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Wett- unv DawNvitMakK * Hoher amerikanischer Markkurs. FmuMsche Blatter melden, daß zwisch«, derMchen mrLanwMmvjckst« Finanzleuten in einer der besetzten deutschen SMdte Ver handlungen stattgesunden habeu^ in deren Verlauf der Markkurs, zu dem die amerikanischen BLirkm die Mark annehmen würden, auf 62M Frank, pro IVO Mark fest gesetzt worden sei. Das wäre unge'Shr baS Doppelte von dem, was wir heute im neutralen Auslände für die Mark zahlen. * Die deutschen -toten werde« doch abgestempelt. Gegenüber den mehrfach aufgetsuchten Nachrichten, dah die Reichsfinanzverwalluns - von der angekündigten Ab stempelung der Noten und dem Notewnutausch Abstand nehmen wolle, wird zuverlässig versichert, dah eine solche Absicht nicht besteht. VS fänden Erwägungen über die Durchführung dieser Maßnahmem statt. * Dänische Anleihe fSr*RmVMeSMs. DerE Finanzminister hat im Foiketbing- eine Vorlage, em- gebracht betreffend Aufnahme einer üprozenttgen inländi schen Anleihe von 120 Millionen Kronem Zweck der Anleihe ist, die mit der WiederveremigungNordschleswigs verbundenen Ausgaben zu decken. Die Anleihe, träg^ den Namen „W ederoereinigungsanlsihe". Sächsische «nd Lotast Rttteilnngcn Naunhof, den 7. AUgnst irw. Mc.kbiatt fiiv dr« 8. Au««st^ Sonnenaufgang 4" !! Mondaufgan» 8^ Sonnenuntergang 7^ is Mouduntergang 12" 1914 Kriegserklärung Ägyptens an Deutschland. o Ter kalte Trunk ,m Sommer. Wollen wir dm merstchlichen Körper vor einer Überhitzung bewahren, so können wir das naturgemäß dadurch erreichen, dah wir, um die Jnnentemperatur hersbzufetzrn, kühle Getränke ein nehmen. über die Emwirkrmg eines kühlen TrunkeS zur heißen Sommerzeit waren noch bis vor kurzem durchaus irrige Vorstellungen im Volke verbreitet. Man glaubte, daß ein Trunk kalten Masters zur Sommerzeit schwere Gefahren für den Menschen mit sich brächte. Darum hinderte man beispielsweise früher Soldaten, die sich auf dem Marsche erhitzt hatten, an dieser naturgemäßen Herabsetzung der Körperwärme dkrch kaltes Trinken. Heute wissen wir, daß ein solcher kühler Trunk zur Sommerzeit nicht nur unschädlich ist, sondern notwendig für den Organismus, daß ohne Zufuhr ooa Flüssigkeiten bei starken Schweißverluskn eme Eüidickung des Blutes statt finden kann, die die Gefahr des Hitzschlages mit sich bringt, und wir wissen ferner, daß durch die Kälte des Trunkes der Körper in einer durchaus zweckmäßigen Weise abgekühlt wird. Es werden deshalb heute den marschierenden Solkaten, so oft eS irgend angängig ist, kühle Getränke verabfolgt, und auch für jeden andern Menschen, der sich im Sommer grober Hitze aussetzen muß, ist diese naturgemäße Abkühlung zu empfehlen. Voraus setzung ist dabei, daß der Magen nicht mit einem Male durch zu große Flussigkeitsmengen und namentlich nicht durch solche mit einem zu starken Kältegrad (Eisgetränke) überfüllt werde, und daß der überhitzte KLtprr nicht durch gleichzeitiges ruhiges Sitzen eine allzu starke oder gar einseitige Abkühlung erleide. Es ist infolgedessen am zweckmäßigsten, langsani das kühle und nicht eiskalte Ge tränk zu trinken und sich gleich darauf wicder leichte Be wegung zu machen. — Naunhof» Wir leben seit über zehn Tagen in den soge- na mten Kundstagea, di« während ihrer Dauer die größte Wärme des Jahres bringen solle«. Dls jetzt habe« sie. diese Eigenschaft voll- ständig vermissen lassen. Statt hochfvimaerlicher Wärme herrscht herbstliche Kühle. Tagsüber kommt der Wärmemesser schon seit längerer Zeit kaum über 15 Grad Eetstus hinaus, nachts sinkt er bts unter 10 Grad. Noch dem Ueberfluß an Feuchtigkeit mangelt jetzt die Wärme. Vielleicht bringt uns aber der August doch noch die Sommerwärme, an der es bisher gefehlt hat; ist er im allgemeinen doch der beständigste der drei Sommermonate. Denn die eigentlichen Sommerregen fallen in der Mehrzahl der Jahre doch vorwiegend in den Juni und Juli. Jetzt aber braucht der Landmann Warme und Trockenheit; denn es güt, den Segen aus Feld und Flur in die Scheuern zu bringen. — Naunhof. Die Feier des 10jährigen Bestehens der freiwilligen Sanitätskolonne vom Noten Kreuz zu Naunhof verlies am Sonnabend den 2. Aügust abends im großen Saale der Schloßmühle in ernster, harmonischer Weise. Zahlreich waren die Freunde und Gönner der Kolonne erschienen. Die Leip ziger Kameraden mit ihrem Führer, Kamerad Trödler an der Spitze, waren 20 Mann hoch gekommen. Kaum vermochte der Saal alle Teilnehmer zu fasten. Der Vorsitzende, Kerr K. Becker, begrüßte zu Beginn die Gisst uo- gedachte der Gefallenen, zu denen noch dertchttgend. auch der Sohn unseres Serra vr. meä. Richler. Kerr Flugzeugführer Richter angeführt werden muß. Lt betonte, daß durch di« veränderten Verhältnisse der Kaupkzweck der Kolonne, die Vorbereitung sük den Kriegsfall, ein anderer geworden wäre; jetzt gälte es, alle Kräfte den transport» und pflegebedürftigen Mitbürgern der näheren und wetteren Umgebung Naunhofs zur Verfügung zu stellen. Er wies auch aus den mitgebraOM Friedensvertrag im Origdioltext hin, der ausdrücklich jede militärische Betätigung oder militärische Organisation auch für Vereine oder Gesellschaften unter sagt. Mit einem Koch auf die Gäste, die KamrraUchoftlichkeit in der Kolonne und die Kolonne selbst, klangen seine Worte aus. Kerr Or. Richter gedachte dann der Alten, die treu bis zum Tod« zur Kolonne gestanden haben, der Kerren Söllner und Bräuer. Aach der vetmger Kvlonnenftkhrer, Kerr Trödler, dankte für die so überass gastliche Aufnahme. Der Wirt der SchlotzmShle, Kamerad Söllner, Hal einen großen Anteil an dem Gelingen des Festes, denn er hatte bei den jetzigen Zeiten wirklich Außerordentliches ge boten; beim Ausbruch zu später Stunde ging jeder befriedigt nach Kauke. — Gestern abend fand tn der Nähe der Güterabfertigung di« bereits bekanntgegedene Verladeübung statt. Folgende Ausgabe war gestellt: Ei« Personenwagen ist entgleist und umgestürzt. Schwer verletzt sind drei Personen, 1. Offener, rechter Unterschenkelbruch, 2. Mutende SiPäfenwunde, rechts; Bruch des rechten Unterarmes, Quetschung des linken Fußgelenkes, 3. Quetschung von Unterleib und BtUst; hustet hellrot« Blut; klagt über starken Leibschmerz. Alle Gleise sind gesperrt, fremde Ktlse Kaun nicht gebracht werden; die Verletzten müssen im Güterwagen ins Krankenhaus transportiert werden. Die Kolonne arbeitete vollkommen selbständig ohne ärzt liche Anleitung. Bei der der Uebung folgenden Kritik durch den Kolonnenarzl, Kerrn Or. msä. Richter, wurde besonders die mit Ueberlegung geleistete Arbeit gerühmt, dann die Schnelligkeit, mit der die Kilfe geleistet worden war. Diele Gäste wohnten der interessanten Uebung bei. Möge die Sanitätskolonne uns Naunhofern recht lange erhalten bleiben, damit sie, wenn der Bewohnerschaft oder dem Einzelnen Kiste nottut, uns tatkräftig zur Seite stehen kann. — Naunhof. Freunde guter Musik feien auch an dieser Stelle auf dos Konzert aufmerksam gemacht, das die Opernsängerin Frl. Kildegard Schwarzenau nächsten Dienstagabend im Ratskeller veranstaltet. Ihr Partner ist der Opernsänger Kerr Fritz Deckel'. Die Vortragsfolge bringt Namen von klassischem Klange, wie Mozart, Bizet, Lortzing, Nicolai, Flotow u. a. Aber auch die gute Operette ist vertreten im Bettelstudent, Graf von Luxemburg, Czardassürstin ufw. Der Abend verspricht einen gediegenen Genuß. Die Künstlerin, deren Vater — Kerr Kafenmeister a. D. Schwarzenau — eine Zeit lang in Naunhof gewohnt hat, hat in liebenswürdiger Erinnerung daran die Eintrittspreise bedeutend herabgesetzt. Wir wünschen ihr von Kerzen ein volles Kaus. W. M. Elm Sonderausgabe von Schweineschmalz. In den sächsischen Kommunaloerbänden werden demnächst 100 Gramm aus ländisches Schweineschmalz auf den Koos der versorgungsderechtigten Bevölkerung abgegeben werden. Es handelt sich um eine Sonoer- vertellung von Wengen, Lie durch die sächsische Regierung im Aus land eingekauft wurden.. Die Verbilliguug aus Reichsmttteln kann infolgedessen bei dieser Sondervertetlung nicht Platz greifen. Der Preis stellt sich ab holländischer Grenze auf etwa 15,50 Mk. für das Kilo. Es sei dabei noch besonders bemerkt, daß es sich nicht etwa um Kunstspetsefelt sondern um natürliches Schweineschmalz von vor züglicher Qualität handelt. Die Abgabe darf in den Kommunaloer bänden nur gegen Marken ersolgen. W. M. Böhmischer Zucker. In der Presse befinden sich Nach richten über die bevorstehende Etnsuhr von Zucker aus Böhmen. Dazu kann mttgetetlt werden, daß in der Tat seitens der Reichs- zuckerstelle Verhandlungen über den Ankauf von Zucker aus Böhmen schweben. Es soll versucht werden, tm ganzen etwa 6M000 är Aus- landszucker für Deutschland hereinzubekommen, um der Bevölkerung eine Monatskopfmenge als Einmachzucker zuteilen zu können. Die Verhandlungen schweben noch und es ist zur Zeit noch nicht sicher, ob es möglich sein wird, die beabsichtigte Menge zu erhalten. — In der letzten Zeit sind in Sachsen besondere Gendar meriewachen errichtet worden, die lediglich ihre Aufgaben haben, bei besonderen Anlässen sofort einzugreifen. Die Wachen bestehen aus einem Führer und je zwanzig Mann. Für jede der fünf Kreis- hauptmannschafien > in Sachsen ist eine derartige Wache errichtet worden. Die zu diesen Wachen kommandierten Gendarme sind alles neu angestellte Beamte. Als langjährige gediente Unteroffiziere sind die einzelnen Gendürme mit allen modernen Spezialwaffen gut aus gebildet. Mit Personen- und Lastautomobilen versehen, und aus gerüstet mtt allen Kampfmitteln der Kriegstechnik, sind diese neuen Wachen in der Lage, bei Anruf sofort auszurücken, wie es bei einer Berussfeuerwehr zu geschehen pflegt. Der Standort der Wache für die Kreishauptmannschost Leipzig ist Grimma. — Eine erfreuliche Maßnahme. Wie verlautet, ist man in Anbetracht der SuGrst ernsten Finanzlage unseres Landes seit einiger Zett bemüht, das Vorhandensein aller Regierungsstellen aus ihre Not wendigkeit hin zu prüfen, um evtl, durch Auslösung bezw. Zusammen- Ziehung derselben unsereft Kaushaltplan entlasten zu können. — Achtung! Trichimml Eine 14jährige Schülerin im Frank- surt a. M. mutzte nach dem Genuß von rohem amerikanischem Fett in das Krankenhaus gebracht werden, da sie unter Vergiftungs- erscheinnngen litt, die auf die Uebertragungen von Trichinen zurück- . zuführen sind. — In Dresden sind bisher insgesamt 37 Fälle an Trichonöse scstaestellt worden. Ein Fall ist tödlich verlausen. Der Beginn der Krankheit fiel in sämtlichen Fällen in die Zeit, der einem Aufenthalt in dem Gasthof .Stadt Rom" folgte. — Aus ver schiedenen anderen Orten wird noch über die Entdeckung von Tchtzin«r im am«rik«ifchen Schweineschmalz berichtet. Es empfiehlt siAdrshalb, das ammkanische Schmalz umzubraten. , —Eine Beflaggung staatlicher und städtischer Gebäude aus Aalaß der Annahme der Aeichsoerfassung erfolgte in verschiedenen Städten Sachsens. Die neue Reichs-Fahne Schwarz-Rot-Gold (gelb) war noch nützt viel oertrelen. — Dls ersten Rostbratwürste. Rauchende Bratwurstroste sieht man schon wieder tn Jena; allerdings werden 1,50 Mk. für die Bratwurst gefordert. Man merkt, tn Jena lebt sichs gut. -j- Gegen das Wildern. Der Landesverein Thüringen des Allgemeinen Deutschen Jagdschutzoereins macht bekannt, daß er jedem, der einen Wilddieb, Schlingensteller, unbefugten Frettierer, Verkäufer oder Käufer gestohlenen Wildes innerhalb des Vereinsgebietes derart zu» Anzeige bringt, daß Bestrafung erfolgt, eine Belohnung bis zu 200 Mk. zahlt. -s- Die hohen Papierpreise. Die deutschen Zeitungs- papierfabriken teilten ihren Abnehmern, den Zeitungsoerlegern, mit, daß sich der Preis für Druckpapier am 1. August das Kilo aber- mals um 15 Pfg. erhöht. Mit dieser Preiserhöhung kostet das Zei- tungspapter dann sechsmal mehr als beim Ausbruch des Krieges. — Leipzig. Verhaftet wurde von einem Schwindler, der sich als Feldwebel der Sicherheitswehr ausgab, in der Nacht zum Mon- tag in einem Leipziger Kotel der Direktor einer großen Industrie firma tn Ronneburg (S.-A.) unter dem Vorwande, daß er in Ver dachte stehe, große Summen Goldes nach dem Auslande verschieben zu wollen. Der Schwindler, der sich mit einer — offenbar gefälsch ten Vollmacht des Noskekommondos in Berlin auswies, .beschlag nahmte" nicht nur das bare Geld, sondern auch die Koffer des Direktors mit Inhalt, wodurch diesem ein Schaden von 6- bis 8000 Mk. entstanden ist. — Leipzig. In der letzten Gesamtratssihung wurde 1 Million Mark Betriebskapital zum Ankauf von Brennholz durch die Orts kohlenstellen bewilligt. — Nach zweitägiger Verhandlung zwischen Arbeitnehmern und Arbeitgebern wurde der neue Tarif im Gast wirtsgewerbe abgeschlossen. Das Trinkgeld wird abgeschafft. Durch Plakataushang wird den Kellnern das Trinkgeldnehmen bei Strafe der En'lassung verboten. Dafür erhalten sie in Zukunft Umsatz- prövisionen. — Bezeichnend für die immer mehr üderhandnehmenden Feld- diebstähle ist die nachstehende Bekanntgabe zweier Anzeigen. Kierüber ist im Geithainer Wochenblatt folgendes zu lesen: Hier mit mache ich den Spitzbuben bekannt, der mir schon im vergangenen Jahre meine Früchte aus meinem Gemüsegarten gestohlen hat und dieses Jahr wieder den Blumenkohl, Zwiebeln und Möhren stahl. Die Aepfel hat er bis jetzt hängen lassen und ich habe nun selbige vergiftet. Der Spitzbube ist auch noch ein guter Freund von mir, der von meinem Sohne und mir Gutes genossen hat. In kurzer Zeit bekomme ich eine Kand-Dreschmaschtne, die kann er mit pro bieren. Achtungsvoll F. D..., Pferdehändler. — Das Inserat im Mügelner Anzeiger lautet: .Den Kartoffeldieben hierdurch den Bescheid, daß selbige der Ordnung halber in der Zeile forlsteblen sollen und nicht im ganzen Stück rumhausen wie die Schweine, auch die kleinen mitnehmen, nicht durch Ltegenlassen dem Verderben aussetzen. Ich haste für keinen Schaden, welcher durch unberechtigtes Betreten meiner Felder an Leib und Leben entstehen sollte. K., Schieben. — Nerchau. In welchem Umfange die Forstdiebstähle ausgeübt werden, geht aus einer Mitteilung des Kerrn Bürgermeisters in der letzten Stadtgemeinderatssitzung Hervor, nach welcher innerhalb 3 Monaten nicht weniger als 32 Bestrafungen erfolgt sind und eine größere Anzahl noch bei dem Gerichte anhängig gemocht sind. Wenn mon berücksichtigt, eine wie große Anzahl Falle gar nicht zur Kennt nis der Behörden gelangt, so kann man ermessen, wieviel Kaushal- tungen sich auf diese Weise billig für den Winter eindecken. Dazu kommen die überhandnehmenden Karkoffeldiebstähle, bei denen dieser Tage sogar ein Mitglied des hiesigen Arbciterrats — eine sehr fatale Sache — erwischt und zur Anzeige gebracht wurde. Alles traurige Zeichen der Zeit! - Hartha. Bei der am Sonntag statkgefundenen Arbeiterrats wahl erlangte die Unabhängige sozialdemokratische Partei 9 Sitze, die Sozialdemokratische Partei 8 Sitze und die Festangestellten er hielten 1 Sih. — Mittweida. TrOurige Zeiterscheinungen. In mehreren Nachbarüörfern waren in letzter Zeit Kellereinbrüche vor- gekommen. Die Gendarmerie ermittelte als Täter eine Diebesbande, zu der 11 Personen gehörten. Dabei ist die bedauernswerte Tat sache feslgesteUk worden, daß Eltern ihre noch schulpflichtigen Kinder tagsüber auf die Dörfer schickten, um Diebesgelegenheiten auszu kundschaften. Nachts sind sie dann hinausgegangen, wobei die Kin der als Führer dienten, und haben mit deren Beihilfe die Einbrüche ausgeführt. Die Frauen aber warteten an verabredeter Stelle mtt Kandwagen, um die Beute fortzuschaffen. — Meerane. Abaeä n dertes W ahle rg eb nis . Nach einer neuen Zusammenstellung erhielten die Unabhängigen 7 (statt 5), die Mehrheitssoziattsten 4 (wie bisher) und die bürgerlichen Parteien 1 (statt 3) Sitze im Arbeiterreit. — Meerane. Gleich vier Pferde gestohlen und zwar zwei Sllere und zwei jüngere, wurden in der Nacht zum Sonntag auf dem Ritter- gut Kainichen. Die beiden älteren Tiere find im Lause des Sonntag wieder in den heimischen Stall zurückgekehrt. Vermutlich haben sie sich losgerissen oder sind als schwer verkäuflich von den Dieben selbst freigelassen worden. Die gestohlenen Pferde sind belgischer Rasse, hellbraun, 1,50 Meter groß und 2V« Jahr alt. Sie haben einen Wert von 18000 Mark. Auf ihre Wiederherbeischaffung ist eine entsprechende Belohnung ausgesetzt. — Einsiedel d. Ehenmitz. Als ein aus militärischer Unter suchungshaft entsprungener junger Mann sestgenommen werden sollte, Rsmcm von N i n a Meyke ,er über den Flur gegossen; wie ick Do ter. »und —* Jawohl! Im Wagen sitzt sie und wartet auf den Be. 248,20 Barer t" vrem Wie «in Mensch, der ans schwerem Traun, erwacht. strick Graf Wittgenstein mit der bis zur Durchsichtigkeit abgeum- oerten Hand über seine gefurchte Stirn und wandte sichlang- «am nm. grauen Beige-Kostiim und schwarzer Hausschürze sah st, att-r- dings sehr einfach ans, er wußte ans eigener Erfahrung, wie viel auf den ersten Eindruck ankam, und er zögerte deShack mit der Antwort. Dann jedoch fiel ihm ein, daß ElliS' ganze Garderobe nicht ans viel mehr als zwei oder drei Toiletten bestand, von denen sich keine dnrch besondere Eleganz aus- zeichnete, nicht einmal daS schwarze Konfirmationskleid; da- uhig!" Er hatte die Tochter während des Sprechens an sich ! Graf Wittgensteins müde Augen glitten prüfend über dkr ' schlank Gestalt der Tochter. In dem schmucklosßn, hussttl- scheid. Fräulein!" stammelte sie atemlos !en brauchen. Dir taten die Planens nie etwas zuleide, mir und zerbog in ihren roten, settgläuzenden Händen unbarm- dagegen.kamist mich heute nicht verstehen, weil.Dir: herzig etwas Weißes. „Wie ich eben mit einein Eimer die das Leben, oder sagen wir — die Menschen noch keinen gro- Treppe heraufkomme, steht vor nuferer Tür so ein grotzarti- - Bist Dn mit Dünnen Borberritun- ger Bedienter, mit vielen silbernen Knöpfen und grauen a«s«Ätz/EM?^Dw HMdoch nicht vergessen, daß wir Strümpfen, wie'wir Frauensleute tragen. Ich hätte vor Besucherwarte»?" j Schreck beinahe daS Wasser über deu Flur gegossen; wie ick „Ja, Papa," entgegnete sie leise. „Und wenn über- JBHv „Ach nein. Papa!" schüttelte da» junge Mädchen mit noch sehe, daß er die Hand an unsere Glocke legt, nehme ich mich sich dieser Wechsel Vollzieht, daun hole ich Dich» nmh Pla««» immer etwas abwesendem Blick den Kopf. „Wst sollte ich? > zusammen und frage ihn, was er von unS wolle. Ob ich das hinüber. Da» sonni^te Zi»n,n«r im ga«^« EchlOß lässlich! — Jule hat frischen Kaffee gebrannt, der Napfkuchen scheint! Mädchen vyn der Herrschaft sei, fragte er. Ja, sage ich. Na. für Dich Herrichten^ und —" ' 7"'^ '' — Fast rauh stieß Graf Wittgenstein die Tochter zuckdK selten ... . . „ . ... Seine Angen blitzten zornig auf und zwischen den noch dtMös m«, w«d bei dem unfreundkchen Wetter?" ! sitzt, sagt er. und —" len Brauen legte sich eine tiefe Falte. j Graf Wittgenstein lächelte nur und strichmit der kühlen > „Go hören Sie doch endlich einmal mit Ihren» konfusen „Ich — auf Schloß Plauen? Den Gedanken gib aufi Hand beruhigend üb« die glühenden Wangen seine» Kinde». > Latein auf, Jule!" unterbrach Graf Wittgenstein das amae- Mädchen! Bo», de« Plmm« kau« Dein Vater keine Almas«»; „Lieber Herz, da» schlechte Wetter wird Elisabeth von! regte Mädchen mit kaum bemeisterter Ungeduld. „Wo ist der ».nehmen, er zieht e» vor, in seinen ärmlich«», vier Wändtkw Planen, wenn sie geblieben ist. was sie früh«'war, schwer- Bediente, über den Sie so viel Worte machen?" mit ruhigem Gewissen zu sterben." ; lich von einer einmal geplanten A,»»fahrt abhalten! Lente, „Im Borzimmer ist er, und einen Stuhl habeich ihm Erblaßt war Elli» einen Schritt znrückgewichen und^ltckt» ihres Stande» und Reichtums verfsigen auße^mn über ver-! hingcstellt," stotterte Jule immer aufgeregter. „So'n feiner» " «, wshldurchwärmte Eqmpagen." ! Herrn kann man doch nicht auf der Treppe lassen! Ich soll« Papa, soll ich zu ihrem Empfandest» a»d««S KKüd an» anmelden, sagt er." Wen? Die Gräfin Plauen?" „Fühlst Du DichmohlerheMe, lieber-Popa?" fragte sie) „Nun, Elli» ? WaS wolltest Du. Kind?!' mit bewegter Stimme. Blaß nnd hochaufgerichtet, in deu Augen eine bange „Wohl, Kind !" nickte« ernst. „So wohl und so gehoben,? Mage, stand BlliS am anderen Ende de» kleinen Zimmers. „Nur eine Frage an Dich richten, Vater! Di» sprichst von rum erwiderte er endlich kurz: „Nein! Gräfin Plauen soll Mmo-eu — nnd mich.Dein Kind, schickstDu trotzdem zu jenen nicht glaube»» dürfen, man hätte m ihrem Empfang be ou- Elli» einen Schritt znrttckgewichen und blickt», ihre» Stande» und Reichtums verfsigen auße^mn über mit weitoevssneten Augen in da» ernste Äesicht de» BatuB- deckt«, wshldurchwärmte Eqmpagen." der, mitVeidsuchüutzMr a»ch di»4Wucke^t«n seine» Stuhl*» »P« gestützt, sich schw«rfäMg von feie»» GW »hob. um mit schtch» ziehen? penden Schritte»» an da» Fenster zu treten , er. Ja, sage ich. Na, ! prächtig geraten zu sein, und die Sahne ist so vorzüglich, wie sagt er, dann melden Sie man, sagt er, daß meine Herrschaft, selten. Glaubst Du denn wirklich, daß Gräfin Plau«n kom-! was die Gräfin Plauen ist, sagt er, unten in der Equipage ! sitzt, sagt er, und Glick Wittgenstein hatte sich gefaßt. Mit einer hoheitSvol- WaS gibt's denn ivieder? Könne»» Sie sich nicht endlich gs- Er hatte Vie Tochter während des Sprechens an sich ge* le»» Haudbewegmig unterbrach er die Sprecherin, und um wohnen, die Tür leiser zu schließen und überhaupt anständi- jogen, blickte ihr tießiu tzi« umschatt^«« stck seine blasse,» Lippen spielte ein Lächeln, während « sich lang» ger in Ihren Bewegungen zu sein?" leise auf die Stirn. sam seinem gewöhnlichen Platze näherte. Die letzten Worte galten der plumpen Magd, die mit „Meeresstille. Kind! Im Alter braucht man sie doppelt «DaS, Kind, ist etivas ganz andere»! Wir find zum Glück hochrotem Gesicht in das Zimmer stürzte und in ihrer Aufre» und segnet ihren Eintritt! So Gott, überS Johr, wenn die» zwei gesonderte Persönlichkeiten, dte gewisse Zufälligsten gnng die Tür ziemlich unsanft in das Schloß warf. Flocken wieder Niederwirbeln, weiß ichDtck in sicherem Schutzj des Lebens »tickt vom gleichen Standpunkte aus zu beurtei- § „Gnä' Fräulein! Gna' Fräulein!" stammelte sie atemlos nnd diese Gewißheit gibt mir jene langentbehrt« Beruhig^tz; die wohltätiger auf meinen Organismus wirkt, al» alle Nr- zeneien der gelehrte»» Herre», von der Medizin." „ _ , . Ein Schimmer von Glück huschte über des jungen Md-« ßen Schmerz zusügten. — Bist Du mit Dtinen Vorbereitun- ger Bedien chens ernste» Gesicht und inniger schmiegte sie sich an den — Dw HMdoch nicht vergessen, daß wir Strümpfen wie ich mich seit viele», Jahren nicht gefühlt habe, trotz deÄ grauen Wetters draußen; bei Leiden von der Art deS meittiB zen kommt viel, ich: »nöckte sage»,, alle» «M die GAnütrsMnx Leuten, von denen Du für Dich selbst nichts annehmen dere Vorbereitungen getroffen! Wir sind eben arm, "trotzdem mnng an. di« aber ist bei mir feit längerer Zeit wunderbar» willst?" aber bleibst Du die Komtesse nou Wittgenstein. Nun, Jule?