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Nachrichten für Naunhof : 30.03.1919
- Erscheinungsdatum
- 1919-03-30
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id178785101X-191903301
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id178785101X-19190330
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-178785101X-19190330
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Nachrichten für Naunhof
-
Jahr
1919
-
Monat
1919-03
- Tag 1919-03-30
-
Monat
1919-03
-
Jahr
1919
- Titel
- Nachrichten für Naunhof : 30.03.1919
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Ttadtgemetnderatssttzung. In der am Donnerstag siattgehablen Sitzung wurden 13 Punkt« erledigt. Anwesend sind außer Stadtr. vr. Richter sämtliche Mit glieder. Bedingungsweise Befürwortung fanden zwei Bausachen. Etngegangen war ein Gesuch des Gemeinderats Brandis um Anlegung einer Verbindungsstraße zwischen Naunhof und Brandts, das Genehmigung fand. Dadurch wird in jetziger Zeit ein reiches Arbeitsfeld für Bau-, Stein- und Erdarbeiter geschaffen. Ferner wurde beschlossen die Weiterzahlung der Erwerbslosen- Unterstützung in der bisherigen Köhe. Es kamen hierbei Fälle zur Sprache, datz es leider immer noch Arbeitslose gibt, die die ihnen zugewiesene Beschäftigung nicht annehmen mit der Begründung, datz sie mehr Arbeitslosenunterstützung bekämen, als Lohn. Diesen Aus führungen des Stadto. Schimpf wurde aber von Stadtr. Thie- mann sowie den Stadto. König und Krübler nachgewiesen, dasz auch hierorts vielfach noch Löhne gezahlt würden, die nicht im entferntesten ausreichen, um bei dieser enormen Teuerung die dringend sten Lebensbedürfnisse bestreiten zu können. Wit dieser Arbeitslosen unterstützung könne sich ein Arbeitsloser nur über Wasser halten, daher dürfe ihnen nicht zugemulet werden, datz sie noch unter die sen Sätzen entlohnt würden. Der Einkommensdeklaration der Stadtgemeinde Naunhof wurde zugestimmt. Von der Verordnung über die Beschaffenheit der Beamten- Dienstwohnungen nahm man Kenntnis. Eine sehr lebhafte Aussprache entwickelte sich über den Punkt belr. Ausstellung einer Ordnung für die Zioileinquartierung. Kier- aus war zu entnehmen, datz die Wohnungslosennot in Naunhof be deutend höher sei, als anfänglich angenommen wurde, es kommen nach den Ausführungen des Stadto. König 38 Wohnungen in Frage.) 6 -8 Wohnungen werden sofort benötigt und zwar nur Arbeiterwohnungen. Von den übrigen sind es teilweise Kriegs- teilnehmer, die einen eigenen Kausstand gründen wollen reso. dazu genötigt sind. Um diesem Uebclstande abzuhelsen, müsse sofort- der Zuzug von auswärts serngehalten werden. Dieser Anregung treten auch die übrigen Mitglieder ohne weiteres bei. — Stadtr. Thiemann und Stadto. Obertäuter sind für strikte Durchführung, datz Sommerwohnungen, soweit ein Bedürfnis oorliegt, nur noch hiesigen wohnungsloseu Einwohnern zugänglich gemacht werden dürfen. Wohnungsräume dürfen nach der Verordnung von jetzt an weder zu Luxusräumen, Vermieten von Sommerwohnungen, noch zu Fab rikzwecken verwandt werden, sondern lediglich nur der Wohnungs not dienen. — Sladlr. Thiemann macht den Vorwurf, der Stadt- gemeinderat sei früher stets sür die Kebung der Stadl Naunhof als Luftkurort eingetreten, nicht aber für die Errichtung von Fabriken, deren Gesuche stets abgewiesen wurden — an den Arbeiter habe man früher nicht gedacht. Die Sommerfrischler haben ihre Einkäufe zum großen Teil in den Warenhäusern der nahen Großstadt besorgt, nicht aber unsere hiesigen Geschäftsleute berücksichtig!. — Stadto. Kersurth rügt die lange Verzögerung der Inangriffnahme von Notsiandsbauten, die Wohnungsnot sei da, nun müsse aber auch für Beschleunigung der Genehmigung gesorgt werden. — Stadtv. Scheff ler tritt dafür ein, daß in erster Linie solche Kausbefitzer zur zwangs weisen Vermietung herangezogen werden sollen, die ihr Kaus nur allein bewohnen und deren Räume lediglich nur der Sommerwohnung- Vermietung dienten. — Die Stadto. Kühne und Schimpf be teiligten sich ebenfalls rege an der Debatte, waren aber gegen eine völlige Aufhebung der Vermietung von Sommerwohnungen, sondern nur, soweit sich dies nötig machen sollte. — Stadtv. Ker fürlh beantragt eine Listenauffuhrung der früheren Sommerwohnung-Ver- mieter. — Der Vorsitzende bemerkt noch, datz Wohnungskündigung sowie Mistpretserhöhung ebenfalls dem Miet-Ausschutz anzuzeigen sind und der Genehmigung dessen bedürfen. — Es soll zunächst bei den Kauswirten in Güte vorgcgangen werden, sollte man aber auf Widerstand stoßen, seien Zwangsmatzregeln sofort onzuwenden. Alle bisherigen Rechtsverhältnisse sind ausgehoben. — Es wurde be schlossen, den Zuzug von außerhalb sofort zu unterbinden; die Ver ordnung wurde gulgeheißen. In den Mietausfchutz wurden gewählt als Vertreler der Mieter die Stadtv. Meusel und Köni'g; die Wahl der Kausbcsttzervertreter wurde dem Kausbesitzeroerein über lassen. Wegen der nochmals angeregten Butterverteilung durch den Konsumverein beließ es der Stadtgemeinderat bei dem früher ge faßten Beschluß, wonach eine Neuetnteilung der Butterverkaussflellen erst bei Ausgabe der nächsten Fettkarlen (im August) erfolgen soll. Genehmigung fand das Gesuch der Witwe des verst. Stadtr. Wagner zur Bepflanzung eines fiädt. Grundstücks am Gottesacker (außerhalb der Kirchhossmauer), Erbbegräbnisstelle betr. Es wird selbiges entschädigungslos überlassen. Es wurde Kenntnis genommen von der Wiedereinstelluna der früheren Kilfsarbetler Brumme, K e n t s ch e l und R e h m, soweit die Sladtgememde hierzu gesetzlich verpflichtet ist. Vor dem Umbau des früheren Iurichschen Grundstücks soll eine Besichtigung und Prüfung durch den Bauausschutz erfolgen. Die Wasserversorgung Naunhofs hat bisher einen erheblichen Zuschuß erfordert und mit einem Fehlbetrag von 2 800 Mk. 50 Pfg. im Jahre l918 abgeschlossen, weshalb einer Erhöhung des Wasser zinses auf 30 Pfg. zugestimmt wurde. Es wurde der Antrag auf Einziehung des Weges hinter den Gärten der Langen Straße gestellt und soll dieserhalb mit den An liegern verhandelt werden. Der Vorsitzende gab Kenntnis von der Verordnung über die Aushebung der Eier-Zwangswirtschaft ab 1. April. — Für den An kauf angedotener Eier (etwa 8—9000 Stück) wurde beschlossen, der Eieraufkäuferin sofort einen größeren Vorschuß zu diesem Zwecke zu gewähren. Die Eier werden alsdann noch von der Stadt zur Verteilung gebracht. p. «Sächsisch« und Lokal« Mittrilungen Naunhof, den 29. März 1919. Merkblatt titr den SO. und itt. März. Sonnenaufgang 5" (5") is Mondaufgang 4" (5°*) Sonnenuntergang 6" (6^) !i Mvnduntergang 4'° (6") 30. Mürz. 1814 Blücher schlägt die Franzosen bet Paris. — 18S'i Der Friede von Paris beendet Len Krtmkrieg. — 1914 Maler Huberl o. Herkomer gsst. — 1S16 Zusammenbruch der russischen Mürzoffenswe. 31. März. 1885 Liederkomponist Franz Abt gest. — 1907 Ende des Hereroaufstandes. — 1911 Durchstich des Lötschberg- tunnels. — 1917 Emil v. Behring, Begründer -der Serumheil kunde, gest. Q Freier Handel mit Jnlandseiern. Vom 1. April ab wird die Rationierung der Jnlandseier aufgehoben. Wie das Reichsernabrungsamt mitteilt, ist die Aufhebung der Rationierung erfolgt, da bas Ergebnis der Zwangs erfassung in'mer geringer wurde. Die Eier sollen der Bevölkerung nunmehr in freiem Handel zugeführt werden. Die Maßnahme ist veranlaßt durch die ungünstigen Er fahrungen, die, fortgesetzt sich steigernd, mit der öffentlichen Bewirtschaftung der Eier gemacht worden sind. Erwartet wird, daß die beteiligten Kreise in Würdigung dieses Entgegenkommens nunmehr alle Kräfte daran setzen, ihre Pflichten auf den Gebieten, auf denen die Zwangswirtschaft zurzeit noch zur Sicherung der Volksversorgung aufrecht erhalten bleiben muß, restlos zu erfüllen, übereinstimmend ist aus landwirtschaftlichen und HandelSkreisen versichert worden, daß die Bevölkerung aus der einheimischen Produktion hinreichend und zu im allgemeinen erträglichen P'eisen mit Eiern versorgt werden könne. Unberührt von Verlangen Sie den Renner-Katalog! der Maßnahme ist die Einfuhr und Verteilung der AuslandSeier, für die nach wie vor die ergangenen Zeutralisationsbestimmungen. insbesondere das Beschlag- nakmerecht, bestehen bleiben. Trotz der Aushebung der retchs- gesetzlichen Bestimmungen ist den einzelnen Landeszentrolde- hörden unter gewißen Voraussetzungen die Möglichkeit geblie ben, innerhalb ihres Gebietes wieder eine Verkehrs- und Ver- brauchsregetung einzuführen. Man denke also nicht, daß der Wucher weiter blühen Kaun, denn es wird jedem, der über den Höchstpreis verlangt und zahlt, schärfer aus die Finger gesehen werden. Ueberdies muß sür Sachsen noch weiteres amtliches Material abgewartet werden. — Naunhof. Die Mitglieder des »Laus- u. Grund besitzer-Vereins" machen wir auf die sür morgen Sonntag Nachmittag 4 Uhr angesetzte Versammlung aufmerksam. Es handelt sich um sehr wichtige Fragen die dorl zur Sprache kommen; das Erscheinen eines Jeden ist unbedingt nötig. — Naunhof. Die sür gestern abend 8 Uhr nach dem Rats kellersaal einderufene öffentliche Einwohnerversammlung wurde vom Orlsvereinsvorsihenden, Kerrn König eröffnet. Nachdem er die Anwesenden begrüßt und mit dem Zweck der Zusammenkunft vertraut gemacht hatte, führte er etwa folgendes aus: Nahezu 4Vz Jahre ha! die Bautätigkeit darniedergelegen, da ein Bauverbot erlassen worden sei. Man habe wohl Sinn für die Kerstellung allerlei Kampswerkzeuge für den Kriegsbedarf gehabt, nicht aber für den Wohnungsbau. Nun sei eine Wohnungsnot entstanden, die sich über ganz Deutschland fühlbar mache. Es ist auch in unserem Orte eine Statistik darüber ausgenommen worden und hat sich ergeben, daß bereits 38 Familien (einschl. Wechselwohnungen) nach Wohnung suchen. Bedauerlich sei es, so führte der Redner aus, daß die Kaus- hesitzer nicht mehr Verständnis zeigten und so wenig von ihnen erschienen seien. Eine Löiung dieser so überaus wichtigen Wohnungs frage auf »friedlichem- Wege sei doch besser, als wenn zu Zwangs maßnahmen geschritten werden müßte. Es sind in der Kauptsache auch viele Kriegsteilnehmer, die einen eigenen Kausstand zu gründen suchen. Die Kausbesttzer müßten das kleine Opfer der vorübergehen den Einschränkung bringen — es sei kein Verhältnis zu dem in Feindesland, wo die Bewohner von Kaus und Kos verjagt worden sind. Er hoffe und wünsche, daß die in Aussicht genommenen Not- standsbauten, es sollen kleine, gesunde und geräumige Wohnungen geschaffen werden, schnellstens Genehmigung finden und mit dem Bau begonnen werden kann. — Trotzdem sei mit dem Bezüge der Neu bauten vor dem 1. Oktober nicht zu rechnen. Damit die Wohnungs not nicht noch höher steige, mutzte der Zuzug von autzerhalb sofort unterbunden werden, somit auch die Aufnahme von Sommerfrischlern, da Sommerwohnungen und Fremdenzimmer in Gasthöfen für die Wohnungslosen mit Beschlag belegt sind, soweit ein Bedürfnis sich hierfür zeigt. In Naunhof werden etwa 25 Wohnungen sofort benötigt. Die Kausbefitzer sollten sich daher vor weiteren Maßnahmen schützen und freiwillig ihre freistehenden Wohnungen den Wohnungs losen zur Verfügung stellen, um die Not mit lindern zu Helsen und einen Ausweg zu finden. — In der sich anschli"ßenden freien Aus sprache ergriff zunächst Kerr Oberlehrer Meusel das Wort und warf den erhobenen Vorwurf gegen die Kausbesttzer von der Kand, indem dieselben doch unmöglich schon Kenntnis von dem trüben Bilde der Wohnungsnot in unserer Stadt haben könnten, da die letzte Stadtgemeinderatssitzung sich doch erst damit beschäftigt habe und noch nichts darüber an die Oeffentlichkeit gedrungen sei. Der Stadt ist das Recht gegeben, zwangsweise vorzugehen — in dieser ernsten, harten Zeit werden aber auch die Kausbesttzer die nötige Einsicht haben. Der Eingriff in das Privatrecht sei aber nicht so leicht. Er' empfahl, daß die Presse in dieser Sache soviel als möglich aufklärend wirken möge und eine Bekanntmachung erlassen werden soll, daß dem Mieteinigungs-Ausschuß unverzüglich freie Räume angezeigt werden sollen. — Kerr Bürgermeister Wil le r schloß sich den Ausführungen des Vorredners an und betonte, datz die Behörde gewöhnlich als Prellbock diene. Uebereilles Kandeln der Mieler und mehrfache Kausverkäufe trugen zur Wohnungsnot bei. Er wünscht der Miet- einigungskommission gule Erschge und ein Kand-in-Kand-arbeiten zwischen Kausbesttzer und Mieter. — Kerr Sacks führte einige drastische Beispiele der Wohnungsnot an, die er am eigenen Lewe erfahren habe. Gegen die zu Vermietenden müsse schroff vorgegangen werden, da nach seinen gemachten Erfahrungen den Wvhnungsuchen- den nicht einmal geöffnet oder sie höhnisch abyewiesen würden. Die Kausbefitzer seien sich des Ernstes der Lage nicht bewußt und dürfte es hierin noch manche harte Nuß zu knacken geben. — Kerr Dienst mann Lehmann weist noch, daß hier viele Wohnungen frei seien — aber nur für Sommerfrischler. — Kerr Schimpf wünscht sofortige öffentliche Bekanntgabe der Bestimmungen, damit keine Beunruhigung in der Einwohnerschaft sich zeige. — Kerr König konnte Vor kommnisse einiger Kausbefitzer nicht gutheißen und gibt der Meinung Ausdruk, bei einigermaßen gutem Willen lasse sich diese Angelegenheit in Güte regeln. Die Kommission wird sofort eine Zusammenkunft mit den Kausbesitzern in die Wege leiten und weitere Erörterungen darüber anstellen. — Zum zweiten Punkt der Tagesordnung erstattete Kerr König kurzen Bericht über einige örtliche Angelegenheiten, u. a. über die neue Zusammensetzung des Schulvorstandes, in dem olle Kreise vertreten seien und erhofft ein friedliches Zusammenarbeiten. In nächster Zeit soll ein öffentlicher Dortrag über die neuen Schul- verhältnisse sür die Einwohnerschaft belehrend wirken. Nachdem er auch das Dolksküchenwesen in kurzen Worten streifte, dankte er am Schlüsse der Versammlung sür das Erscheinen, er habe allerdings mehr Aufklärung in dieser so wichtigen Wohnungsfrage erwartet und hoffe, daß sich so mancher Kausbesttzer noch des Ernstes der Situation bewußt werde. — Kerr Schimpf dankte Kerrn König noch für seine wohlgemeinten Ausführungen und gibt dem Wunsche Ausdruck auf ein ferneres friedliches Zusammenarbeiten zum Wohle unserer Stadt. p. — Wir erhalten folgende Zuschrift: Vor kurzem erschien eine Notiz in dM Leipziger Neusten Nachrichten und in den Grimmaer Nachrichten, datz die Frage des Molkereizwan ges gelöst sei. Das Wirtschastsministerium wolle auf einen Zwang verzichten, solange die Kuhhalter ihren Lieserungspsltch- ten nachkämen. Die Zeilen bezwecken nur die Irreführung der öffentlichen Meinung und verdrehen die Tatsachen. Am 20. März sind der Vittergutspächter Born aus Küdnttzsch und der Direktor der landwirtschaftlichen Kreisschule Nammelsderg aus Wurzen wegen des Molkereizwangs beim Wirtschastsministe rium vorstellig geworden. Sie wurden mit ihren Wünschen abgewiesen. Der Bsztrksverband hat über die Aufhebung des Molksreizwangs in der genannten Weise nichts verfügt. Er muß auch ferner aus seiner Forderung, die Milch an die Molkerei zu liefern, bestehen bleiben. -f Dis Verteilung der Auslandslebensmittel. Bezüglich der aus dem Auslande heretnkommenden Lebensmit tel herrscht vielfach Unklarheit, die ebenso zu übertriebenen Hoff nungen auf eine Besserung der Ernährungslage, wiezu Besürch« tungen über die gerechte Verteilung der etngesührten Mengen Anlaß gibt. Demgegenüber wird von maßgebender Stelle da raus hingew esen, daß die Auslandslebensmittel ausschließlich der Bewirtschaftung durch die Behörden zugeführt und inner halb des bestehenden Versorgung-Planes an d e notleidenden Bezirke geleitet werden. Sie werden in erster Linie zur Auf rechterhaltung der bisherigen Rationen benötigt. Ohne die Auslandssendungen hätten diese, wie vor dem Lebensmttlelab- kommen betont worden ist, nicht aufrecht erhallen werden Kön- nen. Bei voll« Lieferung der in Ausficht gestellten Mengen ist zu hoffen, daß allmählich auch eine Erleichterung der Ernäh rungslage durch Ausgabe von Zusatzrationen erzielt werden kann. Zusicherungen in dieser Hinsicht können so lange nicht gegeben werden, wie die Höhe der Sendungen noch nicht zu übersehen ist. Selbstverständlich würden auch die Mengen, die sich nach Sicherstellung der gegenwärtigen Rationen jeweils als Heber- schuß ergeben, der öffentlichen Bewirtschaftung unterliegen und innerhalb des Rationierungssystems durch die Kommunalver- bände verteilt werden. -l-Die achtstündige Ar bet ls zeit. H. ö. teilt mit: Es wird darauf aufmerksam gemacht, daß durch Anord nung des Reichsamts für wirtschaftliche Demobilmachung vom 23. November 1918die regelmäßig tägliche Arbeitszeit von acht Stunden in allen gewerblichen Betrieben, also nicht nur in den Fabriken und größer.en Anlagen, sondern auchin den Werkstätten des Handwerks, Konsekttonswerkstätten, Putzatelters und son stigen kleineren Betriebsstätten, vorläufig für die Dauer der De mobilmachung vorgeschrieben ist. Diese Bestimmung gilt auch für die gewerblichen Arbeiter im Handelsgewerbe z. B. Haus diener, Packer, Derlad-arbeiter, Fahrstuhlführer, Kutscher usw. nicht aber für die Handelsangestellten, -j- Die Pensionen der entlassenen Staats beamten. Die Nachrichten, die in letzter Zeit vielfach ver breitet worden find, daß den aus dem Amt geschiedenen höheren Staatsbeamten, vornehmlich den Unterstaatssekretären eine hohe Pension von Wen der Reichsregierung zugeflanden werde, ist nicht richtig. Wenn es nicht Beamte find, die aus die gesetz liche Pensionierungszeit von zehn Jahren Hinweisen können, so erhält niemand eine Pension. -j-Die Feuerbestattung in Sachsen. Wie uns aus Dresden gemeldet wird, hat Abg. Arzt (Soz.) einen Antrag eingebracht, die Regierung zu ersuchen, der Kammer einen De- setzentwurs vorzulegen, durch den die Feuerbestattung einschrän kenden Bestimmungen des Gesetzes über die Feuerbestattung vom 29. Mai 1906 aufgehoben werden und die Feuerbestattung der Erdbestattung gleichgestellt wird. Der Rindoiehbestand der Welt. Einer Ab handlung über den Viehbestand Brasiliens aus dem Dezember des vorigen Jahres find öle folgenden Schilderungen über den Rinderbestand der wichtigsten Länder mit Diehproduktion zu entnehmen: Vereinigte Staaten 63 600 000 Stück, europäische« Rußland 34500000, Argentinien 29000000, Brasilien 28900 000, Deutschland 20300000, Oesterreich 17600000, Frankreich 12 700000. — Leipzig. Der Aufsichtsrat der Großen Leipziger Stra ßenbahn ist dem Beschluß des Vorstandes der Gesellschaft beige- treten, mit dem Rat sofort in Verhandlungen über die Verstadt lichung des Straßenbahnbetrtebs einzutreken und die Verhand lungen möglichst zu beschleunigen. — Werdau. Lier ist ein außergewöhnlicher Wohnungs mangel eingetreten. Die Stadtverwaltung hat deshalb die so- fortige Herrichtung aller unbenutzten Fabrik-, Lager-, Ge schäfts- und sonstigen Räume zu Wohnzwecken beschlossen. Weiter wurden 100,000 Mk. sür Beihilfen zum Kleinwohnungs bau bewilligt. — Glauchau. Die Gründung einer »Vereinigung Glau- chauerArbeitgeber" e. D. hat am Freitag in einerDersammlung stattgefunden. Zweck dieser Vereinigung ist die Wahrung aller örtlichen Interessen der Arbeitgeber sämtlicher Berufszweige in Glauchau und Umgebung. — In gemeinschaftlicher Sitzung wählten Rat und Stadt verordnete Herrn Bürgermeister vr. Ga ihsch aus Taucha zum Bürgermeister von Pirna. — Dresden. SchwerUnfall. In der Zigarretten- sabrik Penize stürzte am Mittwoch vormittag infolge Heber- laflung ein Fahrstuhl aus dem fünften Stockwerke in dos Kellergeschoß hinab. Aus den Trümmern wurden 7 weibliche Leichen und 29 teils schwer, teils leicht verletzte Männer und Frauen geborgen. - Dresden. Günstige Steuerverhältnisse. In der Gesamtratsfitzung wurde beschlossen, die Stadtein kommensteuer von 110 aus 130 Prozent, die Grundsteuer von 0,8 auf 2 vom Tausend des gemeinen Wertes zu erhöhen und den weiteren Fehlbetrag (3^ Millionen Mark) aus d«n Be triebsübel schuß von 1917 zu decken- Bet der Schulgemeinde soll die Einkommensteuer auf 70 Prozent des Staatseinkommen steuersatzes und die Grundsteuer auf 0,5 vom Tausend erhöht werden. — Kamenz. Zur Steuerung der Wohnungsnot werden hier Massenquarttere eingerichtet. Dom Ministerium traf die Zusicherung ein, daß ein Teil der Kaserne der Stadt mietweise als Wohnung zur Verfügung gestellt werden könne. In der „Köntgstreue" sind 30 Wohnungen zum Preise von 140 bis 200 Mark vorhanden. — Hermsdorf i. Erzg. Einbrecher stahlen in letzter Nacht beim Gutsbesitzer Tröger Butter, Fett, Wurst, 4 Schin ken, Bettwäsche und die ganze Wäscheausstattung der Tochter. Spielplan der Leipziger Theater. Neues Theater. Sonntag 7 Uhr: „ToSca". Avntag 7 Uhr: „Hoffmanns Erzählungen Diensitag 7 Uhr: .FönigSkinder". Wies Theater. Sonntag 7 Uhr: „Die Bürger von Calais". Montag 7 Uhr: „Di« Bßr- gcr von Calais". Dienstag 7 Uhr. „Der Kaufmann von Brnedig" Neues Operetten-Theater. Sonntag 7 Uhr: „Der Gras von Luxemburg,,' Montag? Uhr „Die Rose von Stambul". Dienstag 7 Uhr. „Eine Walzernacht''. Kttkinigtt Lichtspielhäuser Leipzigs. Ustari« „Aphrodite". Das Problem der Liebe. Luft und Leid einer Künstlerleidenschast. Dramatisches Liebesspiel in 6 Abteilungen mit ergrci- rcn.der, überaus spannender Handlung Lolosusum. .Panzerschrank 13" EreigniSvollcS Dctektivabenteuer in 8 Abt. mit Heinrich Peer. „BanditenbrSutchen" Lustspiel mit äußerst spannender Komik in 4 Abt. mit Johanna Fritz-Petersen. — Redaktton: Rober! Svnz. — Druck und Verlag: Sanz » Sul« tu Ramihoi - Onser Moäefübrer ist kostenlos zu beziebenl Sorgsäliige Fernbedienung für auswärt. Kunden! Kostenansmläge u. buswablsenäungen seäer 6lrt1 Der Versand der Maren ist dabn- unä postfrei! Omtauscli bersitwiliigst — oäer Gelä zurll<ckl Modehaus Renner Dresden - LMmarkl
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