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Nachrichten für Naunhof : 27.07.1919
- Erscheinungsdatum
- 1919-07-27
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id178785101X-191907271
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id178785101X-19190727
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-178785101X-19190727
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Nachrichten für Naunhof
-
Jahr
1919
-
Monat
1919-07
- Tag 1919-07-27
-
Monat
1919-07
-
Jahr
1919
- Titel
- Nachrichten für Naunhof : 27.07.1919
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* Die erfolglese»« Düsseldorfer Besprechung««- Ministerpräsident Hirsch faßte in einem Schlußwort oaS Ergebnis der Besprechungen kurz zusammen. Er sagte u. a.r -Im Namen ber Regierung kann ich versichern, baß wir, soweit eS in unseren Kräften steht, bestrebt sein werden, die Beschwerden zu beseitigen und die Wünsche des Rhein- landeS zu erfüllen. Es ist bei den Beratungen teilweise zu Zusammenstößen gekommen, und zeitweise konnte man den Eindruck haben, als ob parteipolitische und kon- fesfionelle Gesichtspunkte allzu sehr in den Vordergrund gerückt, und die Gegensätze allzu sehr betont würden. Wir wollen uns nicht täuschen: ber Gedanke einer selbständigen rheinischen Republik ist nicht tot; ich bin überzeugt: trotz der Sperrfrist, die Lurch den Artikel 18 festgesetzt ist, wirb von den Anhängern der Idee weiter propagiert werden. Da müssen auch wir, die wir in der Gründung einer rheinischen Republik ein Unglück für Preußen und Deutsch land erblicken, auf der Hut sein und der Agitation von jener Seite unsere Agitation entgegensetzen/ Arotzbritannlea. X Annahme des Friedensvertrages im OberhanS. Das Oberhaus hat den Friedensvertrag in allen Lesungen einstimmig angenommen. Im Laufe der Debatte sagte Kord Curzon, es sei möglich, daß das gerichtliche Ver fahren gegen den ehemaligen deutschen Kaiser nicht in London abgehalten werde. Man habe eingesehen, daß hiergegen wegen deS damit verbundenen unerwünschten Aufsehens, der Erregung der öffentlichen Meinung und der Störung des öffentlichen Lebens ernste Bedenken vor liegen. Ein endgültiger Beschluß sei noch nicht erreicht worden, und, falls der Prozeß etwa doch auf englischem Boden stattfinden werde, sei damit nicht gesagt, daß für diesen Zweck London gewählt werde. Aus Zn- und Ausland. Berlin. Die Reichsversicherungsanstalt für An gestellte soll entweder nach Sachsen oder nach Bayern ge legt werden. Es kommen hierfür die Orte Dresden, Leipzig, München und Nürnberg in Frage. Straßburg t. E. Ein Dekret des StaaLSkommiffarS für Elsaß-Lothrtngen hebt die deutschen Arbeitergesetze für das frühere deutsche Reichsland auf. Nie Erdrosselung beginnt! Frankreichs Forderungen. — Der unmögliche Friedensverirag. Weimar, 25. Juli. Dir Verhandlungen in Parts zwischen Deutschland und der Entente, die über die Durchführung der WtrtfchaftS- besttmmnngen deS ArtedenSvertrageS geführt werden, find anf große Schwierigkeiten gestoßen. Franzöfischersetts wurde die Forderung gestellt, Deutschland solle «nverzüg. lich ein geradezu ungeheures Quantum Kohle sofort an die Entente abführen. Der Vorsitzende der deutschen Kommission wies daraus hin, daß es einfach undenkbar ist, diese Forderung der Entente zu erfüllen. Darauf wurde franzöfischersetts er klärt, man müsse unter allen Umständen auf die Lieferung dieser Kohlenmenge bestehen. Deutscherseits wurde er widert, wenn v°rsucht werden sollte, mit der praktischen Durchführung dieser Forderung in Deutschland zu be ginnen, müßte dies unbedingt den Bolschewismus in Deutschland zur Folge haben. Ein Vertreter der Entente erklärte darauf ironisch, vor dem Bolschewismus werde man Deutschland zu schützen wissen; denn man würde alle Maßnahmen ergreifen, die zur Durchführung der Friedens bedingungen und auch dieser Forderung sich als notwendig erweisen würden. Die Stimmung im Reichskabinett ist über diese Vorgänge aoßerordentl'ch erregt. Michsanleihe-Aktiengesellfchaft. Zur Stützung t^eS KrtegsanleihemarkteS. Berlin, 25. Juli. Zur Regulierung deS Krtegsanleihemarkies ist nun mehr unter Führung der Reichsbank und unter Reichs- garantie ein die gesamte deutsche Bankwelt umfassendes Konsortium in Gestalt einer mit 4VV Millionen Mark Grundkapital auszustottenden „Reichsanlethe-Aktiengescll- schaft" gegründet worden. DaS Konsortium soll in Erfüllung der Erklärungen, welche seitens des Reichsbankpräsidenten im Laufe des Krieges wiederholt abgegeben worden find, dafür Sorge tragen, daß die Verkauismöglichkeit für die Kriegs anleihen auch dann erhalten bleibt, wenn infolge Wieder auffüllung der Warenlager oder aus anderem Grunde grobe Anleihebeträge in kurzer Zeit an den Markt kommen; in solchen Fällen soll es ungerechtfertigte und in den äußeren oder inneren Verhältnissen nicht begründete Kursfenkungen der Kriegsanleihe hintanhalten. Vor allem aber ist seine Bestimmung, die aufgenommenen Beträge wieder zu dauernder Anlage unterzubringen, um die Um wandlung konsolidierter in schwebende Schulden zu ver hüten. Der große Umfang des möglicherweise in Frage kommenden Materials bedingte den Zusammenschluß eines entsprechend finanzkräftigen Konsortiums. Verschwörung deutscher Kriegsgefangener? Die Engländer drohen mit Gewalt. London, 25. Juli. Die englischen Blätter behaupten, die Militärbehörden seien einer gut organisierten Verschwörung deutscher Kriegsgefangener im Gefangenenlager von Parkhall- Oswestry auf die Spur gekommen, die die Einäscherung einer Anzahl von Baracken der Kriegsgefangenen zum Ziele hatte. Den deutschen Offizieren, die für die Führung ihrer Mannschaften verantwortlich find, ist eröffnet worden, daß, wenn irgend etwas dergleichen geschieht, keine Er leichterung für die Unterkunft der Gefangenen, deren Baracken zerstört würden, gewährt werde und daß die Gefangenen im Freien schlafen müßten, so lange sie im Lager verbleiben. Seit Unterzeichnung des Friedens seien viele Gefangene sehr widerspenstig geworden, und man sei der Ansicht, daß es gut sein werde, den Vor schriften, die sich auf das Verhalten der Gefangenen inner halb des Gefangenenlagers beziehen, aufs strengste Geltung zu verschaffen und sie, wenn nötig, zu ver schärfen. Die Schwierigkeiten werden hauptsächlich den Offizieren der versenkten deutschen Flotte, die von Scapa Flow nach dem Lager gekommen find, zugeschrteben. Ersah bei Tumultschäden. Rücksicht auf die schlechte Finanzlage. Der Nationalversammlung ist der Entwurf eines Ge setze- über die durch innere Unruhen verursachten Schäden sugegangen. Nach diesem Gesetz bestehen wegen der Schäden, die an beweglichem und unbew^lichem Eigen tum sowie an Leib und Leben seit dem 1. November 1918 km Zusammenhänge mit inneren Unruhen bei einer Zu sammenrottung oder einem Zusammenlaufen von Menschen durch offene Gewalt oder durch Anwendung dagegen er griffener Abwehrmaßnahmen unmittelArr verursacht worden find oder verursacht werden, Ersatzansprüche an da» Reich. Ein Ersatzanspruch ist nur gegeben, wenn durch die Schäden da- wirtschaftliche Bestehen deS Betroffenen ge fährdet worden ist. In der Begründung heißt eS u. a.: Die Unruhen seit dem 1. November haben vielfach Schäden an Leib und Gut der Bevölkerung im Gefolge gehabt. Wirkt schon die vorhandene Rechtsungleichheit beunruhigend, so verstärkt sich diese Stimmung noch erheblich dadurch, daß von namhafter Seite, vor allem von den deutschen Städtetagen, die Anwendbarkeit der einzelstüatlichen Tumultgesetze auf die durch die gegenwärtigen inner politischen Unruhen hervorgerufenen Schäden überhaupt in Abrede gestellt wird. DaS Reichsgesetz wird nun überall dort, aber auch nur dort, eingreifen müssen, wo unzweifelhaft Härten zutage getreten find. Dann soll ein Reichsanspruch auf Ersatz gewährt werden, der nicht im ordentlichen Rechtswege, vielmehr von besonderen Spruch behörden in einem auf schnelle Erledigung abzielenden Verfahren festgestellt werden soll. Der Umfang deS An spruchs wird mit Rücksicht auf die allgemeine Finanzlage, soweit wir irgend tunlich, beschränkt werden müssen. Des- haL wird vorgeschlagen, nur einen Ersatzanspruch zu ge währen, wenn ein Personenschaden oder ein Schaden an beweglichem oder unbeweglichem Eigentum entstanden ist. Neue Brandherde. Strelkgefahr in Metallindustrie und Telegraphie. a. Berlin, 25. Juli. DaS öffentliche Interesse nehmen heute die Vorgänge auf den Siemens-Schuckertwerken in Anspruch, von denen man noch nicht weiß, ob sie baldigst durch eine gütliche Schlichtung beendet werden können oder ob sie den Aus gangspunkt für eine abermalige gewaltige Erschütterung des wirtschaftlichen Lebens bilden sollen. Die Arbeiter der Werke hatten in den letzten Tagen passive Resistenz geübt, indem sie wohl an den Arbeits stätten erschienen, aber nicht arbeiteten. Dieses Verhalten war eine Gegenmaßnahme auf die Entlastung von 41 Vertrauensleuten. Die Entlastung erfolgte, weil ein Anschlag von Arbeitern abgerissen wurde, auf dem die Firma mitteilte, daß am letzten Montage, dem Tage des verunglückten Weltstreiks, wie gewöhnlich gearbeitet werde. In einer Veröffentlichung der Werkleitung wird mil- geteilt, daß zwei Tage vor dem geplanten Demonstrations streik bei ihr verschiedene Anfragen eingegangen seien, ob an dem sogenannten internationalen Montag, also am 21. Juli, die Werke für die Arbeiter offen gehalten würden. Die Entschließung der Direktionen ging nun dahin, daß man die Werkstätten geöffnet halten wollte. Von dieser Tatsache wurde vertraglich dem Arbeiteraus schuß Kenntnis gegeben und dieser ersucht, die notwendige öffentliche Bekanntmachung gegenzuzeichnen. Diese Unter schrift wurde indessen auS noch unbekannten Gründen ver weigert, und der Anschlag wurde wohl oder übel mit der einseitigen Unterschrift oorgenommen. Wegen dieser Provokation erfolgte die Entlassung der 41 und darauf setzte die passive Resistenz ein. Nunmehr verfügte die Leitung gestern die Entlassung von rund 10000 Mann. Die Arbeiter betrachten nach dem Vorwärts die Entlastung ihrer Vertrauensleute als eine gegen die Aus übung ihrer Rechte gerichtete Maßregelung. Die Arbeiter berufen sich darauf, daß sie im April d. Js. mit der Direktion der Siemenswerke eine Vereinbarung getroffen haben, wonach alle Anschläge am schwarzen Brett, welche Arbeiterangelegenheiten betreffen, vom Arbeiterrat gegengezeichnet werden müssen. Diese Vereinbarung ist auch bis zum 19. d. Mts. innegehalten worden. Der zur Arbeit am Montag, den 21. d. Mts. auffordernde Anschlag, der am 19. d. Mts. publiziert wurde, war nicht vom Arbeiterrat gegengezeichnet. Deshalb hielten sich die Arbeiter für berechtigt, denselben zu entfernen. Dounerötag abend beschlossen mm die Arbeiter der Klcinbau-Anftalt von SiemenS-Schvckert tn Spandau und die des Elektro-Motor-Werkcs tn den Sympathiestreik für die Entlassenen einzutreten. Im Laufe des Freitags haben sich die Arbeiter aller anderen Betriebe der Siemeus- Schnckert-Werke dieser Bewegung angeschloffen, und zur Stunde streiken rund LS VOS Mann. Der gesamte Betrieb der Werke ist eingestellt worden. Verhandlungen wegen einer Beilegung de*.Differenzen find noch »richt zustande^ gekommen. Der Metallarbeiter-Berband ist aber geneigt, eine Schlichtung auzustreben. In allen Betrieben der Siemens-Schuckertwerke sind 30 600 Arbeiter beschäftigt. Die Situation ist um so gefahrdrohender, da eine starke Bewegung in der gesamten Metallindustrie herrscht, Verhandlungen zur Schaffung eines neuen Lohntarifs für die Metallarbeiter noch zu keiner Einigung geführt haben und die Möglichkeit eines allgemeinen Generalstreiks in der Metallindustrie sehr nahe gerückt ist. Bei den Borfig-Werken und bei Schwartzkopff u. Co. find infolge eines Schmiebestreiks die Betriebe kaum aufrechtzuerbalten und umfangreiche Arbeiterentlassungen müssen als bevorstehend bezeichnet werden. Die Mehrheit der Arbeiter will dergleichen Ein schränkungen der Betriebe aber nicht dulden und verlangt Verstaaisichma der Werke. Stadtgemeinderats-Sitzung. (Nichtamtlicher Bericht vom 25. Juli 1S1S, abends V,8 Uhr.) Anwesend find der Vorsitzende, Kerr Bürgermeister Willer und, außer Sladtv. Kühne, sämtliche Städto.-Mitgtteder. 1. Bausachen: s) Kerr Baumeister Oehmichen beabsichtigt in seinem Grundstück an der Lange Straße über dem Waschhaus einen Balkon und Baderaum zu überbauen, das bedingungsweise Befür wortung findet. — d) Das bereits tn letzter Sitzung vorgelegte Bou- gesuch der Kerren Vogel L Jahn betr. Bebauuna zweier Sausgrund- stücke am Brandiser Weg und Erdmannshatner Wea wird etngehen- der Beratung unterzogen. Das Gelände ist inzwischen vom Bau- ausschuß einer Besichtigung unterzogen worden. Da dieses außerhalb des Stadtplangebietes liegt, ist die sofortige Bewilligung des Gesuches nicht mvgttch. Gesetzlicher Bestimmung gemäß muß zunächst gesordert werden, daß ein Bebauungsplan über den Erdmannshainer und Brandiser Weg vorgelegt wird. 2. In Berlin* hat sich ein Reichsstä-tebund gebildet, welcher mittlere und kleine Städte darin ausnimmt. Von einer gesandten Einladung desselben, worin dieser die Stadt Naunhof zum Beitritt auffordert, beschließt der Stadtgemetnderat davon abzusehen, do noch Ansicht des Vorsitzenden die Interessen unserer Stadt darin in ge wünschter Weise nicht so vertreten werden können und der Zweck dieses Bundes als zu weitschauend gedacht ist. Im übrigen bat sich die Stadt Naunhof bereits dem Sächsischen Gemetndeverbande als Mitglied «»geschloffen, worin ihre Interessen genügend vertreten werden. S. Es wird Kenntnis genommen von einigen Mitteilungen des Vorstandes des Sächsischen Vemeindetages. Ferner wird in einem gesandten Fragebogen Aw die Neuordnung der Gemeinde-Verfassung Lehi SP ^SvNnL! Befreiung sofort. A schlecht angeben. L entgeltlich. Fürth, t. Bay. § Sächsische und Lokale Mitteilungen Naunhos, den 26. Juli 1919. Merkblatt für den L7. und 28. Juli. so!VIc zahle tch demj« die mir fortge stehlen «nd H 27. Juli. 1880. Beginn der Pariser Jullrevolution. — 1914. Mobilmachung in Serbien und Montenegro. 28. Juli. 1750. Komponist Johann Sebastian Bach gest. — 1914. Österreich erklärt Serbien den Krieg. Hiermit vert> Felder« Wi endgültig beend« konnte bei Absei Kochach — Infolge die heutige Beil, Raummangels e H.— Diesen Gebieten beschäft betrüge als Iw nicht ausgezahlt Beträge an die — Ammel! legt am 1. Okto tritt tn den wo tüchtige und allg Naunhof über Irübter Lebensab Hain ist in der 6 einkommen von 112,50 für Erteil unterricht und 10 sich bis 31. 7. tu - Verstärk Die tschechische R lich statt wie bi Braunkohle nach ja schon im Friei angewiesen war, wesentliche Verbe reicht. Zum Au- nach Böhmen lie — Der Tur jährigen amtliche» mit 119703 mä Erwachsene zählt Jahren 15811. : Die Turnerinnen- - Genehmi sammlungen. Ji nähme zu bestehe zur Abhaltung nehmigung nicht Ministeriums für dülfen jedoch Vei Mitgltederverjam! — rNeitzen. beschloß in einer Ernte 1920, falls Schweineschau ab ihre Unterstützung — In der Roggenernte degi Puppen. — Seit^eini Mengen amerika delt sich dabet um bis 4000 Zentner und die gleichen speiseselt, das scho ein Produkt aus mindestens ebenso in Deutschland he» im Freistaat Sachj da diese Wengen s Jedenfalls ist durd unsere Rattonierun Schiffsladung von - Der Bäcke teilnahme von D< seinen diesjähriger schienencn, unter d der Vorsitzende, : Kierauf sprach Ob< Versammlung, übe» meinte, der Krieg Krtegswirischast gr ließ man laufen, u besonders in der ungeheure Lebens» Arbeiterschaft mit i für das Kandwerk brachte Redner eim Wirtschaft und Aull Mondaufgang 4" (5") MSnduntergang 7" (8") I Anregung gegeben. Da der Inhalt desselben ziemlich umfangreich I und wichtig ist, soll der Fragebogen unter den Mitgliedern des Stodto.-Kollegiums zirkulieren. 4. Kerr Fuhrwerksbefitzer Ströller ersucht in einem Schreiben den Stadtgemeinderat um Verlängerung seines adgelausenen Pacht- Vertrages sür ein Wiesengrundstück am Gasanstaltsweg (zwischen Naunhof und Erdmannshain liegend) auf weitere 6 Jahre. Sein Gesuch mußte aber grundsätzlich obgelehnt werden. 8. Kenntnis genommen wird omi der Genehmigung des 1. Nach trags zur Gemeindefteuerordnung über Vergnügungsabgaben. Als Ergänzung werden noch einige Normal-Sätze ausgestellt und zwar sür Kinos 5 Mk., Schießbuden 3 Mk, Reitschulen 6 Mk., Ausspielen von Glücksspielen 10 Mk., Straßenmusik: Leierkasten 1 Mk., her- umziehende Musikante» 3 Mk., Musik- und Theater-Aufführungen 10 Mk., Abonnements-Konzerte 5 MK. Zu Punkt 6 gibt der Vorsitzende Mitteilung, daß der Kartoffel- bestand zu Ende gegangen ist. Ein beabsichtigtes früheres Kerad- setzen der wöchentlichen Rationen von fünf auf weniger Pfund, um die Verteilung zu verlängern, ließ sich nicht ermöglichen, do diese dem Verderben nahe waren. Aus Zweckmäßigkeitsgründen war es also besser, unsere Einwohnerschaft bis zum Schlüsse mit wöchentlich 5 Pfd. Karlofieln zu versorgen, als daß diese bei weniger Abgabe dem Verderben ausgesetzt und sür den menschlichen Genuß unbrauch bar geworden wären. — Als Ersatz sür die zu Ende gegangenen Kartoffeln ist es gelungen, englische Kartoffeln hereinzubekommen und sollen davon in kommender Woche zwei Pfund pro Kops (das Pfund zu 15 Pfg.) zur Verkeilung gelangen. Da diese sich oder im Einkaufspreise höher stellen, wird der Bezirksverband hierzu einen Zu- schuß leisten. — Beim Bezirksverbande soll darum nachgesuchl werden, andere Lebensmittel für künftig ausfallende Kartoffeln zu beschaffen, jedoch soll Dörrgemüse als Ersatz nicht angenommen resp. ver weigert werden. — Stadto. König rügt noch das Verhalten eines Teiles der Einwohner, der in voriger Woche bei der Entnahme der Beztrksware das Dörrgemüse nicht mit gekauft habe, während die Konsumvereinsmilgtieder es fast sämtlich mit entnommen hätten, do sie aus Kunger dazu gezwungen waren resp. ihnen andere Waren nicht zu Gebote standen, während bessergestellte Leute anscheinend noch über genügend andere Lebensmittel verfügen. Ferner miß- billigte er noch den Kauf der teuren sandigen und unschmackhasten Suppen 7. Die Stadt Naunhos wird demnächst Naßpreßsteine aus der Bornaer Gegend anfahren laffen, auch wird versucht werden, alle sonstigen Keizstoffe sür den kommenden Winter, welcher in der Kohlenversorgung der denkbar schlechteste sein wird, sür unsere Ein wohner zu beschaffen. Von Kerrn Kühne ist der Stadt bereits 600 bis 700 Zentner buchenes Kolz aus Thüringen angeboten worden, dessen Anschaffung dringend zugestimmt wird. Der Zentnerpreis stellt sich auf etwa 8-8.50 Mk. Ferner ist auch von Chemnitzer und Leipziger Unternehmern Rollenholz der Stadt angeboten worden, dessen Entnahme ebenfalls gefordert wird. — Schars kritisiert wird mehrfach das Verhalten des Staates gegenüber seinen Bahnbeamten, indem er diese reichlich mit Briketts und Kolz versorgt, während die übrige Bevölkerung weiter unter der großen Kohlennok zu leiden hat. Damit die betr. Bahnbeamten von der städt. Kohlenversorgung aus geschlossen sind, sollen von diesen die Kausbrandmarken eingezogen werden. 8. Dem Gutachten des Bauausschusses, die Oefen aus dem Grundstück Lange Straße 1 und Rathaus in die verschiedenen städ tischen Grundstücke zu verteilen und darin unlerzubringen, wird zugestimmt. — Es wird Kenntnis von der Mitteilung genommen, daß der veranschlagte Preis zur Serstellung einer Warmwasserheizungs anlage infolge Verteuerung der dazu benötigten Keizkörper sich demgemäß höher beläuft. Der Borfitzende soll deshalb mit der Firma Freisold in Leipzig in sofortige wettere Unterhandlung darüber treten. 9. Den Beschlüssen des Bauausschusses, verschiedene dringend nötige Reparaturen tn dem Andorfschen Kaufe an der Lange Straße vornehmen zu laffen, wurde Zustimmung erteilt. 10. Die hiesigen Polizeibeamten hatten an den Stadtgemeinderat ein Gesuch um Vermehrung der Schutzleute eingereicht und führten als Begründung u. a. an, daß infolge der zunehmenden Unsicherheit in der Stadt, und da s. Zt. von der Gründung einer Einwohnerwehr ' abgesehen wurde, die Polizei dafür dementsprechend verstärken zu wollen. Zufolge dieses Gesuchs ist bei verschiedenen anderen Stadt- und Gemeindebehörden Nachfrage über die Anzahl der dortigen Schutzleute gehalten worden ukd es hat sich herausgestellt, daß Naunhof um höchstens eine Kraft gegenüber anderen Orten zurück- steht. Aus der sehr regen Aussprache geht u. 0. hervor, daß man die Ratschläge des Kerrn Stadtwachtmeisters Schröter zwar sür gut befindet, dieser aber in erster Linie selbst verpflichtet set, die anderen zu unterstützen. Um das Polizeiwesen korrekt gestatten zu wollen,- müsse der Kerr Wachtmeister zpr Stichprobe selbst dementsprechend die Schutzleute des Nachts kontrollieren. Die Schutzleute sollen sich im Range gleich sein, d. h. die Bezeichnung Kilss- und Nachtschutz mann fällt künftig fort. Es wird beschlossen, den Polizeidiensl um einen Schutzmann zu vermehren, dessen Ausschreibung zu dem staffel- mäßig festgesetzten Geholt erfolgen soll. Ferner hatten die Besitzer und Pächter der Naunhofer Flur in einer kürzlich abgehaltenen Versammlung den Beschluß gefaßt, eine Flurwache zu stellen, und dem Wunsche Au-druck gegeben, daß diese von den Schutzleuten gestellt werden möchte. Diese sind jedoch schon so überlastet, daß der Stadtgemeinderat «inen abschlägigen Bescheid faßte. Kierauf Schluß der öffentlichen Sitzung. e. — Naunhof. Als wir das letzte Schützenfest feierten, standen wir vor einer bösen Zeit. Es war am 2. August 1914, gerade am Tage nach der Kriegserklärung. Fünf harte Jahre liegen Hinler uns. Wir wollen es nur kurz andeuten, erwähnen von all dem Leid, das wir alle durchgemackt haben, wollen wir nichts. — Draußen aus dem Festplatz gab es damals große Schank- und Bierzelte, Variete- und Künstlergesellschasten, Karuffel, Schaukel und Schieß- buden, Würselbuden, Panoramas und anderes mehr. Auf vieles dieser delikaten Dinge müssen wir freilich noch verzichten, die Zett mutz erst alles allmählich wieder ordnen. Trotzdem aber hat die Schützen- gesellschost Sorge getragen, daß man auch diesmal an allen drei Festtagen recht frohe und heitere Stunden verleben kann. Für die junge Welt öffnen sich die Pforten der großen herrlichen Fest Halle, wo das Tanzbein geschwungen wird, auch fürKonzert undDolks- belustigungist Sorge getragen. Darum ihr lieben Mitbürger, scheltet nicht, wenn diesmal noch nicht alles wieder so sein kann als vor dem Kriege. Nächstes Jahr, das können wir versichern, wird, sosern nicht unvorhergesehene Dinge eintreten, die Schützengesellschost mit ihrem Volkssest wieder auf alter Köhe sein. Darum sollte alles hinous- wandern. jung und alt, und sollte sich freuen, da wir nun wieder besseren Tagen entgegengehen. Jeder ist willkommen! — Naunhof Am Montag, den 28. Juli abends 8 Uhr findet im .Goldnen Stern-, ein Kabarettabend statt. Zwei namhafte Künstler vom Stadttheater Kolmar, Opernsouprette Traude Nieß und Opernsänger Friedrich Leopold zeigen tn ihrer Spielsolge eine künstlerische Vielseitigkeit. Lieder, Duette, und Brettlsänge aus Operand Operette reihen sich buntschillernd aneinander, so daß es ein künstlerischer Abend zu werden verspricht, bei dem jeder auf feine Kosten kommen wird. — Naunhof. Der für heute abend angesagte dritte und letzte Vortrag von Woldemar Sacks über -Christentum und Well- revolunon- wird infolge anderweitiger Verpflichtungen des Dor. tragenden aus nächsten Donnerstag verschoben. Näheres durch nachfolgende» Inserat. — Wir erhalten folgende Zuschrift: Wie uns die Landkraft werke Leipzig A. S. Kulkwitz Mitteilen, waren die Störungen In der Stromneferung am 24. und 28. Juli 1919 auf einen Streik in -er Braunkohlengrube Kulkwitz zurückzusühren. Ob der Streik Sonnenaufgang 4" (4") Sonnenuntergang 8°° (7^ HM. M f.Hausmsch Göl Saubei Dienstmi zum 1'August gesu. Gart«
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