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Beilage zu den Nachrichten für Naunhof. Nr. 63. EWSS—!MSS«SSW>»! r 8trm. An An An An An An Die alle Völker der Lrde vereinte? Da will ich doch lieber in meinen vier pfählen Die viel geschmähte Rnechtschaft wählen. Drum wer im Herzen noch deutsch sich fühlt, Vach auf, eh' der heilige Zorn verkühlt. Schließt euch zusammen, seit einig und stark, Dem deutschen Gedanken treu bis ins Mark. Weh, wenn euch euer Mnd verlacht, Vas hättet ihr euch selbst gebracht. das deutsche Wort, das überall galt, das deutsche Lied, das nimmer verhallt, deutschen Fleiß, der die Welt sich errang, des Raufmanns Geschick, das sich Achtung erzwang, das deutsche Heer, das ruhmreich bestand, die Schiffe, die fuhren von Land zu (and. Lin Volk, unbezwingbar, erhaben und groß, Geboren aus deutscher Mütter Achoß, Dies Reich, in seiner Vollendung und Macht, Hat uns Bismarck gebracht. ch denke an «in blühendes Deutsches Reich Rraftstrotzend der stämmigen Liche gleich, An ein einiges Volk, im wollen stark, Seiner Rraft bewußt und deutsch bis ins Mark. Nachstehendes Gedicht wurde anläßlich einer Feier in der Schützengeselzfchaft öffent lich vorgetragen. denk an eine große, glorreiche Zeit, Als der Ruf ertönte weit und breit Hm deutschen Lande: „Der Erbfeind droht'" Da vergaß jeder seine eigene Not. „Das Vaterland ist in Gefahr!" Vies und nichts anderes die Losung war. Ich gedenke der Zeit, wo Sieg auf Sieg Unsere Waffen krönte im heiligen Rrieg. Der Worte des Raffers an Volk und Heer: „Ich kenne keine Parteien mehr." Auf eines nur war unser Sinn gestellt, Deutschland über alles in der Welt. Die Zeit, die mit Recht unser Hoffen entfacht' Hatte das Bewußtsein der Stärke gebracht. ?>ann kam eine Zeit, verhülle Dein Haupt! Die hat uns alle Hoffnung geraubt. Ls war nicht der Feinde Nebermacht, Die Deutschland schnöde zu Fall gebracht. Gewinnsucht und Wucher — Hunger und Not Das sind eines Volkes sicherer Tod. Das ist der Boden, auf dem die Saat „Zersetzung" gedeiht, dort reist die Tat. Aus innen heraus kam das Untier gekrochen, Das Deutschlands Rraft und Einheit zerbrochen. Lin Trümmerhaufen nur konnte uns bleiben, Mit dem die Feinde den Spott nur treiben. Das hat uns, o Hammer, über Nacht Der Umsturz gebracht. 1^>ohin ich blick' im Deutschen Land, von der Alpenkette zum Nordseestrand. Hch sehe verfall nur und große Not, Nur Rämpfe, Unrecht, Gewalt und Tod. Hst's das, was man Freiheit nennt, „die gemeinte Das Schicksal -er Kriegsgefangenen. Weitere deutsche und französische Note». Die Verhandlungen in Versailles sind im Fluß und mit Eifer ist unsere Friedensdelegation an die Riesenarbeit gegangen, einen Keil in den Gewaltfriedensvertrao zu schieben. So sind noch zwei deutsche Noten durch franzö sischen Kurier an die Entente abgesandt worden. Die erste Note stellt eine Erwiderung auf die Antwort der Entente in der Frage deS internationalen Arbeiterrechts dar. Sie bringt die Gegenargumente gegen die Ablehrumg der Arbeiterkonferenz zu Versailles vor, die in Deutschland schon als Kommentare zu der Antwort der Entente geltend gemacht wurden. Die Note wiederholt daS Verlangen nach der Versailler Arbeiterkonferenz und fordert zum Schluß, daß über diese neue Antwort die Führer aller Gewerkschaften gehört werden. Die Note ist sehr geschickt abgefaßt. Die zweite Note bringt einen sehr umfangreichen und gründlichen Einspruch gegen die Bestimmungen Les Friedensvertrages, über die Beschlagnahme deutschen Privateigentums im Ausland vor. Sie weist die Rechtsunmöglichkeit dieser Bestimmungen nach und kann sich dabei sogar auf ein Urteil LeS höchsten englischen Gerichts berufen. Sie legt auch die Unausführbarkeit der Bestimmungen schon durch die bloße Aufzahlung der daraus entstehenden Folgen auf bas überzeugendste dar, und fordert zum Schluß daS Ende deS Wirtschaftskrieges, den diese Bestimmungen bedeuten, und Gegenseitigkeit im Sinne des Völkerbundes. Französische Unmenschlichkit. Mit besonderem Nachdruck arbeiten unsere Beckrekr darauf hin, den noch unter feindlicher Botmäßigkeit schmachtenden 800 000 deutschen Kriegsgefangene« Erlösung oder mindestens Erleichterung zu verschaff«. Vergebens! Bon Llem«iu:e«n Ißt der deutsch«« Abordnung dte Antwort der Entente »ns die deutsche tbrtvOsgafangene«. «ote überreicht worden. Diese Rote ich »tedevmn vag. stündig ablehnend, obwohl e- sich nm eine Fruge der Menschlich««» Hemde«. Die deutsche Note über die Kriegsgefangenen wunde von der deutschen Abordnung am 10. Mai überreicht und regte an, die Verhandlung« über die Heimdeförderung der KriegSgAmgenen von dem «mdeven BerhandluugS- material gepennt und früher durchzuführ« und inzwischen den deutschen Kriegsgefangenen gewisse Erleichterungen »u Sonntag, den 25. Mai 1919. gewähren, auch ihre Neueinkleiüung auf deutsche Kosten durchzuführen. Eine rmgeheuefliche Behauptung. Die Reichsregierung weist die französische Anmaßung zurück. Zu der von Clemenceau überreichten Note betreffend die Kriegsgefangenen bat die deutsche Reichsregierung in einer öffentlichen Erklärung sofort Stellung genommen und sagt: Die alliierten und assoziierten Regierungen führen zur Begründung ihrer Ablehnung der Freilassung derjenigen Kriegs- und Ztvtlgefangenen, die sich wegen anderer als disziplinärer Vergehen in Untersuchungs. oder Strafhaft be finden. einen anscheinend besonders krassen Fall an, wo sich ein deutscher Kriegsgefangener nach der Gefangennahme eines Mordes gegen den Unternehmer, bet dein er arbeitete, und dessen Frau schuldig gemacht hat. Die alliierten und asso ziierten Regierungen werden wohl selbst nicht behaupten wollen, daß unter den früher in deutscher Hand befindlichen ihnen angehörigen Kriegsgefangenen keine Fälle dieser Art sich ereignet hätten. Im Gegenteil, es sind nur allzu viel Fälle vorgekommen, wo Kriegsgefangene in Deutschland schwere Verbrechen begangen haben, namentlich Notzucht, Brandstiftung, Mord u!w. Das hat die alliierten und asso ziierten Regierungen seinerzeit beim Waffenstillstand nicht ab gehalten, die bedingungslose Rückgabe auch solcher Gefangenen zu verlangen, dte wegen derartiger Vergehen und Verbrechen verurteilt waren. Es ist nicht einzu eben, warum in dieser Beziehung die deut chen Gefangenen irr der Hand der alliierten und assoziierten Regierungen anders behandelt werden sollen als die in deutscher Hand befindlichen feindlichen Ge fangenen Die Nachrichten, die fortgesetzt über die Behandlung der namentlich noch in französischer Hand befindlichen Kriegs gefangenen der deutschen Regierung zugegangen find, lassen es als unbedingt erforderlich erscheinen, für sie jetzt endlich eine bessere Behandlung durchzusetzen. Gerade die Herbei führung einer Verständigung über die Einzelheiten sollte der Zweck der vorgeschlagenen mündlichen Beratungen sein. Es hätte, wenn sich die feindlichen Regierungen von dem Ge fühle der Billigkeit hätten letten lassen, selbstverständlich sein müssen: daß die noch in feindlicher Gefangenschaft zurück gebliebenen Kriegsgefangenen dieselben Vergünstigungen hätten genießen müssen, wie sie den Angehörigen der alliierten und assoziierten Mächte beim Abschluß des Waffenstillstands in Deutschland zugeiiandeu worden sind. Die deutsche Regie rung kann nach diesen Vorgängen durchaus nicht sicher sein, daß die deutschen Kriegsgefangenen bis zu ihrer Heimschaffung mit voller Berücksichtigung ihres Gefühlslebens und ihrer Be dürfnisse behandelt werden. Zum Schluß erklärt die Reichsregierung sehr treffend: Die Behauptung der alliierten und assoziierten Regie rungen, daß keinerlei Vergleich zwischen der Behandlung der Kriegsgefangenen durch Deutschland einerseits und durch die alliierten und assoziierten Regierungen anderer seits möglich sei, ist geradezu ungeheuerlich; sie wird widerlegt durch unzäAige eidliche Aussagen deutscher Kriegsgefangener, die namentlich in Frankreich das härteste LrE zu erdulden batten. Die Welt mag auf Grund dieser Aussagen urteilen, auf welcher Seite das Unrecht zu suchen ift. Endgültige Feststellung unserer Gegenvorschläge. Der Ministerpräsident Scheidemann hat sich, begleitet von den Reichsministern Dernburg und Erzberger und dem Vorsitzenden der Geschäftsstelle für die FriedenSoer- Handlungen, dem Grafen Bernstorff, nach Spaa begeben. Die deutsche Delegation wird von Versailles gleichfalls nach Spaa reisen. Dort wird die endgültige Redaktion der deutschen Gegenvorschläge stattfinden. Dies« Zu sammenkunft in Spaa ist notwendig geworden, weil der Verkehr »wisch«» Berlin und Versailles technisch außer ordentlich erschwert war, anderseits aber die Reichs regierung fest entschlossen ist, dem deutschen Volke so schnell wie irgend möglich Klarheit über die deutschen Gegen vorschläge und damit zugleich über die Friedensaussichten zu geben. Der Reichskolonialminister Bell nimmt au der Reise nach Spaa gleichfalls teil. Vie „pfälzische Republik". Landesverräter in französischen Diensten. Der pfälzische Abgeordnete Profit (Soz.) gibt im Bamberger RegierungSorgan eine zusammenfassende Dar stellung der letzten Ereignisse in der Pfalz. Nach dieser Dar^llung erschien eine Abordnung unverantwortlicher Leute am 17. Mai beim Regierungspräsident der Pfalz, um ilm zur Mitwirkung bei der Ausrufung der Republik zu bmvegen. Sie verwiesen dabei auf die drückenden FriedenLbedingungen, die für eine selbständige Pfalz bei einem Sonderfrieden vermieden werden könnten. Die Absicht eines «ngeren Anschlusses an Frankreich trat dabei deutlich »Mage. Der Regierungspräsident erklärte sofort, nur die berufenen Volksvertreter, die am 18. Mai, also nächsten Tages, die Haltung der Pfalz festlegen würden, könnten namens der Pfalz sprechen. Mit diesem Bescheid zogen die FranzöSlinge ab. Am 18. Mai traten dann die LandtagSabgeorkmeten und die Mitglieder des Landrats und d« Gewerbe-, Handels- und Jndustrieoertretungen im Beisein deS französischen Gouverneurs am RegierungSti ch zusammen. Sie stellten in einer einstimmigen Ent schließung den Willen der Bevölkerung fest, daß die Pfalz am gemeinsamen Vaterland auch in der Stunde der Not fesshalte, und die Abgeordnete» lehnten jeden Sonderfrieden ab. FraeEreich hinter den Kulisse«. Welche Stellung die französische Regierung bei den Vorgängen einnimmt, ist aus folgendem zu entnehmen. Im Auftrage von L1 Landauer Herren hatten der Rahrungsmittelchemiker Dr. Haaß, der Hol-Händler Ferdinand Schenk, der Architekt Mittler und der Teppich- Händler Hofer, sämtlich aus Landau, mit dem Regierungs präsidenten verhandelt. Diese vier hatten trotz des Be schlusses deS Landtages ihren Plan nicht aufgegeben. Sie Hecken am Montag Flugblätter und Plakate drucken lassen, in denen zur Proklamation der neutralen Republik Pfalz «rfgeforb«t wurde. Die Verteilung dieser hochverräterischen Flugblätter wurde von deutscher Sette verboten. Die bereits angeschlagenen Plakate wollte der Bürgermeister von Landau Mahla wieder entfernen lassen, das wurde ihm von den Franzten unterlagt. Mittwoch mittag ließ der Landauer Staatsanwalt die Führer der Bewegung verhaften. Wenige Stunden darauf wurden dte Ver hafteten durch die französischen Militärbehörden in Freiheit Gefetzt. A« ihrer Stelle wurden der Staatsanwalt, der Amtsgerichts- und der GefäugrttSdireklor verhaftet. Die Alten wurden von den Franzosen beschlagnahmt. 30. Jahrgang. ^unuersrag morgen youe vre lranzvsische Militärbehörde den Bürgermeister aus seinem Hause und ließ ihn über den Rhein abschieben. Ein Dokument der Schande. DaS Belastungsmaterial, daS den französischen Be hörden wieder ausgeliefert werden mußte, gibt die An sprache bekannt, die der Chemiker Dr. Haaß an die Be amten der pfälzischen Regierung zu halten beabsichtigte in dem Augenblick, wo die Republik Pfalz ausgerufen worden wäre. Es heißt darin u. a.: „Ich habe heute die vorläufige Wahrnchmung der Geschäfte eines Präsidenten übernommen. Die Pfalz als neutrale selbständige Republik ist bereits von der französischen Besetzungsbehörde — General Gsrard — anerkannt und wird als solche geschützt und unterstützt werden. Die Art der Regierung und Verwaltung wird vorläufig nicht geändert werden. Alle Beamten, die sich auf den Standpunkt der neuen Regierung stellen, sollen im Amt bleiben. * Allerlei französische Machenschaften. Lostrennungshetze im Saargebiet. Auch im Saargebiet wird von den Franzosen mit allen Mitteln gearbeitet, zahlreiche Personen, denen man Einfluß auf die Erhaltung der Reichstreue zutraut, werden durch die Franzosen einfach abgeschoben. U. a. hat die französische Agitation in letzter Zeit sogar eine besondere Saartracht erfunden, von deren Vorhandensein vorher nie etwas bekannt war. — Auch in den übrigen besetzten linksrheinischen Gebieten arbeitet man von französischer Seite sehr lebhaft. Man sucht der Bevölkerung den Ge danken einer linksrheinischen Republik einzuprägen, die zunächst mit dem Reiche verbunden bleiben soll. B^kannt- gewordene von Paris kommende Richtlinien drücken aber die Erwartung aus, daß mit der Zeit ein derart starker Gegensatz zu Preußen herausgebildet werden könnte, um den Anschluß an Frankreich möglich zu machen. Durch die feindliche Besetzung fehlen leider schon technisch die meisten Möglichkeiten, um der sehr geschickt oorgehenden französischen Propaganda genügend entgegen zutreten. Der entschieden treudeutsche Sinn fast der ge samten Bewohnerschaft jener Gebiete gibt jedoch die Gewißheit, daß es dem hartnäckigen Vorgehen der Fran zosen nicht gelingen wird, ernsthafte Schwankungen in diesen reindeutschen Bezirken wachzurufen. Niemand wünscht sehnlicher die Befreiung von der augenblicklichen Fremdherrschaft als die Rheinländer selbst. Französische Rachsucht. Auch ein Kapitel aus den Frtedensbedingungen. Zu den vielen Beweisen für daS fast krankhafte Be streben der Franzosen, für die 1870 durch uns erlittenen Niederlagen jetzt ihr Mütchen an uns zu kühlen, gehört der Artikel 245 der Friedensbedingungen, der zu ihren besonderen Bestimmungen zählt. Er lautet: Inner halb von sechs Monaten nach Inkrafttreten deS gegen wärtigen Vertrages hat die deutsche Regierung der fran zösischen Regierung die Trophäen, Archive, geschichtlichen Erinnerungen und Kunstwerke zurückzustellen, die von den deutschen Behörden im Laufe des Krieges 18A)/7; und des letzten Krieges aus Frankreich fortgenommen wurden, entsprechend einem von der französischen Regierung ihr zuzustellenden Verzeichnisse, im besonderen die im Kriege 1870/71 erbeuteten Fahnen und alle politischen Schrift stücke, die am 18. Oktober 1870 von den deutschen Be hörden auf Schloß Cer^ay bei Brunoy (Seine-et-Oise) ge nommen wurden, das damals Herrn Roubex, früherem Staatsminister, gehörte. Also auch die Fahnen, die sie 1870/71 im ehrlichen Kampfe an uns verloren haben, wollen die Franzosen jetzt zurückhaben! Glauben sie dadurch die Erinnerung an Sedan und Metz auslöschen zu können? Diese Erinnerung bleibt; das Verlangen ist, soweit es sich auf die Fahnen und andere Siegeszeichen bezieht, durchaus ungewöhnlich. Bisher behielt bei jedem Friedensschlüsse jeder Teil die ihm in den Kämpfen zugefallenen Trophäen. Auch mit dieser Überlieferung glauben die Franzosen, unsere gegen wärtige Ohnmacht ausnutzend, brechen zu dürfen. Auf ein ähnliches brutales Vorgehen können sich dabei die Franzosen, wenigstens was die Siegeszeichen anlangt, nicht berufen. Nach den Befreiungkriegen haben sich die Deutschen aus Frankreich zurückgeholt, was die Franzosen vorher gestohlen hatten, und selbst daS nur zum Teil. Ihnen die eroberten Fahnen und anderen Sieges zeichen wieder abzunehmen, ging schon deshalb nicht an, weil der französische Kriegsminister vor dem Einmarsch der Verbündeten in Parts eine Menge solcher Sieges zeichen, darunter an fünfzehnhundert Fahnen, hatte ver brennen lassen. 1871 kam Moltke auf diese Angelegenheit zurück. Am 24. Februar richtete er an Bismarck ein Schreiben, worin er anheimstellte, ob es bei den Friedens verhandlungen zu ermöglichen sei, in den Besitz einiger von den Franzosen aus dem Berliner Zeug- Hause entführten Geschütze und einiger Gegen stände zu kommen, die Napoleon seinerzeit aus Potsdam hatte mitgehen heißen. Diese Gegenstände waren der Schwarze Adlerorden und der Degen Friedrichs deS Großen und Kragen, Schärpe und Fahnen aus dem Nach laß Friedrich Wilhelms des Ersten. Von diesen in MoltkeS Schreib«: aufgezähtten Trophäen ist aber nichts zurück gelangt. Bismarck vermochte sich für solche Forderungen nicht zu erwärmen. Er war der Ansicht, daß der Wert solcher Errungenschaften nicht im richtigen Verhältnis zu der Verletzung der Eigenliebe stehe, die dadurch dem Gegner zugefügt werde. Er hat sich offenbar entweder gar nicht oder nur sehr lau in der Richtung bemüht, die Moltkes Schreiben ihm wies, übrigens sollen sich der Degen und der Schwarze Adlerorden Friedrichs deS Großen unter den Trophäen befunden haben, die auf Ge heiß des französischen Kriegsministers 1814 vernichtet wurden. Eine Anzahl in den napoleonischen Kriegen eroberter Fahnen, etwa sechszig, entgingen aber, weil sie an einer versteckten Stelle lagerten, diesem Zerstörungswerke. Später aufgefunden, wurden sie, zu Bündeln vereinigt, im Jnoalidendome angebracht. Es ist Moltke nicht ein gefallen, auch die Herausgabe dieser Fahnen als wünschens wert zu bezeichnen, und hätte er's getan, so würde Bis marck auch darauf nicht eingegangen fein. WaS die von uns eroberten französischen Fahnen betrifft, so find 65 von ihnen beim Brande der Garnisonkirche in Berlin, am 13. Avril 1908. ein Raub der Flammen geworden.