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Nachrichten für Naunhof : 29.08.1919
- Erscheinungsdatum
- 1919-08-29
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id178785101X-191908299
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id178785101X-19190829
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-178785101X-19190829
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Nachrichten für Naunhof
-
Jahr
1919
-
Monat
1919-08
- Tag 1919-08-29
-
Monat
1919-08
-
Jahr
1919
- Titel
- Nachrichten für Naunhof : 29.08.1919
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Truppen gerichtet, dte ntoroerttm kern mürven, mn daS Ab- ftimmungsgebiet in Oberschteiien -u beleben. München. Ihrem Antrittsbesuch tn München werden Ebert und RoSke dte tn Württemberg. Sachsen und Baden folgen lassen. Nach ihrem Erholungsaufenthalt tn den baye rischen Bergen wollen sie sich zunächst nach Stuttgart be geben. Part». Der WtrtschastSrat hat der rumänischen Regierung mitgeteilt. daß infolge ihres Vorgehens alle Kontrakte über die Lieferung von Waffen und Kriegsmaterial aufge hoben werden, und daß keine Lieferungen dieser Art Rumänien erreichen dürfen. Brüssel. Die Regierung beabsichtigt, die allgemeine Wehrpflicht einzulühren. Die Dauer der Dienstzeit soll ein Jahr betragen. Ludendorff und seine Heeresberichte. Einwandfreie Fassung. über die von vielen Seiten angegriffene Fassung der deutschen Heeresberichte sagt Ludendorff in seinen Kriegs erinnerungen: Meinen Heeresberichten ist Unaufrichtigkeit vor» geworfen worden. Sie find einwandfrei wabr gewesen und wurden so aogefaht, wie es unser Gewissen gegen über dem Heer, dem Volk daheim und unseren Ver bündeten gebot. Ich schrieb sie vernehmlich für das Heer. Der Soldat hatte das Recht, das, was er geleistet und er- duldet hatte, erwähnt zu wissen. Der Truppenteil, der Offizier oder Mann, der im Heeresbericht genannt wurde, war stolz darauf. Auch die Heimat war mit Recht stolz auf die öffentliche Anerkennung ihrer Söhne. Jedes Wort des Heeresberichts war sorgsam abgewogen. Große Er eignisse wurden ausführlich gewürdigt; von kleineren Gefechtshandlungen konnten nur die wichtigsten Er wähnung finden. Die in ruhigen Zeiten häufige Meldung .Nichts Besonderes* oder „Keine wesentlichen Ereignisse* sagte dem Kundigen, daß an ieder Stelle der ausgedehnten Fronten wiederum durch Nacht und Tag deutsche Männer in treuester Hingabe ihre schwere Pflicht gegen daS Vater land erfüllt halten. Gewiß hätte ich in Zeiten der Spannung lieber in lapidarem Stil als ausführlich ge meldet; dazu gehörten Ereignisse, die aus diese Sprache zugeschnitten waren. Eine Meldung aus der Flandern schlacht: „Langemarck ist gehalten oder verloren*, hätte niemand befriedigt. Verluste an Gelände wurden, wenn s e von Einfluß auf die Gestaltung der Kampftage waren, erwähnt, aller dings erst dann, wenn für die kämpfenden Truppen kein Nachteil daraus erwachsen konnte. Daß ich die Zahl der Geschütze udd Gefangenen, die unS der Feind abge wmmen hatte, mitteilen sollte, konnte kein Mensch erwart n, auch der leider so objektiv denkende Deutsche nicht! Wir waren nicht das starke Volk, von dem wir gerade in jenen Tagen so oft gesprochen haben! Das dauernde Lesen der feind lichen Heeresberichte hatte schon genug Schaden getan. Das Mißtrauen gegen die Meldungen der Obersten Heeres leitung ging stellenweise so weit, daß sie an der Hand der feindlichen Heeresberichte verglichen wurden. Das war fo recht deutsch! War es nicht ein großer strategischer Sieg, wenn wir die Flandernfront z. B. 1917 hielten, obschon wir taktische Mißerfolge hatten, die uns Gefangene und Materialverlust kosteten. Wenn ich meldete, der Feind wäre in untere Artillerie eingebrochen, so ergab sich hieraus der Verlust an Gefangenen und Geschützen. Genügte daS nicht? Wollte man noch im Unglück wühlen? Die Oberste Heeresleitung hatte den Abdruck der feindlichen Heeresberichte im Vertrauen auf die Einsicht des Volkes zugelaffen. Ich hatte später die Empfindung, daß es ein Fehler war. Der Feind trieb mit seinen Be richten förmlich Propaganda bei uns und drückte unsere Stimmung. Ein nachträgliches Verbot, die Berichte wiederzugeben, erschien mir allerdings noch fragwürdiger. Frankreich wußte sehr gut, warum es den Abdruck unserer Heeresberichte nicht zuließ, obwohl wir keinerlei Propa ganda durch sie trieben. Ludendorff — ein enger, aber anständiger Man«. Die „Kriegserinnerungen* Ludendorffs rufen in Eng land das größte Aufsehen hervor. Die „Times*, die sich das Vorrecht gesichert hat, zugleich mit der Ausgabe des Buches in Deutschland die ersten großen Auszüge zu bringen, veröffentlicht vier Artikel, in denen die wichtigsten Kapitel in geschickter und objektiver Weise wiedergegeben waren. Auch die andern Blätter bringen große Auszüge, und überall erscheinen Annoncen, in denen das Werk als „daS Kriegsbuch vom deutcken Standpunkt* bezeichnet wird. Interessant sind die Sätze, mit denen das Werk m dieser Anpreisung charakterisiert wird: „Bernhardi und andere haben die Theorie des deutschen Militarismus dargelegt; Ludendorff ist der erste, der sein geheimes Wirken von innen heraus enthüllt. Ludendorff,war zweifellos daS Hirn der deutschen Militärmaschine und in den letzten zwei Jahren des Krieges der wirkliche Oberbefehlshaber. Hindenburg war der Volk-Held, Ludendorff die wirklich treibende Kraft hinter ihm. Er schreibt mit einem Freimut, der fast brutal ist. Sein Buch wirft viel neues Licht auf die militärischen Opera tionen und auf die Gründe des deutschen Versagens.* Die „Times* begle tet ihre erste Veröffentlichung mit einem Leitartikel, der eine für die englische Auffassung charakteristische Würdigung des BucheS enthält. „Alle berühmten und viele be an, len führenden Persönlichkeiten des Krieges haben ihre Geschichte oder ihre Rechtferti gung geschrieben, schreiben sie oder werden sie schreiben. Aber General Ludendorffs Buch ist das wichtigste und das aufklärendste, wenigstens für englische Leser. Eine vollständige Übersetzung wird binnen kurzem bei Hutchinson Heranstommen, und sie wird über eine Viertelmrllion Wörter enthalten.* Der Schluß des Leitartikels lautet: „Wir glauben, daß die Auszüge die Leser dazu führen werden, unsere Überzeugung zu teilen, daß General Luden dorff eilt enger, aber anständiger Mann war.* Oer Wiederaufbau Nordsrankreichs. Ein deutscher Reichskommissar. Die Versailler Verhandlungen nehmen nach einer Erklärung des-Reichswirtschaftsministeriums einen im allgemeinen befriedigenden Fortgang. Ein Teil der Piesse beginnt bereits über die Person des zu ernennenden Reichskommissars Vermutungen anzustellen und Wünsche zu äußern. Demgegenüber erfahren wir, daß von den maßgebenden Stellen seit Wochen beieits Beiprechungen mit verschiedenen in Frage kommenden Herren gepflogen werden. Es ist sicher, daß nur eine Persönlichkeit in Betracht gezogen werden kann, die das Vertrauen der ' ZentralarbettSgemeinschatt genießt, in der Arbeitgeber und Arbeitnehmer vertreten sind, und daß diese Periönlichteit nur aus industriellen Kreisen gewählt werden wird, um eine Organisation zu gewährleisten, die dem deutschen Ramen Ehre macht, We„n te.net von einer Anzahl dmtfcher Blätter die Entsendung deutscher Sachverständiger in da- Wiederaufbaugebiet gefordert wird, und die Pari,er Ausgabe dB „Newyork Herald* behauptete, daß der Fünferrat bereits diesem Wunsch stattgegeben habe, so ist das, wie wir hören, in dieser Form nicht zutreffend. Aff die dahingehende deutsche Anregung ist auS Paris die Antwort gekommen, in der gesagt wird, daß Deutschland daS Recht, an der Feststellung der Schäden selbst tell- zunehmen, nicht eingeräumt werden könne, daß man aber bereit sei, in Unterhandlungen hierüber emzutreten. Kohlenförderung und Tranoportfrage. Weder Kohlen noch Waggon»! Halbamtlich wird zu -er drohenden Koblenkatastrophe Stellung genommen und geschrieben: „In letzter Zett wird vielfach aus Bergarbeiterkreisen in der Presse dte Ansicht vertreten, eine Steigerung der Kohlen, förderung habe deSbalb keinen Zweck, weil der Abtransport der Kohlen infolge de» Mangel» von Transportmitteln un möglich sei. Ls wird vor allem darauf hingewiesen, daß die geförderten Kohlen, wegen Nichtgestellung der Wagen auf Halde gestürzt werden müssen und daß infolgedessen große Kohlenmengen auf den Halden lagern. Demgegenüber mm; sestgestellt werden, daß die Haldenbestände tn Wirklichkeit nicht so grob find, wie man nach diesen Darstellungen annehmen sollte, Im Ruhirevier lagerten am 1. Juli o. IS. 487 000 Tonnen auf den Halden, davon waren 124 VOO Tonnen Stein- kohle, 840000 Tonnen Kok» und 3000 Tonnen Briketts. Der Steinkoblenbestand stellt das Ergebnis eines halben Förder- tageS dar und bildet dte allernotwendigste Reserve sür die Gruben selbst. Ein Vergleich mit den Halbenbeständen im Vorjahr, wo sie Ende Februar 1918 im Ruhrrevier etwa 8V- Millionen Tonnen betrugen, beweist, daß der heutige Haldenbestand relativ sehr gering ist. In Oberschlesien betrug der Kohlenbestand Ende Juli d. Js. 556 000 Tonnen gegen 260 000 Tonnen Ende Juni: zwar erklärt sich das Anwachsen aus den Schwierigkeiten des Abtransports, dte jedoch eine Folge des jüngsten Etsenbabnerstreiks sind.* „Diese Zahlen — so heißt es weiter — beweisen, daß die Raumfrage hierbei eine untergeordnete Rolle spielt, daß die Auffassung, eine erhöhte Kohlenförderung wäre angesichts der TranSportschwierigkeiten nicht un bedingt notwendig, eine durchaus irrige ist und daß e n weiterer Rückgang der Förderung von katastrophalen Wirkungen für das deutsche Wirtschaftsleben begleitet jein würde.' Dte Schwierigkeiten des Abtransportes. Haben wir vorstehend von zuständiger Seite gehört, baß eS keine Kohlen gibt, io erfahren wir von einer anderen amtlichen Stelle im gleichen Augenblick, daß auch keine Waggons da sind, über die Wagengestellung im Ruhrreoier wird nämlich amtlich versichert: Dte Wagengestellung für den Abtranspott von Brenn stoffen war zu Beginn der vergangenen Woche äußerst un günstig. Die Fehlziffern betrugen zunächst über 6000 Wagen täglich. Nach Durchführung von teilweffen Sperren und Ver- Hängung einer gänzlichen Sperre am 23. August für Annahme anderer Güter besserten sich die Verhältnisse nicht unwesent lich. Im Werktagsdurchschnitt wurden tn vergangener Woche rund V>«00 Wagen gestellt, während rund 5600 fehlten. Unter diesen Umständen ging auch die Zufuhr zu den Duisburg- Ruhrorter Häfen etwas Zurück. Die Minderleistung betrug ardeitstäglich 18 500 Tonnen, dagegen konnte der Umschlag der Kanatzechen gesteigert werden: er belief sich auf 26 600 Tonnen arbeitStäglich gegen 25 300 Tonnen in der vorauf gebenden Woche. Den tn der Tagespresse verbreiteten An sichten Über die geringe Ausnutzung der Wasserstraßen mutz entgegengetreten werden. Tatsache ist, daß dte Betriebsmittel namentlich der nordwestdeutschen Wasserstraßen zurzeit bis zur Grenze der LeistungSsädigkeit ausgenüdt sind.* Ein „süßer Trost* ist unS geblieben, wir haben zwar keine Kohlen, dafür aber auch keine Waggons. preise, die man nicht versteht. Tabak, Obst, Leder. Die Wuchersorderungen sür Zigarren und Zigaretten halten noch immer an, trotzdem einwandfrei festgestellt ist, daß bei der von Tag zm Tag sich steigernden Einfuhr auS den besetzten Gebieten die Einkaufspreise für Rauchwaren wesentlich heruntergegangen find. Welch riesige Zwischen gewinne gerade auf diesem Gebiet erzielt werden, ergibt sich, wenn man die Offerten von Engroshändlern aus dem besetzten Gebiet sieht. Die bekannten englischen Zigaretten, die z. B. setzt zu Millionen in den Straßen Berlins ge handelt werden, kosten frei Berlin 22 bis 24 Pfennig. Zigaretten auS deutschen Tabaken werden noch etwas billiger angeboten. Holländische Zigarren schwanken zwischen 60 und 70 Pfennig daS Stück. Es werden aber für die Zigaretten bei der Abgabe an den Kon sumenten 40 biS 5V Pfennig, für die Zigarren t,20 Mark verlangt und notgedrungen bezahlt. Vielfach wird der wilde Wucherbetrieb auf die „wilden* Straßenhänbler zurückgeführt. Wenn daS wahr ist. wäre doch nicht- ein facher, als in- den „legitimen* Geschäften die Waren zu angemessenen Preisen abzugeben. Aus Düsseldorf wird denn auch berschtet, daß dort die gleichen Zigarretten nur 25 bis 30 Pfg. kosten. Der Ruf nach dem freien Handel auf allen Gebieten wird mit der Zett stärker werdenden gemischten Gefühlen begegnen, wenn bei jeder Freigabe eines Artikels die Preise krampshaft iy die Höhe ge trieben werden, wie in letzter Zeit beispielsweise bei den Eiern, dem Obst, dem Leder und bei den Räucherwaren. Vor Zeiten wurde einmal oorgesMteben, daß zur Ver meidung des Wuchers mit Zigaretten die Preise auf gedruckt sein müßten. Die Preise sind auch noch auf gedruckt, werden aber ungeniert überschritten. Im Obsthandel wird Unglaubliches geleistet, in den Großstädten ist dte Forderung von 2 bis 2,60 Mark für ein Pfund fast wertloser Pflaumen gang und gäbe. Wie ist das möglich? Es bleibt die alte Geschickte, das aus gehungerte Publikum uhimpft zwar, bezahlt, um über haupt etwas zu bekommen. Dabei haben wir eine glänzende Obsternte und auch dte verwegenste Lohn- sieigerung bei der Produktion rechtfertigt die PreiS- höhe nicht. Geradezu bestürzt Ist man selbst in Interessenten kreisen über die Resultate der Leder- resp. Häute auktionen nach der Freigabe. In der Berliner Auktion hat man die riesenhohen Preise — zum Vergleich diene, daß ein lOO - Zentner - Wagen Vacheleder jetzt 170—180 000 Mark gegen etwa 12000 Mark in der FriedenSzeit kostete — zwar noch bezahlt, am Leipziger Platz ist eS aber tn der Häute- und Fell-Auktion zum Einschreiten der Beteiligten gekommen. Der Ver band sächsischer Gerber erhob zusammen mit dem Leder handel gegen dieses maßlose Hochtreiben der Preise Ein spruch, und so mutzte die Auktion überhaupt abge brochen werden. Nach ihrem Abschluß soll freilich daS ganze verbliebene Häute-Ge älle an Händler und sonstige Zwischenhände aus dem besetzten Gebiete doch noch ver kauft worden sein, immerhin bleibt die Tatsache bestehen. oav dtefeS «»ftchneüen der Preise in die ganze Lede» Geschäftswelt einen Keil getrieben hat. Man hatte Mit Wegfall der Zwangswirtschaft eben nicht nur steten Ver kehr erwartet, sondern auch vernünftige Preise. Bei den Preisen der Auttionen, welche d«S Pfund rohe Haut aus 10 bis 12 Mark getrieben haben, und damit auf das 8- bis lO ache de- bisherigen Preises, können nicht nur die beteiligten Gewerbe, wie die Gerberei, nicht mehr wei eraroetten, sondern der all gemeine, Mißmut und die zu Explosionen geneigte Ver bitterung wächst. Gewiß ist auch der unglückselige Stand unserer Valuta geeignet, dem Publikum nicht immer oer- stündlich^ Preisböhen zu ertlaren, aber ledenialls sollte alle und jede ungerecht erttgte Ausbeutung der noch ver worrenen Verhältnisse vermieden und auf das strengste mit allen möglichen Mitteln be'ämpst werden. Wett, und Volkswirtschaft. Hc Gründung einer Neichsanlerhe - A. - G. DienStag fand in den Raumen der Retchsbank die Gründung der ReichSanleihe-Aktien-Gesellschast statt. Das Kapital be- trägt 400 Millionen Mark, ans welche zunächst 25 ein bezahlt sind. Der Vorstand besteht auS dem Geheimen Oberfinanzrat. Mitglied des Reichsbank-Dtrektoriums, Dr. Karl o. Grimm, Herrn Bankier Hermann Waller, Geschäftsinhaber der Direktion der Diskonto-Gesellschaft, und Herrn Oscar Wassermann, Direktor der Deutschen Bank. * Kel« Umtausch der Banknoten. Nack einer nun- meiir erfolgten amtlichen Mitteilung des Reicksfinanz ministeriums beabsichtigt der Reichsminister der Finanzen nickt mehr, den Umtausch deS deutschen Papiergeldes vor zuschreiben. Eine Abstempelung der Banknoten usw. sei überhaupt nie in Frage gekommen. * Die preufi schen Staatseisenbahnen ohne Ein kommen. Der Minister der öffentlichen Arbeiten hat soeben den beteiligten Gemeinden mitgeteilt, daß für daS Steuerjahr 1Sld ein nach den Ergebnissen des Rechnungs jahres l918 zu versteuerndes kommunalabgabepflichtigeS Reineinkommen der preußischen Staatseisenbahnen nickt vorhanden ist. Durch diele amtliche Feststellung erleiden zahlreiche Gemeinden einen erheblichen Sleuerauskall. ch Kohlenfunde in Hannover. Der Beztrksgeologe Dr. Mestwerdt hat in Hannover am Nordhang deS Teutoburger WaldeS ein abbauwürdiges Steinkohlen- Vorkommen sestgestellt. Ferner wird die Wiederinbetrieb nahme der 1884 stillgelegten Zeche Friedrich-Wilhelms- Glück bei Dornberg, Kreis Bielefeld, geplant. Auch der Abbau der sich hieran anschließenden Kohlen^ekder, die sich bis Osnabrück erstrecken, wird ernstlich erwogen. ch Aufhebung der Bezugsscheinpflicht für Schuhe. Nachdem die Nationalversammlung fick für die Ab schaffung der Zwangswirtschaft von Häuten Leder und Lederwaren ausgesprochen hat, ist dte Aushebung der Be- zugSscheinpfl cht für Sckuhwaren, wie amtlich bekannt gegeben wird, in den näcksten Tagen zu erwarten. Es find Maßnahmen in Aussicht genommen, den Scknhbedarf der minderbemittelten Bevölkerung zu angemessenen Preisen sickerzustellen. * Eine weitere Stillegung. Die bekannte Eisen gießerei und Maschinenfabrik A. G. Bautzen kündigt die völlige Stillegung des Werles an, wenn es ihr wcht gelingt, durch erhöhte Arbeitsleistungen in kurzer Zeit e-nen Ausgleich zwischen Einnahmen und Ausgaben zu schaffen. Döchsifche rmd Lokale Mitteilungen Daunhos, den 28. August ISIS. Mertblatt für den 2P. August. Sonnenaufgang 5°' tt Mondaufgang S" Sonnenuntergang 6- Monduntergang 7" 1910 Einverleibung Korea» durch Japan. — 1914 Die Eng. länder besetzen Samoa. — 1S1S Hindenburg wird zum General. stabSches ernannt. — Naunhof. Der Turnverein Naunhof (D. T.) rüstet sich zu seiner diesjährigen Gauturnfahrt am 7. Sept, nach Rochlitz. Zu den stattfindenden Wettkämpfen (Geräte und Volkstümlich) haben sich von Naunhof allein 46 Mitglieder und Zöglinge gemeldet. Ein Zeichen des turnerischen Geistes, welcher tn unterem kleinen Otte die Jugend beseelt. — Interessieren dürfte es manchen Naunhofer, daß der Turnverein Naunhof (D. T.) im mittleren Bezirk des Mittel muldengaues zur Zeit den größten Turnbetried nachweisen kann. Bet einer Mitgltederzahl von V8 und einem Zöglingsdestand von 46 turnen durchschnittlich in den beiden Wochenturnstunden 65-70 Personen, während Grimma und Colditz bei weit mehr als 200 Mit gliedern bis jetzt höchstens auf 45 Teilnehmer pro Turnstunde ge kommen find. Auch tn den turnerischen Leistungen steht der Naun- Hofer Verein im mittleren Bezirke an der Spitze. Bedauerlich ist es nur. datz sich die Naunhofer weibliche Jugend nicht entschließen kann, den doch so gesunden Turnspott zu betreiben. Trotzdem der Turn- verein auch in dieser Kinsicht auf der Köhe ist, kann er doch nur selten eine Neuanmeldung buchen. Set s aus Standesdünkel oder aus besonderem Stolz, oder etwa aus Scham wegen des Turnens im Kosenrock? Beim neuzeitlichen Tanz schämt man sich aber doch auch nicht. Jedenfalls wäre es mancher jungen Dame von großem Nutzen, einen gesundheitsördernden Sooft zu betreiben, als wie im Tabaksrauch und aufgewtrbelten Saalstaud ote Gesundheit zu Markte zu tragen. Vielleicht überlegt es sich doch manche junge Dame und besinnt sich eines Besseren. Zwei Stunden wöchentlich turnen ist ge sünder als 2—3 Abende tanzen. - — Naunhof. Don der Ortsoereinsleitung erhalten wir folgen den Dersammlungsbericht zugestellt: Die am Sonnabend, den 22. d. Mts. tm Gasthof .zum aoldnen Stern' stattgesundene Monats. Versammlung desOrtsvereins der 1l. S. P. erfreute sich wiederum eines zahlreichen Besuches. Anwesend waren ca. Iw Mitglieder. Zum Punkt 1 der Tagesordnung: .Aufnahme neuer Mitglieder' berichtet der Vorsitzende Gen. König, daß seit 1. Juli d. Zs. 67 neue Mit glieder ausgenommen find. Die Zahl der gesamten Mitglieder Hai somit das zweite Kundert überschritten. Dieser erfreuliche Fortschritt müsse ein Ansporn zu weiterer, reger Agitation sein. Jeder Einzelne müsse dahin wirken, neue Mitglieder zu gewinnen. Die Zahl derer, die einer politischen Organisation noch nicht angehvren. sei noch ge- wattig grotz; besonders vermisse man noch immer die Reichs-, Staats- und Kommunal-Beamlen. Die politische Lage im Reiche laste erkennen, datz uns die November-Vorgänge so gut wie garnichts genutzt haben. Die Regierung sei zum Verräter der Revolution ge worden. Ausgabe der klaffenbewußten Arbeiterschaft sollte es sein, tm Kampfe nicht nachzulafien, sie müsse erkennen, datz nur durch sic selbst von unten heraus dte Revolution gefördert und ausaebau! werden müsse. Dazu sei vor allem ein fester Zusammenschluß der gelamten. werktätigen Bevölkerung notwendig. Die ll. S. P. habt sich als erfolgreiche Kampforaanisakion bewiesen. Sie lehnt es ob, zwecklose einseitige, blutige Putsche zu inszenieren; dazu ist ihr das Ardetterblut zu kostbar. Aber sie hat sich die Ausgabe gestellt, dir Mafien durch Aufklärung zu gewinnen. Datz die elnaeschlagenc Taktik eine richtige ist. beweist -er starke Zustrom von Mitgliedern tm ganzen Reiche. Möge auch hier in Naunhof die Erkenntnis durchdringen, daß dte gesamte werktätige Bevölkerung. Kops- und Kandarbener, im gememschastlichen Kampfe geschlossen zusammen stehen müsse, um einen Weg aus dem durch den Krieg verursachten Chao» zu finden, den Weg zum Sozialismus, zum «egen der gc-
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