ein« solche Zurückhaltung von unseren Trupp« nicht verlangt werden. Der Frieden mlt Österreich. Kei» Anschluß a» Pextschlaud. Die Überreichung deS FriedenSoertrage- der Entente an den österreichischen btaatskanzler Dr. Renner erfolgte in St. Germain durch den Generalsekretär der Friedens konferenz Dutasta. Republik Asterreich. Gegenüber der Fassung des Friedensvertrages vom. 20. Juli find einzelne Änderungen getroffen. Bestehen bleibt die Anerkennung Deutsch Österreichs unter dem Namen „Republik Österreich". Bezüglich der Grenz- bestimmungrn wurde den nachdrücklichen Gegenvorstellungen der Friedensdelegation nicht Rechnung getragen. Eine Änderung wurde nur insofern zugestanden, als die Stadt Radkersburg und die am linken Murufer gelegene Ge meinde Steiermark bei Deutsch-Österreich bleiben. West ungarn bleibt ohne Volksabstimmung in der schon be kannten Abgrenzung Deutsch Österreich zugesproch«, weil der Volkscharakter und das Nattonalempfinden den An schluß unzweideutig erheischen. Einige redaktionelle Änderungen find bei den StaatS- bürgerrechten getroffen, um größere Klarheit zu bringen. In den Vorschriften über den Minoritätenschutz find die direkten Forderungen gegen die bisherigen Verfassung-- Vorschriften weggeblieben. Nach den militärischen Bestimmungen wird an der Verpflichtung zur Haltung eine- Söldnerheeres und zur Abschaffung jeder obligatorischen Wehrpflicht fest- gehalten. Die Herstellung von Jagdwaffen wird frei- gegeben. Die Verpflichtung zur Ablieferung, Zerstörung, Entwaffnung, sowie zu einer bestimmten Art der Behand lung und Benutzung von SeeschistahrtsartikelU wird auf jene Artikel beschränkt, die sich auf deutsch-österreichischem Gebiet befinden. Der Völkerbund bestirnt! Eine allgemeine, «e» a»fae«»mme«e Bestimmung (Artikel 188) erklärt die UnabhSnglgkrtt LsterrrtchS für unveräußerlich, außer mit Zustimmung deS Rates drs Völkerbundes. Österreich mutz sich ohne Zustimmung des BölktrbuudeS jeder Handlung enthalte», die feine U ab- hängtgkeit direkt oder indirekt, auf welchem Wege immer, beeinträchtigt. Insbesondere hat Österreich bis zv sei er Zulassung als Mitglied deS Völkerbundes nicht au du Angelegenheiten einer anderen Macht teilznnchmen. Bei den Absätzen über die wirtschaftlichen und finanziellen Verhältnisse werden kleine Erleichterungen zu gestanden und versprochen, daß die deutsch-österreichische Republik geschont und die Herstellung freundschaftlicher Beziehungen erleichtert werden soll. Eine bestimmte Wiederherstellungssumme wird nicht genannt und der Reparationslommisfion freie Hand gegeben. Eine besondere Schlußbestimmung setzt fest, daß in allen Fällen, in denen eine besondere Vereinbarung zwischen den interessierten Staaten vorgesehen ist, Schwierigkeiten, die sich hieraus ergeben sollten, so lange von den alliierten und assoziierten Hauptmächten geregelt werden, bi- Österreich in den Völkerbund ausgenommen sein wird. Das verratene Süd-Tiros. Hilferuf der Tiroler an den amerikanischen Senat. Der Bund für Süd-Tirol hat an den Senatsausschuß für auswärtige Angelegenheiten in Washington folgendes Telegramm gerichtet: »Entgegen Punkt S der am 8. Januar 1618 ver kündet« Grundsätze des Präsidenten Wilson, daß Italien- Grenze in Tirol bei Salurn gezogen werden müßte, unter wirft der FriebenSvertrag für Deutsch - Österreich die deutschen und ladintschrn Süd-Tiroler der italienische» Fremdherrschaft. 172 deutsche und ladinische Gemeind« Süd-Tirol-, darunter die alten deutschen Städte Bozen, Meran mck Brixen haben in jüngster Zeit Meimal feier lich gegen die gewaltsame Unterwerfung protestiert und ihr Sel-ftbesti«mu»gsrecht verlangt. Trotzdem soll Tirol durch die Brennergrenze zerrissen und dadurch ein Opfer V«S imperialistischen Londoner Vertrages werden. Von der Pariser Konferenz nicht gehört, appellieren deutsche und ladinische Süd-Tiroler an den Gerechtigkeit-- süm und die Freiheit-liebe des amerikanischen Senates." West- und Volkswirtschaft. * Die Prämienanleihe des Reiches. Nunmehr ist das Gesetz veröffentlicht worden betreffend einen Anleihe- kredit sür das Jahr 1919 sowie Ausgabe oon Leihpapie en mit Prämien. Der Kredit umfaßt neun Milliarden Mark. Davon werden Beträge bi- zur Gesamthöhe von sieben Milliarden Mark den einzelnen Retchsverwaltungen lür Leistungen auS Anlaß deS Krieges und der Demobil machung überwiesen. Restliche zwei Milliarden Mork dienen für Leistungen aus dem FriedenSoertrage. Die Flüssigmachung der Kredite kann auch durch Ausgabe von Jnhaberpapieren mit Prämien erfolgen. Eine Eintragung dieser Prämteninhaberpapiere in baS Reichs schuldb ich findet nicht statt. Die Anleihe kann mit steuerlichen Vor teilen ausgestattet werden. Befreiungen von der Ein kommensteuer oder Minderungen dieser Steuer sind aber ausgeschlossen. Die zur Ausgabe gelangenden Schuld verschreibungen, Schatzanwetsungen odex ReichSwecksel sowie die etwa zugehörigen ZiuLscheine können sämtlich oder teilweise auf ausländische oder auch nach einem be stimmten WmftverhLltuisse gleichzeitig auf in- und aus ländische Währungen sowie im Ausland zahlbar gestellt werden. ch Bre»»h»lzw»cher. Die trostlose Kohlenlage nnd die damit eröffnete Aussicht auf ein« schwer« Wirst« hat das weite GabiH d«- Schleichhcwbei- und der P«iS- treiberei wieder um ein ergiebige- GMiet erweitert. Es ist begreiflich, das sich jetzt, da man hört, daß Kohlen nickt in ausreichendem Maße W hab« fein »erden, die Be völkerung intensiv sür Brennholz interessiert. Diele neue „Konjunktur" wird von berechtigten und unberechtigten Holzhändlern gründlich au-geuutzt. . Viele Holzhändler haben, um aus der allgemeinen Brennstoffnot gehörig Nutzen m ziehen, zunächst den Holzverkauf gesperrt; sie halten ihre Brennholzporräte zurück und warten dle Zeit ab, in der die Holzpreife zweifellos weiter steigen werden. Dafür haben aber die Holzschleichbändler bereits einen schwunghaften Handel mit tenerem Brennholz eröffnet. ch Vtne -enkmg der Obstpreise wollen die württem- bergisch« Lokomotivführer dadurch erzwingen, daß sie keine Wagen mit Mostobst und anderem Obst befördern, wenn der Obftpret- einen bestimmten mäßigen und ge- rechten Höchstpreis überschattet. Auch d« Bund württem- logisch« VerkehranstaWn hat einen gleich» WWWtzß gefaßt. für Gmetenlamereien mit Ausnahme von Kohisam«, HsLr- rabttarNen, Rüben amen, Zuckerrübensirmerv und Rvte- rübenlmnen außer Wirkung gefetzt. ch Zwei Million«» Liter Wein für Deutschland. Dem Syndikat für Weinexport des Kantons Wallis ist es ge- lungen, ein Handelsabkommen abzuschließen zwecks Export von 2 Millionen Litern Walliser Weißwein nach Deutschland. Der Export begann am 28. August. Wie verlautet, be trägt der Exportpreis 1,85 Frank. BezirkSausfchutzfttzung in Grimma. Sd» der am 3L August ISIS unter dem Vorsitze des Amtshoupt- manns Kordraht abgehaltenen Beztrksausschußsitzung nahmen die Mitglieder Kommerzienrat Baeßler, Rittergutsbesitzer Nette, Guls- besitz« Richter, Brennereiguts bescher Schilling, Gem.-Dsrstaad Teuscher und Bürgermeister Willer, und als Berichterstatter Reg.-Aff. Dr. Sebia uad Aff. Pasig, sowie weiter die Volkskommissare Gey und Schrttber test. > Den größten Teil der Sitzung nahm die Beratung über die Vorbereitung der Neuwahlen zur Bezirksoersammlung in Anspruch. Nach einem eingehenden Berichte des Amtshauplmänns stimmte der Ausschuß den Vorschlägen, insbesondere denen wegen der Wahlkreis- einteiluag, allenthalben zu, und stellte die Einwohnerzahlen der Be zirksgemeinden und selbständigen Gutsbezirke, sowie weiter die Stimm werte der Wahlberechtigten in den einzelnen Gemeinden in der vor- geschriebenen Weise fest. Die Städte Grlmma und Wurzen werden selbständige Wahlkreise bildenTMs übrigen Gemeinden des Bezirks werden zu 6 zusammengesetzten Wahlkreisen zusammengeschlossen. Genehmigt wurden das Ortsgeftk sür Deuben über die Seffent- lichkeit der Gemeinderatssttzungen und Nachträge zu den Gemeinde steuerverordnungen für Dehnitz, Gerichshain, Kohburg, Kleinbordau, Lüptttz, Schönbach und Watzschwitz über Erhöhung der Lustbsrkeits- fleuer, sowie ein Gesuch aus Commichau um Busnahmebewllligung zur Grundstücksadtreauung und der Verkauf eines Bauerngutes in Seelingstädt. Wetter wurden genehmigt die Schankerloubnisgesuche Exner's-Erlln und Mannschatz'-Burgberg (Uebertragungen). Ein Gesuch Berkhold's-Bennewitz um Erlaubnis zum Bierschanke wurde dagegen abgelehnk; soweit das Gesuch die Uedertragung der Erlaubnis zum Ausschank alkoholfreier Getränke erstrebte, wurde es genehmigt. Der Ausschuß stimmte der beantragten Erhöhung -er Schornstein- fegerkedrgebühren u. zw. auf insgesamt 75 v. K. der früheren Grundlöhne, dem Erlasse einer Bekanntmachung über verloren ge- gangene Lebensmittelkarten und der Uebernahme der Kosten des Fachausschußes für das Bäcker- und Konditorgewerde zu. Wegen der für notig erachteten Bereitstellung von Mitteln sür heimkehrende Kriegsgefangene wurde der Amtshauptmann — vorbehältlich end gültiger Entschließung nach Abschluß der eingeleiteten Erhebungen — ermächtigt, in dringenden Fällen schon jetzt zu den Beihilfen der Gemeinden Zuschüsse avs Bezirksmitieln zu gewähren. Die Gesamt zahl der ordentlichen Mitglieder des Bezirks-, Bauern- und Land- orbeiterrais, der ««ordnungsgemäß demnächst zu wählen ist, wurde auf 12 festgesetzt. Beschlossen wurde, die eingegangenen Bezirksnot- geldschetne m der Gasanstalt in Grimma vernichten zu lassen und 3 Herren mit der Ueberwachung der Vernichtung zu beauftragen. Kenntnis nahm der Ausschuß von einer Verordnung des Landes- lebensmiitelamies über den Kandel mit Gänsen, ebenso von einer Verordnung über Neuregelung der Mtlchberichte. Kierzu beschloß der Bezirksausschuß einstimmig, wegen Beibehaltung der vom Be zirksoerbonde erst kürzlich einaesührten neuen Mil-berichte nachdrück lich vorstellig zu werden, da sich die Berichte gut bewährt hoben und auch von den Landwirten als durchaus fachgemäß beurteilt uad ord nungsmäßig ausgefüllt werden. Endlich wurde ein Gemeindesteuer- rekurs aus Grottewik zu beachten beschlossen und Beihilfen zu den Kosten der Leilbehanolung eines Schlosserlehrltngs aus Grimma in der Friedrich Armust-ErhvlungsstäUe in Borna bet Chemnitz und zu den Kosten der Beschaffung orthopädischer Schnürschuhe für ein Kind aus Trebsen bewilligt. Sächsische ««d Lokal« Mitteilungen. Naunhof, den 4. September ISIS. Merkblatt für de» S. September. Sonnenaufgang 5" » Mondausgang 4« Sonnenuntergang 6" II Monduntergang — 1602. Rudolf Btrchow gest. — 1906. Russisch-japanischer Friedensvertrag in Portsmouth unterzeichnet. 0 Die Einwirkung unserer Zeit auf die Seele. Es ist eine bedauernswerte Tatsache, daß sich in letzter Zeit die Selbstmorde kaufen. Der Psychologe weiß in vielen Fällen, daß eS sich um «ine ungünstige Einwirkung unserer Zeit auf die menschliche Seele handelt. Die soziale Organi sation hat zu existieren aufgehört, und infolgedessen ist bei allen MensäM daS Gefühl der Sicherheit und des Ver trauen- geschwunden. Alle- Gesetzmäßige verleiht unS diele Sicherheit, und jedes Abbrechen und Aufhören ge wohnter Erscheinungen bringt nn- um unler seelisches GleichgettüchtE^ entzieht unS den Boden, auf dem wir stehen. Nun rdmmt es darauf an, wie die einzelnen Individuen auf unsere sozialen Erscheinungen reagieren. Da muß man vor allem bedenken, daß es ganz ver schiedene Chlwaktere gibt, kräftige und minder kräftige Veranlagungen, sentimentale Menschen, bei denen sich jede Reaktion im Gefühl ausdrückt, Menschen, die sich auch in den unsichersten Verhältnissen kräftig fühlen können, Menschen, die in ihrem göttlichen Leichtsinn die Zett keinen zu großen Einfluß über sich gewinnen lassen, bringe sie auch, waS sie bringen mag. Ein grobes Kontingent von Selbstmördern stellt gegenwärtig die Jugend. ES sind dteS meisten- Menschen, die von Natur aus schüchtern und furcht am veranlagt sind, die ohne jedes innere Gleichgewicht, ohne jede Leben-fr eudtgkeit «nd jede Leben-sicherheit aufwachsen. Solche Tharaftere verlieren den Lebenshatt, gehen in der Verzweiflung unter und verüben zum Schluss« auS Leben-furcht Selbstmord. Dann gibt eS eine Reihe von Menschen, die den Zu sammensturz ihrer höchsten Überzeugungen und Ideale nickt ertragen können, die nickt > ästig sind, fick den neuen Zu ständen anzupassen und infolgedessen zum Selbstmord getrieben werden. Hierher gehören dle Fälle, in denen die Selbstmörder in hinterlassenen Aufzeichnungen als Motiv ihrer Tat Verzweiflung über den Zusammenbruch der Monarchie angaben. Bei älteren Menschen, die in unserer Zeit Hand an sich legen, sind die verschiedenst« Motive festzustellen. ES können willensstarke Menschen sein, die, durch daS Folgeelend des Krieges um ihre Habe gebracht, zu keiner produktiven Tätigkeit mehr fähig sind und in klarer Erlassung dieleS Zustande- und der Hoffnungslosigkeit, die in ihren vorgerückten Jahren Liegt, ihrem Leben freiwillig ein Ziel setzen. Einer anderen Gruppe aber fehlt jede inner« Spannkraft: sie werben durch die Unsicherheit der äußeren Lage, bi« sich in ihrem Innern reflektiert, zur Verzweiflung getrieben, weil sie den Kampl mit einem neuen Leben, daS ihnen ein um bekannte- Gesicht zeigt, nicht mehr aufnehmen können. — Naunhof. Am vergangenen Sonnabend beging die Riege „Vater Jahn" des Turnvereins Naünhof (D. T.) im festlich aA-mückten Saale -«Ratskellers die Feier des lOjährigM Bestehens. Während -es Abends begrüßte -er Vorsitzende Kerr WalterKeber SäA und Mitglieder in humorvoller, herzlicher Wess« und berichtete
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