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Nachrichten für Naunhof : 06.04.1919
- Erscheinungsdatum
- 1919-04-06
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id178785101X-191904060
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id178785101X-19190406
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-178785101X-19190406
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Nachrichten für Naunhof
-
Jahr
1919
-
Monat
1919-04
- Tag 1919-04-06
-
Monat
1919-04
-
Jahr
1919
- Titel
- Nachrichten für Naunhof : 06.04.1919
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MN dkm Sonnenlicht, das nutz« röst«. SN oer »l««- reiMen Lett des LageS, der Mittagszeit, lassen wir Arbeitspausen eintreten, dafür ziehen wir Abendstunden heran, die wir mit teurem künstlichen Licht erhellen müssen. Natürlich nicht alles, aber vieles davon läßt sich sparen, wenn wir die Sonne bester auSnutzen. Die Sonne ist pünktlich und treu, fie arbeitet prompt und umsonst und streikt nie. X. ^1. Wie Regierungen in Asien wechseln. Neue Präsidenten. Der Zufall bringt es mit sich, daß vor kurzem auch im fernen Osten, in China, neue Männer ans Ruder kommen. Ein neuer Präsident, neue Minister — und Zwistigkeiten im Lande. Vieles wie bei unS, nur daß dort die inneren Wirren überwiegen, während die Be ziehungen zum Auslande nicht ganz soviel Sorgen machen. Es ist nicht uninteressant, zu sehen, wie die chinesischen Machthaber sich in ihr Amt einführen. Der neue Präsident der Republik, HsuShik-chang, hat zunächst einen mächtigen OrdenSregen über das Land auSgeschüttet, dazu kommt eine Fülle von Gnadenerlassen. Unter den Begnadigten ist ein gewisser Chang-Hsun, Führer eines Aufstandes, der bezweckte, die Republik wieder abzuschaffen und die entthronte Kaiserfamilie wieder zur Regierung zu bringen. Präsident Hsu dekre tiert: »Tsao-kun (wohl der Justizminister) hat ein Gesuch eingereicht, in dem es heißt, daß Chang-Hsun sich durch ein gewisses Vergehen vor die Schranken des Gerichte- brachte. Tsao-kun meint, daß Chang-Hsuns frühere Ver dienste um die Republik sein Vergehen aufwiegen. Da nun Chang-Hsuns Anhänger bereits begnadigt sind, warum soll man nicht Chang-Hsun selbst auch begnadigen. Wir begnadigen hiermit Chang-Hsun!" Der neue Ministerpräsident heißt Chien Nun-Hsun. Er hat schon zwei Monate provisorisch amtiert und richtet jetzt an die Zivil- und Militärgouverneure der 17 Pro vinzen folgendes Telegramm: »Ich bin zwei Monate stell vertretender Premierminister gewesen, und während dieser Zeit habe ich gezeigt, daß ich für einen so schweren Posten völlig ungeeignet bin. Jetzt bin ich endgültig zum Premier minister ernannt worden, und ich finde, daß meine Ver antwortung gewachsen ist. Ich bin nun gezwungen, da» Amt anzunehmen, bis ein fähigerer Nachfolger gefunden ist. Deshalb ist es dringend nötig, daß Ihr Herren mir bei der Leitung des Staates alle Unterstützung zuwendet. Da Ihr meine Freunde seid, zweifle ich nicht, daß Ihr mir von Zeit zu Zeit Ratschläge schicken werdet." Noch origineller ist, daß der neue leitende Staats mann sich mit einem ähnlichen Erlaß an die sieben Direktoren und die verschiedenen südlichen Anführer wendet, d. b. an die Häupter der Rebellen. Dieses Telegramm hat folgenden Wortlaut: »Heute bin ich zum Premierminister ernannt worden, und ich ergreife die Gelegenheit, um meinen Dank auszusprechen für die Unterstützung, die ich während der Zeit meiner 'pro visorischen Amtsführung gefunden habe. Ich fühle, daß meine Verantwortung jetzt noch größer sein wird, aber ich habe mir vorgesetzt, die Wünsche des Präsidenten auf eine gütliche Beilegung der Zwistigkeiten auszuführen. Wir müssen beiderseits ernstlich an der Herbeiführung des Friebens arbeiten. Es wird gehofft, baß Ihr Herren Euer Bestes tut, dem Volke Frieden und Wohlfahrt zu geben. Für daS Volk wird es ein großer Segen sein, durch einen schnellen Frieden zu seinem normalen Zustand« zurück- Mehren." Kurz und verbindlich, mit bescheidenem Stolze. X. o Beizung des Saatgetreides. Der Rückgang der Erträge und die beobachtete Zunahme der Pflanzen- krankheilen in den verflossenen Kriegsjahren zwingt zu besonderer Sorgfalt bei der Verwendung des Saatguts und zu gewissenhaftem Beizen. ES feien hier die ge bräuchlichen Beizverfahren für die einzelnen Früchte an geführt: Sommerroggen. Beizung unnötig. Sommer weizen. ») Steinbrand: Uspulun oder Formaltn. d) Staubbrand: Heißwasserbeize in Wasser von 52 bis 54 Grad Celsius. Verwendung staubbrandfreien, hoch gezüchteten Original-Saatguts. Sommergerste. ») Flug- brand: nur Heißwasserbeize in Wasser von 52 bis 54 Grad CelfiuS. Verwendung brandfreien, hochgezüchteten Original- Saatguts. b) gedeckter Brand: Uspulun oder Formalin. «) Streifenkrankheit: beim Heißwasseroerfahren wird diese Krankheit gleichfalls beseitigt. Hafer. Flugbrand: Uspulun oder Formalin. Hülsenfrüchte. Fleckenkrankbeit: Uspulun. Gemüse. Zwiebelschimmel, Hernie (Kohl) usw.: Uspulun. Bei Uspulun und Formalin benütigt man beim: 1. Be netzungsoerfahren 10 Liter Lösung auf 100 Kilogramm Saatgut, b. h. 50 Gramm Uspulun ober 25 Gramm 40V»ige Formaldehydlösung. 2. Tauchoerfahren 100 Liter Lösung auf 100 Kilogramm Saatgut. Je nach Form und Größe der Gefäße, mehr oder weniger, b. h. etwa 100 Gramm Uspulun oder 250 Gramm 40V»ige Form aldehydlösung. Die abgegossene Lösung kann nach Er gänzung weiter gebraucht werden. Beim Formalin ist Vorsicht geboten. Man verwende keine stärkere als 0,1 V> ige Lösung, indem man in 100 Liter Wasser 250 Gramm der 40V»igen Formaldehydlösung gießt. Das mit Formalin gebeizte Getreide ist auszubreiten und zu trocknen. Uspulun ist unschädlich, befördert sogar die Keimfähigkeit. Vermischt««. Ein neue- Schmiermittel. In der Zeit der großen Fettnot wird man ein neuentdecktes Verfahren zur Her stellung starrer Schmiermittel sicher willkommen heißen. Unter der Bezeichnung »Kalimineralfett" wird jetzt ein starres Schmiermittel in den Handel gebracht, das haupt sächlich auS Kali hergestellt ist und bei dem die übrigen erforderlichen Rohstoffe inländischen Ursprungs sind so daß daS neue Erzeugnis unabhängig von ausländischen Zufuhren hergestellt werden kann. Das Kalimineralfett wird insbesondere zum Schmieren von Wagenachsen, von Fuhrwerken, die durch Zugtiere bewegt werden, von Feld bahnwagen und Roll- und Förderwagen der Bergwerks betriebe verwendet. Es hat den Vorzug, daß es sich durch Temperatureinflüsse nicht verändert, in der Kälte nicht hart wird und bei der Erwärmung nicht fließt, daß es überdies nicht verharzen und dadurch unbrauchbar werden kann. In Kohlengruben und anderen Betrieben hat es sich gut bewährt, so daß es nickt nur als Ersatzschmiere für die Übergangswirtschaft anzusehen sein dürfte. Die „UngliickSzahl" der Hohenzollern. Durch den unglücklichen Ausgang des Krieges und die November- Revolution hat das Jahr 1918 für die Hohenzollern- dynastie eine tragische Bedeutung bekommen. Es ist eine seltsame Laune des Schicksals, daß die Jahreszahl »8" schon oft schwarze Schatten auf das alte Fürstengeschlecht und sein Land geworfen hat. Besonders im neunzehnten Jahrhundert erscheint die »8" als Leidbringer. 1888 stand das deutsche Polk an der Babre zweier Kaiser, 1878 wurden zwei Attentate gegen den Kaiser verübt. Im Jahre 1858 verschlimmerte fick die Krankheit Friedrich Wilhelms IV. derartig, daß eine Regentschaft eingesetzt werden mußte. Das Jahr 1848 aber hatte dem König die schwersten Demütigungen gebracht. Geht man noch weiter in der Hohenzollerngeschichte zurück, so findet man noch manche andere „Unglücks-8". 1758 erlitt Friedrich der Große seine schwerste Niederlage bei Hochkirch. 1618 brach der Dreißigjährige Krieg aus, der über Deutschland unsägliches Elend brachte. LSV Millionen Pferdekräfte stellen nach verschiedenen voneinander unabhängigen Schätzungen gegenwärtig den gesamten Weltbedarf dar. Von diesen entfallen auf Fabriken, elektrische Beleucktungszentralen und Straßen bahnen 75 Millionen, auf Eisenbahnen 21 Millionen, auf Schiffsverkehr 24 Millionen. Von den 75 Millionen für Fabriken entfallen auf die Vereinigten Staaten 29 Mil lionen, auf Kontinentaleuropa 24 Millionen, auf Groß britannien und seine Kolonien 19 Millionen, auf Asten und Südamerika 8 Millionen. Dabei kommen aber nur 15 bis 16 Millionen auf Wasserkraft, von denen 6,5 Mil lionen auf das kontinentale Europa, 7 Millionen auf die Bereinigten Staaten, 2 Millionen auf die Kolonien und nur 0,08 Millionen auf Großbritannien und Irland ent fallen. Von den Wasserkräften, die den einzelnen Ländern zur Verfügung stehen, verwendet Deutschland 43,4°/», Kanada 30,2 V>, Schweiz 25,5 V», Vereinigte Staaten 24,9 °/o, Italien 24,4 V», Norwegen 20,4 V>, Schweden 15,6V», Frankreich 11,6 V», Osterreich-Ungarn 8,8°/», Spanien 8,8"/», Großbritannien 8,3 V» und Rußland 5 V». Die Nichtbenutzung verfügbarer Wasserkräfte bedeutet besonders unter den gegenwärtigen Verhältnissen eine starke Ver schwendung. Die Jagdbeute in Preussen während eine» JahreS wird geschätzt auf: 22 400 Stück Rotwild, 13 000 Stück Damwild, 14 400 Sauen, 192 000 Stück Rehe, 4 000(X)0 Stück Hasen, ebenso viel Rebhühner, 500 000 Stück Kaninchen, 14500 Stück Auergeflügel, Birk- und Hasel wild, 240 000 Stück Fasanen, 400 000 Stück Enten. Das find rund 20 Millionen Kilo Wildpret. Au« Flug über de« Atlantische« Ltzea« bereit. Der amerikanische Staatssekretär der Marnie Daniels, der jetzt nach Frankreich und Großbritannien zum Studium der neuesten Fortschritte im Slugzeugwesen gereist ist, sagte in einer Rede vor seiner Abreise, baß der Atlantische Ozean in der nächsten Zukunft überflogen werben würde. Die amerikanischen Marinebehörden hoffen, vier trans atlantische Flugzeuge innerhalb eines Monats bereit zu haben. Bier Flugboote vom kl. 6. 1-TyvuS sollen bann fertiggestellt sein. Der Konteradmiral Taylor, der Chef des KonstruktionS« und Reparaturbureaus, erklärte dazu: .Großbritannien wird uns vielleicht bet dem Fluge über den Atlantischen Ozean schlagen. Es wird dies aber nur mit einem Lenkluftschiff tun. Ich nehme nicht an, daß unsere eigenen Flugboote den Versuch vor dem Monat Juni, in dem daS Wetter für das Unternehmen am günstigsten ist, machen werden. Sie werden wahrscheinlich den Flug in zwei Sprüngen ausführen, indem sie in der Mitte der Strecke auf dem Ozean von Mutterichiffen neue Vorräte aufnehmen." Französische Schlachtfelder-Jndnstrie. Die Schlacht felder in Frankreich werden von den französischen Reise- und Touristenklubs als Ausbeutungsobjekte betrachtet. Man veranstaltete Sonderfahrten nach den einzelnen Stätten und hofft damit ein schöne- Stück Geld zu ver dienen. Darum ist der Pariser »Matin" auch sehr darüber entrüstet, daß verschiedene Einwohner der früher besetzten Gebiete sich anschicken, ihre Dörfer und Städte wieder aufzubauen, statt die Ruinen als »glorreiche Erinne rungen" so zu lassen, wie fie sind. So fange man sogar auf dem Hartmannsweikerkopf bereits wieder zu bauen an, auch für andere berühmte Orte, wie die Höhe 108 von Berry-au-Bac, das Gräberlabyrinth von Souchez, die Forts Douaumont und Vaux sowie di« befestigte Hinden- burglinie liegen Bebauungspläne vor. Der »Matin" hält diese Pläne für sehr verwerflich und fordert, daß alle diese Gegenden so bleiben sollten, wie sie der Krieg gestaltet hat. Die goldene Friedensfeder. Eine Anzahl junger Pariserinnen, Schülerinnen eines LyzeumS, sind auf den Gedanken gekommen, jetzt schon für die Feder zu sorgen, mit der der kommende Frieden unterzeichnet werden soll. Sie hatten ursprünglich eine Sammlung unter sich ver anstaltet, und Clemenceau nach dem Attentat Blumen zu schicken; als die Summe für diesen Zweck aber etwa» zu reichlich wurde, fiel ihnen die bessere Verwendung ein und fie wollen dem französischen Ministerpräsidenten nun eine goldene Feder als Friedensfeder überreichen. Sprengstoffe gegen Kriegsschäden. Die Franzosen beschäftigen sich damit, ihre verwüsteten Nordproviüzen neu zu bepflanzen. In einer Sitzung der Pariser Akademie wurde empfohlen, die Pflanzlöcher für Bäume usw. mit Hilfe von Sprengstoffexplosionen auszuböhlen. Eine Patrone mit der Sprengladung und verschiedenen dem Erdreich erwünschten Salzen (Phosphaten, Nitraten usw.) wird in die Erde gesenkt. Durch ihre Explosion wird die Ackerkrume rundherum gedüngt, so daß die in die Spreng löcher gepflanzten Bäume sehr schnell aufwachsen. In Nordamerika hat man auf diese Weise eine Beschleunigung des Wachstums aufs Doppelte erreicht. Ein Volkskunsthans in Leipzig. In Leipzig hat sich eine Aktiengesellschaft „Bau für Volkskunsthaus* mit einem Grundkapital von einer Million Mark gebildet, die einen großen Neubau errichten will, in dem eine Anzahl der künstlerischen Volksbildung dienender Unternehmen zweckdienlich vereinigt werden sollen. Zunächst soll ein Theater mit 1300 Plätzen gebaut werden, das dem im Dezember vorigen Jahres gegründeten Verein Leipziger Volksbühnen für erstklassige billige Vorstellungen zur Ver fügung gestellt wird. Daneben wird eine große, zwei geschossige Ausstellungshalle für bildende Kunst errichtet, die mit dem Theater durch Wandelgänge in Verbindung steht und jedem Theaterbesucher freien Eintritt in di« Kunstausstellungen gewährt. Schließlich soll im Vorder hause eine Volksakademie nach dem Muster der Berliner Humboldt-Akademie untergebracht werden. Originelles Notgeld. Seitens der Stadt Buxtehude sind in den letzten Tagen Notgeldscheine über 25 und 50 Pfennig zur Ausgabe gelangt, den Eigentümlichkeiten der Stadt Buxtehude in sehr gelungener Weise Rechnung tragend. So weisen die Scheine den berühmten Wettlauf zwischen dem Hasen und Swinegel auf. Auch der Welt preis, der Louisdor und die Flasche Branntwein, fehlen darauf nicht. Die Vorderseite zeigt außerdem den be rühmten Buxtehuder Hund, der im Gegensatz zu anderen Genossen seiner Art mit dem Schwänze zu bellen vermag. Die Schlossherrin von Kelmsöruck Roman von V. Torony 10 Schon wenige Minuten später schrieb er an di« Baronesse »an Kronau Worte der Sehnsucht, voll bitterer Anklagen gegen daß Schicksal, daS ihn verfolge und die Erfüllung seiner heißesten Wünsche in endlose Feme rücke. Um dieselbe Zeit stand rin junges Paar im Garten des Hufschmieds Stork. Die blonde Hanni schmiegte sich zärtlich an einen hüb schen, jungen Mann, der etwa sechsundzwanzig Jahre zählen mochte. Er hatte sympathische GesichtSzüge, deren Ausdruck jedoch nicht auf ein Uebermaß von Energie schließen ließ Zu seiner kräftigen, breitschulterigen Gestalt stand eine Be fangenheit im Gegensatz, wie sie gutmütigen Menschen eigen zu sein pflegt, die gewohnt sind, ihren Willen einem stärke ren unterzuvrdnen. Der junge Mann war Erhard Schaber, der Sohn der reichen Steinmetzen. Gr hatte eben eine lebhafte Auseinan dersetzung mit Hanni gehabt. DaS junge Mädchen hatte da rüber geklagt, daß er sie in der letzten Zeit so sehr vernach lässige, und seine Entschuldigung, daß er durch seinen Vater, dessen Geschäft er einmal übernehmen sollte, zu stark in An spruch genommen werde, wollte fie nicht recht gelten lassen. Daß die Seltenheit seiner Besuche auf den Wunsch seines Vaters zurückzusühren war, verschwieg Erhard dem jungen Mädchen. „Willst Du nicht wenigstens meinen Daler begrüßen?" fragte Hanni bekümmert, während sie nach der Schmiede hinhorchte, auS der die regelmäßigen Hammerschläge d«S Hufschmiedes erkla«»gen. »Dein Daler läßt sich ungern bei der Arbeit stören. Gönne mir doch das Glück unsere- kurzen Alleinseins," entgegnete Erhard ausweichend. In diesein Augenblick hörten die Hammerschläge auf und die schweren Schritte d«S Meister Stork näherten sich den, Karten. Der Hufschmied war im ArbeitSanzug und trug eine schwarze Ledertasche mit seinem ArbeitS-eug. Als er den jun- ein und wollte sich emserueu, als i „Dann können wir gleich gemeinsam den Heimweg an treten," sagte der Hufschmied ärgerlich. „Ihr Vater lies: mich eben durch einen Boten aüffordern, eine Reparatur „Wenn Du mich sprechen wolltest, so bedurfte eS keine« Vorwandes," erwiderte Stork schroff. „Du weißt, daß ich für sedermaun in meiner Schmiede zu finden bin. Den Weg zu mir kennst Du wohl noch auS früheren Zeiten." ich zurück, Hanni. Du kannst unterdessen daS Abendbrot vor. bereiten." , „Nicht's» eilig, Jobsts" sagte er. „Ich habe mit Dir zu ' reden. Die Reparatur mar eigentlich nur ein Vorwand." Erhard drückte verstohlen die Hand des geliebten Mäd- chen» und folgte dann dem schweigsamen, vergrämten Mann Ohne ein Wort zu wechseln, schritten sie dem Hause deS Stein metzen Schaber zu. DaS von einem Architekten auS der Stadt in prunkvol lem Stil erbaute Gebäude war von ausgedehnten Lager plätzen mit halb sertiggestellten Monumenten und Figuren umgeben. Erhard eilte voran die Treppe hinauf, um den Vater die Ankunft des Hufschmieds zu melden. „Stork soll eintreten," erwiderte eine unfreundliche Stimme. „Laß UNS allein l Ich habe mit Herrn Stork zu sprechen." Andreas Schaber saß in seinem eleganten Schlafrock, den Kopf mit einem gestickten Käppchen bedeckt, auf dem Sofa und rauchte. Als Stork eintrat, erwiderte « den Gruß des Hufschmieds, ohne sich zu erheben. Der Steinmetz Schaber und der Hufschmied waren in früheren Jahren befreundet gewesen und duzten sich noch aus alter Gewohnheit, obwohl otese Vertraulichkeit dem Stein metz, namentlich in Gegenwart anderer, nicht mehr behagte. Stork wußte das und ging bei Begegnungen auf der Straße zumeist mit stummem Gruß an dem ehemaligen Freunde vorüber, denn er war stolz- und nichts lag ihm ferner, al» sich Ich hätte Dich selbst ausgesucht," beeilte sich der Steinmetz änstinem SchHisch" avL^füh7en.^"eitt^^ i" versichern wollte aber den Leuten in unsere», kleinen 2 ° . Nest' dte ja über alles schwatzen, kernen Stoff zum Gerede j geben. ES wäre ausgefallen, wenn ich Dich wieder einmal ausgesucht hätte. Nun sei vernünftig. Wir wollen ein ernstes Wort miteinander reden. Trinke ein GlaS Wein und nimm aufzudrängen. Auch jetzt packte er sein Handwerkszeug, nachdem er da» einer Reparatur bedürftig« Schloß de» Schreibtisches abg-- § gen Schaber neben seiner Tochter bemerke, furchte er die i schraubt hatte, schweigend ei < -Stirn. ! Schaber ihn zurückrief. !. „Erhard wollte mich nur im Dorübergehen begrüßen." ! „Nicht so eilig, Jobsts" sagte Hanni schüchtern. ' ' j „Ich habe mich auf kurze Zeit freigemacht und wollte Sie ! nicht erst in Ihrer Arbeit stören," bemerkte der junge Mann ! verlegen. > Dir eine Zigarre." „Ich bin kein Freund von Umwegen," sagte der Huf schmied kurz. „Hast Du nur etwa» zu sagen, so kannst D» dies auch ohne Wein und Zigarren tun. Aber halte Dich nicht lange bei der Vorrede auf, ich habe wenig Zeit." „Wie Du willst," meinte der Steinmetz ärgerlich. „Du kannst Dir wohl denken, um was eS sich handelt. Mein Sohn Erhard will Deine Tochter zur Frau haben. Aber daß sich die jungen Leute heiraten können, ist doch ganz auSge- schlossen." „Du hast nicht immer so gesprochen," bemerkte Stork spöttisch. „GS gab sogar eine Zeit, in der Du selbst es als Deinen Lieblingswunsch bezeichnet hast, daß Erhard und Hanni einmal ein Paar werden sollten. Erst seitdem ich mein ganze- Geld verloren habe, ist Dir meine Tochter nicht mehr gut genug für Deinen Sohu. Da hast Du den Weg zu unse rem Häuschen nicht mehr gefunden, bist der Begegnung mit mir auSaewichen, und seit damals siehst Du auch die Besuch« Deines Sohnes bei mir ungern." „Ich bin ein Mensch, der den Verhältnissen Rechnung trägt," entgegnete der Steinmetz, ohne auch nur den Versuch zu machen, sich zu verteidigen. „Vor meinem Gewissen scheint mir mein Vorgehen durchaus berechtigt, da ich in erster Littst daS Glück meines Sohnes vor Augen haben muß." Hufschntted lächelt« bitter. 252,A n für die G Fuchsha Erschein: wo Anzeigenpre Nr. 43 Auf die A 10. bis 14. Apr Auf die rol Auf die gro 7 Auf die gel k Gleichzeitig * 2 zur Ausgabe. Außerdem i zugsmarke -X N Abgabe an Gefäße sind mit Grimma, Der Bezi W Mrslch Donnerst« findet in teipzi pserden, Freitag, Theckla, Schmi Sonnabenl teipzig, Feldar Pferden statt. 2 Kändler sind au Die Pferde die sich schristlil nicht ohne Gei Kausen, zu verlai flung der Unter eine behördlich weisen können. Die von i Pferdekarten H-. Grimma, Die Herren sucht, die nach H darss für die ko 1915 (Gesetz- Katholiken einzureichen oder Katholiken, wohnen, sind in zu der der Guts Es wird dai katholische Glau Steuereinheiten i ob die Besi Gri m m a, In den hi 10. d. M. von Vollmisi Magen auf die Marke Abgegeben Büchse. Kuh- und Naunho Der Bürger Will, In der ges über folgendes b 1. Von de nung nahm mar nachträglich gen de Herr Dr. me 2. Von de glied des Schul 3. Von de Ministerium w
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