Suche löschen...
Nachrichten für Naunhof : 11.05.1919
- Erscheinungsdatum
- 1919-05-11
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id178785101X-191905118
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id178785101X-19190511
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-178785101X-19190511
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Nachrichten für Naunhof
-
Jahr
1919
-
Monat
1919-05
- Tag 1919-05-11
-
Monat
1919-05
-
Jahr
1919
- Titel
- Nachrichten für Naunhof : 11.05.1919
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Sve^El-tt w entschlössen, sich unter keinenUMSndeü die Vergewaltigung durch die Entente gefallen zu lassen. In Lissa (Pofen) Kam eS, als bi» FriedenSbedingunaen bekannt wurden, zu begeisterten Kundgebungen für Deutsch» land. In Lissa erwartet man bestimmt eine Ablehnung der Friedensbedingungen. Ganz Masuren ist empört über die Zumutung, daß die Bevölkerung, die urdsMch fühlt, zu einer Volksabstimmung gezwungen werden soM Auch hier, in Allenstein, Lock, Oletzko i" man fest entschlossen, alles aufzubteten, um im deutschen StaatSverbande zu bleiben. Für den Sonntag sind Massenkundgebungen im ganzen Reiche geplant, insbesondere in den Ostprovinzen, die Protest gegen die Vergewaltigungen erheben. * Weitere Rauba-fichten der Feinde. Verpflichtung zu Kohlenlieferung — Auslieferung von Kunstschäden. Im Anhang zum FriedensoertragSentwurf befinden sich noch einige Bestimmungen, die so recht -eigen, wie man es auf unsere völlige wirtschaftliche und kul» turelle Vernichtung abgesehen hat. Danach soll Deutschland zehn Jahre lang Frankreich mit soviel Kohlen beliefern, als in Nordfrankreich gegen früher weniger ge» liefert werden. Außerdem soll Deutschland jährlich (weitere zehn Jahre) 7 Millionen Tonnen Kohlen an Frankreich, 8 Millionen Tonnen und 4^ Millionen Tonnen an Italien liefern, und zwar zu vorgeschriebenen Preisen. Es werden weiter Bestimmungen getroffen, um für Frankreich wahrend zehn Jahre die Lieferung von Benzol, Kohlenteer, S ulphat und Ammoniak durchzusetzen.Wetter muß Deutschland Farbstoffe und Chemikalien inklusive Chinin liefern bis zur Höhe von 50 Prozent deS gesamten Vorrates, der sich in Deutschland im Augenblick des Inkrafttretens deS Ver trages befindet. Schließlich wird noch gesagt, daß unter der Rubrik besondere Bestimmungen festgelegt ist, daß Deutschland als Ersatz für die verlorengegangenen Werte der Bibliothek in Löwen Manuskripte, alte Druck werke und Kupferstiche abtreten muß. Deutschland muß weiter an Belgien die jetzt in Berlin befindlichen Flügel, die zu dem Altar »Die Anbetung" von Hubert und Jan van Eyck gehören, von dem sich der Mittelteil in der heiligen Vaoo-Kirche in Gent befindet, abtreten, weiterhin die Flügel von dem Altargemälde von Dierk BontS »Das letzte Abendmahl", von dem sich das Mittelstück jetzt in der Peterskirche in Rom befindet. Landwirtschaftliche Entschädigungen. In den Bestimmungen, die sich mit der Wiedergut^ machung befinden, heißt es u. a.r Deutschland verpflichtet sich, in den auf die Unter zeichnung des Vorfriedensoertrages folgenden drei Monaten monatlich die unten aufgeführten Viehbestände zu liefern: 1. Der französischen Regierung 500 Hengste von 5 bis 7 Jahren, 30000 Stuten und Stutenfüllen von 13 Monaten ardennischer, normannischer und belgischer Raffe, 2000 Stiere von 18 Monaten bis 3 Jahren, 90000 Milchkühe von 2 bis 5 Jahren, 1000 Widder, 100000 Schafe und 100000 Ziegen. 2. Der belgischen Regierung: 200 Hengste von drei Jahren belgischer Raffe, 5000 Stuten von drei bis sieben Jahren, 5000 Stutenfüllen von 18 Monaten bis drei Jahren belgischer Raffe, AXX) Stiere von 18 Monaten bis drei Jahren, 50 000 Milchkühe von zwei bis sechs Jahren, 40000 große Ochsen, 200 Widder, 5000 Schafe und 15 000 Mutterschweine. ff Welirevolution? Ein schreckliches Erwachen ist dem deutschen Volke geworden. Wir erwachen wie Simson, als die Philister über ihm waren: geblendet, gefesselt, versklavt. Und in ihrer dumpfen Verzweiflung denken manche unter uns, wir müßten eS nun ebenso machen wie der Riese des Volkes Israel. Uns gegen die Säulen der feindlichen Welt mit aller Kraft neigen, damit fie zusammenstürze und unter den Trümmern mit unS auch den Feind be grabe. Das ging damals, in den winzigen Verhältnissen, unter denen ein Volk unter einem einzigen Tempeldach Platz fand. Heute stehen wir allein gegen fünf Erdteile. Selbst wenn wir, wie der Minister GieSbertS in der ersten Erregung in Versailles gemeint hat, uns dem Bolschewismus in die Arme würfen, so wäre damit der Feind noch nicht zerschmettert, sondern nur wir allein. »Der Bolschewismus ist eine Krankheit besiegter Völker", hat der Marschall Joch kühl erklärt. In Zeiten der Bedrängnis blüht immer die Phantastik. Ernst Moritz Arndt, der Anfang April 1813 mit dem Freiherrn vom Stein nach Dresden kam, erzählt, wie dort alsbald »bas Gedränge der Wohlmeinenden und der Verrückten" begonnen habe. Die unglaublichsten Pläne zur Vernichtung deS französischen HeereS wurden aus geheckt, unter anderem der Bau eines magnetischen Eisen kolosses, der vor den Deutschen hergeschoben werben und alle feindlichen Waffen und sogar die fliegenden Blei kugeln an sich ziehen sollte. Im Januar 1871 war eS in Paris nicht anders. Die phantastischsten Ideen zur Sprengung des deutschen Belagerungsringes wurden ernst haft diskutiert, darunter der echt französische, durch Hinaussenden von Mafien kranker Frauenzimmer daS ganze deutsche Heer infizieren lassen zu wollen. Phantasten haben aber niemals Erfolg. Heute wie damals. Der Gedanke einer Weltreoolution, durch den auch die Gegner zermürbt würden, ist nicht weniger phantastisch als die RettungSidee der 1871 in Paris belagerten Franzosen. Die im Grunde gänzlich unpolitischen Magyaren, die schon im Frieden das reiche Ungarn zugrunde regiert haben, haben die Ausführung des Plane-, durch den Bolschewismus der feindlichen Umklammerung Herr zu werden, ja bereits versucht. Er ist gescheitert. Eine zu- sammengelaufene Armee ohne Manneszucht kann nichts auSrichten. In diesem ganzen Weltkriege ist ja nicht etwa der Militarismus geschlagen worden, sondern gerade der Militarismus — der der Entente — hat gesiegt. Die Entente hatte daheim den Arbeitszwang. Die Entente steckte jeden »Flaumacher" ins Gefängnis. Die Entente militarisierte die gesamte Industrie. Die Entente ließ jeden Soldaten hinrichten, der für Verständigungsfrieden sich äußerte. Wir machten eS anders. Wir erklärten, das Hauptziel des Krieges sei die Abschaffung der Kriege, die Völkeroersöhnung, die Demokratisierung der Nationen. Wir fingen daheim damit an. Und drüben wurde derweil der demokratische Präsident Wilson -um unumschränkten Autokraten; und Clemenceau hatte eine Machtvollkommen heit, wie bei uns nie ein Kaiser. Dieses System hat ge- fiegt. Das neue ungarische aber hat sich als völlig un fähig erwiesen. Die bolschewistischen Divisionen der Magyaren find vor wenigen rumänischen oder serbischen Trupps baoongelaufen, die nicht im Traume an Welt revolution dachten. Im Handumdrehen war fast ganz Ungarn besetzt. Nun erwartet^man Kinnen wenigen GMben auch noch die Einnahme der Hauptstadt Ofen- Pest durch die feindliche Wehrmacht. Der Tramn vom Bolschewismus ist auSgeträumt. Die Phantastik rentiert nicht. Selbstverständlich könnten wir unsere Grenzen den Ruffen öffnen. Sie würden mA Vergnügen zu unS Herein strömen und zunächst alle- reautrieren, waS bei «n- noch nicht requiriert ist, würden mH ritzekahl fressen, ohne baß wir eine Gegenleistung erhielten. Wie können wir in unserer vaterländischen Not überhaupt auf den Gedanken kommen, daß fie durch eine Weltreoolution gebannt werden könnte! Die Weltgeschichte kennt nur Beispiele, daß nationale Heere eine Nation erlöst haben; aber leere Drohungen mit Bolschewismus verfangen nicht. Für ein Jndustrievolk ist Bolschewismus der Tob. In Rußland sind 90 °/o der Bevölkerung Bauern, die staatlos, ordnungSlos, verkehrsloS schließlich doch leben können. Nahrung und Kleidung wachsen ihnen zu. Die Wälder geben Brennholz und Pflüge einfachster Art. Wenn Petersburg unter dem Zeichen der bolschewistischen Welt reoolution verhungert, was schiert daS den Bauern im Gouvernement Poltawa? Und Rußland hat überdies den natürlichen Vorzug seiner Riesenhaftigkeit für sich. Solch ein Millionenheer kann keine Lntente aufbringen, um dort in jedes Dorf Gendarmerie^hinzulegen. In Deutsch land aber müssen wir, die wir zu 70 N ein Jndustrievolk sind, in demselben Augenblick hungern und frieren, in dem wir die Ordnung zertrümmern lasten. Wir müssen nüchtern bleiben. Phantastik und Träumerei sind ungesund. Uns bleibt nur die einfache urewige Wahrheit, daß ein Volk, um leben zu bleiben, zum Sterben bereit sein muß. Die Tschechen, die Polen, die Italiener wollen keine Verständigung. Sie besetzen das, was fie brauchen. Sie wollen dort, wenn es nottut, auch fallen. Die Welt bleibt ewig dieselbe. ES find schon viele Völker in Ehren untergegangen. Nur hat bisher noch keines, wie man eS unS zutraut, sich ftlbst den Strick um den HalS gelegt. (-eEaEus. politische Rundschau. Deutsch« Reich. 4- Gegen den vertragswidrigen Kriegsmaterial- transport für Pole» und Danzig hat die Reichsregierung in Spaa Protest eingelegt. Es handelt sich um Sanität-- material, Automobile, Gummibereifungen, Nähmaschinen, Bekleidungsstoffe, Werkzeuge und anderes für die polnische Armee bestimmtes Kriegsmaterial, bas von Amerika in erheblichem Umfange, über Danzig nach Polen trans portiert wird. Die deutsche Regierung wird die weiteren Ausschiffungen verhindern. Die neuen Reichssteuern setzen sich zusammen auS indirekten Steuern, darunter: Erhöhung und Umgestaltung der Tabaksteuer mittels Einführung einer Banderole für alle Tabakerzeugniffe, Erhöhung der Zuckersteuer, der Zünbwarensteuer, deS Spielkartenstempels, Vereinheit lichung der Grunbwechselabgabe, Einführung einer Ver gnügungssteuer, deren Erträge zu gleichen Teilen dem Reich und den Bundesstaaten nebst Kommunen zufallen sollen, endlich Ausbau der Umsatzsteuer. Dazu kommen auf dem Gebiete der Besttzsteuern eine außerordentliche Kriegsabgabe für daS Jahr 1919, die für die Abgabe vom Mehreinkommen die gleichen Sätze wie die Kriegsabgabe von 1918 vorfieht und den Höchstsatz der Abgäbe vom Mehrgewinn der Gesellschaften auf 80°/° (gegen bisher 60 U) erhöht, sodann die Abgabe von dem den Bettag von 5000 Mark übersteigenden, in der Zeit zwischen dem 31. Dezember 1913 und 31. Dezember 1918 eingetretenen VermögenSzuwachS mit Steuersätzen von 10 °/° bis 100"/», endlich eine erweiterte Erbschaftssteuer, die mittels Ab stufung der Abgaben vom Erbanfall den Verwandtschafts grad, die Höhe deS Anfalls und den bereits vorhandenen Vermögensstand berücksichtigt. 4- Kronprinz Wilhelm und Ludendorff. Vor einiger Zett erschienen, wie erinnerlich, Interviews mit dem Kronprinzen Wilhelm, nach denen dieser sich kritisch über die deutsche Heeresleitung geäußert und besonder- auch einen Gegensatz zu General Ludendorff zum Ausdruck ge- »rächt haben sollte. Der ehemalige Kronprinz hat bald nach dem Erscheinen dieser Interviews an den General Ludendorff einen Brief gerichtet, in dem er den Inhalt dieser Veröffentlichungen al- Unsinn bezeichnet. 4- Sin« ReichSeisenbahnkonferenz findet an: 18. Mai in Eisenach unter der Leitung deS preußischen Ministers Ler öffentlichen Arbeiten statt, um über die Bedingungen der Übernahme Ler Eisenbahnen der Einzelstaaten durch daS Reich und die Feststellung der zu zahlenden Ent schädigungen zu verhandeln. Beteiligt sind sämtliche deutsche Länder mit Eisenbahnbefitz. Ans Ich- im- Uvskm». München. DaS Generalkommando Oven gibt über die Verluste auS den letzten Kampftagen in München folgende- bekannt: Gesamtverluste bi- 8 Mai: Offiziere tot acht, ver wundet M, Mannschaften tot 50, verwundet 144, vermißt 10. Magdeburg. Der von der Deutschen demokratischen Partei vorgefchlagene Stadttat Paul wurde -um Zweiten Bürgermeister von Magdeburg gewählt. Inzwischen hat die Regierung die Wahl deS MehrheitSsozialisten Beim- -um Oberbürgermeister bestätigt. Posen. Die deutsche Akademie in Posen hat auf An ordnung des Obersten polnischen BolksrateS ihren Betrieb ein stellen müssen. Wien. Zum bevollmächtigten Vertreter Deutsch- Österreich- bei der. Friedenskonferenz wurde von der Wiener Nationalversammlung Staat-kan-ler Dr. Renner be stimmt. Bezirksausfchutzfitzung in Grimma. An der am 7. Mai ISIS erstmalig unter dem Vorsitze des Amts- Hauptmanns Kordcaht obgehaltenen Sitzung des Bezirksausschusses nahmen außer dem wegen Krankheit entschuldigt fehlenden Ritter- autsbesiher Nette sämtliche Mitglieder und als Berichterstatter die Reaterunasaffefloren Dr. Liebig und Dr. Benecke und die Assessoren Pasig und Dude, sowie weiter Kommlfsionsrat Rost und die Volks- Kommissare Gey und Schreiber teil. Die Tagesordnung umfaßte 40 Gegenstände. Von den Mitgliedern waren Kommerzienrat Baeßler, Gutsbesitzer Richter, Brennerelautsbesttzer Schilling, Gemetndevorstand Teuscher und Bürgermeister Willer als Berichterstatter tätig. Vor Eintritt in die Tagesordnung bat der Amtshauotmann unter besonderem Kinweise auf die bei seiner Etnwetsuna am 23. April gemachten Ausführungen, und auf die den Beztrdsverbanden in nach- ster Zeit obliegenden Ausgaben, um treue Unterstützung durch den Ausschuß. Sodanu gedacht« der Amtshouptmann mit ehrenden Wor- ten des kürzlich erfolgten Ablebens des früheren Bezirksausschuß. Mitgliedes, Oekonomkrats Kiesling auf Commichau; zu Ehren des Verstorbenen erhoben sich die Anwesenden von ihren Plätzen. Genehmigt wurden der 2. Nachtrag zur Gemetndesteuerordnung für Nerchau, der die Erhebung der Wertzuwachsstener vorsieht, die anderweite Festsetzung d«r Entschädigung des Bürgermeisters in Neun- dof und Ortsgesetze für Bennewitz und für Lämmeret über die Oeffent- lichkett der Gemetnderatssttzungen. Ferner wurden — soweit nötig be- dingungsweife — genehmigt die Erweiterung der Brennofenanlag« der Firma Heinert, Witte L Eo. tn Collmen b. L. die Schanker- laubnisgesuche Llemens'-StaudtNltz, Gräfe's-Mukschen, Jung's-Thu- mimicht, Juras-Nischwitz, Ottos-Otterwisch, Roßbergers'-Fuchshain, Sachfe's-Burkartshain, Sperling s-Ammelshain, Stopfkuchen's-Lau- terdach, Törmers-Kaditzsch und der vereh. Münz-Borsdorf (Ueber- trogungen): sowie der verehl. Golhsch-Naunhof, der verehl. Külße- Aldrechtshain und Dogel's-Nerchau (Erweiterungen). Das Gesuch Schierz'-Zöhda um Erlaubnis zum Bier- und Brannlweinschanke wurde mangels Bedürfnistes obgewiesen. Ein Gesuch des Schützcn- bundes Naunhof wurde, soweit es die Abhaltung von Tanz betras, mangels Bedürfnisses abgelehnt, im übrigen jedoch genehmigt. So dann erfolgte Ablehnung der Genehmigung des Verkaufs je eines Bauerngutes in Lüptitz und in Rothersdorf. Auf ein gleiches Gesuch aus Gerichshain, sowie auf ein anderweites Gesuch aus Beucha um Ausnahmebewilligung zur Srundstücksabtrennung wurde die Ent schließung ausgesetzt. Die Einziehung des Fußweges vor Leutenhaln nach dem Kirchhofe in Schwarzbach wurde vorschlagsgemäß genehmigt und vo« der ^Hebung eines Wasserzinses in Collmen bei Wurzen zustimmend Kenntnis genommen. Kenntnis nahm der Ausschuß wei ter von der von der Kreishauptmannschaft genehmigten Verteilung der staatlichen Wegebaubethilfen auf 1919 und von einer Verordnung über die Gültigkeit der Wahlen für die Gemeindevertretungen. Eine längere Aussprache erfolgte auf eine Eingabe der Bezirksanaestellten wegen Aufbesserung ihrer Bezüge. Der Ausschuß erkannte die Be rechtigung der Wünsche an und stimmte den ins Clnzelne gehenden Vorschlägen des Amtshauptmanns allenthalben zu. Wegen der bereits früher beschlossenen Aufnahme eines größeren Darlehns bei der Kre- ditbriefanstalt sächsischer Gemeinden, dessen Mitglied der Bezirksver- band ist, wurden die näheren Bedingungen sestgeleat. Beschlossen wurde der Umtausch von in Schuldverschreibungen angelegten Bezirks gelder in 4'/,'/»ige Schatzonweisungen. Alsdann nahm der Ausschuß Kenntnis von der Annahme von Ersatzkräften für den Bezirksver. band, von einem Berichte über die letzte Sitzung des Westsächsischen Kommunaloerbandes in Chemnitz, aus dem nur zu erwähnen ist, daß der bisherige Brvtpreis zunächst nicht erhöht werden soll, von der angeordneten Anbau- und Ernleflächenerhebung und von einem Be- richte über freiwillige Eterablieferung; in letzterer Beziehung wurde beschlossen, z. Zt. von weiteren Maßnahmen adzusehen. Endlich wurde den Vorschlägen des Amtshauptmanns wegen der Ermietung von Geschäftsräumen, für die Fleisch- und Fettstelle des Bezirksver bandes im Trelbar'schen Grundstücke, Nikolaistr. 10, zugestimmt, für die Führer der Bezirkswegewalzen die Entschädigung erhöht und für dos laufende Johr ein größerer Betrag zur Verteilung von Beloh nungen an Ziehmütter bewilligt. Am Schluss« der Sitzung brachte Volkskommissar Schreiber ver- schieden« Zweifelsfragen hinsichtlich der Versorgung mit Speisekar toffeln zur Sprache, die der Amtshauptmann zu klären zusicherte. ftri« AohlensSur« 0,22 13,42 mg 4,90 5,90 4,50 22,55 20,90 5,00 SII'n 0,04 0,48 0,07 0,38 0,28 0,38 0,2S 0,28 T«>I» Leitung Leipziger Str. 43 > 162,0 Aus dem Wafferwerk I l68,0 Leitung Sltngaer Straße 9 168,0 Leitung Grimmaer . l 200,0 Leitung Rathaus l66,0 4,80 Spuren 13,42 '"0 0,38 18,64 Gtadtgemeinderatsfttzung. (Nichtamtlicher Bericht vom 8 Mai, 1919, abends ' ,8 Uhr.) Anwesend sind außer Stadto. Kühne sämtliche Stadtgemeinderais- Mitglieder. Stodlr. l)r. Richter konnte jedoch wegen Abberufung nur einem Teil der Sitzung beiwohnen. Zur Verhandlung standen 13 Punkte. 1. In den Bousachen Lentsch, Funke, Rösch, Krasselt, Stadt - gemeinde und Kiesel, wurde Entschließung gefaßt, und sämtlich befür wortet. 2. Geh. Kosrat Dr. Werthauer, Berlin war an den Stadtgemeinde, rat mit einem erneuten Ansuchen herangetreten um Ausstellung eines Bebauungsplanes zur Verlängerung der Melanchthonstraße. Es wurde Ler Beschluß gefaßt, hiervon abzusehen, vielmehr wird dem Antragsteller anbeimgesteUt, sich mit den detr. Anliegern nochmals in Verbindung zu setzen. Im übrigen ist die Stadt nicht abgeneigt, die auf sie entfallenden anteiligen Kosten, soweit sie als Anliegerin m Betracht kommt, mit zu übernehmen. 3. Das Gesuch der Leichenfrau Minna Fröbel, ihre Gebühren den Zeiten entsprechend um je 2 Mk. zu erhöhen (von 4 aus 6 Mk., 6 aus 8 Mk. und 8 auf 10 Mk.), wurde anerkannt und sand Genehmigung. 4 Dos Ergebnis der Wasseruntersuchung seilens des Kygte- nischen Instituts in Leipzig war folgendes: Da in letzter Zeit dos Master aus dem Leipziger Pumpwerk (Wasternetz l) für Naunhof direkt geliefert worden war, wurden Proben aus anderen Zapfstellen entnommen und auf ausdrücklichen Antrag des Kerrn Oberläuter auch aus seinem Grundstück in der Grimmaer Straße 1, in welches dieser extra asphaltierte Eisenrohre halte neu hineinlegen lassen. Außerdem wurde auch eine Probe direkt aus dem Pumpbrunnen entnommen. Zu aller Erstaunen ist nun nicht nur in den asphal tierten Etsenrohren bleihaltiges Wasser festgestellt, sondern sogar im Pumpbrunnen find Spuren von Blei vorhanden. Die Resultate der Untersuchung sind: Es kam zur Kenntnis, daß bereits zwei neue Blet-Erkran- kungen vorgekommen sind und zwar in der Grimmaer- und Kltn- aaer-Straße. — Stadto. König verlangte ausdrücklich schnellste Be- seitigung des Bleigehaltes im Naunhofer Leitungswasser und dies der maßgebenden Behörde, Amtshauptmannschaft, zu unterbreiten. — Stadto. Meusel gab der Verwunderung Ausdruck, daß trotz der im Leitungswasser Vorgefundenen Bleispuren nach dem Gutachten des Kygienischen Instituts selbiges immer noch als einwandfrei bezeichnet würde. Ferner betonte er, daß, wenn auch die Vorgefundenen Blei- spuren zu größeren Befürchtungen noch keinen Anlaß geben, so sei die Sache doch nicht leicht zu nehmen, es könnten immerhin ernstere Fälle vorkommen, zumal bei der jetzigen Ernährungsweise. Die Bleierkrankungen könnten unter Umständen auch epidemisch austreten, namentlich seien krankhafte Naturen empfänglicher hierfür, besonders auch die Kinder. — Siadtv. Oberläuter stellte den Anttag, nun- mehr endlich energische Schritte zu tun, um Naunhof mit. bleifreiem" Wasser zu versorgen, die Amtshauptmannschast anzurufen und in Genwinschaft mit dem Bezirksamt und Herrn Direktor Bamberger vom Leipziger Wasserwerk eine Aussprache mit dem hiesigen Stabl- aemeinderat herbeizuführen, um nicht etwa wieder einen .schleusendau- ähnlichen Retnfall' zu erleben. — Bei dieser Gelegenheit erfuhr man auch, daß seinerzeit bei der Blutuntersuchung von 80 Schulkindern in Naunhof, durch Kerrn Pros. Conradi, Dresden, 47 Kinder als .bletoergiftet" festaestellt worden sind. Der Gemeinde Naunhof ist dies damals jedoch nicht bekanntgegeben worden. — Bei diesem für di« Allgemeinheit sehr wichtigen Punkte entfalteten auch die übrigen Stadtgemeinderats-Mitglieder eine rege Aussprache. — Der Antrag des Stadto. Oberläuter wurde unterstützt und zum Beschluß gefaßt. 5. Es soll versucht werden, Erdbeeren und Kirschen -er dies jährigen Ernte für unsere Stabt in genügenden Mengen einzusühren. Der Verkauf derselben wird wie im Vorjahre gehandhabt werden. 6. Von feiten der Amtshauptmannschast ist angeregt worden, die Lustbarkettssteuer in der Gemeinde Naunhof um 100"/„ zu erhöhen, so wie dies tn anderen Gemeinden bereits geschehen. Ls wurde daher beschlossen, die bisherigen Sätze der Lustbarkeitssieucr durchgängig auf das Doppelte zu erhöhen und den entsprechenden Nachtrag einzureichen. 7. Das Gesuch des bisherigen Gutsbezirks Polenz um Anschluß an die hiesige Gemeinde hinsichtlich der Versicherung bei der Landes pensionskaffe wurde genehmigt. 8. Genehmigt wurde die pachtweise Ileberlassung des städtischen Grundstücks neben der Turnhalle an Kerrn Moritz Kaufmann zum Preise von 25 Mark auf ein weiteres Jahr. 9. Abschlägig beschteden wurde das Gesuch der Kerren Paul Pötzsch und Alfred Zimmermann in Leipzig um Zulassung eines Automobils zu Personenfuhren zwischen Naunhos und Lindhardt. Es kam die Meinung zum Ausdruck, daß ein Bedürfnis hierzu nicht vorhanden sei. Andernteils würden dadurch unsere ansässigen teuerzahlenden Droschkenbesitzer in Mitleidenschaft gezogen werden, erner würden auch die staudaufwtrbelnden ständigen Autofahrten für fie Spaziergänger belästigend wirken. 10. Kerrn Uhrmacher Engelmann, welcher seinerzeit durch die Stadt Naunhof als Desinfektor ausgebildet worden ijt und für zirka 18 Ortschaften in Betracht kommt, soll wegen feines vor gerückten Alters und Im Brhinderungssall« ein« jüngere Hilfskraft Sächfist beigeaeben wer Ausbildung au 11. Ls M Ratskeller-Ver Ratskeller-Räv den Bouausschi genommen wer 12. Betreff eine geeignete 1 Der Stadtgem« genommene B der Beschleusun gleichzeitige Be< schwerlich und 1 13. Wegen genommen vor Maurer- und Es soll vor Be anschlaa angese somit Neubau i Ferner wu Ziegeleibesttzer kauf für di« S Schluß de Sitzung. Nie Z »Wa», Fran Mar „Ach- auS Haral »Aber „Jchn mit einem »Ich bi sorglich » stehen, un sei Dank, f Harald Marianne gehüllt. »W--H al- sie tt hast Deine Eanatoriu nabegelegt Harald Gedanken »Ich bi so mag mi zwangen c davon. nicht mehr Und mm bernhigen. Er näs »Störe "nne. „D»i Aber u Menschen seine Fra» fimmerS c M Sonnenaufga Sonnenunterl 11. Mat. lustigen Weibe mann geb. - Wilhelm I. — 12. Mat. Dichter Cäsar Tunis. — 188. kaufte Braut", Die Lr Dresden hat vom II ganze Lau verhängt. 8 barkeite« ai dürfe« «ur schweren E stalten. Z M. G ahntet. Be auch Teil — Naunh« Hänge und Gär aber ein paar r Festkleid angele Baumbiut-Sonn lungsbedürftige engen Mauern j freuen und das -Schön mitgetetlt wird, Wochen beendet den wird. Seh ablegen, das Er nen in den blüh Auf Grund von hohen Norden ei Süden ausdehnt ftig beeinslussen i Periode m Aus - Nau, die unser Vate einen Lohn au Montag den 1 vr. Bargeo> demokratt ladet hierzu je! ganze Zukur gegenübersteht, in diesem Blati p. Der B seine Mitglieds lung verbunder Sternsaale ein.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)